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Viel zum Lachen und Lächeln gibt es in diesem fantasievollen Kinderbuch. Wenn zum Beispiel ein Schulhoflöwe brüllt und dann plötzlich ziemlich kleinlaut wird, durch die List eines gewitzten Hasen. Oder wenn die neugierige kleine Giraffe Giri daherkommt und durch ihre Neugier in der Stadt ein riesengroßes Chaos anrichtet. Oder wenn Hund und Katze nach der Schule aus Langeweile ein bisschen zaubern, und die Katze dabei ein Hund wird und umgekehrt. Oder wenn die Maus das Känguru auf fast unglaubliche Weise beim Weitsprung besiegt. Oder wenn zwei Fliegenkinder Langeweile haben, ein weißes Schaf gern ein schwarzes Schaf sein möchte, oder der Löwe Nöli den Schnupfen bekommt und vor Wut am liebsten den Apotheker auffressen möchte ... Ein wirklich fabelhaftes Buch, nicht zuletzt weil darin außer Märchen und Geschichten tatsächlich auch sehr unterhaltsame Fabeln zu lesen sind.
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Seitenzahl: 85
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S
EI NICHT SO NEUGIERIG
,
SAGTE
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IRI
,
DIR FALLEN VOR
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EUGIER NOCH DIE
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UGEN RAUS
.
Hund und Katze
Neues von Hund und Katze
Das Neueste von Hund und Katze
Der Schulhoflöwe
Wie die Maus das Känguru im Weitsprung besiegte
Keine Erfolgsgeschichte
Wie der Hase ein Matheass werden wollte
Die große Neugier der kleinen Giri
Das Ferkelchen Sophie-Susannchen
N
UR WENIGE SUCHTEN NACH IHRER VERLORENEN
F
ANTASIE
.
Die himmelblaue Tür
Die Katzen auf der Mäusewiese
Sirri und Surri
Der junge Rabe und der freche Wolf
Die verwunschene Prinzessin
Das kleine Frageschaf
Das rotweiße Pferd und der lichtblaue Vogel
Es war einmal
Das Märchen vom Bär, der Arbeit suchte
Das Märchen von der verlorenen Fantasie
In den Märchen
W
OZU BRAUCHEN
K
ATZEN
B
USFAHRSCHEINE
,
ERKUNDIGTE SICH DIE
M
AUS VERWUNDERT
.
Die Fabel vom Uhu als Märchenerzähler
Die Fabel von den drei Hähnen
Die Hochzeit
Die Hochzeitsreise
Wie der Pfau die große Liebe fand
Wie das Vogel-V die große Liebe fand
Die Fabel von Bär und Ameise
Noch eine Fabel von Ameise und Bär
Noch eine Fabel von einem Busfahrschein
Auf der Eselsbrücke
Die Fabel vom Hahn und den Dieben
Die Fabel vom schwarzen Schaf
Die Fabel vom langweiligen Esel
Die Fabel vom kleinen Löwen Nöliund seinem großen Schnupfen
M
ANCHMAL WÄRE ICH LIEBER
E
RBSENZÄHLER ODER
F
EUERSPUCKER GEWORDEN
.
Fragen an den Bücherschreiber Reiner Bonack
Grüß dich, sagte die Katze. Wie heißt du? Willst du etwa auch zur Schule?
Wuff, sagte der Hund.
Du heißt also Wuff, stellte die Katze fest.
Wuff, wuff, kam es zurück.
Vor- und Nachname Wuff? Die Katze staunte. Das ist ja so, als wenn ich Miau Miau hieße.
Der Hund schwieg und stellte seine Schultasche neben sich ab.
Nun sag endlich mal was! Oder ist dir ein Knochen im Hals stecken geblieben? Die Katze wurde langsam wütend. Also beschloss sie, diesem sturen Hund ein bisschen Angst einzujagen. Ätsch, ich kann zaubern, sagte sie, und du nicht!
Wau, wau, wau, antwortete der Hund.
Es klang weder ängstlich noch begeistert. Es klang eher gelangweilt.
Die Katze drehte das linke Ohr in seine Richtung als wäre sie schwerhörig: Wie bitte?
Wau, wau, wau, wiederholte der Hund.
Nun sprang die Katze einen Katzensprung näher. Ihre Augen funkelten. Zaubern, zischte sie, verstehst du? Hokuspokusfidibus. Simsalabim. Dreimal schwarzer Kater.
Wenn ich will, kann ich dich mir nichts, dir nichts in einen dicken Mistkäfer verwandeln. Oder in eine Raupe. Oder in ein kleines, leckeres Pelztierchen namens Maus. Kannst du glauben!
Aber wiederum kam als Antwort nur ein müdes Wau.
Also … Die Katze holte tief Luft, als ob sie gleich Feuer spucken wollte.
Da sie der Hund jedoch mit gutmütigen Augen ansah und weder knurrte noch seine an unzähligen harten Knochen erprobten scharfen Zähne zeigte, atmete sie langsam wieder aus. Dann meinte sie: Also, du bist neu hier an meiner Schule, und ich weiß nicht, wo du herkommst. Es kann ja sein, dass du meine Sprache nicht verstehst. Aber wenn wir ab jetzt gemeinsam in eine Klasse gehen, dann musst du bitteschön auch unsere Sprache lernen. Die Lehrerin ist nämlich ebenfalls eine Katze, und ich weiß nicht, ob sie außer Miauisch noch eine andere Sprache sprechen kann.
Wenn du also unsere Sprache nicht lernst, wirst du es im Unterricht ziemlich schwer haben. Am besten, wir üben gleich mal das erste Wort. Sprich mir nach: Mi – au.
Der Hund spitzte die Ohren, schwieg aber.
Na los doch, sag einfach Mi – au. Das ist nun wirklich kein schweres Wort. Im Gegenteil. Es ist vielleicht sogar das leichteste Wort der Welt.
Wau, wau, wau, sagte der Hund.
Das Fell der Katze sträubte sich. Nun konnte sie nicht mehr anders, sie fauchte so laut sie konnte: Also, wenn du nicht in meiner Sprache sprechen kannst oder willst, dann ist es besser, du suchst dir gleich eine andere Schule. An meiner Schule wird das nichts.
Zaubern, sagte da plötzlich der Hund und kratzte sich hinter dem Ohr, zaubern, wau, wau, wau, das kann ich auch. Das ist doch nichts Besonderes.
Du sprichst meine Sprache?! Die Katze starrte ihn mit großen Augen an. Es folgte ein schneller, aufgeregter Zungenputz über das Fell. Es folgte ein schnelles, verstörtes Wedeln mit dem Schwanz.
Ab heute, fügte der Hund hinzu, ab heute ist das auch meine Sssule.
Es heißt Schule und nicht Sssule, verbesserte die Katze.
Sie hob eine Pfote, und es sah aus, als reckte sich ein belehrender Zeigefinger in die Luft. Guck auf meine Lippen.
Und jetzt versuch es noch einmal: Schule.
Sssule, lispelte der Hund.
Probieren wir ein anderes Wort, sagte die Katze verzweifelt. Wie wär’s mit: Tasche? Dann könntest du sogar schon das Wort Schultasche aussprechen.
Sssultasse, wispelte der Hund.
Oje, die Katze verdrehte die Augen. Das wird ja immer schlimmer, rief sie. Gib dir endlich mal ein bisschen Mühe! Schule! Schule! Schule! Hörst du?! Sch – wie bei Schwanz! Schwanz, Schwanz! Los jetzt!
Sssule, Sssule, Sssule. Ssswanz, Ssswanz, Ssswanz, lispelte wispelnd der Hund.
Die Katze machte einen Buckel wie vor dem giftigen Zischen einer Schlange. Ist das denn wirklich so schwer, stöhnte sie.
Sehr ssswer, antwortete der Hund. Er knurrte ein Weilchen unzufrieden vor sich hin und fragte dann: Sag mal, warum muss ich eigentlich deine Sssprache lernen und du meine nicht?
Weil … Na, weil…
Aber der Katze, so sehr sie auch nachdachte, fiel keine einzige Antwort ein auf diese Frage. Dann sag eben weiterhin Sssule statt Schule, raunzte sie. Und nun komm schon, wir müssen zum Unterricht.
Ich komm ja ssson, brummelte der Hund, und sein etwas zu kurz geratener Schwanz, der eigentlich nur ein Stummelschwanz war, zitterte wie vor einer großen Freude.
Vergiss deine Tasse nicht, rief er der Katze zu.
Kichernd verschwanden beide hinter der hohen Eingangstür ihrer Schule.
Die Schule war aus. Auf schnellen Pfoten huschte die Katze die Treppe hinunter. Der Hund hechelte hinter ihr her.
Nun komm schon, du lahme Ente, rief die Katze.
Ich komm ja ssson, ich komm ja ssson. Und ich bin keine lahme Ente, sondern ein sssneller Hund.
Sie liefen zur Bushaltestelle und warteten.
Warten ist langweilig, sagte die Katze.
Ja, langweilig, wuffte der Hund.
Die Katze stupste ihn mit der Pfote gegen die Brust. He, Wuffi, lass uns ein bisschen spielen, dabei vergeht die Zeit schneller.
Ssspielen? Was denn, fragte der Hund.
Na ja, wir könnten um die Wette zaubern, schlug sie vor.
Zaubern? Um die Wette? Meinst du wirklich?
Klar, sagte die Katze, und ich fange an.
Das kommt gar nicht in Frage, knurrte der Hund. Wenn ssson, dann fange ich mit dem Zaubern an.
Nein, ich! Mau!
Nein, ich! Wuff!
Ich! Mau!
Nein, du nicht! Wau.
Was hast du gegen mich? Die Katze sah ihn mit sanftmütigen Augen an.
Nichts. Ich habe nichts gegen dich, beteuerte der Hund.
Wenn das so ist, dann ist es doch egal, wer anfängt, schnurrte die Katze. Sind wir nun Freunde oder nicht?
Also, Hokuspokus …
Nein! Der Hund schüttelte entschieden den Kopf. Vielleicht sind wir ssson Freunde, vielleicht auch nicht, gab er zu bedenken. Wir gehen zwar seit einiger Zeit in dieselbe Klasse, aber sollten wir uns nicht ein wenig besser kennen lernen, bevor wir uns auf solch gefährliche Ssspiele einlassen.
Gefährlich, fragte die Katze, was soll daran gefährlich sein wenn ich dir beweise, wie gut ich zaubern kann?
Ach, sagte der Hund, Vertrauen ist gut, als Erster zaubern ist besser. Es könnte sein … Ja?!
Es könnte sein, dass du beim Zaubern auf dumme Ideen kommst und mich in dein Lieblingsfutter verwandelst, also in eine Maus. Ich will aber kein Katzenfutter werden. Ich will einfach Hund sein und Hund bleiben.
So etwas Fieses traust du mir zu, fragte die Katze empört.
Sie blickte interessiert zu einem Spatzen hinauf, der auf dem Dach des Wartehäuschens gelandet war und sich schüttelte. Eine winzige Staubwolke stiebte von seinen Federn. Er musste wohl gerade irgendwo ein Sandbad genommen haben und piepte jetzt vergnügt vor sich hin.
Verschwinde, alter Dreckspatz, zischte die Katze, sonst verzaubere ich dich in … Ach, du weißt schon in was.
Dann wandte sie sich wieder dem Hund zu.
Dich in eine Maus verwandeln? So etwas Fieses traust du mir also zu?
Man weiß ja nie, sagte der Hund, und deswegen werde ich jetzt als Erster zaubern.
Nichts da, rief die Katze. Schlag dir das aus dem Kopf!
Und warum, wenn ich fragen darf?
Darum! Am Ende bin ich ein leckerer Knochen in deinem Maul, und du nagst mit deinen großen, scharfen Zähnen an mir herum. Nein Danke!
Dann zaubern wir eben ein anderes Mal, sagte der Hund.
Ja, sagte die Katze, vielleicht morgen, vielleicht übermorgen, vielleicht über-, über-, übermorgen. Mal sehn.
Und dann, endlich, brummte der Bus heran und hielt.
Vergiss deine Sssultasse nicht, sagte der Hund.
Schnell stiegen sie ein und fuhren nach Hause.
Wo bleibst du denn bloß?! Nimm deine Schultasche und komm!
Bin ja ssson da!
Wie jeden Tag seit vielen Tagen liefen Hund und Katze nach der Schule zur Bushaltestelle und warteten.
Warten ist langweilig, sagte die Katze.
Ja, langweilig, wuffte der Hund.
Die Katze stupste ihn mit der Pfote gegen die Brust. He, lass uns ein bisschen spielen, dabei vergeht die Zeit viel schneller.
Ssspielen? Was denn, fragte der Hund.
Na ja, wir könnten um die Wette zaubern, schlug sie vor.
Nur das nicht, rief erschrocken der Hund. Dann ssstreiten wir uns bloß wieder darum, wer zuerst mit dem Zaubern anfangen darf.
Nein. Die Katze schüttelte den Kopf. Diesmal werden wir uns nicht streiten, ganz bestimmt nicht.
Und wie soll das gehn, fragte misstrauisch der Hund.
Ganz einfach, schnurrelte die Katze. Wir fangen beide gleichzeitig an. So gibt es keinen Streit darüber, wer beginnt.
Der Hund kratzte sich am Ohr und dachte nach.
Na, was meinst du dazu, drängte die Katze ungeduldig.