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Evelyn, wie Dr. Lara Evelyn Douglas von den Canisha gerufen wird, hat bereits nach vier Monaten einen eigenen, kleinen Clan um sich geschart. Eine kleine körperliche Besonderheit, mit der sie sich von den einheimischen Frauen unterscheidet, sorgt für Begeisterung bei den Männern dieser Spezies und damit für etliche erotische Erlebnisse. Doch Sex ist nicht alles.
Um die Geschichte des Planeten besser verstehen zu können, schickt ihr Beschützer Giona sie für kurze Zeit in eine Lerngruppe, in der auch die Kinder unterrichtet werden. Evelyn macht dort eine Entdeckung, die für sie alles auf den Kopf stellt. Erst jetzt erkennt sie den Sinn hinter der Lebensweise der Canisha und die Ablehnung jeglichen kulturellen Fortschritts.
Doch das alles ist schon bald in Gefahr und Evelyn muss eine Entscheidung treffen.
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Veröffentlichungsjahr: 2016
Beinahe zehn Jahre verbringt die Wissenschaftlerin Lara Evelyn Douglas mit weiteren Kollegen auf einer Forschungsstation im Orbit des Planeten Hereia. Ihr Auftrag: die Tauglichkeit der Station zum Überleben testen, da das Leben auf der Erde kaum noch möglich ist. Die oberste, von der Regierung aufgestellte Direktive lautet: Kein direkter Kontakt mit dem Planeten, in dessen Orbit die Station kreist. Nebenbei erforschen ist dennoch erwünscht, betreten aber verboten. Und so übernehmen Drohnen, ausgestattet mit allen technischen Raffinessen, das Sammeln der nötigen Informationen.
Bei ihren Forschungen entdeckt Lara auf dem wilden Planeten eine humanoide Spezies mit Schlangenhaut, die in größeren Gruppen vollkommen nackt, und lediglich mit Speeren als Schutz, ihr Leben genießt. Ihre soziale Interaktion wird sowohl innerhalb der eigenen Gruppe als auch Besuchern gegenüber durch Sex bestimmt. Sie selber nennen sich Canisha und ihren Planeten Shabitha.
Nur aus Spaß lernt Lara zusammen mit ihrem Partner Paul die melodische Sprache der Canisha und erkennt schnell die Vorteile: Sie kann dadurch einen tiefen Einblick in das Leben dieser Spezies nehmen und genauere Erkenntnisse gewinnen. So erfährt sie, dass die Schlangenmenschen trotz der primitiven Lebensweise nicht nur über eine ausgeklügelte Sprache verfügen, sondern auch über eine hohe Intelligenz.
Sie findet heraus, dass die selbstbefruchtenden Männer der Canisha die Frauen benötigen, um sie ihre Kinder austragen zu lassen. Da Frauen in der Minderheit sind, wird um die Gunst, sie begatten zu dürfen, jeden Morgen ein Kampf ausgetragen. Die Sieger wählen sich im Anschluss eine Frau, die die Wirtin ihrer Kinder werden soll. Mittels eines Tentakels, der bei der Begattung aus dem Penis ausfährt, platzieren sie ihren Zellhaufen, die Gudda, direkt in der Gebärmutter dieser Frau. Da dieses nicht ganz schmerzfrei abläuft, setzen die Männer ein paralysierendes und hypnotisierendes Gift ein, das durch ihren Biss übertragen wird. Doch selbst diese Art der Begattung braucht oft Monate, bis sie von Erfolg gekrönt ist.
Kurz vor Ablauf des Forschungsauftrags wird die Station durch einen Asteroiden zerstört. Lara ist die Einzige, der es zu entkommen gelingt. Auf diesem wilden und gefährlichen Planeten notgelandet, benötigt sie dringend Schutz. Ihre einzige Chance liegt bei einem Stamm der Canisha, der in der Nähe ihrer Absturzstelle lagert. Lara weiß, dass sie nur zwei Möglichkeiten hat: Entweder sie integriert sich in das Leben dieser Spezies – mit allen Konsequenzen – oder sie wird sterben.
Bei Josas Clan angekommen, will sich keiner mit der dünnhäutigen, kleinen Frau abgeben. Einzig Giona, der sie anfangs ebenfalls als minderwertiges Wesen betrachtet, hilft ihr. Nach kurzer Zeit ändert er jedoch seine Meinung über sie. Da er Schwierigkeiten mit der Aussprache ihres Namens Lara hat, nimmt sie kurzerhand ihren zweiten Namen Evelyn als Rufnamen an.
Gionas Problem ist Evelyns Neugier und ihre Eigenwilligkeit, die sie auch innerhalb Josas Clan immer wieder in Gefahr bringen. Das ist umso schlimmer, als sie schon bald sein Kind in sich trägt. Zudem reagiert eine der Frauen im Clan extrem eifersüchtig und möchte Evelyn loswerden. Inn versucht mit Hilfe eines anderen Mannes zu erreichen, dass Evelyn das Kind verliert, sorgt stattdessen aber dafür, dass sie mit einem weiteren Kind, neben dem bereits vorhandenen, geschwängert wird. Da ihr Plan nicht funktioniert, stellt Inn Evelyn eine Falle, die der missgünstigen Frau beinahe selber zum tödlichen Verhängnis wird.
In seiner Wut auf diese Tat verlässt Giona mit Evelyn, drei weiteren Männern und einer Frau namens Ania seine alte Gruppe, um mit ihnen einen neuen Stamm zu bilden.
Auf ihrem Weg in das neue Lager erfährt Evelyn, dass das Erbgut einer Frau in die Gudda eines Mannes eingebettet werden kann, indem der Mann ihr Blut trinkt. Mit Schrecken stellt sie fest, dass Giona genau das getan hatte, bevor sie von ihm schwanger wurde. Sie empfindet – anders als die Männer – ihre Gene für diesen Planeten als unbrauchbar. Trotzdem liebt sie ihre Tochter Falia, als sie nach gut drei Monaten zur Welt kommt, über alles. Und auch Enud, der Sohn des Mannes, der sie mit Zwang geschwängert hatte, findet ihren Zuspruch.
Leider beansprucht diese schnell wachsende Spezies ihre sämtlichen Energiereserven, sodass sie die ersten Wochen im Leben der Kinder im Delirium verbringt und erst wieder zu sich kommt, als die beiden auf feste Kost umgestellt werden. Nur noch drei Wochen bleiben ihr, bis die Kinder in die Lerngruppe überführt werden. Und in dieser Zeit schließen sich fünf weitere Mitglieder ihrer Gruppe an. Der Clan wächst.
„Lo’ol!“, rief ich entrüstet, konnte mir aber ein wohliges Stöhnen im Anschluss nicht verkneifen. Seine Zähne steckten in meiner Haut am Hals und das Schlürfen dicht an meinem Ohr übertönte selbst das Zirpen der Insekten im Dschungel. Es war das erste Mal, dass er mein Blut auch beim normalen Akt trank. Vorher hatte er sich einen Schluck immer nur während meiner Paralyse gegönnt, nach seinem Sieg beim morgendlichen Wettkampf, weil ich mich dann nicht wehren konnte. Wenn er es auf diese Gelegenheit ausweitete, unterstrich das nur umso mehr seinen Wunsch, seine DNA mit meiner zu vermischen.
Obwohl ich den Grund dafür nicht guthieß, war ich nicht fähig, mich dagegen zu wehren. Dieses Saugen machte mich einfach rattig, zumal sein dicker Phallus in mir steckte und ich bereits auf die Dehnung mit brodelnder, innerer Hitze reagierte. Dass seine Hände auf meinen Brüsten ruhten und gemächlich die empfindlichen Spitzen zwirbelten, machte es mir noch schwerer, einen klaren Gedanken zu fassen und der Empörung, die ich eigentlich verspüren wollte, mehr Gewicht zu verleihen.
Er ließ von meinem Hals ab und leckte über die kleinen, nadelspitzen Wunden, woraufhin das Blut sofort gerann. Die Miene des mit samtschwarzen Schuppen überzogenen Mannes präsentierte, trotz seines Wissens über meinen Unmut, ein Bild der Unschuld.
„Was denn, Evelyn? Du kennst meine Einstellung und wirst sie akzeptieren müssen. Ich werde nicht aufhören, nur weil du Dinge befürchtest, die sowieso nicht eintreffen.“
Der feurige Blick aus seinen pechschwarzen Augen ging mir durch und durch. Er erinnerte mich daran, wie er mir vor kurzem seinen Herzenswunsch mitgeteilt hatte, ein Kind mit seiner Färbung und meinen blauen Augen in die Welt zu setzen – Augen, die meine und Gionas Tochter Falia auch schon aufwies, zusammen mit meinen feinen Haaren. Ich dagegen hatte Angst, dass es ein Kind mit meiner empfindlichen Haut und seinen Augen werden würde – vom Aussehen her sicherlich reizvoll, von der Tauglichkeit für diesen Planeten unter den gegebenen Umständen aber fatal. Ich konnte nur überleben, weil mein Clan mich neben anderen Gefahren auch vor allem schützte, was meine Haut gefährden könnte.
Resignierend zuckte ich die Achseln. Ich gab es auf, dagegen zu protestieren. Was sollte ich dazu sagen? Meine Argumente kannte er und ignorierte sie einfach. Und eigentlich machte mich sein Verhalten auch ein bisschen stolz. Nicht jede Frau bekam die Chance, ihre Gene weiterzuvererben. Das war, bis auf wenige Ausnahmen zu besonderen Anlässen, einzig der Clanmutter, also mir, vorbehalten. Und dennoch war es bei anderen Clans eher selten, dass die Männer so verrückt nach einer Vermischung ihres Erbguts mit dem einer Frau waren, selbst wenn es sich dabei um die Clanmutter handelte.
Eigentlich wollte ich die Rolle des Oberhaupts nicht, denn als Sternenfrau kannte ich lediglich die Teile der Riten und Gebräuche, die mir die Drohnen übermittelt hatten. Jede andere wäre meiner Meinung nach besser geeignet. Nur zählte in diesem Punkt meine Ansicht nicht. Und wie mir Lo’ol gerade wieder bewies, interessierte die Männer auch mein Standpunkt bezüglich meiner Gene herzlich wenig.
Als er bemerkte, dass ich mich nicht mehr weiter dagegen sträuben würde, kräuselten sich seine Lippen triumphierend nach oben. „Siehst du, Ev. Es geht doch. Und du tust mir damit wirklich einen Gefallen“, erklärte er und senkte seinen Mund auf meine Lippen.
Diese Berührung stand im Kontrast zur restlichen Bewegung seines Körpers, denn während sich sein Phallus in gemäßigtem Tempo in mir vor und zurück bewegte, war sein Kuss, der noch ein bisschen nach meinem Blut schmeckte, extrem besitzergreifend.
Entrückt stöhnte ich in seinen Mund und überließ mich nun ganz seinen kundigen Händen, die mir in den folgenden Minuten ein köstliches Vergnügen versprachen.
Noch immer erlaubte ich jeden Morgen zwei Männern, mich zu begatten, anstatt nur einem. Für mich stellte eine Schwangerschaft mit zwei Kindern keine Lebensgefahr dar, so wie es bei den Frauen der Canisha der Fall war. Menschsein hatte also auch seine Vorteile.
Eigentlich hatte ich nur damit angefangen, um unserem Besuch einen Grund zu geben, sich uns anzuschließen und damit unseren Clan zu vergrößern. Die Wahrscheinlichkeit, von einem von ihnen schwanger zu werden, stieg durch mehrfache Begattungen nun einmal an und ein zukünftiges Kind war auch bei den Canisha ein Bindungsgrund, wenn die Gäste an keinen anderen Clan gebunden waren. Da Ania aber dann von Samm schwanger wurde, war meine spezielle Überredungstaktik nicht mehr vonnöten. Bad, Dina, Samm, Doneh und Lesh schlossen sich uns auch so mit Freuden an, was wir durch ein sehr spezielles Ritual besiegelten, in dem Lau-Früchte, Lust steigerndes Öl und einen Rausch verursachende Pilze eine große Rolle spielten.
Dass ich mich weiterhin jeden Morgen zwei Mal befruchten ließ, gründete auf einem ganz anderen Aspekt: Ich hatte mich daran gewöhnt und liebte das kurze Hochgefühl, das mich danach immer packte, wenn die heiße Gudda in mich gespritzt wurde. Deshalb wollte ich dieses morgendliche Ritual zumindest bis zu meiner nächsten Schwangerschaft bestehen lassen.
Die letzten zwei Wochen, in denen Falia und Enud noch bei uns bleiben durften, vergingen wie im Flug. Verwundert sah ich zu, wie sie in dieser Zeit gewaltige Fortschritte machten. Sie wuchsen nicht nur so schnell wie Unkraut und aßen immer mehr, sondern begannen auch, einzelne Sätze zu sprechen und bewegten sich erheblich geschickter als noch vor ein paar Tagen. Das Fasch, eine leicht verdauliche Knolle, musste nicht mehr vorgekaut werden und ein paar Früchte bereicherten zusätzlich ihren Nahrungszettel. Allerdings bestanden sie weiterhin darauf, nach ihrer Mahlzeit Milch zu trinken, was sich schon etwas komisch anfühlte in Anbetracht dessen, dass ich dann ein Kind in der Größe eines fünfjährigen Menschenkindes an die Brust legte. Trotzdem waren sie erst zwei Monate alt, das durfte ich nicht vergessen. Und die letzte Milchmahlzeit rückte immer näher, also gönnte ich es ihnen.
Es war der Tag des Aufbruchs; der Tag, an dem die Kinder und ich eine Reise zur Lerngruppe machen würden. Gionas zärtliche Küsse weckten mich an diesem Morgen und ich rekelte mich in seinen Armen. Auf meiner anderen Seite hatte Moje sich bereits erhoben, um die Kinder zu versorgen, und ich spürte die morgendliche Kälte, die anstelle seiner Körperwärme trat. Dafür strich nun Gionas Hand über meine Haut und sorgte dafür, dass mir sehr schnell innerlich warm wurde.
„Guten Morgen, Ev, Langschläferin. Du weißt, dass wir sehr bald aufbrechen wollen, oder?“
Ja, natürlich wusste ich das. Lange genug hatten wir darüber geredet, dass der Aufbruch für heute in der Früh geplant war. Mit ihren zwei Monaten waren meine Kinder alt genug – sie länger von der Lerngruppe fernzuhalten wäre ihnen gegenüber nicht fair. Zwei Tage würde unsere Reise dorthin dauern. Für die Kinder war es ein Abschied von uns für drei Jahre – oder länger, sollten sie nach ihrer Geschlechtsreife den Entschluss fassen, sich einem anderen Clan anzuschließen. Für mich und meine Begleiter war dagegen nur ein Kurzaufenthalt von zwei Tagen vorgesehen, bei dem ich über die Grundzüge der Geschichte dieses Planeten informiert werden sollte. Es ging darum, mein Wissen und damit auch mein Verständnis für diese Lebensweise zu erweitern, was für mich als Clanmutter nicht ganz unwichtig war.
Giona würde währenddessen unseren Clan zu einem neuen Lager, weiter flussaufwärts führen. Dort sollte es einen Wasserfall geben, eine große Lichtung und erheblich mehr Platz für unsere stetig wachsende Gruppe. Der Plan sah vor, dass meine Truppe dann in zehn bis zwölf Tagen zu ihnen stoßen würde.
Ich fand es äußerst schade, unser bisheriges Lager aufzugeben. Immerhin fühlte ich mich auf diesem malerischen Fleckchen ungeheuer wohl. Aber Giona hatte recht. Von der Fläche her gab unser jetziges Zuhause eine Menge her, aber ohne größere Eingriffe in den Baumbestand wäre es dennoch zu klein für unseren Stamm und den geplanten Zuwachs. Eine großflächige Rodung stand aber nicht zur Debatte, da sie einen zu großen Eingriff in die Natur darstellte. Der Schlafplatz ließ ohne sie keine Ausweitung mehr zu – und so eine natürliche Lichtung wie in Josas Lager hatte schon seine Vorteile.
„Ja, Giona, ich weiß das. Aber müssen wir wirklich so früh los?“ Seine Finger strichen so sacht über meine Brüste, dass es sich anfühlte wie kleine Schmetterlinge, die über die Haut tanzten. Die Berührungen sorgten dafür, dass sich meine Brustwarzen vor Erregung steil aufstellten, was wiederum Giona dazu einlud, mit ihnen zu spielen. Er machte also gar nicht den Eindruck, als wäre es ihm mit dem frühen Aufbruch ernst. Seine Worte standen allerdings dazu im Widerspruch. Und eigentlich drückten auch die Aktivitäten meines Clans etwas anderes aus. Während Bad und Dina von Ma’ahi und Doneh begattet wurden, sammelten Lo’ol, Moje, Samm und Lesh Nahrungsmittel für ein Frühstück. Ania suchte derweil gemeinsam mit den Kindern bereits die Speere zusammen.
„Je eher wir aufbrechen, desto eher werden wir uns wiedersehen“, antwortete er, was natürlich logisch war. Dennoch fürchtete ich mich vor dem Abschied und genoss auch die kleinste seiner Berührungen. Ich wollte noch nicht weg. Wegzugehen bedeutete, sich trennen zu müssen.
Giona beugte sich über mich und erhitzte mich mit seiner Körperwärme. Dann drehte er meinen Kopf so, dass die beiden Begattungen neben mir in mein Blickfeld gerieten. Gionas Lippen fuhren sanft über meinen Hals und sein warmer Atem strich über meine Ohrmuschel, als er mir ins Ohr flüsterte: „Wie du siehst, werden heute keine Kämpfe stattfinden, darum werde ich dich jetzt ebenfalls begatten. Und, wenn du es erlaubst, hole ich Lesh als Nächsten dazu.“
„Warum ihn?“ Nicht, dass ich Lesh nicht mochte, aber es wunderte mich, dass Giona offenbar schon alles durchgeplant hatte. Ich spürte seine Zähne in mich eindringen und umgehend setzte die Lähmung ein.
„Es ist alles gut.“ Es waren die üblichen Worte der Männer, die jede Frau vor der Begattung hörte, um sie zu beruhigen. Dieser Satz, während der Paralyse ausgesprochen, sorgte jedes Mal dafür, dass der kommende Schmerz als etwas Positives gesehen und er gut verarbeitet werden konnte.
„Ich dachte an Lesh, da Samm bereits ein Kind bekommt, also sowieso erst einmal außen vor ist. Ma’ahi und Doneh sind bereits am Zug und Lo’ol und Moje verzichten heute freiwillig, da sie dich während der Reise begatten können. Bleiben also nur noch Lesh und ich“, lautete seine Erklärung auf meine Frage. „Du bist doch damit einverstanden, oder? Du darfst antworten.“
Für mich war es kein Problem und ich würde mich bestimmt nicht beschweren, wenn mein Lieblingsmann noch ein weiteres Kind von mir haben wollte. Dass er Lesh für die zweite Begattung auswählte, war einleuchtend, denn ihn würde ich ebenfalls für die Dauer der Reise nicht mehr sehen, genauso wie Giona und Samm. Alle anderen begleiteten mich und die Kinder. Also stimmte ich seinem Wunsch zu.
„Du wirst mir fehlen“, gestand Giona mir, als er mich auf den Rücken drehte und meine Beine grätschte. Behutsam legte er sich über mich und führte seine Erektion mit der Hand an meinen Eingang. „Versprich mir, dass du bald zu mir zurückkommst. Ich werde dich in spätestens zwölf Tagen erwarten.“
„Ich komme, so schnell ich kann, wieder zu dir“, versprach ich ihm und stöhnte laut auf, als er sich zufrieden über meine Antwort in mich schob.
Eigentlich wäre dieses Versprechen nicht besonders viel wert, da ich es unter dem Einfluss seines hypnotisierenden Giftes gegeben hatte – und es damit nichts anderes war als das, was er von mir verlangte. Doch ich meinte es tatsächlich ernst, denn ein Leben ohne ihn konnte ich mir gar nicht mehr vorstellen.
Sein Penis drängte sich tief in mich, dann verharrte Giona. Ich spürte seinen Tentakel über meinen Muttermund nach dem Eingang tasten, dann den Druck, mit dem er sich hindurch schob und schließlich den leichten Ruck, als er sich in meiner Gebärmutter verankerte. Ganz still lag Giona nun auf mir, konzentriert, pressend, bis die Gudda durch den Tentakel schoss, die Wände sowohl des Tentakels als auch meines Gebärmutterhalses dehnte und mir einen kurzen, scharfen Schmerz wie eine kleine Wehe verursachte. Doch der Schmerz war gut. Dann verströmte sich die heiße Flüssigkeit mit dem Zellhaufen in meiner Gebärmutter und löste bei mir einen wunderbaren Rausch aus, der mein Herz frohlocken ließ und leider viel zu schnell wieder vorbei war.
Giona strahlte mich an und drückte mir einen dicken Kuss auf dem Mund. Dann erst zog er seinen Tentakel ein und sich gleich darauf auch aus mir zurück. Er rief Lesh, der mittlerweile wieder zurück war heran, und machte für ihn Platz.
„Du brauchst sie nicht zu beißen. Sie steht noch unter meinem Einfluss“, erklärte er kurz. Er wartete stehend neben uns, bis auch Lesh seine Gudda in mir entladen hatte, dann tippte er ihm auf die Schulter und drängte ihn, essen zu gehen, damit wir bald aufbrechen konnten. Kaum hatte Lesh sich zurückgezogen, gab Giona mich frei und ich stand auf.
„Komm mit, wir gehen essen“, sagte er und hielt mir die Hand hin. Anstatt sie zu nehmen, schaute ich lieber zu seiner Körpermitte, an der wie üblich weiterhin eine stattliche Erektion prangte. Unbewusst leckte ich mir über die Lippen. Am liebsten hätte ich mich noch einmal Giona an den Hals geworfen und mit ihm eine richtige Nummer geschoben, bei der auch ich auf meine Kosten gekommen wäre, aber er tätschelte lediglich kurz meine Brüste und wehrte trotz seiner Dauerlatte ab.
„Uns bleibt nur noch Zeit für ein schnelles Frühstück, kleine Lebda. So gerne ich dir den Gefallen tun würde – wir müssen los.“
Jetzt war ich also wieder seine Wildkatze? Das konnte er haben. Ich sprang an ihm hoch und hielt mich an seinen Schultern fest, während ich mit meinen Beinen seine Hüften umschlang. Sein steifer Schwanz wippte gegen meinen Po. „Och bitte. Nur eine kurze Verschmelzung“, bettelte ich.
Er lachte. „Na gut, während wir essen, darfst du ihn in dir haben, aber danach müssen wir uns wirklich trennen“, meinte er grinsend, hob mich ein Stück an und pflanzte mich direkt auf seinen harten Kolben. Mit mir auf dem Schoß ging er zu dem flachen Stein, der uns als Tisch diente und auf dem die gesammelten Nahrungsmittel lagen. Von Lo’ol ließ er sich eine Mii-Frucht geben, um dann, mit mir auf sich sitzend, ein Bein über einen breiten Baumstamm zu schwingen, sodass wir beide einigermaßen bequem saßen.
Immer wieder versuchte er, mich mit der Frucht zu füttern, doch ich wollte mich lieber auf die Reibung in mir konzentrieren, die ich durch meinen Hüftbewegungen verursachte. Schließlich schüttelte er den Kopf.
„Evelyn, du musst etwas essen, ihr habt noch einen langen Weg vor euch. Wenn du nicht sofort abbeißt, schubs ich dich von mir runter“, drohte er und das verfehlte nicht seine Wirkung. Auf einmal hielt ich still und ließ mich von ihm füttern. Er wirkte erst zufrieden, als ich mir auch das letzte Bisschen einverleibt hatte. „Braves Mädchen“, lobte er mich, legte mich anschließend behutsam mit dem Rücken auf den Baumstamm und übernahm nun selbst die Bewegung.
Hitze durchströmte meinen Körper und genießerisch aalte ich mich unter seinen kundigen Händen. Eine seiner großen Hände lag auf meiner Brust und zwirbelte die empfindliche Spitze, während die Finger seiner anderen Hand durch meine blutgefüllten Labien glitten, etwas Feuchtigkeit nach oben verteilten und sein Daumen zuletzt meine Klitoris reizte. Prompt baute sich der Druck in meinem ganzen Körper auf. Ich begann zu zittern, spürte nach dem Flämmchen in meiner Mitte, hielt mich daran fest und schon nach kurzer Zeit wuchs es zu einem Buschfeuer aus, das mit rasender Geschwindigkeit alles zu verzehren gedachte.
Kurze, heftige Schreie ausstoßend wand ich mich auf dem Baumstamm, wickelte meine Beine um Gionas Hüften und zog ihn fest zu mir heran, auf dass er immer in mir stecken bliebe und die wundervolle Reibung nie aufhören möge. Ich fühlte den Höhepunkt immer näher kommen, bis ich schließlich den Zenit erreichte und mich nur noch zuckend um Gionas Schwanz wand. Erst als meine Zuckungen abebbten, ließ Giona meine Klit in Ruhe und zog sich langsam aus mir zurück.
Schwer schnappte ich nach Luft und mein Herz pochte gewaltig gegen die Rippen. Jetzt hatte ich eigentlich die richtige Bettschwere, doch Giona schnappte sich meine Hand und zog mich hoch. Mit verschleiertem Blick sah ich ihn an.
„Ich wusste, dass das keine gute Idee ist. Nun bist du schon vor dem Aufbruch fix und fertig. Ich kann nur hoffen, dass Lo’ol dich gut festhält“, knurrte er und sah sich um. Alle meine Clanmitglieder hatten während dieses kleinen Intermezzos um uns herumgestanden und eigentlich nur noch auf das Ende unseres Aktes gewartet. Sie waren sowohl mit dem Essen fertig als auch mit der Verabschiedung. Nur ich hielt alles auf.
„Wirklich Evelyn, ich hätte auf mein Gefühl hören sollen“, setzte Giona noch hinterher, als ich herzhaft gähnte.
Wie bitte? Was sollte das denn jetzt schon wieder? „Ich werde es schon schaffen“, entgegnete ich bissig. Seine Worte hatten mir einen Dämpfer verpasst und das eben noch so schön empfundene Glücksgefühl zu etwas Schlechtem gemacht. Demonstrativ riss ich die Augen auf, nur um wacher zu wirken. Eine Hand legte sich auf meine Schulter.
„Du brauchst dich nicht anstrengen. Du wirst eh nur getragen und wir halten dich schön fest. Es ist also kein Problem, wenn du zwischendurch ein Schläfchen machst“, stärkte Lo’ol mir den Rücken, und blickte dann Giona fest ins Gesicht. „Wir packen das schon. Möchtest du dich wirklich mit diesem letzten Eindruck von unserer Clanmutter verabschieden?“
Erst jetzt wurde Giona offenbar bewusst, wie er sich mir gegenüber aufgeführt hatte, und schüttelte den Kopf. „Nein, natürlich nicht.“ Er beugte sich zu mir herunter, entschuldigte sich und drückte mir einen sanften Kuss auf die Lippen, bevor er mir eine gute Reise wünschte. Schließlich gab er das Zeichen zur Verabschiedung. Da alle anderen sich bereits verabschiedet hatten, war es nur noch an mir, Lesh und Samm ein paar Stöße zu gestatten als Versprechen, uns heil und gesund wiederzusehen. Dann packten die Männer die Speere, ich stieg auf Lo’ols Rücken, Moje und Doneh nahmen die Kinder und Ma’ahi ging vorweg. Mein gesamter Clan verließ das Lager, nur dass sich unsere Wege hinter der Grenze trennten.
Wehmut erfasste mich, als ich Giona und die anderen nur noch von hinten sah, und ich musste hart schlucken, damit der Kloß in meinem Hals mich nicht zum Heulen brachte. Fast zwei Wochen sollte ich nun ohne Giona auskommen? Er fehlte mir jetzt schon, denn seit ich ihn vor fünf Monaten kennengelernt hatte, waren wir noch nicht einen Tag lang getrennt gewesen. Waren wirklich erst fünf Monate vergangen? Mit kam es vor wie Jahre. Natürlich kannte ich Lo’ol, Ma’ahi und Moje genauso lange, aber Giona war meine erste Bezugsperson auf diesem Planeten gewesen, und er hatte sich immer ganz besonders für mich und meinen Schutz eingesetzt. Ihn liebte ich noch mehr als die anderen. Umso schwerer war es für mich, dass wir uns jetzt trennten, selbst wenn es nicht von Dauer war.
Unser Weg zur Lerngruppe sollte ganze zwei Tage in Anspruch nehmen. Giona hatte Lo’ol beim Abschied das Messer mitgegeben – die einzige Waffe, die ich in Josas Lager mitgebracht hatte. Zusätzlich erteilte er ihm die Anweisung, mich nur von seinem Rücken absteigen zu lassen, wenn wir pausierten. Selber laufen war für mich nach dem letzten Desaster, bei dem ich mir wunde Füße und etliche Kratzer auf der Haut geholt hatte, tabu. Da auch die Kinder wegen ihrer immer noch empfindlichen Haut getragen wurden und, so wie ich das sehen konnte, der Weg durch Pflanzen und Geröll eher schwierig war, störte mich das nicht besonders.
Gegen Mitte des ersten Tages stießen wir auf das Gerippe eines toten Jofu, dessen elfenbeinfarbene, scharfe Zähne förmlich dazu einluden, sie mitzunehmen. Das war für uns der erste Anlass, eine Pause einzulegen. Während Moje und Doneh die Zähne gleich vor Ort zum Herstellen von Speeren nutzen wollten, gingen Lo’ol und Ma’ahi auf die Suche nach etwas Essbarem.
Ich beschäftigte mich währenddessen mit den Kindern, indem ich mich in der Nähe der Männer auf einen Felsbrocken setzte und die Kleinen auf meinen Beinen hüpfen ließ. Mir kamen dabei solche Kinderlieder wie ‚Hoppe, hoppe Reiter‘, ein sehr, sehr altes Lied, oder auch ‚Kleiner Racker, halt dich fest‘, ein neueres, in den Sinn, konnte mich aber gerade noch beherrschen, das zu singen, da ich wusste, dass sich beim Singen die Sprünge zwischen hohen und tiefen Tönen auf die Canisha immer verheerend auswirkte. Stattdessen übersetzte ich die Texte also so gut es ging in ihre Sprache und erzählte sie mit dem eigentümlichen Singsang, der dieser Sprache innewohnte. Das musste reichen.
„Das klingt hübsch“, ließ sich Doneh vernehmen, während er Harz auf einem Holzstiel verstrich, um ihn mit dem hohlen Teil des Zahns zu verkleben. „Woher hast du das?“
„Nur eine Erinnerung an meine Kindheit. Bei uns klingt es etwas anders.“
„Und wie?“ Er unterbrach kurz seine Arbeit und sah mich interessiert an. Außer beim Aufnahmeritual hatte er mich noch nie singen gehört und wusste nicht um die Wirkung von Liedern. Beim Falen, das dem Singen sehr ähnlich war, aber nur aus einer gesummten Melodie bestand, gerieten die Männer so in Trance, dass sie hinterher nicht mehr wussten, wie sehr sie währenddessen dem Zwang zur Befruchtung unterlagen. Singen hatte einen noch extremeren Effekt – und es wirkte auf Männer und Frauen dieser Spezies gleichermaßen.
„Das möchtest du nicht so genau wissen. Es hätte auf euch eine Wirkung wie das Falen“, beantwortete ich seine Frage wahrheitsgemäß.
Moje nickte, da er das Ergebnis einer solchen Vorführung bereits kannte. Schließlich war er derjenige gewesen, der mich damals gerade noch rechtzeitig von Gionas Schoß gezogen hatte, bevor dieser unwissentlich in seiner Verzückung meiner Schwangerschaft ein Ende gesetzt hätte. „Dann wollen wir es wirklich nicht wissen“, bestimmte er dumpf über Donehs Kopf hinweg. „Nicht, dass ich es dir nicht gönnen würde, aber außerhalb des Lagers ist es zu gefährlich.“
„Ich hätte es sowieso nicht gemacht, weder hier noch im Lager“, meinte ich schmollend. Glaubte er, ich hätte so wenig Verstand, dass ich das nicht selber wüsste?
Statt weiter an Kinderlieder zu denken, wollte ich es lieber mit Kinderreimen probieren, da war die Versuchung zu singen gar nicht erst gegeben. Ich schnappte mir Falias Hand und fing an mit: „Das ist der Daumen, der schüttelt die Pflaumen, …“, dieses Mal in meiner Sprache. Sie gluckste, während Enud mich verwundert ansah.
„Das klingt komisch“, äußerte Doneh, der genau wie die Kinder die harten Laute meiner Sprache das erste Mal hörte. Während er den ungewohnten Worten lauschte, versuchte er, an seinem Speer weiterzubasteln.
Moje lachte, als er Donehs Bemühungen bemerkte, und beendete kopfschüttelnd seine Arbeit. Ein letztes Mal überprüfte er noch den Sitz des Zahnes und die Handhabung des Speeres. Dann blickte er von seiner neuen Waffe auf und schaute Doneh zu, wie der sich verbissen abmühte, die Flechten um den Zahn zu wickeln. Immer wieder rissen sie ein, bis Moje ihm eine Wickeltechnik zeigte, durch die es hielt.
„Ich habe Durst“, meinte Falia, nachdem ich den Kinderreim beendet hatte, und drückte ihre kleinen Hände gegen meine Brüste. Sie wusste sehr genau, was sie wollte, und wenn sie einmal angefangen hatte, fiel Enud meist mit ein. Im Lager war das für mich kein Problem, da ich, wenn sie meine Brüste leer getrunken hatten, sofort auf Wasser zugreifen konnte, um meinen eigenen plötzlichen Durst zu stillen, aber hier gab es weit und breit kein Wasser.
„Wartet doch bitte, bis Ma’ahi und Lo’ol mit dem Essen da sind“, versuchte ich sie hinzuhalten. Wie befürchtet schüttelten sie ihre Köpfe und verlangten, dass ich ihren Wunsch sofort erfüllte. Auch weiteres auf den Knien Hoppeln brachte sie nicht von dem Gedanken ab und Kitzeln zeigte ebenfalls keinerlei Erfolg. Stattdessen wurden sie quengelig und strapazierten meine Nerven.
„Milch!“, riefen sie nun beide bestimmend im Chor, drängten sich an mich und drückten meine vollen Brüste. Enud schlug jetzt mit den Fäusten dagegen und sein „Ich will Milch!“ wurde immer aggressiver, während Falia weinerlich das Gesicht verzog und erste Tränen ihre Augen verwässerten. Es fiel mir schwer, Enuds kleine Fäuste einzufangen, weil er unwahrscheinlich zappelte und sich loszureißen versuchte. Schließlich riss mir der Geduldsfaden und ich schnauzte ihn an. „Enud, es reicht! Hör auf, mich zu hauen, oder du bekommst gar nichts!“ Die Drohung bewirkte zwar, dass er aufhörte, doch dafür fingen beide lauthals an zu weinen.
Hilflos sah ich zu meinen Männern, die sich anscheinend über das Ganze amüsierten. „Was soll ich denn machen?“, jammerte ich.
„Das musst du entscheiden“, antwortete Moje und verzog grinsend den Mund. „Wir sind schließlich nicht diejenigen mit Milchbrüsten.“
„Tolle Hilfe“, murmelte ich. Schicksalsergeben ließ ich die Kinder an meinen Busen, was zwar umgehend für Ruhe sorgte, dafür fühlte ich mich schon nach den ersten Zügen wie eine Verdurstende in der Wüste. Die Zunge klebte mir am Gaumen, quälendes Verlangen entstand in meinem Hals und mein Bedürfnis steigerte sich, den Kopf in einen See zu tunken und nie mehr mit dem Trinken aufzuhören.
„Also wenn ihr mich nicht leer getrunken hättet, könnte ich jetzt selber gut einen Schluck Milch vertragen“, nuschelte ich vor mich hin, als sie genug hatten und sich zufrieden zu meinen Füßen schlafen legten. „Ihr kleinen Egoisten! Ja, jetzt seid ihr friedlich. Euch ist es egal, dass eure Wirtin verdurstet“, beschwerte ich mich leise und ärgerte mich, dass das wohl auch der Wahrheit entsprach.
Es war nicht leise genug, denn Moje fing an zu lachen. „Du hättest ihnen ja nicht nachgeben müssen.“
Säuerlich lächelte ich. „Hast du irgendetwas von dem Krach nicht mitbekommen, den die beiden veranstaltet haben? Das wäre doch ewig so weitergegangen. Und ich weiß nicht, was schlimmer zu ertragen ist: ihr Geheule oder mein Durst. Im ersten Augenblick schien es mir jedenfalls eine gute Idee, nachzugeben.“
Doneh trat auf mich zu und tätschelte meine Schulter. „Du hast mein größtes Mitgefühl“, brachte er hervor. Allerdings konnte ich nicht erkennen, ob er das nun ernst meinte oder nicht.
„Doneh, geh auf deinen Posten. Ich kümmere mich darum“, meinte Moje und blickte sich suchend um, während Doneh sich wieder von mir abwandte und nun in die entgegengesetzte Richtung starrte.
„Was suchst du?“, wollte ich wissen.
„Ah!“, ließ Moje ohne weitere Erklärung verlauten, ging zu einem Busch und rupfte ein unscheinbares, kleines Blatt von einer Pflanze ab, die im Schatten darunter wuchs. Er kam zurück und hielt es mir hin. „Hier, kau darauf herum. Nur schluck es nicht herunter.“
Konnte es so einfach sein? Ich vertraute seiner Anweisung, legte mir das Blatt auf die Zunge und ein Geschmack nach Gewürzen breitete sich in meinem Mund aus. Es löschte zwar nicht den Durst, regte aber den Speichelfluss an, sodass sich meine Kehle nicht mehr ganz so ausgedörrt anfühlte.
Mit seinen gelben, geschlitzten Augen beobachtete Moje meine Reaktion und verzog seinen Mund zu einem breiten Lächeln, als er den Erfolg bemerkte. Das Zeug war mir nie besonders aufgefallen, aber es wuchs hier überall, wenn auch etwas versteckt.
Moje zog mich auf die Füße, wobei ich darauf bedacht war, nicht aus Versehen auf die schlafenden Kinder zu treten, führte mich um meine Sitzgelegenheit herum und ließ mich an der anderen Seite darauf abstützen. Seine Absicht war eindeutig und fand Bestätigung, als er sich hinter mich stellte: Er wollte seine Belohnung für seine ‚heldenhafte‘ Rettung, was mich schmunzeln ließ.
„Du darfst nie mehr als ein Nesblatt kauen“, sagte er und packte mich bei den Hüften. „Du könntest davon Bauchschmerzen bekommen. Darum solltest du es nach dem Kauen auch ausspucken“, meinte er noch während des Eindringens.
‚Wieder was gelernt‘, dachte ich und spie das zerkaute Blatt neben den Stein. Dann konzentrierte ich mich auf Mojes wundervoll breiten Phallus, der mich unglaublich dehnte, und schloss behaglich die Augen.
Dieses Mal hielt er sich zurück, vögelte mich lediglich durch, ohne mich noch gesondert zu stimulieren – wahrscheinlich damit die Kinder in Ruhe schlafen konnten. Da ich als einzige Frau auf diesem Planeten eine Klitoris besaß, machte es den Männern immer besonderen Spaß, mich bei der Penetration zum Schreien zu bringen. Nur im Moment war es äußerst unangebracht. Doch auch ohne diese Sonderbehandlung fand ich es schön, und so genoss ich leise stöhnend die Reibung.
Doneh stand zwar mit dem Rücken zu uns, dennoch sah ich die typische Bewegung seines Arms, ein Zeichen dafür, dass er sich befriedigte, während er unsere Umgebung im Auge behielt. Es war schon ein eigentümliches Völkchen – eigentümlich und dauergeil. Und bei näherer Betrachtung hatte ich mich bereits vollkommen angepasst. Im Lager war mir das gar nicht aufgefallen, weil dort sowieso alle naselang ein Schwanz in mir steckte, aber während unserer stundenlangen Märsche musste das unterbleiben und ich konnte nicht umhin zuzugeben, dass es mir fehlte. Dafür genoss ich diesen kurzen Fick mit Moje umso mehr, bis die anderen beiden mit dem Essen wiederkamen.
Das Mahl löschte tatsächlich meinen Durst, da Ma’ahi und Lo’ol darauf geachtet hatten, viele sehr wasserhaltige Früchte und Beeren zu sammeln. Ein Bündel Schafdel, eine Grassorte, deren dicke, weiche Körner gegessen werden konnten, hatten sie ebenfalls dabei. Diese bekamen die Kinder bei unserem nächsten Aufbruch in die Hand gedrückt, damit sie auch unterwegs etwas zu kauen hatten und beschäftigt waren.
Die restliche Wegstrecke bis zur Abendrast verlief ereignislos und ich ertappte mich dabei, wie ich durch die Schaukelei und die Langeweile immer wieder in einen Sekundenschlaf fiel. Auch die Kinder verhielten sich auffallend ruhig. Wenn sie nicht gerade auf ihrem Schafdel herumkauten, lagen sie mit dem Kopf an den Rücken ihres Trägers gelehnt und dösten vor sich hin.
Selbstverständlich war im Dschungel immer etwas los: Tiere schlichen durch die Büsche, rannten davon, schrien, wenn sie überwältigt wurden – oder zur Balz, flatterten, zirpten, zischten und was sie sonst noch für Geräusche verursachten. Der Wind rauschte manchmal mehr, manchmal weniger durch die Blätter, Holz knarrte, ein Ast brach und stürzte polternd zu Boden. Das alles beinhaltete aber nichts, was wir nicht bereits kannten. Sehen konnte ich fast ausschließlich grüne Pflanzen, zwischenzeitlich sehr dicht, dann wieder äußerst weitstehend, ein paar Insekten, die uns umschwirrten, und selten mal, wenn sich das Gebüsch etwas lichtete, irgendein Tier, das bei unserem Näherkommen flüchtete. Und da sich ebenfalls Fleischfresser von Gruppen wie unserer fernhielten, rechnete ich auch nicht damit, dass irgendetwas Aufsehenerregendes passierte, was natürlich gut für uns war. Nur auf dem Rücken getragen zu werden, einzig und allein, um sich von einem Punkt zum anderen zu bewegen, fand ich einfach langweilig.
Irgendwann begann ich, die Schuppen auf Lo’ols Rücken zu zählen, um mich abzulenken, kam aber bald durcheinander. Dann versuchte ich, mir alte Lieder in Erinnerung zu rufen, gab es jedoch schnell wieder auf, weil ich dadurch in Versuchung kam, die Melodie zu summen, etwas, das ich hier nie tun durfte. Ich rief mir mathematische Formeln ins Gedächtnis, die ich wohl nie wieder brauchen würde, und gab zuletzt auch das auf. Getragen werden war absolut öde!
Wie froh war ich, als ich am Abend endlich wieder meine Füße vertreten durfte. Die Männer teilten sich wie bei jeder Rast auf, sodass Lo’ol und Ma’ahi dieses Mal das Lager bewachten und Moje und Doneh Nahrung beschafften. Während unsere Männer schon ein wenig müde wirkten, kamen Enud und Falia mir ebenso aufgedreht vor, wie ich mich fühlte, sodass ich den Kindern vorschlug, Fangen zu spielen. Ich musste die Kinder dazu bringen, sich zu verausgaben, damit sie den Männern später nicht den Schlaf raubten. Getragen werden war eben nicht besonders anstrengend.
Die Bäume wuchsen an diesem Ort, den die Männer als Rastplatz auserkoren hatten, eher licht, sodass wir Platz genug zum Toben hatten. Richtig übersichtlich war es hier nicht, aber auch nicht unüberschaubar. Ein abgebrochener Stamm in der Mitte galt als Basis für unser Spiel, an der nicht getickt werden durfte. Immer wieder lief ich hinter den jauchzenden Kindern her, tickte sie, ließ mich einfangen und das Spiel begann von neuem. Die kleinen Rangen waren gar nicht mal so langsam und ziemlich wendig, sodass ich mich richtig anstrengen musste. Lachen und Gejubel erfüllte die Luft und ich fühlte mich frei und unbeschwert.
Enud hatte mich erwischt und rannte mit Triumphgeheul und Haken schlagend zur Basis, weshalb ich mich meiner Tochter zuwandte, die sich etwas weiter weg am Rande der Lichtung bewegte. Plötzlich hörte sie auf zu lachen, blieb wie angewurzelt stehen und starrte ein ganzes Stück weit vor sich auf den Boden.
Abrupt bremste ich meinen Lauf und folgte ihrem Blick von meinem Standort aus. „Falia, was ist denn da?“, fragte ich, immer noch ein leises Lächeln auf den Lippen. Dann erschrak ich bis ins Mark. Mir wurde auf einmal furchtbar kalt, und ich erstarrte. Noch nie in meinem Leben hatte ich eine so große Schlange gesehen, nicht einmal im Museum – und diese hier wirkte nicht nur groß, sondern auch ungeheuer bösartig. Die blutroten Schuppen mit den giftgelben Flecken darauf schrien regelrecht: „Warnung!“ Mit starrem Blick fixierte das Tier meine Kleine und bewegte sich langsam schlängelnd auf sie zu.
Die Angst um mein Kind krallte sich in meinem Herzen fest und zog mir hinten die Kopfhaut zusammen. In meinen Ohren summte es. Ich musste sie schützen!
Ohne darüber nachzudenken, kam Bewegung in mich. Einer der Männer rief etwas, aber da meine Gedanken auf meine Tochter fixiert waren, hörte ich nicht hin. Sehr vorsichtig näherte ich mich meinen Kind, bedacht darauf, keine überflüssigen Geräusche und Bewegungen zu machen, um das Tier nicht zu reizen. Falia war die ganze Zeit zu keiner Bewegung fähig, wofür ich dankbar war, denn es schien mir ziemlich sicher, dass die Schlange dann reagieren und meine Süße verloren sein würde. Ihr durfte einfach nichts passieren!
Endlich hatte ich sie erreicht. Vorsichtig schob ich mich vor sie, um ihr den Blick zu versperren und sie mit meinem Körper zu schützen. Erleichtert atmete ich auf. Mein Kind war nicht mehr in unmittelbarer Gefahr. Noch immer hörte ich die Stimmen der Männer, sie klangen – besorgt? Aufgeregt? Aber der Sinn ihrer Worte ging an mir vorbei. Meine Tochter war wichtig und nur sie. Also stand ich vor ihr, ein lebendiges Schutzschild vor dem Untier, welches nun sehr dicht vor mir verharrte. Ich hielt meinen Blick fest auf sie gerichtet, als könnte ich sie verscheuchen, wenn ich sie nur lange genug anstarrte.
„Lauf zu Lo’ol“, konnte ich gerade noch zu Falia sagen, als der große Kopf der Schlange wie ein riesiger Schatten auf mich zuschnellte und seine Zähne, vollkommen überraschend für mich, in meinem Bein versenkte. Ich hörte Falias Aufschrei hinter mir, ein lang anhaltender, schriller Ton, der sich leider nicht, wie ich befohlen hatte, entfernte. ‚Lauf!‘, wollte ich ihr zurufen, aber die Worte fanden nicht den Weg über meine Zunge und gellten lediglich in meinem Hirn.
Die Wucht, mit der die Schlange zubiss, brachte mich zu Fall, wobei ich meine Tochter glücklicherweise nur leicht streifte. Das Gift der Schlange paralysierte mich augenblicklich, doch um mich machte ich mir keine Gedanken, auch wenn der Biss heftige Schmerzen durch meinen Körper jagte. Meine Gedanken drehten sich einzig und alleine um meine Tochter. Warum lief sie nicht weg, wie ich es ihr gesagt hatte?
Hilflos lag ich am Boden und es tat mir in der Seele weh, dass mein brüllendes Kind mit ansehen musste, wie die Schlange sich dazu anschickte, mich mit den Füßen voran zu verschlingen. Ich spürte den Ruck, die Feuchtigkeit des Mauls, die Enge, in die ich hineingezogen wurde. Die rückwärts gerichteten Zähne stachen mir mit jeder Vorwärtsbewegung des Tieres schmerzhaft in die Beine und sorgten dafür, dass es für mich nur eine Richtung gab, nämlich den in ihren Magen.
Erst so nach und nach drang es in mein umnebeltes Hirn, was mit mir gerade geschah und verdrängte die Sorge um meine Tochter. Das Grauen, das sich deswegen in mir breit machte, und die Qualen, die die Bisse mir verursachten, waren entsetzlich, doch für mich gab es keine Möglichkeit, diesem Schmerz und Schrecken zu entfliehen, noch gab es eine, ihm ein Ventil zu geben.
Langsam schwanden mir die Sinne. Falias Hilferufe wurden dumpfer. Und auch die anderen, jetzt panischen Stimmen, die direkt in unserer Nähe sein mussten, vergingen in einem Rauschen, das in meinem Kopf immer lauter wurde. Hoffentlich brachten sie sie weg. Kein Kind sollte zusehen, wie seine Mutter aufgefressen wird. Dann dachte ich an mein Versprechen, dass ich Giona gegeben hatte, und neben den Schmerz trat die Trauer, dass ich es nicht würde halten können. ‚Es tut mir leid, entschuldige Giona‘, war das Letzte, was mir durch den Kopf schoss, bevor es dunkel um mich wurde.
Meine Beine juckten und brannten wahnsinnig. Das fühlte sich noch erheblich schlimmer an als der stechende Schmerz, der sich bis zu den Oberschenkeln hinzog. Am liebsten hätte ich mich gekratzt, damit das endlich aufhört, aber ich konnte mich nicht bewegen. Es war dunkel um mich herum und ich bemerkte vage etwas an meinem Körper, etwas Enges. Warum waren meine Augen zu? Als ich gebissen und verschlungen wurde, hatte ich sie noch offen, und sie bewusst zumachen funktionierte in der Paralyse nicht, so wie es mir jetzt nicht gelang, sie zu öffnen.
Träge überlegte ich, ob ich mich wirklich im Körper einer Schlange befand. Alles um mich herum klang dumpf, als hätte ich Probleme mit den Ohren. Lediglich das Rauschen meines Blutes und meinen eigenen Herzschlag vermeinte ich zu vernehmen. Bewusstlosigkeit zerrte an mir, drohte mich zu verschlingen, aber ich war noch nicht bereit. Mühsam versuchte ich mehr Eindrücke zu gewinnen. Das konnte noch nicht alles gewesen sein.