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North Sentinel Island. Abgeschnitten und isoliert von der modernen Welt, lebt das letzte indigene Urvolk. Jeder, der ihr Land betritt, wird ohne Vorwarnung getötet.
Eine Gruppe rund um einen Söldner wird von einem zwielichtigen Konzern beauftragt, zum ersten Mal seit Jahrzehnten den Kontakt mit den Wilden herzustellen, um einen verschollenen Missionar zu bergen.
Doch einer in der Gruppe hat einen geheimen Auftrag.
Der fortschrittliche Mensch gegen aggressive Kannibalen, die ihr Territorium bis zum letzten Atemzug verteidigen …
»Eine sleazige Hommage an die legendären Kannibalenfilme der 70er Jahre. Ein echter Leckerbissen, der nicht nur nach Tierfleisch schmeckt …«
Baukowski
(Autor von Die Schwarze Mambo, Martyrium und
Spirituosa Sancta)
»Jean Rises ist ein Mann vom Fach, der weiß, was er tut. Auf jeder Seite merkt man ihm seine Verbeugung vor dem Genre an, in dem er sich bewegt.«
Thomas Williams
(Autor von Fressen oder gefressen werden, The Other und
Die Erben das Untergangs.)
Mit einem Vorwort von
Giovanni Lombardo Radice
(Ein Zombie hing am Glockenseil)
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
CANNIBAL
GENOCIDE
von
Jean Rises
Vollständige Ausgabe 2021
Copyright © Hammer Boox, Bad Krozingen
Lektorat: Hammer Boox, Bad Krozingen
Korrektorat: Doris E. M. Bulenda
(Fehler sind völlig beabsichtigt und dürfen ohne
Aufpreis behalten werden)
Titelbild: Azrael ap Cwanderay
Satz und Layout: Hammer Boox
Copyright © der einzelnen Beiträge bei den Autoren
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»Eine sleazige Hommage an die legendären Kannibalenfilme der 70er Jahre. Ein echter Leckerbissen, der nicht nur nach Tierfleisch schmeckt …«
Baukowski
(Autor von Die Schwarze Mambo, Martyrium und
Spirituosa Sancta)
»Jean Rises ist ein Mann vom Fach, der weiß, was er tut. Auf jeder Seite merkt man ihm seine Verbeugung vor dem Genre an, in dem er sich bewegt.«
Thomas Williams
(Autor von Fressen oder gefressen werden, The Other und
Die Erben das Untergangs.)
Zum Buch:
North Sentinel Island. Abgeschnitten und isoliert von der modernen Welt, lebt das letzte indigene Urvolk. Jeder, der ihr Land betritt, wird ohne Vorwarnung getötet.
Eine Gruppe rund um einen Söldner wird von einem zwielichtigen Konzern beauftragt, zum ersten Mal seit Jahrzehnten den Kontakt mit den Wilden herzustellen, um einen verschollenen Missionar zu bergen.
Doch einer in der Gruppe hat einen geheimen Auftrag.
Der fortschrittliche Mensch gegen aggressive Kannibalen, die ihr Territorium bis zum letzten Atemzug verteidigen …
Vorwort
Giovanni Lombardo Radice
Ich bin kein Experte für Filmgeschichte, aber ich denke, dass in Italien die ersten Schritte in Richtung »Kannibalenwelt« in den sechziger Jahren mit den Filmen von Gualtiero Jacopetti, wie »Mondo Cane« und »Africa Addio«, erfolgte. Jacopetti war ein ekelhafter Mensch, er war offen faschistisch und wegen Sex mit einem minderjährigen Mädchen vor Gericht gestellt worden. In seinen als »Dokumentarfilm« getarnten Streifen wurden »Eingeborene« als niedere Menschen dargestellt, die für jede Art von Gewalt offen waren, während es neben viel Nacktheit auch jede Menge Blut und Eingeweide zu sehen gab.
Die Jacopetti-Filme waren erfolgreich, haben es aber nicht geschafft, dass viele Kopien davon in Umlauf kamen. Für die wahre »Kannibalenwelle« in Italien sollte man bis in die siebziger und achtziger Jahre reisen, als im Anschluss an die Horror- und Zombiefilme eine Reihe von Titeln mit Kannibalismus auftauchten. Sie hatten ihren Höhepunkt mit dem enormen Erfolg von Ruggero Deodatos »Cannibal Holocaust«, in dem Fiktion und Realität so geschickt miteinander vermischt waren, dass der Regisseur wegen des Vorwurfs vor Gericht stand, dass einige Tötungsszenen in seinen Filmen tatsächlich passiert seien.
Es fällt mir schwer zu sagen, warum die Kannibalenfilme so erfolgreich waren, da sie nach meinem Geschmack die Filme sind, die am Weitesten vom Genre entfernt sind. Ich kann nur vermuten, dass sie ebenso wie Filme mit Horror und Zombies, die schlimmsten Instinkte im Publikum erweckt haben: Blut, Sex, die Tötung von Tieren und die Darstellung der Bevölkerung der Dritten Welt als blutrünstige, tierische Wilde.
Obwohl ich das Genre nicht mochte, das Schicksal hatte mir eine Kannibalenerfahrung mit Umberto Lenzis »Cannibal Ferox« beschert, wo ich die Hauptrolle des berüchtigten Mike Logan spielte. Was nun folgt, ist die Zusammenfassung meiner Erfahrungen beim Dreh:
Auszug aus der Autobiographie
»A Zombies Life«:
Es gibt ein italienisches Sprichwort: »Der Morgen wird zeigen, wie der Tag sein wird«. Wenn das wahr ist und der Morgen von »Cannibal Ferox« bei der Flugreise nach Leticia berücksichtigt werden sollte, sammelten sich tatsächlich schwarze, stürmische Wolken am Himmel. Um Geld zu sparen, hatte die Produktion unsere Reise mit verschiedenen Billigfliegern gebucht, mit dem nicht unerheblichen Nebeneffekt, dass wir fast drei Tage lang »überall« waren. Die Flüge waren: Rom - Paris - Reykjavik - Toronto - New York - Caracas - Bogota – Leticia. Insgesamt sieben Flugzeuge und etliche Stunden dazwischen, um auf die nächste Verbindung zu warten.
Flugzeug für Flugzeug und Flughafen für Flughafen waren wir immer mehr verstrubbelt, verschwitzt und völlig verwirrt, es vermischten sich Tag und Nacht, Frühstück mit Abendessen. In Bogota waren wir wie ein Haufen Zombies, die selbst Fulci glücklich gemacht hätten, und in unserem letzten kleinen Flugzeug nach Leticia konnte ich nur noch ein Bett vor mir sehen. Als wir endlich ankamen, schaute ich nicht mehr auf den Aufenthaltsort oder auf das Hotel: Ich sah nur eine Matratze, ließ mich darauf fallen und schlief vierundzwanzig Stunden.
Das feuchtheiße Klima im Amazonasgebiet war etwas, das ich so in keinem anderen Teil der Welt erlebt habe: Es war wie eine unsichtbare Wolke, die in deinen Hals eindringt und es nicht nur schwierig macht, sich zu bewegen, sondern sogar still zu stehen. Und die Hitze war nicht das einzige Problem! Überall waren Insekten aller Art, am Boden und auf den Bäumen, in Form von Insektenlarven in allen Größen. Oder in der Luft als vogelgroße Mücken, die nach Blut hungerten. Wir duschten alle paar Stunden in Insektenschutzmittel, aber dennoch war immer ein neuer Stich oder Biss vorhanden, was uns hoffen ließ, dass die Malariatherapie, die wir eine Woche vor unserer Abreise begonnen hatten, wirksam war. Es gab natürlich auch unsichtbare Gefahren wie Schlangen in allen Größen und Graden der Aggressivität, und jedes Mal, wenn ich mit einer Machete (eine von Mike Logans Lieblingsbeschäftigungen) in wilde Büsche gehen musste, bekreuzigte ich mich in der Hoffnung, dass der Lärm und die Stockschläge auf den Boden, die von der Filmcrew vor dem Drehstart ausgeführt worden waren, jede Form von wildem Leben verscheucht hatten.
Alles in allem war der Amazonas der unfreundlichste Ort der Welt, der von Gott in einem Moment geschaffen worden war, in dem er mächtig von der menschlichen Art angepisst war.
Lenzi war der schlechteste Regisseur, den ich jemals hatte … und diese Mischung war tödlich.
Ein unangenehmer Unfall ereignete sich, als ich mich mit dem Indio auseinandersetzen musste, der den Eingeborenen spielte, der Mike und Joe in den Dschungel führte, um Smaragde im Fluss zu finden. Verärgert über die Tatsache, dass kein einziger Stein gefunden wurde, griff Naughty Mike ihn nach einer guten Nase Kokain an und folterte ihn, indem er zuerst mit der Machete in sein Auge stach und dann den armen Kerl damit kastrierte.
Der Typ war kultivierter als die anderen und betrachtete sich als Schauspieler. Er beschwerte sich darüber, dass ich ihn während des Kampfes im Fluss verletzt hatte, wo ich seinen Kopf unter Wasser halten musste. Ich war kein Venantino Venantini und versuchte so sanft wie möglich zu sein, aber seine blöde Kannibalen-Perücke, die zu groß für ihn war, verrutschte, und Lenzi schrie zur Abwechslung vom Ufer aus. Also musste ich ihn am Hals packen bei der Szene, was er als sehr beleidigend empfunden hatte. Nun, zu gegebener Zeit sollten seine Gefährten ihn rächen …
Die Kastration war im Vergleich zu meinen früheren Sterbeszenen in Filmen wie »Cannibal Apocalypse« keine sehr schwierige Szene gewesen, aber ein Lenzi-Film ist ein Lenzi-Film, also stellte sich zunächst der Baum, an den ich gebunden war, als ein Ameisennest heraus - und die verdammten Dinger waren blitzschnell auf und über mir! Ich versuchte, mich zu beschweren, aber Lenzi war im Stress, also wurde ich nur mit Abwehrmittel besprüht und meinem Schicksal überlassen, das in die Hände des Make-up-Mannes fallen sollte, dessen Intellekt dem eines toten Piranha entsprach. Als Lenzi »Beeil dich, beeil dich!« rief, hatte der Mann keine bessere Idee, als den künstlichen Penis auf meinen echten zu kleben, ohne irgendeine Art von Taschentuch oder Stoff dazwischen, um ihn zu schützen. Als er ihn am Ende der Szene mit einem Ruck abriss, war mein Schrei weitaus realistischer als der, den ich bei der Kastrationsszene zustande gebracht hatte. Mike Logan übernahm dann die Kontrolle über mich, und ich trat dem Mann buchstäblich in den Arsch, bis ich von der Crew aufgehalten wurde.
Das Abschneiden meines Armes funktionierte ohne Probleme, aber nicht so mit meinem verdammten Kopf. Ich musste einfach nichts tun, als unter dem Tisch gefesselt zu bleiben, während meine Schädelprothese aus dem Loch ragte und deren Gesicht mit genügend Blut bedeckt war, um zu sterben, während die Kannibalen sich an Mikes verdammtem Kopf gütlich taten. Großartig! Das einzige Problem war, dass das »Gehirn« aus einer widerlichen Mischung aus zerdrückten Bananen und Bühnenblut bestand und unsere Statisten, die natürlich keine Schauspieler waren, mit angewiderten Gesichtern, anstatt ekstatischem Grinsen, darauf reagierten. Es brauchte zwanzig Takes, um ein akzeptables Ergebnis zu erzielen, und am Ende der Szene war ich komplett mit Schlamm, Staub und Bühnenblut besudelt. Die Aussicht, auf der vierstündigen Fahrt mit dem Boot, zurück zum Hotel, so zu bleiben, war nicht sehr reizvoll, also bat ich um ein Stück Seife, zog mich aus und ging in den Fluss, wie ich es schon oft bei den Eingeborenen gesehen hatte. Ich machte mich gerade sauber, als plötzlich etwas Seltsames über meinen Schwanz schwamm. Ich hatte den Flashback eines Piranha-Mauls und floh buchstäblich wie Micky Mouse aus dem Wasser, wenn er, wie in den Animationen, mit den Beinen rotiert.
»Stärker als alle Grundsätze
ist die Natur.«
- David Hume (Philosoph)
Adam Parker war zufrieden mit sich und der Welt. Er wandelte auf Gottes Pfaden, und diese hatten ihn rund um den Globus geführt. Vielen Menschen durfte er bereits helfen, doch für sein eigenes Seelenheil bedurfte es mehr, weitaus mehr. Adam war ruhelos, genau wie der Vater im Himmel.
Er blickte in den wolkenlosen Himmel und schirmte mit der Hand seine Augen vor der grellen Sonne ab. Schnell trank er noch einen Schluck von dem warmen Wasser aus seiner Feldflasche, kaute einen Proteinriegel und hielt kurz inne, als er ein raschelndes Geräusch vernahm.
Sein Freund Mace, der ihn bei dieser Reise begleitete, flüsterte ihm etwas zu und zeigte nach vorne. Die riesigen, fremdartigen Blätter wackelten, und er vermutete als Ursache davon eine der zahlreichen, ihm unbekannten Tierarten, die hier auf der Insel lebten.
Erneut holte Mace seine Bibel hervor; der Einband mit dem schwarzen Leder war bereits abgegriffen von den vielen Malen, als er darin nach Antworten gesucht hatte. Ein Kreuz war eingraviert, die einst goldene Farbe war fast vollständig abgeblättert.
Es hatten bereits einige vor ihnen versucht, hierherzukommen, um die Wilden zu Gott zu führen, waren aber kläglich gescheitert. Adam würde sich jedoch nicht davon abbringen lassen. Er hatte keine Angst und würde, mit Jesus in seinem Herzen, Gottes Wort in dieser alten Welt verkünden. Nicht ohne Grund trug er den Namen des ersten Menschen der Schöpfung, all dies gehörte für ihn zu einem größeren Plan.
Mace packte das Buch zurück in die Jackentasche des orangenen Windbreakers mit den Initialen BG für Bear Grills, den er sich online bestellt hatte. Zusammen mit dem Army-Universalmesser, der Feldflasche, einem Kompass und seinem Rucksack. Wochenlang hatten beide die verschiedensten Survival-Serien und Videoclips im TV und im Internet angeschaut. Sie fühlten sich bestens für den Dschungel Indochinas vorbereitet.
Kurz dachte Adam an die Fischer zurück, die sie bestochen hatten, damit sie von ihnen am Strand dieser unberührten Insel abgesetzt wurden. Mit gebrochenem Englisch hatten sie das Duo eindringlich davon abhalten wollen, North Sentinel Island zu betreten, denn die Eingeborenen mochten bekanntlich keine Besucher. Ganz im Gegenteil, sie verabscheuten und hassten sie bis auf den Tod.
Adam erinnerte sich an einen geistlichen Kollegen, der vor einigen Jahren hier verschwunden und angeblich sogar getötet worden war. Seitdem fühlte er sich berufen, den fehlgeschlagenen Versuch seines Vorgängers zu vollenden.
In seiner Jugend hatte er mit dem Reichtum seines Vaters viel zu viel Unfug getrieben. Unter anderem Trunkenheit am Steuer. Der Unfall, den er verursacht hatte, hatte einige Menschen verletzt. Sein Anwalt musste tief in die Trickkiste und auf Beziehungen zurückgreifen, um ihn vor einem Aufenthalt in einer Jungendstrafanstalt zu bewahren. Lange hatte Adam versucht, vor seiner Bestimmung zu fliehen, hatte sich regelrecht eingekerkert gefühlt im katholischen Internat in England. Seine Eltern wollten stets das Beste für ihn, doch in seiner jugendlichen Arroganz hatte er alle helfenden Hände und die gutgemeinten Ratschläge von sich gestoßen und versucht, aus den aufgezwungenen Konventionen herauszubrechen. Er hatte seinen Eltern viel Kummer bereitet und in einem Moment völliger Klarheit, nach einem kalten Entzug, hatte er die Vision, dass seine künftige Aufgabe darin bestand, andere fehlgeleitete Schafe wachzurütteln. Seine eigenen Fehler sollten denjenigen als Mahnung dienen, die vom rechten Weg abgekommen waren. Er wollte sie in den Schoß Gottes zurückführen. Ihm selbst war Gott erschienen und hatte ihm eine Mission aufgetragen.
Mit seiner Feldflasche benetzte er den olivfarbenen Wanderhut und setzte ihn sich dann auf. Seine Kleidung war schmutzig und verschwitzt. Sie hatten einen Tagesmarsch vom Strand ins Landesinnere zurückgelegt, und er fühlte sich immer noch euphorisch und voller Tatendrang.
Man hatte Mace und ihn mehrmals vor dieser Reise gewarnt. Es war etwas anderes, als in Afrika dankbare Kinder zu betreuen oder zuhause Spenden zu sammeln. Das hier – und das war Adam vollends bewusst – war weitaus gefährlicher. Doch es hatte ihn nach mehr verlangt, um Buße für begangene Sünden zu leisten. Es hatte ihm nicht gereicht, Essen an Obdachlose zu verteilen oder schwer erziehbaren, straffälligen Teenagern von seinen Erfahrungen zu berichten. Mit viel Überredungskunst und eiserner Geduld konnte er schlussendlich seinen Bischof überzeugen, ihn auf diese Mission zu schicken. Vor allem, weil der Patriarch sehr skeptisch und auch ängstlich war. Er schenkte den Geschichten der Medien, die diese um die Ureinwohner gesponnen hatten, Glauben. Der Mensch schickte Satelliten und Raumschiffe zum Mars. Autonome Autos waren in Planung und es gab viele weitere Errungenschaften des 21. Jahrhunderts. Es existierte für ihn keine alte Welt, in der noch Kannibalismus und Mord auf der Tagesordnung standen.
Ein riesiger brauner Schmetterling mit weißen Punkten und Sprenkeln flog an seinem Gesicht vorbei; dabei musste er schmunzeln und über die Schönheit der Natur sinnieren. Ein entfernter Schrei, offenbar von einem Affen, riss ihn aus seinen Gedanken. Mace starrte in die Richtung des Schreis. Mehrere schwarzblaue Singvögel flogen kreischend aus den Bäumen hinter ihnen empor.
Erschrocken fuhren sie herum und blickten in das grüne Dickicht, denn sie fühlten sich seltsam beobachtet.
»Hallo? Mein Name ist Adam«, rief er in die Richtung, aus der er erneut ein leises Rascheln vernahm. Wieder schrie ein Affe in einem der Wipfel, diesmal jedoch weiter entfernt.
Langsam tauchte ein weißbemaltes Gesicht zwischen großen Blättern auf. Ein zischendes Geräusch ertönte, und ein kleiner Pfeil landete direkt vor ihren Füßen.
Der Kopf des Wilden verschwand wieder hinter dem Grün der vielen exotischen Pflanzen.
»Halt!«, schrie Mace und ging langsam in die Richtung, wo sich vor wenigen Augenblicken noch der Eingeborene befunden hatte. »Warte doch! Ich will dich sehen.«
Erneut raschelte ein Gebüsch. Diesmal jedoch weiter links. Abermals tauchte ein Gesicht auf, vermutlich dasselbe wie eben, gefolgt vom Zischen des Blasrohrs. Wieder verfehlte der Pfeil Mace nur knapp und blieb nah neben seinem Gesicht in einem Baum stecken.
Gleichermaßen erschrocken wie fasziniert starrte er den primitiven Pfeil an, der aus einem Holzsplitter bestand, an dem kleine schwarze Federn angebracht waren.
»Ihr braucht keine Angst vor uns zu haben «, rief Adam in die Richtung des Wilden.
Mace lächelte und hob seine Arme .
»Hier, ich habe euch etwas mitgebracht«, schrie er und holte die schwarze Bibel aus seiner Tasche hervor, streckte sie nach vorne und ging weiter in die Richtung, wo sie das Gesicht gesehen hatten. Dabei winkte er mit dem Buch und seiner anderen Hand über dem Kopf.