Ihre zweite Chance - Amy Taylor - E-Book

Ihre zweite Chance E-Book

Amy Taylor

0,0

Beschreibung

Jenny Behnisch, die Leiterin der gleichnamigen Klinik, kann einfach nicht mehr. Sie weiß, dass nur einer berufen ist, die Klinik in Zukunft mit seinem umfassenden, exzellenten Wissen zu lenken: Dr. Daniel Norden! So kommt eine neue große Herausforderung auf den sympathischen, begnadeten Mediziner zu. Das Gute an dieser neuen Entwicklung: Dr. Nordens eigene, bestens etablierte Praxis kann ab sofort Sohn Dr. Danny Norden in Eigenregie weiterführen. Die Familie Norden startet in eine neue Epoche! »Kennst du eigentlich Clarissa von Trotten?« Daniel Norden warf seiner geliebten Ehefrau Felicitas einen fragenden Blick über den oberen Rand seiner morgendlichen Zeitungslektüre zu. Sie war gerade dabei, seine mittlerweile leere Kaffeetasse zum zweiten Mal aufzufüllen. »Wie kommst du denn jetzt darauf? Seit wann liest du den Boulevardteil?« »Ich hätte es mir denken können«, gab er amüsiert zurück. »Meine Frau antwortet gleich mit zwei Gegenfragen. Also kennst du sie?« Felicitas warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. »Mein Schatz, wir haben noch genau zehn Minuten für unser Frühstück, wenn wir nicht zu spät in die Klinik kommen wollen.« »Und dann weicht sie auch noch aus …« Daniel faltete die Zeitung zusammen, legte sie auf den Tisch und griff nach seiner bereits angebissenen Brötchenhälfte, die noch auf seinem Teller lag. »Wir kommen so gut wie nie zu spät, mein Feelein, auch heute nicht und daran ändert meine kleine Frage an dich überhaupt nichts.« Genüsslich biss er in sein dick bestrichenes Marmeladenbrötchen. »Und außerdem bin ich der Chefarzt und du die Leitende Ärztin der Kinderabteilung. Ohne uns können die Kollegen und Kolleginnen sowieso nicht anfangen.« »Du machst wohl Scherze«, widersprach Fee. »Das wäre ja das erste Mal, dass du deine Pflichten nicht ernst nimmst.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 109

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Chefarzt Dr. Norden – 1235 –

Ihre zweite Chance

Glaub an dein Glück, Caroline!

Amy Taylor

»Kennst du eigentlich Clarissa von Trotten?« Daniel Norden warf seiner geliebten Ehefrau Felicitas einen fragenden Blick über den oberen Rand seiner morgendlichen Zeitungslektüre zu.

Sie war gerade dabei, seine mittlerweile leere Kaffeetasse zum zweiten Mal aufzufüllen. »Wie kommst du denn jetzt darauf? Seit wann liest du den Boulevardteil?«

»Ich hätte es mir denken können«, gab er amüsiert zurück. »Meine Frau antwortet gleich mit zwei Gegenfragen. Also kennst du sie?«

Felicitas warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. »Mein Schatz, wir haben noch genau zehn Minuten für unser Frühstück, wenn wir nicht zu spät in die Klinik kommen wollen.«

»Und dann weicht sie auch noch aus …« Daniel faltete die Zeitung zusammen, legte sie auf den Tisch und griff nach seiner bereits angebissenen Brötchenhälfte, die noch auf seinem Teller lag. »Wir kommen so gut wie nie zu spät, mein Feelein, auch heute nicht und daran ändert meine kleine Frage an dich überhaupt nichts.« Genüsslich biss er in sein dick bestrichenes Marmeladenbrötchen. »Und außerdem bin ich der Chefarzt und du die Leitende Ärztin der Kinderabteilung. Ohne uns können die Kollegen und Kolleginnen sowieso nicht anfangen.«

»Du machst wohl Scherze«, widersprach Fee. »Das wäre ja das erste Mal, dass du deine Pflichten nicht ernst nimmst. Also los, iss dein Brötchen und trink deinen Kaffee, damit wir losfahren können.«

»Zu Befehl.« Daniel grinste. »Aber erst, wenn du meine Frage beantwortet hast.« Er sah seine Frau erwartungsvoll an. »Also nun sag schon, kennst du sie?«

»Clarissa von Trotten«, wiederholte Fee langsam und richtete ihren Blick ins Leere. Auf ihrer Stirn bildeten sich zarte Fältchen, wie immer, wenn sie nachdachte. »Ist das nicht diese Schauspielerin? Schon etwas älter? Sie hat in einigen Heimatfilmen mitgespielt, die damals in den Siebzigern so angesagt waren. Oder täusche ich mich?«

»Das könnte hinkommen«, war seine Antwort. »Gerhard hat so etwas angedeutet.«

»Gerhard? Dein Studienfreund, der nun in der Privatklinik im Stadtteil Laim arbeitet?«, fragte Fee neugierig. »Was hat der denn mit Kino zu tun?«

»Nichts. Er wusste nämlich auch nichts Genaues, aber unser Gespräch gestern drehte sich hauptsächlich um die Hüftluxation der Patientin, weniger um ihre Filmvergangenheit.«

»Autsch.« Fee verzog das Gesicht. »Eine ausgekugelte Hüfte ist schmerzhaft.«

»Genau. Und Gerhard kann in der Klinik, in der er beschäftigt ist, keinen zeitnahen Operationstermin für die Patientin frei schaufeln. Deshalb wird Clarissa von Trotten heute zu uns verlegt. Ich operiere sie spätestens morgen.«

»Warum denn gleich operieren?«, fragte Fee. »Warum hat Gerhard das Gelenk nicht längst wieder eingerenkt?«

»Es ist wohl nicht zum ersten Mal passiert. Wenn ich ihn gestern am Telefon richtig verstanden habe, ist die Dame schon öfter bei ihm mit ähnlichen Problemen gewesen. Er meinte, jetzt sei der Gelenkknorpel so weit verschlissen, dass eine Endoprothese das Beste wäre. Eingerenkt hat er das Gelenk übrigens schon.«

»Okay. Dann hat sie zumindest die höllischen Schmerzen los. Aber warum die Eile für den geplanten Gelenkersatz?«

»Das erzähle ich dir auf der Fahrt in die Klinik, mein Schatz. Ich bin fertig, du wolltest doch, dass ich mich beeile. Aber auf einen Kuss bestehe ich noch, bevor der alltägliche Wahnsinn wieder losgeht.«

»Erst Spülmaschine einräumen, dann Kuss«, gab sie verschmitzt lächelnd zurück. Sie war schon dabei, das Geschirr in die Küche zu tragen und nahm seine Hilfe dabei gerne an. Für einen zärtlichen Kuss nahm sich das Ehepaar anschließend gerne noch Zeit.

Auf der kurzen Autofahrt in die Behnisch-Klinik erzählte Daniel dann noch den Rest der Geschichte rund um die berühmte Filmschauspielerin, deren Aufnahme heute geplant war. »Das Gelenk ist anscheinend so instabil, dass es sofort wieder zu einer Luxation käme, wenn es belastet wird. Und wie du vorhin schon bemerkt hast – ein ausgerenktes Hüftgelenk ist kein Spaß.«

»Wie alt ist die Patientin?«, fragte Fee interessiert. »Ich denke, bestimmt schon über siebzig«, vermutete sie.

»Ja, fünfundsiebzig. Nicht zu spät für ein neues Hüftgelenk«, antwortete Daniel und Fee war klar, dass er in Gedanken bereits bei der Operation war. Das wusste sie bereits, als er sie vorhin gebeten hatte, sich ans Steuer zu setzen. Sie beschloss daher, ihn nicht mit weiteren Fragen an seiner Konzentration zu hindern und kutschierte den Wagen umsichtig durch den morgendlichen Berufsverkehr. Es hatte wieder geschneit in dieser Nacht, aber die Hauptverkehrswege waren bereits geräumt und sie kam gut voran.

Eine Viertelstunde später hatte Fee das Auto auf dem reservierten Parkplatz für den Chefarzt der Klinik abgestellt. »Dann wünsche ich dir nur Gutes für alles, was heute zu erledigen ist«, sagte sie fröhlich und umarmte ihn zum letzten Mal an diesem Morgen, bevor sie sich beide voller Tatendrang dem Klinikalltag stellten.

Daniels erster Weg führte ihn in sein Büro, wo er bereits von seiner Assistentin Katja Baumann erwartet wurde. »Chef, gut dass Sie schon da sind«, begrüßte sie ihn.

»Schon? Bin ich zu früh?«, fragte er irritiert. Er legte seinen Mantel aus dunkelblauem Tuch ab und hängte ihn an die Garderobe. Dann griff er nach seinem blütenweißen Arztkittel und wartete auf Katjas Erklärung für ihre ungewöhnliche Begrüßung.

»Nur ein paar Minuten«, antwortete sie. »Aber in der Notaufnahme ist schon allerhand los. Doktor Berger hat schon zweimal nach Ihnen gefragt. Eine Patientin ist vor einer Stunde schon eingeliefert worden. Das heißt, sie wurde verlegt von der …«

»Ich weiß. Die Hüftluxation. Clarissa von Trotten«, unterbrach sie Daniel. »So früh schon … das kann nur bedeuten, dass es entweder dringend ist, oder es gab einen anderen Grund für die abgebende Klinik. Keine Kapazitäten vielleicht.«

»Ich glaube eher, keine Nerven«, gab Katja Baumann schmunzelnd zurück. »Doktor Berger hat sowas in der Art angedeutet. Die Patientin scheint ein spezieller Fall zu sein und das nicht nur wegen ihrer Hüfte.«

»Soso, dann schaue ich doch gleich mal hinunter in die Notaufnahme«, beschloss Daniel. »Oder gibts noch was Dringendes?«

»Nein, Chef. Die Nacht war ruhig, wie es aussieht. Es gibt keine speziellen Nachrichten für Sie heute Morgen.«

»Gut, dann begebe ich mich mal in die Höhle des Löwen.« Katja Baumann wusste, dass ihr Chef mit dieser Bemerkung nicht die Patientin gemeint hatte. Vielmehr waren es die Eigenheiten des Leiters der Notaufnahme, Dr. Erik Berger, die mitunter etwas anstrengend waren.

»Viel Glück«, rief sie ihm nach, aber Daniel war bereits auf dem Weg zu seiner neuen Patientin.

Was Katja Baumann mit ihrer Bemerkung über den speziellen Fall gemeint hatte, konnte er schon lange, bevor er den Behandlungsraum der Notaufnahme betrat, erahnen. Aufgeregte Stimmen drangen an sein Ohr, von denen eine eindeutig Dr. Berger zuzuordnen war. Die andere war weiblich, laut und unangenehm schrill. Wie Daniel heraushören konnte, beschwerte sich die Dame gerade darüber, dass der Tee eine Zumutung sei. »Früchtetee … pah«, hörte er. »Ich habe in meinem ganzen Leben noch keinen Früchtetee getrunken und erst recht nicht einen derartig dünnen. Lauwarm ist er auch! Ich hatte ausdrücklich eine ganz bestimmte Sorte bestellt!«

»Frau von Trotten«, bemühte sich Dr. Berger. »Tee ist Tee und wir sind kein Restaurant. Auch wenn Sie mit unserer Auswahl an Getränken nicht einverstanden sind, gibt es doch keinen Grund, die Krankenschwester so anzuschreien.«

Daniel ahnte, dass er schnellstens eingreifen musste, bevor die Situation eskalierte. Er kannte die üblichen Reaktionen des Notfallmediziners und er wusste, dass eine unangemessene Verschärfung seines Tonfalls wohl nur noch eine Frage der Zeit war.

»Guten Tag«, rief Daniel betont fröhlich beim Öffnen der Tür. »Sie sind bestimmt Frau von Trotten? Ich bin der Chefarzt hier, Doktor Norden.«

»Endlich! Ich dachte schon, Sie kommen heute überhaupt nicht mehr«, blaffte die ältere Dame, die sichtlich aufgelöst halb aufgerichtet in ihrem Bett saß.

»Wenn mich meine Armbanduhr nicht anflunkert, ist es jetzt exakt acht Uhr dreißig«, gab Daniel zurück. Er bemühte sich um ein höfliches Lächeln. »Sie wurden mir vom Kollegen aus der Klinik, von der Sie zu uns verlegt wurden, bereits angekündigt, Frau von Trotten. Die Röntgenbilder liegen mir bereits vor. Wir verlegen Sie jetzt auf meine Privatstation, dort komme ich im Lauf des Vormittags noch einmal vorbei, um mit Ihnen über die geplante Operation zu sprechen.«

»Warum sprechen wir nicht jetzt?« Clarissa von Trotten warf Daniel einen ungeduldigen Blick zu. »Wenn Sie schon mal hier sind, sehe ich nicht ein, dass ich nochmal warten soll.«

»Nun, Ihr Gepäck nimmt hier zu viel Platz weg, das werden Sie sicherlich verstehen. Die Notaufnahme ist nicht für einen längeren Aufenthalt gedacht.« Daniel waren die drei knallroten Koffer sofort ins Auge gefallen. Über einem davon war eine Nerzstola ausgebreitet, auf einem anderen thronte eine übergroße Kosmetiktasche, auf deren Verschluss das Emblem einer bekannten französischen Marke zu erkennen war. »Sicherlich wollen Sie Ihre Wertgegenstände gut verwahrt wissen«, ergänzte Daniel geduldig. »In unseren Privatzimmern gibt es auch einen kleinen Safe, für den Fall, dass Sie Schmuck oder Bargeld dabei haben. Es wäre aber besser, wenn Sie solche Dinge so bald wie möglich abholen lassen würden.« Mit einem schnellen Seitenblick auf den Kollegen Berger fügte er noch die Bemerkung hinzu, dass eine Klinik wie seine zwar die bestmöglichen Sicherheitsvorkehrungen träfe, aber dennoch für nichts garantieren könne. Berger konnte sich ein amüsiertes Grinsen nicht verkneifen und um ein Haar hätte sich Daniel davon anstecken lassen.

»Woher wollen Sie denn wissen, was ich in meinen Koffern habe?«, fragte Clarissa von Trotten.

»Ach, das habe ich mir so gedacht. Ihre schöne Nerzstola hat es mir verraten«, gab Daniel zurück.

»Und was ist jetzt mit meinem Tee?«

»Ich werde nachfragen lassen, ob wir diese erlesene Teesorte für unsere speziellen Patientinnen vorrätig haben, aber ich bin davon überzeugt, dass wir uns vorrangig um Ihre Hüfte kümmern sollten. Wie ist das denn passiert?« Daniel betrachtete aufmerksam den angestrengten Gesichtsausdruck seiner Patientin. »Haben Sie Fieber?«, fügte er noch hinzu, obwohl er sich mit einem Blick in die mitgebrachten Patientenunterlagen bereits kundig gemacht hatte.

»Nein. Und ja, ich habe Schmerzen, wie Sie sich denken können. Da helfen auch die Schmerzmittel nichts, die man mir in der Klinik heute früh noch gegeben hatte. Alle unfähig dort!« Als ob sie ihre Bemerkung unterstreichen wollte, schlug sie mit der Hand auf die Bettdecke und seufzte theatralisch.

»Tramadol 80 Milligramm …«, murmelte Daniel. »Da kann man noch höher gehen«, sagte er in Bergers Richtung, der die Anweisung verstand und meinte, dass er ohne Rücksprache mit ihm als weiterbehandelnden Chefarzt noch keine Entscheidung über eine Erhöhung der Schmerzmedikation getroffen hatte.

»Jetzt erzählen Sie mir bitte noch, wie das passiert ist«, erinnerte Daniel seine Patientin.

»Wie immer. Ein falscher Schritt und schon war das Gelenk wieder ausgerenkt«, gab sie zurück. »Und jetzt bringen Sie mich bitte auf mein Zimmer, hier zieht es ganz fürchterlich. Wie Sie sich denken können, kann ich es mir nicht leisten, mich zu erkälten. Meine Stimme …« Sie räusperte sich und klopfte mit der flachen Hand gegen ihren Brustkorb. »Ich muss meine Stimmbänder schonen. Wie Ihnen ja bestimmt bekannt sein dürfte, bin ich Schauspielerin.«

»Ach!« Berger trat näher an das Bett. »Muss man Sie kennen?«

Daniel verstand die Provokation dieser Frage, denn dass sein Kollege den Namen Clarissa von Trotten noch nie gehört hatte, konnte er sich nicht vorstellen.

»Wenn Sie sich nur ein bisschen mit Filmgeschichte befassen würden, könnten Sie mir nicht eine derart dumme Frage stellen«, antwortete sie spitz.

»Ich beschäftige mich lieber mit ausgerenkten Hüftgelenken und ich denke, das ist genau das, was Sie jetzt dringend brauchen: unser Fachwissen und unsere Hilfe, nicht wahr?«

»Dann wollen wir mal«, sagte Daniel schnell, bevor sich die Situation aufschaukeln konnte. »Der Transportdienst wird sicherlich gleich zu Ihnen kommen, ich erwarte Sie dann auf meiner Station, Frau von Trotten. Herr Kollege, Sie veranlassen die Verlegung, bitte«, fügte er noch in Bergers Richtung hinzu.

Draußen auf dem Flur atmete er erst einmal tief durch. »So eine Diva«, dachte er laut. Er freute sich schon auf die Reaktion seiner Ehefrau, wenn er ihr später von der prominenten Patientin erzählen würde. Aber erst einmal waren die OP-Planung und die entsprechende Vorbereitung der Patientin wichtiger.

Zurück in seinem Büro sah er sich aufmerksam das Röntgenbild an, das in der vorherigen Klinik gemacht wurde. EKG und das übliche Blutbild waren als Vorbereitung für den Eingriff aus seiner Sicht ausreichend. Daniel rechnete nicht mit Komplikationen. Alles sah nach einem Routineeingriff aus und er konnte einen regelrechten Heilungsverlauf erwarten. Daniel griff zum Telefon und verständigte Karin Giese, die Leiterin des Sozialdienstes in der Behnisch-Klinik. Er hielt es für sinnvoll, bereits jetzt eine geeignete Rehaklinik für die Anschlussheilbehandlung zu suchen. Mit einem amüsierten Lächeln im Gesicht beendete er das Telefongespräch mit der Bemerkung, dass sich in den drei riesengroßen Koffern sicherlich auch genügend Sachen für die Reha befänden. Dass Clarissa von Trotten es offenbar geschafft hatte, trotz einer ausgerenkten Hüfte noch für die Klinik zu packen, erschien ihm wie ein Wunder. Entweder war die Dame zäh oder sie war bereits vor dem Ereignis darauf vorbereitet gewesen. Er nahm sich vor, seine Patientin später bei seiner Visite danach zu fragen. Aber erst musste er sich um seine anderen Patienten kümmern. Der Besuch bei Frau von Trotten stand für den späten Vormittag auf seinem Plan. Aber so lange sollte es nicht dauern. Kaum, dass er sich in die Krankenakte eines seiner anderen Schützlinge vertieft hatte, erreichte ihn ein Anruf von Pfleger Max.