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Sieben Menschen waren auf der Bahamas-Insel Mayaguana auf geheimnisvolle Weise getötet worden, und nachdem die örtliche Polizei seltsame Schleimspuren an den Leichen entdeckt hatte, wurde Rod Palmer alarmiert. Der Detektiv aus San Francisco und seine rassige Assistentin Bo Verezco sind Spezialisten für die Bekämpfung böser Mächte. Kurz nach ihrer Ankunft auf der Insel stehlen zwei Ganoven ihnen eine Tasche mit wertvollen Utensilien, die sie für den Kampf gegen das Böse brauchen. Als die Dämonenjäger die Diebe verfolgen, werden sie von einer schrecklichen Riesenspinne bedroht …
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Wolf G. Rahn
Die Killerspinne
Grusel-Krimi
Copyright © by Authors/Bärenklau Exklusiv
Cover: © by Steve Mayer nach Motiven, 2023
Korrektorat: Claudia Müller
Verlag: Bärenklau Exklusiv. Jörg Martin Munsonius (Verleger), Koalabärweg 2, 16727 Bärenklau. Kerstin Peschel (Verlegerin), Am Wald 67, 14656 Brieselang
Die Handlungen dieser Geschichte ist frei erfunden sowie die Namen der Protagonisten und Firmen. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind rein zufällig und nicht gewollt.
Alle Rechte vorbehalten
Inhaltsverzeichnis
Impressum
Das Buch
Die Killerspinne
1. Kapitel
2. Kapitel
3. Kapitel
4. Kapitel
5. Kapitel
6. Kapitel
7. Kapitel
8. Kapitel
9. Kapitel
10. Kapitel
11. Kapitel
12. Kapitel
13. Kapitel
14. Kapitel
15. Kapitel
16. Kapitel
17. Kapitel
18. Kapitel
19. Kapitel
20. Kapitel
21. Kapitel
22. Kapitel
Eine kleine Auswahl der von Wolf G. Rahn veröffentlichten unheimlichen Romane und Grusel-Krimis
Sieben Menschen waren auf der Bahamas-Insel Mayaguana auf geheimnisvolle Weise getötet worden, und nachdem die örtliche Polizei seltsame Schleimspuren an den Leichen entdeckt hatte, wurde Rod Palmer alarmiert. Der Detektiv aus San Francisco und seine rassige Assistentin Bo Verezco sind Spezialisten für die Bekämpfung böser Mächte. Kurz nach ihrer Ankunft auf der Insel stehlen zwei Ganoven ihnen eine Tasche mit wertvollen Utensilien, die sie für den Kampf gegen das Böse brauchen. Als die Dämonenjäger die Diebe verfolgen, werden sie von einer schrecklichen Riesenspinne bedroht …
***
Grusel-Krimi von Wolf G. Rahn
Patrick Simon sah das Scheusal. Wenn er schon sterben musste, wollte er seinen unheimlichen Gegner wenigstens entscheidend verwunden, dass er nicht mehr weiteres Unheil anrichten konnte. Der junge Mann dachte an Nicola, die er liebte, und die in wenigen Minuten auftauchen würde. Ahnungslos wie er selbst …
Patrick Simon blickte gehetzt. Er war nicht bewaffnet, und das Untier kroch unaufhaltsam näher, ein lautloser Spuk, und doch grausame Realität.
Der Geschockte ließ das Monstrum keine Sekunde aus den Augen. Er war auf einen heimtückischen Angriff gefasst. Vielleicht wurde er zu Boden gewalzt, vielleicht endete er auch zwischen den respekteinflößenden Kauwerkzeugen dieser übergroßen Spinne. Simon biss die Zähne zusammen, täuschte kaltblütig und schlug knapp vor dem Ungeheuer einen Haken. Das Tier zeigte keine Eile. Es war seines Sieges ganz sicher.
Patrick Simon fühlte die Nähe des Todes, sie drohte, ihn zu lähmen. Er setzte alles auf eine Karte, raste weiter und stürzte der Länge nach hin. Auf dem Bauch rutschend, bekam er einen Prügel zu fassen.
Er wusste instinktiv, was er zu tun hatte. Drei Bäume boten ihm Deckung. Von dort aus wollte er kämpfen. Er war relativ geschützt und konnte es einige Zeit aushalten.
Doch ein zäher Schatten senkte sich über ihn. Patrick Simon spürte Eiskälte aus seinem Herzen. Sein Wille war noch vorhanden, aber das urplötzlich gerinnende Blut ließ dem Körper keine Beweglichkeit mehr.
Eine Lähmung erfolgte mit atemberaubendem Tempo; das Schlimmste daran war, dass der Geist wach blieb. Zu Patrick Simons Glück kam das Ende schnell. Er litt nicht lange. Seine Finger umklammerten noch das Holz des Knüppels, als er schon tot war. Besiegt von einer überdimensionalen Spinne, die das Grauen ins Land trug.
Die zweimotorige Maschine setzte auf der Landebahn des Airports von Mayaguana auf und kam wenig später zum Stehen. Unter den Fluggästen befanden sich Ferienreisende mit frohen Erwartungen, aber auch zwei Leute mit eigenartig ernsten Gesichtern.
Sie zeigten keine Eile und warteten geduldig, bis auch der Letzte die Maschine verließ. Erst dann erhoben sie sich von ihren Plätzen und strebten ebenfalls der Gangway zu.
Der Mann trug eine Aktentasche, die er bisher keine Sekunde aus den Augen gelassen hatte. Sie schien Wertvolles zu enthalten, und es war kein Zufall, dass sie Neugier erregte.
Das Gesicht des Mannes sah allerdings nicht so aus, als wäre er bereit, sich etwas wegnehmen zu lassen. Freiwillig schon gar nicht, aber auch nicht unter Anwendung von Gewalt. Rod Palmers Miene drückte unerbittliche Entschlossenheit aus. Die Lippen waren zusammengepresst und vermittelten einen Anblick von Härte. Der elastische Gang erinnerte an ein wildes, gefährliches Tier. Und das war Rod Palmer auch, sobald man ihn reizte. Ansonsten war er nämlich der Inbegriff eines sympathischen, anziehenden Plauderers.
Die junge Frau an seiner Seite, mit einer Haut wie Milchschokolade und verführerisch blickenden Augen, wusste von beidem ein Lied zu singen. Sie kannte Rod Palmer lange genug und war stolz, mit diesem Mann zusammenarbeiten zu dürfen.
Die rassige Frau hieß Bo Verezco. In ihren Adern floss karibisches Blut. Das hatte ihr Temperament und ihr Aussehen beeinflusst.
Zwei Männer, die sich für Palmers Aktentasche interessierten, hegten auch hoffnungsvolle Gedanken auf die Eroberung dieser exotischen Schönheit.
»Wir dürfen sie nicht aus den Augen verlieren«, raunte einer dem anderen zu. Er war stabil gebaut. Wesentlich knorriger als der sportliche Palmer. Sein Schädel erinnerte an einen Stier. Die Schultern waren eckig, und so war auch sein Gang. Er wirkte wie ein Roboter, vor dem man sich in Acht nehmen musste.
Sein Partner war kleiner und gedrungener, wohl ein brutaler Typ. Er versuchte gar nicht, anziehend zu wirken. Seine Meinung war, dass man den Leuten zeigen musste, was man für ein Kerl war.
»Wir verlieren sie schon nicht, Box«, versicherte er grimmig. »Wir holen uns beide. Es ist nur eine Frage der Reihenfolge.«
Der mit Box Angeredete nickte zufrieden, als wäre alles schon gelaufen. »Zuerst sollten wir uns die Puppe greifen, Erin. Der Typ wird dann im Viereck springen und kaum noch auf seine geheimnisvolle Tasche achten. Wir brauchen also nur noch zuzulangen und zu verschwinden.«
Erin de Caldo verzog sein Bulldoggengesicht. »Ich höre immer verschwinden«, brummte er unfreundlich. »Hast du vor dem Bengel etwa Angst?«
»Angst habe ich nie«, empörte sich Box Steele und schob zur Unterstreichung den Unterkiefer vor. »Aber ich glaube, dass uns der Bursche Schwierigkeiten bereiten könnte, denen wir lieber aus dem Weg gehen sollten. Sieh ihn dir mal genauer an. In seinen Augen glimmt ein gefährliches Licht. Ich kenne das. Ich hatte mal mit einem zu tun, bei dem war es ähnlich. Diese Burschen darf man nicht unterschätzen. Sie sind nicht mit dem üblichen Maß zu messen.«
Erin de Caldo, dessen adliger Name im krassen Gegensatz zu seinem Charakter stand, lachte verächtlich, »Ich denke auch nicht daran, ihn zu messen«, versicherte er. »Ich gebe ihm so lange eins auf die Nuss, bis es sich nicht mehr lohnt, einen Maßstab anzulegen. Von seinem angeblichen Feuer in den Augen wird auch nichts mehr übrig sein. Aber ich sehe schon, dass du die Hosen voll hast.«
Box Steele zuckte leicht zusammen. So durfte nur Erin mit ihm reden und auch nur dann, wenn er besonders guter Laune war. Noch war sie gut, aber das konnte sich rasch ändern. Es war gut für Erin, wenn er seine Unverschämtheit nicht auf die Spitze trieb.
»Mir ist es egal, was du mit dem Kerl anstellst«, erklärte er mit erzwungener Ruhe. »Während du dich mit ihm befasst, widme ich mich jedenfalls lieber dem Girl.«
»Das könnte dir so passen«, röhrte der Kleinere. »Die Beute wird redlich geteilt. Wie immer.«
Box Steele grinste genüsslich. »Okay! Dann dürfen wir vor allem nicht auffallen. Hier auf dem Airport können wir ohnehin noch nicht anfangen. Wir müssen ihnen folgen. Früher oder später ergibt sich dann eine Gelegenheit, in der wir diese Miss Verezco kapern können.«
»Der Typ nennt sie Bo«, erinnerte sich de Caldo. »Sie scheinen ziemlich vertraut zu sein.«
Steele nickte. »Umso verwirrter wird er sein, wenn seine Flamme plötzlich verschwunden ist. Da interessiert ihn die Tasche kaum noch. Und wenn eine halbe Million drin ist.«
Der Brutale sah den Kumpan lauernd an. »Rechnest du wirklich mit Bargeld?«
Steele hob die Schultern. »Was weiß ich! Vielleicht handelt es sich auch um Diamanten. Jedenfalls muss es etwas außerordentlich Wertvolles sein. Der Bursche nimmt die Tasche vermutlich mit ins Bett.«
»Die süße Bo wahrscheinlich auch.« De Caldo grinste. »Das ist doch überhaupt die Idee! Wir holen uns beides mitten in der Nacht aus ihrem Hotel. Palmer im Bett hat bestimmt keine Waffe in der Nähe, die uns gefährlich werden kann; und eine Verfolgung ist dann ebenfalls unmöglich.«
Sie nickten sich zu. Der Plan war so gut wie perfekt. Sie mussten lediglich noch den Ort der Handlung finden.
Rod Palmer hatte es sich zwar seit Langem zur Gewohnheit gemacht, seine Mitmenschen einer unauffälligen, aber dennoch gründlichen Beobachtung zu unterziehen. Ihm war auch nicht entgangen, dass es sich bei den beiden Männern, die im Flugzeug nur zwei Reihen hinter ihnen gesessen hatten, um keine vertrauenerweckenden Gestalten handelte. Trotzdem sah er keinen Grund zu besonderer Besorgnis.
Bo und er waren aus einem Grund nach Mayaguana geflogen, der die beiden kaum interessierte, denn damit hatten sie mit Sicherheit nichts zu tun. Der Gegner, der sie auf der Sonneninsel erwartete, war ungleich gefährlicher. Gesehen hatte ihn zwar noch keiner, jedenfalls kein Überlebender, aber es hatte innerhalb kurzer Zeit sieben Tote gegeben, Frauen und Männer, und bei allen waren die gleichen Symptome ermittelt worden. Genickbruch und schwere Verletzungen, denen ein Schock und eine Erstarrung vorangegangen sein musste. Außerdem waren sämtliche Leichen mit einem eigenartigen Schleim überzogen. Er war klebrig und von jener Beschaffenheit, wie er bei einigen Insekten, vor allem aber bei Spinnen, anzutreffen ist.
Die Polizei von Mayaguana, die sich normalerweise höchstens um bestohlene Touristen oder die Schuldfrage bei Badeunfällen kümmern musste, hatte sofort erkannt, dass ihre Möglichkeiten hier nicht ausreichten. Lieutenant Barmes hatte sich mit Captain Holler in Nassau in Verbindung gesetzt, und der hatte sich an einen Fall erinnert, der sich vor einem Jahr auf Neuseeland ereignet und die Weltöffentlichkeit in Panik versetzt hatte. Riesige Würmer waren dort über die Bewohner hergefallen. Erst vereinzelt, dann in immer größerer Zahl. Man hatte sie mit Waffengewalt nicht vernichten können. Erst einem einzelnen Mann war es gelungen, dem Schrecken Einhalt zu gebieten. Dieser Mann hieß Rod Palmer.
Er war unabhängig und unterstand keiner Organisation zur Verbrechensbekämpfung, doch schon manche Behörde hatte sich seiner Hilfe bedient, denn er verfügte über Waffen und Kenntnisse, die weit über das übliche Maß hinausgingen.
Der Detektiv, der in San Franzisco ansässig war, fand nur höchst selten Gelegenheit, sein Haus in unmittelbarer Nähe des Ocean Beach zu genießen. Er arbeitete offiziell als Häuser- und Grundstücksmakler. Dieser Beruf verschaffte ihm den Vorwand, seine Nase in sämtliche Dinge zu stecken, in denen es knisterte. Er hatte die Möglichkeit, jeden über seine wirkliche Tätigkeit im Unklaren zu lassen, solange er das für notwendig und richtig hielt. Seine eigentliche Tätigkeit aber umfasste die Bekämpfung aller bösen Mächte. Er hatte den Geistern und Dämonen den Kampf angesagt. Er jagte Unwesen und Schemen. Vampire waren vor ihm ebenso wenig sicher wie Werwölfe, Hexen und Magier. Und natürlich gehörten auch Würmer zu seinen Gegnern, die mittels übersinnlicher Kräfte zu wachsen begannen.
Auf Neuseeland hatte er die Gefahr gerade noch stoppen und die Bevölkerung, die bereits den Kopf verloren hatte, beruhigen können. Captain Holler war nun der Meinung, dass es sich auf Mayaguana um einen ähnlichen Fall handelte, und er hatte Rod Palmer informiert und um Hilfe gebeten.
Noch hatten sich die geheimnisvollen Todesfälle nicht herumgesprochen, und Captain Holler war daran gelegen, dass dies auch so blieb. Eine Hysterie unter den Einwohnern würde die Situation nur verschärfen. Rod Palmer war der richtige Mann, der nicht nur schnell, sondern auch diskret arbeitete. In einem langen Telefonat hatten sie das Problem durchdiskutiert und vereinbart, dass die örtliche Polizei zwar die Morde weiterverfolgen sollte, dass Palmer aber über sämtliche erforderliche Vollmachten verfügte, um den Fall möglichst schnell abzuschließen.
Rod Palmer war voll Zuversicht, ohne seine Aufgabe auf die leichte Schulter zu nehmen. Gemeinsam mit Bo Verezco, seiner Assistentin, war es ihm schon häufig gelungen, empfindliche Schläge gegen die Reiche der Schatten und der Abgründe zu führen.
Bo und Rod hatten sich vor Jahren auf den Philippinen kennengelernt. Ein Kampf gegen den Dämon, der Bos Freund tötete, hatte sie zusammengeführt. Gleiche Interessen und Ziele ließen sie schon bald ein aufeinander eingeschworenes Gespann bilden. Sie verstanden sich ohne viele Worte, und es kam oft vor, dass einer die Gedanken des anderen erriet.
Bo Verezco zog die würzige Luft durch die Nase.
»Ist das nicht himmlisch hier?«, seufzte sie und strahlte Rod Palmer an.
»Es hat den Anschein«, gab ihr der Mann recht. »Und doch fürchte ich, dass wir eher dem Teufel auf dieser paradiesischen Insel begegnen. Es fragt sich nur noch, in welcher Gestalt.«
Die Karibin wurde augenblicklich ernst. Sie wusste, dass sie nicht zu ihrem Vergnügen hier waren. Harte Tage standen ihnen bevor, und es war durchaus nicht sicher, ob sie Mayaguana wieder lebend verließen.
Sie bestiegen den Bus und brachen ihre kurze Unterhaltung ab. Niemand sollte etwas davon hören. Dazu war es noch zu früh. Noch hatte kaum einer von den unerklärlichen Geschehnissen auf dem Eiland Kenntnis genommen.
Die Gegenseite verfügte über einen nicht unerheblichen Vorsprung. Sieben Menschen waren bereits tot. Dass das erst der Anfang war, wusste Rod Palmer aus einschlägiger Erfahrung.
Der Bus fuhr an, und Bo nahm innerlich amüsiert zur Kenntnis, dass sie selbst hier bei der Männerwelt Aufsehen erregte, obwohl attraktive Mädchen auf der Insel nicht gerade Mangelware waren.
Ihr Hotel war im Zentrum der Insel im Bungalowstil erbaut worden. Rod Palmer und Bo Verezco bezogen zwei Apartments, die lediglich durch eine Wand voneinander getrennt waren. Beide wussten, dass es Situationen gab, in denen sie sich blitzschnell verständigen mussten, ohne Zeit zu finden, um zum Telefonhörer zu greifen.
Bo zog ein weißes Leinenkleid an, das auf ihrer braunen Haut fantastisch wirkte. Rod Palmer musste insgeheim zugeben, dass er mit der reizenden Person in jeder Beziehung einen Glücksgriff getan hatte.