Die verwunschene Villa - Amy Taylor - E-Book

Die verwunschene Villa E-Book

Amy Taylor

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Beschreibung

Jenny Behnisch, die Leiterin der gleichnamigen Klinik, kann einfach nicht mehr. Sie weiß, dass nur einer berufen ist, die Klinik in Zukunft mit seinem umfassenden, exzellenten Wissen zu lenken: Dr. Daniel Norden! So kommt eine neue große Herausforderung auf den sympathischen, begnadeten Mediziner zu. Das Gute an dieser neuen Entwicklung: Dr. Nordens eigene, bestens etablierte Praxis kann ab sofort Sohn Dr. Danny Norden in Eigenregie weiterführen. Die Familie Norden startet in eine neue Epoche! Es war einer von diesen Tagen, die Pia Kirsch an sich und der Welt verzweifeln ließen. Alles, wirklich alles schien schief zu gehen. Das Elend hatte schon am frühen Morgen begonnen, als ihre Kaffeemaschine keinen einzigen Mucks mehr von sich gab. Sie konnte nicht herausfinden, woran es lag und beschloss, auf dem Weg zur Arbeit einen Kaffee zum Mitnehmen zu besorgen. Weil sie sich viel zu lange mit dem defekten Gerät auseinandergesetzt hatte, fuhr ihr ihre gewohnte Straßenbahn davon. Beim Bäcker konnte die Verkäuferin dann ihren 20-Euro-Schein nicht wechseln und sie musste die 2,95 für den Kaffee tatsächlich mit ihrer EC-Karte bezahlen, was sie eigentlich nicht so gern tat. Dann verbrannte sie sich fast die Lippen an dem viel zu heißen Kaffee. Mit fast einer Viertelstunde Verspätung und reichlich entnervt sperrte sie ihren kleinen Antiquitätenladen in einer Seitenstraße zur Fußgängerzone im Zentrum Münchens endlich auf. Sie wusste, dass viele andere Menschen über solche Missgeschicke nur milde lächeln würden. Aber sie gehörte zu denjenigen, deren Nervenkostüm meistens dünn und manchmal sogar rissig war. Sie begann daher ihren Arbeitstag mit nervösem Herzklopfen und hoffte inständig, dass es in den nächsten Stunden besser laufen möge. Aber dann schlug sie die Tageszeitung auf, die sie beim Bäcker zum Kaffee mitgenommen hatte und entdeckte eine Anzeige. Schlagartig wurde es ihr heiß und kalt gleichzeitig. Nur wenige Worte, schwarz umrandet, in dick gedruckten Buchstaben. »Vorbesichtigung«, las sie zum wiederholten Mal. »Der gesamte Inhalt der herrschaftlichen Villa der Unternehmerfamilie Augstein wird versteigert. An den folgenden zwei Tagen ist eine Vorbesichtigung möglich, Katalog liegt auf.« Dann folgten zwei Datums- und Uhrzeitangaben und darunter, in wesentlich kleineren Buchstaben, waren Straße und Hausnummer zu lesen. Pia war der Meinung, dass die Nennung der Adresse überflüssig war, denn sie war sich sicher, dass jeder in München die Villa kannte.

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Chefarzt Dr. Norden – 1251 –

Die verwunschene Villa

Unveröffentlichter Roman

Amy Taylor

Es war einer von diesen Tagen, die Pia Kirsch an sich und der Welt verzweifeln ließen. Alles, wirklich alles schien schief zu gehen. Das Elend hatte schon am frühen Morgen begonnen, als ihre Kaffeemaschine keinen einzigen Mucks mehr von sich gab. Sie konnte nicht herausfinden, woran es lag und beschloss, auf dem Weg zur Arbeit einen Kaffee zum Mitnehmen zu besorgen. Weil sie sich viel zu lange mit dem defekten Gerät auseinandergesetzt hatte, fuhr ihr ihre gewohnte Straßenbahn davon. Beim Bäcker konnte die Verkäuferin dann ihren 20-Euro-Schein nicht wechseln und sie musste die 2,95 für den Kaffee tatsächlich mit ihrer EC-Karte bezahlen, was sie eigentlich nicht so gern tat. Dann verbrannte sie sich fast die Lippen an dem viel zu heißen Kaffee. Mit fast einer Viertelstunde Verspätung und reichlich entnervt sperrte sie ihren kleinen Antiquitätenladen in einer Seitenstraße zur Fußgängerzone im Zentrum Münchens endlich auf. Sie wusste, dass viele andere Menschen über solche Missgeschicke nur milde lächeln würden. Aber sie gehörte zu denjenigen, deren Nervenkostüm meistens dünn und manchmal sogar rissig war. Sie begann daher ihren Arbeitstag mit nervösem Herzklopfen und hoffte inständig, dass es in den nächsten Stunden besser laufen möge.

Aber dann schlug sie die Tageszeitung auf, die sie beim Bäcker zum Kaffee mitgenommen hatte und entdeckte eine Anzeige. Schlagartig wurde es ihr heiß und kalt gleichzeitig. Nur wenige Worte, schwarz umrandet, in dick gedruckten Buchstaben. »Vorbesichtigung«, las sie zum wiederholten Mal. »Der gesamte Inhalt der herrschaftlichen Villa der Unternehmerfamilie Augstein wird versteigert. An den folgenden zwei Tagen ist eine Vorbesichtigung möglich, Katalog liegt auf.« Dann folgten zwei Datums- und Uhrzeitangaben und darunter, in wesentlich kleineren Buchstaben, waren Straße und Hausnummer zu lesen. Pia war der Meinung, dass die Nennung der Adresse überflüssig war, denn sie war sich sicher, dass jeder in München die Villa kannte. Früher war es jedenfalls so, als es die Firma der Augsteins noch gab.

Ihr Blick richtete sich auf den Wandkalender in dem kleinen Büro ihres Ladens. Schon morgen war der erste von zwei Tagen, an denen eine Vorbesichtigung möglich war.

»Lass es sein«, meldete sich eine mahnende Stimme in ihrem Kopf. »Auch wenn es für dein Geschäft eine selten gute Gelegenheit wäre.«

Energisch faltete sie die Zeitung zusammen und legte sie beiseite. Die Glocke an der Ladentür hatte gerade den Kunden angekündigt, den sie bereits erwartet hatte. Es war einer ihrer langjährigen Stammkunden, der vorgestern eine wunderschöne antike Kommode aus den Dreißigerjahren gekauft und für heute die Abholung angekündigt hatte.

Pia liebte das, was sie tat. Eigentlich war sie studierte Betriebswirtschaftlerin, aber sie hatte schon während ihres Studiums hier gejobbt und sich damit ein paar Euro dazu verdient. »Peters Antiklädchen« hieß das Geschäft zu jener Zeit, nach dem damaligen Inhaber Peter Waldmann. Von ihm hatte sie viel gelernt und der Umgang mit schönen Dingen aus der Vergangenheit hatte sie glücklich gemacht. Deshalb hatte sie nicht lange gezögert, als er ihr nach ihrem Examen anbot, das Geschäft in eigener Regie übernehmen zu können. Er meinte, er wolle sich wohlverdient zur Ruhe setzen und wüsste niemanden, dem er sein Geschäft lieber anvertrauen würde. Pia reagierte spontan, was bei ihr selten vorkam. Aber die Idee, ihr eigenes Geschäft führen zu können, hatte sie auf der Stelle begeistert. Sie hatte auch sofort einen neuen Namen für das kleine, aber feine Antiquitätengeschäft gefunden. Es hieß nun »Pias Antiklädchen«. Sie war damals erst fünfundzwanzig Jahre alt gewesen, aber sie fühlte sich in der Lage, diese Verantwortung zu übernehmen. Schließlich könnte sie ja jederzeit wieder etwas anderes machen, allerdings wusste sie, dass der Laden ganz gut lief. Warum sollte das unter ihrer Führung anders sein?

Das war vor dreizehn Jahren gewesen und Pia Kirsch hatte keinen einzigen Tag davon bereut. Reich war sie nicht geworden, aber sie konnte vom Ertrag ihres eigenen Ladens ganz gut leben und mehr brauchte sie nicht. Allerdings fiel es ihr jedes Mal schwer, wenn sie eines ihrer schönen Dinge tatsächlich verkaufte. Im Ankauf wählte sie immer nur das aus, wovon sie selbst begeistert war. Die Sachen dann wieder hergeben zu müssen, war vernünftig, schließlich lebte sie davon, und trotzdem musste sie sich oft zusammenreißen und sich daran erinnern, dass Pias Antiklädchen nur durch Verkäufe bestehen bleiben konnte.

Sie fand die kleinen und großen Kostbarkeiten meistens auf Flohmärkten, in den Kleinanzeigen der Zeitung oder auch bei Haushaltsauflösungen und Versteigerungen. Dass ein gesamter Hausstand zur Versteigerung kam, war gar nicht mal so selten. Entweder waren es die Erben der ehemaligen Wohnungs- oder Hausbesitzer, die möglichst schnell alles zu Geld machen wollten, oder aber es waren die Eigentümer selbst, die sich aus welchem Grund auch immer von ihrem bisherigen Lebensmittelpunkt trennen wollten.

Die Zeit, die sie in ihrem Laden verbrachte, war für sie keine Arbeit im eigentlichen Sinn. Sie war umgeben von zauberhaften Gegenständen, von denen jeder seine eigene Geschichte hatte. Manchmal verlor sie sich in ihrer Fantasie, wenn sie sich vorstellte, was die einzelnen Dinge in ihrem Laden wohl zu erzählen hätten, wenn sie reden könnten.

Heute hatte sie jedoch keinen Sinn für sentimentale Träume. Sie musste Abschied nehmen von der zierlichen Kommode aus hochpoliertem Kirschbaumholz. Glücklich über den Verkauf und gleichzeitig traurig über den Verlust sah sie zu, wie der Kunde zusammen mit seinem Begleiter das Möbelstück vorsichtig zur Ladentür hinaus trug und auf einem Hänger fest verzurrte. Fast hätte sie darüber die Annonce vergessen, aber die Erinnerung daran kam sofort zurück, als sie wieder in ihr Büro zurückgekehrt war und ihr Blick auf die Zeitung fiel. Erneut schlug sie die Seite mit den Kleinanzeigen auf und las immer und immer wieder denselben Text. Morgen … sollte sie hingehen?

In ihrer Brust stritten sich zwei Widersacher. »Du müsstest deinen Laden für ein paar Stunden zusperren«, gab der eine zu bedenken.

»Aber du könntest noch einmal in das Haus, in dem du so glücklich warst«, wisperte der andere.

»Glücklich?! Warst du dort wirklich glücklich?«, provozierte der Erste.

»Ja, bis zu dem Tag, an dem es zu Ende war«, parierte der zweite.

»Du wirst es bereuen, wenn du hingehst«, drohte der Bedenkenträger.

»Mag sein, wahrscheinlich hast du recht«, gab der andere Gedanke schließlich klein bei.

»Ganz schön feige«, hallte es irgendwo in ihrem Hinterkopf.

Pia warf die Zeitung in den Papiermüll, als ob sie damit die Angelegenheit auch gleich mit beseitigen könnte. Aber in ihrem Kopf hatte sich bereits ein Funke der Versuchung festgesetzt. Als ob sie sich selbst eine letzte Chance zum Ausweichen geben wollte, nahm sie sich vor, erst am nächsten Tag wieder daran zu denken und dann eine Entscheidung zu treffen.

Sie versuchte, sich den ganzen restlichen Tag auf andere Dinge zu konzentrieren. Um sich abzulenken, nahm sie sich sogar des Schuhkartons an, der ein heilloses Durcheinander an Belegen für den Steuerberater beherbergte. Sie hielt es für eine Sache des Anstands, die Zettel halbwegs sortiert zu haben, bevor sie ihm die Quittungen, Rechnungen und den sonstigen Papierkram übergab.

Am Abend versuchte sie vergeblich, dem Defekt an der Kaffeemaschine in ihrer Küche auf die Spur zu kommen und beschloss dann, morgen eine Viertelstunde früher aufzustehen, um noch beim Bäcker vorbeigehen zu können. Es schien, als habe sie den Entschluss schon gefasst. Sie würde nicht zur Vorbesichtigung in die Villa Augstein gehen.

Aber dann kam es doch anders. Es war kurz vor zwölf Uhr, die Zeit, in der sie normalerweise eine kleine Mittagspause einlegte, als sie ihrem inneren Impuls nachgab. Auch wenn es in ihrem Bauch bedrohlich grummelte, fasste sie sich ein Herz, sperrte ihren Laden ab und fuhr mit Straßenbahn und Bus zu dem Haus, dessen Adresse sie auch nach so vielen Jahren und Jahrzehnten noch immer auswendig wusste.

*

Dr. Daniel Norden dachte nach. Seine wundervolle Ehefrau Fee hatte zwar keinen Geburtstag, aber er wollte ihr dennoch eine Freude machen. Sie war es, die ihm mit ihrer unerschütterlichen Liebe seinen mitunter sehr stressigen Alltag versüßte. Felicitas Norden war zwar selbst Ärztin, und noch dazu hatte sie mit der Leitung der Kinderstation in derselben Klinik, in der er Chefarzt war, genug eigene Verantwortung und Herausforderungen zu meistern. Trotzdem fand sie immer wieder die Kraft, ihm in allem, was er tat, zur Seite zu stehen. Er liebte sie von ganzem Herzen, und er bewunderte sie für ihre Tatkraft und ihre Disziplin. Ohne diese Eigenschaften hätten sie beide als Elternpaar die zurückliegenden Jahre und Jahrzehnte nicht so gut bewältigen können, wie sie es getan hatten. Ihre fünf gemeinsamen Kinder waren allesamt wohlgeraten und bestens auf das Leben vorbereitet, ihr gemeinsames Zuhause war ein Rückzugsort für die ganze Familie, und seine Fee war als Mutter und Ehefrau unbestritten der Mittelpunkt dieses Glücks. Dafür wollte er ihr ›Danke‹ sagen, denn das tat er seiner Meinung nach viel zu selten. Das war ihm bewusst, aber jetzt hatte er sich fest vorgenommen, jede mögliche Ablenkung zu ignorieren, die ihn bei seinem Plan stören könnten.

Das Inserat in der gestrigen Morgenzeitung kam ihm daher wie gerufen. Die Villa Augstein kannte jeder in München, zumindest von außen. Von innen hatte sie bisher vermutlich nur eine Handvoll Menschen gesehen und das Ehepaar Norden gehörte nicht dazu. Die Vorbesichtigung zur geplanten Versteigerung des Inventars wäre doch eine perfekte Gelegenheit! Fee und er waren zwar keine ausgemachten Experten für Antiquitäten, aber schon alleine die Möglichkeit, sich in der Villa einmal umschauen zu können, erschien ihm verlockend. Er war sicher, dass Fee genauso dachte und wenn ihnen bei der Besichtigung das eine oder andere hübsche Stück ins Auge fallen würde, dann könnte er sich gut vorstellen, an der Versteigerung teilzunehmen, die zwei Wochen später stattfinden sollte. Er bat Fee, sich für den betreffenden Tag ein paar Stunden frei zu nehmen und kündigte eine Überraschung an.

Er hatte mit seinem Plan ins Schwarze getroffen! Erst am schmiedeeisernen Tor des weitläufigen Anwesens, auf dem die Villa Augstein stand, offenbarte er ihr, was er vorhatte.

»Du meinst, wir beide können da jetzt einfach so hineinmarschieren und uns umschauen?«, fragte sie mit leuchtenden Augen. »Wie aufregend!«

»Überall, wo wir hindürfen. Ich denke mal, dass so ziemlich jeder Raum begehbar ist, schließlich wollen die ja alles unter den Hammer bringen, was drin ist«, vermutete Daniel. »Halte die Augen offen, meine Fee, denn wenn dir was gefällt, können wir es vielleicht ersteigern … sofern wir Glück haben. Aber warum soll uns das Glück denn nicht hold sein?«

»Du meinst, ich kann mir was aussuchen?« Fees Wangen waren leicht gerötet.

»Wenn es nicht gerade ein Ungetüm von einem Möbelstück ist oder ein potthässlicher Kronleuchter«, schränkte Daniel lächelnd ein.

»Keine Sorge, aber ein Väschen vielleicht, eine Porzellandose oder ein Kerzenleuchter«, zählte Fee begeistert auf und Daniel wusste, dass seine geliebte Frau Feuer gefangen hatte. Er beglückwünschte sich innerlich für seine geniale Idee und drückte auf die reichlich verzierte Klinke des Eingangstores zum Grundstück, beides aus geschmiedetem Eisen. »Ich geh mal voraus, mein Schatz«, kündigte er an.

»Weißt du denn, wie das jetzt abläuft?«, rief Fee hinter ihm. Sie konnten nicht nebeneinander laufen, denn der Weg bis zur Villa war schmal. Ursprünglich schien er breit und bequem gewesen zu sein, aber jetzt holte sich die Natur links und rechts der Waschbetonplatten ihren angestammten Platz zurück. Fee erkannte auf den ersten Blick, dass der Garten, der eigentlich auch als Park bezeichnet werden konnte, schon länger keine ordnende Hand mehr gesehen hatte.

»Siehst du dort die Rosensträucher?«, fragte Daniel, der ihre Frage zwar gehört hatte, aber der Anblick der ungehindert wuchernden Rosen hatte ihn auf andere Gedanken gebracht. »Fast wie Dornröschens Schloss, findest du nicht auch?«

»Es ist die zweite Blütezeit im Jahr für Rosen«, erklärte Fee. »Im September und Oktober zeigen sie noch mal, was sie können. Aber die hier sind schon wirklich etwas ganz Besonderes«, staunte sie. »Man hat sie wohl schon länger nicht mehr geschnitten und deshalb sind sie derart in die Höhe und Breite gewuchert. Und wie die duften, riechst du das?«

»Ja«, sagte Daniel, obwohl er damit ein wenig schwindelte. Aber er konnte seine Frau sehr gut verstehen. Sie liebte Rosen und er gönnte ihr einen Moment den atemberaubenden Anblick. Nach seinem Geschmack standen die Rosensträucher viel zu nah am Gebäude. »Sind das Kletterrosen oder nutzen die Sträucher nur die günstige Gelegenheit? Sieh nur, einige Ausläufer reichen schon bis zur ersten Etage hinauf.«

»Da ist doch extra ein Klettergerüst an der Mauer der Villa angebracht, siehst du das nicht? Das ist so geplant, aber sie müssten trotzdem dringend geschnitten werden … wie so manches hier«, sagte sie, ohne den Blick von der verschwenderisch üppigen Blütenpracht in Rot, Rosa, Orange und Weiß abzuwenden.

»Na komm, dann gehen wir mal hinein«, forderte Daniel sie auf. »Wir müssen uns zum Glück nicht um den Garten kümmern.« Er zwinkerte ihr zu, nahm sie am Arm und begleitete sie die breiten Stufen hinauf bis zur Haustür.

»Na das nenne ich mal einen Eingang«, staunte er. Die überbreite und hohe zweiflügelige Tür bestand aus schwerem Holz mit üppigen Schnitzereien. »Es würde mich nicht wundern, wenn uns ein Diener im Livree öffnet«, sagte er, griff nach dem schweren Messingring mit dem polierten Löwenkopf und klopfte damit energisch gegen die Haustüre.