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"Das Glück ist ein unsteter Gesell" heißt der 16. Roman von Manfred Schloßer. Wieder erfährt sein literarisches Alter Ego Danny Kowalski so allerlei an Glück, Glück im Unglück, Glück in der Liebe, Glück im Spiel und Glück in besonderen Momenten... ... was fast alle seiner Leser und Leserinnen selber schon erlebt haben. Das Glück, das Glück, mal hast du es, dann ist es wieder fort... ... ist ein rastloser Gesell und immer von Endlichkeit geprägt. Ähnlich wie die ewige Jagd nach der Traumfrau oder nach einem Traum-Mann. Viele finden sie oder ihn nie. Aber diejenigen, die sie mal zu fassen bekommen, zu sehen, zu erleben, zu berühren oder gar zu lieben können..., die merken dann irgendwann, nach einem Jahr, oder drei oder sieben, dass aus der Traumfrau/Traum-Mann ein ganz gewöhnlicher Mensch geworden ist, mit allen Mucken und Fehlern, ein ganz und gar unsteter Gesell... Bei einer Reha in der Till Eulenspiegel-Stadt Mölln im Jahre 2011 gab der dortige Psychotherapeut dem bis dahin von Nackenschmerzen geplagten Danny den Ratschlag, statt minutiös sein Schmerztagebuch zu führen, auf einen sogenannten Glückskalender umzusteigen. Das empfand Danny als eine hervorragende Idee, und er begann noch dort, sein ‚Glücks-Tagebuch‘ zu führen. Das machte er von 2011 bis 2017, als es nämlich voll war, und erfolgreich beendet wurde. In der Zwischenzeit hatte Danny immer wieder kleine Glücksmomente, die er dort aufschrieb. Doch der größte Glücksfall war der, als er im Sommer 2013 zum letzten Mal eine Schmerz-Tablette gegen seine Nackenschmerzen nahm... ... und ganz stolz - heute, also 10 Jahre später - verkünden konnte, dass er seitdem nicht eine einzige Schmerztablette mehr genommen hat... Aber trotz des Titels, also das Glück als unsteter Geselle, ist dieses Buch kein Plädoyer für Skeptizismus, nach dem Motto "hat eh keinen Sinn"... ... nein, nein, im Gegenteil: Die Suche nach dem Glück sollte immer an oberster Stelle im Leben stehen. Nie solltest du aufgeben, das Glück zu suchen, das Glück zu finden, das Glück zu erleben, damit es, das Glück in Erfüllung geht. Das große Glück in jungen Jahren, das kleine Glück der Zufriedenheit im Alter...
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Seitenzahl: 312
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für unsere Lilli, * am 07.09.2006 in Dortmund-Aplerbeck + am 22.04.2022 in Hagen-Hohenlimburg gewohnt vom 16.11.2006 bis zum 22.04.2022, für 15 1/2 Jahre in Hagen-Fley, nur einmal verreist: Weihnachten 2006 nach Müsenbach, Haunetal, bei Bad Hersfeld in Hessen
Lilli war eine schwarze Katze mit weißem Lätzchen, Halb-Norwegerin, sie war unser Perlchen, unser Augenstern. Wie alles Schöne war auch die Zeit mit ihr zwar glücklich, aber endlich …
Über den Autor
Personen
Vom Glück, von Traumfrauen und Traummännern
Glück durch besondere Momente
Das Glück
Wie wirkt sich Lachen auf das Glück aus?
Das Glücksgefühl, ein eigenes Buch zu veröffentlichen
Glücksgefühle durch Musik
Glück durch Freundschaften
Glück durch die richtigen Leute
Mein Captain, mein Captain
Holy Flip, die Kinder des Glücks
Glück durch Lernen, Wissen, Studium
Vom ABC bis zur Mittleren Reife
Pack die Badehose ein
Die Reifeprüfungen
Unter Fallschirmjägern
Nach der Statistik-Prüfung ins Eichamt
Glück beim Reisen
Reisen in der Kindheit und Jugend
Faustrecht an der Recklinghäuser Tramp-Stelle
Die erste Tramp-Reise
Das Ende von Dannys ersten Tramp-Tour
Tramper-Glück
Geografische Koordinaten
Abteilung Glück im Unglück
Glück durch die Liebe
Glück in der Liebe ist besser als Pech
Leo, der Glücksforscher
Glück, die Liebe erfahren zu haben
Glück im Sport und beim Tippen
Der Torwart-Typ ist oft ein Outsider
Mit Toni zum Sportabitur
Sex and Drugs and Rock‹n Roll
Jonglieren ist auch was mit Bällen
Die Totti-Tipper und ›Gib mich die Kirsche‹
Großer Spaß mit der Frauenfußball-EM 2022
Glück durch Pflanzen und Tiere
Bambus auf großer Reise
Von Dänen, Finnen und Vogelbeobachtern
Danny, der Katzenflüsterer
Nelly, die Glückskatze
Glück durch Gesundheit und Annehmen von Krankheit
Dannys letzter Fußball-Unfall
Der Glückskalender
Über das Altern und über die Demut
Epilog
Literaturverzeichnis
Danke an alle
Die bisherigen 15 veröffentlichten Romane von Manfred Schloßer
Manfred Schloßer, geboren 1951 in Selm, aufgewachsen in Datteln, wohnt seit 1980 in Hagen. Also ein Ruhri durch und durch: nach den Steinkohle-Städten Selm und Datteln wohnte er einmal in Meschede, im fernen Sauerland. Aber selbst dieser Ort liegt an der Ruhr. Danach folgten Wohnungen in der Ruhr-Metropole Dortmund und in seiner neuen Heimatstadt Hagen an der Ruhr. Ja, der Ruhrpott ist seine Heimat. Und eine ›Heimat haben‹ macht jeden froh.
Er studierte Sozialwissenschaft an der Bochumer Ruhr-Universität, Sozialarbeit an der Hagener Fachhochschule, Sozialpädagogik an der Dortmunder FHS und machte drei Diplome.
Zur Belohnung durfte er sein Geld als Leiter eines Abenteuerspielplatzes, eines Jugendzentrums und eines Jugendinformations-Zentrums verdienen und danach in einer Betreuungs-Behörde arbeiten.
Seit nunmehr 10 Jahren im ›Unruhestand‹ hat er zwar noch viel mehr Zeit für seine verschiedenen sportlichen Aktivitäten, die aber altersgemäß eingeschränkter als früher geworden sind: Hauptsache in Bewegung, also mobil bleiben. Dazu kommt nach wie vor, seiner Leidenschaft fürs gedruckte Wort zu frönen.
Mit dem Roman ›Das Glück ist ein unsteter Gesell’ erscheint 2023 bereits der sechzehnte Danny-Kowalski-Roman.
Bisher erschienen:
›Abenteuer & Impfen‹, Roman 2022
›Brexit in Westfalen‹, Krimi 2021
›Textilfrei unter Straßenräubern‹, Reise-Roman, 2020
›Die sieben Leben eines Fußball-Fans‹, Fußball-Roman, 2019
›Es geht eine Leiche auf Reisen‹, Krimi, 2018
›Die sieben Jahreszeiten der Musik‹, Musikroman, 2017
›Das Ekel von Horstel‹, Krimi, 2017
›Wer andren eine Feder schenkt‹, 2016
›Das Geheimnis um YOG’TZE‹, Krimi, 2015
›Zeitmaschine STOPP!‹, Öko-Science-Fiction-Story, 2014
›Leidenschaft im Briefkuvert‹, Liebesroman, 2013
›Der Junge, der eine Katze wurde …‹, 2012
›Keine Leiche, keine Kohle…‹, Ruhrgebiets-Krimi, 2011
›Spätzünder, Spaßvögel & Sportskanonen‹, 2009
›Straßnroibas‹, Reise-Roman, 2007
Weitere Informationen im Internet: www.petmano.jimdofree.com
Abteilung Kindheit und Familie:
Mutter Marie, Vadder Götz, Bruder Gerry, Sister BärBel und Schwager Bert sind voll dabei
Abteilung Freundschaft:
aus der Nachbarschaft Ronny und Uli G., sowie Pitter O., später aus der ›Runkeltaiga‹, hat alles im Blick.
Von der Realschule Florian, Frankie, Charlie und Niki, sowie die Mädels Babsi, Inge und Jutta aus der Parallelklasse.
Vom Aufbaugymnasium in Recklinghausen mit Toni, Zippy, Fritz, Lucas, Herbie, Pit, Rolle, Kenki, Bobo, Peace, Rally, dazu die Mädels Thea L. aus D., Gabse, Grit und Nati
Aus Datteln und aller Welt: Matthes, denn der kannte alle, wie Harry
Kreuzer, der kannte Achim, alle kannten Carlos
Gina aus Waltrop, Ann aus Leeds
Nicole aus Recklinghausen, Lulu aus Hannover
die dänischen Schwestern Inger-Lise und Jytte
Kommilitonin Maggie ›Angel‹ Blissenbach aus Essen
›Tetraeder‹, die Holy Flips Laufi, Baku, Sigurd Helikopter und die Dattelner
Freizeit-Kicker
Laura, Isolde, Fritzie und Yvonne, fröhliche Mädels aus Datteln
mit der Schweizerin Sandra durch Amerika
Lydia, Studentin aus Witten
Kirsten und June aus Hagen
mit Lia Böchterbeck in der Karibik
mit Moni fünfmal in Thailand, zwar nur je einmal auf der philippinischen
Insel Palawan und den Malediven, dafür zweimal auf Sri Lanka und gleich dreimal zum Schnorcheln in Ägypten.
Aus Hagen Danny Kowalski
Moni, Dannys Frau,
und ihre Katzen Lilli und Nelly schnurren sich einen
Igel Ignaz wird für den Winter aufgepäppelt
Dannys Sportkameraden vom FunOut Hohenlimburg Gerd ›Bobesch‹
Mattes, Stefan P. und Enrico V. und sein Sohn Carlitos V.
Dannys frühere Arbeitskollegen/Innen Hannes, Werner Sperling, Tobias
Langhelm und Carlotta
Dannys Hagener Literaturfreund Claudius vom Eilperfeld
aus Hessen: Monis Schwester Bine und ihre Mutter
›Der Glückliche ist mit sich und seiner Umgebung einig‹ 1
Oscar Wilde
****
»Er war dem Glück begegnet, wusste, wie es schmeckt, wie es riecht, wie es sich anfühlt und dass es vor allem nicht umsonst ist. Man muss es bezahlen. Auf eine gewisse Weise bezahlt man es mit dem eigenen Leben, mit dem, was vom Leben übrigbleibt, wenn das Glück wieder gegangen ist. Und dass das Glück geht, dass es verschwindet, ist wahrscheinlich sein wesentlichster Zug. Ohne diesen Plan des Verschwindens könnte es gar nicht existieren …«2
Heinrich Steinfest über das Glück und seine begrenzte Laufzeit
1Oscar Wilde, irische Lyriker, 1854 – 1900, aus: westf. Rundschau vom 10.06.2022
2Heinrich Steinfest – Die Haischwimmerin, München 2011, S. 15
– Eine Art Einleitung –
Das Glück, das Glück, mal hast du es, dann ist es wieder fort … … ist ein rastloser Gesell und immer von Endlichkeit geprägt.
Ähnlich wie die ewige Jagd nach der Traumfrau oder nach einem Traum-Mann. Viele erreichen sie nie. Aber diejenigen, die sie mal zu fassen bekommen, zu sehen, zu erleben, zu berühren oder gar zu lieben können …, die merken dann irgendwann, nach einem Jahr, oder drei oder sieben, dass aus der Traumfrau, dem Traum-Mann ein ganz gewöhnlicher Mensch geworden ist, mit allen Macken und Fehlern, ein ganz und gar unsteter Gesell …
Jeder kennt ja dieses Phänomen des Märchenprinzen oder der Traumfrau, wie man es bei anderen erlebte oder zu mindestens schon mal von gelesen hatte …? Diese Traummänner oder Traumfrauen, die dann nach einem Jahr Gewöhnungszeit innerhalb einer Beziehung keine Traummänner oder Traumfrauen mehr sind, sondern ganz normale Menschen mit ihren Vorzügen und Nachteilen, mit ihren guten wie auch den schlechten Eigenschaften. Oder gar nach 15-jähriger Alltagsroutine?: da hat sich dann ganz bestimmt das frühere Glanzbild etwas abgenutzt …!?!
Merke: jeder Traummensch hat nur ein kurzes Haltbarkeitsdatum, bis er – spätestens im Alltag – zum ganz normalen Menschen auf den ›harten Teppich‹ der Wirklichkeit herabgestiegen sein wird!
Bei einer Reha in der Till Eulenspiegel-Stadt Mölln im Jahre 2011 gab ein Psychotherapeut dem bis dahin von Nackenschmerzen geplagten Danny den Ratschlag, statt minutiös sein Schmerztagebuch zu führen, auf einen sogenannten Glückskalender umzusteigen. Das empfand Danny als eine hervorragende Idee, sodass er sofort sein ›Glücks-Tagebuch‹ begann und es von 2011 bis 2017 führte. Da war es nämlich voll und konnte erfolgreich beendet werden. In der Zwischenzeit hatte Danny immer wieder kleine Glücksmomente, die er aufschrieb. Doch der größte Glücksfall war, als er im Sommer 2013 zum letzten Mal eine Schmerz-Tablette gegen seine Nackenschmerzen nahm …
… und ganz stolz – heute, also 10 Jahre später – verkünden konnte, dass er seitdem nicht eine einzige Schmerztablette mehr genommen hat …: mehr von diesem lebensentscheidenden Glücksfall später in diesem Roman.
›Das Glück ist ein unsteter Gesell’ heißt dieser 16. Roman des Autors. Wieder erfährt sein literarisches Alter Ego Danny Kowalski so allerlei an Glück, Glück im Unglück, Glück in der Liebe, Glück im Spiel und Glück in besonderen Momenten …
… was fast alle seiner Leser und Leserinnen selber schon erlebt haben.
Aber trotz des Titels, also das Glück als unsteter Geselle, ist dieses Buch kein Plädoyer für Skeptizismus, nach dem Motto ›hat eh keinen Sinn‹ …
… nein, nein, im Gegenteil:
Die Suche nach Glücksmomenten sollte immer einen hohen Stellenwert im Leben haben. Nie solltest du aufgeben, das Glück zu suchen, das Glück zu finden, das Glück zu erleben …,
dass es, das Glück in Erfüllung geht.
Das große Glück in jungen Jahren,
das kleine Glück der Zufriedenheit im Alter …
Aber andererseits macht das Streben nach dem Dauerglück alles andere als glücklich. Zwar ist der Optimismus im Prinzip für jedes psychische Leben sehr wertvoll: also immer lieber ein ›Glas halbvoll‹ als ein ›Glas halbleer‹ zu haben. Doch sollte dieses Streben nach Glück, dieser Dauer-Optimismus um jeden Preis vermieden werden. Es bringt also gar nichts, wenn Mann oder Frau auf Gedeih und Verderb hin einem Optimismus frönen, der vielleicht gerade mal überhaupt nicht angemessen erscheint. So schreibt auch Anna Maas zu Recht, dass »Gefühle zum Fühlen da sind! Jedes gibt uns einen Hinweis über unsere Bedürfnisse.«3
Sie führt dazu weiter aus, wo die Grenzen von ›gesundem‹ zu ›ungesundem‹ positiven Denken liegen: »Optimismus ist gesund und kann in schwierigen Phasen durchaus helfen. Doch wenn diese Positivität zwanghaft wird, sodass gar kein Raum mehr für unangenehme Gefühle bleibt, kann das dazu führen, dass wir Gefühle bei uns selbst und bei anderen kleinreden. Anders gesagt: Positives Denken wird immer dann toxisch, wenn es Druck aufbaut und zur Verdrängung von Emotionen führt. Wenn wir Gefühle unterdrücken, kann das krank machen.«*
Ja, ja, das ist schon hypermodern, dieses immer gut drauf sein, sich immer mega-gut zu fühlen. Aber ist es auch wirklich im Inneren der entsprechenden Menschen so …? Oder wird da nicht viel durch die positive Außendarstellung als Maske verdrängt …?
Das bezeichnet Anna Maas in ihrem Buch ›Die Happiness-Lüge‹ als toxische Positivität: Denn »›Good vibes only! Mach das Beste draus! Sieh’s doch mal positiv!‹ Auf Instagram und Co. wird Optimismus bis zum Umfallen gepredigt. Aber lassen sich negative Gefühle wirklich einfach weg meditieren? Können wir uns allen Ärger und Frust beim Yoga von der Seele atmen? Und ist tatsächlich etwas dran an dem viel zitierten ›Law of Attraction‹, das unser Schicksal ganz allein in unsere Hände legt, frei nach dem Motto ›Wer positiv denkt, dem widerfährt Gutes‹? Anna Maas ist sich sicher: Nein! Denn durch die allgegenwärtige Glückssuche entsteht Druck: Jede*r muss immer positiv denken, für negative Emotionen ist kein Platz. Wer es nicht ›schafft‹, optimistisch zu bleiben, hat versagt. Dieses Phänomen hat einen Namen: ›Toxic Positivity‹ . In ihrem Buch untersucht die Journalistin, was wirklich dran ist an dem Zwang zum Glücklichsein. Anhand ihrer eigenen Erfahrungen und der Meinungen zahlreicher Expert*innen erklärt sie, warum eine positive Lebenseinstellung um jeden Preis oft nicht nur wenig hilfreich ist – sondern uns sogar schaden kann.«*
Fürwahr, wohl gesprochen, und nicht zu vergessen, bei allem Streben nach dem Glück. Das Glück kann eh nicht dauerhaft sein, dafür ist – wie wir inzwischen wissen – das Glück ein viel zu unsteter Geselle …
3Anna Maas – Die Happiness-Lüge – Wenn positives Denken toxisch wird, Hamburg 2021, in Viactiv, Bochum, Herbst 2022, S. 34/35
»Wer dem Glück nachjagt, muss leichtes Gepäck haben.«4Honoré de Balzac (1799 – 1850), französischer Philosoph und Roman-Autor
Das Glück ist ein unsteter Gesell, manchmal ein unsteter Kamerad oder oft ein launischer Gefährte.
Glücks-Beispiel gefällig? Dannys Bergsteiger-Erlebnis im Schwarzwald 1972. Mit zwei Jugendlichen, die er dort während seines Urlaubs kennen gelernt hatte, lernte er das richtige Klettern mit Seilen und das dazugehörige Abseilen. Erst am ›Fingerwändle‹ machte Danny als leichtes und klettergewandtes Fliegengewicht eine gute Figur. Die Felswand war zwar nur vier Meter hoch, aber es gab nur Festhalte- und Kletter-Fassmöglichkeiten für die Fingerspitzen. Da er diese Wand mit Schwierigkeitsgrad 6 locker schaffte, machten sie gerne mit ihm weiter. Das hieß, an Felswänden erst hochklettern, natürlich mit Seilen gesichert, und hinterher wieder abseilen. Ging ja prima. Und dann kam der Höhepunkt des Tages, eine circa 20 m hoch frei-stehende Fels-›Nadel‹, die stand echt frei in der Landschaft herum. Zusammen hochklettern war dabei die leichteste Übung. Stolz schrieben sie sich oben auf der Nadel-Gipfelplatte von vielleicht zwei Metern im Durchmesser in das dort in einer Blechkiste lagernde Gipfelbuch ein. Und dann kam das eigentliche Abenteuer: das Abseilen von da oben. Dafür musste sich jeder der drei nacheinander oben mit dem Rücken zum Abgrund an den Rand der Gipfelplatte stellen, sich das um den Körper gewickelte Seil mit der Hand greifen und ruckweise ›Seil lassen‹ .
»Boah, ich sach euch, das möchte ich auch nicht jeden Tag machen, dieses Gefühl, rückwärts in den Abgrund zu fallen, nur von dem Seil um deinen Körper gehalten … Der Abgrund war schließlich 20 m tief …!« Danny war dabei so aufgeregt, dass er kurz unterhalb der Gipfelplatte durch einen kleinen Abseilfehler seitlich gegen den Felsen knallte und sich dabei die Oberfläche der Greifhand blutig aufschrappte. Aber weitermachen, durchhalten, Kneifen ging eh nicht, also Meter für Meter Seil lassen, dabei immer mit den Füßen von der Felswand abstoßen, die ganze Zeit immer mit dem Rücken zum Abgrund in der Luft hängen, auf das Seil-System vertrauend.
»Puuuuh, und dann war ich heile unten angekommen: stolz und zittrig, beides zusammen. Aber Glück …? Naja, vielleicht oben auf der ›Nadel‹ glücklich, dort so easy rauf gekommen zu sein. Und hinterher unten: ich weiß nicht, glücklich, vielleicht ein bisschen, aber mehr war ich erleichtert, das alles lebend überstanden zu haben …«
Während seines Studiums der Sozialwissenschaften an der Ruhr-Uni in Bochum lernte Danny 1974 die Kommilitonin Maggie ›Angel‹ Blissenbach aus Essen kennen. Sie war eine junge Frau mit langen blonden Haaren und lächelte ihn von der gegenüberliegenden Wand des Seminar-Raumes öfters an. Er lächelte zurück und nannte sie im Stillen für sich ›Angel‹ . Daraus wurde eine mehrwöchige Lächel-Beziehung, bis Danny sich eines Tages traute, sie nach dem Ende des Seminars anzusprechen. Sie war erleichtert, dass er es endlich geschafft hatte, aus dem Dauerlächeln zu einem Gespräch mit ihr zu kommen. Na ja, Danny fand sie auch im wirklichen Leben ganz nett. Und sie konnten sich ganz gut miteinander unterhalten, denn sie ›schwammen‹ auf der gleichen Wellenlänge.
Einmal hatten sie in der Pause zwischen zwei Uni-Veranstaltungen ein sehr interessantes Gespräch über die Liebe, das Glück und Stressvermeidungs-Strategien. Maggie fragte ihn nämlich nach dem Stand seines Liebeslebens. Danny war aber nach einem schmerzhaften Beziehungsende und auch schon einem halben Dutzend gescheiterter Beziehungen davor gerade solo und deswegen sehr skeptisch gegenüber jedweder Art von Liebesbeziehungen. Im Gegenteil hatte er sich für Liebesangelegenheiten sozusagen ein ›Stressvermeidungs-System‹ bzw. eine ›Stressvermeidungs-Strategie‹ zurecht gelegt. Nach dem Motto: Gar nix erst anfangen, dadurch hatte er auch keine Chance auf Pech in der Liebe, natürlich aber auch keine Chance auf entsprechende Glücksgefühle …
Diese Theorie eröffnete er gegenüber Maggie. Die jedoch blieb positiv: »So kannst du nicht leben, Danny. Du musst positiv denken. Sonst wird das nie was mit dir und ner neuen Frau …!« Tja, da hatte sie ja auch wieder total recht, die gute Maggie.
Und was wurde aus Danny und Maggie? Er besuchte sie mal in Essen, fuhr dann aber nachts wieder nach Hause. Und sie beglückte ihn 1975 mit einem Besuch an seinem 24. Geburtstag in Datteln, wo sie als einer der 24 Gäste auf der Garten-Party mit Live-Musik auch dabei war … Irgendwann trafen sie sich nicht mehr zufällig an der Uni in Bochum. Aber keiner von beiden machte Anstalten, den anderen privat zu erreichen. So blieb ›Angel‹ nur eine ferne Erinnerung für Danny, mit der er einst über das Glück und die Liebe diskutiert hatte.
Der Kernsatz von Epikurs (*341 v. Chr. auf Samos; †271 v. Chr. in Athen) ›Philosophie des Glücks‹ lautet: ›Jedes lebende Wesen strebt, sobald es geboren ist, nach Lust und freut sich daran als das höchste Gut, während es den Schmerz als das höchste Übel vermeidet.«5
Epikur siedelte sich als Siebenunddreißigjähriger in seinem Garten vor den Toren Athens an, wo er zusammen mit seinen glücklichen Jüngern wohnte, also mit Bruder, Schwägerin, anderen Ehepaaren, Junggesellen, Mädchen und wechselnden Gästen. Er beantwortete in seinen Schriften eine der größten Fragen der Menschheit: Wie kann ich ein glückliches Leben führen? Er schrieb ebenso verständlich wie tiefgründig. Epikur wollte mit seiner von ihm entwickelten hedonistischen Lehre von allen verstanden werden. Da sich Epikur und seine Anhänger häufig in einem Garten versammelten, wird seine Schule nach dem griechischen Wort für Garten auch ›Kepos‹ genannt. Epikur begrüßte seine Gäste am Eingang des Gartens mit folgender Inschrift: ›Tritt ein, Fremder! Ein freundlicher Gastgeber wartet dir auf mit Brot und mit Wasser im Überfluss, denn hier werden deine Begierden nicht gereizt, sondern gestillt.‹ Die sinnlichen Begierden, deren Berechtigung nur eingeschränkt akzeptiert wurde, sollten sich auf die kleinen, leicht erreichbaren Freuden richten: ›Schicke mir ein Stück Käse, damit ich einmal gut essen kann.‹6
Zwar heißt die Grundmelodie aller Epikuräer: »Keine Lust, keine Freude, kein Glück ist schlecht an sich.«7 Aber man würde Epikur als ununterbrochenem hemmungslosen Genießer Unrecht tun, denn er lehrte auch das Verzichten: allerdings nicht Verzicht auf Glück, sondern auf das eine Glück für ein anderes.
Epikur wandte sich in seinen Schriften ›über die irdische Glückseligkeit‹ gegen den irdischen Besitz und forderte lieber einfache Freuden.
›Seelenfriede und Schmerzlosigkeit sind ruhige Freuden; aber Lust und Frohsinn beschwingen den Tatendrang.‹
Oder er warb für das einfache selbstgenügsame Leben: ›Die schönste Frucht der Selbstgenügsamkeit ist die Freiheit.‹
Aber die wichtigsten philosophischen Erkenntnisse machte Epikur auf dem Gebiet der Vernunft. Einmal durch die Entmystifizierung der griechischen Götterwelt: »Man soll sich vor keinem Gott fürchten, sondern sich freimachen vom Wahnglauben.«** Er war gegen die Götter, weil sie die Menschen unnötig unglücklich machten und weil sie sowieso nicht existieren.
Alles Glücksstreben ist folglich auf das endliche Leben verwiesen und mündet in eine ›Philosophie des Augenblicks.‹ Deshalb auch seine Befreiung von der Todesfurcht, denn »der Tod braucht uns überhaupt nicht zu interessieren, weil er nicht ist, solange wir sind, wir aber nicht mehr sind, sobald er einmal da ist.«**
Diese Überwindung der Todesfurcht – nach einem guten Leben erfüllt und zufrieden zu sterben – findet man häufig bei sogenannten ›Primitivvölkern‹ ; und sie steht im krassen Gegensatz zur abendländischen Todesangst und Diffamierung des Todes, der alles nimmt.
Ganz im Gegensatz zu der weitverbreiteten Meinung fühlte sich laut einem dpa-Artikel 8 die Mehrheit der Deutschen 2019 glücklich: »Klischees zufolge sind die Deutschen ja eher mürrisch. Eine neue Umfrage zum heutigen Weltglückstag zeigt nun das Gegenteil. Zwei Drittel der Erwachsenen in Deutschland (66 %) sagen demnach, dass sie momentan glücklich sind – nur etwa jeder Vierte (27 %) ist dagegen aktuell unglücklich. Frauen und Männer unterscheiden sich bei diesen Ergebnissen übrigens nicht, auch beim Blick auf Ost und West ergeben sich keine nennenswerten Unterschiede. Das zeigen Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage des Sinus-Instituts gemeinsam mit YouGov.« *
Denselben Artikel ›Mehrheit der Deutschen fühlt sich glücklich‹ hatte wohl auch Uwe Depping gelesen, da er in seiner Glosse ›Widerhaken‹9im HAKEN vom April 2019 schrieb: »Endlich, liebe Leserinnen und Leser …
… endlich schreibt es mal jemand: ›Mehrheit der Deutschen fühlt sich glücklich‹, las ich jüngst in der Lokalpresse. Vielleicht kennen Sie das ja … Stress, Hetze im Beruf, dann kommt man heim, die Partnerin zickt rum, weil der Müll nicht raus gebracht wurde, die Kinder nerven, weil sie endlich ihr erstes Smartphone haben wollen. Wer hat da noch Zeit, in sich hineinzuspüren und festzustellen, dass man eigentlich glücklich ist? Letzten Freitag habe ich so ein hauchzartes Glücksgefühl verspüren können. Bei mir sind die letzten beiden Unterrichtsstunden ausgefallen, weil meine Schüler an der Fridays-for-future-Demonstration teilgenommen haben. Mal zwei Stunden früher nach Hause, dem Wochenend-Stau entronnen … das kleine Glück des Lehrers.«** »Haha, hihi …«, sagte Danny nur dazu.
Und schließlich meldete sich auch die warmherzige brünette Schweizerin, Sandra Leoni von der Taoheart-Dimension, über Instagram am 19.08.2022: »Lieber Danny, wie wunderbar, dass du über das Glück schreibst. Denn über das Glück kann man nie genug schreiben, ist es doch das, wonach wir alle am meisten suchen. Finden kann man es wohl lediglich nur durch Innehalten und Sein im bewussten Atem und des Gewahrseins des Momentes. Richtig, richtig glücklich können wir Menschen wohl nur dann werden, wenn wir das Glück einfach in uns tragen und jederzeit in uns abrufen können. Und zwar solange, bis es in einen weisen Dauerzustand übergeht und nichts mehr im Außen es zu trüben vermag. So lass uns alle die Reise beginnen, auf ein Neues. Ich wünsche dir viele weitere Muße zum Schreiben, und ja, ›im Draußen‹ kann man gut mit seinem Inneren Kontakt aufnehmen. Alles Liebe für dich, bis bald wieder mal, Sandra.«
Das hat sie aber wirklich schön formuliert. Kein Wunder, sie unterrichtet ja auch im Fach ›Tao‹.10
»Das Lächeln, das du aussendest, kehrt zu dir zurück.«(indische Weisheit)
Danny erinnerte sich gerne an Fred Bertelmann, der sich mit seinem lustigen Schlager ››Der Lachende Vagabund‹ 1957 auf einer Schellack-Platte durch ihr Wohnzimmer der späten 1950er Jahre lachte und nudelte.
Erst hatten die Deutschen in der Nachkriegszeit nix zu lachen, aber durch das Wirtschaftswunder der 1950er Jahre wurde es besser. So war Fred Bertelmann wie ein Symptom der guten Laune des Jahrzehnts. Vielleicht wählte Dannys Vaddern Götz den guten alten deutschen Schlagersänger und Schauspieler Fred Bertelmann ja gerade deshalb, weil er selber einige Parallelen zu ihm hatte …? Bertelmann wurde am 07.10.1925 in Duisburg geboren und wuchs im Ruhrgebiet auf.11 Seine Familie übersiedelte ins fränkische Nürnberg, als er neun Jahre alt war. Götz wurde nur ein Dreivierteljahr später am 04.05.1926 in Selm geboren, auch im Ruhrgebiet, lebte aber als Junge und Schüler einige Jahre bei den Verwandten in Bamberg, ebenfalls in Franken.
Nach dem Abitur wurde Bertelmann während des 2. Weltkriegs 1944 als Soldat in die Wehrmacht eingezogen und geriet an der Westfront mit einer schweren Verwundung in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft. Er wurde nach Alabama gebracht und kam in einem Camp mit dem amerikanischen Swing in Berührung.
Dannys Vadder kam ebenfalls 1944 als Soldat an der Westfront (›Aachener Kessel‹) in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft. Die Amis brachten ihn in die Südstaaten zum Orangen- und Baumwollpflücken. Womöglich hatten sich Götz Kowalski und Fred Bertelmann sogar in der US-amerikanischen Kriegsgefangenschaft kennen gelernt? Allerdings kam Götz nicht mit dem Swing in Berührung, sondern mit der Malaria, die er sich bei einem Fluchtversuch nach Mexiko einfing. Außerdem mit einem Waschbären, der mit ihnen im Camp lebte. Nach seiner Entlassung am 6. Mai 1946 begab Bertelmann sich nach Füssen, wo seine Mutter lebte, und spielte dort in einem Club der US-Armee als Trompeter im Orchester. Dagegen wurde Dannys Vaddern Götz von den USA als Kriegsgefangener weiter nach Belgien gereicht, wo er im Bergbau arbeiten musste und dort erstmalig mit dem Steinkohlenbergbau in Berührung kam, ehe er 1947 nach Deutschland zurück kehren konnte. So wurde aus dem ehemaligen Kaufmann und Schaufenster-Dekorateur ein Steinkohle-Bergmann im Ruhrgebiet. Als Steiger hatte er – wenn es auch eine schwere Maloche war – nicht zuletzt auf Grund der besseren Verdienstmöglichkeiten sicherlich eher was zu lachen gehabt. So kommen wir also wieder zurück zu Fred Bertelmann mit seinem ›lachenden Vagabund‹:
»Was ich erlebt hab’,
Das kann nur ich erleben,
Ich bin ein Vagabund.
Selbst für die Fürsten
Soll’s den grauen Alltag geben
Meine Welt ist bunt!
Meine Welt ist bunt!
Ha-Ha-Ha-Ha-Ha! …«
Und wie wirkt sich das Lachen auf Hormone, Geist und Glück aus? Das wurde in einem Interview von Lena Vanessa Müssig am 05.05.2019 erörtert.
»Lachen ist gesund, heißt es. Doch ist dem wirklich so? Kann regelmäßiges Lachen für bessere Gesundheit und einen zufriedenen Geist sorgen? Glücksforscherin Judith Mangelsdorf verrät Interessantes rund um das Thema Lachen.
Seit 1998 versammeln sich am 5. Mai Tausende Menschen weltweit, um gemeinsam herzhaft zu lachen. Seinen Ursprung hat der Weltlachtag im Yoga. Sein Erfinder, der Yogi Madan Kataria, wollte für den Weltfrieden lachen und darauf aufmerksam machen, wie wichtig es für Körper und Geist ist.
Anatomisch betrachtet bewegen sich beim Lachen 135 Muskeln im Körper. Es fängt an der mimischen Muskulatur an den Augen an, danach folgen die Muskeln seitlich des Mundes. Wird kräftig gelacht, sind nicht nur die Mimikmuskeln im Gesicht aktiv. Auch verschiedene Hals- und Rippenmuskeln sowie Zwerchfell und Bauchmuskeln wirken mit.
Auch im Verborgenen arbeitet der Körper dann auf Hochtouren. Der Blutdruck steigt. Durch die veränderte Atmung beim Lachen gelangt mehr Sauerstoff in die Lunge – und über den Blutkreislauf in die Zellen.
Zudem werden verstärkt Glückshormone ausgeschüttet. Stresshormone hingegen werden gebremst. Auch das Glykoprotein Interferon-γ kann nach Erkenntnissen des US-amerikanischen Immunologen Lee S. Berk durch Lachen vermehrt im Blut nachgewiesen werden. Es hat antivirale Wirkung und stimuliert das Immunsystem.
Ist der Lachanfall vorbei, beginnt der Körper sich wieder zu entspannen und Stresshormone abzubauen. Dieser positive Stresszustand soll laut Lachforschern – auch Gelotologen genannt – für schnelle Entspannung sorgen. Nur eine Minute intensives Lachen wirke auf Körper und Geist so belebend wie ein 45 minütiges Entspannungstraining.
Die Diplompsychologin und Glücksforscherin Judith Mangelsdorf von der Deutschen Gesellschaft für Positive Psychologie (DGPP) hat mit uns über das Thema Lachen gesprochen.
Frau Dr. Mangelsdorf, laut und offen, zurückhaltend kichernd oder verschämt grinsen – die Art des Lachens scheint viel über das Gemüt einer Person auszusagen. Ist das so?
Dr. Judith Mangelsdorf: Ja und nein. Die Art, wie wir lachen, zeigt einen Teil unserer Persönlichkeit. Bin ich eher introvertiert, werde ich womöglich häufiger zurückhaltend lächeln, während sehr extrovertierte Menschen oft offensiver lachen.
Aber die Art des Lachens sagt nicht nur etwas über den Menschen aus, sondern mindestens genauso viel über die Situation, in der gelacht wird.
Wer sich wohl und sicher fühlt, zum Beispiel bei einem ausgelassenen Abend mit Freunden, wird eher offensiv und herzlich lachen als in anderen Situationen, wie beispielsweise einem Bewerbungsgespräch, in dem ich seriös wirken möchte.
Die Lachtherapie ist aus dem Yoga bekannt, sie soll vor allem Stress lösen. Als Therapie im engeren Sinne, also als Möglichkeit, psychische Krankheiten zu heilen, ist diese Methode aber weder erforscht, noch können Sie Ihre Krankenkasse bitten, Ihnen das professionelle Lachen zu finanzieren.
Die Wirkweise ist die gleiche wie in allen anderen Situationen des Lachens: Durch die Ausschüttung von Glückshormonen werden Stresshormone wie Cortisol abgebaut und man entspannt sich.
Muss man ›richtig‹ lachen, also sich quasi vor Lachen schütteln, damit der Körper davon profitiert? Oder wirkt sich auch ein leises Lächeln positiv auf das Immunsystem aus?
Wissenschaftlich gesehen, ist der Satz ›Lachen ist gesund‹ gar nicht ganz korrekt. Was gesund macht, ist nämlich nicht das Lachen selbst, sondern es sind die positiven Gefühle, die wir erleben, wenn wir lachen.
Dazu zählen zum Beispiel Glück, Freude, Amüsiertheit, Gelassenheit, Dankbarkeit, Stolz, Hoffnung und Liebe. Diese sind mit der Ausschüttung von Glückshormonen, wie Serotonin, Dopamin und Oxytocin verbunden, die stresslösend wirken und auch kardiovaskulär (Herz und Gefäße betreffend, Anm. d. Red.) hilfreich für unsere Gesundheit sind.
Das äußere Lachen – egal wie stark es ist – ist nur der soziale Ausdruck dieser Gefühle, um anderen zu zeigen, wie es in uns aussieht.
Auch wenn Sie zu tiefst glücklich sind, es nur grade nicht nach außen zeigen können, wirkt sich dies positiv auf Ihre Gesundheit aus. Umgekehrt – also beim Lachen ohne inneres Glückserleben – funktioniert das nicht.
Es heißt, man könne das Gehirn austricksen, wenn man grundlos lächelt. Kann man die persönliche Stimmung durch ein aufgesetztes Grinsen überlisten?
Die Idee, durch ein aufgesetztes Grinsen glücklicher zu werden oder indirekt auf die eigene Stimmung zu wirken, ist nicht neu, aber bislang wissenschaftlich kaum belegt.
Statt morgens fünf Minuten grundlos in den Spiegel zu grinsen, sollten Sie sich fragen: Was kann ich nach dem Aufstehen in fünf Minuten für mich tun, das mich glücklich macht? Dann haben Sie tatsächlich einen echten Grund zu lachen.
Ist Lachen in der Gruppe gesünder als alleine?
Ja, davon ist auszugehen. Wenn Sie allein lachen, zum Beispiel beim Lesen eines guten Buches oder beim Fernsehen, lachen Sie meist nur kurz.
Wenn aber gleichzeitig andere im Raum sind, dann steckt man sich sprichwörtlich gerne gegenseitig wieder an, weil wir auf das Lachen anderer reagieren. In Gemeinschaft lacht man also meist mehr, länger und intensiver. Und das wirkt dann auch stärker auf unser Immunsystem.
Wie wichtig ist Lachen in der Gesellschaft? Hilft es uns bei sozialen Interaktionen?
Extrem wichtig. Das Lachen als Ausdrucksform hat eine ganz klare evolutionäre Wurzel. Jede Form der Mimik, wie auch das Lachen, erfüllt vor allem den Zweck, dass unser Gegenüber besser einschätzen kann, wie es in uns aussieht.
Lachen signalisiert dem Gegenüber: Ich tue Dir nichts. Ich möchte Dich nicht bekämpfen, sondern Freundschaft schließen.
Früher sicherte die Fähigkeit, zu lachen und es richtig zu deuten, das soziale Überleben. Und auch heute fühlen wir uns im Kontakt mit anderen, gerade fremden Menschen gegenüber, sehr viel wohler, wenn sie uns zumindest ein Lächeln schenken.
Was passiert mit uns, wenn wir einen lachenden Menschen angucken?
Im Gehirn setzt sich sofort etwas in Gang. So wie wir unwillkürlich innerlich zusammenzucken, wenn wir mit ansehen, wie jemand anderem etwas Schweres auf den Fuß fällt, reagiert unser Hirn auch auf das Lachen anderer.
Dieses Phänomen ist vor allem unter dem Begriff der Spiegel-Neuronen bekannt, die uns dann in einen ähnlichen emotionalen Zustand versetzen wie unser Gegenüber. Wir sind dann im wahrsten Sinne des Wortes mit-fühlend.
Haben Sie einen persönlichen Tipp für den Alltag?
Seien Sie authentisch. Lächeln oder lachen Sie nicht, weil es von Ihnen erwartet wird. Was auf Ihr Gegenüber am stärksten wirkt, ist nicht, was Ihr Mund zum Ausdruck bringt, sondern Ihre Augen. Und das können Sie nicht fälschen.
Ein ›fake smile‹, das aufgesetzte Lächeln, transportiert Ihrem Gegenüber nicht Wohlwollen, sondern das Gefühl, dass hier irgendetwas falsch ist. Sorgen Sie lieber dafür, dass Sie in Ihrem Leben viele gute Gründe haben, wirklich glücklich zu sein. Das Lachen kommt dann ganz von allein.«12
Boah, was war Danny stolz wie Oskar, als er 2007 seinen ersten Roman ›Straßnroibas‹ veröffentlichte. Endlich, endlich, nach jahrzehntelangem Schreiben, hatte er das erste eigene Buch herausgegeben …
… und das in den Händen zu halten: da kann ein Amateur-Schriftsteller auch mal richtig glücklich drüber sein, oder …!!!
Erst die Korrekturfahnen, dann das erste eigene Buch in Händen zu haben, da kann ein Hobby-Autor schon mal stolz wie Bolle sein …13
Danny schrieb immer schon viel. Erst in den 1960er Jahren Kurzgeschichten, wie zum Beispiel ›Die sieben Leben einer sich für intellektuell haltenden Stecknadel‹, oder kleinere Novellen. Da erinnerte er sich besonders an ›Der Wurm Boris‹, was er für die jüngere Schwester seiner damaligen Freundin 1972 in Recklinghausen schrieb.
In den 1980er Jahren sollte die erste Fassung von ›Straßnroibas‹ als eine Sammlung von Reise-Kurzgeschichten bereits im Dattelner Rodriguez-Klü-venstein-Verlag als deren fünfte Veröffentlichung raus kommen. Der Roman war damals von Danny schon druckfertig mit einer elektrischen Schreibmaschine geschrieben und an den RKV weiter geleitet worden. Aber vor der Veröffentlichung 1981 ging der Kleinverlag von Harry und seinem Bruder Eddie wegen Rechtsstreitigkeiten und Finanzamt-Steuerforderungen in Insolvenz. Nichts wurde es mit der Veröffentlichung der ›Straßnroibas‹ 1981.
Aber das war ja vielleicht auch ganz gut so. Denn in den 1990er Jahren holte sich Danny das Manuskript noch mal hervor und schrieb es vollkommen um: zu einem fortlaufenden Roman. Damals alles mit der Hand auf DIN-A-4-Blättern.
Dann kam das Zeitalter von PC und Laptop. Auch Danny und Moni hatten seit Beginn des neuen Jahrtausends erst einen Laptop, dann einen PC. Etwa im Jahre 2001 begann Danny, das handschriftlich umgeschriebene Manuskript neu in seinen PC zu hämmern. Circa 2005 war er mit der neuen Version von ›Straßnroibas‹ fertig. Aber kein Verlag wollte ›anbeißen‹ . Bis er auf seiner Hochzeitsfeier mit Moni 2007 vom damaligen Freund von Lia Böchterbeck etwas über BoD erfuhr. BoD steht für ›Books on Demand‹, also Bücher auf Nachfrage. Nach ihrer Hochzeitsreise nach Ägypten sandte Danny im Frühsommer 2007 das Manuskript zum BoD-Verlag in Norderstedt bei Hamburg.
Und im Herbst 2007 wurde ›Straßnroibas‹ mit 408 Seiten und einigen teilweise bunten Fotos veröffentlicht. Danny konnte somit stolz sein erstes selbst veröffentlichtes Buch in der Hand halten.
Aber – wie bei allen Dingen – war auch hier das ›Glück ein unsteter Gesell‹ . Denn nach der ersten Euphorie, und obwohl sich das Buch trotz des viel zu hohen Ladenverkaufspreises von 23,80 € über 100 mal verkaufte, schrieb Danny direkt weiter …
… er war im ›Flow‹, und schon 2009 kam sein zweiter Roman heraus.
Bis 2022 schaffte er es dann sogar auf schier unglaubliche 15 veröffentlichte Romane in 15 Jahren.
»Glück ist, was jeder sich als Glück gedacht.«14Friedrich Halm (1806 – 1871), österreichischer Dramatiker
Danny hatte zahlreiche Glücksgefühle, als er in verschiedenen Bands und bei Auftritten Musik machte. Als Erklärung für diejenigen, die noch nie auf der Bühne standen: ein unheimlicher Strom von Adrenalin fegt dir durchs Blut, dort oben zu stehen, vor dem zahlreichen Publikum im Saal. Du bist alleine dadurch ›high‹, dort zu stehen, besonders beim allerersten Mal. Aber auch bei den späteren Auftritten war es für Danny immer wieder aufregend und löste Glücksgefühle aus, denen dort unten im Publikum von oben auf der Bühne etwas darzubieten … Es begann für ihn mit seinen Bongos bei ›Charly Brown‹ 1971, wurde gefolgt mit ›Dattelner Kanal‹ 1972, beides bei den Beat-Shows in der Recklinghäuser Vesthalle. Dann mit seinen Kongas der legendäre Auftritt von ›Söppel im Zirkuszelt‹ 1979.
Später in den 1980er Jahren hatte er neben seinen Kongas eine ganze Palette an Percussion-Instrumenten, mit denen er bei ›Vogelfrei‹ von 1980 bis 1987 und bei ›Mazo Mazo‹ 1984 mitspielte. Wie alles anfing mit Dannys Musik-Auftritten …? Ja, der wollte mit seinen Musikfreunden den Dattelner Beat-Legenden nacheifern und 1971 bei der Beat-Show in der Recklinghäuser Vesthalle auch mal mitmachen. Eigentlich wollten sie nur die Star-Gruppe ›Golden Earring‹ aus Holland umsonst gucken. Deshalb hatten sie sich für den Beat-Wettbewerb angemeldet, gründeten spontan zwei Wochen vorher eine Gruppe, nannten sich ›Charly Brown‹, probten einmal ›Hey Capello‹ von Heino, und dann legten die fünf los: der lustige Bollo an der Bass-Gitarre und Gesang, Nobse mit seinen blonden Sauerkraut-Haaren an der Lead-Gitarre, der sportliche Ruderer Mattin an der Rhythmus-Gitarre, der hoch aufgeschossene Heini an den Drums und der kleine drahtige Danny an den Bongos. Ihr Auftritt dauerte wie für alle anderen 24 teilnehmenden Musikgruppen nur ein Stück lang oder ca. 5 – 6 Minuten. Ihr Stück begann mit Dannys Bongo-Solo als Intro, danach sangen und spielten sie ›Hey Capello‹ von Heino:
»… es lebt eine Frau in Spanien,
ihre Augen so braun wie Kastanien,
ihre Haare so schwarz wie die Nacht,
ganz Sevilla lebt auf, wenn sie lacht …
Hey Capello, Hey Capello, Hey Capello …«,
das am Ende immer mehr verfälscht und Freejazz-mäßig verzerrt wurde, so dass Heino aus seinem Bett fallen würde, wenn er es je hören sollte. Passend dazu setzte Danny sich ans Schlagzeug, wo da schon mal ein stand. Er spielte dabei zum ersten Mal im Leben an den Drums, was ihm sichtlich zu gefallen schien. Nach dieser ›überzeugenden‹ Leistung wurden sie unter den 24 Beat-Gruppen sogar Publikumssieger, bekamen 150,– DM Preisgeld für ihren Sechs-Minuten-Auftritt, was einem Stundenlohn von sage und schreibe 1500,– DM entsprechen würde: hahaha. Und auch in der Jury-Wertung landeten sie immerhin auf dem 17. Platz, wegen des besonderen künstlerischen Beitrags: Glück, totales Glück, happy-happy-happy …
Diese Art von Happening gefiel ihnen so sehr, dass sie gleich ein Jahr später Ähnliches noch mal versuchten. 1972 machten sie das gleiche Spielchen mit Dannys zweiter Band. Da wollten sie die Star-Gruppe Can mit deren Macher und Bassisten Holger Czukay (gestorben 2017 mit 79 Jahren) umsonst sehen. Dieses Mal stiegen sie als nur noch Drei-Mann-Kapelle mit dem Namen ›Dattelner Kanal‹ auf die Bühne, dafür aber ›als Geck‹ schwer bewaffnet mit Krücken und Krückstock, um damit aufzufallen. Auf den aus dem Altersheim besorgten Rollstuhl mussten sie leider verzichten, weil der nicht ins Auto passte. Als Kapelle diente ihnen – mangels Musikern – ein Kassettenrekorder, zu dessen vorher aufgespielter Musik sie dann parodistisch mimten. Bei ›Words‹ von den Bee Gees sank Danny vor Bollo schwer gerührt auf die Knie, um schließlich beim abschließenden Rock-Klassiker ›Judy in Disguise‹, intoniert von John Fred & his Playboyband, die Krücken von sich zu werfen. »Hah, da war es wieder, das aufregende Auftritts-Glücksgefühl … diese Adrenalin-Spritze, oben auf der Bühne zu stehen,« erinnerte sich Danny an diese eher schauspielerische Darbietung. Mit ihrer Gruppe ›Dattelner Kanal‹ wurden sie dieses Mal nur Vierte. Dafür betitelte die Dattelner Morgenpost ein paar Tage später in ihrem Artikel über die Beatshow dieses Happening mit ›BeeGees auf Krücken‹ . Leider war das fürs Erste die letzte Beat-Show dieser Art. Sie hätten jederzeit einen neuen Gag auf Lager gehabt. Aber sie mussten sieben Jahre warten, bis acht Männer und eine Frau von der Gruppe Söppel mit ihrem Polit-Rock-Kabarett beim Vest-Rock das Zirkuszelt im Dattelner Süden erzittern ließen.