1,99 €
Als Katharina von ihrem Arzt erfährt, dass sie ein Baby erwartet, ist sie nur im allerersten Augenblick schockiert. Dann spürt sie, wie ein warmes Gefühl der Zuneigung ihren Körper durchströmt und sich in heiße Freude verwandelt.
Gleich heute Abend will sie Fabian sagen, dass er Vater wird.
Katja beschließt deshalb, ihren Freund mit einem festlichen Abendessen zu überraschen. So eine Nachricht braucht schließlich einen besonderen Rahmen - mit Kerzenschein und sanfter Musik! Während sie alles vorbereitet, denkt sie immer wieder daran, wie wundervoll es doch ist, bald eine richtige kleine Familie zu sein!
Doch nur wenige Momente sind Katharina diese glücklichen Träumereien vergönnt. Denn als sie Fabian ihr süßes Geheimnis anvertraut, stellt er sie vor die unbarmherzige Wahl: "Entweder das Kind - oder ich!”
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 87
Cover
Ungewollt – doch heiß geliebt
Vorschau
Impressum
Ungewollt – doch heiß geliebt
Mit grenzenloser Tapferkeit kämpft eine verlassene Frau um ihr Baby
Von Sabine Stephan
Als Katharina von ihrem Arzt erfährt, dass sie ein Baby erwartet, ist sie nur im allerersten Augenblick schockiert. Dann spürt sie, wie ein warmes Gefühl der Zuneigung ihren Körper durchströmt und sich in heiße Freude verwandelt.
Gleich heute Abend will sie ihrem Freund Fabian sagen, dass er Vater wird.
Katharina beschließt deshalb, ihn mit einem festlichen Abendessen zu überraschen. So eine Nachricht braucht schließlich einen besonderen Rahmen – mit Kerzenschein und sanfter Musik! Während sie alles vorbereitet, denkt sie immer wieder daran, wie wundervoll es doch ist, bald eine richtige kleine Familie zu sein!
Doch nur wenige Momente sind Katharina diese glücklichen Träumereien vergönnt. Denn als sie Fabian ihr süßes Geheimnis anvertraut, stellt er sie vor die unbarmherzige Wahl: »Entweder das Kind – oder ich!«
»So, das wäre geschafft!«
Mit einem Seufzer der Erleichterung stieg Katharina Günther von der Leiter und betrachtete stolz ihr Werk. Das Wohnzimmer erstrahlte in neuem hellgelbem Glanz.
Die blonde junge Frau mit den Farbspritzern auf dem alten Männerhemd und den Jeanshosen konnte zufrieden mit sich sein. Jetzt musste sie nur noch die Farbeimer, Pinsel und die Abdeckfolie wegräumen.
In diesem Moment klingelte es an der Wohnungstür. Etwas unwillig betätigte Katharina die Sprechanlage. Besuch konnte sie in diesem Augenblick wirklich schlecht gebrauchen.
Doch als sie hörte, wer sich ankündigte, drückte sie erfreut den Türöffner. Es war ihre beste Freundin Nadine.
»Ach Katharina, ich brauche unbedingt ein paar Minuten Ruhe und Erholung«, rief Nadine schon im Treppenhaus.
»Da bist du hier genau richtig!«, erwiderte Katharina lachend. »Ich bin gerade mit dem Anstreichen fertig geworden!«
Die beiden Frauen traten ins Wohnzimmer, das im Moment allerdings noch ziemlich ungemütlich aussah. Die meisten Möbel waren ausgeräumt oder abgedeckt.
»Ich habe nicht mit dir gerechnet«, meinte Katharina mit einer entschuldigenden Geste. »Schließlich sollte man denken, dass du einen Tag vor deiner Hochzeit etwas Besseres zu tun hast, als bei mir hereinzuschneien!«
Nachdem Nadine die handwerklichen Fähigkeiten ihrer Freundin ausgiebig bewundert hatte, gingen sie in die Küche. Katharina setzte die Kaffeemaschine in Gang, und Nadine ließ sich mit einem tiefen Seufzer auf einem der Stühle nieder.
»Meine Mutter treibt mich noch zum Wahnsinn! Zum hundertsten Mal wollte sie mit mir den Sitzplan die Gäste durchgehen. Dauernd vergewissert sie sich, ob auch ja alles in Ordnung ist!«
Katharina musste lächeln. »Deine Mutter will eben, dass es der schönste Tag deines Lebens wird!«
»Der schönste Tag meines Lebens wird übermorgen sein, wenn das alles vorbei ist«, gab Nadine zurück und blies sich eine dunkle Ponysträhne aus der Stirn.
Katharina kam mit zwei großen Tassen Kaffee zum Tisch und ließ sich Nadine gegenüber nieder.
»Bist du sehr aufgeregt?«
»Und wie! Sonst könnte mich meine Mutter ja nicht so anstecken mit ihrer Nervosität. Ich kann es kaum aushalten. Sicherlich werde ich heute Nacht kein Auge zu machen!«
Jetzt musste Katharina wirklich lachen, denn Nadine war berühmt für ihren Schlaf. Es gab nichts, was ihr den rauben konnte.
»Ich wollte, ich hätte mich dafür entschieden, nicht so ein großes Fest zu feiern. Am liebsten wäre mir eine Hochzeit nur im engsten Kreis«, fuhr Nadine fort.
Aber das hätte die Braut ihren Eltern nie antun können! Es gab für die Baumgärtners seit Monaten nichts Wichtigeres als die Hochzeit ihres einzigen Kindes. Und auch Nadine hatte – wenn sie ehrlich war – immer von einem rauschenden Fest geträumt.
»Wenn ich einmal heirate, dann ohne viel Tamtam«, gab Katharina versonnen zurück. »Nur mein Mann und ich! Irgendwo in einer kleinen Kapelle. Höchstens noch ein paar Freunde«, fügte sie nach ein paar Sekunden hinzu.
»Das will ich meinen! Schließlich haben wir uns gegenseitig versprochen, Trauzeugen zu sein. Oder hast du das vergessen?« Nadine stellte ihre Kaffeetasse ab.
»Wie könnte ich?«
Es war in der siebten oder achten Klasse gewesen, als die Mädchen sich geschworen hatten, immer und ewig Freundinnen zu bleiben. Sie hatten sich versprochen, einander Trauzeuginnen zu sein und sich gegenseitig ihre Kinder übers Taufbecken zu halten. Nun war Nadine die erste, die vor den Altar treten wollte.
»Jetzt muss ich aber wieder los, Katharina«, unterbrach Nadine den Gedankenausflug in die Vergangenheit.
In der Tür umarmten sich die beiden Frauen kurz.
»Und du wirst morgen ganz bestimmt pünktlich sein?«
»Ich werde doch nicht zur Hochzeit meiner besten Freundin zu spät kommen«, protestierte Katharina lachend.
Dann ging sie ins Wohnzimmer zurück, um die Spuren der Renovierung zu beseitigen. Dabei schweiften ihre Gedanken immer wieder zu ihrer Freundin. Sie freute sich für Nadine, dass sie in Sebastian die große Liebe gefunden hatte. Und morgen würden die beiden den Bund fürs Leben schließen.
Anschließend nahm Katharina ein ausgiebiges Bad und gönnte sich ein wenig Pflege. Mit einem Buch und einem großen Glas Saft bewaffnet, ging sie recht früh am Abend zu Bett.
Sie wollte ausgeruht und frisch sein, wenn sie morgen zu Nadines Hochzeit ging.
♥♥♥
Strahlend blauer Himmel und prächtiger Sonnenschein versprachen einen wundervollen Tag, als Katharina am nächsten Morgen die Augen aufschlug. Endlich wurde es Sommer!
Leise summte sie vor sich hin, während sie im Bad mit der Bürste durch ihr langes blondes Haar fuhr. Prüfend blickte sie in den Spiegel. Das Bild, das er zurückwarf, war bezaubernd.
Ihr zartes, ebenmäßig geschnittenes Gesicht wurde von weichen Locken umschmeichelt. Ihre blauen Augen leuchteten voller Lebensfreude. Ihren schön geschwungenen Mund umspielte ein leichtes Lächeln.
Mit Sorgfalt kleidete sie sich an. Das aprikotfarbene Sommerkostüm hatte sie sich schon vor Wochen für diesen Tag gekauft. Zusammen mit der weißen Seidenbluse sah es ausgesprochen elegant aus.
Als Katharina bei ihrer Freundin eintraf, herrschte im Hause Baumgärtner ein chaotisches Durcheinander. Frau Baumgärtner lief aufgeregt durch die Räume. Nadine saß beinahe in Tränen aufgelöst vor dem großen Spiegel in ihrem Zimmer.
Die Friseurin nestelte an dem Brautschleier herum, der partout nicht richtig sitzen wollte.
»Katharina, ich sehe schrecklich aus! Sebastian wird zu Tode erschrecken, wenn ich so auftauche!« Theatralisch warf die junge Braut den Schleier auf die Konsole des Spiegels.
Während sich die Friseurin erneut an dem Schleier zu schaffen machte, berichtete die Freundin aufgeregt, dass sie noch keinen Bissen gefrühstückt hatte.
Endlich waren dann doch alle zufrieden. Der Schleier saß richtig, und Nadine strahlte über das ganze Gesicht. Schließlich kam Frau Baumgärtner herein und teilte ihnen mit vor Aufregung hochroten Wangen mit, dass die Wagen unten warteten.
Zwei Stunden später war die feierliche Trauung in der Kirche vorbei. Viele Tränen der Rührung waren geflossen. Auch Katharina hatte sich ein paar Mal verstohlen über die Augen gewischt.
Auf dem anschließenden Empfang war die Stimmung ausgelassen und übermütig. Die zahlreichen jungen Leute, die sich zwischen den Verwandten von Braut und Bräutigam tummelten, boten ein bezauberndes Bild.
Es wurden Toasts auf das Brautpaar ausgerufen, und unter anhaltendem Jubel wurde die mehrstöckige Torte angeschnitten.
Katharina freute sich für ihre beste Freundin. Dieser Tag würde sicher der schönste in Nadines Leben werden. Alles lief wie geplant, die Aufregungen der letzten Wochen waren vergessen.
Katharina kannte die meisten Gäste. Den großen dunkelhaarigen Mann, der lässig am Türrahmen lehnte, hatte sie allerdings noch nie gesehen. Wahrscheinlich war er ein Freund von Sebastian.
Fabian Hauser war tatsächlich ein Freund des Bräutigams. Katharina war ihm ebenfalls sofort, als er den Saal betreten hatte, aufgefallen. Er glaubte, noch nie ein so bezauberndes Geschöpf gesehen zu haben. Ihre Anmut, mit der sie sich bewegte, rührte ihn seltsam an.
Als sie nun zu ihm hersah, war ihm, als träfe ihn ihr Blick mitten ins Herz.
Er musste diese schöne junge Frau unbedingt kennenlernen. Kurz entschlossen löste er sich vom Türrahmen und ging zielstrebig auf den Bräutigam zu.
»Sag mal, wer ist eigentlich diese gut aussehende Frau in dem aprikotfarbenen Kostüm? Willst du mich nicht mit ihr bekannt machen?«
Sebastian sah sich im Raum um. Er hatte heute nur Augen für seine frisch angetraute Frau und musste erst überlegen, wen Fabian meinte.
»Ach, das ist Katharina – Nadines beste Freundin!« Sebastian musterte seinen Freund und grinste dann. »Na los, komm schon! Ich mache euch miteinander bekannt.«
Als Sebastian mit seinem Freund auf Katharina zukam, wurde sie augenblicklich von einer seltsamen Unruhe befallen. Nervös zupfte sie an ihrem Jackenaufschlag.
Der Blick des Fremden ging ihr durch und durch, und sie fragte sich beunruhigt, was mit ihr los war.
»Darf ich dir meinen Freund und Studienkollegen Fabian Hauser vorstellen?«, fragte Sebastian ohne Umschweife. Dann: »Das ist die beste Freundin meiner Frau, Katharina Günther!«
Nachdem Sebastian seine Pflicht als Gastgeber erfüllt hatte, ließ er die beiden einfach stehen.
»Ich konnte es nicht erwarten, Ihnen vorgestellt zu werden«, gestand Fabian freiheraus.
Katharina errötete. War es die Selbstsicherheit des Mannes, die sie so verlegen machte? Er sah aus, als wüsste er genau, was er wollte. Und – als bekäme er es in der Regel auch.
Etwas unschlüssig standen sie sich gegenüber. Jetzt wusste auch Fabian anscheinend nicht mehr, was er sagen sollte.
Zum Glück begann die Musik erneut zu spielen.
»Wollen wir tanzen?«, schlug er vor.
Katharina nickte. »Warum nicht?«
Sicher und geschickt führte er sie über die Tanzfläche. Er war ein ausgezeichneter Tänzer.
»Glauben Sie an die Liebe auf den ersten Blick?«, fragte er plötzlich leise.
»Nein!« Katharina schüttelte heftig den Kopf.
Fabian ließ es dabei und wechselte das Thema. »Sie kennen die Braut schon lange?«
»O ja. Nadine und ich, wir saßen in der sechsten Klasse schon nebeneinander!«
Katharina lachte ausgelassen. Es war seltsam, aber so unbeschwert und fröhlich hatte sie sich schon lange nicht mehr gefühlt.
Als der Abend zu Ende ging, hatte sie das Gefühl, als kenne sie Fabian schon ewig. Nur wenige Stunden waren vergangen, aber ihr kam es vor, als wäre es viel länger her, seit sie sich zum ersten Mal begegnet waren. Fabian war ein anregender Unterhalter und ein großartiger Tänzer.
Als das Brautpaar sich von den Gästen verabschiedete, nahm Nadine ihre Freundin in den Arm.
»Ich glaube, du hast eine Eroberung gemacht«, neckte sie Katharina.
Wieder errötete Katharina leicht. Statt einer Antwort lächelte sie nur.
»Pass auf«, warnte Nadine sie, »Fabian soll ein wahrer Herzensbrecher sein!«
»Keine Angst, ich werde mein Herz ganz festhalten«, versprach Katharina.
Nachdem das Brautpaar in die Flitterwochen aufgebrochen war, verabschiedeten sich nach und nach auch die Gäste.
»Ich würde gerne irgendwohin gehen, wo es etwas ruhiger ist«, erklärte Fabian und sah Katharina tief in die Augen. »Darf ich Sie noch in die kleine Weinstube am Stadtgarten einladen?«
»Ja, gerne«, erwiderte Katharina.
Sie hatte Mühe, das leise Zittern in ihrer Stimme zu unterdrücken.