Die Mittagsnachtigall - Reiner Bonack - E-Book

Die Mittagsnachtigall E-Book

Reiner Bonack

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Beschreibung

Reiner Bonack wurde am 3.1.1951 in Senftenberg geboren, lebte dort acht Jahre bei den Großeltern und anschließend am nördlichen Rand von Berlin. Er ist gelernter Zerspaner/Fräser. Nach dem Armeedienst arbeitete er als Transportarbeiter, Beifahrer und Fräser. Von 1976 bis 1979 studierte er am Institut für Literatur J. R. Becher in Leipzig und war danach bis 1990 als freiberuflicher Autor tätig. Nachfolgend arbeitete er u.a. als Journalist, Freizeitgestalter für Kinder und SeniorInnen, Mitarbeiter in einem Theaterverein, Mitarbeiter der Stadtbibliothek Magdeburg, dort: Redakteur der Anthologie Schauplatz Magdeburg anlässlich des 1200jährigen Stadtjubiläums, sowie als Mitarbeiter für Öffentlichkeitsarbeit und Projektplanung in einem Mehrgenerationenhaus.

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Unsere Pflicht, die Welt schöner zu machen,

... bis es einen Planeten der Gerechtigkeit und der Liebe gibt.

Ernesto Cardenal, 1925-2020,

nicaraguanischer Dichter, katholischer Priester, Sozialist

Mond, wirf deine Maske ins Wasser,

verteile dein Mehl, deine Laken, deine Brote

unter alle Menschen.

Sei nicht nur ein Brunnen der Tränen, eine Eisscholle

oder eine Insel aus Salz ...

Jorge Carrera Andrade,1902-1978,

ecuadorianischer Dichter und Schriftsteller

Wie viel hätte ich sein können und war es nicht?

Wie viel könnte ich noch sein und bin es nicht?

Gioconda Belli, geb. 1948,

nicaraguanische Schriftstellerin und Dichterin

INHALT

MEIN STALLGERUCH

Von der Magie der Miniaturen

Mein Stallgeruch

Verschlossen

Schwere Kindheit

Der Schalk im Nacken

Meine Mutter war Schreibkraft gewesen

Der Sprung

Nachlass

DER TRAUM DES ALTEN

Der Siggi

Unvergessen

Das Aufsehen

Der Traum des Alten

AM RAND DER ZEIT

Humboldt

Rosen

Koschek

Rekonstruktion

Herr Regentag

Tee bei Harald

Mutation

Das Wunschkind

Ende eines Schulbesuches

Der Taubenhasser

Graue Palmen

Risse

Das Körbchen

Schweißfährte

Sagt Vera

Der Lauf

In jenem Sommer

Die Mittagsnachtigall

Am Bergsee

Kind vom Land

Kein Märchen

Zweite Liebe

Am Rand der Zeit

BURIDANS RAST

Der Schiffbrüchige

Buridans Rast

Der störrische Fluss

Merkwürdiger Vorfall

Legende

Die Bitte

Der Regenschirm

Lob der Langsamkeit

In den Annalen

DER

NEUNZIGJÄHRIGE

,

DER

NICHT

AUS DEM FENSTER SPRANG

Fast vollendete Vergangenheit

Widerspruch

Wie jedes Jahr

Offener Anfang, offener Schluss

Der Neunzigjährige, der nicht aus dem Fenster sprang

Aber pst

Treiben

Kleine Nostalgie

MOMITI

Das waren noch Zeiten

Der Rabe

Wir hatten Sehnsucht

DIE EINBERUFUNG DES SISYPHUS

Tagebuchnotiz, früh, vor den Nachrichten

Friedenskampf

Die Stimme

Di neue Miniatur

Sternreigen

Meine sehr verehrten Damen und Herren

Die Dame mit dem Hündchen

Mitten in der Nacht

Sie fanden

Nach Brecht

Zitat und Anmerkung

Die Einberufung des Sisyphus

Endlich

Aber es war

Loblied auf einen Kieselstein

DER KFFEEHAUSPINGUIN

Im Wartezimmer

Von einem Autor, der auszog, das Typische zu finden I

Von einem Autor, der auszog, das Typische zu finden II

Anstelle eines Selbstporträts

Der Kaffeehauspinguin

Man müsste

Das Bellen

Adaption (I

)

Adaption (II

)

Unvollendete Geschichte

Warten auf den Anschlusszug

Unerwartetes Glück

Seinen 300. Geburtstag feiernd

Wohnzimmerfisch

Das Frühlingslied

Aus entfernter Zeit

Bäume

Schöner Morgen, fast

Der Kuckuck und der Esel

Die Katze war aus dem Haus

Keine Fabel

Sommergewitter

Zweite Erde

EPILOG

Prosaminiaturen

APHORISMEN

und

was sonst noch absplitterte

DER AUTOR

MEIN STALLGERUCH

VON DER MAGIE DER MINIATUREN

Der Horizont eines Wortes, des Wortes Stall beispielsweise: ummauerte Enge, eingesperrte Tiere, dumpfer Dunst, eine Futterkrippe, der Duft von Heu, der Schrei eines soeben geborenen Kindes, die wandernden Weisen, die einem Stern folgen – der Horizont eines Wortes, sein magisches Hintergrundleuchten, sie weiten sich plötzlich bis nach Bethlehem.

MEIN STALLGERUCH

Mein Stallgeruch, den meine Nase seit der Kindheit noch immer bewahrt, ist eine Mischung aus Gerüchen von Fahrradöl, Kienspänen, Briketts, von dem, was Hühner hinterlassen, von Waschlauge, Heu und von Milch.

Im Fahrradstall, täglich, am frühen Morgen bereits, wartete jedes von Großvaters Werkzeugen auf seine ganz spezielle Arbeit, lehnten sich abends, wenn sie müde waren, zwei Fahrräder, wohl schon vor dem Krieg nicht mehr blitzblank zu putzen gewesen, jedoch stets gut geölt, aneinander.

Nebenan, im Kohlenstall, hortete man, Großvater sagte so, das Winterfutter für die gefräßigen Öfen im Haus, die ich eine Zeit lang bemitleidete, weil sie im Sommer ganz offensichtlich nichts zu essen bekamen, gab es doch nirgendwo einen Raum, in dem auch nur die Spur eines Sommerfuttervorrates für sie zu entdecken war.

Im Hühnerstall versteckten die Hühner Eier, die mich Großmutter manchmal, außer an Ostertagen, dort suchen ließ.

An Ostertagen, besser gesagt: Am Ostersonntag durfte ich dann, wenn kein Schnee lag, im Gras des Gartens und unter frühen Rhabarberblättern wunderbar bunte Eier aus ihren grünen Verstecken befreien. Lag Schnee, fahndete ich im Hausflur, wo Körbe, Schuhe und Holzpantinen standen. Wurde ich dort nicht fündig, suchten meine neugierigen Hände auf den zwar nie gebohnerten, doch fast immer staublosen Fußbodenflächen unter der Glasvitrine, unter der Anrichte, unter dem Sofa und in den Fächern des großen Grammophonschranks, in denen die alten Schellackplatten verwahrt wurden, nach den bemalten Produkten aus dem Hühnerstall, die ein lichtscheuer Hase nachts in der guten Stube versteckt hatte.

Was ich erst viel später erfuhr: Zu Weihnachten, regelmäßig, verlor ein Hahn oder ein Huhn auf dem Hackklotz vor dem Holzschuppen den Kopf.

Wenn mir ihr Fehlen, nach der Schneeschmelze meist, auffiel, hieß es, er oder sie sei auf das Hoftor gesprungen und von dort auf die stille Straße, die zu den Wiesen an der Elster führte, und über die Elsterbrücke sei er oder sie einfach so, ohne Abschied zu nehmen, in die weite Welt gewandert.

In der Waschküche, die ebenfalls zum Stallgebäude gehörte, waberte regelmäßig heißer Nebel, der nach Kernseife roch, stand das Brett mit den erstarrten Wellen aus Metall, auf dem Großmutter mit geröteten Händen Bettwäsche, schmutzige Arbeitskleidung des Großvaters, ihre Blusen, Röcke und Schürzen sowie auch meine dagegen winzig anmutenden Hosen, Hemden und das ungeliebte Leibchen schrubbte.

In Ziegenstall stand, natürlich, eine Ziege, und die Ziege hieß Minka, und Minka, da waren sich Oma und Opa einig, besaß Zauberkraft – Zauberkraft, als käme ihre Milch aus einem Wunderbrunnen.

Trink nur, trink, hieß es, wenn ich einmal krank war, dann wirst du im Handumdrehen wieder gesund.

Und wenn ich nicht krank war, hieß es: Trink nur, trink, du willst doch nicht krank werden, sondern groß und stark. Guck, wir trinken auch, denn wer die Milch von Minka trinkt, der wird hundert Jahre alt.

Bei diesen Worten stopfte sich Großvater meist eine Pfeife mit dem Tabak der Sorte Columbus Silber und sah den blauen Wolken nach, die am Küchenhimmel Richtung Fenster wallten.

Nun, nachdem ich fast sieben Jahrzehnte ohne ernsthafte Krankheit lebte, habe ich es endlich aufgegeben, über die Worte von Großmutter und Großvater, und damit über die wundersamen Kräfte von Minkas Milch zu lächeln.

Bleibt mir also nur noch reumütig Danke zu sagen. Danke, liebe Minka, wo auch immer du deinen Platz in der Ewigkeit fandest.

Ich hoffe, wenn du dort etwas zu Meckern hast, dann nur aus purer Freude am Meckern.

VERSCHLOSSEN

Du bist zu menschenscheu, sagte meine spätere Frau, nachdem wir uns schon eine Weile kannten. Du musst auf die Menschen zugehen. Sie beißen nicht. Jedenfalls die wenigsten von ihnen.

Ja, sagte ich, und versuchte zu erklären: Oma-und-Opa-Kind.

Der Hof, zum Teil betoniert, zum Teil Arbeitsfläche für die Kreissäge (Tabu). In einer Ecke der Hackklotz, in einer anderen, rechts vom Küchenfenster, in Omas täglichem Blickfeld, mein Sandkasten.

Außerdem: Unter dem Schuppendach (Tabu) Mülltonne, Tonne mit Karbid, Rechen, Spaten, Sichel, Sense, Wetzstein sowie der Handwagen, den Hofhund Charly, Briefträgerschreck, mit mir als Fahrgast, unter Aufsicht versteht sich, am langgestreckten Stallgebäude bis zur dort begrenzenden Mauer mit der Gartentür und wieder zurück zum Sandkasten ziehen durfte.

Dieser Hof also – mein Abenteuerspielplatz.

Das Hoftor jedoch mit den zwei großen Flügeln – das Tor zur Welt, hinter der die Jungen der Scheunenstraße in S., wie ich später erfuhr, die weite Prärie mit den unzähligen Bisons und wilden Pferden bis vor dem damals noch nicht rostfarbenen Wasser der Elster erkundeten – das Hoftor, es war immer verschlossen.

Vielleicht lässt sich der Schlüssel ja wiederfinden, sinnierte ich.

Sie nickte.

Aber eigentlich wussten wir damals bereits, dass es dafür längst zu spät war. Die Prärie gab es nicht mehr, und die Nachbarjungen waren vermutlich zu gezähmten, rechtschaffenen Familienvätern geworden, die – um zum Schluss dieses Textes noch einmal an die Sprache meiner Großeltern zu erinnern – über jeden Streich der damals noch allgegenwärtigen Lausbuben und Schlingel empört die Nase rümpften.

SCHWERE KINDHEIT

Ich hatte eine schwere Kindheit. Immer, wenn ich unartig gewesen war, sagte meine Mutter: Wenn du nicht hörst, musst du heute Abend zur Strafe barfuß ins Bett.

Und so weigerte ich mich schon nach dem ersten Mal, nachdem mir dies angedroht worden war, vor dem Schlafengehen die tagsüber getragenen Strümpfe auszuziehen.

Das währte Monate, wie ich glaube, vielleicht sogar ein Jahr lang, oder länger. Das währte solange, bis ich eines Abends über diese Drohung zu lachen begann und sie fortan bis zum heutigen Tag mit Vergnügen selbst in die Tat umsetzte.

Nur manchmal, im Winter, wenn mir kalt ist - und mir muss sehr kalt sein an den Beinen - dann hole ich ein paar dicke Socken aus der Schublade und ziehe sie vor dem Zubettgehen widerwillig, äußerst widerwillig an.

DER SCHALK IM NACKEN

Dir sitzt der Schalk im Nacken, sagte meine Mutter, manchmal, wenn sie, ich oder wir beide glaubten, ich hätte etwas besonders Witziges abgelassen.

Dir sitzt der Schalk im Nacken. Nach diesen Worten drehte ich jedes Mal Kopf und Oberkörper schnell nach rechts oder links, um von diesem Schalk endlich wenn auch nicht seine ganze Gestalt, so doch wenigstens sein Antlitz zu Gesicht zu bekommen.

Noch immer versuche ich das, wenn ich glaube, mit besonderem Witz geglänzt und danach die Stimme meiner Mutter gehört zu haben.

Ich bin fest davon überzeugt, diesen Schalk in naher Zukunft überlisten zu können, denn mein Kopf bewegt sich seit meiner Kindheit trotz zunehmender Altersbeschwerden nun gefühlte zwei bis drei Zehntelsekunden schneller nach links oder rechts in Richtung des mir im Nacken sitzenden Schalks.

MEINE MUTTER WAR SCHREIBKRAFT GEWESEN

Meine Mutter war Schreibkraft gewesen, nicht in der BRD, sondern in der RBD Berlin.

Sie verdiente 540 DDR-Mark im Monat und hatte vier Kinder.

Morgens hastete sie zur S-Bahn. Abends fuhr sie zurück in das Grün der kleinen Siedlung, in der wir wohnten. Hin- und Rückweg dauerten jeweils mehr als eine Stunde.

Nur wenige Jahre zuvor waren die Fahrten zur Arbeitsstelle im demokratischen Sektor Berlins und zurück zum Wohnort noch von ungleich kürzerer Dauer.

Doch die Gleise Richtung Westberlin, durch die halbe Frontstadt hindurch und dann wieder Richtung Osten, diese Abkürzung gab esnach dem Bau der Mauer Anno 61 nicht mehr. Und es gab für uns Jungen und Mädchen aus der Zonensiedlung auch nicht mehr die Möglichkeit, eine S-Bahn-Station weiter nach Frohnau zu fahren, und sich dort von einem Automaten auf dem Bahnsteig, natürlich gegen Westgroschen, mit Westkaugummi versorgen zu lassen.

Ältere Brüder oder Schwestern, die im Westen arbeiteten oder abends dort ins Kino gingen, ließen sich sogar manchmal überreden, uns Zündplätzchenpistolen oder jene fast echt aussehenden Colts mitzubringen, mit denen die Leute dort ihre Zigaretten in Brand schossen.

Aber ich schweife ab. In Miniaturen sollte man möglichst selten erzählerischen Seitenwegen folgen, sonst gelangt man vom Hundertsten ins Tausendste, und ehe man sich`s versieht, ist so ein Miniatürchen zum Roman dickgefüttert. Romane aber sind, zieht man das lange Sitzen ihrer Verfasserinnen und Verfasser in Betracht, wohl mit Fug und Recht als gesundheitsgefährdend zu bezeichnen.)

Also: Die Zeiten der Abwesenheit meiner Mutter empfand ich damals, und bin auch heute noch nicht gegenteiliger Meinung, als äußerst lehrreich. Ich lernte Rauchen, Entschuldigungszettel fälschen, Essen kochen für meine Geschwister, dreieinhalb Griffe auf einer stets verstimmten Gitarre, sowie unbefugt und ungesehen das streng bewachte Grenzgebiet vor der Grenze zu Westberlin betreten, um von dort vom Spätsommer bis zum stärker werdenden Laubfall abseits der Postenwege die dicksten Pilze mit den breitesten Hüten heimzutragen.

Es waren trotz Mauerbau und schienenlosem Bahndamm Jahre mit nicht als zu lästig empfundenen Pflichten und fast zügelloser Ungebundenheit.

Dass aber auch das ungebunden erscheinende Leben einer Schreibkraft der etwas anderen Art, dem ich später entgegenträumte, ebenso wie das zumeist streng am Zügel geführte Leben meiner Mutter ein gehöriges Maß an Hingabe, Anstrengung und Selbstdisziplin erfordert, das ahnte ich erst geraume Zeit später, nachdem ich mit dem Verfassen eines Gedichts über hungrige Rehe im tief verschneiten Tann begonnen hatte, ein Bücherschreiber zu werden.

RBD Berlin – Reichsbahndirektion Berlin.

Demokratischer Sektor Berlins – bis 1961 auch Eigenbezeichnung der

DDR für Berlin (Ost), die Hauptstadt der DDR.

Ostzone – Bezeichnung der westdeutschen Politik und Presse für Berlin(Ost) und die DDR.

DER SPRUNG

Einige Tage nach meiner Geburt, als mein Vater meine Mutter und mich vom Krankenhaus abholte, und wir in der kleinen Wohnung im Haus der Großeltern ankamen, hechtete er, so wurde es mir, als ich für solche Geschichten empfänglich geworden war, von meiner Großmutter mehrmals erzählt, da hechtete also mein Vater mit lautem Freudenschrei von der Schlafzimmertür in Richtung der Ehebetten, sodass Funken stiebten, und man von Glück reden konnte, dass nichts Schlimmeres passierte. Er habe nämlich vergessen, so fügte sie nach einer kurzen Pause wie einstudiert hinzu, vorher seine tagtäglich von früh bis spät am linken Mundwinkel klebende brennende Zigarette im Aschenbecher abzulegen.

(Für Interessierte: Er rauchte die Marke Turf, hergestellt in der Jasmatzi Zigarettenfabrik Dresden, später im VEB Jasmatzi und ab1959 in den Vereinigten Zigarettenfabriken Dresden.

Mein Großvater hingegen rauchte ausschließlich Pfeife und bevorzugte den Rauchtabak Marke Kolumbus Silber, manchmal auch Kolumbus Gold aus der Unitas Zigaretten- und Rauchtabakwarenfabrik Schwerin.)

Doch zurück zu dem, was mir, ich weiß nicht warum, heute morgen in den Kopf kam, als ich den blickdichten Vorhang vor dem ebenso undurchschaubaren Nebel hinter dem Fenster zurückzog.

In den Kopf kam mir mit dem Abstand der seit jenem Tag gelebten Jahre, dass meine Mutter bereits wenige Monate nach meiner Geburt, also im sechsten Jahr nach dem zweiten großen Krieg im vergangenen Jahrhundert von meinem Vater sitzen gelassen wurde.

Und mir fiel ein, dass sie die Hechtsprunggeschichte in späteren Lebensjahren im Gegensatz zu den wenigen anderen, meist unwillig überlieferten Geschichten über meinen Vater. noch um das eine oder andere Detail ausschmückte.

Der Schluss der von ihr bevorzugten Variante lautet: Und als dann die Funken flogen, und aus den Federn seines Kopfkissens die erste Flamme züngelte, da fiel mir ein, dass wir unter meinem Bett stets einen Nachttopf, zu einem Viertel mit Wasser gefüllt, stehen hatten.

Wäre das nicht der Fall gewesen, hätte dieser Mensch uns womöglich das ganze Haus in Brand gesetzt.