Der Vamp - 2 - Divina Michaelis - E-Book

Der Vamp - 2 E-Book

Divina Michaelis

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Beschreibung

Dieses ist der zweite Band des Romans „Der Vamp“. Für Denise tut sich eine neue Welt auf. Um zu überleben und Rache üben zu können, ließ sie sich mit speziellen Viren infizieren, die ihrer Krankheit den Garaus machen. Leider haben diese Viren Nebenwirkungen , die ihr eigentlich so gar nicht gefallen. Sie braucht die Lebensenergie anderer Menschen. Nun muss Denise also lernen, mit ihrer neuen Eigenart umzugehen. Maya versucht unterdessen, das Frauenhausprojekt zu forcieren und hat auch bald eine passende Kandidatin. Beide treffen auf neue Persönlichkeiten, von denen manche es ehrlicher meinen, als es aussieht, andere wiederum äußerst gefährlich werden. So gibt es neben knisternder Erotik weiterhin spannende Verwicklungen.

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Veröffentlichungsjahr: 2013

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Divina Michaelis

Der Vamp - 2

Sinn und Sinnlichkeit

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Allgemeine Angaben

 

Divina Michaelis

Der Vamp - Band 2

Sinn und Sinnlichkeit

 

Erotischer Roman

 

 

Alle Bände des Romans „Der Vamp“:

 

Band 1: Sehnsucht und Leidenschaft

Band 2: Sinn und Sinnlichkeit

 

 

Ein Titeldatensatz für diese Publikation ist bei der deutschen Nationalbibliothek erhältlich

 

1. Auflage 2013 als Taschenbuch

ISBN-13: 978-1489591326

ISBN-10: 148959132X

 

3. Auflage 2013 als E-Book

 

 

© 2009 by Divina Michaelis

Cover © 2013 by Divina Michaelis

 

Vervielfältigung und Nachdruck, auch in Auszügen, sind nur mit Genehmigung der Schriftstellerin gestattet.

 

Widmung

 

Für alle, die mich immer wieder ertragen müssen ;)

 

Alle Handlungen und Personen sind frei erfunden. Sie besitzen keinerlei Realitätsanspruch. Eventuelle Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt. Das Dorf Rosenweide existiert tatsächlich, genauso wie die angegebenen Städte. Näher beschriebene Handlungsorte wie Häuser, Lokalitäten, Diskotheken und Arbeitsstätten entstammen dagegen zum größten Teil meiner Fantasie.

Was bisher geschah

Als Maya nach Rosenweide zieht, befreundet sie sich mit ihrer Nachbarin Denise, zu der sie etwas wie eine Seelenverwandtschaft spürt. Ebenso wie sie in jungen Jahren, hat Denise das Talent, sich immer die falschen Männer zu suchen.Einzig die Tatsache, dass es Maya früher immer zu Schlägertypen hingezogen hatte, unterscheidet die beiden.

Während Maya sich von einem sexuellen Abenteuer zum nächsten hangelt, sucht Denise nach dem Mann fürs Leben.Als Denise glaubt, bei einem von zwei Kandidaten endlich fündig zu sein, wird sie wieder einmal enttäuscht.Der eine widersetzt sich ihrem strikten Prinzip, dass sie nur Sex mit Kondom hat, ohne dass sie es bemerkt, sodass sie ihm daraufhin den Laufpass gibt.Der andere lässt sie nicht nur im Stich als sie erkrankt, sondern betrügt sie auch noch mit anderen Frauen. Wie sie feststellen muss, ist er sogar verheiratet und seine Frau hochschwanger.

Vollkommen verärgert steckt sie die Untreue seiner Ehefrau, welche Denise dazu anhält, ihr bei ihrer Rache zu helfen. Mit Begeisterung machen sich nun beide Frauen daran, dem untreuen Gatten sämtliche Lebensgrundlagen zu entziehen.In seiner Wut nimmt er Maya in ihrem Haus gefangen, um Denise so einen Denkzettel zu verpassen.Als sie zu ihrer Freundin geht, wird auch sie von ihm gefesselt und muss zusehen, wie er Maya vor ihren Augen misshandelt.In dem Augenblick jedoch, als er Maya vergewaltigt, ändert sich die Situation von Grund auf. Auf einmal reagiert er wie eine Marionette und gehorcht Maya aufs Wort.

Nun ist Maya dazu gezwungen, Denise zu gestehen, dass sie ein Vampir, genau genommen ein Energievampir ist. Sie ernährt sich von der Lebensenergie anderer Menschen. Um an diese heranzukommen, müssen allerdings besondere Bedingungen herrschen. Zudem stirbt jeder Mensch, dessen Energie sie anzapft, früher oder später.Trotz dieser Beichte versichert Denise, dass sie beide Freunde bleiben werden.

Einige Wochen später wird Denise schwer krank. Die Diagnose lautet auf Leberkrebs und, was eine Transplantation unmöglich macht, sie hat HIV, weshalb es für sie keine Möglichkeit gibt, einem baldigen Tod zu entkommen.Vollkommen frustriert gibt sie sich auf und lebt nur noch in den Tag hinein. Nur ein Mann kann sie angesteckt haben, doch was nützt ihr im Angesicht des Todes ihr Wissen?

Nachdem Maya von Denises Diagnose und der daraus folgenden Konsequenz erfährt, macht sie ihrer Freundin einen Vorschlag, den diese erst von sich weist.Maya holt ihre Mentorin Cäcilia, die sie selbst gewandelt hatte, dazu, um Denise von ihrem Plan zu überzeugen.Diese ist nach reiflicher Überlegung jedoch selber darauf gekommen, dass Mayas Vorschlag für sie der einzige Ausweg ist, doch noch mit dem Leben davonzukommen.

Um die Verwandlung zu vollführen, muss Denise Viren in sie aufnehmen, die Maya in sich trägt. Dies geschieht, wie beim HIV-Virus durch den Austausch von Körperflüssigkeiten.Denise entschließt sich dazu, diese Übertragung auf sexuellem Wege geschehen zu lassen, und so haben die beiden ein sehr lustvolles und erotisches Erlebnis miteinander.

Noch in dieser Nacht nehmen Cäcilia und Maya Denise mit auf Männerfang in die Disco, damit diese sich einen ersten Eindruck verschaffen kann.Dort angekommen macht Denise ihre Freundin auf Gregor aufmerksam, der Maya bereits als Vampir identifiziert hat, als Denise noch nicht mal ahnte, was ihre Freundin ist.

Maya versucht, Gregor anzubaggern, um ihn unschädlich zu machen, damit er ihr nicht zuvorkommen würde. Leider läuft es nicht so, wie sie es sich gedacht hatte.Gregor bleibt misstrauisch und bedroht sie sogar.Zu ihrer „Rettung“ naht ein Berg von einem Mann, der Gregor prompt eine verpasst.Damit hat sich ihr Opfer von ganz allein zu Maya gesellt …

1 Energien

 

Denise

Die Nacht, in der ich Maya und ihre Lehrmeisterin zur Disco begleitete, bestätigte mich in meiner Meinung zu Männern.Der Typ, den Maya aufgegabelt hatte, war so was von eklig, dass ich mich fragte, wie ich es über mich bringen sollte, mit so einem zu schlafen, nur weil ich seine Energie wollte.Allerdings würde ich auch niemandem seine Energie nehmen wollen, der nett war, also blieben nur solche Typen übrig, wenn überhaupt. Aber es hatten ja auch nicht alle Mistkerle eine Schlägervisage, überlegte ich. Eigentlich war oft das Gegenteil der Fall: Die Typen sahen gut aus und entpuppten sich im Nachhinein als Arschlöcher.

Dieser hier war allerdings mies und hässlich – eine furchtbare Kombination. Trotzdem war mir flau im Magen, weil ich wusste, dass dieses Zusammensein ihn umbringen würde. Er tat mir irgendwie leid. Und dennoch sagte ich nichts. Wollte ich Alternativen finden, musste ich erst einmal lange genug leben, und dafür war es notwendig, mich dem hier zu stellen.

Nachdem wir zu dritt in seinen Wagen gestiegen waren, haben die beiden sich sehr um ihn gekümmert, bis er mich mit dabei haben wollte.Ich hatte aber von vorneherein klar gemacht, dass ich nur beobachten, nicht mitmachen wollte.Cäcilia verhielt sich echt klasse. Nachdem der Kerl mich an den Haaren packte und die beiden Frauen dazwischen gingen, kümmerte sie sich um mich, damit ich schneller über meinen Schrecken hinwegkam, während Maya sich von dem Mann im wahrsten Sinne des Wortes durchficken ließ.

Von dem Energieraub merkte ich nichts, obwohl ich wusste, dass sie ihm etwas abnahm. Vielleicht war ich einfach noch zu durcheinander von dem Übergriff auf mich.Doch er wirkte hinterher erschöpfter, als er es nach normalem Sex hätte sein sollen, das war aber auch schon alles, was ich an Veränderung bei ihm bemerkte.Und nachdem Maya ihm ihre Anweisungen hinterlassen hatte, verließen wir den Bus und fuhren nach Hause.Wir besprachen uns bei mir noch kurz. Die beiden erklärten mir erneut ganz genau, wie sie den Sex erlebten und wie das Ganze bei ihnen ablief, dann verabschiedeten sie sich und gingen zu Maya rüber.

Die ganze folgende Woche fühlte ich mich weiter matt und zerschlagen, was in letzter Zeit ja nichts Neues war. Ich zweifelte schon daran, dass Mayas Viren bei mir Fuß gefasst hatten.

Maya und ihre Mentorin besuchten mich jeden Tag, erkundigten sich nach meinem Befinden und Cäcilia nahm mir Blut ab, um es zu untersuchen. Offensichtlich hatte sie eine Art Labor in Mayas Haus eingerichtet.Diese Untersuchungen waren zwar nicht nötig, erklärte sie mir, doch sie wollte den genauen Verlauf meiner Entwicklung erforschen.Ich fühlte mich wie ein Versuchskaninchen, hatte so aber die Gewissheit, dass sich die Viren tatsächlich in mir vermehrten.

Das Wochenende verwendeten die beiden für den Männerfang, nahmen mich aber nicht mehr mit. Sie erklärten es damit, dass ich erst ausgebildet werden müsste, da ich sonst großen Schaden anrichten könnte.Ich nahm aber an, dass sie mich eher deshalb daraus halten wollten, weil ich noch an dem Ereignis vom letzten Mal zu knabbern hatte. Sonderlich böse war ich nicht darüber. Ich hatte immer noch große Skrupel das zu tun, was sie taten.

Nach einer Woche änderte sich mein Zustand und ich fühlte mich wieder besser. Dafür wurde ich langsam sonnenscheu, wie mir auffiel.So gerne ich die Sonne vorher mochte, so wenig fand ich es jetzt verlockend, mich dem Tageslicht auszusetzen. Und das war definitiv keine Einbildung. Sie blendete mich, die Sonnenstrahlen prickelten auf meiner Haut, wogegen ich mich zum Mondlicht hingezogen fühlte und meine Nachtsicht um Einiges besser wurde.

Eigentlich erwartete ich langsam irgendwas in Richtung Hunger zu bekommen, wie ihn mir Maya beschrieben hatte, doch bisher spürte ich nichts davon. Ich hatte sowieso relativ wenig Appetit, ging dazu über, unregelmäßig Brot zu essen, was immerhin schon mehr war als vor der Infektion.Ab und zu zwang ich mich, frisches Gemüse und Obst zu essen, was mir auch noch schmeckte. Lediglich Gekochtes, Knabberkram oder auch Süßes brachte ich nicht mehr herunter, was nun nicht gerade negativ war, da es genau diese Dinge waren, die den Körper Fett ansetzen ließen.

Nach zwei Wochen merkte ich, wie sich meine Figur veränderte: Der Bauch wurde etwas straffer, die Brüste einen Hauch größer, die Hüften waren nun stärker betont, der Hintern wurde knackiger und nirgends war überflüssiges Fett zu sehen.Wenn ich vor dem Spiegel stand und die Veränderungen beobachtete, bekam ich eine ungefähre Vorstellung davon, wie ich am Ende aussehen würde – und diese Vorstellung gefiel mir. Bisher konnte ich sagen, dass mich die Veränderung schnell für die letzte Zeit, in der ich so krank war, entschädigte.

Durch die regelmäßigen Untersuchungen fiel Cäcilia auf, dass meine Viren etwas anders waren als die von ihr und Maya.„Das Virus ist offensichtlich mutiert“, stellte sie mir gegenüber fest. „Es verändert zwar die gleichen Erbinformationen wie bei uns, aber bei dir werden noch zusätzlich andere mit verändert.“„Und was heißt das nun für mich?“, wollte ich wissen. Ich machte mir Sorgen, dass ich letztendlich doch Probleme in irgendeiner Art bekommen könnte. Vielleicht alterte ich trotzdem weiter oder ich wurde wieder anfällig für Krankheiten.„So genau kann man das jetzt nicht sagen. Normalerweise mutieren Viren zu ihrem eigenen Nutzen. Ich denke nicht, dass du Nachteile davon haben wirst. Wir müssen nur erst einmal sehen, in welche Richtung das für dich, besser gesagt die Viren vorteilhafter ist“, versuchte sie mich zu beruhigen. „Eigentlich können wir nur abwarten.“‚Na toll’, dachte ich. ‚Ich werde nicht nur Vampir, jetzt werde ich ein freakiger Vampir.’ Das passte wieder zu mir.Immerhin entwickelte ich mich bisher im normalen Rahmen, wie Cäcilia mir versicherte, wobei ich mir nicht sicher war, ob sie es nur tat, um mich zu beruhigen. Trotz meines leichten Misstrauens hatte sie damit aber auch Erfolg.

In der dritten Woche begann ich, die Körper der Menschen anders zu sehen. Sie alle waren von einer Art Lichtschein umgeben, manche mehr, manche weniger. Ich fand es interessant, wenn ich nach der Dämmerung nach draußen durch das Fenster schaute und dabei die Menschen, wie leuchtende Fackeln, die Straße entlanglaufen sah. Tagsüber war der Effekt nicht so gut zu sehen, dafür war es zu hell.Auch konnte ich mit der Zeit immer besser riechen. Ich bemerkte Stimmungsschwankungen, bevor sie nach außen getragen wurde, allein schon durch die veränderte Zusammensetzung der Hormone, die von den Menschen produziert wurden.

Beinahe täglich ging ich mit Maya zusammen am Abend durch die Einkaufsmärkte und hatte so genügend Möglichkeiten, meine neu erworbenen Fähigkeiten zu testen. Ein Hoch auf die langen Ladenöffnungszeiten!Wir kauften zudem viele neue Kleidungsstücke für mich ein: Licht abhaltend und chic für die Tage, elegant und sexy für die Nächte. Schuhe mit hohen Absätzen, die meine Haltung positiv beeinflussten und meine Beine endlos lang aussehen ließen, waren genauso auf der Liste wie passende Handtaschen, Schals, leichte Handschuhe und breitkrempige Hüte.Mein gesamter Kleiderschrank wurde ausgemistet und ich neu eingekleidet. Das war eine ganz neue Erfahrung für mich, denn ich musste keine Rücksicht auf die Kosten nehmen. Wenn mir etwas gefiel, wurde es gekauft, wobei Maya mich mit ihrem erlesenen Geschmack sehr gut beriet.Sie ließ sich von mir unterwegs meine Eindrücke zu den Menschen schildern, die uns über den Weg liefen.

In der Beurteilung ihrer Charaktere und Lebensumstände wurde ich immer besser. Ich konnte an Männern riechen, wenn sie mit einer Frau zusammen waren, ob und wie viele Kinder sie hatten, und was mir besonders auffiel, dass immer öfter die Hormone der Menschen hoch schwappten, wenn sie mich sahen.Bei vielen Frauen kam Eifersucht hoch, bei einigen roch ich Begehren, genauso wie bei den meisten Männern. Es gab wirklich nur sehr wenige Personen, die bei unserem Anblick kalt blieben, Männer wie Frauen.

Inzwischen wurde mein Haus „sonnensicher“ gemacht. Ich bekam tatsächlich UV-Folien auf meine Fensterscheiben geklebt, meine Haustür erhielt ein großes, schattiges Vordach und zusätzlich zu meinen Gardinen wurden auch noch lichtreflektierende Faltjalousien angebracht. Ich konnte mich in meinem Haus also absolut ungehindert bewegen, ohne Gefahr zu laufen, mich bei zu langem Aufenthalt hinter einem Fenster zu verbrennen.

Zu Beginn der fünften Woche fing ich an, eine Art Ziehen im Körper zu spüren, als wenn sich alle Eingeweide nach innen bewegen wollten. Es war auszuhalten, dennoch war es so merkwürdig, dass ich Maya darauf ansprach, als ich sie besuchte. Sie wirkte überrascht.„Ich hatte nicht erwartet, dass du es schon so schnell spürst“, erklärte sie.„Dann ist das Gefühl normal?“„Es ist der Hunger, von dem ich bereits sprach. Bei mir setzte das Ziehen erst in der sechsten Woche ein. Ich schätze, dass sich das Virus bei dir schneller auszubreiten scheint. Aus welchem Grund auch immer.“„Meinst du, dass das negativ ist?“ Ich war ein wenig verunsichert. Wieder überkam mich das Gefühl, ein Freak zu sein.Maya schüttelte den Kopf.„Es ist bei jedem anders, auch unsere Körper unterscheiden sich voneinander. Ich habe zwar noch nichts davon gehört, dass es schon mal so schnell gegangen ist, aber warum nicht? Wirkliche Statistiken hat dazu noch keiner erstellt.Vielleicht liegt es ja auch daran, dass dein Körper durch den Befall mit dem HI-Virus bereits geschwächt war und unseres sich dadurch schneller breitmachen konnte. Wichtig ist doch eigentlich nur, dass ich dir beibringe, wie du damit umgehen musst.“

Maya hakte sich bei mir unter und führte mich in ihr Schlafzimmer. Dann zog sie mich aus und deutete aufs Bett. Neugierig ließ ich alles geschehen und folgte ihren Anweisungen.Als ich nackt auf dem Bett lag, entkleidete auch sie sich und erklärte mir dabei, wie es nun laufen würde. Es klang alles fürchterlich theoretisch.

„Wir werden Sex miteinander haben. Sobald du merkst, dass ich einen Orgasmus bekomme, kannst du mir Energie abzapfen. Das erste Mal wird für dich wahrscheinlich recht schwierig sein, zumindest ich hatte Schwierigkeiten damit. Am Einfachsten wird es für dich am Anfang sein, wenn du mich mit einer Hand dabei berührst und dir vorstellst, wie sich meine Energie um deinen Arm zu dir hin windet. Ich werde dir sagen, wann du aufhören musst, beziehungsweise dich blockieren und den Kontakt lösen.“„Wäre es nicht viel besser, wenn ich mich an einem Mann versuche?“ Es erschien mir nur logisch, denn genau das war doch der Sinn der Sache. Mir war zwar unwohl bei dem Gedanken, doch auch ich musste das irgendwann lernen. Dabei sah ich ihr während meiner Überlegungen zu, wie sie ihre Hüllen fallen ließ.„Mit Sicherheit nicht. Der Mann würde es nicht merken, wann du Schluss machen sollst. Du würdest ihn als Ungeübte wahrscheinlich auf der Stelle umbringen, was sicher nicht in deiner Absicht liegt. Und dann hätten wir das Problem, dass wir uns überlegen müssten, wohin wir die Leiche verfrachten sollen.“

Maya legte den Kopf schief und setzte sich zu mir auf das Bett. „Zweck dieser Übung ist, dass du ein Gefühl dafür bekommen sollst, wie viel Energie du ohne Probleme abzapfen kannst, ohne eine Leiche zu hinterlassen. Es ist am Anfang sehr schwierig, da du wahrscheinlich in eine Art Rausch verfallen wirst. So ist es zumindest jedem ergangen, von dem ich gehört hatte, selbst mir. Mit meiner Erfahrung weiß ich dagegen, wann du Schluss machen musst und werde rechtzeitig dafür sorgen, meine restliche Energie zu behalten.“„Aber wenn ich dir Energie abzapfe, beschädige ich dann nicht auch deine Aura? Was ist, wenn deine Aura ein Loch hat? Ich will nicht, dass dir was passiert.“„Nun, in dem Punkt unterscheidet sich unsere Spezies auch von den Menschen. Unsere Energie wird nicht durch die Hülle geschützt – wir halten sie eher wie ein Magnet in unserem Körper. Zwar umgibt uns eine Aura, dennoch ist sie in diesem Fall nur noch da, weil wir sie anziehen. Es macht nichts, wenn unsere Hülle Löcher bekommt.“

Auch wenn sie es eigentlich wissen musste, so ganz überzeugt war ich noch nicht.„Sollte nicht vielleicht Cäcilia dabei anwesend sein, nur für alle Fälle?“, fragte ich, obwohl ich es auch irgendwie merkwürdig finden würde, eine Zuschauerin zu haben. Es erschien mir aber sicherer, auch wenn ich nicht so recht wusste, wie stark so ein Rausch denn sein würde und ob eine dritte Person da überhaupt eingreifen konnte.Ich würde es mir nie verzeihen können, wenn ich Maya etwas Böses antun würde, ohne dafür Sorge zu tragen, dass ich alles getan hatte, das zu verhindern.

Maya streichelte mein Gesicht.„Süße, du bist total lieb. Es wird mir nichts passieren, glaub mir. Ich habe Kraft, bin recht frisch aufgeladen, es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn ich dir nicht rechtzeitig Paroli bieten oder dich zur Besinnung bringen könnte.“

Mir war immer noch nicht wohl bei der Sache, doch das Ziehen wurde stärker und ich bekam ein immer größeres Bedürfnis, dass das endlich aufhören sollte.Trotz des unguten Gefühls ließ ich es zu, dass sie sich zu mir auf das Bett legte und so begrub ich sie anschließend unter meinem Körper.Ich bedeckte ihren ganzen Leib mit Küssen und streichelte sie, angefangen bei ihrer Stirn und bei den Füßen endend. Dabei fühlte ich sie unter meinen Händen beben, kostete ihre Gänsehaut aus und auch, wie ich jede Faser ihres Körpers zum Vibrieren brachte.Dann winkelte ich ihre Beine an und kroch dazwischen.

Wieder einmal schlug mir ihr unglaublicher Duft entgegen, nur dass ich ihn jetzt sogar noch viel intensiver wahrnahm als das erste Mal mit ihr. Er legte sich um mein Gehirn, wodurch ich alles mehr wie unter einem dichten, zähen Nebel sah.Meine Hände hielten ihre gespreizten Beine fest im Griff.

Wie schon das erste Mal drückte ich meine Nase tief in ihr feuchtes rosa Fleisch und sog ihren Duft ein. Dann begann ich, ihre Labien zu verwöhnen, wobei sie laut zu stöhnen begann.Ihre Hüften hoben sich mir entgegen, willens, noch mehr zu erhalten.Je mehr ich mich um ihre Vulva kümmerte, desto schneller hob und senkte sich ihr Unterleib.Sie wurde immer lauter, stöhnte, rief meinen Namen.Ich bereitete mich in meinem umnebelten Gehirn auf den Entzug vor, denn es war eindeutig, dass es bis zu ihrem Orgasmus nicht mehr lange dauern konnte. Bereits während des Aktes hatte ich ein Gefühl, als würde ich stärker werden. So kostete ich ihre Energie und sie machte mich wahnsinnig. Mir kam das alles so richtig vor.Als ich ihre Klit in einem langsamen aber drängenden Rhythmus einsog und mit der Zunge bearbeitete, ergab sie sich schließlich ihrem Höhepunkt.

Ich tat das, was Maya mir gesagt hatte, stellte mir vor, wie sich die Energie meinen Arm hinauf schlängelte.Eine Welle rollte auf mich zu und schlug über mir zusammen. Danach schien der Strom der Energie schnell weniger zu werden. Er umwand meinen Körper, hüllte mich ein, verschwand in meinem Inneren und das wahnsinnige Gefühl von Macht, das in mir immer stärker wurde, vereinnahmte mich komplett. Ich war Energie, die Energie war ich. Ich war taub und blind allem anderen gegenüber. Es war der Wahnsinn schlechthin. Dann spürte ich noch einen Ruck an meinem Körper, danach wurde mir schwarz vor Augen.

Irgendwann erwachte ich und blickte durch meinen geistigen Nebel in ein besorgtes Augenpaar. Es war hellblau und verschwamm wie Wasser vor meinen Augen.Irritiert sah ich mich um, meine Bewegungen wie in Zeitlupe, und erblickte Maya neben mir, die wie tot auf ihrem Bett lag.Sie atmete nur schwach und wirkte absolut bewegungsunfähig.

Entsetzen machte sich in mir breit und ich versuchte ein paar Worte zu artikulieren. Ich merkte, wie sich meine Lippen bewegten, doch es kamen keine klaren Töne hervor.Es fühlte sich genau so an, als wenn man aus einer Narkose erwacht, als hätte man den Mund voller Pelz. Immer wieder versuchte ich, etwas zu sagen, bis Cäcilia mir den Finger auf die Lippen legte.

„Ich bin hoffentlich noch rechtzeitig gekommen. Ich habe dich mit aller Kraft von Maya wegzerren müssen, so sehr hattest du dich in sie eingeklinkt. Du hättest sie sonst umgebracht. Wie konntet ihr nur so unvorsichtig sein?“, fragte sie vorwurfsvoll.Ihre Stimme klang merkwürdig. Wenn ich doch nur endlich diese Watte aus meinem Kopf kriegen würde. So brauchte ich ein wenig, bis ich den Sinn ihrer Worte begriff.Ich tastete nach Mayas Hand. Sie war eiskalt.‚Was habe ich nur getan?’, fragte ich mich. Mir war zum Heulen zumute.

„Es ist mit Sicherheit nicht deine Schuld. Maya war schon immer etwas unvorsichtig. Nur weiß ich nicht, wie wir sie jetzt wiederbeleben könnten. Sie braucht Energie, und zwar eine ganze Menge davon, um wenigstens halbwegs auf die Beine zu kommen – und das ziemlich schnell.“

Mayas Hand lag fest in meiner, und in Gedanken stellte ich mir vor, wie die Energie wieder aus meinem Körper heraus floss und in Mayas Körper zurückfand. Ich wollte sie ihr so gerne zurückgeben.Zu meinem Erstaunen spürte ich meinen Arm sehr warm werden, konnte sehen, wie sich wabernde Luftmassen in ihre Richtung bewegten und von ihrem Körper absorbiert wurden.‚Es funktioniert also auch in eine andere Richtung’, stellte ich in Gedanken fest, genauso wie ich merkte, dass mein Kopf mit jeder Sekunde wieder klarer wurde.

Aufmerksam beobachtete Cäcilia, wie ich Mayas Hand hielt und ihre Augen wurden groß, als sie den Energiefluss bemerkte.„Wie machst du das? Das ist unmöglich!“

So langsam konnte ich spüren, wie Maya sich zu regen anfing. Schon nach kurzer Zeit schlug sie die Augen auf.Ihr Mund bewegte sich, als wollte sie etwas sagen.Irgendwie kam mir das bekannt vor.

Als ich ihre Hand wieder wärmer werden spürte, entzog ich ihr meine eigene.Ein kleiner Funke setzte noch einmal über, dann erstarb der Energiefluss ganz.

Maya atmete tief durch und setzte sich mit Cäcilias Hilfe auf.Sie half ihr an das Kopfende des Bettes, wo Maya sich aufrecht gegen die Wand lehnen konnte. Dann kümmerte sich Cäcilia um mich.Ich lag immer noch auf dem Bett und rührte mich nicht. Sie legte meinen Kopf auf ihren Schoß und blickte mir tief in die Augen.„Das war unglaublich, was du gerade getan hast. Sie war fast tot und ich wusste selbst nicht, was ich machen sollte. Hätte ich es gekonnt, hätte ich ihr von meiner Energie gegeben, nur in solchen Situationen sind Orgasmen nicht unbedingt leicht zu bekommen und ich weiß auch nicht, ob sie noch genug Kraft gehabt hätte, sie dann von mir zu ziehen. Du hast sie ihr einfach so zurückgegeben. Das hat bisher noch keine von uns geschafft.“

Ich drehte meinen Kopf in Cäcilias Schoß und sah Maya an, die mich mit großen Augen anguckte.„Entschuldige bitte, ich konnte nicht aufhören. Geht es dir gut?“ Oh, wunderbar, meine Stimme war wieder da.Maya öffnete den Mund wieder, um etwas zu sagen. Sie versuchte es mehrmals, bis sie schließlich ein brüchig klingendes „Danke“ über die Lippen brachte.

Langsam setzte ich mich auf, atmete tief ein, um den Atem dann mit einem langen „Puh“ wieder entweichen zu lassen.„Geht es wieder?“, fragte Cäcilia nach, woraufhin ich nickte.„Kannst du mir sagen, was da passiert ist?“Ich schüttelte den Kopf.Dann mischte Maya sich ein.„Sie hat mir von Anfang an Energie abgezogen. Ich hatte es zuerst nicht gemerkt, weil ich mich so sehr auf ihre Berührungen konzentriert hatte, bis ich schwächer wurde. Erst hab ich versucht, mich dagegen zu wehren, wollte die Verbindung kappen, als ich es merkte. Doch auf einmal war ich komplett willenlos, so als müsste ich ihr alles geben, was ich hatte. Es war einfach unglaublich. So etwas habe ich noch nie gefühlt.“

Maya sah mich eindringlich an. „Ich hätte dir ohne zu zögern mein Leben überlassen und fühlte mich total gut dabei. – Außerdem war der Orgasmus einfach der Hammer“, ergänzte sie grinsend. Dann wurde sie wieder ernst.„Es wäre gut, wenn du uns erzählst, was du empfunden hast. Dann könnten wir vielleicht dahinterkommen, was passiert ist“, brachte sie hervor.

„Es – es war merkwürdig“, begann ich. „Ich wurde gierig auf dich und dachte dabei daran, meinen Hunger an dir zu stillen, der allerdings immer weniger wurde. Dafür fühlte ich mich umnebelt – es war alles so surreal. Irgendwie war mir, als würde ich mich durch Watte denken, fühlte aber gleichzeitig Stärke in mir aufsteigen, wurde gierig danach.Und als ich dann Mayas Orgasmus spürte, waberte mir ihr Vorschlag, wie ich Energie abziehen sollte, durch das Hirn und so hab ich es gemacht. Das fühlte sich an, als würde ich von einer großen Welle überrollt und erschlagen. Und dann – dann weiß ich nichts mehr.“Ich drehte meinen Oberkörper zu Cäcilia und blickte sie an. „Das Nächste, an das ich mich erinnern kann, waren deine Augen“, endete ich mit meinem Bericht.

Cäcilia dachte nach und nickte dann.„Du hast rein instinktiv gehandelt, genau so, wie die Viren es von dir verlangen. Es ist ein Rausch, der sich über deine Sinne legt. Am Anfang ist er stärker. Bei dir muss er wirklich extrem gewesen sein. Es hatte noch keine die Kraft gehabt, ihre Mentorin umzubringen. Du musst lernen, deinen Instinkt zu kontrollieren, insbesondere deshalb, weil deine Kräfte offensichtlich anderer Natur sind als unsere.“„Anderer Natur?“, hakte ich nach. Das war ja wieder klar. Wieso musste eigentlich immer ich eine Ausnahme bilden? Stand irgendwo geschrieben: ‚Schicksal, das ist Denise. Hau drauf, so hart du kannst!’? Mit vorgeschobener Unterlippe lauschte ich Cäcilias Ausführungen.

„Wir benötigen den Orgasmus, um uns die Energie der Menschen zu Gemüte zu führen. Wenn ich das aber eben richtig verstanden habe, kannst du das auch so, einfach, indem du die Person berührst. Die Frage ist für mich nur, ob du dennoch den Sex dazu brauchst, oder ob du es eventuell einfach so könntest. Aber das finden wir sicherlich bald heraus, wenn auch nicht mehr heute. Lass uns eine Pause einlegen.“Cäcilia blickte zwischen Maya und mir hin und her.„Das Beste wird sein, wenn ihr beiden euch erst einmal ausruht. Allerdings in getrennten Betten. Ich möchte nicht, dass aus Versehen ein Unfall passiert.“ Dann sah sie Maya an. „Und dir möchte ich dringend ans Herz legen, das nicht noch einmal ohne meine Aufsicht zu versuchen. Sie hätte dich getötet, wenn ich nicht deinen Schrei gehört hätte.“„Sie hat geschrien?“, fragte ich verwundert, weshalb Cäcilia sich wieder mir zuwendete.Ich hatte nichts gehört.„Oh ja, ihr Orgasmus war nicht zu überhören, allerdings auch, wie ihr Schrei sehr schnell deutlich schwächer wurde. Das hat mich dazu veranlasst nachzusehen, was los ist. Und so wie es aussieht, bin ich keine Sekunde zu spät gekommen.“

Ihren Worten folgte betroffene Stille. Es tat mir leid, was passiert war, und ich fühlte mich schuldig, auch wenn ich wusste, dass mich keine Schuld traf. Bis ich mir sicher war, dass ich mich unter Kontrolle hatte, würde ich nie wieder alleine versuchen, Energie abzuziehen, egal von wem, schwor ich mir.

Irgendwann unterbrach Cäcilia mit einem Händeklatschen die Stille. Sie stand auf und winkte Maya.„Du kommst mit mir. Denise sollte sich noch ein wenig von ihrem Rausch erholen. Und dir besorgen wir einen Mann, damit du schnell wieder auf dem Damm bist.“

Maya erhob sich und folgte ihr. In der Tür blieb sie stehen und drehte sich noch einmal zu mir um.Ich musste wohl irgendwie belämmert ausgesehen haben. Jedenfalls nahm sie das zum Anlass mir zu sagen, dass mich keine Schuld traf.„Außerdem ist deine Fähigkeit fantastisch“, grinste sie mich an. „Sollte sie bereits komplett ausgebildet sein, würde das schon reichen. Wenn du aber erst am Anfang stehst, erwarte ich mit Spannung, wozu du am Ende fähig bist.Sie winkte mir von der Tür aus und verschwand dann im Flur.

Nachdenklich blieb ich allein auf dem Bett zurück. Ich wollte keine weiteren Fähigkeiten. Diese hier kam mir schon schlimm genug vor. Schon die Vorstellung, dass ich jemanden berühren und ihn dann aus Versehen schädigen könnte, war für mich gruselig.Betroffen schüttelte ich den Kopf. Ich musste ab jetzt aufpassen, wen ich anfasste.

Durch das Grübeln hatte ich auf einmal den Eindruck, dass mir die Decke auf den Kopf fallen würde. Ich musste hier raus.Da Maya und Cäcilia bereits gegangen waren, zog ich mich an und verließ das Haus alleine.

Draußen war es dunkel. Ich schaute zur Mondsichel hoch und fühlte mich sehr warm und geborgen. Der Mond war nun meine Sonne und würde es für den Rest meines wahrscheinlich sehr langen Lebens sein.Ursprünglich wollte ich zu meinem Haus rüber gehen, doch die wundervolle Nacht ließ mich meine Schritte am Haus vorbei lenken. So ein Nachtspaziergang hatte schon etwas Reizvolles.

Es war eine laue Spätsommernacht, die Grillen zirpten, hier und da hörte man von Weitem ein Auto vorbeirauschen, ansonsten war es sehr ruhig. Und da ich die Natur liebte, machte ich mich auf den Weg in die Feldmark. Hier war ich mir außerdem so gut wie sicher, auf keine Menschen zu stoßen.

Das Heu, das frisch gemäht war, roch intensiv und ich schnupperte. Zwischendurch zog eine süßliche Wolke Blütenduftes an meiner Nase vorbei.An einer Kuhwiese war es der unverkennbare Viehgeruch, der mich zu schnellerem Weitergehen veranlasste. All diese Gerüche hatte ich auch schon vor meinem neuen Leben wahrgenommen, allerdings nicht in dieser Intensität. So ähnlich musste ein Hund seine Umgebung wahrnehmen.Allerdings hatte ich nicht vor, meine Nase in den Erdboden zu stecken, wie Hunde es taten. Und so gut wie ich konnten Hunde mit Sicherheit auch nicht sehen.

Nachdem ich ungefähr eine halbe Stunde unter dem klaren Sternenhimmel gegangen war, kam ich an ein kleines Waldstück, welches ich durchqueren musste, wenn ich nicht umkehren wollte. Hier konnte ich erst richtig feststellen, wie gut meine Nachtsicht geworden war: Jedes kleine Detail konnte ich sehen.Früher wäre das für mich nur ein dunkler Hain gewesen, in den ich mich auch bei Tag nur mit einem mulmigen Gefühl getraut hätte. So aber fühlte ich mich hervorragend mit all dem, was ich sehen und riechen konnte.

Der Waldboden roch intensiv nach Pilzen, die schon unter der Erde darauf lauerten, zum richtigen Zeitpunkt ihre Fruchtkörper herausschauen zu lassen.Das erinnerte mich an die Zeit, als ich noch Pilze zum Essen gesammelt hatte – vor Tschernobyl.Ich versank ein wenig in Nostalgie, achtete nicht auf den Weg und stolperte über eine Baumwurzel. Wenig damenhaft fluchte ich recht laut, konnte mich aber noch rechtzeitig fangen. Schließlich blieb ich auf einer Lichtung stehen, um die Eindrücke dieser Nacht in Ruhe zu verarbeiten.Allerdings war ich wohl nicht die Einzige, die einen Nachtspaziergang mochte. Ich hörte den Mann mit dem Hund schon, bevor ich ihn sah.

Als er um die Bäume herumkam, sah ich ihn genauer.Er starrte angestrengt in das Dunkel, denn auch ich war für ihn wohl nicht unbemerkt geblieben. Kein Wunder. Mein Fluchen war laut genug gewesen, dass sämtliche Tiere des Waldes geflüchtet sein mussten.„Hallo?“, rief er in fragendem Ton in meine Richtung.„Hi“, erwiderte ich freundlich. „Eine schöne Nacht, nicht wahr?“

Inzwischen war er näher gekommen und konnte anscheinend schon mehr sehen, als noch eine Minute zuvor.Der Mond spendete auf dieser Waldlichtung genügend Licht, um etwas mehr als nur meine Silhouette zu beleuchten.Da ich, wie in letzter Zeit so oft, Pheromone in Mengen verströmte, die ich noch nicht bewusst kontrollieren konnte, konnte ich riechen, wie auch seine Hormone hochkochten. In der letzten Zeit eine normale Reaktion bei Männern, wie ich festgestellt hatte, weswegen ich mir nichts weiter dabei dachte.Neben den Hormonen roch er lediglich noch nach würzigem Essen, Maschinenöl und Hund. Eine Frau schien nicht zu seinem Haushalt zu gehören.

Er war groß, so um die 1,90m, kräftig und hatte schüttere Haare.Ich schätze ihn auf ungefähr 40 Jahre, eher etwas älter.Verwundert stellte ich fest, dass ich es mir offensichtlich schon zur Gewohnheit gemacht hatte, die Menschen, die ich traf, zu analysieren.Sein Hund, eine Deutsche Dogge, kam mir schwanzwedelnd entgegen und beschnüffelte mich.

„Ja, sehr angenehm“, antwortete er mir. „Was machst du mitten in der Nacht so allein hier draußen? So ein schönes Kind wie du sollte sicher hinter verschlossenen Türen sein.“Sein Tonfall veränderte sich leicht. Er klang nicht so besorgt, wie es bei seiner Frage eigentlich hätte klingen müssen, dennoch war ich arglos und tätschelte der Dogge den Kopf. Wahrscheinlich wollte er mich nur aufziehen. Mich ärgerte nur, dass er mich so einfach duzte.„Die Nacht ist zu schön, um drinnen zu hocken. Und da meine Freundinnen sich schon recht früh verabschiedet hatten, bin ich eben alleine raus gegangen“, antwortete ich ihm.

Er fasste sich ans Kinn und überlegte, während sein Hund sich ein Stück entfernte und die Gegend beschnüffelte. Er befahl seinem Hund, sich hinzusetzen und umgehend wurde der Befehl ausgeführt.

„Sie haben ihren Hund gut im Griff“, bemerkte ich bewundernd.„Bei der Größe muss das so sein“, antwortete er, „sonst würden viele Leute Panik bekommen, wenn sie ihn sehen.“ Er machte wieder eine Pause, überlegte und bot mir dann an, mich auf meinem weiteren Spaziergang zu begleiten.Sein Hormonspiegel stieg beständig und er tat mir beinahe schon leid, weil er eigentlich bei der Konzentration einen riesigen Ständer hätte haben müssen.Ich lehnte ab, da ich ihn nicht in Verlegenheit bringen wollte.„Ich bestehe aber darauf“, ließ er nicht locker.„Und ich bestehe darauf, dass ich alleine gehen möchte“, entgegnete ich leicht gereizt. Soweit kam es noch, dass ich mir von anderen vorschreiben ließ, wer neben mir herzugehen hatte.

Auf einmal spürte ich seine kräftige Hand um meinen Arm. Er hatte einen ziemlich festen Griff, das musste ich ihm lassen.Natürlich versuchte ich ihn abzuschütteln, was mir allerdings nicht wirklich gelang. Ich hatte Maya wohl so viel Energie zurückgegeben, dass ich meinen Hunger gerade eben so gestillt hatte, aber nicht viel mehr Kraft besaß, als normal bei mir war. Ärgerlich.„Lassen Sie das!“, schnauzte ich ihn an. „Ich kann auf mich selber aufpassen, also gehe ich allein weiter.“

Zu seinem Testosteronanstieg roch ich auch eine Menge Adrenalin, das sein Körper in Massen ausschüttete.„Na, Püppi, wer wird denn so garstig sein und einem netten Mann so einen harmlosen Wunsch abschlagen?“

Ich schnaubte. „Na, Sie sind im Moment sicher nicht als nett zu bezeichnen. Und hören Sie auf, mich zu duzen.“Nun wehrte ich mich und versuchte mit meiner freien Hand, seine von meinem Arm zu lösen, doch er packte mich nur noch fester.Dann ließ er die Leine einfach auf den Boden fallen und ergriff mit seiner zweiten Hand auch meinen anderen Arm. Sein Blick machte einen irren Eindruck.

„Was soll das werden, wenn es fertig ist?“, versuchte ich, eine Erklärung von ihm zu bekommen.„Ich werde dir schon zeigen, wie wenig du nachts auf dich aufpassen kannst“, ließ er grantig vernehmen.

Das war jetzt nicht gerade die Erklärung, die ich zu hören wünschte. So langsam dämmerte es mir, dass der Mann alles andere als harmlos war, weigerte mich jedoch, meine neuen Kräfte anzuwenden. Gerade erst hatte ich mir doch geschworen sie erst zu benutzen, wenn ich sie unter Kontrolle hatte. Sie nicht anzuwenden erforderte meine ganze Konzentration.

Als er mich an sich drückte, spürte ich, dass sein Ständer seine Hose beinahe platzen ließ.‚Wenn ich schon im Dunkeln so eine Wirkung auf Männer habe, dann ist es bei Licht wohl noch gefährlicher‘, dachte ich. Außerdem fragte ich mich nun, ob der Mann immer noch mit vollem Bewusstsein handelte, oder ob er nur Sklave seiner Hormone war.Ich wollte niemanden umbringen – zumindest jetzt noch nicht, und schon gar nicht, wenn der Mann gar nicht wirklich was dafürkonnte.Dann ging alles furchtbar schnell.Er stieß mich zu Boden und warf sich einfach auf mich drauf.

Der Fall auf den Boden war ziemlich hart und schmerzhaft, und unbequem war der Boden außerdem. Laub knisterte unter meinem Körper, Kiefernnadeln stachen in meine Haut und ich war froh, dass Ameisen nicht nachtaktiv waren.Im Liegen zerrte er erst meine Hose herunter, dann seine eigene. Kaum befreit stieß er in mich.Ich schrie, bis er meinen Mund mit seiner Hand verdeckte.„Es kann dich sowieso keiner hören“, stöhnte er zwischen den kräftigen Stößen, „also sei ruhig, lass mich hier fertig werden, und alles wird gut.“‚Nein, gar nichts wird gut. Du hast keine Ahnung!‘, zischte es durch meine Gedanken.

Während er sich auf mir abrackerte, liefen mir die Tränen an den Wangen herunter. Ich war innerlich zerrissen, weil mir einerseits großes Unrecht geschah und ich mich andererseits nicht wehren wollte, denn ich wusste, dass das für den Mann tödlich ausgehen würde.Mit aller geistigen Kraft, die ich aufbringen konnte, versuchte ich mich abzulenken, damit ich ihm nicht doch unwillentlich Energie entzog.Ich blickte zur Seite und direkt in die Augen seines Hundes, der immer noch brav sitzend auf die Befehle von seinem Herrchen wartete. Das kam mir alles so unreal vor, dass ich überlegte, ob ich träumen würde.

Der Schmerz, den er mir mit den Stößen allerdings zufügte, ließ mich auf den Boden der Tatsachen zurückkommen. Er rammelte mich so heftig, dass ich mich schon total wund anfühlte.Nun spürte ich, wie er zum Endspurt ansetzte. Gleich würde er seinen Saft verspritzen und ich lag immer noch hier und versuchte mich abzulenken und nicht an das zu denken, was mir gerade geschah.Als er sich jedoch noch zu mir herunterbeugte und mich hart küsste, wurde es mir zu viel. Ich konnte meine Konzentration nicht mehr aufrechterhalten. In dem Augenblick, wo er seinen Samen in mich entleerte, begann ich, ihm seine Energie abzuziehen.Ein Zurück war jetzt unmöglich, und da ich bereits begonnen hatte, sog ich, so viel ich bekommen konnte und so stark ich konnte.

Wieder hüllte mich imaginäre Watte ein, und so verlor ich die Kontrolle über mich.Mit seiner letzten Zuckung fiel er auf mich drauf. Das war das Letzte, woran ich mich erinnern konnte.Das Nächste, was mir bewusst wurde, war, dass ich im Bett erwachte, die Augen aufschlug und in Hundeaugen blickte.Stöhnend hielt ich mir die Hand an den Kopf. Das konnte nur eine Halluzination sein.Ich kniff die Augen zusammen, schüttelte den Kopf, wobei mir ganz schwindelig wurde, und öffnete die Augen wieder. Nein, ich hatte mich nicht geirrt. Da saß ein Hund in meinem Bett, und noch dazu ein ziemlich großer, einen pinkfarbenen Plüschpantoffel im Maul, und starrte mich mit großen Augen an.

Verwirrt versuchte ich, meinen nächtlichen Spaziergang zu rekonstruieren, doch ich hatte einen totalen Filmriss. Nicht einmal bruchstückhaft konnte ich mich an irgendetwas nach dem Zusammenbruch erinnern. Aber wenigstens dass es passiert war, wusste ich noch.

Jetzt blickte ich in diese dunklen Augen und dachte nach.Ganz offensichtlich hatte ich den Hund mit nach Hause genommen. Das hieß, dass ich sein Herrchen getötet haben musste, sonst wäre er mit Sicherheit nicht mitgegangen.Nun war nur noch die Frage, was ich mit diesem Hund machen sollte. Wieso ist er überhaupt mitgekommen? In so eine Situation konnte auch nur ich geraten. Nun hatte ich nicht nur merkwürdige Kräfte, sondern lachte mir wegen dieser auch noch ein Haustier an. Ein Riesenhaustier.

Der Hund öffnete das Maul, ließ den vollgesabberten Pantoffel auf die Bettdecke fallen und hechelte. Es sah aus, als würde er mich auslachen.„Danke, du machst mir echt Mut. Hat dir eigentlich schon mal jemand gesagt, dass du ganz fürchterlich aus dem Mund riechst?“, sagte ich zu ihm und fing an, ihn hinter den Ohren zu kraulen, als er sein Maul schloss und seinen Kopf auf die Pfoten legte.

Meine nächste Überlegung war, was so ein Hund wohl fressen würde – außer Plüschpantoffeln. Nicht, dass er die nicht haben könnte, nur waren die in der Nahrungsliste von Hunden mit Sicherheit nirgends aufgeführt.Es half nichts, ich musste aufstehen und wenigstens irgendwas wegen dem Hund unternehmen.So ging ich ans Telefon und rief im Tierheim an und erzählte, dass mir ein Hund zugelaufen wäre. Das kam mir am Schlauesten vor, denn so konnte ich die Anwesenheit des Hundes eines toten Mannes leicht erklären. Außerdem brauchte er eine verantwortliche Person, die mit Hunden umgehen konnte. Und die konnte wohl das Tierheim am besten vermitteln.Der Hund begleitete mich und legte sich zu meinen Füßen nieder, als er merkte, dass ich nicht weiter gehen würde.

Auf Nachfrage, wann ich ihn im Tierheim vorbeibringen würde, erklärte ich, dass ich ihn bei mir behalten würde, bis der Besitzer sich meldet oder sie einen neuen gefunden hätten. ‚Was rede ich da eigentlich’, dachte ich noch verwundert.Natürlich wollte die Mitarbeiterin im Tierheim noch so einiges wissen, wie z. B. Rasse, Farbe, Geschlecht …

„Hund steh mal auf. Ich muss sehen, ob du ein Männchen oder ein Weibchen bist“, sagte ich zu ihm und, als wenn er jedes Wort verstanden hätte, stand er auf.Ich beugte mich herunter und blickte ihm zwischen die Beine. Das Tier hatte zwei Kugeln dazwischen baumeln und sein rosafarbenes Ding guckte hervor, also war es eindeutig ein Männchen.‚War das normal bei Hunden, dass es herausschaute? Verschwand das nicht auch wieder?‘Er sah mich hechelnd an.

„Also Männchen“, sagte ich, mit einem Blick auf meinen neuen Hausgenossen kopfschüttelnd, in den Telefonhörer.Sie fragte mich, ob ich ihn wirklich bei mir behalten wolle und als ich das bejahte, gab sie mir noch ein paar Tipps bezüglich der Hundepflege.Als ich hörte, dass solche Hunde rund zwei Kilo Essen pro Tag verschlangen, fiel mir erst einmal die Kinnlade herunter.‚Na gut“, dachte ich, ‚da ich selber nur noch wenig esse, kann er meine Vorräte habe. Sollte er länger bleiben, wird auch das hoffentlich kein Problem sein. Aber es soll ja nur übergangsweise sein.’Außerdem bat mich die Frau, sobald wie möglich im Tierheim vorbeizuschauen, damit sie sich ein Bild von dem Hund machen konnte.

Nach dem Telefongespräch schnappte ich ihn mir mit der Leine, die immer noch an seinem Halsband hing, und wollte gerade rausgehen, da fiel mir ein, dass ich das so nicht konnte.Es war draußen viel zu sonnig und ich wollte mich nicht längere Zeit der UV-Strahlung aussetzen, nicht einmal mit meinen neuen Klamotten.Als ich zu ihm runtersah, trafen sich unsere Blicke.Fragend legte er den Kopf schief.Ich beugte mich zu ihm herunter und streichelte seinen Kopf.„Weißt du was? Ich mach hinten die Terrassentür auf, dann kannst du in den Garten gehen und dich dort austoben. Ich kann dich noch nicht begleiten. Aber wir gehen heute Abend. Versprochen.“Der Hund wedelte mit seinem Schwanz und schlug die Richtung zur Terrassentür ein. Er schien wirklich alles verstanden zu haben.

Während ich ihn heraus ließ und er den Garten erkundete, rief ich bei Maya an.„Stell dir vor, ich bin auf den Hund gekommen.“Am anderen Ende herrschte für kurze Zeit Schweigen. Dann meldete sie sich.„Wie meinst du das?“„Na ja“, ich wurde ein wenig verlegen, „ich habe den Besitzer letzte Nacht anscheinend umgebracht und muss den Hund danach wohl mitgenommen haben.“

Wieder herrschte Stille. Maya schien zu überlegen. Dann hörte ich ein wenig Gemurmel im Hintergrund, bevor sie sich wieder unserem Gespräch zuwandte.„Magst du mir davon erzählen?“, wollte sie wissen, also erzählte ich ihr, was mir noch in Erinnerung blieb.

„Hm, ich kann mir nicht vorstellen, dass die Polizei irgendetwas feststellen kann. Wahrscheinlich werden sie sagen, dass er beim Spazierengehen einen Herzinfarkt hatte und der Hund dann weggelaufen ist. Darüber brauchst du dir wohl keine Gedanken machen. Bist du sicher, dass du dir einen Hund halten willst? So ein Tier ist schließlich nicht ohne.“ Ich konnte ihr Kopfschütteln beinahe durch den Telefonhörer hören.„Das ist doch nur übergangsweise. Wo soll er denn hin? Ins Tierheim mag ich ihn nicht geben und ein Frauchen existiert bestimmt nicht, denn weder Mann noch Hund rochen nach Frau“, rechtfertigte ich mich.„Du hast jetzt aber nicht vor, sämtliche Haustiere deiner Lover zu übernehmen, oder?“, feixte sie.„Ich schwöre, das hier wird das einzige Haustier bleiben, und das auch nicht für lange“, sagte ich im Brustton der Überzeugung.

Inzwischen schlenderte der Hund wieder in mein Haus zurück und ich schloss mit dem Telefon in der Hand die Tür.Sein Ding war immer noch draußen. Was machte der Hund damit? Es war in der Nachbarschaft weit und breit keine Hündin, soweit mir bekannt war. Irgendwann muss er das doch mal einziehen.

„Du weißt, dass du die einzige Vampirin bist, die sich ein Haustier angelacht hat, oder?“, ertönte Mayas Stimme an meinem Ohr.‚Na ja’, dachte ich, ,da ich sowieso anscheinend eine Sonderstellung im Leben einnehme, fällt so ein Hund auch nicht mehr ins Gewicht.’ Mit einem kurzen Blick auf den Hund korrigierte ich meine Gedanken: ‚Der Hund ist wohl gewichtig. Aber ich möchte ihn trotzdem wenigstens für eine kurze Zeit bei mir behalten.’„Bis eben noch nicht, aber danke, dass du es mir sagst“, sagte ich laut zu Maya. „Ich will ihn ja nicht behalten. Wenn sich jemand findet, der ihn nimmt, bin ich ihn doch auch schon wieder los. Meinst du, das ist ein Problem? Schließlich muss ich das Futter ja auch mit Geld von dem Konto bezahlen. Wenn das jemanden stört, dann kann ich auch arbeiten gehen.“„Jetzt hör aber auf. Arbeiten gehen. Das wäre ja noch schöner. Nein, das ist kein Problem. Auf dem Konto haben wir genug Geld. Da ist dann auch noch ein Hund mit drin“, beruhigte sie mich.Erleichtert atmete ich auf. Ich beendete das Gespräch, um dem Hund endlich etwas zu essen zu suchen.

Meine Gefriertruhe enthielt noch eine Menge Fleisch von vor meiner Vampirzeit. So hatte ich wenigstens die Möglichkeit, auch das sinnvoll zu entsorgen und ich musste nicht so schnell Geld vom Gemeinschaftskonto nehmen.Mit dem gefrorenen Steak in der Hand ging ich zur Mikrowelle, stellte sie auf Auftauen und drehte mich wieder zu dem Hund um.„Ich muss einen Namen für dich finden. Ich kann dich doch nicht immer nur Hund rufen.“

Eine ganze Weile überlegte ich angestrengt, wie der Mann ihn genannt hatte, doch ich konnte mich wirklich nicht mehr daran erinnern, und nach einiger Zeit meinte ich zu ihm: „Wie wäre es mit Felix?“, woraufhin er schwanzwedelnd näher rückte.Es konnte natürlich auch das Futter sein, auf das er wartete, aber ich bildete mir ein, dass der Hund den Namen verstand und damit einverstanden war.

 

 

Maya

In der Zeit nach dem Discoausflug konnte ich sehen, wie schnell Denise sich veränderte. Sie entwickelte sich prächtig. Lediglich die Tatsache, dass ihre Viren mutiert waren, bereitete Cäcilia etwas Sorgen.Allerdings konnten wir erst einmal nicht weiter feststellen, wie sich diese Mutation auf ihre Fähigkeiten auswirken würde. Bisher verlief die Veränderung von ihr nicht anders als bei anderen unserer Spezies.