Fürsten-Roman 2493 - Clarissa von Lausitz - E-Book

Fürsten-Roman 2493 E-Book

Clarissa von Lausitz

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Beschreibung

Als Clemens von Dahlenhain abends durch das Dorf spaziert, steigt ihm ein verführerischer Duft in die Nase. Es riecht nach Ingwer und Lauch und einem scharfen Gewürz, das der Prinz nicht identifizieren kann. Neugierig folgt Clemens dem Geruch und steht schon bald vor dem "Dorfkrug", einer alten Gaststätte mitten auf dem Dorfplatz. Im selben Moment tritt eine junge Frau in den Türrahmen, die sich dem Prinzen als die neue Besitzerin vorstellt. Francesca Haltermann hat die Gaststätte von ihrem Onkel geerbt und will den Betrieb ganz in dessen Sinne weiterführen.

Bei Francescas Anblick beginnt Prinz Clemens' Herz sofort schneller zu schlagen, und wenige Augenblicke später findet sich der begeisterte Hobbykoch in ihrer Küche wieder, wo sie gemeinsam die herrlich duftende Suppe abschmecken. Clemens von Dahlenhain ist klar, dass er diese wundervolle Frau näher kennenlernen möchte. Er ahnt nicht, dass seine Familie zu diesem Zeitpunkt bereits beschlossen hat, Francesca aus dem Dorf zu vertreiben. Denn die Fürstenfamilie hat mit dem "Dorfkrug" ganz andere Pläne ...

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Seitenzahl: 113

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Inhalt

Cover

Impressum

Ein Rezept für die Liebe

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2016 by Bastei Lübbe AG, Köln

Verlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian Marzin

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: shutterstock / Goodluz

Datenkonvertierung E-Book: Blickpunkt Werbe- und Verlagsgesellschaft mbH, Satzstudio Potsdam

ISBN 978-3-7325-2643-7

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

Ein Rezept für die Liebe

Kann Prinz Clemens das Herz der bezaubernden Francesca erobern?

Von Clarissa von Lausitz

Als Clemens von Dahlenhain abends durch das Dorf spaziert, steigt ihm ein verführerischer Duft in die Nase. Es riecht nach Ingwer und Lauch und einem scharfen Gewürz, das der Prinz nicht identifizieren kann. Neugierig folgt Clemens dem Geruch und steht schon bald vor dem »Dorfkrug«, einer alten Gaststätte mitten auf dem Dorfplatz. Im selben Moment tritt eine junge Frau in den Türrahmen, die sich dem Prinzen als die neue Besitzerin vorstellt. Francesca Haltermann hat die Gaststätte von ihrem Onkel geerbt und will den Betrieb ganz in dessen Sinne weiterführen.

Bei Francescas Anblick beginnt Prinz Clemens’ Herz sofort schneller zu schlagen, und wenige Augenblicke später findet sich der begeisterte Hobbykoch in ihrer Küche wieder, wo sie gemeinsam die herrlich duftende Suppe abschmecken. Clemens von Dahlenhain ist klar, dass er diese wundervolle Frau näher kennenlernen möchte. Er ahnt nicht, dass seine Familie zu diesem Zeitpunkt bereits beschlossen hat, Francesca aus dem Dorf zu vertreiben. Denn die Fürstenfamilie hat mit dem »Dorfkrug« ganz andere Pläne …

»An einem schönen Frühlingstag in tiefe Trauer versunken.« – So hätte ein Maler das Bild betitelt, das sich an diesem Nachmittag auf dem kleinen Dorfplatz bot. Die schon kräftige Sonne schien durch die Äste und Blätter einer mächtigen Eiche. Sie zauberte tanzende Lichtflecken auf die Holzbank, die rund um den gewaltigen Stamm des Baumes führte. Auf dieser Bank saßen Joschi und Ole und taten sich sehr, sehr leid.

Dabei gab es an der Kulisse, die die beiden Männer umrahmte, nichts auszusetzen. Hübsch verputzte Fachwerkhäuschen duckten sich unter Reetdächern. Die geharkten Wege davor wurden von kleinen Beeten mit wunderschönen Blumen gesäumt. Einmal schlich eine Katze träge vorbei, und in den Hecken und Büschen zwitscherten unzählige Vögel aufgeregt um die Wette.

»Was soll jetzt nur werden?« Joschi seufzte und streckte seine langen Beine aus. Sie waren ebenso dürr wie alles andere an dem hoch aufgeschossenen Mann, der einst sogar zwei Vornamen und einen Nachnamen hatte, an die sich jedoch niemand mehr erinnerte.

Joschis Gesicht war hager und zerfurcht und wurde durch seine große, scharf gebogene Nase geprägt. Das lag auch daran, dass diverse rote, geplatzte Äderchen diese Nase durchzogen.

»Keine Ahnung«, brummte Ole. Das war für den untersetzten Norddeutschen eine relativ ausführliche Antwort. Ole, dessen Nachname in seinem jetzigen Leben ebenfalls keine Rolle mehr spielte, war so wortkarg wie Joschi redselig. Vielleicht passten die beiden Freunde deshalb so gut zusammen.

Die meisten Dorfbewohner würden allerdings sagen, dass Joschi und Ole in erster Linie die ausgeprägte Vorliebe für Bier und kleine Schnäpse einte. Dieser Vorliebe hätten sich Joschi und Ole auch gern hingegeben. Doch der »Dorfkrug«, die einzige Schankwirtschaft weit und breit, hatte seit drei Wochen geschlossen.

»Im Angesicht der versiegten Quelle verdurstet«, murmelte Joschi. »Das wird unser Schicksal sein.«

»Jo«, gab Ole düster zurück und blies resigniert die Wangen auf, was sein rundes Gesicht noch runder erscheinen ließ.

Die versiegte Quelle selbst, ein ebenso hübsches Fachwerkhaus wie alle anderen Gebäude am Dorfplatz, lag im Sonnenschein, als ginge sie das alles nichts an. Der weiße Putz des »Dorfkruges« leuchtete unter dem vor wenigen Jahren erneuerten Reetdach. Die Butzenscheiben der Fenster glänzten, als habe der Wirt sie erst vor wenigen Minuten poliert.

Tatsächlich war es jedoch länger her, dass sich dieser Wirt zuletzt um sein Lokal gekümmert hatte. Vor drei Wochen hatte Gregor Haltermann im Alter von einundsiebzig Jahren mitten bei der Arbeit einen Herzinfarkt erlitten. Er war hinter seinem Tresen im »Dorfkrug« verstorben, noch bevor die von Joschi und Ole alarmierten Rettungskräfte eingetroffen waren.

Selbstverständlich betrübte der Tod des Wirtes die beiden Freunde sehr. Doch während der Verlust von Gregor Haltermann mit der Zeit wohl verwunden werden konnte, blieb ein Problem hartnäckig bestehen: Joschi und Ole hatten ihr Stammlokal verloren.

»Hoch ins Schloss können wir ja nicht gehen«, meinte Joschi und sah einer Amsel zu, die vor ihm auf dem Boden herumpickte.

»Nee. Die lassen uns gar nicht rein«, erwiderte Ole.

In der Tat wären die Männer in ihrer zwar sauberen, aber doch sehr abgetragenen Kleidung, mit ihren ausgetretenen Schuhen und den struppigen Haaren wohl niemals in die Bar des Grandhotels »Schloss Dahlenhain« gelassen worden, das in unmittelbarer Nachbarschaft zum Dorf lag.

»Außerdem will ich da nicht hin«, sagte Joschi trotzig. »Zu all diesen Schnöseln. Nein danke.«

»Ich auch nicht«, antwortete Ole.

»Wir kaufen uns aber auch kein Bier und trinken es hier draußen auf der Bank!«, begehrte Joschi auf.

»Niemals«, bekräftigte Ole. Denn trotz aller Leidenschaft für Spirituosen waren sich die Freunde einig, dass sie dieser Leidenschaft nicht einfach »draußen auf der Straße« nachgehen würden.

Das nun einsetzende dumpfe Schweigen hätte vermutlich noch lange gedauert, wäre nicht Hannes Willendorf des Weges gekommen.

»Schönen guten Tag, ihr zwei!«, rief er den Männern zu. »Habt ihr euch schon daran gewöhnt, auf dem Trockenen zu sitzen?«

»Du kannst uns ja zeigen, wie es geht«, meinte Joschi geknickt.

Hannes zuckte nur mit seinen kräftigen Schultern und verscheuchte mit der einen Hand eine Fliege, die sich auf seinen kurzen, grauen Haaren niederlassen wollte. Normalerweise hätte sich der gestandene Handwerker mit dem wettergegerbten Gesicht gern auf ein kleines Geplänkel eingelassen. Aber seit dem Tod seines Freundes Gregor Haltermann, der vor zehn Tagen beigesetzt worden war, war Hannes Willendorf nicht mehr zu Scherzen aufgelegt.

»Was passiert denn jetzt mit dem ›Dorfkrug‹?«, fragte Joschi. »Hast du schon etwas gehört?«

»Ja.« Hannes nickte. »Gregor hatte zwar keine Kinder, aber es gibt eine Nichte, die alles erben wird.«

»Eine Nichte, aha.« Joschi sah ratlos aus. »Und diese Nichte soll den ›Dorfkrug‹ betreiben?«

»Das ist eher unwahrscheinlich, meint ihr nicht?« Hannes sah Joschi und Ole auffordernd an, aber diese schienen auf eine Erklärung seinerseits zu warten. »Was soll eine junge Frau mit einem Lokal in einem kleinen Dorf?«, fuhr Hannes also fort. »Nein, ich schätze, sie wird verkaufen. Aber vielleicht wissen wir am nächsten Sonntag schon mehr.«

»Warum?«, fragte Ole.

»Sie kommt her. Die Nichte, meine ich.« Hannes wandte sich zum Gehen. »Sie will sich alles ansehen, und ich werde sie herumführen. Mehr kann ich euch auch nicht sagen.« Damit schritt er davon.

Joschi und Ole sahen ihm hinterher und seufzten dann unisono. Ihre Zukunft sah trübe aus.

***

Das Motorrad hatte einen schlechten Tag. Clemens Prinz von Dahlenhain seufzte und trat wieder den Kickstarter durch. Ein kurzes Blubbern war zu hören, dann erstarb der Motor der über sechzig Jahre alten Maschine erneut.

»Komm schon, alte Lady«, bat Clemens.

Vermutlich gefällt ihr die Kälte nicht, dachte er. Der Frühlingsanfang war zwar ungewöhnlich mild, aber so früh am Morgen lagen die Temperaturen noch im erfrischenden Bereich. Darauf reagierte die Maschine empfindlich. Sie ist eben eine Diva, ging es Clemens durch den Kopf.

Er stieg ab, strich seine dichten, blonden Haare zurück und betrachtete die niedrige, rot lackierte Maschine mit dem chromblitzenden Lenker. Wer konnte einer solchen Schönheit lange böse sein?

»Wir versuchen es später noch einmal«, erklärte der Prinz und nahm den Helm ab. Er konnte genauso gut zu Fuß zum Hotel gehen.

Von der Burg Dahlenhain, dem Wohnsitz derer von Dahlenhain, waren es nur knapp achthundert Meter bis zum Schloss Dahlenhain. Rein äußerlich lagen jedoch Welten zwischen den beiden historischen Gebäuden. Die kleine Burg wirkte mit ihren dicken, braungrauen Mauern, den vier großen Türmen und den mit schlichten, grauen Schindeln gedeckten Dächern trutzig und heimelig.

Das Schloss bildete dazu den denkbar größten Kontrast.

Besucher, die sich zum ersten Mal über die breite, lange Kiesauffahrt der gewaltigen, barocken Anlage näherten, waren von ihrem Anblick stets überwältigt. Das Schloss war Anfang des achtzehnten Jahrhunderts als Jagdschloss nach dem Vorbild von Versailles für die damalige Kurfürstin erbaut worden. Es erstrahlte in leuchtendem Weiß. Das imposante Eingangsportal wurde von schmucken Säulen flankiert. Links und rechts erstreckten sich die beiden Seitenflügel, und gekrönt wurde der Bau durch diverse kupfergedeckte Türmchen.

Diese Türmchen konnte Clemens jetzt schon von Weitem sehen, und er beschleunigte seinen ohnehin raschen Schritt.

Der Prinz war groß und schlank und wirkte auf eine lässige Weise athletisch, obwohl er nur in Maßen Sport trieb. Unter seinen etwas zu langen Haaren schauten freundliche, graue Augen hervor. Clemens bevorzugte hochwertige, aber dezente Kleidung und gab sich insgesamt eher zurückhaltend, sodass den meisten Betrachtern erst auf den zweiten oder dritten Blick auffiel, wie attraktiv er tatsächlich war.

Der Weg führte aus dem Wäldchen neben dem Schloss direkt auf die prächtige Kiesauffahrt.

Clemens sah auf seine Uhr. Sehr gut, er hatte noch zehn Minuten bis zum »großen Wochen-Appell«. So nannte er insgeheim die wöchentliche Familienkonferenz, bei der die Abläufe im Schloss für die nächsten Tage besprochen wurden. Und zu besprechen gab es stets eine Menge.

Das Schloss war vor mehreren Jahrzehnten für eine schwindelerregend hohe Summe zu dem Grandhotel umgebaut worden, das jetzt international als Top-Adresse galt. Im ganzen Land gab es nur wenige Häuser, die sich mit dieser Fünf-Sterne-Superior-Residenz messen konnten. Achtzig exquisit ausgestattete Zimmer und Suiten bot Schloss Dahlenhain, dazu einen weitläufigen Spa-Bereich, mehrere Konferenzsäle, ein Kaminzimmer, eine edle Bar und als Krönung den »Schlosskeller«, das Sternerestaurant im historischen Kellergewölbe.

Eilig strebte Clemens dem Seiteneingang des Nordflügels zu, wo die Büros und der Besprechungsraum der Familie untergebracht waren.

Ludwig Fürst von Dahlenhain und seine Frau Fürstin Eleonore leiteten die Geschicke des Hotels, und es wurde als selbstverständlich vorausgesetzt, dass ihre Kinder dieses Erbe übernehmen würden. Deshalb hatten Clemens und seine Schwester Charlotte Prinzessin von Dahlenhain direkt nach dem Abitur begonnen, im Hotel zu arbeiten.

»Keine Eile, du hast noch vier Minuten«, hörte Clemens in diesem Moment Charlottes Stimme. Seine Schwester stand im Eingang des Nordflügels und hielt dem Prinzen die Tür auf. »Du bist ja heute sehr leger gekleidet«, stellte sie fest und blickte missbilligend an ihm herab.

Clemens trug zwar elegante, lederne Halbschuhe, dazu allerdings eine verblichene Jeans, ein Sweatshirt und einen Anorak.

»Ich wollte eigentlich mit dem Motorrad kommen, deshalb sehe ich so aus«, erwiderte er. »Ich ziehe mich nach der Besprechung um.«

»Dass du immer noch an der alten Maschine hängst«, meinte Charlotte kopfschüttelnd.

Sie drehte sich um und ging vor Clemens her. Wie immer trug sie ein strenges, schmal geschnittenes Kostüm, heute in Dunkelblau, das ihre schlanke Figur zur Geltung brachte. Die Prinzessin hatte ihre blonden Haare hochgesteckt, was ihre herben Gesichtszüge betonte. Sie hatte die gleichen veilchenblauen Augen wie ihre Mutter, doch Charlottes Blick wirkte stets kühl und oft missmutig.

Die Prinzessin war zehn Jahre älter als ihr Bruder Clemens, der Nachkömmling der Familie, und damit schon wesentlich länger in der Geschäftsführung des Hotels tätig. Charlotte war tüchtig und ehrgeizig und in Gedanken fast ausschließlich mit der Weiterentwicklung von Schloss Dahlenhain beschäftigt.

»Guten Morgen«, sagte sie jetzt und betrat das Besprechungszimmer. »Ich habe Clemens gleich mitgebracht.«

»Sehr schön, dann können wir sofort beginnen.« Fürstin Eleonore nickte ihren Kindern zu. Sie hatte sich mit ihrem Mann über diverse Papiere gebeugt, die auf dem Konferenztisch aus hellem Buchenholz lagen.

Die Ähnlichkeit zwischen Eleonore und Charlotte war unverkennbar. Auch die Fürstin war sehr schlank und trug ein elegantes Kostüm. Ihr einst blondes Haar schimmerte allerdings mittlerweile silbern, und in Eleonores veilchenblauen Augen leuchtete ein warmer Funke, was ihr eine gewisse Herzlichkeit verlieh.

Rein äußerlich schien ihr Mann Ludwig aus einer anderen Welt zu kommen. Der Fürst von Dahlenhain beeindruckte durch seine mächtige, beinahe stämmige Statur. Er hatte eine Glatze und scharfe, hellgraue Augen, bevorzugte wetterfeste Kleidung und direkte Worte.

»Bist du mit der Maschine da?«, fragte er seinen Sohn.

Prinz Clemens schüttelte den Kopf. »Sie wollte heute Morgen nicht so recht«, erklärte er.

Fürst Ludwig zog die Augenbrauen hoch. »Ist ihr vermutlich zu kalt«, meinte er und blickte leicht besorgt, als sprächen er und Clemens über eine kränkelnde Verwandte.

»Kommen wir zum Wesentlichen, wir haben nicht so viel Zeit.« Fürstin Eleonore klopfte auf den Tisch. »Charlotte, du kümmerst dich, wie besprochen, um die Wirtschaftsdelegation aus China. Die Herren müssten heute Nachmittag eintreffen.« Eleonore wandte sich ihrem Sohn zu. »Für dich habe ich eine Überraschung, die dir gefallen könnte«, meinte sie. »Wir haben eine Anfrage für das diesjährige Gourmet-Festival. Das beginnt zwar erst im November, aber die Veranstalter planen lange im Voraus. Sie können sich vorstellen, die Eröffnungsgala und das Finale bei uns abzuhalten. Bitte setz dich mit den Organisatoren in Verbindung.«

Eleonore reichte dem Prinzen einen Zettel mit Telefonnummern, den Clemens strahlend entgegennahm.

»Danke, Mutter, das mache ich sofort«, versicherte er.

Auf diese Aufgabe freute sich der Prinz. Kochen war seine Leidenschaft. Er hatte sich schon als Kind in die Küche von Burg Dahlenhain geschlichen und dort mitgeholfen. Am liebsten hätte Clemens nach der Schule sofort eine Lehre als Koch begonnen. Doch das war für den Prinzen von Dahlenhain nicht infrage gekommen. Seine künftige Aufgabe war die Leitung des Grandhotels, auch wenn sich Clemens in dieser Rolle nicht wohlfühlte.

Jetzt konnte er zumindest das Gourmet-Festival mitorganisieren. Das würde zwar nicht so erfüllend werden wie selbst zu kochen, aber es war immerhin etwas.

»Mit dem Ärztekongress am Wochenende habe ich Marie-Louise betraut«, fuhr die Fürstin fort.

Alle nickten. Marie-Louise Komtess von Reuffels war die Cousine von Charlotte und Clemens, die ebenfalls in das Hotelgeschäft eingestiegen war. Sie war ein Jahr jünger als der Prinz, fröhlich, praktisch und fleißig und ein großer Gewinn für Schloss Dahlenhain. Abgesehen davon war sie für Clemens die beste Freundin, die er sich nur wünschen konnte.

»Wenn sonst nichts mehr ist …« Eleonore erhob sich von ihrem Stuhl.