Der Vamp - 1 - Divina Michaelis - E-Book

Der Vamp - 1 E-Book

Divina Michaelis

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Beschreibung

Denise, immer auf der Suche nach dem Mann fürs Leben, trifft auf Maya, eine Frau, die die Männer nimmt, wie sie kommen. Obwohl sie in ihrer Art zu leben so unterschiedlich zu sein scheinen, beginnt sich zwischen beiden eine enge Freundschaft zu entwickeln, die Denise einmal das Leben retten wird. Denn Maya ist nicht das, was sie Denise gegenüber vorgibt zu sein. Bis Denise ihrem Ziel näher kommt, vergeht reichlich Zeit, die sie und auch Maya mit jeder Menge Turbulenzen und erotischer Eskapaden füllen. Die Handlung ist abwechselnd aus der Perspektive von Denise und Maya geschrieben. Zwei parallel verlaufende Handlungsstränge mit zeitweisen Überschneidungen sorgen dafür, dass der Leser beiden Charakteren ohne Probleme folgen kann. Seiten der Printausgabe: 316 Wörter: 80.999 Zeichen: 486.596 (mit Leerzeichen)

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EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2013

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Divina Michaelis

Der Vamp - 1

Sehnsucht und Leidenschaft

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Allgemeine Angaben

 

 

Divina Michaelis

Der Vamp - Band 1

Sehnsucht und Leidenschaft

 

Erotischer Roman

 

 

 

Alle Bände des Romans „Der Vamp“:

 

Band 1: Sehnsucht und Leidenschaft

Band 2: Sinn und Sinnlichkeit

 

 

Ein Titeldatensatz für diese Publikation ist als Taschenbuch bei der deutschen Nationalbibliothek erhältlich

 

1. Auflage 2013 als Taschenbuch

ISBN-13: 978-1489537485

ISBN-10: 1489537481

 

3. Auflage 2013 als E-Book

 

© 2009 by Divina Michaelis

Cover © 2013 by Divina Michaelis

Vervielfältigung und Nachdruck, auch in Auszügen, sind nur mit Genehmigung der Schriftstellerin gestattet.

 

 

 

 

 

Widmung

 

Dieses Buch ist meinem Mann gewidmet, der inzwischen das Lesen für sich entdeckt und mich angespornt hat, diesen Roman nach drei Jahren endlich zu vollenden.

Danke für deine Liebe und Geduld!

 

Ein weiterer Dank geht an Astrid, die mir ihre kostbare Zeit geliehen hat, um noch die letzten Fehler und Ungereimtheiten in meinem Roman zu beseitigen.

 

Weiterhin möchte ich nicht meine Leser zu erwähnen vergessen, die auf Bookrix geduldig auf ein neues, wöchentlich erscheinendes Kapitel vom Vamp gewartet und fleißig ihre Kommentare dazu abgeliefert haben. Von euren Reaktionen habe ich viel gelernt. Ihr seid toll!

 

 

 

 

Alle Handlungen und Personen sind frei erfunden. Sie besitzen keinerlei Realitätsanspruch. Eventuelle Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt. Das Dorf Rosenweide existiert tatsächlich, genauso wie die angegebenen Städte. Näher beschriebene Handlungsorte wie Häuser, Lokalitäten, Diskotheken und Arbeitsstätten entstammen dagegen zum größten Teil meiner Fantasie.

 

 

1 Die neue Nachbarin

 Denise

 

Fünf Jahre nun stand das Haus gegenüber leer. Es war klein, hässlich, auf einem winzigen, verwilderten Grundstück, vier Zimmer, Küche und ein Bad. Zudem wurde es aus Geldmangel nie richtig fertiggestellt. Zum Teil fehlten die Verblender, Leitungen guckten aus den Wänden, Efeu kletterte an einigen Stellen an der halb fertigen Mauer empor und ließ es mehr als nur vernachlässigt wirken. Es wirkte tot wie kein anderes in diesem Dorf und jagte mir jedes Mal einen Schauer über den Rücken, wenn ich aus meinem Fenster darauf blickte. Mit Sicherheit war das der Hauptgrund, warum es so lange nicht verkauft wurde, denn am Preis konnte es nicht liegen - der war extrem niedrig.

Neben dem gruseligen Flair war allerdings auch die Lage für die meisten so wenig ansprechend wie das Haus, schließlich hatte Rosenweide keine gute Infrastruktur. Wer hier wohnen wollte, musste es ruhig mögen, ein Auto haben und auch längere Wege für Besorgungen oder Arztbesuche in Kauf nehmen. Dieses Nest lag zwar in der Nähe von Hamburg, war aber so gut wie ausgestorben. Selbst auf einem Friedhof ging es lebhafter zu.Die paar Menschen, die hier wohnten, lebten schon immer hier und achteten penibel auf Ruhe und Ordnung. Die wenigen, die zuzogen, taten dieses zumeist wegen der Grundstückspreise, die gerade infolge der fehlenden Infrastruktur recht gering waren. Ich war eine Zugezogene – wenn auch aufgrund eines Erbes und nicht weil die Preise so weit unten waren. Trotz all dieser Nachteile wohnte ich sehr gerne in Rosenweide, denn hier konnte ich nach meiner Arbeit richtig ausspannen.

Gerade weil es hier immer so ausgestorben war, fiel es mir auf, als nach dieser langen Zeit an einem trüben Novembertag ein Möbelwagen vor dem Haus gegenüber parkte. Ein Hund bellte in der Nachbarschaft wie verrückt und war der Anlass dafür, dass ich mich mitsamt meiner Decke aus dem Bett schälte, um neugierig aus dem Fenster zu schauen.

Es war gegen siebzehn Uhr. Der Himmel hatte sich stark verdunkelt und dicke Wolken verdeckten den Mond. Im Schatten des Möbellasters hielt ein silberner Mittelklassewagen. Durch die Reflexionen der flackernden Straßenlaternen und die zudem noch getönten Scheiben war es unmöglich, in das Auto zu sehen.

Ein großer, dunkler Schatten flatterte am Licht der Laterne vorbei und ich zuckte zusammen. Hatte ich jetzt schon Halluzinationen? Ich zitterte; ob vor Spannung oder vom Fieber war für mich nicht eindeutig zu erkennen. Erleichtert bemerkte ich kurz darauf die Krähe, die sich wohl in der Dunkelheit verirrt hatte und sich nun als schwarzer Schatten auf dem Zaun niederließ.

Fast fünf Minuten wartete ich – ich konnte das Haus von meinem Fenster im ersten Stock aus sehen – und beobachtete, ob da etwas passierte, denn der Hund stellte sein Bellen nicht ein. Dann stieg eine Frau aus dem Wagen aus und trat zu dem Fahrerhaus des Möbellasters. Wind kam auf und wehte ihre Haare wie einen dunklen Schleier um ihren Kopf. Das Bellen verstummte.

Im Schein der Laterne konnte man zwar nicht besonders viel sehen, doch das, was ich von ihr sehen konnte, machte großen Eindruck auf mich. Sie war sehr geschmackvoll gekleidet. Ihre Haare waren ungefähr schulterlang und sie war offensichtlich recht schlank. Umso verwunderlicher fand ich es jetzt, dass so jemand dort einziehen wollte, denn meiner Ansicht nach schlossen sich guter Geschmack und dieses Haus gegenseitig aus.

Die Krähe breitete die Flügel aus und flog davon. Wieder überkam mich ein Frösteln, sodass ich die Bettdecke enger um mich herum zog.

Ich betrachtete sie, wie ich meinte, aus meinem Versteck hinter den Gardinen und war überrascht, als sie ihren Kopf vom Fahrer wegdrehte, um genau in meine Richtung zu blicken. Ihr Mund verzog sich zu einem Lächeln und sie winkte zu mir herüber. Wie konnte sie mich bemerkt haben? Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken.Wie ertappt zog ich mich noch mehr hinter die Gardine zurück, fand diese Reaktion dann aber doch zu albern. So ging ich nun dichter an das Fenster heran und winkte zurück.

Um nicht gleich den Eindruck einer gaffenden Nachbarin zu hinterlassen, nahm ich diese flüchtige Begegnung zum Anlass, mich wieder in mein Bett zu begeben.

Seit einer Woche hatte mich diese verflixte Erkältung im Griff, was ich als persönlichen Affront betrachtete. Irgendjemand schien es nicht gut mit mir zu meinen, schließlich lief ich auch sonst den größten Teil des Jahres dank meines Heuschnupfens mit triefender Nase herum.

Nun lag ich noch mit zusätzlich dickem Hals, Haarwurzelkatarrh und rasenden Kopf- und Gliederschmerzen flach und war völlig unfähig, zur Arbeit zu gehen. Nur deshalb hatte ich auch mitbekommen, dass der Laster in der Nachbarschaft hielt, weil ich sonst unter der Woche von morgens bis abends unterwegs war.

Da die Kopfschmerzen so langsam nachließen und ich mich auch im Bett total langweilte, warf ich mir nun einen Bademantel über und schlüpfte in meine pinkfarbenen Plüschpantoffeln.

Keine Ahnung, welcher Teufel mich damals geritten hatte, diese Pantoffeln zu kaufen, aber zu dem Zeitpunkt fand ich es witzig. Jetzt versteckte ich sie vor Besuch und ging lieber barfuß, als meine Geschmacksverirrung zuzugeben. Nur war barfuß laufen nun nicht gerade das, was ich mit einer Erkältung machen sollte. Also musste diese Scheußlichkeit herhalten, mich die Treppe hinunter in die Küche zu begleiten.Immer noch fröstelte ich leicht und vermisste eine starke Hand, die mich an Tagen wie diesen unterstützte.

Ich wohnte alleine in meinem Haus, seit mich mein letzter Ex-Lover Hals über Kopf wegen einer anderen verlassen hatte. Schon wieder einer, den ich zu meiner Galerie unbrauchbarer Männer hinzufügen konnte, und das waren nicht gerade wenige.Doch ich wollte die Hoffnung einfach nicht aufgeben. Ich war bereits unzählige Male auf die Nase gefallen und war zwischendurch am Zweifeln, ob ich beziehungsunfähig oder die Welt einfach nur voller Arschlöcher zwischen wenigen brauchbaren Männern war, und ich jedes miese Stück davon erwischte.

Alleine acht Beziehungen waren innerhalb der letzten zehn Jahre in die Brüche gegangen. Keine davon hielt über ein halbes Jahr. Unzählige One-Night-Stands kamen dann noch dazu, mit Männern, bei denen ich mir Hoffnung machte, die sich aber spätestens beim zweiten Date als Niete herausstellten.Ich wurde verarscht, herumgeschubst, als Putzfrau missbraucht. Und einer hatte mich sogar geschlagen. Glücklicherweise hatte ich genug Mumm, ihn vor die Tür zu setzen, obwohl er mich danach noch über Monate terrorisiert hatte.Die Polizei machte dem ein Ende. Nicht, weil er mir etwas getan hätte, sondern weil er im Suff jemand anderen erschlagen hatte. Er wurde verurteilt und weggesperrt, was ich für mich als wahres Glück verbuchte.Seitdem schaute ich mir die Männer noch genauer an. Und wenn ich sah, dass dieser Mann, mit dem ich mich gerade traf, gerne viel trank, dann wurde er von meiner Liste gestrichen.

Eigentlich war das Haus für mich alleine zu groß, aber ich hoffte, dass ich nicht ewig alleine bleiben würde. Warum sollte ich nicht auch endlich einmal Glück mit Männern haben?

Gerade hatte ich mir einen Kakao in die Mikrowelle gestellt, als es an der Haustür klingelte. Ein bisschen verwundert war ich schon, denn ich erwartete keinen Besuch. Also zog ich den Gürtel meines Bademantels etwas fester und öffnete die Tür. Es war die Frau, die gerade in das Nachbarhaus einzog.„Hallo, ich bin Ihre neue Nachbarin und wollte mich vorstellen. Ich heiße Maya, Maya Beck“, sagte sie und hielt mir die Hand entgegen.Ich schniefte und zog nur den Bademantel vor meiner Brust mehr zusammen.„Entschuldigen Sie, Maya“, krächzte ich heiser, „ich bin stark erkältet und möchte Sie nicht anstecken. Darum geb’ ich Ihnen lieber nicht die Hand. Trotzdem freue ich mich, Sie kennenzulernen. Ich heiße Denise.“

Mein Husten ließ mich zusammenfahren, doch ich rappelte mich gleich wieder auf. Sie zog ihre Hand zurück und wippte auf den Füßen, während ich sie musterte.

Sie sah aus wie Mitte zwanzig, mit lockigen kupferroten Haaren, die durch den kalten Wind leicht zerzaust waren, einer geraden Nase und einem süßen Schmollmund. Ihre katzengrünen Augen sahen mich durchdringend an, als versuche sie, mich gründlich einzuschätzen. Irgendwie machte es mich nervös. Wieder durchfuhr mich ein Zittern.

Als hätte sie es gemerkt, löste sie ihren Blick von meinen Augen, um ihn nun an meinem Körper hinabstreifen zu lassen. Er blieb auf den Plüschpantoffeln kleben, bevor sie mir mit amüsiertem Gesichtsausdruck wieder in die Augen blickte. Ich wäre am Liebsten im Boden versunken und nahm mir vor, dass ich mir sofort neue Hausschuhe kaufen würde, wenn ich endlich wieder auf dem Damm wäre. Winsen, die nächstgelegene Stadt, hatte sechs Schuhläden, da dürfte mit Sicherheit auch ein vernünftiges Paar Latschen zu finden sein.

„Dann hoffe ich, dass wir uns noch einmal unterhalten können, wenn es Ihnen wieder besser geht“, meinte sie freundlich.„Das wird sich bestimmt noch mal ergeben, jetzt wo wir Nachbarn sind“, gab ich zurück, worauf sie sich mit einem unverbindlichen „Okay. Bis dann. Ich freu mich drauf!“ umdrehte und die zwei Stufen zum Garten mit einem Satz herunter sprang.

Seufzend und schniefend schloss ich die Tür. Sie wirkte so jung, sympathisch und voller Elan. Ich kam mir dagegen alt und müde vor. Na gut, natürlich lag das wohl mit an meiner Erkältung. Aber ich war auch gut fünf Jahre älter als sie, wenn ich sie richtig einschätzte, und auch lange nicht so schön. Und dann noch die pinkfarbene Peinlichkeit an meinen Füßen. Dafür war ich nun wirklich zu alt.Ihr würden sämtliche Männer zu Füßen liegen, während ich mich kaum von der breiten Masse abhob – von den Pantoffeln mal abgesehen. Wenn Männer mir zu Füßen lagen, dann nur, weil sie vor Lachen wegen dieser Dinger nicht mehr stehen konnten. Der Rest meines Aussehens war einfach nur netter Durchschnitt. Aber damit teilte ich wohl das Schicksal der meisten Menschen. Kein Wunder, dass ich keinen Mann halten konnte.

Um mich mal kurz zu beschreiben: Ich war mit meinen ein Meter sechsundsechzig eher klein, leicht mollig, hatte ein rundes Gesicht und langweilige braune, lange, glatte Haare. Meine Augen waren grau und meinen Teint würde ich eher als farblos beschreiben, kalkweiß trifft es auch. Um das Bild eines unauffälligen Menschen abzurunden, trug ich eine dünnrandige Brille.Zu diesem Zeitpunkt, mit meiner Triefnase und den blutunterlaufenen Augen wirkte ich sogar eher abschreckend. Na ja, ich musste ja auch im Augenblick niemanden beeindrucken.Peinlich fand ich meinen Auftritt an der Tür dennoch. Irgendwie lag mir viel daran, bei meiner neuen Nachbarin keinen allzu schlechten Eindruck zu hinterlassen. Tja, zu spät.

Vielleicht lag mein Bedürfnis einfach darin begründet, dass ich, seit ich hierhergezogen war, noch keinen Anschluss an die Dorfgemeinschaft bekommen hatte.Mein Freundeskreis war mehr als übersichtlich bis nicht vorhanden. Kein Wunder, wenn man den ganzen Tag arbeitete und die Wochenenden dazu benötigte, einen passenden Mann zu finden.

Noch einen Seufzer hinterlassend, schlurfte ich in die Küche zu meinem Kakao, den ich mir in kleinen Schlucken zu Gemüte führte.In Gedanken konnte ich mir schon eine Freundschaft zwischen meiner neuen Nachbarin und mir vorstellen, ob sie es konnte, stand natürlich auf einem anderen Blatt. ‚Abwarten und Tee – nein Kakao trinken. Es wird sich schon alles finden’, dachte ich mir. Erneut seufzend schlurfte ich die Treppe zum Schlafzimmer hinauf und legte mich wieder ins Bett, um mich auszukurieren.

Das letzte Bild in meinen Gedanken waren ihre katzengrünen Augen. Dann schlief ich ein.

 

 

Maya

Es war gar nicht so einfach, ein passendes Haus zu finden, wenn man eines sucht. Sicherlich gab es viele Häuser auf dem Markt, aber sie waren nicht immer dort, wo man zu wohnen wünschte.

Ich hatte vorher meistens in der Stadt gewohnt, konnte die Vorteile des Nachtlebens nutzen, war dann allerdings von den Nachteilen des Tageslärms ziemlich bald genervt. Wenn ich nachts unterwegs war, wollte ich gerne am nächsten Tag auch ausschlafen können.Außerdem stanken Städte einfach nur furchtbar. Also suchte ich ein Haus auf dem Land. Dieses Dörfchen Rosenweide erschien mir ideal dafür. Es lag auch strategisch sehr günstig.

Die Nähe zur Großstadt war wichtig, um mein Nachtleben weiter fortführen zu können. Mit dem Auto war es eine Fahrt von einer halben Stunde, was sich in einem akzeptablen Rahmen bewegte. Nur die Auswahl an Häusern war dort nicht besonders groß. Also nahm ich das, was mir der Makler bieten konnte und in mein mir selbst gesetztes Budget passte, und bereitete alles für den Umzug vor.

So gegen 17 Uhr kam ich in der Straße an, in der das Haus meiner Wahl stand. Es war schon dunkel und ich hatte einen recht langen Tag hinter mir. Der Möbelwagen war bereits angekommen.Ich beobachtete die Straße und die Häuser darin, und es kam mir wie ausgestorben vor. Perfekt! Lediglich das Bellen eines Hundes nervte mich etwas, aber damit konnte ich leben.

Schließlich stieg ich aus und begab mich zum Möbelwagen, um dem Fahrer noch wichtige Anweisungen zu geben. Das Bellen war inzwischen verstummt, was mir nur recht war.

Ihre Blicke brannten mir im Nacken. Wir mussten auf irgendeine Art seelenverwandt sein, denn sonst hätte ich sie nicht bemerkt.Ich blickte mich um und sah sie, ein wenig hinter den Gardinen versteckt, zu mir herüberschauend. Als ich ihr zuwinkte, verkroch sie sich noch weiter hinter ihre Vorhänge. Ich musste grinsen.Es war ihr wohl peinlich, beim ‚Bespitzeln’ überrascht worden zu sein. Aber irgendwie merkte sie wohl schon, dass die Reaktion etwas albern war, kam wieder hervor und winkte zurück. Danach verschwand sie aus meinem Blickfeld.

Nun widmete ich mich wieder dem Fahrer des Lastwagens, der mittlerweile angefangen hatte, die Möbel von der Ladefläche zu heben. Er warf sich ziemlich ins Zeug, spielte den starken Mann. Er benahm sich wie ein Gockel, was ich geflissentlich ignorierte.

Ihm vorausgehend, schloss ich die Tür des Hauses auf und wies ihn an, wo er meine Einrichtungsgegenstände hinzustellen hätte. Dann machte ich einen Rundgang durch das Haus.Es musste wirklich noch viel daran gemacht werden, zumal die Tapeten und der Fußboden nun überhaupt nicht meinem Geschmack entsprachen. Auch außen gab es noch einiges zu tun, aber für das alles gab es zum Glück Fachfirmen.Meine Vorgänger hatten offensichtlich nicht nur kein Geld, um Handwerker zu beauftragen, sondern auch keinen Geschmack und zusätzlich zwei linke Hände, jede bestückt mit fünf Daumen.Also machte ich mir in Gedanken Notizen, welche Handwerker ich damit beauftragen würde, das Haus nach meinen Vorstellungen zu gestalten. Ich war sicher, mit ein wenig Einsatz konnte es hier noch richtig schön werden.

Da ich dem Fahrer nicht im Weg herumstehen wollte, machte ich mich schließlich auf den Weg zu dem Haus gegenüber. Ich wollte die Frau kennenlernen, die es schaffte, mich so schnell auf sich aufmerksam zu machen.

Normalerweise richtete ich sämtliche Aufmerksamkeit auf Männer. Frauen interessierten mich eher weniger, doch bei ihr hatte ich ein anderes, ein bekanntes Gefühl.Kurz nachdem ich geklingelt hatte, öffnete sie die Tür.Ich begrüßte sie natürlich gleich und stellte mich vor. Die Hand wollte sie mir nicht geben, da sie erkältet war. Für mich war das nur zu verständlich. Sie konnte ja nicht wissen, dass ich gegen jede Form von Krankheiten immun war.Ich las in ihren Augen das Interesse an mir, drang in ihre Gedanken und wusste annähernd über sie Bescheid: Sie war so wie ich früher, mir zumindest sehr ähnlich.

Es ist nicht so, dass ich richtig Gedanken lesen konnte, aber ich hatte die Möglichkeit, tiefer liegende Gefühle zu spüren. Die Empfindungen vermittelten einem schon sehr viel von einer Person.Bei Denise konnte ich sogar etwas wie Bilder sehen – verschwommen nur, aber gut genug, um mir einen Eindruck zu verschaffen.

Mir fiel auf, wie sie ein wenig nervös wurde – das wurden normale Menschen meistens, wenn man versuchte, in ihren Kopf zu dringen. Also brach ich den Blickkontakt ab und begutachtete den Rest ihres Körpers.Als ich auf ihre pinkfarbenen Plüschpantoffeln aufmerksam wurde, musste ich grinsen. So hässliche Dinger hatte ich schon lange nicht mehr gesehen und so musste ich mich sehr zusammenreißen, nicht laut loszulachen.Ich riss meinen Blick von ihnen los und sah in ihren Augen, dass sie sich schämte. Also erwähnte ich sie nicht und verabschiedete mich von ihr. Ich war mir sicher, dass wir noch öfter Kontakt miteinander haben würden. Sie gefiel mir.

Zu Hause angekommen setzte ich mich erst einmal auf das schon bereitgestellte Sofa und dachte nach.Denise war mir in so vielen Punkten ähnlich, so, wie ich früher war. Sie fühlte sich nicht sonderlich attraktiv und wartete auf ihren Mr. Right, mit dem sie glücklich bis ans Ende ihrer Tage zusammenleben konnte.Dass das nur eine Illusion war, konnte sie nicht begreifen. Und so hielt sie an ihrem Traum fest, wie Millionen andere Menschen auch. Und irgendwie geriet sie immer wieder an den falschen Typen, wie Millionen andere auch – oder wie ich früher. Nur schien sie ihre Männer schneller wieder abservieren zu können, ganz im Gegensatz zu mir.

Auch ich war einmal so naiv. Und leider hatte ich mich immer wieder in die falschen Männer verliebt. Mit der Zeit hatte ich so einen Hass auf diesen Typ Mann aufgebaut, dass mir das Angebot von meiner Mentorin nur recht kam. Und ich hatte es bis heute nicht bereut.

Ich wurde gerufen. Seufzend erhob ich mich vom Sofa. Der Möbelpacker stand grinsend in der Tür.„So Schätzchen, ich habe alles ausgeladen und an die gewünschten Plätze gestellt. Jetzt hätte ich frei. Noch Lust, etwas zu unternehmen?“

Ich betrachtete ihn. Er war um die 35 Jahre alt, kräftig, hatte einen leichten Bauchansatz und war offensichtlich von sich selbst sehr überzeugt. Schlecht aussehen tat er nicht, doch sein Machogehabe machte ihn nicht sonderlich sympathisch.„Wartet deine Frau nicht zu Hause auf dich? Ich könnte mir vorstellen, dass es besser für dich wäre, wenn du gehst“, konnte ich mir nicht verkneifen zu sagen.

Er lehnte sich lässig in den Türrahmen und tat obercool.„Nö, ich habe keine – und ganz ehrlich“, dabei stieß er sich ab und machte ein paar Schritte auf mich zu, „es würde dir mit Sicherheit gefallen.“

Mir war klar, dass er log. Er hatte eine Frau oder zumindest eine Freundin, welche er hinterging, sowie sie ihm nur den Rücken zuwandte. Ich roch ihren Duft an ihm, ihre Enttäuschung, ihren Frust. Er war genau der Typ Mann, der es nicht lassen konnte, am laufenden Band Frauen anzubaggern und sich so Bestätigung zu suchen.„Ich bin mir sicher, dass du ein ganz toller Hengst bist. Aber ich denke doch, dass ich eine Spur zu groß für dich bin. Noch kannst du gehen“, trumpfte ich provozierend auf. Ich war mir sicher, dass er es weiter versuchen würde, allein schon um zu beweisen, dass er jeder Frau überlegen war.

Und richtig: Er stand direkt vor mir und hob mein Kinn an. Dann blickte er mir tief in die Augen. Er hielt das wohl für unwiderstehlich.Ich konnte mir ein innerliches Lachen nur schwer verkneifen. Nur mein Mundwinkel zuckte nach oben, war ich mir doch sicher, dass ich mein nächstes Opfer definitiv in den Fängen hatte.

„Du klopfst ja ganz schöne Sprüche. Ich denke, dass du mir das erst einmal beweisen müsstest.“ Ein spöttisches Lächeln hatte sich nun in sein Gesicht geschlichen.Meine Augenbraue zuckte hoch.„Beweisen muss ich gar nichts, aber wenn du darauf bestehst …“

Sein Schicksal war damit besiegelt. Ich zog ihn zu mir heran, küsste ihn wild, was bei ihm schon sämtliche Gehirnfunktionen aussetzen ließ. Ab hier benahmen sie sich fast alle nur noch schwanzgesteuert.Er riss mir die Kleidung vom Leib und schob mich zum Sofa. Kräftig war er ja, das musste man ihm lassen. Umso besser für mich.Ich ließ ihn gewähren, gab mich unterlegen und das machte ihn noch wilder. Irgendwie kam ich mir vor wie in einem schlechten Porno. Aber was tat man nicht so alles für eine gute Mahlzeit.

Bei meinem BH hatte er Schwierigkeiten und so zerriss er ihn. Wie ärgerlich, das Ding war teuer. Aber letztendlich würde er dafür bezahlen, im wahrsten Sinne des Wortes.Er vergrub sein Gesicht zwischen meinen Brüsten, knetete sie fasziniert und blickte sie an, als ob er noch nie welche gesehen hatte. Fehlte nur noch, dass er anfangen würde zu sabbern. Dann schubste er mich vor sich auf das Sofa, stürzte sich hinterher und schob meinen String zur Seite, um seinen harten Schwanz mit einem festen Stoß in mir zu versenken.

Das war auch wieder so typisch für diese Art von Mann – er dachte nicht im Traum an Verhütung, sondern nur an seinen Spaß. Tja, Pech für ihn, dass er so war und damit für mich zum idealen Opfer wurde.

Wie ein Wilder rammelte er und es dauerte nicht allzu lange, da ergoss er sich in mir – und mit dem Sperma entzog ich auch einen großen Teil seiner Lebensenergie.„Verdammt, was war das?“, fragte er überrascht. Erschlafft ließ er sich nach hinten kippen und machte sich auf dem Teppich lang.Ich kam zu ihm herunter.„So haben wir nicht gewettet“, grinste ich. „Erst hattest du deinen Spaß, jetzt werde ich dir zeigen, was du bisher versäumt hast.“ Ich stand kurz auf und entledigte mich meines Strings.

Irritiert betrachtete er mich, immer noch nach einer Erklärung für seine plötzliche Schwäche suchend.Dann ging ich in die Hocke, setzte mich auf seinen Schwanz, der schon sichtlich kleiner geworden war, steckte ihn trotzdem noch ohne Probleme in mich hinein und beugte mich über ihn. Meine Brustwarzen streiften seine, als mein Busen beim Vorbeugen herabhing. Ich hielt seine Handgelenke fest an den Boden gedrückt.Er versuchte, sie zu befreien, aber ich hielt sie trotz seiner Gegenwehr mühelos unten.

Mein Kopf sank nach unten und ich küsste ihn erneut. Prompt spürte ich auch seinen Penis wieder in mir wachsen.Langsam bewegte ich meine Hüften und hielt ihn weiterhin fest im Griff. Jetzt war ich es, die Spaß an der Sache empfand. Ich hob mich mit meinem Oberkörper ein wenig von ihm ab und blickte ihm tief in die Augen. Das erste Mal sah ich in ihnen Widerwillen aufkeimen.

Es war immer wieder faszinierend, wenn sie merkten, wie sie schwächer wurden und dass mit der Situation etwas nicht stimmte. Nicht alle hatten ein Gefühl dafür, aber doch ein Teil von ihnen. Vielen von denen gefiel ihre plötzliche Wehrlosigkeit nicht. Die anderen machten sich trotz allem keine Gedanken, denn sie hatten bekommen, was sie wollten.„Nein“, gab er unwillig von sich.„Du hattest die Wahl“, erwiderte ich grinsend. „Vorher! Nun musst du die Konsequenzen tragen.“

Er begann vergeblich, sich gegen mich zu wehren, probierte sich mit den Füßen freizustrampeln und versuchte auch, sich aus meinem Griff zu winden.Ich senkte wieder meinen Mund auf seinen und drang mit meiner Zunge in ihn ein.Erst wollte er mir in die Zunge beißen, doch es dauerte nicht lange, da gab er seine Gegenwehr auf.Ich hätte ihm ja auch befehlen können, sich nicht zu wehren, aber so machte mir das Ganze viel mehr Spaß.

Nun lockerte ich den Griff an den Händen. Es bestand keine Gefahr mehr, dass er abhauen würde.Seine Arme umfassten meinen Körper und glitten über ihn hinweg. Er ertastete mich, als wäre es für ihn das erste Mal.Jetzt steigerte ich mein Tempo. Meine Klitoris rieb ich heftig an seinem Schamhügel, was mich dem Gipfel der Lust immer näher brachte. Ich drückte seine Hände auf meine Brüste und er massierte sie mit seinen Fingern.Seine Daumen strichen über meine Brustwarzen und jagten mir weitere Schauer über den Rücken.Mein Körper überzog sich mit einer wohligen Gänsehaut. Immer höher und höher trieb ich mich, bis mein erlösender Schrei durch die Räume hallte.Auch er baute immer mehr Druck auf und so bewegte ich meine Hüften weiter, bis er sich ein weiteres Mal in mir ergoss und ich ihm erneut Energie nehmen konnte. Das sollte mir für heute reichen.

Er lag entkräftet auf dem Fußboden. Ich stand auf, nahm mir ein Taschentuch, mit dem ich das auslaufende Sperma auffing und abwischte, und gab ihm dann einen leichten Tritt in die Seite.„Steh auf und fahr nach Hause zu deiner Freundin. Du darfst morgen wiederkommen. Aber jetzt geh!“ Meine Stimme duldete keinen Widerspruch.Mit Mühe erhob er sich und stand schließlich schwankend und demütig vor mir. „Wie du willst.“ Mit schlurfenden Schritten begab er sich zur Tür.„Moment“, hielt ich ihn auf.Er gehorchte tatsächlich wie ein gut dressierter Hund und blieb auf der Stelle stehen.

Ich ging in die Küche und holte ihm eine Pille. Die gab ich ihm. „Schlucken!“, befahl ich, weil ich wusste, dass er alles widerspruchslos machen würde, was ich ihm sagte.Und richtig: Er nahm die Tablette in den Mund und schluckte sie trocken herunter.Dann scheuchte ich ihn mit einer Handbewegung zur Tür hinaus und schloss sie hinter ihm.Die Pille war ein Aufputschmittel. Ich wollte schließlich nicht, dass er in seinem geschwächten Zustand noch jemanden anfuhr.

Er kam auf mein Geheiß hin noch zwei Tage, dann hatte ich genug von dem, was ich wollte und er zu wenig von dem, was er brauchte. Nach diesem Zeitpunkt konnte ich mit ihm nichts mehr anfangen und ich wusste, ich würde ihn nie wiedersehen.

2 Die Weihnachtsfeier

Denise

Es wurde Dezember und ich hatte meine neue Nachbarin seit ihrem Einzug nicht mehr gesehen. Zwischendurch sah ich Licht hinter ihren Fenstern, ansonsten merkte man nichts von ihr.Ich gewöhnte mich daran, dass wieder Leben in das Haus gegenüber eingekehrt war. Es wirkte nicht mehr ganz so kalt und abweisend und mich überfiel auch nicht mehr das Frösteln, das ich vorher bei seinem Anblick empfunden hatte.So wurde meine Nachbarin Teil meines gewohnten Bildes und ich dachte nicht mehr weiter über sie nach.

Meine Erkältung war nach einer weiteren qualvollen Woche vorbei und ich widmete mich wieder meiner Arbeit.Ich arbeitete im Kundendienst in einem großen Fotofachgeschäft in Hamburg. Wir verkauften nicht nur Kameras, sondern druckten auch die Bilder oder bearbeiteten sie, wenn der Kunde sich damit nicht auskannte, oder er keine Zeit hatte und es sein Wunsch war.Zu uns kamen überwiegend professionelle Fotografen. Doch auch Privatleute, die sich etwas Besseres leisten konnten, gehörten zu unserer Kundschaft.Es war eine Arbeit, die mir wahnsinnig viel Spaß machte, da man viel mit Menschen zusammenkam. Sicherlich war es nicht immer einfach, aber das war normal. Außerdem wuchs ich mit meinen Aufgaben.

Wie immer zum Jahresende veranstaltete meine Firma eine Weihnachtsfeier zum Abschluss eines erfolgreichen Geschäftsjahres. Diese fand üblicherweise in einem gemütlichen Restaurant mit vorzüglicher Speisekarte statt.Genau wie in den anderen Jahren war es wieder eine Völlerei ohne Ende mit einem anschließenden Besäufnis einiger schon dafür bekannter Kollegen.Ich selber hatte kaum Appetit, eigentlich schon seit meiner Krankheit nicht mehr richtig, und seitdem schon etwas abgenommen, was mir ziemlich gut gefiel.Zudem trank ich keinen Alkohol, nicht nur weil ich fahren musste, sondern auch weil er mir nicht schmeckte. So konnte ich amüsiert nüchtern beobachten, wie die Hemmschwellen bei den anderen immer weiter fielen.

Arbeitskollegen flirteten mit Kolleginnen, was das Zeug hielt – und nicht wenige stiegen darauf ein.Auch bei mir versuchte es einer immer wieder, allerdings war er schon im nüchternen Zustand nicht mein Typ und so hatte ich meine liebe Not, ihn mir vom Leib zu halten.Der Mann, Hartmut, war schon immer einer der größten Machos der Firma. Er war außerordentlich von sich selbst überzeugt und hinter allem her, was einen Rock trug oder tragen konnte. Jedenfalls baggerte er alles an, was bei drei nicht auf den Bäumen war.Ich wusste, dass er bei vielen schon Erfolg hatte, bei mir biss er jedoch schon seit Ewigkeiten auf Granit, auch wenn er es immer wieder versuchte.

Sicherlich sah er gut aus, sportlich, immer gepflegt, mit kurzen dunklen Haaren und einem säuberlich gestutzten Dreitagebart. Ein Typ, auf den viele Frauen fliegen würden, aber eben nicht ich. Und das schien ihn zu wurmen.Je mehr er intus hatte, desto anzüglicher wurden seine Bemerkungen, was mich aber völlig kalt ließ.Ich war auf der Suche nach DEM Einen, dem, der mich wirklich ernst nahm und mich nicht schon wieder verarschte; jedenfalls mit Sicherheit nicht nach einem One-Night-Stand. Und mehr war mit Hartmut definitiv nicht drin.Außerdem mochte ich ihn ja noch nicht einmal wirklich: Er soff wie ein Loch und rauchte bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Ständig stank er nach kaltem Zigarettenrauch.Noch ein Negativpunkt auf meiner Liste. Ein Raucher kam für mich auch nicht mehr infrage.

Zum Abschluss der Feier fuhren wir immer in eine Disco in der Nähe, das heißt: Ich und einige wenige andere fuhren, der Rest war zu alkoholisiert und ließ sich fahren.Die Disco lag in der Stadt in einem Keller und hatte den bezeichnenden Namen: ‚Das Loch’.In heimeliger Atmosphäre gab es Musik für jeden Geschmack. Drei verschiedene Tanzflächen gab es in drei verschiedenen Räumen. In jedem dieser Räume existierten eine Bar und eine ‚Ruhezone’, die durch eine Glaswand von der Tanzfläche getrennt war. So konnte man hinter der Glaswand die Tänzer beobachten und sich trotzdem unterhalten, ohne gegen die laute Musik anschreien zu müssen.

Die Tanzfläche unseres bevorzugten Raumes war ziemlich voll, als wir eintraten.Ich versuchte mir einen Überblick zu verschaffen.Auch wenn ich wusste, dass eine Disco nicht unbedingt der beste Ort war, um sich einen Lebensgefährten aufzureißen, wollte ich doch nie die Hoffnung aufgeben. Ich streckte ein wenig meine Brust raus, zog den Bauch ein und legte noch etwas Lippenstift nach.

Hartmut lenkte mich schließlich von meinem Vorhaben ab. Er packte mich an den Hüften und schob mich auf die Tanzfläche. Hier hatte er die beste Möglichkeit, sich wegen des Gedränges noch dichter an mich zu drücken.Ich konnte nicht umhin, die Beule in seiner Hose zu spüren, also versuchte ich, ein wenig auf Abstand zu gehen - in dieser Masse ein beinahe nutzloses Unterfangen.Als er sich dann zu mir hinabbeugte, konnte ich gerade noch meinen Kopf zur Seite drehen, sonst hätte ich seine Zunge im Mund statt nur im Ohr gehabt.Entrüstet schubste ich ihn von mir weg, was Protestgeschrei der anderen Personen in der tanzenden Meute hervorrief, drehte mich um und verschwand in der Menge.Dort sah ich sie dann wieder.

Beinahe hätte ich sie nicht erkannt, da sie nun geschminkt war und aussah wie ein Model oder mehr wie ein Vamp. Dazu dann noch dieses Licht, bei dem man sowieso nicht allzu viele Details erkennen konnte.„Hallo Denise“, sprach sie mich mit lauter Stimme an, um die Musik zu übertönen, und ich musste zwei Mal hinsehen, bis ich sie erkannte. „Wie geht es dir?“„Oh, hallo Maya. Besser auf jeden Fall. Du siehst toll aus. Gut eingelebt?“, fragte ich, sie insgeheim bewundernd.

Mir fiel auf, dass sie mich von vorneherein duzte, allerdings hätte es sich in der Disco auch ein wenig komisch angehört, wenn wir uns gesiezt hätten.

„Schicke Schuhe – und so schwarz“, meinte sie mit einem grinsenden Blick auf meine Pumps und machte mir so deutlich, dass sie sich noch allzu gut an meine Pantoffeln erinnerte.Das Blut schoss mir in den Kopf. ‚Oh je. Boden tu dich auf‘, dachte ich.Bevor ich noch weiter etwas sagen konnte, stand Hartmut hinter mir.

Er war mir nachgeschlichen, nachdem ich ihn so unsanft von mir gewiesen hatte, und legte mir gerade seine Hände auf den Hintern, als er überrascht zu meiner Gesprächspartnerin sah. Bei dem Blick, den er ihr zuwarf, hätte es mich nicht gewundert, wenn ihm Speichelfäden aus dem Mundwinkel gelaufen wären.Mit seiner halb offenen Klappe machte er einen wirklich hochintelligenten Eindruck.„Darf ich dir Hartmut vorstellen? Mein Arbeitskollege, Intelligenzbolzen und Firmenmacho“, wies ich auf ihn.„Hartmut, das ist Maya, meine Nachbarin.“Ich brüllte ihm schon fast ins Ohr, damit er mich durch die Musik verstehen konnte.Irgendwie war ich erstaunt: Er brachte keinen Ton heraus, obwohl er sonst immer eine so große Klappe hatte.„Ist der irgendwie gebunden oder liegt dir etwas an ihm?“, fragte sie mich gegen den Lärm und ohne Umschweife. Ihr Blick ruhte dabei abschätzend auf seinen Händen, die er immer noch auf meinem Hintern liegen hatte.„Nein“, schrie ich lachend zurück, „du kannst ihn haben.“„Danke“, rief sie erfreut, nahm seine Hände von meinem Hintern, drehte ihn herum, hakte sich bei ihm ein und war kurze Zeit später mit ihm verschwunden.

Erleichtert wandte ich mich wieder zur Tanzfläche und stürzte mich ins Gewühl.Zwischendurch kamen ein paar Kolleginnen dazu und tanzten eine Runde mit, einige andere tanzten mit anderen Kollegen oder hielten sich an der Bar auf. Im Laufe der Nacht wurden es allerdings immer weniger und irgendwann waren nur noch zwei von ihnen da – die zwei, die ich nach Hause fahren sollte.Als der DJ anfing, ein Udo-Jürgens-Potpurri zu spielen, und ich meinen Traummann immer noch nicht gefunden hatte, wurde es allerdings auch mir zu viel und ich überredete die beiden, nach Hause zu wollen.

Auf der Fahrt kam das Thema Hartmut irgendwie zur Sprache. Besonders meine Ablehnung, ihm gegenüber, wurde dabei diskutiert.„Ich weiß gar nicht, was du immer hast. Er ist doch sehr nett“, merkte Thomas an.„Na ja, insbesondere wenn man etwas getrunken hat. Nettigkeit ist nicht alles, was ein Mann haben muss. Für mich gehört da doch noch eine Menge mehr zu“, erwiderte ich.„Ja, aber du bist ungebunden. Eigentlich solltest du dir ab und zu mal ein bisschen Spaß gönnen“, stimmte Ria mit ein.„Und dass er auf dem Gebiet etwas drauf hat, kann ich nur bestätigen“, grinste sie vielsagend.Ich schüttelte den Kopf.„Das mag schon sein. Aber ich möchte nicht mit einem Mann eine Nacht verbringen und am nächsten Morgen bin ich ihm schon wieder egal. Ich finde, da gehört noch mehr dazu. Und dann noch ein Arbeitskollege. Nicht wirklich.“„Es ist schön, wenn man liebt. Das gibt dem Ganzen die richtige Würze. Aber so, wie ich das sehe, hast du momentan niemanden in Aussicht und mit deinen bisherigen Freunden hattest du auch nur Pech. Du solltest mal etwas anderes ausprobieren. Warum dann nicht mal ein bisschen Spaß haben?“, meinte Thomas.„… um dann eine weitere abgehakte Nummer auf seiner Liste zu sein“, ergänzte ich.„Es geht mir gar nicht mal darum, dass ich nicht ab und zu mal Spaß haben möchte, allerdings möchte ich das nicht mit ihm. Ich möchte keinen Macho, sondern einen vernünftigen Kerl mit vernünftigen Ansichten. Ich hab schon genug Enttäuschungen hinter mir. Aber wahrscheinlich versteht ihr das nicht.“

Lachen schlug mir entgegen.„Einen vernünftigen Kerl? Wo willst du den denn finden?“, frotzelte Ria und fing sich einen giftigen Blick von Thomas ein.„Na so schlimm sind wir Männer ja nun auch nicht“, brummte er verstimmt.„Aber Ria hat recht. Wenn du einen vernünftigen Mann findest, dann ist das bestimmt nichts für nur eine Nacht – wobei wir dann wieder dabei wären, dass du bis dahin noch ein wenig Spaß anderweitig haben könntest. Ein vernünftiger Mann für nur eine Nacht sollte schwer aufzutreiben sein.“„Genau das ist das Dilemma“, mischte sich Ria mit ein. „Wohin ist Hartmut denn eigentlich so schnell verschwunden? Hast du irgendetwas getan, dass ihn überzeugt hat, dass er dich, bei allen Bemühungen seinerseits, nicht herumkriegt?“Nun musste ich kichern.„Nein, das nicht. Ich hab ihm jemanden vorgestellt, der mich gänzlich uninteressant hat aussehen lassen. Ich habe seit einem Monat eine neue Nachbarin. Ein Rasseweib, sofern ich das beurteilen kann. Wenn ich ein Mann wäre, würde ich total auf sie fliegen. Und wegen ihr könnte ich mir sogar vorstellen, mal zu anderen Ufern aufzubrechen. Sie sieht aus, als verschlingt sie Männer zum Frühstück. – Ich schätze mal, das ist genau seine Kragenweite.“Ich überlegte kurz. „Wobei – selbst ihm hat es bei ihr die Sprache verschlagen.“„Na, da bin ich ja mal gespannt, was er demnächst erzählen wird. So, wie ich ihn kenne, wird er sicherlich herumprahlen, was er wieder für ein toller Hengst war“, grinste Ria.„Siehst du“, merkte ich an, „das ist genau der Grund, warum ich mit ihm nichts anfangen möchte. Ich habe keine Lust darauf, zum Firmengespräch zu mutieren.“„Aber das bist du doch jetzt schon“, fiel Thomas mir ins Wort.„Es laufen schon Wetten, wann du denn mal den Mann findest, den du dir erhoffst. Außerdem hast du ja auch schon einige Verkupplungsversuche hinter dir.“„Sehr witzig“, meinte ich mürrisch. „Ich such mir meinen Prinzen schon selber. Da brauch ich keine Hilfe von Arbeitskollegen. Aber es ist mir auch relativ egal, ob ich in der Beziehung Gesprächsthema bin. Es muss nicht alles über meine Liebesgewohnheiten diskutiert werden, und genau das würde passieren, wenn ich bei Hartmut nachgeben würde.“Ria setzte schon zu einer Erwiderung an, doch ich unterbrach sie.„Und jetzt würde ich euch bitten, das Thema ruhen zu lassen, wir sind sowieso fast da.“

Ich bog bereits in die Straße ein, in der Ria wohnte. Und Thomas wohnte auch nur drei Straßen weiter.Ria bedankte sich und stieg aus, als ich schließlich vor ihrer Tür hielt. Sie warf die Fahrzeugtür ins Schloss und ich wartete noch, bis sie in ihrem Haus verschwunden war, bevor ich weiter fuhr.„Nun sind wir beide alleine“, grinste Thomas. „Das wäre doch die Gelegenheit.“„Komm nur ja nicht auf dumme Gedanken“, lachte ich. „Ich weiß zwar, dass du mit deinen Liebschaften doch wesentlich diskreter umgehst als Hartmut, aber so schlimm steht es um mich noch nicht. Du weißt doch: Never fuck in the Company!“„Ich mein ja nur. Falls du es dir noch mal anders überlegen solltest.“Er schaute mich von der Seite an, als erwartete er eine Reaktion von mir.„Na ja, dann eben nicht. Wozu hab ich schließlich zwei gesunde Hände“, brachte er trocken rüber.

Ich lachte, hielt an und knuffte ihn mit der Faust in die Seite.„Steig aus, du Hengst!“, befahl ich ihm grinsend. „Morgen sieht die Sache sowieso ganz anders aus, da wärst du dann froh, mich nicht sehen zu müssen“, erklärte ich augenzwinkernd.„Du stellst dein Licht völlig unter den Scheffel“, erwiderte er nun plötzlich todernst.„Ein bisschen Farbe, eine flottere Frisur, etwas andere Kleidung, und du könntest jeden haben.“„Ey, lass das! Sonst überleg ich mir das doch noch anders“, versuchte ich seinem Kompliment die Ernsthaftigkeit zu nehmen.

Gerne würde ich ihm ja Glauben schenken, aber ich hatte mich schon zu oft im Spiegel gesehen, um noch an Wunder zu glauben. Aus einer grauen Maus konnte man nun einmal keine Miss Germany machen.„Ja bitte!“, meinte er dann doch tatsächlich und warf mir einen Dackelblick zu.„Jetzt ist aber gut“, entgegnete ich. „Du hast getrunken und brauchst deinen Ausnüchterungsschlaf. Machs gut. Wir sehen uns dann am Montag in der Firma.“Protestierend stieg er aus, ergab sich aber seinem Schicksal, den Rest der Nacht alleine bleiben zu müssen. Er winkte, als ich weiterfuhr.

Nicht lange danach war auch ich zu Hause. Als ich aus dem Auto stieg, sah ich noch Licht in der Küche von Mayas Haus. Schemenhaft waren die Schatten von zwei Personen beim Liebesspiel durch das helle Rollo zu erkennen.‚Jedem das Seine und jedem so, wie er’s verdient’, dachte ich schmunzelnd und begab mich ins Haus.

In Gedanken war ich bei Thomas’ Kompliment. Manche Menschen tranken sich andere eben schön, war ich der Meinung.Natürlich wusste ich, dass ich nicht hässlich war. Aber so, wie er das hingestellt hatte, war das doch recht unwahrscheinlich.Ich betrachtete mich im Spiegel, zupfte an meinen Haaren, steckte sie hoch, ließ sie wieder fallen und überprüfte jede noch so kleine Ungleichmäßigkeit in meinem Gesicht.‚Nein, da lässt sich nichts draus machen’, war ich überzeugt. Nicht umsonst hatte mein letzter Freund mich gegen eine andere getauscht. Also konnte ich nur auf meine inneren Werte setzen.

 

 

Maya

Ich hatte in den nächsten zwei Wochen viel mit der Einrichtung zu tun, und so hatte ich auch keine Zeit gehabt, mich um eine nähere Bekanntschaft mit Denise zu kümmern.Ständig waren Handwerker im Haus und kümmerten sich darum, es so einzurichten, wie ich es haben wollte. Und langsam nahm auch alles Gestalt an. Ich begann, mich richtig wohlzufühlen.

Von den Handwerkern ließ ich die Finger, auch wenn mich alle naselang jemand anbaggerte. Da ich aber auf sie angewiesen war, hielt ich mich zurück.Stattdessen machte ich mehrere Touren durch das städtische Nachtleben, genauso wie ich es geplant hatte.

Denise sah ich dann im Loch wieder, einer Kellerdisco mit regem Zulauf und mein Stammlokal. Sie machte einen leicht genervten Eindruck, und als ich sah, was sich hinter ihr durch die Menge auf sie zu schob, war mir auch klar, warum.Der Typ betatschte sie am Hintern und es war allzu offensichtlich, was er wollte und ebenso, dass sie das nicht mochte.Ich konnte seine überschäumenden Hormone trotz der stickigen Luft hier riechen.Er passte genau in mein Beuteschema.Ich machte eine kleine unauffällige Bewegung, die ihn veranlasste mich anzusehen. Die Gier in seinem Blick war mehr als augenfällig.

Meine Nachbarin stellte uns einander vor und er sah mich mit großen Augen an, die Kinnlade hing unten, er sagte kein Wort.Da ich ihre vorherige Abscheu auf seine Tätscheleien bemerkt hatte, erkundigte ich mich gleich danach, ob ihr irgendetwas an ihm liegen würde, was sie verneinte. Das waren ideale Voraussetzungen für mich.Ich bedankte mich grinsend, hakte mich bei ihm unter und zog ihn in Richtung Ruhezone, was gar nicht so einfach war, bei dieser Masse an Menschen.

Dort angekommen ließ ich mich in einen Sessel fallen und zog ihn zu mir herunter. Jetzt fand er auch offensichtlich seine Sprache wieder.„Woer kennt Denisen solsche Prachweiber wie disch?“, fragte er mich verwundert.„Hast du nicht zugehört? Ich wohne im Haus ihr gegenüber“, entgegnete ich.Offensichtlich war ihm bei der Lautstärke der Musik was entgangen – oder war der Alkoholpegel die Ursache?„Wow – solsche Nachbrinnen hättich auch gern!“, meinte er, was ich stirnrunzelnd zur Kenntnis nahm.Er saß zwar neben mir, doch bei unserem ‚Gespräch’ hielt er ein wenig Abstand und betrachtete mich genauer.Ich ließ ihn gucken und wartete ab.

„Du hassoch sicherlisch auch Luss aufn Fick?“, fragte er schließlich und kam mit seinem Gesicht wieder dichter an mich heran. Seine glasigen Augen blickten in meine und schienen auf irgendeine Reaktion zu warten, während mir seine Alkoholfahne den Atem nahm.„Hartmut, richtig?“, fragte ich vorsichtshalber, weil ich mir nicht sicher war, ob ich Denise richtig verstanden hatte.Er nickte mit dem Kopf wie einer dieser Wackeldackel, die manche Leute auf der Hutablage ihrer Autos haben.„Ich bin mir nicht sicher, ob du dazu noch in der Lage bist. Scheinst ja ziemlich einen im Kahn zu haben.“„Ichchann imma, auch volldrunken!“, versicherte er mir. „Wennu willss, kannich essir gleich hier un jetz bweisen“, führte er mit einem gierigen Grinsen aus und fing an, an seinem Hosenknopf zu nesteln.„Ach nö, lass man. Ich bevorzuge doch eher die private Atmosphäre“, entgegnete ich und zog seine Hand vom Schlitz seiner Hose weg.

Seine andere Hand lag mittlerweile auf meinem Schenkel und rutschte unter meinen Rock.Bestimmt nahm ich seine Hand und schob sie beiseite.Enttäuscht sah er mich an. „Bissu etwa aucheine von den Sicken, die mannur anschaun aba nich anfassen darf?“, wollte er wissen.„Nein, mit Sicherheit nicht“, lachte ich. „Wenn du willst, fahren wir zu mir nach Hause. Da kannst du mit mir machen, was du willst – wenn du dazu tatsächlich noch in der Lage bist.“Ich hatte da so meine Zweifel – und wenn er nicht seinen Mann stehen konnte, war er erst einmal wertlos für mich. Allerdings könnte ich ihn bei mir zu Hause zur Not auch ausnüchtern lassen und ihn morgen rannehmen.Dieses Angebot schlug er erwartungsgemäß nicht aus, also griff ich zu meinem Mobiltelefon und orderte ein Taxi.In meinem Auto wollte ich diesen Trunkenbold nicht mitnehmen. Was, wenn er sich übergeben musste?

Es dauerte eine halbe Stunde, bis das Taxi da war. Die Zeit versuchte ich mit einem Gespräch zu überbrücken, während er sich noch einen Whisky bestellte. Allerdings verlief das Gespräch ziemlich einseitig.Immerhin zog er mich die ganze Zeit mit Blicken aus und versuchte seine grabbelnden Finger irgendwo an meinem Körper unterzubringen.Ständig musste ich ihn abwehren, was ziemlich lästig war, denn ich bevorzugte für solche Berührungen eine ruhigere Umgebung.

Endlich war unsere Fahrgelegenheit da und ich schob ihn auf den Rücksitz. Ich nannte dem Taxifahrer meine Adresse und schlug die Tür zu. Hartmuts Kopf sank gegen meine Schulter, was mich dazu brachte zu überlegen, ob ich einen Fehler gemacht hatte, dass ich einen so betrunkenen Mann mit in mein Haus nahm. Aber so einfach entlassen wollte ich meine Beute nicht.

Zu Hause angekommen schleppte ich ihn in die Küche, wo ich ihm erst einmal einen Kaffee kochte. Wenigstens war er wach und kotzte mir nicht die Bude voll.Er trank seinen Kaffee mit großen Schlucken. Dass er noch kochend heiß war, schien er nicht zu bemerken. Beim Trinken sah er mich über den Rand des Bechers an und beobachtete jede meiner Bewegungen.

Ich verließ die Küche und er folgte mir mit seinen Blicken.Durch die offene Tür konnte er sehen, wie ich in das Nebenzimmer ging und mir etwas Bequemeres anzog – ein schwarzes Negligé – und dann wieder zurückkam.Ich nahm ihm seinen Becher aus der Hand und stellte ihn neben mir auf den Tisch. Dann legte ich meine Arme um seinen Hals.