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Die Kinderdetektive: Das Rätsel der entführten Hunde Eine Kriminalerzählung für Kinder Die Kinder Mara, Sebastian und Noah sehen von ihrem Baumhaus aus, wie bei der Nachbarin Frau Grimme ein ganz in Schwarz gekleideter Mann einzieht. Als sie hören, dass eine schwarz gekleidete Person die ortsansässige Bank überfallen hat, verdächtigen sie den Fremden. Sie beschatten ihn. Es stellt sich heraus, dass er unschuldig ist. Als dann in der Nachbarschaft Hunde entführt werden, von deren Besitzern Geld erpresst wird und Verdachtsmomente gegen den Mann auftauchen, nehmen sie ihn erneut unter Beobachtung. Können die Kinder das Rätsel um die entführten Hunde lösen?
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Seitenzahl: 41
Für Theo und Lutz
Sebastian, Mara und Noah saßen wie so oft in ihrem Baumhaus im Garten von Sebastians Eltern und beobachteten das Haus der Nachbarin Frau Grimme. Die hatte mal wieder, wie schon öfter, ihren Müll in die Mülltonne von Herrn Schweikert gefüllt.
»Na ja, das kennen wir schon. Morgen früh wird der Schweikert den Müll von der Grimme wieder in ihren Mülleimer zurückfüllen.« Um deutlich zu machen, wie langweilig er das fand, gähnte Noah laut.
»Es ist immer dasselbe. Hier passiert einfach nichts.« Sebastian fuhr sich mit einer Hand durch seine blonden Haare.
»Ja, einfach nur weil hier jeder Acht gibt, dass er nichts Unrechtes tut.«
»Bis auf die Grimme.« Noah lachte.
Frau Grimme hatte sich gerade zur Straße herumgedreht. Ein ganz in Schwarz gekleideter Mann mit dunkler Sonnenbrille kam die Straße herauf. Auf dem Rücken trug er einen Rucksack. Der schwarze Schlapphut war in die Stirn gezogen. Die Grimme, beide Arme in die Hüfte gestützt, schaute dem Mann erwartungsvoll entgegen. Plötzlich schwang sie die Hände in die Luft und mit dem Ruf »Mein Junge!« stürzte sie dem Schwarzen entgegen. Beide fielen sich in die Arme und verschwanden dann im Hauseingang der Grimme.
»Was war das denn?« Sebastian sah seine beiden Spielkameraden an.
»War das ihr Sohn?«, fragte Mara mit erstaunter Stimme.
»Quatsch. Die Grimme ist nicht verheiratet.«
Sebastian sagte es in bestimmendem Ton.
»Das braucht sie auch nicht zu sein. Sie kann trotzdem einen Sohn haben.«
Sebastian schaute sie an. »Die Grimme wohnt ewig lange hier, sie lebt schon immer allein. Das weißt du doch.«
»Das stimmt.« Maras Stimme wurde leiser. »Der Mann, der sah aber wirklich unheimlich aus. Ich habe richtig Angst bekommen.«
»Du brauchst keine Angst zu haben. Wir sind bei dir.« Sebastians Stimme klang fest. »Das ist jedenfalls sehr interessant. Wir werden das Haus der Grimme weiter beobachten.«
Das taten sie. Es passierte aber nichts mehr.
Nach zwei Stunden Beobachten trennten sich die Kinder. Es war Zeit, nach Hause zum Abendessen zu gehen.
***
Am nächsten Abend kam Sebastians Vater von der Arbeit nach Hause, ging an den Kühlschrank, holte eine Flasche Bier heraus, öffnete sie, setzte sich im Wohnzimmer in seinen Lieblingssessel, trank einen Schluck Bier und seufzte erleichtert.
»Was für ein Tag«, sagte er und trank noch einen Schluck. Sebastian, der ihm ins Wohnzimmer gefolgt war, fragte: »Was war denn los?«
»Viel Arbeit im Büro. Dann gab es noch etwas Aufregung wegen der Nachricht, die der Kollege Kauper mit aus der Mittagspause brachte. Es gab heute einen Banküberfall. Die Sparkasse in der Eichingerstraße ist überfallen worden. Der Täter, ein schwarz gekleideter Mann, konnte entkommen. Er hat angeblich zehntausend Euro erbeutet. Werʼs glaubt!« Er schwieg.
Sebastian horchte auf. »Ein schwarz gekleideter Mann? Mit schwarzem Schlapphut?«
»Mit schwarzem Schlapphut? Nein. Er trug eine schwarze Maske vor dem Gesicht. Warum willst du das wissen?«
»Bei Frau Grimme. Der Mann. Ein schwarz gekleideter Mann mit Schlapphut kam gestern zu der Grimme. Er hat das Haus gestern nicht mehr verlassen. Vielleicht war er es, der die Bank überfallen hat.«
Sein Vater sah Sebastian zweifelnd an. »Nun mach dich mal nicht lächerlich. Nur weil Frau Grimme Besuch hat, der sich in Schwarz kleidet, muss das nicht der Täter sein. Was macht eigentlich die Schule?«
Sebastian schaute ärgerlich und enttäuscht. »Die Schule? Aber, Papa, es sind doch Ferien!«
»Äh … ah ja, wo ist denn deine Mutter? Ich habe sie noch nicht gesehen.«
***
Gleich am nächsten Morgen lag Sebastian mit seinen Freunden auf der Lauer. Er war früh wach geworden, die Sonne schien in sein Fenster. Als er mit seinen Eltern gefrühstückt hatte, rief er die Freunde an und sagte ihnen, dass sie sich bei ihm im Garten treffen könnten. Sie lagen nebeneinander auf dem Bauch und sahen zum Haus von Frau Grimme. Sebastian inspizierte mit dem mitgebrachten Fernglas seines Vaters die gegenüberliegenden Fenster.
»Und du meinst wirklich, der Mann bei der Grimme ist der Bankräuber?« Noah sah Sebastian an.
Der strich sich eine Haarsträhne aus der Stirn und sagte: »Warum nicht? Hör mal! Da erscheint ein Mann bei der Grimme, die noch nie Besuch gehabt hat. Der Mann ist schwarz gekleidet und am nächsten Tag wird von einem schwarz gekleideten Mann eine Bank bei uns im Ort überfallen. Das kann kein Zufall sein.«
Noah hatte so seine Zweifel. »Bisschen dünn ist das schon. Wir sollten vielleicht herausbekommen, wer dieser Mann überhaupt ist. Mit Vermutungen sollten wir uns nicht abgeben.«
»Ja, es stimmt. Mit Verdächtigungen allein ist uns nicht geholfen. Aber wie sollen wir mehr erfahren?
Wir können die Grimme nicht einfach fragen, wer der Mann ist, der bei ihr wohnt.«
»Doch, können wir. Das heißt, ich kann das.«
Mara schaute die beiden Jungen an. Ihre blauen Augen blitzten.