Die Weihnachtskrippe - Rainer Güllich - E-Book

Die Weihnachtskrippe E-Book

Rainer Güllich

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Beschreibung

Kurz vor Heiligabend wird die berühmte Arndorfer Weihnachtskrippe aus der Kirche gestohlen. Die Geschwister Lea und Paul haben einen Verdacht, wer sie entwendet haben könnte. Sie beginnen mit ihren Ermittlungen. Wird es ihnen gelingen, die Weihnachtskrippe pünktlich zum Heiligen Abend zurückzubringen?

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Rainer Güllich

Die Weihnachtskrippe

Eine weihnachtliche Kriminalgeschichte (nicht nur) für Kinder

Für Theo, Lutz und FridaBookRix GmbH & Co. KG81371 München

Kapitel 1

 

Die letzten Töne der Orgel verklangen. Sie schwebten noch eine Weile in der Luft, dann war es still. Der Chor driftete auseinander. Gemurmel wurde lauter und lauter. Von Pfarrer Mausig kam ein scharfes „Pscht“, dann trat wieder Stille ein. Die Kinder strömten durch das große Kirchenportal, über dem mit Lametta geschmückte Tannenzweige hingen, nach draußen.

Nur Paul und Lea blieben noch in der Kirche. Paul war zwölf Jahre alt, seine Schwester war ein Jahr jünger als er. Langsam und andächtig schritten sie auf den Altar zu, auf dessen rechter Seite auf einem mit einem goldenen Tuch bedeckten Tisch die Arndorfer Krippe stand. Sie war dieses Jahr der Gemeinde des Städtchens Talgut als Leihgabe zur Verfügung gestellt und heute aufgebaut worden. Sonst stand die Krippe auf dem Altar der Kirche des Klosters Oberbaumbach.

Von dem berühmten Bildhauer Arndorf vor zweihundert Jahren geschnitzt, stellte die Krippe ein wertvolles Stück Kirchenkunst dar.

Ehrfurchtsvoll bestaunten die beiden Kinder die Krippe. Besonders das Gesicht des Christuskindes war genau gestaltet. Es hatte runde Wangen und schaute den Betrachter mit strahlenden Augen an.

„Gefällt sie Euch?“

Die Kinder drehten sich herum, um zu sehen, wessen Stimme sie aufgeschreckt hatte. Ein kleiner Mann in schwarzem Anzug, schwarzem Hut und einem schwarzen Regenschirm über dem linken Arm stand hinter ihnen.

„Ja, ja, schaut sie euch nur an, aber fasst nichts an und macht nichts kaputt. Diese Krippe ist das Wertvollste, was es gibt auf der Welt. Ich habe dafür gesorgt, dass sie dieses Jahr hier bei uns in der Kirche stehen kann. Ich habe also auch die Verantwortung dafür.“ Seine Augen glänzten wie im Fieber.

Lea schaute den Mann mit großen Augen an, nahm Pauls Arm und zog ihn mit sich fort. Der Mann lachte laut.

„Was soll das Lea. Was ziehst du so an mir?“ Paul schaute seine Schwester erstaunt an.

„Der Mann macht mir Angst“, antwortete sie. „Wer ist das?“

„Ach, vor dem brauchst du keine Angst zu haben. Das ist doch Herr Albus, der Besitzer der Albus-Werke. Sabrina, seine Tochter geht doch in unsere Schule.“

„Ach Sabrina. Die ist mit mir im Handarbeitskurs. Sie ist nett.“ Leas Angst schien mit einem Mal verschwunden.

„Lass uns gehen. Es wird Zeit. Mutter wird mit dem Abendbrot auf uns warten.“ Lea wusste, dass nicht ihre Mutter für Pauls große Eile der Grund war, sondern sein immerwährender Appetit. Sie lachte. „Ja, lass uns ruhig gehen. Du siehst nämlich schon ganz verhungert aus.“

Die Kinder verließen die Kirche durch das Portal. Lea schaute sich noch einmal nach dem Mann in Schwarz um. Sie sah, dass er mit Pfarrer Mausig sprach. Im schummrigen Licht der Altarkerzen konnte man die beiden kaum erkennen.

 

Beim Abendessen erzählten die Geschwister ihren Eltern von der schönen Krippe, die sie nach der Chorprobe in der Kirche hatten bewundern können. Sie zeigten sich ganz stolz, dass sie mit dem Kinderchor am Heiligen Abend vor dieser wertvollen Krippe Weihnachtslieder singen durften. Es war das erste Mal, das der Kinderchor in der Kirche singen würde, bisher war das dem Erwachsenenchor vorbehalten gewesen. Pfarrer Mausig, der seit einigen Monaten der Pfarrer von Talgut war, wollte andere Wege beschreiten als sein Amtsvorgänger. Mausig setzte auf den Nachwuchs, wie er immer wieder betonte.

Magdalena Matzig zeigte sich vollends informiert, was ihre Kinder etwas erstaunte. Kümmerte sich ihre Mutter sonst doch nur um die häuslichen Belange. Alles andere überließ sie ihrem Ehemann Berthold, wobei den nun aber Kirchendinge tatsächlich nicht interessierten.