Florida Killings: Kaltes Feuer - John Lutz - E-Book
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Florida Killings: Kaltes Feuer E-Book

John Lutz

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Beschreibung

Das rote Funkeln des Wahnsinns: Der packende Amerika-Thriller »Florida Killings: Kaltes Feuer« von John Lutz jetzt als eBook bei dotbooks. Fred Carver, abgebrühter Privatermittler und Ex-Cop, hat in seinem Leben schon so einiges erlebt. Doch der ungewöhnliche Fall, mit dem sich sein neuer Klient Bert Renway an ihn wendet, stellt selbst ihn vor ein Rätsel: Seit einigen Wochen kassiert dieser von einem schattenhaften Auftraggeber eine stattliche Summe Geld. Alles, was er dafür tun muss, ist, in die Haut eines gewissen Frank Wesley schlüpfen. Die einzige Bedingung – keine Fragen zu stellen. Doch es dauert nicht lange, bis aus dem Spiel blutiger Ernst wird: Nur wenige Minuten nachdem Renway Carvers Büro verlassen hat, lässt eine ohrenbetäubende Explosion den Privatdetektiv aus seinem Stuhl hochfahren. Aus der Verwechslungskomödie ein Mordfall geworden … doch wer ist das wahre Opfer? »Einer der Meister des Kriminalromans.« Bestsellerautor Ridley Pearson Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der fesselnde Hardboiled-Krimi »Florida Killings: Brennende Rache« von Bestsellerautor John Lutz ist der abgründige dritte Band seiner Reihe um den Privatermittler Fred Carver, der in der brutalen Hitze des Sunshine State ermittelt – preisgekrönte Spannung für alle Fans von David Baldacci! Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks – der eBook-Verlag.

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Seitenzahl: 341

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Über dieses Buch:

Fred Carver, abgebrühter Privatermittler und Ex-Cop, hat in seinem Leben schon so einiges erlebt. Doch der ungewöhnliche Fall, mit dem sich sein neuer Klient Bert Renway an ihn wendet, stellt selbst ihn vor ein Rätsel: Seit einigen Wochen kassiert dieser von einem schattenhaften Auftraggeber eine stattliche Summe Geld. Alles, was er dafür tun muss, ist, in die Haut eines gewissen Frank Wesley schlüpfen. Die einzige Bedingung – keine Fragen zu stellen. Doch es dauert nicht lange, bis aus dem Spiel blutiger Ernst wird: Nur wenige Minuten nachdem Renway Carvers Büro verlassen hat, lässt eine ohrenbetäubende Explosion den Privatdetektiv aus seinem Stuhl hochfahren. Aus der Verwechslungskomödie ein Mordfall geworden … doch wer ist das wahre Opfer?

Über den Autor:

John Lutz (1939–2021) war ein US-amerikanischer Autor von über 50 Thriller und Romanen. Er wurde für seine Kriminalromane mehrfach ausgezeichnet – unter anderem mit dem Shamus Lifetime Achievement Award und dem Edgar-Allan-Poe-Award, dem wichtigsten Spannungspreis Amerikas. Mehrere seiner Werke wurden verfilmt.

Die Website des Autors: www.johnlutzonline.com/

Der Autor bei Facebook: www.facebook.com/JohnLutzAuthor/

Bei dotbooks veröffentlichte der Autor die folgenden eBooks:

Die Missouri-Murders-Reihe um den Privatdetektiv Alo Nudger:

»Missouri Murders: Schwarze Nacht«

»Missouri Murders: Kaltes Schweigen«

»Missouri Murders: Tiefe Schatten«

»Missouri Murders: Harte Strafe«

»Missouri Murders: Fatale Schuld«

Die Florida-Killings-Reihe um den Ex-Cop Fred Carver:

»Florida Killings: Brennende Rache«

»Florida Killings: Roter Tod«

»Florida Killings: Kaltes Feuer«

»Florida Killings: Sengender Verrat«

»Florida Killings: Lodernder Zorn«

Seine Frank-Quinn-Reihe um einen Ex-Cop auf der Spur von Serienkillern:

»Opferschrei«

»Blutschrei«

»Zornesschrei«

»Jagdschrei

Außerdem veröffentlichte der Autor bei dotbooks den Psychothriller »Die Stalkerin«.

***

eBook-Neuausgabe Juli 2024

Die amerikanische Originalausgabe erschien erstmals 1990 unter dem Originaltitel »Flame« bei Henri Holt, New York. Die deutsche Erstausgabe erschien 1992 unter dem Titel »Das zweite Leben des Bert Renway« im Goldmann Verlag.

Copyright © der amerikanischen Originalausgabe 1990 by John Lutz

Copyright © der deutschen Erstausgabe 1992 by

Wilhelm Goldmann Verlag, München

Copyright © der Neuausgabe 2024 dotbooks GmbH, München

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Titelbildgestaltung: Nele Schütz Design unter Verwendung von Shutterstock/Ostill is Franck Cambi, abdrakimmahfar und Adobestock Ameer

eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH (mm)

ISBN 978-3-98952-283-1

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dotbooks ist ein Verlagslabel der dotbooks GmbH, einem Unternehmen der Egmont-Gruppe. Egmont ist Dänemarks größter Medienkonzern und gehört der Egmont-Stiftung, die jährlich Kinder aus schwierigen Verhältnissen mit fast 13, 4 Millionen Euro unterstützt: www.egmont.com/egmont-foundation. Danke, dass Sie mit dem Kauf dieses eBooks dazu beitragen!

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Liebe Leserin, lieber Leser, wir freuen uns, dass Sie sich für dieses eBook entschieden haben. Bitte beachten Sie, dass Sie damit gemäß § 31 des Urheberrechtsgesetzes ausschließlich ein Leserecht erworben haben: Sie dürfen dieses eBook – anders als ein gedrucktes Buch – nicht verleihen, verkaufen, in anderer Form weitergeben oder Dritten zugänglich machen. Die unerlaubte Verbreitung von eBooks ist – wie der illegale Download von Musikdateien und Videos – untersagt und kein Freundschaftsdienst oder Bagatelldelikt, sondern Diebstahl geistigen Eigentums, mit dem Sie sich strafbar machen und der Autorin oder dem Autor finanziellen Schaden zufügen. Bei Fragen können Sie sich jederzeit direkt an uns wenden: [email protected]. Mit herzlichem Gruß: das Team des dotbooks-Verlags

***

Bei diesem Roman handelt es sich um ein rein fiktives Werk, das vor dem Hintergrund einer bestimmten Zeit spielt oder geschrieben wurde – und als solches Dokument seiner Zeit von uns ohne nachträgliche Eingriffe neu veröffentlicht wird. In diesem eBook begegnen Sie daher möglicherweise Begrifflichkeiten, Weltanschauungen und Verhaltensweisen, die wir heute als unzeitgemäß oder diskriminierend verstehen. Diese Fiktion spiegelt nicht automatisch die Überzeugungen des Verlags wider oder die heutige Überzeugung der Autorinnen und Autoren, da sich diese seit der Erstveröffentlichung verändert haben können. Es ist außerdem möglich, dass dieses eBook Themenschilderungen enthält, die als belastend oder triggernd empfunden werden können. Bei genaueren Fragen zum Inhalt wenden Sie sich bitte an [email protected].

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blog.dotbooks.de/

John Lutz

Florida Killings:Kaltes Feuer

Ein Fred-Carver-Thriller 3

Aus dem Amerikanischen von Ulrich Hoffmann

dotbooks.

Kapitel 1

Die Sonne brannte wie ein gleißend helles, alles ausbleichendes kosmisches Solarium. Sie verursachte Schmerzen in den Augen. Die Magellan Avenue war ein breiter, blasser Fetzen Straße, und die weißen Stuckverzierungen an den Häusern gegenüber, Gericht und Gefängnis, sahen aus wie das Baiser auf einer Hochzeitstorte. Dahinter glitzerte die Sonne auf dem Meer; Münzen schienen dicht unter der Oberfläche zu hängen wie halbgedachte boshafte Gedanken.

Carver saß still in seinem Büro, hatte sich in dem neuen Stuhl zurückgelehnt und das steife Bein auf den glänzenden neuen Schreibtisch gestützt. In der Stille des Raumes konnte er gerade noch hören, wie sich die Wellen auf dem weißen Strand hinter den Gebäuden auf der anderen Seite der Magellan brachen. Zusammen mit dem Geräusch der Wellen drang der ekelhafte Fischgestank in das kühle Büro.

Er war ganz zufrieden damit gewesen, zu Hause zu arbeiten – in Edwinas Haus genaugenommen –, ein paar Meilen in Richtung Norden auf der Küstenstraße. Aber Edwina war Maklerin und hatte etwas von dieser günstigen Gelegenheit in Del Moray gehört. Zuerst hatte er sich gegen ihren Vorschlag gesträubt. Diskussionen waren die Folge gewesen, und Positionen gerieten ins Wanken. In der Vergangenheit hatte es ein paar gefährliche Situationen gegeben, und deshalb konnte Carver sich letztendlich doch mit dem Gedanken anfreunden, seine Arbeit von Edwina fernzuhalten, einfach um sie zu schützen. Am Ende war es Carver, der darauf bestanden hatte und nun in dem stillen Büro saß und nichts weiter zu tun hatte, als Büroklammern und Gummibänder zu ordnen, obwohl sie schon lange in Reih und Glied lagen.

Einen ganzen Monat war er jetzt schon hier in dem cremefarbenen Stuckgebäude, das außer ihm noch einen Versicherungsmakler und eine Autovermietung beherbergte. Einen einzigen Kunden hatte er in dieser Zeit gehabt. Der Klient war ein betrogener Ehemann. Ein Volkswagenhändler namens Wayne Garnett, der, wie sich herausstellte, auch mit Morden handelte und Drogen in neuen Autos ins Land schmuggelte. Für diese Angebote machte er keine Werbung.

Carver bekam Kopfschmerzen davon, herumzusitzen und nach draußen in das sengend helle Licht zu starren. Er ließ das Bein vom Tisch fallen, bump, stemmte sich mit seinem Walnußstock hoch und humpelte über den Teppich, um die Vorhänge zu schließen.

Er wollte gerade die Vorhänge zuziehen, als er sah, wie ein blauer Cadillac auf den Kiesparkplatz fuhr. Es war ein Sedan de Ville, einer der letzten dieser riesengroßen Schlitten. Der Wagen war gewachst und poliert, glänzte dunkel und reflektierte das tanzende Sonnenlicht, Palmen und die blassen Gebäude. Der Fahrer war hinter dem dunkel getönten Seitenfenster verborgen. Alles, was Carver erkennen konnte, war, daß es ein Mann war.

Der Typ braucht ’ne Versicherung, sagte er zu sich. Oder er will sich ’n Auto leihen, um es im Kofferraum von seinem eigenen gleich mitzunehmen.

Jedenfalls hielt irgendetwas Carver davon ab, die Vorhänge zu schließen. Stattdessen verharrte er bewegungslos, mit der einen Hand auf seinen Stock gestützt, in der anderen die Vorhangschnur, und beobachtete, wie der vierrädrige Dinosaurier einen großen Bogen machte und einparkte, irgendwo zwischen der Tür zu seinem Büro und dem Eingang von Golden Future-Versicherungen nebenan.

Ein Mann in den Sechzigern stieg aus. Er war ungefähr einsachtzig groß, abgesehen von seinem Bauch ganz gut gebaut, und trug eine limonengrüne Hose mit weißem Gürtel und einem pastellgrünen Hemd. Er hatte dichtes weißes Haar, zur Seite und nach vorne in die Stirn gekämmt, als wollte er einen zurückweichenden Haaransatz kaschieren.

Bevor er die Wagentür zuschlug und abschloß, setzte er eine dunkle Brille auf und rückte sie mit einer kurzen Bewegung zurecht. Vom Bürofenster aus wirkte das Ding nicht wie eine reine Sonnenbrille, sondern wie eine hellviolette, geschliffene Brille. Weiße Schuhe blitzten unter den grünen Hosenbeinen hervor, als der Mann sich kurz zu Golden Future umdrehte und dann geradewegs auf Carvers Büro zukam.

Er entdeckte Carver, der immer noch am Fenster stand. Nickte kurz, als wollte er seine eigene Anwesenheit bestätigen, winkte aber weder, noch lächelte er. Das Sonnenlicht wurde von den runden Gläsern seiner Brille reflektiert, als er aus Carvers Blickfeld verschwand.

Carver hörte, wie sich die Tür zu seinem winzigen Vorraum öffnete und wieder schloß. Die Tür zum Büro war offen, aber der Mann wartete draußen. Carver ließ ein paar Sekunden verstreichen, dann sagte er »Herein« und hinkte zurück zum Schreibtisch.

Der Mann war über einsachtzig groß, bemerkte Carver, als er den Raum betrat. Vielleicht einsneunzig. Außerdem war er eher siebzig als sechzig. Das war mal ein ziemlich kräftiger Typ gewesen, und die entsprechenden Maße hatte er immer noch. Aber das Alter hatte seinem Körper die Kraft und die selbstverständliche Sicherheit genommen. Er bewegte sich mit jener vorsichtigen Langsamkeit, die eine Arthritis verrät. Sein Blick zuckte erst zu dem Stock, dann zu Carvers steifem Knie, das für immer in einem Dreißiggradwinkel gebeugt bleiben würde. Ein Andenken an eine Schießerei in der Zeit, als er noch bei der Polizei von Orlando war.

»Fred Carver?« fragte der Mann. Die Reste eines Südstaatenakzents waren zu hören. Vielleicht kam er aus Tennessee.

Carver nickte und stemmte sich hoch, um hinter dem Schreibtisch zu stehen. Die weißen Schuhe des anderen waren aus Glanzleder und hatten silberne Troddeln.

»Ich bin Bert Renway.« Ein dicker Arm, dicht bewachsen mit weißen Haaren, wurde ausgestreckt. Carver gab dem Mann die Hand und war überrascht von der Kühle seiner Haut und der Kraft des Griffs. »Im Telefonbuch steht, Sie sind Privatdetektiv.«

Carver deutete auf den Stuhl vor dem Schreibtisch. Setzte sich. Lächelte. »Gelbe Seiten lügen nicht.«

»Ziemlich schwierig, eine Empfehlung für jemanden in Ihrer Branche zu kriegen«, sagte Renway. »Ich kenne keinen, der jemals einen Detektiv angeheuert hätte. Hätte natürlich zur Polizei gehen können und die fragen, wer gut ist. Wollte ich aber nicht.«

»Normalerweise waren die Leute, die mich engagieren, schon bei der Polizei«, sagte Carver. »Bloß waren sie nicht zufrieden. Was kann ich für Sie tun, Mr. Renway?«

»Rauskriegen, was, zum Teufel, los ist. Ich hab’ versprochen, keinen Ärger zu machen, aber, verdammt, ich muß es einfach wissen!« Er beugte sich vor und scheitelte sein Haar mit den Fingern. Carver war überrascht, als Renway an den Haaren zog und einen großen kahlen Fleck freilegte. Hielt das Toupet vor sich, als wäre es ein Tier, das er gerade erlegt hätte. »Das ist nicht mein Haar«, sagte er.

Carver sagte: »Das wollen wir hoffen.«

Renway tippte mit einem breiten Fingernagel auf eines der Brillengläser. »Mit meinen Augen war auch immer alles in Ordnung. Ich trag’ keine Brille; das hier ist einfach nur dunkles Fensterglas, auch wenn’s nicht so aussieht. Ich würd’ auch diese weißen Zuhälterschuhe nicht tragen, wenn ich’s nicht müßte. Sind nicht mal meine Schuhe. Ich krieg’ Blasen davon. Aber da drin rumzulaufen ist ein Teil von dem Geschäft.«

»Was für ein Geschäft?«

»Jemand anderer zu sein.«

»Wer?«

»Keine Ahnung, außer einem Namen, der mir nichts sagt.«

Carver beugte sich vor und stützte die Ellenbogen auf den Tisch. Er spürte das kühle Holz an seinen bloßen Armen. Eine Erinnerung an die Verwundbarkeit.

»Mr. Renway«, sagte er, »fangen wir doch einfach mal am Anfang an.«

Kapitel 2

Renway fummelte geistesabwesend eine Packung Winston aus seiner Brusttasche und starrte sie dann an, als sähe er sie zum ersten Mal. Er nahm die dunkle Brille ab und hob fragend die grauen Augenbrauen. »Darf ich rauchen?«

»Natürlich.« Carver genehmigte sich selbst ab und zu eine Zigarre, was also hätte ihn berechtigt, dies seinem Gegenüber zu verwehren? Er streckte den Arm aus und reichte Renway einen Muschelaschenbecher, der auf der Ecke des Schreibtischs gestanden hatte. Der Bewohner der Muschel war schon lange verschwunden und würde sich nicht mehr beschweren.

Renway stellte den Ascher auf seinen Schoß und zog eines dieser billigen Wegwerffeuerzeuge hervor, in dem eine Anglerfliege eingeschlossen war. Es sah aus wie ein Insekt in einem Reagenzglas. Er zündete seine Zigarette an und inhalierte.

»Ich glaube, alles begann, als ich in Rente ging. Ich hatte bei der Bahn gearbeitet, oben im Norden, und zog dann mit meiner Frau Ella hierher. Wir wollten in Florida von meiner Rente leben. Der Anfang der schönen Jahre.« Er entfernte ein Stückchen Tabak von seiner Oberlippe und schnippte es weg. »Aber irgendetwas ging schief. Die Rente reichte vorne und hinten nicht, und vor sechs Monaten starb Ella an Krebs. Danach lebte ich weiter in unserem Campingwagen, im Osten der Stadt. Beach Cove Court. Kennen Sie das?«

»Bin mal vorbeigefahren.«

»Ich hatte keinen Grund, aus Del Moray wegzuziehen. Ich hatte eigentlich kaum Gründe für irgendetwas. Ich funktionierte sozusagen auf Autopilot, wenn Ihnen das was sagt.«

»Ja«, sagte Carver. »Kenn’ ich.«

Ein langer, blausilberner Reisebus rumpelte vorbei. Abgase krochen ins Innere des Büros, vielleicht durch die Klimaanlage, und mischten sich mit dem Zigarettenrauch.

»Ungefähr vor ’nem Monat«, fuhr Renway fort, »hat mich ein alter Eisenbahnkumpel, der auch in Rente und nach Florida gezogen ist, nach Fort Lauderdale eingeladen. Mit ihm hatte ich auf den Rangierbahnhöfen in Alton und irgendwo im Süden mal zusammengearbeitet. Lebt mit seiner Frau in einem winzigen Einzimmerapartment, also übernachtete ich in einem Motel. Es war nett, ihn mal wiederzusehen. Als ich zum Motel zurückkam, hielt mich so ein gelackter Affe auf dem Parkplatz auf. Rief meinen Namen. Sagte, er hätte ’nen Job, total legal, mit dem ich ’ne Menge Kohle machen könnte. Ich hatte keine Lust, nach irgendeiner Gemeinschaftswohnanlage oder ’nem Büro zu sehen, also sagte ich ihm höflich, ich wäre nicht interessiert. Da kramte er fünf Hundertdollarnoten hervor und gab sie mir. Sagte, ich müßte nur zuhören und könnte den Zaster dann behalten.«

»Und? Was haben Sie getan?« erkundigte sich Carver, obwohl er wußte, daß es eine dumme Frage war. Er wollte Renway nur am Reden halten, so daß er alles erzählte und sich seine Worte nicht zu sorgfältig überlegte.

»Ich lud ihn auf einen Drink in die Motelbar ein. Wir tranken Daiquiris, und er erklärte mir seinen Plan.«

»Plan?«

»Na ja, eigentlich ist es viel zu simpel, um es ›Plan‹ zu nennen. Ich sollte in Fort Lauderdale bleiben und in einer Wohneinheit am Ocean Boulevard leben. Mich Frank Wesley nennen, falls jemand fragt. Wesleys Karre fahren und sogar ein paar von seinen Klamotten tragen. Davon abgesehen mußte ich einfach nur sein Haus irgendwann am Vormittag verlassen und ein bißchen umherfahren. Mittagessen. Noch ein bißchen umherfahren. Vielleicht mal ins Kino gehen. Einfach ein wenig von dem Geld ausgeben, das ich bekam.«

»Wieviel war das?«

»Zweitausend Dollar die Woche.«

Carver beobachtete eine dicke Fliege, die zur Fensterecke hinaufkletterte. Sie erreichte die obere Kante, drehte sich scharf nach rechts und begann, sich horizontal fortzubewegen, sehr zielgerichtet, als könnte das, was sie da tat, irgendeinen Sinn haben. »Sie haben sich nicht zufällig gedacht, daß dieses Geschäft, nun ja, ein wenig merkwürdig ist? Diesen Wesley zu spielen?«

»Ich sagte: zweitausend Dollar pro Woche, Carver. Aber natürlich hatte ich das Gefühl, daß da was nicht stimmen kann, also fragte ich Palmer –«

»Palmer?«

»’tschuldigung. Ralph Palmer, der Typ, der mich angeworben hat. Ich bat ihn, ein Papier zu unterschreiben, das ich aufgesetzt hatte. In dem er versicherte, daß alles, was ich zu tun hatte, vollkommen legal ist. Ein Vertrag. Wir haben beide unterschrieben.« Renway zog ein schweißnasses, gefaltetes Stück Papier aus seiner Gesäßtasche und reichte es Carver über den Schreibtisch. »Ich bin allerdings kein Anwalt«, sagte er entschuldigend. Na ja, dafür muß sich bestimmt niemand entschuldigen.

Der »Vertrag« war mit Maschine geschrieben, mit vielen weiß übermalten Feldern. Es stand darin, daß Palmer Renway engagierte, damit der in Wesleys Wohnung als Frank Wesley lebte, drei Monate lang, oder bis seine Dienste nicht mehr gebraucht würden. Daß nichts Verbotenes dabei wäre und der echte Wesley von diesem Geschäft wüßte und es billigte. Auch die Geldangelegenheiten standen drin. Renways hingekritzelte Unterschrift stand unten neben Palmers sauber abgezirkelter.

Carver gab Renway den Zettel zurück. »Das bedeutet nicht unbedingt besonders viel Legalität«, sagte er.

Renway faltete das Papier vorsichtig zusammen und steckte es in seine Gesäßtasche zurück. »Ich weiß, aber es gibt mir ein wenig Sicherheit.«

»Nicht genug.«

»Stimmt schon. Deswegen will ich Sie engagieren – um rauszufinden, was da los ist. Ich bin nach Del Moray gefahren, um ein paar Sachen zu holen, und ich dachte mir, ich sollte hier auch einen Detektiv anheuern, denn Palmer und seine Freunde müssen mich ja schon beobachtet haben, bevor ich nach Fort Lauderdale kam.«

»Wieso glauben Sie das?«

»Palmer wußte eine Menge über mich, als wir uns zum ersten Mal in der Motellounge trafen. Er wußte sogar über Ella Bescheid. Daß sie an Krebs gestorben ist.«

»Sie sagten: ›Palmer und seine Freunde‹.«

»Ja. Ich hab’ nie jemanden außer Palmer getroffen, aber er sagt ab und zu ›wir‹ und spricht auch sonst so, als wären da noch andere Leute beteiligt.«

Carver spielte einen Moment mit dem Griff seines Walnußstocks, lehnte ihn dann gegen den Schreibtisch. »Ist Ihnen irgendetwas Merkwürdiges passiert, während Sie als Frank Wesley umherliefen?«

»Nichts Besonderes. Ich hätte genausogut Bert Renway sein können, wie immer, nur daß ich dafür nicht 2000 die Woche bekäme.« Er beugte sich vor. »Carver, diese ganze Geschichte verunsichert mich ganz gehörig.«

»Wissen Sie irgendwas über Wesley?«

»Nix. Palmer wollte mir nichts von ihm erzählen. Aber er lebt in einer netten Gegend. Muß Geld haben. Das ist seine Mühle da draußen, der dicke Caddie. Ich fahr’ normalerweise nur einen Escort.«

»Haben die was darüber gesagt«, fragte Carver, »wo Wesley ist, während Sie er sind?«

»Nicht die Bohne. Das ist es ja, warum ich das Gefühl hatte, ich sollte einen Teil von meinen zweitausend die Woche benutzen, um herauszukriegen, warum ich sie überhaupt bekomme.«

»Könnte gut angelegtes Geld sein«, stimmte Carver zu. Er nannte Renway sein Honorar. Bekam einen Vorschuß in bar. Wie man Geschäfte eben so macht. Er sagte: »Wie sieht Palmer aus?«

»Ungefähr vierzig«, antwortete Renway. »Irgendwie gutaussehend. Hat glatte schwarze Haare, dunkle Augen. Vielleicht etwas kubanisches Blut.«

»Spanischer Akzent?«

»Ganz klein wenig, würd’ ich sagen. Zieht sich an wie ein Millionär; immer mit teurem Anzug und Schlips. Fährt ’n kleines graues Auto – keine Ahnung, was für eins. Irgendwas Ausländisches, schätz’ ich. Ich leb’ jetzt seit gut drei Wochen als Frank Wesley, und ich hab’ Palmer nur viermal gesehen: als er mich ansprach und an den nächsten drei Freitagabenden, wenn er mich bezahlte.«

»Wo haben Sie sich getroffen?«

»Wir haben ’ne Verabredung jeden Freitagabend um sieben an einem öffentlichen Strand. Eine Bank an der Kreuzung Sunrise/Ocean Boulevard.«

»Sie werden bar bezahlt?«

»Ja. In Fünfzigern oder kleineren Noten. Die Asche sieht echt aus. Einen Teil davon liegt vor Ihnen. Von ihm zu mir zu Ihnen.«

Carver nahm die obersten beiden Noten von dem Stapel Fünfziger: Renways Vorschuß. Er schnipste dagegen, strich mit den Fingern über den Aufdruck, hielt die Scheine gegen das Licht, verglich die Seriennummern. »Können Sie mir Ihre – Wesleys – Adresse geben, und einen Zweitschlüssel? Ich sollte mir den Laden mal ansehen, während Sie rumfahren. Dann ist derjenige, der Sie vielleicht beobachtet, nicht in der Nähe der Wohnung.«

»Ich hab’ nicht das Gefühl, daß mich irgendwer beobachtet oder mir folgt; ich habe danach Ausschau gehalten. Bin ein paarmal hin und her gefahren und habe den Rückspiegel im Auge behalten.«

»Manche Leute sind verdammt gut im Verfolgen«, sagte Carver. »Schreiben Sie mir am besten auch Wesleys Telefonnummer auf. Ich werd’ sie vermutlich nicht brauchen, und es wäre gut, wenn Sie auch nicht hier anrufen würden. Überhaupt, machen Sie von der Wohnung aus keine Anrufe, die niemand mithören soll.«

»Oh. Sie glauben, ich werd’ abgehört?«

»Das müssen wir herausfinden. Wenn die Typen, die Sie engagiert haben, Profis sind, können die ’ne Menge Sachen anstellen, ohne daß Sie’s mitkriegen.«

Renway schluckte das, schrieb Wesleys Adresse auf und sagte, er würde noch heute nachmittag einen Zweitschlüssel machen lassen und ihn in Carvers Büro vorbeibringen. Als wollte er diese Aussage unterstreichen, fischte er einen Schlüsselbund aus seiner Tasche. Ein großes goldenes W war mit einer Kette daran befestigt. Er löste einen Messing-Haustürschlüssel vom Bund und ließ ihn in seine Hemdtasche fallen. Klopfte mit dem goldenen Ring und den Autoschlüsseln in seine rechte Hand.

Carver sagte, er würde einen Vertrag tippen und ihn Renway nachher geben, wenn er mit dem Schlüssel zurückkäme. Er gab ihm eine Quittung für den Vorschuß. Alles einwandfrei und geschäftsmäßig. Im Gegensatz zu diesem merkwürdigen Wesley-Job.

Renway schob die Quittung in seine Tasche und erhob sich.

»Ich fühle mich jedenfalls besser, weil ich Ihnen das erzählt habe, Carver. Ich konnte nicht weitermachen, ohne was zu wissen oder zumindest versuchen, etwas zu erfahren.« Er drückte seine Zigarette in dem Muschelaschenbecher aus, den er jetzt in der Hand hielt, und stellte die blauviolett changierende Muschel auf den Schreibtisch. Eine dünne Rauchfahne stieg auf. Wurde vom Luftzug der Klimaanlage erfaßt und verschwand.

»Danke, Carver«, sagte er. »Ich seh’ Sie gegen zwei, in Ordnung?«

Carver sagte, zwei wäre okay. Beobachtete, wie Renway das Büro verließ mit seinem etwas steifen, langsamen Gang, der bewies, daß er ein älterer Mitbürger war und nichts mehr besonders eng sah. Keine Eile, irgendwo zu sein oder irgendetwas zu tun. Die Zeit verging, und er war egoistisch und würde einfach nur genießen, was noch übrig war. Das einzige Problem war, daß er dafür Geld brauchte und dabei in etwas hineingeraten konnte, was er nicht ganz verstand.

Das Leben forderte immer Kompromisse, philosophierte Carver. Es hört nie damit auf.

Der starke Motor des Cadillac sprang an und röhrte.

In seinen Ohren ploppte es, als ob er in einem Flugzeug wäre, das durch Schichten mit verschiedenem Luftdruck flog. Das war ziemlich sonderbar, aber er hatte keine Zeit, darüber nachzudenken.

Die Druckwelle knallte durchs Fenster und fegte ihn einfach vom Stuhl.

Kapitel 3

Er tanzte, wirbelte im Kreis herum, auf zwei gesunden Beinen. Die Frau trug ein berauschendes Parfum. Ein Duft, den er nicht einordnen konnte. Diamanten blitzten auf ihrem schwarzen, samtenen Abendkleid.

Carver öffnete die Augen etwas weiter.

Es gab keine Frau. Er tanzte nicht. Die Diamanten waren Glassplitter. Der Samt war kein Kleid, war nicht schwarz, war nicht mal Samt; es war der blaue Teppich auf dem Bürofußboden.

Er war enttäuscht.

Warum lag er auf dem Boden? Er starrte auf tausend glitzernde Glassplitter und wunderte sich, wo zum Kuckuck sein Stock war? Eine schwarze Welle, von Licht durchbrochen, schlug über ihm zusammen, verschwand. Wie dunkle Brandung; schwapp, schwapp, schwapp. Er probierte seine Sinne aus.

Was ist los?

Keine Ahnung.

Bist du bei Bewußtsein, Carver? Kannst du klar denken?

Blöde Frage. Woher soll ich das wissen? Glaub schon.

Wo zum Teufel war sein Stock?

Ausgestreckt auf dem Bauch liegend stemmte er sich auf die Ellenbogen und sah sich um.

Das Büro sah ziemlich übel aus. Der ganze Papierkram von seinem Schreibtisch war bis an die Wand über den Boden verstreut. Auf dem Tisch stand überhaupt nichts mehr, nicht mal der Aschenbecher oder diese blödsinnig komplizierte japanische Kombination aus Anrufbeantworter, Telefon, Recorder und Diktiergerät, die Edwina ihm aufgeschwätzt hatte. Schlapp hingen die Vorhangreste im Fenster, so zerfetzt, daß sie das Sonnenlicht in schmale Streifen unterteilte, die den Fußboden sprenkelten und die Glassplitter glitzern ließen.

Diamanten, Diamanten.

Carver sah seinen Stock auf dem Boden neben dem Schreibtisch liegen. Wollte sich dorthin ziehen. Spürte, wie eine Glasscherbe sich in seine Handfläche bohrte, und lag wieder still.

Der Schmerz machte seinen Kopf klarer. Behutsam zog er den Splitter mit Daumen und Zeigefinger heraus und warf ihn beiseite.

Daraufhin bewegte er sich vorsichtiger, säuberte zuerst den Teppich vor sich von Splittern. Wie ein verwöhntes Mädchen, das Fusseln von seinem Kleid zupft.

Er kroch zu seinem Stock und packte ihn, fühlte das harte Walnußholz fest in seiner Hand. Er versuchte nicht, aufzustehen. So wie er sich fühlte, konnte das auch noch ein oder zwei Minuten warten. Stattdessen richtete er sich in eine sitzende Position auf, lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand, sein steifes Bein angewinkelt vor ihm, und überlegte, wie er hierhergekommen war. Was passiert war.

Er hörte das Jaulen der Sirenen, weit entfernt, obwohl schon rote und blaue Lichter auf den Glasresten im Fensterrahmen blitzten. Polizeifarben. Seltsam. Offensichtlich stand ein Polizeiwagen auf dem Parkplatz, aber die Sirene schien meilenweit entfernt zu sein. Sehen und Hören paßten nicht zusammen. Es machte keinen Sinn.

Plötzlich begriff er, daß irgendetwas mit seinem Gehör nicht in Ordnung war. Da war ein hohes, langanhaltendes Piepen in seinen Ohren, kaum zu bemerken, weil es so monoton war, daß es ein Teil der Hintergrundgeräusche zu sein schien. Er hatte es einfach nicht bemerkt. So wie manche Leute Grillenzirpen überhörten.

Der Himmel draußen wurde dunkel. Hell. Dunkel. Rauch im Wind. Er roch ihn. Und er roch noch etwas anderes. Etwas Süßes, Widerliches, das verbrannte und diesen schwarzen Rauch fabrizierte.

jetzt erinnerte er sich.

»O Gott!« Er klammerte sich an die Kante des Schreibtisches, setzte die Spitze seines Stocks auf den weichen Teppichboden und drückte sich in den Stand.

Er hatte Kopfschmerzen, und ihm war schwindlig. Und jetzt, als er sich erinnerte, begann er zu zittern. Er konnte spüren, wie die Vibrationen den Stock wie Stromstöße durchzitterten.

Er stützte sich mit beiden Händen fest auf den Stock. Wartete, schwankend. Schließlich verschwand der Schwindel. Das Zittern hörte auf. Die Kopfschmerzen entschieden sich, zu bleiben.

Noch eine Sirene jaulte. Lauter als die erste. Carter konnte durch die Fenster einen zweiten Polizeiwagen mit den rot-blauen Blinklichtern auf dem Dach sehen, der jetzt bremste und zum Stehen kam.

Renway. Es mußte Renway gewesen sein, der die Explosion ausgelöst hatte, als er den Caddie startete. Carver erinnerte sich, daß das kräftige Motorengeräusch der Explosion vorangegangen war. Renway, der so tat, als wäre er jemand anderes. Aber wer? Ach ja, ein Typ namens Weston oder Wesley. Genau, das war’s: Frank Wesley.

Carver humpelte zum Fenster, um herauszufinden, ob er recht hatte mit dem Ausgangspunkt der Explosion. Er schaute raus und sah, daß der lange Cadillac brannte, ungeachtet des wilden Eifers zweier uniformierter Cops mit Feuerlöschern. Die verbeulte Motorhaube des Wagens lag etwas entfernt auf dem Boden; die Türen waren durch die Explosion oder von den Bullen geöffnet worden. Eine der beiden hinteren hing nur noch an der unteren Angel wie ein gebrochener Flügel.

Das Innenleben des Wagens ging in orangefarbene Flammen auf, in Brand gehalten vom Benzin und keineswegs beeindruckt von dem Zeug, das die Cops versprühten. Die Reifen waren zu formlosen Gummihaufen zusammengeschmolzen. Was Carver einatmete, waren die sich mischenden Gerüche von brennendem Gummi und Renway. Der ekelerregende Gestank von verkohltem Fleisch drängte sich ihm in die Nase und bildete eine schleimige Schicht auf der Zunge. Dort nahm er Geschmack an.

Durch das züngelnde, sich ständig weiter ausbreitende Orange im Wagen konnte man manchmal einen verschrumpelten schwarzen Körper sehen, der über das Lenkrad gebeugt war, als wollte er dem Auto Bewegungen entlocken, indem er am Stahl rüttelte. Es sah aus wie der Schatten von Renway. Nur war es nicht sein Schatten, sondern er selbst. Das, was in dem explodierenden Brennofen des Cadillac aus ihm geworden war.

Auf der gegenüberliegenden Straßenseite und am Rande des Parkplatzes standen ein paar Leute. Schaulustige, eng aneinandergedrängt, als könnte sie das vor irgendetwas schützen.

Tote waren immer eine unangenehme Mahnung. Ein Polizist stand bei ihnen, lief hin und her wie ein kompletter Sturmtrupp und wedelte mit den Armen, um jedermann klarzumachen, er solle stehenbleiben, obwohl sich sowieso kein Mensch rührte. Carver wußte, daß es keine weitere Explosion geben würde. Alles Brennbare in dem Wagen war bereits zum Teufel gegangen.

Sirenen. Sehr laut, dieses Mal. Und eine Feuerwehrglocke.

Ein Feuerwehrwagen aus Del Moray, gelb und verchromt, bunt wie ’ne Musikbox, produzierte mit seinem Dieselmotor eigenen schwarzen Rauch. Unter etwas intensiverem Bimmeln wurde er langsamer und fuhr von der Magellan in die Auffahrt. Ein weiterer Polizeiwagen kam, er war der Feuerwehr gefolgt wie ein Hai seinem Pilotfisch. Keine anderen Fahrzeuge, die Magellan war offensichtlich bereits abgesperrt.

Der Wind wehte den Rauch und den süßlichen Dampf wieder in Carvers Richtung.

Angewidert schluckte er den sirupartigen Geschmack, der sich auf seiner Zunge festsetzen wollte, herunter und trat vom Fenster zurück. Schleppte sich zu seinem Schreibtisch. Sackte in den Stuhl. Schwindelig wie vorhin. Er fühlte sich nicht besonders gut. Sein Kopfweh nahm zu, pulsierte. Gott! Sobald er wieder stehen konnte, würde er sich durch das abgeschlossene Fach seines Aktenschranks wühlen, in dem er seine Knarre und ein paar extrastarke Kopfschmerztabletten aufbewahrte. Drei oder vier würde er brauchen, um sich wieder in den Griff zu kriegen.

Das Nächste, was passierte, vertrieb seine Kopfschmerzen auch nicht unbedingt.

Die Bürotür öffnete sich, und McGregor kam rein.

Kapitel 4

Lieutenant William McGregor von der Polizei aus Del Moray war gut zwei Meter groß. Er war Anfang Vierzig, dünn, und besaß die geballte Energie professioneller Basketballspieler. Das glatte blonde Haar, streng zur Seite gekämmt, wurde bereits dünn, eine Locke hing ihm auf die Stirn. Ein schmales, langes Gesicht mit blauen Augen, die dicht beieinanderstanden; markantes Kinn. Er sah eher skandinavisch als schottisch aus. Er grinste, als er die Tür schloß. Dabei wurde eine große Zahnlücke zwischen seinen Schneidezähnen sichtbar. Wie viele große Männer sah McGregor aus, als bewegte er sich in Zeitlupe, ein Körperteil nach dem anderen. Glassplitter knirschten unter seinen riesigen schwarzen Schuhen.

»Sieht aus, als wär’ die Putzfrau noch nicht dagewesen«, sagte er.

»Sobald Sie wieder draußen sind, mach’ ich sauber«, sagte Carver. »Kann es kaum erwarten.«

McGregor steckte die Daumen hinter seinen Gürtel, stand mit leicht gespreizten Beinen im Raum. Ein Koloß. Einschüchternd, standhaft. »Carver, ich mache Polizeiarbeit. Sie haben nicht zufällig bemerkt, wie vor Ihrem Fenster ein Auto explodierte, oder?«

Carvers Kopfschmerzen wurden stärker. »Es ist mir nicht entgangen.«

»Nun ja, der Typ, der auf dem Fahrersitz gegrillt wurde, könnte hierhergekommen sein, um sich ein Auto zu leihen. Allerdings kam er mit etwas, was ein hübscher neuer Wagen gewesen zu sein scheint, bevor er so zugerichtet wurde. Er könnte auch gekommen sein, um nebenan eine Versicherung abzuschließen; das wäre dann ein klarer Fall von ziemlich schlechtem Timing gewesen, nicht wahr? Oder er wollte sich mit Ihnen treffen. Mit ’nem Privatdetektiv, der mit den Fingern im Arsch in seinem neuen Büro rumsitzt. Ich finde, das klingt am wahrscheinlichsten. Warum haben Sie eigentlich ein Büro gemietet? Hatte Edwina Sie satt und hat Sie rausgeworfen?«

Mit McGregor zu reden war ganz sicher das allerletzte, was Carver jetzt tun wollte. McGregor war der selbstsüchtigste, ehrgeizigste und skrupelloseste Typ, den er je getroffen hatte. Außerdem stank er. Sogar aus anderthalb Meter Entfernung konnte er McGregors Mundgeruch und den Schwaden seines billigen Parfüms nicht entgehen. Zusätzlich brannte Floridas Nachmittagshitze durch die kaputten Fenster. Genug, um einem den Magen umzudrehen.

»Sie haben meine Fragen noch nicht beantwortet, Fuckface.«

»Sie sagten doch, das sei Polizeiarbeit.«

McGregor wischte Glasscherben vom Schreibtischstuhl und setzte sich. Legte eines seiner langen Beine sorgfältig über das andere. Dauerhafte Knitterfalten zeigten sich in den Kniekehlen seiner billigen braunen Anzughose. Schuppen und Fusseln bedeckten seine Schultern. Der Anzug hatte sich seine alljährliche Reinigung mehr als verdient. »Nun gut«, sagte er. »Kannten Sie den Kerl, der gerade explodiert ist?«

Carver traute McGregor genausoviel wie Charles Manson, wenn der ihm eine Polizeimarke zeigen würde. Der Lieutenant arbeitete genausooft außerhalb des Polizeireviers wie außerhalb des Gesetzes – auf der Jagd nach Ruhm und Reichtum. Deswegen hatte ihn die Polizei in Fort Lauderdale gefeuert, aber er war nur ein paar Kilometer nördlich in Del Moray gelandet und log und schleimte sich in dem winzigen Polizeirevier schnell nach oben.

»Ja, ich kannte ihn«, sagte Carver. Er stützte sich auf seinen Stock und stand auf. Hinkte müßig durch das Büro, stützte hier und dort die Ferse seines steifen Beines vor sich auf den Boden und machte eine Art stockunterstützter Kniebeuge, um etwas vom Teppich aufzusammeln. Einen Aktenordner. Den Aschenbecher. Das dritte, was er aufhob, war die japanische Kombimaschine: Telefon, Anrufbeantworter, Recorder, Diktiergerät. Er drückte unbemerkt auf den Aufnahmeknopf. Stellte den Apparat sorgfältig auf den Schreibtisch, das eingebaute Mikrofon auf McGregor gerichtet. Nahm eine Scherbe von gut zwanzig Zentimeter Länge und warf sie rüber zum umgefallenen Mülleimer. Er machte einfach nur ein bißchen sauber. Das Gespräch würde aufgezeichnet werden, ohne daß McGregor etwas davon mitbekam.

»Los, erzählen Sie schon«, forderte McGregor. »Oder wollen Sie sich wie einer dieser schüchternen Talk-Show-Gäste benehmen und mich zwingen, Ihnen jede Antwort einzeln aus dem Kreuz zu leiern?«

»Bert Renway. So hieß er. Kam vorbei, um mich zu engagieren.«

»Paßt. Der war ’ne Verlierertype. Im Wagen ist alles verbrannt oder geschmolzen. Deswegen sind Sie die wichtigste Informationsquelle. Lügen Sie mich also nicht an, Carver, und verheimlichen Sie mir nichts. Das hier ist eine Mordermittlung.«

»Vielleicht ist der Wagen von allein hochgegangen. Benzindämpfe.«

»Jetzt hören Sie auf mit diesem Unsinn! Das Erste, was ich gerochen habe, war verbranntes Fleisch. Das zweite war Kordit von einer Sprengladung. TNT oder so was ähnliches hat Ihren Klienten demoliert, nicht Super unverbleit.«

Carver wußte, daß McGregor recht hatte. Es war ein Mord und ganz bestimmt nicht die richtige Zeit, den Schlaumeier zu spielen. Jedenfalls, wenn er sich nicht nach einer anderen Arbeit umsehen wollte. Und das wollte er nicht; mit seinem Schnüfflerjob verband ihn eine intensive Haßliebe.

Er setzte sich wieder hin und erzählte McGregor von Renways Besuch.

Als Carver fertig war, saß McGregor einfach da und fuhr mit dem Daumen an einer Seite seiner langen Kinnlade entlang. »Sie und ich, wir beide kennen die Gründe, warum jemand irgendeinen Dummkopf anheuert, um ein Apartment und ein Auto zu benutzen.«

»Unter diesem Gesichtspunkt«, sagte Carver, »wollte ich mit den Ermittlungen beginnen.«

McGregors Blick wurde intensiver. Carver hatte diesen Ausdruck schon einmal gesehen. Der Lieutenant dachte angestrengt nach, drehte jede Kleinigkeit in seinem Kopf herum. Überlegte, wie er aus dem eben Gehörten den größten privaten Nutzen ziehen könnte.

Plötzlich begann er zu lächeln und drückte die Zunge von hinten in den Spalt zwischen seinen Zähnen. Das verlieh ihm einen bösartigen, lüsternen Ausdruck, der seinen Charakter perfekt widerspiegelte. »Fort Lauderdale, ja?«, sagte er. »Ich kann diese überflüssigen Furzköpfe in meinem Revier nicht brauchen.«

»Das denken die auch von Ihnen«, sagte Carver. »Der Unterschied ist nur: Die haben recht.«

»Der Mord ist hier in Del Moray passiert«, sagte McGregor gedankenverloren. »Sie haben Ihre Pflicht erfüllt und die Polizei von allem in Kenntnis gesetzt, was Sie wissen. Ab jetzt sollten Sie lieber die Klappe halten. So, daß genaugenommen nur wir beide Bescheid wissen.«

Einerseits konnte Carver es kaum glauben, andererseits war er auch nicht besonders erstaunt. Er kannte McGregor zu gut, um noch zu glauben, daß seine Verschlagenheit und Unmoral irgendwelche Grenzen hatte. Wo Moral sein sollte, befand sich bei McGregor nicht einmal ein Vakuum.

Laut genug, daß der Recorder es aufzeichnen würde, sagte Carver: »Sie meinen also, ich sollte der Polizei von Fort Lauderdale nichts davon erzählen, daß Renway in Wesleys Apartment gelebt hat? Und daß er in Wesleys Wagen umgekommen ist?«

»Das Verbrechen hat in Del Moray stattgefunden«, sagte McGregor. »Wir werden sehen, was die Bullen in Fort Lauderdale allein rauskriegen. Mal sehen, wie die das Spiel spielen. Ob die mit uns teilen.«

»Sie hören sich an wie ein Schulkind auf dem Spielplatz, das sich darüber streitet, wer dran ist.«

»Renway war dran, und wenn er noch könnte, würde er Ihnen sicherlich erzählen, daß wir hier keine Kinderspielchen machen.«

Er neigte seinen dünnen Körper zur Seite. Sein Jackett öffnete sich, das zerknitterte Futter und ein braunes Schulterhalfter aus Leder wurden sichtbar, als er den Griff seiner Police Special betrachtete. »Vielleicht sind Sie demnächst mal dran, Carver. Renway hat Ihnen zweitausend Dollar gegeben, nicht wahr?«

»Ja.«

»Sie sind also offiziell engagiert. Gekauft und bezahlt.«

»Na ja«, sagte Carver. »Mein Klient ist tot.«

»Es wäre aber besser, wenn Sie trotzdem täten, wofür er Sie bezahlt hat«, sagte McGregor. »Sie fahren nach Fort Lauderdale und finden raus, was dieser Wesley-Quatsch soll. Sie sagen mir, was los ist, und halten ansonsten das Maul. Sie erzählen’s nicht mal jemandem vom Revier in Del Moray. Unser kleines Geheimnis. Ist das nicht ein toller Spaß?«

»Kann ich nicht finden.«

»Aber neugierig sind Sie, oder?«

»Ja«, mußte Carver zugeben. Er wußte, daß er sowieso nach Fort Lauderdale gegangen wäre, auch wenn McGregor das nicht vorgeschlagen hätte. Die Bullen würden es nicht besonders mögen, wenn sich ein Privatschnüffler mit einem ungelösten Fall beschäftigte, aber um dieses Problem würde McGregor sich kümmern. Die Polizei wollte Carvers Hilfe, das war jetzt auf dem Band. Carver entschied sich, noch ein wenig Widerstand zu leisten, das machte sich besser auf der Aufnahme. Die zaudernde Jungfer. »Daß ich neugierig bin, bedeutet ja noch nicht, daß ich nach Lauderdale fahre.«

McGregor gab einige sonderbare, aber durchaus eindeutige Drohungen von sich. Er würde seine Beziehungen spielen lassen, und Carvers Lizenz wäre zum Teufel, wenn er nicht mitmachen würde. Carver ließ ihn reden, direkt ins Mikro. McGregor hatte recht: Das war wirklich ein Spaß.

»Ich weiß nicht so recht«, zweifelte Carver. »Das ist ein ungelöster Fall. Ich könnte in die Mangel geraten.«

»Sie sind in der Mangel«, sagte McGregor. »Ihre Eier sind im Schraubstock.« Er beugte sich vor und strahlte mit der geballten Ehrlichkeit eines Yugo-Verkäufers. »Hören Sie, Carver, wir wissen beide, daß das hier nach einer verdammt großen und aufsehenerregenden Geschichte stinkt. Die Art Geschichte, bei der ’ne Menge Lob drin ist, wenn wir’s rauskriegen. Ruhm und Kohle für Sie, Karriere für mich. Ich könnte ein verdammter Captain werden.«

»Ein Weg, Captain zu werden, könnte ja auch die gute alte Polizeiarbeit sein, oder?«

»Scheiß drauf. Strafzettel unter Scheibenwischer klemmen, rumzustehen und den Verkehr an irgendwelchen Ecken zu regeln, wo es so heiß ist, daß man nichts anfassen kann, irgendwelche toten Penner vom Gehweg zu räumen – das ist gute Polizeiarbeit. Wenn Sie beim Departement in Orlando geblieben wären, anstatt sich bei Ihrer beschissenen guten Polizeiarbeit ins Knie schießen zu lassen, wären Sie nie mehr als ein Bulle auf Streife geworden. Einer dieser bescheuerten Helden, die sterben, weil Sie ’ne Brücke verteidigen, über deren Reste einfach wegmarschiert wird. Kleinkarierte Scheiße sind Sie.«

»So sollte man aber lieber nicht mit jemanden reden, den man um Hilfe bittet.«

»Moment mal. Das ist keine Einbahnstraße, Fuckhead.«

»Klar. Bis Sie sich entscheiden, ein neues Straßenschild aufzustellen.«

»Ich verlange nicht, daß Sie sich Ihren Schwanz abschneiden, Carver. Auf diese Weise können Sie sogar die 2000 behalten, statt daß sie als Beweismittel einkassiert werden. Zahlen Sie damit Ihre Unkosten in Fort Lauderdale. Finden Sie raus, was passiert ist, und sagen Sie’s mir. Wir werden verdammte Helden sein und irgendwelche Medaillen kriegen, wenn wir’s richtig anstellen.«

»Muß drüber nachdenken.«

McGregor schnaubte und starrte Carver an. »Es ist ja nicht so, als hätten Sie die Wahl, Carver. Keine wirkliche Wahl jedenfalls. Ich will das jetzt nicht wissen, sonst muß ich Ihre Aussage ins Protokoll aufnehmen. Sie vielleicht ein paar Tage festsetzen – als Zeuge. Warum eigentlich nicht? Immerhin sind Sie der letzte, der das Opfer lebend gesehen hat. Sie haben sich gestritten.«

»Ich kann mich nicht an einen Streit erinnern.«

»Ach, und warum haben Sie mir dann davon erzählt? Ich muß das ins Protokoll schreiben. Ein verdammter Streit. Ich glaube, es ging um das Geld, das Sie ihm schuldeten. Die Wurzel alles Bösen, nicht wahr?«

»Und mittendrin entschuldigte ich mich mal kurz, schlich nach draußen und legte ihm ’ne Bombe in den Wagen?«

»Wer sagt, daß Sie keinen Komplizen hatten?« McGregor zeigte sein zahnlückiges Teufelsgrinsen. »Sie sind dran. Carver. Wenn Sie nicht in den Arsch gekniffen werden wollen, machen Sie wohl besser, was ich vorgeschlagen habe. Entweder Sie fahren jetzt nach Fort Lauderdale, oder Sie fahren mit mir in den Knast. Ich krieg’ Sie schon klein genug, um Ihnen das wundervolle Privileg abknöpfen zu können, fürs Wühlen im Dreck anderer Leute auch noch Geld zu kassieren. Also, wo soll die Reise hingehen?«

Carver tat so, als würde er darüber nachdenken. »Ich fahr’ in den Süden. Nach Fort Lauderdale«, sagte er schließlich.

»Gute Entscheidung«, lobte McGregor und faltete sich aus seinem Stuhl. Drohend ragte er über Carver auf. Der Typ hatte die Haare in seiner Nase garantiert seit Jahren nicht abgeschnitten. »Ziemlich selten bei Ihnen, daß Sie so vernünftig sind.«

»Nun ja, wie Sie bereits ausführten, habe ich keine große Wahl.«

McGregor grinste und war mit zwei großen Schritten an der Tür. Hielt an und sagte: »Melden Sie sich, Sie Arschgesicht. Nicht vergessen, das gehört zu unserer Abmachung.«

»Sie werden alles erfahren, was ich erfahre«, sagte Carver ergeben. Er wollte, daß McGregor so schnell wie möglich verschwand, bevor die Geruchsmischung aus Billigparfüm und Grillfleisch seinen Magen außer Gefecht setzte.

»Wenn Sie überhaupt was erfahren«, ergänzte McGregor und ging gemächlich hinaus.

Carver wartete ein paar Minuten und drückte dann auf den Rücklaufknopf, um sicherzugehen, daß auch die gesamte Unterhaltung auf dem Band war. Er würde die Kassette in seinen Safe legen, die Ermittlungen führen, wie er wollte, und wenn’s hart auf hart käme, McGregor sagen, er könnte sich ins Knie ficken. Ein Hoch darauf, daß kaum jemand mit der japanischen Technologie rechnete.

Aber irgendetwas war nicht in Ordnung. Das Band spulte nicht zurück.