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Will Davis sieht sich den Film »Tanz mit der Bestie« bereits zum dritten Mal im Kino an und findet ihn immer noch spannend. An diesem Abend spricht ihn eine Frau an, und er stellt überrascht fest, dass es die Schauspielerin Gina Montinaro aus dem Film ist, die dort von einem einäugigen Monster getötet wird. Sie verlangt von Will, dass er ganz genau auf das Monster achten soll. Er tut ihr den Gefallen und erschrickt. Das Ungeheuer hebt den Kopf und sieht genau in den Zuschauerraum. Das rot glimmende Auge sucht etwas …
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Wolf G. Rahn
Ginas Tanz
mit der Bestie
Grusel-Krimi
Neuausgabe
Copyright © by Authors/Bärenklau Exklusiv
Cover: © by Werner Oeckel mit Bärenklau Exklusiv, 2023
Korrektorat: Bärenklau Exklusiv
Verlag: Bärenklau Exklusiv. Jörg Martin Munsonius (Verleger), Koalabärweg 2, 16727 Bärenklau. Kerstin Peschel (Verlegerin), Am Wald 67, 14656 Brieselang
Die Handlungen dieser Geschichte ist frei erfunden sowie die Namen der Protagonisten und Firmen. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind rein zufällig und nicht gewollt.
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Inhaltsverzeichnis
Impressum
Das Buch
Ginas Tanz mit der Bestie
1. Kapitel
2. Kapitel
3. Kapitel
4. Kapitel
5. Kapitel
6. Kapitel
7. Kapitel
8. Kapitel
9. Kapitel
10. Kapitel
11. Kapitel
12. Kapitel
13. Kapitel
14. Kapitel
15. Kapitel
16. Kapitel
17. Kapitel
18. Kapitel
19. Kapitel
20. Kapitel
21. Kapitel
22. Kapitel
23. Kapitel
24. Kapitel
25. Kapitel
26. Kapitel
27. Kapitel
28. Kapitel
29. Kapitel
30. Kapitel
Eine kleine Auswahl der von Wolf G. Rahn veröffentlichten unheimlichen Romane und Grusel-Krimis
Will Davis sieht sich den Film »Tanz mit der Bestie« bereits zum dritten Mal im Kino an und findet ihn immer noch spannend. An diesem Abend spricht ihn eine Frau an, und er stellt überrascht fest, dass es die Schauspielerin Gina Montinaro aus dem Film ist, die dort von einem einäugigen Monster getötet wird. Sie verlangt von Will, dass er ganz genau auf das Monster achten soll. Er tut ihr den Gefallen und erschrickt. Das Ungeheuer hebt den Kopf und sieht genau in den Zuschauerraum. Das rot glimmende Auge sucht etwas …
***
Grusel-Krimi
Die Tür schlug auf. Eine elegante Frau stürmte auf die Straße, wobei sie die leichte Pelzjacke noch vollends anzog. Im ersten Stock erschien im offenen Fenster ein junger Mann.
»Sei doch kein Spielverderber!«, lallte er, offenbar nicht mehr ganz nüchtern. »Bleib doch da!« Die junge Frau lief erregt weiter und schüttelte den Kopf.
»Aus … aus … Schluss … aus und vorbei …«, erwiderte sie atemlos.
»Dann warte doch«, rief der Mann im Fenster. »Ich bring dich zum Bus. Ist doch schon spät.«
Sie schüttelte nur wütend den Kopf und lief unbeirrt weiter.
Die Bushaltestelle war knapp fünfzig Meter entfernt an der nächsten Straßenkreuzung. Dort stand die einzige hellleuchtende Laterne.
Die junge Frau trippelte in kurzen Schritten. Plötzlich riss sie die Augen auf, blieb stehen und wandte lauschend den Kopf zurück. Schritte folgten ihr, breite Füße, die ihren Rhythmus nachäfften.
»Ich will nicht«, fauchte sie. »Aus … Schluss … aus.«
Die plumpen Füße machten längere Schritte und traten härter auf. Zornig wandte sich die Frau um und öffnete den Mund, um zu schimpfen. Aber ihr Atem stockte. Die Augen starrten entsetzt. Die Hände spreizten sich abweisend. Ihr näherte sich ein formloses Ungeheuer.
Die Fliehende schrie … lang und schrill.
Das Monster hatte einen klobigen Kopf, aber kein Gesicht. Nur ein breites Maul mit wulstigen Lippen und darüber ein riesiges, rundes Auge, das rot leuchtete. Das Ungeheuer baute sich breitbeinig vor seinem Opfer auf.
Die junge Frau könnte noch weglaufen. Sie war aber zu keiner Bewegung fähig und starrte die grausige Erscheinung, die ihr den Weg verstellte, entgeistert an.
An der nächsten Straßenecke rollte fast lautlos der letzte Bus an die Haltestelle und stoppte. Die Tür wurde ausgefahren. Das Monstrum ließ sich Zeit. Es fixierte das vor Angst erstarrte Opfer genießerisch, wobei sein Auge in großer Erregung glühte. Dann hob es in Zeitlupe die Arme, die dicht behaart waren.
Die junge Frau wich nicht zurück und schloss auch nicht die Augen. Wie das Kaninchen unter dem Blick der Schlange erwartete sie den würgenden Griff.
Er blieb nicht aus. Das Ungeheuer war zufrieden.
Die riesigen Pranken packten zu. Ein letzter Schrei wimmerte durch die menschenleere Nacht.
Der Körper fiel. Das Ungeheuer verschwand lautlos.
Der Bus gab ein kurzes Signal. Dann wurde die Tür eingezogen. Langsam rollte der Wagen stadteinwärts …
Mit dem sich entfernenden Motorgeräusch erlosch auch langsam das Licht. Ein Vorhang schloss sich, und im Zuschauerraum wurde die Beleuchtung weich eingeschaltet.
»Eispralinen«, rief eine helle Frauenstimme, »Toffees und saure Drops!« Die Platzanweiserin ging mit ihrem Bauchladen durch die Sitzreihen.
Will Davis lehnte sich behaglich in den Kinosessel zurück. Er sah den Film bereits zum dritten Mal und lächelte, verlegen, weil er nicht begreifen konnte, dass er seiner Spannung wieder erlegen war. Bisher hatte er sich nichts aus Schockerfilmen gemacht. Ed Sampson hatte ihm diesen Streifen empfohlen, und was Ed empfahl, war immer spitze.
Eigentlich hätte er jetzt nach Hause gehen können. Er wusste ja, was in dem Streifen noch passierte. Bob fand die Leiche seiner Verlobten und veranstaltete wütend eine aufregende Verfolgung des Monsters. Im Endkampf unterlag er natürlich, konnte aber dem Ungeheuer noch eine todbringende Wunde beibringen.
Warum blieb Will Davis also noch?
Er sah sich um. Die Zuschauer blickten stumm. Jeder starrte vor sich hin, die einen entsetzt, die anderen verdutzt. So dumm habe ich auch dagesessen, dachte er, als ich den Film zum ersten Mal sah. Und jetzt sitze ich zum dritten Mal hier. Warum nur?
»Eispralinen, Toffees und saure Drops!« Die Platzanweiserin hatte wenig Erfolg.
Will stand auf. Er wollte ins Foyer und sich ein Bier genehmigen. Er schlenderte langsam über den linken Gang zur Tür. Die Platzanweiserin erreichte gerade den rechten Gang. Plötzlich betrat eine junge Frau den Zuschauerraum und ging auf die Platzanweiserin zu. Will Davis staunte. Sie trug dieselbe Pelzjacke wie eben das Opfer im Film! Aber das Gesicht war anders, blasser, nicht so attraktiv.
Sie sprach auf die dralle Blondine ein, die aufmerksam zuhörte. Danach nickte sie heftig und sah sich suchend um. Sie zeigte auf eine leere Reihe in der Mitte des Saales. Dann suchte sie weiter und zeigte auf einen Fleck, den in diesem Augenblick Will Davis passierte.
Fünf Minute später rief ein Klingelzeichen die Zuschauer wieder in den Vorführraum. Will Davis kehrte erfrischt auf seinen Platz zurück. Er ließ seinen Blick über die nicht voll besetzten Reihen gleiten, da bemerkte er, dass sich auf seinem Platz ein anderer niedergelassen hatte. Das war ja weiter nicht schlimm. Rechts und links davon waren noch Sitze frei. Langsam ging er darauf zu. Als er die Stuhlreihe erreicht hatte, blieb er überrascht stehen. Auf seinem Platz saß doch die junge Dame mit der Pelzjacke … Und die Platzanweiserin hatte mit der Hand auf seinen Platz gezeigt.
Will wurde neugierig.
Mit gemurmelten Entschuldigungen drängte er sich an behosten, bestrumpften und bloßen Knien vorbei, bis er vor der jungen Dame stand, die seinen Platz eingenommen hatte.
»Entschuldigen Sie … das ist mein Platz.«
Die Dame sah ihn groß an.
»Gefallen Ihnen die anderen Stühle nicht?«
Will kam die Stimme bekannt vor, ebenso wie die Pelzjacke. Aber das Gesicht … und die Haare … weder Farbe noch Frisur hatte er schon mal gesehen.
»Außerdem hat mir die Platzanweiserin gesagt, dass ich hier Platz nehmen könnte.
»Ich hab es gesehen«, bestätigte Will, sah sie darum aber nicht weniger ratlos an.
»Ich habe gehört«, begann die Fremde, unterbrach sich aber: »Wollen Sie sich nicht setzen? Man unterhält sich dann besser.«
Will setzte sich neben sie.
»Ich habe gehört«, fuhr sie ihren unterbrochenen Satz fort, »dass es Leute gibt, die sich diesen Film in diesem Theater mehrfach angesehen haben. Ich habe die Platzanweiserin gefragt, ob das stimmt. Sie bejahte es und zeigte auf Sie. Sie wären einer von denen, die auf diesen Film so versessen sind.«
»Das stimmt.« Mehr wusste Will nicht dazu zu sagen.
Die junge Dame atmete sichtlich auf.
»Ich habe nicht geglaubt, dass ich so bald jemand finden würde. Sie werden mir doch helfen, wenn ich Sie darum bitte.«
»Natürlich. Selbstverständlich«, versicherte er hastig. »Nur … ich weiß nicht, ob ich das kann. Wollen Sie mir nicht verraten …«
»Wie oft haben sie den »Tanz mit der Bestie« gesehen?«
»Heute zum dritten Mal.«
»Dann müssen Sie doch …« Sie sah den jungen Mann unsicher an. »Ich weiß nicht … vielleicht haben Sie ihn nur flüchtig angesehen … um die Langeweile zu vertreiben …«
»Nein, nein«, versicherte Will lebhaft. »Ich kenne ihn ganz genau.«
»Dann müssen Sie mich doch kennen.«
»Sie?« Er wusste wirklich nicht mehr, was los war. »Ich habe Sie noch nie im Leben gesehen.«
»Jetzt müsste ich eigentlich gekränkt sein«, meinte sie lächelnd. »Vielleicht haben Sie aber auch streckenweise geschlafen.«
Will Davis kam sich reichlich dämlich vor. Die junge Dame stellte den Kragen ihrer Pelzjacke hoch wie das Opfer des Monsters im Film.
»Gina Montinaro«, platzte Will heraus.
»Ich bin versöhnt«, seufzte die Diva. »Ich musste schon befürchten, dass mein Gesicht nicht mit der Schminkschönheit im Film konkurrieren könnte.«
»Ganz im Gegenteil«, beeilte er sich zu versichern. »Sie sehen noch viel … ich meine … ich habe es nicht für möglich gehalten, dass ich mal Ihre Bekanntschaft machen würde.«
»Und jetzt werden Sie mir wahrscheinlich weismachen wollen, dass ich in Ihren Augen als Künstlerin schlechthin oscar-verdächtig bin«, spöttelte die Diva.
Will Davis hatte sich inzwischen gefangen. Mit Erleichterung registrierte er, dass diese Frau nicht die Allüren einer Halbgöttin hatte. Das machte sie ihm noch sympathischer.
»Selbst wenn das sehr ungalant klingt, Miss Montinaro, oder müsste ich richtiger Signorina sagen?«
»Wenn Sie allen Zweifeln aus dem Weg gehen wollen, sagen Sie einfach Gina. So nennen mich alle meine Freunde. Und ich brauche jetzt dringend einen Freund.«
»Ich heiße Will«, sagte er lahm, »Will Davis. Ich kenne längst nicht alle Filme mit Ihnen. Ich kann nur sagen, dass Sie mir in »Tanz mit der Bestie« unwahrscheinlich gut gefallen. Ich sehe heute den Film sicher nicht zum letzten Mal.«
»Sind Sie von dem Ungeheuer so fasziniert? Oder hoffen Sie, dass ich klüger werde und mir ein Taxi nehme, anstatt zum Bus zu laufen?«
Will Davis lachte.
»Das sicher nicht. Dagegen muss ich gestehen, dass mich die Maske des Ungeheuers fesselt. Was muss in einem Schauspieler vorgehen, der so eine Rolle spielen muss?«
»Ich habe Angst, Will«, flüsterte sie und umklammerte mit ihrer Hand seinen Unterarm.
»Angst? Wovor haben Sie Angst?«
»Vor meiner Ermordung!«
Will Davis starrte sie fassungslos an.
»Werden Sie bedroht?«
»Meinen Sie durch Briefe oder Telefonanrufe?«
Will nickte. Gina schüttelte den Kopf. Sie sah den jungen Fremden prüfend an. Konnte sie sich auf ihn verlassen? Sie musste es versuchen.
»Sie haben den Film gesehen und wollen sich an jede Einzelheit erinnern können.«
»Meinen Sie etwas Bestimmtes?«
»Ich meine eine Szene gegen Ende des Films. Das Ungeheuer sitzt in der Falle. Bob stellt sich dem Monstrum und wird von ihm besiegt.«
»Und der Held nimmt seinen Gegner mit in den Tod.«
»Ja, im Film.«
»Ich verstehe nicht.«
»Entsinnen Sie sich, wohin das Ungeheuer blickt, während es Bob erwürgt?«
Will dachte kurz nach.
»Wenn ich mich nicht irre, sieht das glühende Auge sein Opfer an.«
»Sie irren sich nicht. Genauso wurde die Szene gedreht. Ich erinnere mich genau. Erst nach der achten Klappe war die Einstellung im Kasten.«
Will verstand das Fachchinesisch der Filmschauspielerin nicht.
»Und das beunruhigt Sie jetzt noch?«
»Ich kann es Ihnen nicht erklären. Ich muss Sie aber um etwas bitten. Achten Sie heute auf diese Szene!«
»Und worauf besonders?«
»Auf das Monster.«
Der Zuschauerraum wurde wieder verdunkelt. Horrormusik begleitete das Geschehen auf der Leinwand.
Will Davis musterte verstohlen die schöne Frau, die neben ihm saß. Wollte sie etwas für ihre Publicity tun? Was sonst hatte das Gerede von ihrer bevorstehenden Ermordung für einen Sinn? Warum sah sie sich ihren Film in einem kleinen Kino an und suchte Hilfe bei einem Unbekannten?