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Der Autor Reiner Bonack legt mit dieser Neuerscheinung ein äußerst vergnügliches Buch vor, dem viele Leseinnen und Leser zu wünschen sind, die sich durch Literatur zum Lächeln und zur Neugier verführen lassen möchten. Schon die Vorrede ist Beleg dafür: Nach der Lektüre dieses Buches werden Sie sich möglicherweise fragen: Gibt es sie wirklich, diese uns unbekannte Adressatin der Gedichte des Autors, die er, aus welchem Grund auch immer, geheim hält vor ihr, und deren Identität er nicht preisgibt? Oder ist diese uns Unbekannte nur eine fiktive Person, eine literarische Erfindung, und somit, wie auch die wortreich behauptete heimliche Liebe zu ihr, ein Gespinst aus Sehnsucht und Fantasie? Ist es überhaupt der Autor, der in den Gedichten sein Ich bloßstellt? Kann es nicht sein, dass er aus purer Lust am literarischen Spiel in eine Rolle schlüpfte, die er nach dem Verfassen des letzten Gedichts für den vorliegenden Band nie wieder probte, und die er weder sich selbst noch uns jemals wieder vorspielen wird? Seien Sie versichert, liebe Leserinnen und Leser, jegliche Ähnlichkeit mit lebenden oder realen Personen wäre rein zufällig und nicht beabsichtigt. Ich, der Autor, bin in diesem Buch weder ich selbst, noch kenne ich eine Frau, mit der ich einmal wöchentlich an meinem Kaffeetisch im Wohnzimmer über Aristoteles, Rilke, Mozartkugeln, Einhörner oder Edith Södergrans Kater Totti sprechen könnte, und für die ich danach, heimlich, Liebesgedichte schreiben würde, die ich, aus angeborener Schüchternheit, dann geheim halte vor ihr.
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Seitenzahl: 61
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Rat ich ferner dir noch, ihr zärtliche Verse zu senden?
Wehe mir, nicht gar hoch stehet in Ehren ein Vers.
Ovid
Die Liebeskunst
Was die Welt wirklich
vom Fleck gebracht,
hat immer nur einer
für sich gemacht!
Cäsar Flaischlen
Zwischenklänge
Nach der Lektüre des Buches werden Sie sich möglicherweise fragen:
Gibt es sie wirklich, diese uns unbekannte Adressatin der Gedichte des Autors, die er – aus welchem Grund auch immer – geheim hält vor ihr und deren Identität er nicht preisgibt?
Oder ist diese uns Unbekannte nur eine fiktive Person, eine literarische Erfindung, und somit – wie auch die wortreich behauptete heimliche Liebe zu ihr – ein Gespinst aus Sehnsucht und Fantasie?
Ist es überhaupt der Autor, der in den Gedichten sein Ich bloßstellt?
Kann es nicht sein, dass er aus purer Lust am literarischen Spiel in eine Rolle schlüpfte, die er nach dem Verfassen des letzten Gedichts für den vorliegenden Band nie wieder probte, und die er weder sich selbst noch uns jemals wieder vorspielen wird?
Seien Sie versichert, liebe Leserinnen und Leser, jegliche Ähnlichkeit mit lebenden oder realen Personen wäre rein zufällig und nicht beabsichtigt.
Ich, der Autor, bin in diesem Buch weder ich selbst, noch kenne ich eine Frau, mit der ich einmal wöchentlich an meinem Kaffeetisch im Wohnzimmer über Aristoteles, Rilke, Mozartkugeln,
Einhörner oder Edith Södergrans Kater Totti sprechen könnte, und für die ich danach, heimlich, Liebesgedichte schreiben würde, die ich, aus angeborener Schüchternheit, dann geheim halte vor ihr.
Zu den mit* gekennzeichneten Texten finden Sie informative Anmerkungen im Anhang des Buches
Liebe Leserinnen und Leser
Entree
Das erste Mal
Hilferuf, ungesendet
Du bist in meinem Herzen, Liebe
Einmal
Kaffee schlürfen
Nachdem du meinem Kater Milch gabst
Wenn du gegangen bist
Woran ich denke, fragst du
Nach dem Eingießen
Spieltest du
Vor Ostern
Komm einmal unverhofft
Schlechtes Gewissen
Es ist so unnachahmlich
Ich träum von Kaffee und von Liebe
Sorge dich nicht
Beiläufige Frage
Wenn ...
Künftiges Glück
Ich höre dich antworten
Minnesong
Aus den Gesprächen am Kaffeetisch 1
Aus den Gesprächen am Kaffeetisch 2
Aus den Gesprächen am Kaffeetisch 3
Träume
Verwandelter Regentag
Unschlüssig
Es ist März, Liebste
Nachmittags, zu gewohnter Zeit, aber allein
Alptraum
Du sprichst am Kaffeetisch über unverfängliche Dinge
Gestern
Valentinstag
Zwei Tassen
Der Schmetterling
Ach, Liebe,
Frevel
Prosaische Notiz
Du hast mir Äpfel mitgebracht
Zur Erforschung des Koffeins
Festliche Erwartung
Nähe
Die vier Jahreszeiten
Geständnis
Armer Brecht
Hab Nachsicht
Ich liege noch im Bett und habe eben Kaffee getrunken
Für die Gartenlaube verfasst
Verworfenes Gedicht
Im Café Morgenstern gesungen
Ohne Geheimnis
Auf mein Mädgen
Ich habe dich so lieb
Die vier Zeilen
Der Zettel
Wirklich
Du bist traurig
Nach dem Abschied
Glaub mir
Hatter – oder hatter nich? 1
Hatter – oder hatter nich? 2
Hatter – oder hatter nich? 3
Bild mit Reiher
Was du eigentlich von mir wissen müsstest
Während sie redet
Du
Als ich mir
Horror, nachts
In diesem Gedicht
Alles Kino
Bist nicht da
Heitere Ignoranz
Mein einziger Trost
Kuchenstück
Im Licht
Heute
Noch ein Alptraum
Allein
Fast ein Abschiedslied
Nun steht es fest, es ist soweit
Immerwährende Wünsche
Anmerkungen zu einzelnen Texten
Ein halbes Hundert Hörempfehlungen
Der Autor Reiner Bonack
Die Illustratorin Denna Fakefe
Komm,
komm herein,
atme aus
die Alltagsluft,
atme ein
den Bücher- und
den Kaffeeduft
Schau,
ob dir eines der Bücher gefällt,
hier ist die Reihe
mit den Büchern über
die Kaffeeanbaugebiete der Welt
Oder sieh dir
die Bilder an,
bestimmt
fangen sie auch für dich
zu sprechen an
War ein Tag schwer,
setze ich mich abends
einfach vor sie hin,
bin
dann plötzlich am Meer
und leicht
wird mein Sinn –
vielleicht,
wenn die Kaffeemaschine ausgegluckert,
hörst du es rauschen,
und wie ein Fischerboot tuckert
Und nun
nimm Platz,
ich weiß, du bist
nicht etebetete
und freust dich wie ich
über meine
Kaffeemusterfototapete
Und wenn du sonst noch
Wünsche hast,
sag sie,
bitte,
ich frag nie:
warum,
ich kümmere mich
schnellstens darum
Das alles –
und noch viel mehr,
wenn ich es denn gewagt,
hätte ich dir
an unserem ersten
Kaffeenachmittag gesagt
Als ich dich damals sah im Café
– Winter, künstliche Blumen in der Vase –
rieselte langsam, wie Schnee,
Zucker in deinen Tee,
und ich guckte auf deine
rote Nase,
dachte:
oje,
wie süß
Drinnen Wärme,
draußen Matsch,
komm zu mir
zum Kaffeeklatsch
Lass uns lästern
über die
Kaffeetanten,
die, die nie
schlürfen dürfen,
lästern und
sich verbrennen
ihren Mund
Drinnen Wärme,
draußen Matsch,
komm zu mir
zum Kaffeeklatsch,
denn ich red
im Großen, Ganzen
sonst nur mit
den Zimmerpflanzen
Du bist in meinem Herzen, Liebe
Ruh dich ein bisschen aus dort, und
wenn du erwachst, dann koche ich
dir einen Kaffee, auch
wenn du vielleicht nicht immerzu
Kaffee magst
oder nicht mein Herz
bekleckern willst – Vorsicht
ist gar nicht nötig, denn
ich kleckere auch
überall rum
und alles voll
Nur bei dir,
in deinem Herzen, würde ich
mich besonders vorsehn, aufpassen,
doch vor allem, um
dich nicht zu verbrühn
Siehst du, Liebe, jetzt
habe ich doch gekleckert.
Warte, ich wisch
das gleich wieder weg
Einmal, bevor du kommst,
werde ich nicht beizeiten
den Kaffee vorbereiten
Einmal, wenn du kommst,
werde ich dich,
weil ich es tun muss,
einfach küssen,
und du wirst den Kuss
ohne Zögern
erwidern müssen
Einmal werde ich dich verleiten,
den Kaffee danach
gemeinsam zuzubereiten
Selten schlürfst du,
wenn – dann leise
Ich jedoch versag es mir
Jeder schlürft
auf seine Weise
Schlürfte man zu Zweit
Kaffee, behutsam, leise,
bestünde auch die Liebe
wohl für alle Zeit
aus solcher Achtsamkeit
Nachdem du meinem Kater Milch gabst,
er den Teller blank-
geschleckt hatte
und dich mit dank-
bar zärtlich verlangendem Blick
ansah, du ihn
hinter den Ohren kraultest,
er sich niederlegte
zu deinen Füßen,
hätte ich ihn am liebsten
in den Besenschrank verwiesen
und dich gebeten,
in meine Tasse
etwas Milch nachzugießen
Nein, ich heule die Sterne nicht an,
bin doch kein Hund,
mich ziehen
Kaffeebohnen in ihren Bann,
jede mit
zwei Lippen und
sanfter Kerbe ist schön –
schön wie dein Mund
die Hände an der warmen Haut
der Tasse
An die warme Haut,
hätte ich fast gesagt
Ich las dir vor,
und immer, wenn ich aufblickte, sah ich
dein linkes Ohr
Zwei Gedichte lang diese schräge
Perspektive, als ob ich rechts
neben dir läge,
denn dein Gesicht war verdeckt
vom Blatt
Dennoch las ich langsam,
sehr langsam,
denn ich sah mich
an deinem linken Ohr
nicht satt
Spieltest du die Ahnungslose,
als meine Hand beim Eingießen
in deine Tasse um ein Haar