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Ich bin das Instrument. Singen ist Lebensfreude pur! Millionen Menschen singen - solo oder in einem der 100.000 Chöre. Die Grundlagen der Stimmbildung kommen meist zu kurz, das stimmliche Potenzial kann sich nicht entfalten. Entdecken Sie Ihren Körper und ihre Stimme - mit dem Erfolgskonzept der Spiraldynamik® (1 Million verkaufter Bücher). Gesangsfreudige und Chorleitende finden hier didaktische Hilfsmittel und wirkungsvolle Übungen. - Anschaulich und verständlich: Das Trio aus Medizin, Gesangspädagogik und Stimmpsychologie kombiniert anatomisches Know-how mit konkreten Lernschritten. - Lustvoll und mutig: Bildhafte praktische Anleitungen machen Mut und animieren zum "Einfach singen". - PLUS: Alle Übungen auch online als Video verfügbar!
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Seitenzahl: 92
Einfach singen!
Die Stimme im Chor entwickeln
Christian Larsen, Julia Schürer, Dana Gita Stratil
1. Auflage
Wie ein Bildhauer einen Stein bearbeitet, gestaltet der Mensch seinen Körper – ein Leben lang. Nur verwendet er Bewegung und Bewusstsein statt Hammer und Meißel.
Dieses Büchlein, das Sie gerade in den Händen halten, vermag Ihre Stimme – und vielleicht gar Ihr Leben – für immer zu verändern. Mit Liebe und Freude am Singen geschrieben, möchten wir Ihre – verborgene – Sehnsucht, einfach zu singen, zum Leben erwecken. Sie werden überrascht sein: Vieles im Leben kommt von alleine ins Lot, wenn es stimmt mit der eigenen Stimme.
Wenn jemand behauptete: »Dein Kind kann nicht Fahrrad fahren!«, wäre Ihr erster Gedanke wohl: »Ja hallo! Mein Kind kann es aber lernen, oder?« Wenn es um die eigene Stimme geht, funktioniert dieser gesunde Reflex leider nicht. Wie die Spinne schnell ein Netz um ihr Opfer webt, wickeln sich negative Äußerungen blitzschnell um die Lust am Singen. Mit den Jahren wird das Netz dichter, es verklebt und verfilzt. Die Stimme bleibt darin gefangen, der Mensch singt nicht mehr.
Die Lust am Singen ist wie ein kleines Kind: Sie muss liebevoll, mit klaren Bildern und positiven Erlebnissen dazu verführt werden, wieder mitzuspielen. Tun Sie dies am besten zu Hause und in Ruhe: Sprechen, schnattern, schluchzen, seufzen, singen, schreien Sie, … und Sie werden bemerken, wie sich Ihre Stimme wieder traut, mitzuspielen. Und irgendwann erleben Sie Ihre Stimme neu – als lebendigen und authentischen Ausdruck Ihrer selbst. Sing dich frei!
Viel Erfolg … Sing einfach! Julia Schürer, Dana Gita Stratil, Dr. med. Christian Larsen
Kostenlose Videotracks zum Buch finden Sie unter: www.trias-verlag.de/singen/spiraldynamik
Sing einfach!
Teil I Singen: Massage für Körper und Geist
1 Befreit, beglückt, beflügelt
1.1 Die verborgene Sehnsucht
1.2 Instru-Mensch
1.3 Einfach singen? Sing einfach!
2 Haltung
2.1 Das Spiel mit der Schwerkraft …
2.2 Anatomie: Boden, Mitte & Aufrichtung
2.2.1 Tipps für eine gute Haltung
2.3 Innere Haltung – Wer singt, muss präsent sein
2.4 Dynamisches Stehen – Ton mit Körper verbinden
2.5 Körper im Lot
2.6 Brust-Kreuzbein-Gegenzug
2.7 Schwalbe
2.8 Königlich aufgerichtet
3 Atmung
3.1 Atem ist Leben …
3.2 Anatomie: »Abspannen« bedeutet reflexartiges Einatmen
3.3 Atem und Psyche – das alte Bündnis
3.3.1 Singen ist Hochleistung – aber kein Sport
3.4 Abspannen – Luft holen durch Loslassen
3.5 Hula
3.6 »Hopp« – Abspannen
3.7 Hupe – »Po!«
3.8 Blasebalg
4 Stimme
4.1 Stimme – das Wunderwerk der Natur
4.2 Anatomie: »Stimme« entsteht erst danach …
4.2.1 Hoher Luftdruck führt zum Pressen der Stimmbänder
4.3 Auch Sie haben eine Stimme!
4.4 Sitz der Stimme – kleiner Kehlkopf, große Wirkung!
4.5 Zurück ins Körbchen
4.6 Der Rachen – ein Konzertsaal
4.7 Stimmbänder – Schwingung pur
4.8 Liftschacht und Tonleiter
5 Stütze
5.1 Diesen Ton müsst ihr besser stützen …
5.2 Anatomie: »Atemstütze« heißt Weite beim Ausatmen
5.2.1 »Atemstütze« bedingt Kraft aus der eigenen Mitte.
5.3 Singen erfordert Kraft – keine Anstrengung
5.4 Immer genug Luft – Behalten statt verschwenden!
5.5 Der Luftballon hat Muskeln
5.6 Stoß die Wand weg!
5.7 Spreng das Korsett!
5.8 Kraft aus der Mitte
6 Resonanz
6.1 Machtvolle Klänge …
6.2 Anatomie: Dynamische Resonanzräume
6.2.1 Resonante Knochen
6.2.2 Mach den Mund auf, statt auf die Zähne zu beißen!
6.3 Klangräume und Raumklang – mit dem Herzen singen
6.4 Klangwelten entstehen im Kopf
6.5 Der Schädel als Klangschale
6.6 Obertöne – Klangfarben des Tons
6.7 Klingende Maske
6.8 Der Schnabel des Tukans
7 Artikulation
7.1 Kristallklare Aussprache
7.2 Anatomie: Annäherung an ein komplexes Thema
7.2.1 Die vielen kleinen Muskeln nutzen
7.3 Text, Melodie und Rhythmus – Gesang als klingende Sprache
7.4 Die Lust auszuprobieren – derrrr Tigerrrrr is brrrutal …
7.5 Das rollende Rrrrrr auf der Achterbahn
7.6 Pack den Ton!
7.7 Schnellschwatz für Lippen und Zunge
7.8 Der springende Ton
8 Volumen
8.1 Im (Ur-) Schrei liegt die Kraft …
8.2 Anatomie: Die Körperspannung regelt das Volumen
8.2.1 Lautstärke auf die falsche Art strapaziert die Stimme
8.3 Für Volumen braucht’s Mut!
8.4 Von der Lust am Lautwerden
8.5 Bärensitz
8.6 Dampfkochtopf
8.7 Ringkraft pur
8.8 Nimm den Raum! Füll den Raum!
9 Höhen und Tiefen
9.1 Zauberformel: ohne Anstrengung!
9.2 Anatomie: Tiefen und Höhen gehören zusammen
9.2.1 Kehlkopf-Einmaleins: flexibel und unten
9.3 In die Tiefe sinken – in die Höhe fliegen
9.4 Hohe Töne sind schon da
9.5 Wie die große Kirchenglocke
9.6 Das »ng« als Nadelöhr nach oben
9.7 Tiefer Fall, hoher Ton
9.8 Keine Angst vor hoch und laut
10 Service
10.1 Glossar
10.2 Stimmige Tipps von Stimmprofis
10.3 Stimmpflege
10.3.1 Literatur
Autorenvorstellung
Impressum
1 Befreit, beglückt, beflügelt
2 Haltung
3 Atmung
4 Stimme
5 Stütze
6 Resonanz
7 Artikulation
8 Volumen
9 Höhen und Tiefen
10 Service
Singen ist mehr als ausgeatmete Luft, die klingt. Wer singt, arbeitet mit Körper und Geist. Arbeitet mit seinen physischen und seelischen Kräften.
Die Wissenschaft hat gezeigt: Singen wirkt, lindert Schmerzen und lässt besser schlafen.
Du bist die Flöte, der Flötenspieler und das Lied.
Indisches Sprichwort
Die wichtigste Erkenntnis der modernen Neurowissenschaften lautet: Das Gehirn funktioniert am besten, wenn Freude, Lust und Neugier mit im Spiel sind. Eiserne Disziplin und endloses Bemühen haben ausgedient. Aber wie bitte kommen Freude, Lust und Neugier ins Gehirn? Insbesondere in Momenten, in denen es nichts zu lachen gibt? Richtig, Sie vermuten es vielleicht schon: Sing einfach! Singen ist der beste und natürlichste Stimmungsaufheller der Natur: starke Wirkung, keine Nebenwirkung. Wen wundert’s, dass alle großen medizinischen Datenbanken eine wissenschaftliche Lobeshymne auf das Singen anstimmen.
Beim Singen fluten Glückshormone das Gehirn und erweitern das Bewusstsein. Gleichzeitig werden die Stresshormone Adrenalin und Kortisol heruntergefahren – eine Alternative zum Glas Rotwein am Abend. Singen hält zudem Ihr Gehirn topfit. Zehnmal besser als Sudoku und Kreuzworträtsel. Die wissenschaftliche Erklärung: Das Gehirn wird beim Singen multidimensional gefordert – motorisch, sensorisch, emotional und kognitiv. Was das Gehirn mit erhöhter Neuroplastizität (Fähigkeit des Gehirns, sich anzupassen und zu lernen) und vertiefter Neuroregeneration (Erholung des Gehirns) dankt. Mit anderen Worten: Beim Singen bildet das Gehirn fleißig neue Synapsen (Nervenschaltstellen), repariert defekte Zellen, optimiert die Aufmerksamkeit, erleichtert das Lernen und sorgt für gute Laune.
Immer noch Zweifel? Hier die Feuerprobe: Die positiven Wirkungen des Singens lassen sich selbst bei handfesten gesundheitlichen Problemen wissenschaftlich nachweisen. Singen hilft bei Schmerzen und Schlafstörungen, Atemnot und Demenz, sogar bei handfesten Befunden wie Rückenleiden und Gelenkarthrose. Selbst Knochenbrüche sollen schneller heilen. Wer kann da noch widerstehen? Die positiven Wirkungen gelten für Kinder, Erwachsene, Neugeborene, Ungeborene, Gesunde, Kranke. Seit Menschengedenken – bei uns und rund um den Globus!
Es geht nicht darum, ob Du singen kannst oder nicht. Es geht darum, ob Du es tust oder nicht!
Also fangen Sie am besten gleich damit an! Machen Sie Töne, Geräusche, Melodien … Probieren Sie mit Ihrer Stimme alles aus, wozu Sie sich fähig fühlen oder was Sie sich erst getrauen müssen.
Töne produzieren ist wie Böhnchen zählen: ein gutes Böhnchen, ein schlechtes Böhnchen, zwei gute, drei schlechte … Sie nehmen es zur Kenntnis, mehr nicht. Genauso ist es beim Singen, beim Produzieren von Tönen: Ein Ton gelingt, der nächste Ton nicht … Der Unterschied zwischen Böhnchen und Tönchen ist dieser: Bei den Tönchen verurteilen Sie jeden sogenannten schlechten Ton und schlussfolgern daraus, dass Sie nicht singen können. Irrtum! Sie werden in Ihrem Leben so oder so noch viele schlechte Töne produzieren, also fangen Sie am besten gleich damit an, denn: Übung macht hier schnell den Meister. Ihre Stimme wird sich mit Sicherheit zum Besseren verändern!
Tatsache ist: Viele Menschen hegen den heimlichen Wunsch zu singen. Im Kindesalter ist Singen natürlich: Alle tun es – beseelt, beherzt und lustvoll. Aber dann findet – in unserer Kultur – das Experiment mit der eigenen Stimme meist ein jähes Ende. Lehrpersonen, Eltern, Geschwister schaffen es, des Kindes frohe Lust am Singen mit nur einer einzigen abschätzigen Bemerkung zum Verstummen zu bringen. Oftmals für immer.
Viele Erwachsene sind der festen Überzeugung, sie könnten nicht singen. Das hat oft Auswirkungen auf das Sprechverhalten und die Kommunikationsfähigkeit. Hierzu die gute Nachricht: Mit Singen ist es möglich, diesen »Knoten« aufzulösen und Freude an der eigenen Stimme neu zu entdecken – solo, in einer Gruppe oder im Chor. Singen öffnet das Herz und befreit. Der Sologesang ist ein ultimativer Ausdruck von Individualität. Im Chorgesang entsteht das Gefühl von Einheit, von etwas Ganzem und Großem.
Kurzum: Jenseits von »singen können« und »nicht singen können« geht es um Ihre konkrete Bereitschaft zu üben: Singen ist lernbar, wie jedes andere Instrument. Sie lernen singen, indem Sie singen! So einfach ist das.
Singen ist ein Ganzkörper-Ereignis. Der Körper ist dabei das Instrument. Davon leitet sich das Wortspiel »Instru-Mensch« ab.
Der ganze Körper ist das »Musikinstrument« des Sängers. Es ist ein Zusammenspiel vieler Komponenten: Körperhaltung, Atem, Stimme, Resonanzräume. Dazu kommt die Geschicklichkeit, den Klang der eigenen Stimme mit Mimik, Kiefer, Mundinnenraum und Gaumensegel, Lippen und Zunge kunstvoll zu gestalten. Beim Singen bespielen Sie alle Teile Ihres Körperinstruments und fügen es zu einem großen Ganzen zusammen – wie der Dirigent ein großes Orchester. Stimmen die Funktionen aller Einzelteile überein, entsteht ein einzigartiger persönlicher Klang: Ihre Schwingung, Ihr Timbre, Ihr emotionaler Ausdruck der innersten Empfindung – in Ton und Gesang verwandelt.
Singen und Spiralprinzip. Was das Joggen mit X-Beinen für die Kniegelenke ist, ist das Singen in einer falschen Körperhaltung für die Stimme. Ein Forscherteam – aus den Bereichen Medizin, Therapie, Tanz, Yoga und Pädagogik – hat den Bauplan des menschlichen Körpers von Kopf bis Fuß entschlüsselt und dabei das Spiralprinzip als roten Faden der menschlichen Anatomie entdeckt. Die Wirbelsäule dreht sich beim Gehen spiralförmig und abwechslungsweise nach links und nach rechts; Knie- und Ellbogen sind Dreh-Scharniergelenke, die Kreuzbänder im Kniegelenk, die Gewölbearchitektur des Fußes usw.
Spiraldynamik® ist eine Gebrauchsanweisung für den eigenen Körper von Kopf bis Fuß. Dieses Know-how ist in kompakter und leicht verständlicher Form in das Buch eingeflossen und hilft Ihnen beim »Stimmen Ihres Körperinstruments«. Was beim Singen gut funktioniert, funktioniert auch in der Therapie – bei verspannten Muskeln, bei Gelenkschmerzen und bei vielen anderen Beschwerden des Bewegungssystems. Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, besuchen Sie unsere Website – inklusive Kursangebot und Adressen in Ihrer Nähe www.spiraldynamik.com.
Das Buch: Die acht Kapitel sind logisch auf einander abgestimmt: Das kleine Einmaleins der Stimmbildung von der Körperhaltung bis zu den hohen Tönen. Atmung, Stimmbildung, Stützen, Resonanz und Artikulation. Alle Aspekte werden miteinander zu einem ganzheitlichen Singerleben verbunden und verwoben.
Acht Kapitel: Wir zeigen Ihnen Schritt für Schritt, wie das alles funktioniert: Ein prägnanter anatomischer Teil erklärt Ihnen, was genau im Körper vor sich geht; psychologische Tipps helfen Ihnen, Hemmungen und falsche Überzeugungen abzubauen; pädagogische Tipps unterstützen Sie bei der praktischen Umsetzung. Danach folgen die Übungen. Apropos: Das Wort »Übung« leitet sich vom lateinischen Wort »opus« ab und bedeutet so viel wie »Kunstwerk«. Gefragt sind Lebendigkeit, Authentizität und eine lustvolle, machbare Form von Disziplin, aber nicht Drill.
32 Übungen