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In letzter Zeit wird Ella immer wieder von anfallartigen Bauchschmerzen geplagt. Die Schmerzen sind dabei oftmals so heftig, dass sie sich nur mit Mühe aufrecht halten kann. Trotzdem scheut sich die alleinerziehende Mutter, ihren Hausarzt aufzusuchen. Auch vor ihrer Tochter Lola verbirgt sie, wie schlecht es ihr mitunter geht. Schließlich gehen die Schmerzen nach einer Weile immer wieder von selbst weg, und außerdem will Ella ihre Tochter nicht unnötig beunruhigen. Die Kleine äußert in letzter Zeit sowieso immer wieder die Angst, dass ihrer geliebten Mami etwas zustoßen könnte. Also tut Ella weiter so, als wäre alles in Ordnung.
Als dann aber auch ihre Gesichtsfarbe eindeutig gelb wird und sie immer öfter darauf angesprochen wird, ob sie krank sei, geht die junge Frau endlich doch in die Sprechstunde von Dr. Stefan Frank - und das keine Sekunde zu früh, denn hier bricht sie plötzlich ohnmächtig zusammen.
Der Grünwalder Arzt erkennt bei seiner Untersuchung gleich, dass seine Patientin offenbar unter einer ernst zu nehmenden Krankheit leidet. Sie hätte viel früher zu ihm kommen müssen! Kann er Ella jetzt überhaupt noch helfen?
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Seitenzahl: 117
Cover
Impressum
Blumen für die beste Mami der Welt
Vorschau
BASTEI ENTERTAINMENT
Vollständige eBook-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe
Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG
© 2017 by Bastei Lübbe AG, Köln
Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller
Verantwortlich für den Inhalt
Titelbild: shutterstock/Halfpoint
eBook-Produktion: César Satz & Grafik GmbH, Köln
ISBN 978-3-7325-5232-0
www.bastei-entertainment.de
www.lesejury.de
www.bastei.de
Blumen für die beste Mami der Welt
Trotz ihrer Krankheit kümmert sich Ella liebevoll um ihr Kind
In letzter Zeit wird Ella immer wieder von anfallartigen Bauchschmerzen geplagt. Die Schmerzen sind dabei oftmals so heftig, dass sie sich nur mit Mühe aufrecht halten kann. Trotzdem scheut sich die alleinerziehende Mutter, ihren Hausarzt aufzusuchen. Auch vor ihrer Tochter Lola verbirgt sie, wie schlecht es ihr mitunter geht. Schließlich gehen die Schmerzen nach einer Weile immer wieder von selbst weg, und außerdem will Ella ihre Tochter nicht unnötig beunruhigen. Die Kleine äußert in letzter Zeit sowieso immer wieder die Angst, dass ihrer geliebten Mami etwas zustoßen könnte. Also tut Ella weiter so, als wäre alles in Ordnung.
Als dann aber auch ihre Gesichtsfarbe eindeutig gelb wird und sie immer öfter darauf angesprochen wird, ob sie krank sei, geht die junge Frau endlich doch in die Sprechstunde von Dr. Stefan Frank – und das keine Sekunde zu früh, denn hier bricht sie plötzlich ohnmächtig zusammen.
Der Grünwalder Arzt erkennt bei seiner Untersuchung gleich, dass seine Patientin offenbar unter einer ernst zu nehmenden Krankheit leidet. Sie hätte viel früher zu ihm kommen müssen! Kann er Ella jetzt überhaupt noch helfen?
„Pass auf, jetzt wirst du durchgekitzelt!“, rief Ella Mannheimer.
Ihre kleine Tochter Lola schrie vor Entzücken auf und rannte quietschend los, Ella hinter ihr her. Die wilde Jagd ging durchs Wohnzimmer, in den Flur, in die Küche – die zum Glück zwei Türen hatte – und wieder zurück ins Wohnzimmer.
Lola quietschte und schrie die ganze Zeit. Nichts liebte sie mehr, als mit Ella Fangen zu spielen, und immer endete das Spiel damit, dass die Kleine sich auf den Wohnzimmerteppich fallen ließ, völlig erschöpft vom Rennen und Schreien, und dass sie dann von ihrer Mami die angekündigte „Strafe“ bekam: Sie wurde durchgekitzelt, bis sie beide vor Lachen nicht mehr konnten.
Ella war noch in der Küche, auf dem Weg zurück ins Wohnzimmer, als sie unwillkürlich zusammenzuckte und innehalten musste, weil sich der Schmerz wieder gemeldet hatte. Jener Schmerz in ihrem Bauch, der sie jetzt mehrere Tage lang in Ruhe gelassen hatte.
„Mami, Mami, wo bist du denn?“, rief Lola.
Ella atmete mehrmals tief durch, bis sie das Gefühl hatte, dass der Schmerz nachließ, zumindest ein wenig. Sie musste sich zusammenreißen, sie konnte das! Also lief sie weiter, lachte über das ganze Gesicht und brachte das Spiel zum erwarteten Ende. Sie ließ sich nicht anmerken, wenn sie Schmerzen hatte, das tat sie nie. Lola sollte sich keine Sorgen um sie machen. Und ihre Mutter, Lolas geliebte Omi, ebenfalls nicht.
Sie kitzelte Lola, bis die Kleine „um Gnade“ flehte, auch das gehörte zum Spiel. Ella warf einen verstohlenen Blick auf die Uhr.
Den Termin bei Herrn Dr. Frank hatte sie abgesagt, weil sie der Ansicht gewesen war, ein Besuch bei ihrem Hausarzt sei nicht mehr nötig – denn was sollte sie dort, wenn die Schmerzen von selbst wieder aufgehört hatten? Nun waren sie zurückgekommen, stärker als zuvor, aber ihre Absage konnte sie jetzt nicht mehr rückgängig machen, dazu war es zu spät. Sie wohnten in Schwabing, die Fahrt nach Grünwald war lang.
Aber vielleicht verzogen sich die Schmerzen ja erneut, sie hatten sie schließlich auch in den letzten Tagen in Ruhe gelassen.
Sie ließ sich neben ihre Tochter auf dem Teppich nieder und zog Lola in die Arme. Die Kleine war immer noch außer Atem.
„Ich kann gut rennen, oder?“
„Sehr gut“, bestätigte Ella. „Wirklich, ganz großartig.“
Sie hörten, wie die Wohnungstür aufgeschlossen wurde. Sofort richtete sich Lola auf.
„Omi, hast du meinen Lieblingsjoghurt gekauft?“
Marianne Mannheimers Stimme erklang aus der Küche.
„Natürlich, was dachtest du denn, Mäuschen? Ich will doch, dass du gute Laune hast.“
Lola kicherte und rannte in die Küche, um ihrer Großmutter beim Auspacken der Einkäufe zu helfen.
Ella blieb noch auf dem Teppich liegen, mit geschlossenen Augen. Es ging ihnen gut in ihrem „Weiberhaushalt“, wie ihr Bruder einmal gutmütig spottend gesagt hatte. Er lebte mit seiner Frau in Hamburg, was Ella bedauerte.
Sie sahen sich wegen der großen Entfernung viel zu selten. Ihr Verhältnis zueinander war immer gut gewesen, sie hätte ihn gern in der Nähe gehabt, und sie wusste, dass es ihrer Mutter ähnlich ging. Aber sein Job war nun einmal in Hamburg.
Ohne ihre Mutter wäre ihr Alltag viel schwerer zu organisieren gewesen. So aber konnte sie ganztags im Blumengeschäft arbeiten, was sie sehr gerne tat, und Lola wurde jeden Tag von ihrer Großmutter aus dem Kindergarten abgeholt und so lange betreut, bis Ella nach Hause kam.
Ellas Verdienst war nicht üppig, aber zusammen mit der Rente ihrer Mutter kamen sie gut über die Runden. Die Wohnung hatte vier Zimmer, allerdings war es von draußen ziemlich laut. In einer ruhigeren Straße hätten sie sich die Miete nicht leisten können.
Die Schmerzen ebbten ab, endlich. Es hatte dieses Mal länger gedauert als sonst. Ella richtete sich in dem Moment auf, in dem ihre Mutter an der Wohnzimmertür erschien.
„Was machst du denn da unten?“, fragte diese erstaunt.
Marianne Mannheimer hatte ihre Tochter ziemlich spät bekommen, fünfunddreißig Jahre alt war sie bei der Geburt gewesen. Jetzt war sie dreiundsechzig, was ihr jedoch niemand ansah, obwohl sie ihre mittlerweile grauen Haare nicht färbte.
Sie hatte noch immer ein glattes Gesicht, neugierige dunkle Augen, und auch ihre lebhafte Mimik ließ sie jünger erscheinen, als sie war.
„Ich habe Lola gejagt und gekitzelt, wir waren gerade erst fertig, als du zurückgekommen bist.“
„Ihr seid mir zwei Verrückte“, bemerkte Marianne. „Du siehst blass aus. War es sehr anstrengend im Laden?“
„Eigentlich wie immer. Es ist schon anstrengend, aber ich habe nun einmal gern mit Blumen zu tun. Oder überhaupt mit Pflanzen. Vielleicht finde ich ja mal einen Mann, der zufällig ein Haus mit Garten besitzt.“
„Du suchst ja nicht einmal“, bemerkte Marianne. „Es sind genug Männer an dir interessiert, aber du siehst keinen an. Dabei bist du so eine schöne Frau.“ Sie sagte das ganz sachlich.
Ella errötete trotzdem.
„Es ist der falsche Zeitpunkt, Mama, und mir fehlt doch nichts! Ich bin glücklich mit unserem Leben – für mich ist es richtig, so, wie es ist.“
„Ich bin auch glücklich, dass ich mit euch zusammenleben kann, denn das wäre natürlich vorbei, wenn du wieder einen Partner hättest. Trotzdem wünsche ich mir, dass du nicht dein Leben lang allein bist. Wenn man jung ist, steckt man das noch leichter weg, aber später wird es schwer. Da spreche ich aus Erfahrung.“
„Papa ist sehr früh gestorben. Du hättest dir damals auch wieder einen Partner suchen können, aber das wolltest du nicht.“
„Nein, das wollte ich nicht, weil ich wusste, dass ich jeden Mann mit deinem Vater vergleichen würde. Das ist bei dir anders. Lolas Vater hat in deinem Leben nur eine kurze Rolle gespielt.“
Ella nickte, denn so war es. Es war eine kurze Beziehung gewesen, die sie schon vor Lolas Geburt wieder beendet hatte. Lolas Vater bezahlte für den Unterhalt seiner Tochter, hatte aber von Anfang an deutlich gemacht, dass er keine nähere Beziehung zu ihr anstrebte.
Ella war es recht, denn sie wünschte sich keinen engeren Kontakt mit ihm. Wäre Lola nicht daraus hervorgegangen, hätte sie die Beziehung heute als Fehler bezeichnet.
Sie stand endlich auf, dabei fiel ihr Blick durch den Flur in ihr Schlafzimmer.
„Meinst du, wir könnten bei mir einen Wandschrank in diese Nische bauen, Mama?“
Marianne lächelte.
„Wie lange denkst du jetzt schon darüber nach? Natürlich könnten wir das, aber da wir beide handwerklich nicht sonderlich begabt sind, werden wir es machen lassen müssen, und das wird sicherlich nicht billig. Als wir das letzte Mal über dieses Thema sprachen, haben wir jedenfalls festgestellt, dass wir besser noch ein bisschen warten sollten, weil wir gerade beide nicht viel Geld übrig haben.“
„Das wird sich wahrscheinlich nicht ändern, bis Lola groß ist und ihr eigenes Geld verdient“, seufzte Ella. „Wo ist sie übrigens? Wieso ist sie so still?“
„Weil sie ihren Lieblingsjoghurt löffelt. Du bist wirklich blass, vielleicht solltest du Herrn Dr. Frank mal wieder aufsuchen.“
„Ja, das habe ich mir auch vorgenommen“, erklärte Ella. Ihre Mutter musste von dem abgesagten Termin nichts wissen. „Was gibt’s denn heute Abend zu essen?“
„Wird nicht verraten“, erklärte Marianne.
Sie war für den Haushalt zuständig, und dieser Aufgabe widmete sie sich mit großer Hingabe. Sie war früher Hauswirtschaftslehrerin gewesen. Ella hatte schon oft gehört, ihre Mutter sei streng, aber gerecht gewesen, und sie habe ihren Schülerinnen und Schülern sehr viel beigebracht.
Im Flur fuhr sich Ella durch die dunklen Haare und betrachtete sich kritisch. Ja, sie war ein bisschen blass, das musste sie schon zugeben. Aber sonst sah sie eigentlich ganz normal aus. Vorsichtig strich sie über ihren Bauch, der jetzt wieder völlig ruhig war.
Dann ging sie in die Küche, wo Lola mit verzücktem Gesichtsausdruck auch noch die allerletzten Reste aus ihrem Joghurtbecher herauszukratzen versuchte. Wie immer hatte sie sich Zeit gelassen. Damit es länger dauert, hatte sie ihrer Mutter und ihrer Oma einmal erklärt, als beide gefragt hatten, wieso sie den Joghurt jedes Mal in Zeitlupe zu sich nahm.
„Hat Omi dir verraten, was es zum Abendessen gibt?“
Lola schüttelte den Kopf, ohne zu antworten. Die zwei Rattenschwänzchen über ihren Ohren machten jede Bewegung mit. Lolas Haare waren heller als die ihrer Mutter, aber sonst war die Ähnlichkeit bereits jetzt groß.
„Raus aus meiner Küche“, kommandierte Marianne, die unbemerkt hinter Ella getreten war. „Du nicht, Lola, du darfst bleiben, bis du mit dem Joghurt ganz fertig bist, aber du, Ella, verschwindest jetzt bitte. Du könntest die Wäsche zusammenlegen, die ich gewaschen habe. Dann könnte ich nämlich jetzt anfangen, das Abendessen vorzubereiten. Es wird, so viel verrate ich euch, ein Festessen.“
Lola ließ den Löffel sinken.
„Wieso? Niemand hat Geburtstag.“
„Aber dein Opa und ich hätten heute Hochzeitstag“, erklärte Marianne, „und zwar einen runden. Den feiern wir heute, auch wenn ihr nichts davon wusstet.“
„Oh, Mama, tut mir leid, das habe ich völlig verschwitzt“, rief Ella.
„Macht nichts, ist ja mein Gedenktag, nicht deiner oder eurer. Und jetzt zisch ab.“
Lola kicherte, als ihre Mutter die Küche verließ, während sie selbst noch sitzen bleiben durfte.
Mit einem Lächeln machte sich Ella daran, die Wäsche zusammenzulegen. Ja, es ging ihnen gut in ihrem „Weiberhaushalt“, warum hätte sie daran etwas ändern sollen, indem sie nach einem Partner suchte?
Sie vermisste keinen Mann in ihrem Leben, jedenfalls normalerweise nicht. Natürlich gab es Momente, in denen sie es schön gefunden hätte, aber diese Momente gingen vorüber, wie sie aus Erfahrung wusste.
Sie hielt in ihrer Arbeit inne und legte noch einmal prüfend eine Hand auf ihren Bauch. Aber da waren keine Schmerzen mehr, nichts. Es war also doch richtig gewesen, den Arzttermin abzusagen.
***
„Wir sind fertig, Chef“, verkündete Martha Giesecke. „Frau Hebermüller war für heute die letzte Patientin.“
Dr. Stefan Frank hatte sich noch Notizen zu Frau Hebermüllers Beschwerden gemacht, nun wandte er sich überrascht seiner Mitarbeiterin zu.
„Hatten Sie nicht gesagt, Frau Mannheimer hätte für heute einen Termin ausgemacht?“
Martha Giesecke nickte.
„Aber sie hat ihn abgesagt, weil ihre Beschwerden von selbst abgeklungen sind. Deshalb sind wir heute so früh fertig.“
„Hat sie Ihnen gesagt, welche Beschwerden sie hatte?“
„Sie hat den Termin ja mit Marie-Luise ausgemacht, und bei ihr hat sie ihn auch wieder abgesagt, Chef.“
„Mhm, es ist ja schon eine ganze Weile her, dass Frau Mannheimer hier war. Ich hätte sie mir eigentlich gern wieder einmal angesehen.“ Stefan Frank stand auf und ging zur Tür seines Sprechzimmers. „Marie-Luise?“, rief er. „Könnten Sie bitte mal einen Augenblick kommen?“
Marthas jüngere Kollegin Marie-Luise Flanitzer, die meistens am Empfang saß und über die Praxisorganisation wachte, antwortete mit einer kurzen Verzögerung.
„Augenblick, Chef, ich drucke gerade etwas aus, dauert nur eine Minute.“
Gleich darauf kam sie, eine hübsche blonde junge Frau mit ausgeglichenem Gemüt. Nichts brachte sie aus der Ruhe. Anders als Martha saß sie gerne am Computer. Zur Höchstform lief sie auf, wenn Notfälle den Praxisbetrieb durcheinanderbrachten und alles neu organisiert werden musste. In solchen Situationen war sie unschlagbar.
Stefan Frank war jeden Tag von Neuem dankbar dafür, dass seine beiden so ungleichen Mitarbeiterinnen gut miteinander auskamen. Jede wusste die Stärken der jeweils anderen zu schätzen, statt sie ihr zu neiden. Das wirkte sich auf die Zusammenarbeit sehr entspannend aus.
„Hat Frau Mannheimer Ihnen gesagt, welche Beschwerden sie hatte, als sie um einen Termin bat?“
Marie-Luise musste einen Moment nachdenken, bis es ihr wieder einfiel, schließlich führte sie jeden Tag eine Vielzahl solcher Gespräche.
„Sie hatte Bauchschmerzen, glaube ich.“
„Das war alles, was sie gesagt hat?“
„Ja. Wenn es nach etwas Ernstem geklungen hätte, wüsste ich das noch. Sie hat, glaube ich, sogar selbst gesagt, dass sie es eigentlich albern findet, wegen Bauchschmerzen zum Arzt zu gehen, aber sie hätte das jetzt schon öfter gehabt, deshalb wollte sie sich untersuchen lassen.“
Marie-Luise war sichtlich froh, dass ihr der Inhalt des Gesprächs mit Ella Mannheimer nun doch wieder eingefallen war.
„Ja, genau, so war das. Ich habe ihr dann noch gesagt, dass es gut wäre, das abzuklären, weil Bauschmerzen manchmal auch ein Hinweis auf eine ernste Erkrankung sein können.“
Stefan Frank nickte.
„Sehr richtig“, bemerkte er nachdrücklich. „Rufen Sie doch bitte morgen noch einmal bei Frau Mannheimer an und bitten Sie sie, trotzdem vorbeizukommen, auch wenn sie keine Beschwerden mehr hat.“
„Wird gemacht, Chef“, versprach Marie-Luise.
Eine Viertelstunde später verabschiedeten sich die beiden Frauen, und Stefan Frank stieg hinauf in seine Wohnung, um eine Kleinigkeit zu essen, bevor er sich auf den Weg nach Schwabing in die Waldner-Klinik machte. Dort würde er, wie jeden Tag nach der Sprechstunde, seine stationär aufgenommenen Patienten besuchen.
Er hatte dieses Haus in der Gartenstraße im Münchner Vorort Grünwald vor langer Zeit gekauft. Im Erdgeschoss praktizierte er, in der Wohnung darüber wohnte er.