Der Kreis der Verschwörer: Die Seherin von Paris 5 - W. A. Hary - E-Book

Der Kreis der Verschwörer: Die Seherin von Paris 5 E-Book

W. A. Hary

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Beschreibung

Der Kreis der Verschwörer Die Seherin von Paris 5 von W. A. Hary & Alfred Bekker nach einem Exposé von Alfred Bekker . Frankreich 1680 Robert de Malboné, Sonderermittler in den Diensten Ludwigs XIV., kommt einer okkulten Verschwörung um den so genannten "Circle Rufucale" auf die Spur, die das Ziel hat, den König zu einer willenlosen Marionette der Verschwörer zu machen. Bei seinen Ermittlungen trifft er unter anderem auf Marie de Chambourac, eine geheimnisvolle und zunächst auch zwielichtige Schönheit, die über eine leichte seherische Gabe verfügt. Robert erkennt schließlich, dass Marie nicht Teil der Verschwörung ist, wie er erst glaubte, sondern den "Circle Rufucale" ebenfalls bekämpft, weil dieser Satanistenkreis für den Tod ihrer Eltern verantwortlich ist. Fortan ermitteln sie gemeinsam, wobei für den rationalistisch geprägten Robert, der seinen Zeitgenossen Blaise Pascal und die Mathematik bewundert, nur schwer zu akzeptieren ist, dass Marie offenbar tatsächlich über eine Art übersinnliche Gabe verfügt. Nach und nach kommen sie der groß angelegten Verschwörung des Circle Rufucale auf die Spur. Doch ihre Ermittlungen sind gefährlich. Es ist ein gefährliches Spiel auf Leben und Tod. Nicht nur für sie selbst …

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Seitenzahl: 100

Veröffentlichungsjahr: 2021

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Der Kreis der Verschwörer: Die Seherin von Paris 5

Alfred Bekker and W. A. Hary

Published by Alfred Bekker, 2021.

Inhaltsverzeichnis

Title Page

Der Kreis der Verschwörer

Copyright

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Der Kreis der Verschwörer

Die Seherin von Paris 5

von W. A. Hary & Alfred Bekker

nach einem Exposé von Alfred Bekker

Der Umfang dieses Buchs entspricht 87 Taschenbuchseiten.

Frankreich 1680

Robert de Malboné, Sonderermittler in den Diensten Ludwigs XIV., kommt einer okkulten Verschwörung um den so genannten „Circle Rufucale“ auf die Spur, die das Ziel hat, den König zu einer willenlosen Marionette der Verschwörer zu machen.

Bei seinen Ermittlungen trifft er unter anderem auf Marie de Chambourac, eine geheimnisvolle und zunächst auch zwielichtige Schönheit, die über eine leichte seherische Gabe verfügt. Robert erkennt schließlich, dass Marie nicht Teil der Verschwörung ist, wie er erst glaubte, sondern den „Circle Rufucale“ ebenfalls bekämpft, weil dieser Satanistenkreis für den Tod ihrer Eltern verantwortlich ist.

Fortan ermitteln sie gemeinsam, wobei für den rationalistisch geprägten Robert, der seinen Zeitgenossen Blaise Pascal und die Mathematik bewundert, nur schwer zu akzeptieren ist, dass Marie offenbar tatsächlich über eine Art übersinnliche Gabe verfügt.

Nach und nach kommen sie der groß angelegten Verschwörung des Circle Rufucale auf die Spur. Doch ihre Ermittlungen sind gefährlich. Es ist ein gefährliches Spiel auf Leben und Tod. Nicht nur für sie selbst ...

Copyright

Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

Alfred Bekker

© Roman by Author

nach einem Exposé von Alfred Bekker

© dieser Ausgabe 2021 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen 

Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

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1

Der Mann trug auf dem rechten Auge eine Filzklappe und steckte in den typischen Kleidern eines Landsknechtes, wie sie während des sogenannten dreißigjährigen Krieges üblich gewesen waren. Wobei es nicht unwahrscheinlich erschien, dass er tatsächlich damals daran teilgenommen hatte, denn Marie schätzte ihn als noch sehr rüstigen aber dennoch ziemlich alten Mann ein.

Was ihr besonders auffiel bei ihm, war das Wappen, das er trug: Irgendwie kam ihr dieses bekannt vor. Sie hatte es schon einmal irgendwo gesehen, obwohl ihr einfach nicht einfallen wollte, in welchem Zusammenhang oder auch nur wo. Aber sie prägte es sich ganz besonders ein.

Dann versuchte sie, die nähere Umgebung zu bestimmen, aber das lag alles wie im Nebel. Ein ziemlich seltsamer Nebel, wie sie fand, denn er bedeckte alles total mit seinem milchigen Schein, außer eben diesem Mann, der so deutlich sichtbar erschien wie inmitten einer sonnenbestrahlten Lichtung mitten in einem urtümlichen Wald.

Ja, genau diesen Eindruck hatte sie, obwohl sie nichts davon wirklich sehen konnte: Sie glaubte mehr als dass sie es sehen konnte, wie dieser Mann eben mitten auf einer sonnenbestrahlten Lichtung stand.

Was tat er dort?

Auch das war nicht erkennbar. Bis ein Schatten auftauchte, wie aus dem Nichts. Ja, es war nicht mehr als nur ein Schatten, ohne feste Konturen obendrein. Es war weder erkennbar, ob es sich um eine Frau handelte, noch ob um einen Mann. Noch nicht einmal die Größe und Figur waren zu erahnen, weil der Schatten seltsam flatterte, wie schwarzer Rauch im leichten Wind, ohne dabei zu verwehen.

Marie strengte sich wirklich an, um noch mehr Details aufzunehmen. Es misslang ihr. Irgendwie interagierte der Mann mit der Augenklappe mit diesem Schatten, mit dem er sehr vertraut zu sein schien. Dabei kam in Marie das Gefühl auf, als wäre besonders dieser Schatten von großer Bedeutung, weniger der Mann mit der Augenklappe. Und wieso konnte sie diesen dann so deutlich sehen und den Schatten nur halbwegs erahnen?

Und dann verschwand auch das Gefühl, dass sich das Ganze auf einer Waldlichtung abspielte. Was spielte sich denn überhaupt ab? Und es schien in Wahrheit gar keine Waldlichtung zu sein, obwohl diese durchaus irgendeine Rolle spielte.

Das alles verwirrte Marie zusehends. So sehr am Ende, dass sie mit einem leisen Schrei auf den Lippen erwachte.

Sie benötigte mindestens eine Minute, um sich darüber klar zu werden, dass sie sich in ihren Gemächern befand auf Schloss Versailles. Und sie war hier nicht allein. Zwei der Helfer von Robert de Malboné, des geheimen Sonderermittlers Seiner Majestät König Ludwig XIV. schliefen am Boden an der Tür. Falls jemand herein wollte, stieß er mit der Tür unweigerlich mindestens einen der beiden an.

Eine Vorsichtsmaßnahme, durchaus angebracht, seit sie selbst den Fängen des geheimnisumwitterten Circle Rufucale entronnen und auch noch das Exorzisten-Kolleg für sie alle zu einer Gefahr geworden war. Obwohl das Kolleg doch eigentlich auf das Schloss gekommen war, um dem Zirkel nachzustellen.

Alles Dinge, die ihr blitzschnell durch den Kopf gingen und sie wieder endgültig in die Wirklichkeit zurückbrachten.

Die beiden waren jedenfalls durch ihren leisen Schrei aufmerksam geworden. Im flackernden Kerzenlicht, das den Raum als bloßes Notlicht nur dürftig erhellte, sahen sie nur, dass sie beruhigend abwinkte, bevor sie wieder zurück in die Kissen sank.

Marie starrte blicklos zur Decke.

Diese Vision mit dem Mann, dessen rechtes Auge von einer Filzklappe bedeckt war, hatte sie nun schon seit mehreren Nächten. Teilweise sogar mehrfach in der selben Nacht. Immer wieder derselbe Traum wohlgemerkt. Und es fehlte ansonsten jeglicher Anhaltspunkt, was das Ganze eigentlich sollte.

Was aber, wenn sie endlich versuchte, dieses Wappen aufzuzeichnen, an das sie sich inzwischen überdeutlich erinnern konnte? Vielleicht wusste Robert de Malboné darüber besser Bescheid? Oder einer seiner fünf Helfer?

Bisher hatte sie das noch nicht getan, weil sie sich unsicher war. Zumal sie wusste, dass Robert ihren Visionen nicht vertraute. Schlimmer noch: Er hielt sie für Humbug, und sie wollte nicht unbedingt seinen Unwillen damit erregen. Obwohl ihr inzwischen wohl nichts anderes mehr übrig blieb, denn erfahrungsgemäß war eine Vision ganz besonders wichtig, wenn sie sich ständig wiederholte.

Derzeit waren Robert und seine Helfer zwar in erster Linie damit beschäftigt, endlich die Briefe zu entschlüsseln, die Milan zusätzlich in einem Geheimversteck in den Gemächern des verstorbenen Barons Pedro de Cunha, seines Zeichens Gesandter Spaniens, gefunden hatte, aber sie musste es dennoch wagen. Frühestens bei Tagesanbruch allerdings erst. Nicht schon jetzt, mitten in der Nacht.

Noch während sie das dachte, schlief sie wieder ein. Es wurde diesmal ein traumloser, tiefer Schlaf, der ihr die nötige Erholung spendete. Auch ohne neuerliche Vision. Als hätten ihre Visionen endlich begriffen, dass Marie sich tatsächlich bemühen würde nach Tagesanbruch und sie sich nicht erneut in Erinnerung rufen mussten.

2

Robert de Malboné befand sich in seinen eigenen Gemächern. Ebenfalls nicht allein. Die drei Helfer Barnabas, Georg und Milan bemühten sich nun schon seit Tagen gemeinsam mit ihm, die von Milan gefundenen Briefe zu entschlüsseln. Das einzige, was sie bislang herausgefunden hatten, war, dass es irgendwie um Verbindungen ging zwischen Paris und Schloss Versailles einerseits und andererseits mit Wien und sogar dem Vatikan.

Konnte es denn wirklich sein, dass sich die eigentliche Führung des Circle Rufucale in Wien befand? Oder gar im Vatikan?

So richtig glauben mochten sie das noch nicht. Deshalb forschten sie unermüdlich weiter.

Und noch etwas hatte sich inzwischen herausgestellt: Die Briefe zeugten von einem regen Schriftverkehr zwischen Pedro de Cunha und vor allem Wien. Der Baron, der ja hier, auf Schloss Versailles, und auch in Paris zuletzt der Anführer des Zirkels gewesen war, hatte da anscheinend mit mehreren Personen korrespondiert, überwiegend mit einem ganz bestimmten. Das ergab sich, obwohl natürlich keine Namen genannt wurden.

Um was war es da gegangen? Ohne Zweifel um Angelegenheiten der okkulten Verschwörer innerhalb des Zirkels. Mitteilungen mithin, die von brisantem Inhalt waren. Falls man in der Lage war, sie zu lesen, hieß das.

Eigentlich waren sie längst an dem Punkt angekommen, an dem es unmöglich erschien, noch mehr herauszufinden. Zumindest nicht ohne so etwas wie einen Schlüssel. Doch genau darauf hatte es auch in den Gemächern des Verblichenen keinerlei Hinweis gegeben.

Am Morgen hatte Robert nur wenig geschlafen. Sie hatten immer nur abwechselnd recht kurze Pausen gemacht. Und eigentlich hätten sie ja nicht hier, in seinen Gemächern, sein dürfen, sondern bei Marie, die nur noch von Pascal und Jacques beschützt wurde. Aber es war Marie selbst gewesen, die darauf bestanden hatte, nur von diesen beiden beschützt zu werden, während Robert sich mit dem Rest um die Entschlüsselung der Briefe bemühte.

In den vergangenen Tagen war nichts Besorgniserregendes passiert. Weder hatte es Übergriffe gegeben von Seiten des Zirkels, noch vom Exorzisten-Kolleg. Was nicht bedeuten sollte, dass sie sich in Sicherheit wiegen durften.

Als dann Marie, flankiert von Pascal und Jacques, überraschend in den Gemächern Roberts auftauchte an diesem Morgen, war Robert zunächst ergrimmt ob der in seinen Augen leichtsinnigen Handlungsweise. Wieso setzte sie sich unnötig einer Gefahr aus auf dem Weg zu ihm? Hätte Marie denn nicht warten können, bis er zu ihr kommen würde?

Konnte sie nicht, wie sie mit fester Stimme erklärte. Um das zu präzisieren, erzählte sie allen ihren visionären Traum.

Robert reagierte gewohnt skeptisch darauf, was Marie großzügig ignorierte. Alle anderen waren bei Weitem nicht so ungläubig wie Robert. Vor allem nicht, als Marie Papier und einen Zeichenstift verlangte, um das Wappen aufzumalen.

Sie tat dies ziemlich gekonnt, wie Robert anerkennend bemerkte, und das Wappen war immerhin so deutlich erkennbar, dass er schon wusste, um welches es sich handelte, noch bevor Marie mit dem Zeichnen überhaupt fertig war.

„Ist das denn nicht das Wappen des vor Jahrzehnten in Eger ermordeten Herzogs von Wallenstein?“, entfuhr es ihm ungläubig.

„Bist du sicher?“, wunderte sich Marie. „Mir kam es bloß irgendwie bekannt vor. Sogar jetzt, da du das sagst, fällt mir nichts dazu ein. Ich muss es irgendwann einmal gesehen haben, vielleicht als kleines Kind oder so? Mir ist nur entfallen, in welchem Zusammenhang.“

Milan tippte mit dem Zeigefinger auf die Zeichnung.

„Ja, ich glaube auch, dass es sich um dieses Wappen handelt. Zwar bin ich alles andere als ein Experte darin, aber ausgerechnet dieses hier ist ja zu trauriger Berühmtheit gelangt, eben durch die Ermordung des berühmten Herzogs von Wallenstein. Aber wie steht das im Zusammenhang mit dem, was die Comtesse gesehen hat? Ich meine, wie kommt dieses Wappen in ihre Träume?“

Marie schürzte nachdenklich die Lippen wie zu einem Kuss. „Das allerdings möchte ich mich auch fragen.“

„Nun, es sind nur Träume“, versuchte Robert, dies alles herunterzuspielen.

„Nicht, wenn man sich vielleicht bemüht, eine Verbindung zu ziehen zwischen diesem Traum und dem Hinweis auf Wien!“, wandte jetzt Georg ein.

„Aber was hat ein ermordeter Herzog von Wallenstein mit Wien zu tun?“, meinte jetzt Barnabas, was ihm einen dankbaren Blick Roberts einbrachte.

„Ja, was hat das eine mit dem anderen zu tun?“, fragte auch er.

Marie lächelte nachsichtig.

„Vielleicht ja gar nichts. Aber wie wollen wir das je erfahren, wenn wir uns nicht dahingehend bemühen?“

Robert schüttelte entschieden den Kopf.

„Nein, ich bin eher dafür, dass wir weiter versuchen, die Briefe zu entschlüsseln. Was dieses Wappen betrifft, sehe ich einfach keinen Anhaltspunkt, den wir verfolgen könnten.“

„Es sei denn eben, wenn man eine Verbindung zieht zwischen dem Wappen und Wien“, versuchte es Georg erneut. „Wie auch immer diese Verbindung aussehen mag.“

„Es ist ja nicht nur das Wappen“, erinnerte Marie sie alle, „sondern auch die Kleidung des Alten. Ein Landsknecht wie im dreißigjährigen Krieg. Also womöglich jemand, der unter Wallenstein gedient hat? Er muss ja nicht heute auch noch dieses Wappen zur Schau tragen. In meinen Visionen ist nichts so wie in der Realität. Also nichts genauso. Wir müssen das, was ich gesehen habe, im Grunde genommen erst einmal richtig interpretieren. Und auch die Augenklappe deutet darauf hin, dass dieser Mann wohl sein Auge im Kampf verloren hat.“

„Dann ist dieser eher diffuse Schatten, wie du ihn bezeichnest, vielleicht sogar Herzog von Wallenstein selbst, oder wie?“, wandte jetzt Robert ein.

Marie winkte mit beiden Händen ab.