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Das Leben schreibt die unglaublichsten Geschichten. In diesem Buch sind lustige, amüsante, fröhliche, liebevolle, nachdenkliche, melancholische und schräge Gedichte und Kurzgeschichten, die Angie Pfeiffer kurz und knapp auf den Punkt gebracht hat.
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Seitenzahl: 81
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Wovon träumst du?
Weil ich dich liebe
Intensiv
Das Buch des Lebens
Irrwege
Immer
Normalität
Sehnsucht
Gleichgültig
„If you don't know me by now“
Willkommen
Kussvariationen
Der Taschenkuss
Vom Küssen
Kurt wacht auf
Gestern
Töricht
Jeden Abend
Hand in Hand
Plüschgedanken
Markus, mein Freund
Zwischen uns
Was ist das, Liebe?
Sie tuen es immer noch
Mister alte Liebe
...da begann mein Herz zu wispern
Meine Schatzkiste
Soforthilfe per Radio
Raureif
Nur ein einziger Satz
Träume
Es liegt bei dir
Novemberrain
Vorbei
Senryu: Verbotene Gefühle
Ich muss es nur irgendwie aushalten
Liebst du mich?
Ein Jeglicher
Krieg und Frieden
Bild von dir
Der Irrtum
Wärme
Seide auf der Haut
Freiheit
Vielleicht ... irgendwann
Schreiben sie einen Ratgeber
Ottokar
Unerwarteter Besuch
Rund ums Schottenröckchen
Nicht mehr allein
Vom Abschalten und Down liegen
Unschuldslämmer
Hallo, Mister Alibert
Natürlich schwanger
Buchstabensalat
Sex mit 13
Traummann
Immer diese Ausländer
Hallo Du
Alles wegen des Apfels
Alles, aber nicht das!!!
Frühe Sänger
Wunschgedicht
Schlechte Hormone
Der Hund – der Grund
In den schottischen Highlands war einmal ein Fels, größer als seine Brüder, doch gehörte er zu ihnen. Gemeinsam trotzten sie dem tobenden Sturm, dem peitschenden Regen und auch der klirrende Frost konnte ihnen nichts anhaben.
Eines Tages trug der freundliche Westwind ein Samenkorn zu ihnen. Es fiel in eine kleine Spalte des großen Felsbrockens. und es wuchs eine Pflanze daraus. Klein zunächst und kümmerlich, denn der Fels wollte sie nicht nähren. „Was tust du hier“, grollte er.
„Oh, ich wachse und du hilfst mir dabei“, wisperte die Pflanze.
„Ich kann dir nicht helfen, denn ich bin ein harter Fels. Geh lieber weg.“
„Aber du bist stark, gibst mir Schutz und Nahrung, wenn du nur willst. Ich will bei dir bleiben“, antwortete die Pflanze und schmiegte sich haltsuchend an.
Darauf wusste der Fels keine Antwort, denn noch nie hatte ihn jemand um so etwas gebeten. So duldete er die Pflanze.
Sie wuchs heran, bekam die ersten Knospen, blühte auf. Der Fels bot ihr Schutz, nährte sie.
„Es ist schön hier bei dir“, flüsterte sie eines Tages.
„Ich bin rau und schroff, niemand findet mich schön“, war die Antwort des Felsens, doch insgeheim freute er sich über die Pflanze, schmückte sie ihn doch mit ihren Blüten, machte ihn durch ihre Aufmerksamkeit einmalig.
„Wovon träumst du“, fragte sie ihn einmal.
„Ich weiß nicht“, antwortete er. „Wovon träumst du?“
Die Pflanze lächelte ihn an. „Irgendwann werden wir beide Staub sein und mit dem Wind überall hin fliegen können.“
Da begann er sie zu lieben.
“Diese Geschichte kenne ich nicht”, sagst
du.
Ich muss lächeln. “Doch, denn es ist
unsere.”
„Dieses Mal meinst du es wirklich ernst, nicht wahr?"
„Ich habe es immer ernst gemeint", antwortet sie sanft.
„Du brichst mir das Herz."
„Ach du", sie lächelt ihn zärtlich an, murmelt: „Was ist das schon, ein gebrochenes Herz!"
„Ich werde dich nicht gehen lassen, dich wieder gewinnen."
Sie fährt sich durchs Haar, eine vertraute Geste für ihn. „Du hast mich nie verloren."
„Dann bleib!"
Sie steht auf. „Nein, das geht nicht."
„Warum?"
Ihre letzten Worte, im Hinausgehen, kaum verständlich. „Weil ich dich liebe!"
Er bleibt sitzen. Ist wie betäubt, des Denkens unfähig. Ihre Worte hallen in ihm nach.
Die Dämmerung zieht auf, tanzende Schatten. Ein Lufthauch lässt ihn erschauern.
Ihre Hände auf seinem Gesicht, vorsichtig tastend. „Ich kann nicht gehen."
„Warum?"
Er spürte ihr lächeln, zögernd, traurig.
„Weil ich dich liebe..."
Habe lange nicht mehr so intensiv gelebt,
wie in diesem Jahr.
Habe lange nicht mehr so intensiv gefühlt,
wie in diesem Jahr.
Ich glaube, nicht das Denken macht das
Leben aus,
sondern das Fühlen.
Sonnenuntergang spüren
blättern im Buch des Lebens
Seite für Seite
gelebte Enttäuschung
bittere Erinnerungen
verlorene Zeit
Sonnenaufgang erleben
Wärme erspüren
Frieden, Geborgenheit
Zukunft zulassen
eine leere Seite
sie greift zu Feder und Tinte…
„Wo warst du nur, ich habe dich gesucht!"
Er lächelt leise, wie es seine Art ist. „Immer hier, mein Liebes, wartend, abwartend und doch ein kleines bisschen ungeduldig.
Vielleicht hast du mich nur nicht gesehen?"
„Der Nebel war so dicht, ich hatte mich wohl verlaufen, fand den Weg nicht mehr, konnte nicht klar sehen", sie seufzt erleichtert. „Doch jetzt habe ich dich wiedergefunden."
Er nimmt sie in die Arme, zögernd, ein wenig hilflos und noch unvertraut. „Dann bleib einfach hier, vertraue mir, dann werden wir uns nie wieder verirren..."
Immer leicht
Immer verzaubernd
Immer da
Immer du
Es gibt viele Posts über die Liebe. Über Schmetterlinge, große Gefühle und die völlige Unmöglichkeit, auch nur eine Sekunde ohne den Anderen zu sein.
Nachts mit ineinander verschlungenen Körpern zu schlafen und tags halbstündlich SMS zu verschicken, um sich gegenseitig zu versichern, dass man sich noch immer liebt.
Doch wie ist die Liebe, nachdem der Wahnsinn des ersten Kennenlernens abgeklungen ist? Wenn die Verliebtheit ein wenig schwindet und der Liebe Raum gibt? Wenn die Schmetterlinge zur Ruhe gekommen sind?
Nun, das Herz schlägt nicht mehr schneller, wenn ihr euch seht. Im Gegenteil, bei deinem Partner fühlst du dich ruhig und sicher, eben zu Hause. Kein Looping der Gefühle nach dem anderen, sondern Entschleunigung und fallen lassen können.
Auch schlaft ihr endlich wieder durch, denn die Körper haben sich entflochten. Manchmal liegt ihr sogar von einander abgewandt. Aber irgendwann in der Nacht findet ihr euch doch. Du kuschelst dich in seinen Arm und manchmal zieht er dich im Schlaf ganz dicht an sich heran.
Vielleicht hat er als Kind so seinen Teddy im Arm gehabt? Vielleicht bist du jetzt seine Geborgenheit!
In den kostbaren Morgenstunden, bevor der alltägliche Wahnsinn euch überrollt, schmiegt ihr euch aneinander. Genießt Nähe und Wärme des Anderen.
SMS sind seltener geworden. Der Text lautet nicht mehr: ‚Ich liebe nur Dich, für immer!!! Dein Kätzchen’ sondern ‚Bitte denk doch daran, Küchenrolle mitzubringen, hdl’.
So ist das wohl mit den Beziehungen. Sie sind nicht immer und ewig im Märchenland angesiedelt. Auch das Permanentfeuerwerk ist irgendwann abgebrannt.
Doch wenn ihr euch nach der ersten Verliebtheit füreinander entschieden habt, dann wärmt ihr euch aneinander, gebt euch Geborgenheit und Halt. Seid euch wichtig, wie sonst niemand anderes.
UPS – fast hätte ich die Sache mit den Küssen vergessen. Sie sind jetzt vielfältiger.
Es gibt die ‚Tschüß bis gleich’ und die ‚verschlafenen Morgenküsse’, die vom Lärmen des Weckers begleitet werden.
Auch die ‚ich habe jetzt gerade keine Zeit, aber ich liebe dich’ und ‚schlaf gut’ Bussis gibt es.
Nicht zu vergessen sind die ‚einfach mal so, weil ich dich mag’ Küsschen.
Aber keine Sorge, die richtig heißen, weiche Knie machenden, euch zum schmelzen bringenden Knutscher gibt es immer noch!
Ehrenwort!
Ich vergehe vor Sehnsucht!
„So etwas gibt es ja gar nicht. So etwas passiert mir nicht und ich würde diesen übertrieben, sentimentalen Satz niemals über die Lippen bringen. Ich doch nicht!“ Das habe ich immer gesagt.
Jetzt kann ich nicht schlafen, doch ich träume von Dir.
Ich kann nicht essen und verzehre mich nach Dir.
Um mich herum ist Stille, dennoch höre ich Deine Stimme.
Ich treffe mich mit Freunden und bin allein.
Mein Leben verläuft in geregelten Bahnen, doch bin ich ohne dich ganz verloren.
Dann, wenn es fast nicht mehr auszuhalten ist, weiß ich Dich auf dem Heimweg und alle diese verrückten Gefühle sind mit einemMal da:
Es kribbelt in meinem Magen, die Flugzeuge in meinem Bauch schlagen Looping ohne Unterlass. Mein Kopf schwebt irgendwo oben in den Wolken. Ich habe das rationale Denken kurzfristig eingestellt. Mein Mund lächelt wie von selbst, die Arme und Beine kribbeln, ich möchte die Welt umarmen, tanzen und singen.
Immerzu kann ich nur daran denken, dass du gleich hier bist, hier bei mir. Dass ich dich endlich wieder fühlen, riechen, schmecken kann. Mich in deinen Arm kuscheln kann, dort geborgen bin. Wieder komplett bin.
Ich vergehe vor Sehnsucht. Oh ja, das muss sich wohl SO anfühlen.
Du fragst,
warum es mir nicht gleich ist
was du tust.
Es stimmt,
das könnte mir gleich sein.
Doch du bist mir nicht gleichgültig,
gleichgültig was du tust.
Dieser Song war schon eine ganze Weile in ihrem Kopf, verbunden mit einem Gedanken. Und mit dem Gefühl einer Momentaufnahme als ich sie zum ersten Mal bewusst hörte.
„If you don't know me by now“
‚Wenn du mich noch immer nicht kennst, so wirst du mich niemals kennenlernen’.
„Nach allen überstandenen Krisen, überwundenen Probleme sollten wir uns gegenseitig einschätzen können“, sagte sie zu ihm. „Oder willst du mich gar nicht so kennen, wie ich bin? Willst du weiterhin bei einem Bild bleiben, das du dir gezeichnet hast, bei einer Schablone?“
Er zuckte mit den Schultern, verstand sie nicht. Oder wollte er sie nicht verstehen?
Sie sang den Song im Radio mit, laut, als Ventil für ihren Frust.
„If you don't know me by now“
Doch irgendwann änderte sich etwas im Miteinander des Paares. Sie hörte den Song immer noch, manchmal in einer Endlosschleife, aber er frustrierte sie nicht mehr. Plötzlich begriff sie ihn als Chance.
„We've all got our own funny moods
I've got mine, you've got yours too
Just trust in me like I trust in you“
‚Warum nicht einfach mit dem Vertrauen anfangen. Einfach so, aus dem Stegreif’, dachte sie.