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Ein Rentnerehepaar beobachtet, wie Enten in dem „Grünen See“ tauchen. Eigentlich nichts Ungewöhnliches, doch wie die Enten untertauchen erscheint den beiden mehr als merkwürdig.
Bei der jährlichen Zählung des Tierbestandes am See wird festgestellt, dass die Zahl bei Enten und Gänsen drastisch gesunken ist.
Sollte hier wieder ein Wilddieb seine Speisekammer gefüllt haben?
Die Schließung des Restaurants am Markt trifft Sascha wie ein Hammer. Denn nun bekommt er für seine exotischen Tiere die täglich anfallenden Essensabfälle nicht mehr.
Eine Lösung muss her!
Wird es am Ende wieder ein Fall für Hauptkommissar Biesenbach?
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Michael Schönberg
Gefahr
am
„Grünen See“
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Gefahr am „Grünen See“ 1. Auflage 2021 Alle Rechte vorbehalten
Michael Schönberg
Juni 2021
Autor: Michael Schönberg
Covergestaltung: Wine van Velzen ISBN:978-3754-3089-50
Books on Demand GmbH
E-Mail: [email protected]
Dieses Buch ist ein Roman.
Alle Personen und Handlungen
sind frei erfunden.
Ähnlichkeiten mit Personen, Ereignissen,
Ortschaften usw. sind nicht beabsichtigt
oder gewollt.
Michael Schönberg
Gefahr am „Grünen See“
Das ältere Ehepaar hatte es sich auf der kleinen Terrasse am „Grünen See“ gemütlich gemacht. Am Kiosk an der Aussichtsplattform am See hatte Herbert für seine Frau Michaela ein Glas Wein und für sich eine schöne kalte Flasche Bier geholt. Trotz des bestehenden Lockdowns in NRW und daher in Ratingen, wo die beiden wohnten, hatte der Kiosk geöffnet. Selbstbedienung war hier schon immer üblich. Da die Frau im Kiosk die beiden kannte, war das mit dem Pfand für die Gläser kein Thema.
Mit Blick auf das Wasser des Sees ließen es sich die beiden Rentner gut gehen. Ein Ausflug ins „Grüne“, wenn auch nicht so weit. Beide waren modisch gekleidet und so dem Ausflug einen Hauch von etwas Besonderem gegeben. Die Stelle war bekannt und deshalb gut besucht, und man fand immer einen Platz, an dem man sich niederlassen konnte. An der kleinen Terrasse gab es aufgrund der Pandemie-Vorschriften zurzeit keine Stühle und auch keine Tische. Die beiden hatten sich kurzerhand zwei Klappstühle und einen kleinen runden Tisch selbst mitgebracht. Das machten einige andere auch, oder sie setzen sich mit einer Decke auf den Rasen. Es kam vor, dass man ein Stück des Weges weitergehen musste, um sein Getränk auf einer unbesetzten Bank zu trinken.
Einmal in der Woche riss es die beiden von der Couch hoch und es ging mit dem Auto an den ca. drei Kilometer entfernten „Grünen See.“ Ein kleines Erholungsgebiet am Rande der Stadt Ratingen, das aus einer Kiesgrube entstanden war. Mit Liebe zur Natur und Investitionen der kleinen aber feinen Stadt wurde es zu einer Oase der Ruhe. Als Herbert von der Volkardeyerstraße auf den Parkplatz fuhr, war der nicht so voll und das bedeutete, dass auch nicht allzu viele Besucher am See sein würden. Natürlich konnte man nicht einschätzen, wie viele ohne Auto dem See einen Besuch abstatteten. Michaelas und Herberts Meinung erwies sich als richtig, wie sie kurze Zeit später feststellen konnten. Es gab Platz auf der kleinen Terrasse, von der man eine wunderbare Aussicht auf den See hat. Dort stellten sie den mitgebrachten Campingtisch und die Stühle auf. Nahe an der Stadt hatte dieses Erholungsgebiet viele Freunde gefunden. Der Blick auf den See und die anliegenden Grünflächen war für die beiden Entspannung pur.
Im Sommer konnte man hier kleine Ruderboote mieten oder einen Tauchkursus bei einem ansässigen Tauchverein belegen. Mit einem städtischen Angelschein durfte an einem Anglersteg auch geangelt werden. Für Fremde war dies untersagt. Baden war in dem idyllischen See allerdings verboten. Zu viele Unterwasser-strömungen, die einen Menschen hinunterziehen könnten, und die unterschiedlichen Wassertem-peraturen machten das Baden im See zu gefährlich. Wie in allen Seen, hielten sich die Menschen nicht immer daran und es gab deshalb auch jedes Jahr Tote zu beklagen.
Herbert hielt die Nase und auch sein kleines Bäuchlein in die Frühlingssonne, während Michaela das Treiben auf dem Wasser beobachtete. Sie schaute auf die Enten und sah ihnen zu, wie sie ab und kurz darauf wieder auftauchten. Was wegen ihrer Art, es waren Tauchenten, nicht ganz ungewöhnlich war. Die schönen, eleganten Schwäne glitten über den See und gaben dem Ganzen ein besonderes Flair. Beim wiederholten Tauchgang einer Ente schien es so, als käme die nicht wieder hoch. Unruhig, nicht wissend warum, schaute Michaela auf die Wasseroberfläche. Doch nichts geschah. Die Ente blieb verschwunden. Sie suchte mit den Augen den See ab, aber sie konnte nicht feststellen, dass
die Ente wieder aufgetaucht war. Nur kurze Zeit später tauchte wieder eine Ente ab. Jetzt wollte es Michaela genau wissen und ließ die Stelle nicht aus dem Blick, auch deshalb, weil der Untergang sehr merkwürdig aussah, so erschien es ihr zumindest. Normalerweise tauchen die Enten ab, indem sie kopfüber eintauchen, und verschwanden nicht einfach so von der Oberfläche, als seien sie hinuntergezogen worden. Auch diese Ente tauchte nicht ab, sie ging unter wie ein Stein. Michaela schaute auf die Uhr und auch nach fünf langen Minuten, blieb die Ente verschwunden. Daraufhin sprach sie ihren Mann an.
„Sag mal, Herbert, wie lange können Enten tauchen?“
Herbert öffnete die Augen und schaute zu seiner Frau hinüber.
„Das ist unterschiedlich. Normale Enten so ein bis zwei Minuten. Die Enten dort mit dem roten Kopf und den weißen Federn können bis zu fünf Minuten unter Wasser bleiben. Warum fragst du?“
„Ach, ich denke, etwas stimmt nicht. Eine Ente ist abgetaucht und kam nicht wieder hoch. Danach tauchte eine weitere Ente ab, allerdings recht merkwürdig. So, als würde sie hinunter-gezogen“, und Michaela machte eine nach unten gerichtete Handbewegung.
Herbert schaute auf das Wasser, sah aber nichts Merkwürdiges. Ein paar Enten schwammen dort, wo Michaela die Tauchenten beobachtet hatte. Nach einiger Zeit des Sichtens, in der nichts passierte, schien die Sache erledigt. Antworten gab es ja keine.
„Enten tauchen und schwimmen unter Wasser lange Strecken. Wahrscheinlich sind die an einer anderen Stelle wieder aufgetaucht.“
Michaela gab sich mit dieser Antwort zufrieden und schaute wieder zum See.
Herbert stand auf und wollte am Kiosk neue Getränke holen, als er sah, wie etwas hinter einer Ente auftauchte und blitzschnell wieder verschwand. Von der Ente war auch nichts mehr zu sehen. Weil Michaela damit beschäftigt war, Herbert das leere Weinglas zu reichen, hatte sie das nicht mitbekommen.
„Da, da war was. Die Ente wurde unter Wasser gezogen, oder so“, rief Herbert.
„Ja, ich sag ja, da stimmt etwas nicht“, sah Michaela ihre Beobachtungen nun bestätigt. Wieder beobachten sie den See und wieder sahen sie nichts, außer den leichten Wellen, die sich auf dem Wasser bewegten.
Die anderen Anwesenden sahen zu Michaela herüber und verstanden nicht, was los war.
„Da, die Enten tauchen und kommen nicht mehr hoch“, erklärte Michaela, doch die Leute sahen sie an, als wollten sie ihr sagen: Ja, das sind Tauchenten und die tauchen. Oh Wunder!
Schnell merkte Michaela, dass es wohl besser wäre, den Mund zu halten. Herbert hatte sich bewusst zurückgehalten. Der Durst trieb ihn dann doch zum Kiosk, obwohl er den Blick nicht von der Wasseroberfläche lassen wollte. Als ob Michaela seine Ambitionen erriet, sagte sie: „Geh ruhig, ich passe auf und rufe dich dann, sollte etwas Merkwürdiges passieren.“
Ihr Ehemann fühlte sich ertappt. Eigentlich ein eher nicht so neugieriger Mensch, doch nun wollte er einen weiteren eigenartigen Untergang einer Ente nicht verpassen.
Mehr als eine Stunde blieben die beiden noch am See, ohne einen weiteren Zwischenfall zu beobachten. Mit einem leicht beunruhigenden Gefühl packten sie ihre Sachen zusammen und fuhren nach Hause.
„Wem können wir unsere Beobachtungen melden?“, fragte Michaela ihren Herbert auf der Fahrt. „Das weiß ich nicht“, sagte er. Und nach einer Denkpause: „Außerdem, was wollen wir berichten? Komisches Tauchen einer Tauchente? Wir haben doch nicht wirklich was gesehen, oder?“
Obwohl Michaela mit dieser Antwort und der Meinung von Herbert nicht einverstanden war, sagte sie nichts mehr dazu. So schwiegen beide zu den Ereignissen.
Das sollte aber nicht so bleiben.
Die Zählung Anfang Dezember 2019 hatte einen gesunden Bestand an Tieren ergeben, die sich auf dem Gelände der Erholungsstätte befanden. Deren Vielfalt an verschiedenen Enten, Schwänen, Gänsen und Raben zeugte von einer gesunden Fauna. Auch wenn einigen Besuchern besonders die Hinterlassenschaften der Gänse auf den Liegewiesen ein Dorn im Auge waren, konnte die Stadt mit dem Tierbestand zufrieden sein. Die turnusmäßige Zählung Ende März 2020 wies einen geringeren Bestand auf. Einen gewissen Verlust an Tieren über die Winterzeit gab es immer. Einige überlebten die kalte Jahreszeit nicht oder suchten sich wärmere Stellen und kamen dann nicht zurück. Die Dürre hatte sicherlich auch einen Anteil daran, obwohl die Wiesen rund um den See nicht so sehr betroffen waren und den Tieren genug Nahrung lieferten.
Dem Angestellten der Stadt Ratingen kam der Bestand der Tiere bei der diesjährigen Zählung jedoch besonders wenig vor. Er erinnerte sich an einen Wilderer vor drei Jahren, der es besonders auf die Gänse abgesehen hatte, die den Winter hier verbrachten. Damals waren die Tierbestände fast täglich gesunken. Sollte sich das jetzt wiederholen?
Vorsichtshalber meldete er den tatsächlichen Tierbestand seinem Vorgesetzten beim Ordnungsdienst, wissend, dass er dadurch Mehrarbeit zu erwarten hatte. Und so kam es dann auch.
Für den nächsten Monat ordnete der zuständige Beamte eine erneute Zählung an, um festzustellen, ob sich der Bestand weiter verringere.
Das Ergebnis der erneuten Zählung bestätigte die Sorge, dass es wahrscheinlich wieder einen Wilderer gab, der sich mit den Tieren die Speisekammer auffüllte. Dass diesmal auch Schwäne verschwanden, war allerdings mehr als ungewöhnlich. Schwäne sind nicht wirklich eine Delikatesse. Außerdem ist deren Zubereitung recht aufwendig. Ihr Fleisch schmeckt tranig und ist außerdem zäh, was mit ihrer Ernährung zusammenhängt. Der Schwan selbst ernährt sich von Bodenalgen, die modrig und leicht verdorben sind. Alles in allem, kein wirkliches Tier zum Jagen.
Die regionale Zeitung wurde von der Stadt gebeten, einen Bericht über das Verschwinden der Vögel zu bringen. Des Weiteren wurde die Bevölkerung aufgerufen, eventuelle Beobach-tungen oder dienliche Hinweise der örtlichen Polizei zu melden. Die Stadt selbst ordnete verstärkte Aufsicht an, die auch mit Kontrollgängen in der Nacht ausgeweitet wurde. Bei der letzten Jagd fassten sie zwei Männer, die mit der Beute ihre Feste in einer nahe gelegenen Kleingartenanlage aufpeppen und den Grill mit den Tieren bestücken wollten. Nach einer Ordnungsstrafe beteuerten die reuigen Sünder, die Tiere zukünftig beim Discounter zu kaufen.
Den Mitarbeitern vom Ordnungsamt war sofort klar, was der neue Fall für sie bedeutete: Nachtschicht am See. Regelmäßig, unregelmäßig nach dem Rechten schauen und auch schon mal Stellung beziehen. Warten auf das, was da kommt oder nicht. Mehrarbeit für alle.
Unterstützung bekamen sie von der Polizei, die mit einem Kradfahrer immer wieder mal eine Runde um den See machte.
Der Lock down wegen der Pandemie im März 2020 traf Sascha wie ein Hammer.
Er arbeitete als Koch in einem Restaurant in Ratingen am Markt. Schon an seinem kleinen Bäuchlein war dies zu erkennen. Gelegentlich gönnte er sich in Arbeitskleidung ein Bier an dem Stehtisch vor dem Lokal. Eine Raucherpause, die ihm gegönnt war, denn das Lokal war stets gut besucht und entsprechend hatten er und das Küchenpersonal zu tun.
Viele kannten den freundlichen Mann, da er auch gelegentlich selbst das Essen servierte. Wenn eine Gesellschaft ihr Buffet genoss, dann war er der Mann mit dem großen Messer am Braten.
Da er mit seinen 1,70 m nicht gerade groß ist, fiel der Bauch natürlich besonders auf. Seine zugeknöpfte Kochjacke war stets gespannt und man wartete darauf, dass die Knöpfe das Weite suchten.
Elvira, Saschas` Ehefrau arbeitete in einer Bank, nicht weit von seiner Arbeitsstelle, deshalb kam es öfter vor, dass sie die Mittagspause gemeinsam verbrachten. Wenn die beiden zusammenstanden, konnte man nicht glauben, dass diese zwei Personen zusammengehörten. Elvira war als Bankangestellte stets elegant gekleidet, Sascha liebte es eher leger. Sah man jedoch, wie die beiden miteinander umgingen, so war jedem klar, das war Liebe pur. Eigentlich nicht verwunderlich, geht die Liebe nicht auch durch den Magen? Und kochen konnte Sascha.
Mit dem in Kraft tretenden Lock down musste auch das Lokal, in dem er arbeitete, schließen. Sascha und alle seine Kollegen und Kolleginnen wurden in Kurzarbeit geschickt. Finanziell traf ihn das zwar hart, weil er aber mit einer Frau verheiratet war, die als Ressortleiterin in der Bank arbeitete, machte er sich keine zu großen finanziellen Sorgen. Einschnitte würde es aber geben, das war ihm und seiner Elvira sofort klar.
Wirkliche Sorgen machte er sich über seine Tiere im Haus. Genauer gesagt, seine Tiere im Keller. Sascha hatte sich im Laufe der Jahre einen beachtlichen Tierbestand an Exoten angeschafft. Von den Kosten her bis jetzt kein Problem. Die Anschaffungen waren nicht teuer, weil er die Tiere sehr jung und unter der Hand erworben hatte. Einige der Tiere unterlagen dem Exoten-Schutzprogramm oder waren vom Aussterben bedroht. Er beruhigte sein Gewissen damit, dass diese Tiere alle aus privaten Nachzüchtungen stammten und deshalb dem Fortbestand in der freien Natur nicht schaden würden. Jedenfalls versicherte ihm dies jeder der Verkäufer, von denen er die Tiere erstanden hatte. Rechnungen gab es weder beim Kauf noch beim Verkauf, genauso wenig erfuhr man Namen und Adressen. Über ein besonderes Internetportal erstand man die Tiere, per Express gingen die gut verpackten, meist betäubten Tiere, an eine Packstation und das Bargeld meist per Brief an ein Postfach. Oder über ein Schließfach am HBF. Der Käufer hinter-legte in einem Schließfach das Geld und teilte dem Verkäufer den Code mit, womit man das Schließfach wieder öffnen konnte. Dann kam die Ware hinein und man hatte das Tier, welches man sich ausgesucht hatte.
Das Futter der Tiere war das Teuerste an seinem Hobby. Dadurch, dass er in einem größeren Restaurant arbeitete, nahm er die anfallenden Abfälle mit. Salate, Fleisch, Geflügel, Pasta und vieles mehr packte er in seine Futterboxen und konnte so seinen Tieren einen reichlich gedeckten Tisch anbieten.
Der Chef hatte nichts dagegen, so brauchte er die Mülltonnen nicht zu füllen und in seinen Augen war es auch noch eine gute Tat. Sascha hatte dem Chef erzählt, dass er Schildkröten und Leguane in seinem Keller hatte. Bewusst verschwieg er einige seiner anderen Exoten.
Womit er jetzt die Tiere füttern sollte, das wusste er nicht. Sicherlich, eine Zeit lang könnte er das stemmen. Das Fleisch beim Discounter wäre zwar billig, aber die Mengen würden schon ins Geld gehen. Doch mit dem Fleisch war es ja nicht getan. Eier, Salate und so vieles mehr, sprengten dann sein monatliches Budget, was er für die Tiere ausgeben durfte, konnte.
Am Abend sprach er mit seiner Frau Elvira über die Finanzen und dass wegen der Lokalschließung sein Lohn schrumpfen würde. Natürlich sagte sie ihm zu, dass er von ihr unterstützt würde, seinem Hobby auch weiter frönen zu können. Auf lange Sicht wäre das aber nicht möglich, da die Rate für das Haus eine Menge Geld verschlang und das nun mal vorrangig wäre. Vor allem aber wäre sie froh, wenn die Tiere verschwinden würden, was sie jedoch vor ihrem Mann verschwieg.
Wie gerne würde sie den Keller anderwärtig nutzen. Doch durch seine Lieblinge hatte er die untere Etage fast nur für sich, genauer gesagt für seine Tiere in Beschlag.
Elvira und er hatten das letzte Haus einer Häuserreihe in Ratingen West, direkt am „Grünen See“, gekauft und dadurch einen Garten, der das Haus an drei Seiten umgab.
Sascha hatte im Keller einen ganzen Raum umgebaut, damit seine Lieblinge Kroko und Kroki etwas Auslauf hatten. Die beiden waren zwei Krokodile, die sich von kleinen, niedlichen 15 cm langen Streicheltieren in der Zwischenzeit zu prachtvollen 1,50 m großen Geschöpfe entwickelt hatten. Ihr Hunger war entsprechend groß und auch ihre Größe bereitete ihm immer mehr Sorgen. Die Tiere würden zwar nur bis zu einer Länge von 2 m wachsen und deshalb recht klein sein, jedoch für einen Keller mehr als groß. Eigentlich gehörten Kroko und Kroki zu der Gattung Alligatoren und der Unterordnung Kaimane an. Doch das war für Sascha unwichtig, er hatte sich diese Sorte ausgesucht, weil sie ihm als Haustiere geeigneter erschienen als andere Arten. Ihre wirkliche Größe, die die Tiere erreichen können, hatte er sich damals nicht vorgestellt. Gegenüber diesen Alligatoren wirkten die Leguane wie kleine Echsen, obwohl diese mit 50 cm gleichfalls eine stattliche Größe aufwiesen.