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Dieses E-Book entspricht 180 Taschenbuchseiten ... Benjamin ist glücklich in seiner Ehe mit der Adligen Louise. Doch in letzter Zeit suchen ihn Träume voller Leidenschaft und dunkler Sehnsüchte heim. Mit Zustimmung seiner Frau begibt er sich auf eine Reise, die ihn von einem erotischen Abenteuer zum nächsten treibt: Ob als Voyeur, bei einem Dreier, als Sexsklave oder ohne Hemmungen mit den reizenden Frauen des Hausherrn - er genießt seine Lust und denkt doch stets an seine Louise, mit der er es auch mal härter probieren möchte. Aber als er nach Hause zurückkehrt, ist nichts mehr so, wie es war ... Diese Ausgabe ist vollständig, unzensiert und enthält keine gekürzten erotischen Szenen.
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Seitenzahl: 231
Impressum:
Ich kenne deine verdorbenen Gelüste | Erotischer Roman
von Angelique Corse
Schon von Kindesbeinen an galt Angeliques größte Leidenschaft dem Schreiben. 2015 begann sie, unter verschiedenen Pseudonymen vielseitige Werke zu veröffentlichen. Mit „Sünde in Schwarz“ legt sie ihr Debüt im Erotik-Genre vor.Was für sie den Reiz an SM-Erotika ausmacht? „Der Kontrollverlust und die absolute Hingabe. Außerdem das Verruchte, Verbotene.“
Lektorat: Claudia Rees
Originalausgabe
© 2024 by blue panther books, Hamburg
All rights reserved
Cover: © lightfieldstudios @ 123RF.com © rotorania @ 123RF.com
Umschlaggestaltung: MT Design
ISBN 9783750738577
www.blue-panther-books.de
Prolog
Die Nacht war wunderschön. Dennoch drehten seine Gedanken sich erbarmungslos im Kreis. Ein Seufzen sprang über seine Lippen, während der Nachtwind mit seinen langen, blonden Haaren spielte. Der traurige, angespannte Blick wanderte ins Zimmer zurück, traf den Blick der Schönheit, welche in dem gemeinsamen Bett ruhte und im Schlaf ein Lächeln auf den Lippen trug.
Ein Teil von ihm flüsterte hartnäckig, dass er ihrer nicht würdig war. Obwohl sie ihn mit ihrem Glanz keineswegs überstrahlte. Im Gegenteil: Wer auch immer sie zusammen sah, gelangte schnell zu dem Vergleich, dass sie zwei Sterne waren, die nur gemeinsam leuchten konnten. Einige sprachen sogar davon, dass der eine ohne den anderen nicht zu existieren vermochte. Ob das stimmte, konnte er nicht genau sagen.
Und doch – seit einigen Wochen machte er sich ungewollt Gedanken, die ihn quälten, seine Launen schwanken ließen oder die ihm, wie heute, den Schlaf raubten. Woher diese kamen, wusste der junge Mann nicht. Er konnte auch nicht genauer sagen, was für Gedanken dies waren.
Es ist eine Sehnsucht. Ein Trieb, würde der Pfarrer sagen.
Er lachte kurz freudlos auf und beglückwünschte sich innerlich zu seiner Entscheidung, diese Gedanken nicht zu beichten. Etwas in seinem Inneren hatte ihm von Anfang an gesagt, dass es nichts half, zwölf oder mehr Vater unser zu beten. Zumal er in seinem tiefsten Inneren überhaupt nicht religiös war.
Aber dieses unerklärliche Gefühl war da. Zu jeder Tages- und Nachtzeit quälte es ihn. Am Anfang hatte der junge Mann noch gehofft, es würde von allein vergehen. Aber das war ein verhängnisvoller Irrtum gewesen.
Wie konnte ich nur so naiv sein?
Anschließend hatte er alles Mögliche versucht, um es zu ersticken – erfolglos. Lediglich das schlechte Gewissen und die belastenden Nachwirkungen blieben zurück. Auch, weil seine Frau von alledem noch nichts wusste.
Viele würden sagen, wir haben zu überstürzt geheiratet und nehmen es mit der Treue zu genau. Vielleicht ist es auch tatsächlich so, aber trotzdem … Ich möchte dich nicht verlieren.
So behutsam wie möglich strich er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Ihr Haar war im Gegensatz zu seinem schwarz wie Ebenholz. Ein Grund, warum die Leute hinter ihrem Rücken gerne einmal tuschelten. Doch nichts von alledem änderte etwas an seinen Gefühlen. Er liebte seine Frau und scheute sich nicht, dies offen zu zeigen.
Sollen sie doch tratschen, was sie wollen.
So hatte der junge Mann nicht immer gedacht. Im Gegenteil, zu Beginn ihrer Liaison hatte es sehr viel Gegenwind gegeben. Weil er vom Stand her ein Baron und sie nur eine Gräfin war. Von ihrem, in vielen Augen, mystischen Aussehen, ganz zu schweigen. Er schmunzelte leise. Genau das war ein Grund, weswegen er sich vom ersten Moment an zu ihr hingezogen gefühlt hatte. Die dunklen, fast ebenfalls schwarzen Augen, die Haare, welche ihr Gesicht wie eine Perücke umrahmten. Im Gegensatz zu der weitverbreiteten Mode trug seine Frau meist keine weiße Perücke, was im Allgemeinen für Naserümpfen sorgte. Aber sie liebte ihr Haar und sah keinen Grund, es zu verstecken.
Außerdem war sie, in seinen Augen, auch intelligenter als die meisten Frauen. Viele, mit denen er vor seiner Liaison gesprochen hatte, kannten nicht mehr außer den neuesten Tratsch oder irgendwelche modischen Dinge. Zwar konnten sie lesen und schreiben, nahmen jedoch niemals freiwillig ein Buch in die Hand. Im Gegensatz zu seiner Frau, die sich auch gerne mal für ein paar Stunden in die Bibliothek ihres Anwesens zurückzog.
Wahrscheinlich konnten sie sich einfach nur nicht an den Gedanken einer Liebesheirat gewöhnen. Kein Wunder, schließlich ist das heutzutage eine Seltenheit. Trotzdem haben wir alle Herausforderungen gemeistert.
Umso unerklärlicher war ihm seine Unzufriedenheit. Jene Sehnsucht, die zuweilen in ein brennendes Verlangen überging und ihn schlaflos am Fenster stehen ließ.
Wenn ich ihr nachgebe, werde ich meine Frau verlieren. Und das will ich auf keinen Fall … Ich liebe sie, verdammt noch mal. Seine Hand ballte sich zur Faust. Es ist auch nicht so, dass ich eine bestimmte andere will. Trotzdem …
Scharf stieß er die Luft aus. Minuten später fiel die Tür hinter ihm ins Schloss.
Kapitel 1
Mit sichtbar verkniffenem Gesicht stieg Benjamin die Treppen hinunter. Dabei gab er sich nicht einmal die Mühe, besonders leise zu sein, sondern stieg im normalen Tempo die Treppen hinunter. Auch die massive Holztür hinaus schloss er alles andere als leise. Obwohl sein Verstand ihm sagte, dass er Louise auf gar keinen Fall wecken durfte.
Wie viel sie von seinen unruhigen Nächten mitbekommen hatte, wusste der junge Mann nicht. Doch eines war so klar wie der tägliche Sonnenaufgang: Louise war alles andere als dumm. Im Gegenteil, ihre Intelligenz und ihren Scharfsinn durfte man nicht unterschätzen. Ebenso wenig wie ihren Mut.
Und das habe ich von Anfang an geliebt.
Seine Frau war kein kleines Dummchen. Damit könnte er rein gar nichts anfangen.
Aber dann hättest du wenigstens kein schlechtes Gewissen wegen der Unruhe und der unbefriedigten sexuellen Bedürfnisse, echote sein Verstand.
Benjamin knurrte, während ihn die Schönheit des Gartens umgab. Seine Frau hatte sich bei der Gestaltung am Vorbild von Versailles orientiert und eine Art lebendige Geometrie erschaffen. Akkurat angelegte Beete mit unterschiedlichen Blumen schlängelten sich in kunstvollen Formen zwischen den mit Kieselsteinen ausgelegten Wegen hindurch. Und er wusste, dass sie bereits einen mittelgroßen Brunnen plante. Normalerweise hätte jeder Mann über einen solchen Spleen die Augen verdreht, aber er fand es toll.
Meine Frau ist stark, schlau und sich nicht zu fein, etwas zu organisieren, dachte er nicht ohne Stolz.
Umso weniger konnte er sich seine eigene Unzufriedenheit erklären. Trotz endloser Nächte des Grübelns konnte Benjamin nicht sagen, woher sie kam und vor allem, warum sie da war.
Verdammt noch eins. Seine Hand ballte sich zur Faust. Louise ist wundervoll. Ob im Bett oder im Alltag … Sie erfüllt mir jeden Wunsch, ohne dabei ihr Denken zu vergessen. Was ist bloß mit mir los?
Selbst der verführerische Duft unzähliger Rosen konnte seine trüben Gedanken nicht vertreiben. Eher im Gegenteil, die Königin der Blumen erinnerte ihn auf schmerzhafte Art und Weise daran, dass der Weg in Louises Arme nicht einfach gewesen war. Beileibe nicht. Jahrelang hatten sie um ihre Liebe kämpfen müssen, weil Benjamin in den Augen von Louises Familie ein Herzensbrecher und Draufgänger war, der ihre einzige Tochter regelmäßig betrog und möglicherweise zum Gespött der Gesellschaft machte. Woher sie diese Ansichten nahmen, konnte der junge Mann sich bis heute nicht erklären. Mit sehr großer Wahrscheinlichkeit waren sie irgendwelchen Gerüchten geschuldet, die hinter vorgehaltener Hand regelmäßig über ihn verbreitet wurden. Er hatte aus unterschiedlichen Gründen viele Neider. Die Männer verabscheuten ihn für seinen Erfolg und das Ansehen. Die Frauen hassten ihn für seinen Reichtum oder auch eine Abfuhr, die er ihnen höflich, aber bestimmt, erteilt hatte.
Ich kann nicht mit jeder Frau schlafen. Selbst, wenn sie sich mir noch so sehr anbietet. Ich wählte meine Partnerinnen mit Bedacht. Das war schon wieder so. Ich bin keine männliche Hure.
Am Anfang hatte er versucht, die Familie seiner Angebeteten von sich zu überzeugen. Mit teuren Geschenken sowie unzähligen Gesprächen. Nichts von alledem half. Im Gegenteil, Louises Vater war einmal kurz davor gewesen, ihn aus dem Familienanwesen zu verbannen, und drohte mit der Polizei, sollte Benjamin sich nicht daran halten. Erst Louises Versprechen, ihn niemals wiederzusehen, glättete die Wogen. Obwohl Benjamin sofort gesehen hatte, dass sie es nicht ernst meinte. Das verräterische Funkeln in ihren Augen kannte er sehr gut.
In der Nacht war der Plan entstanden, durchzubrennen. Benjamin erinnerte sich wehmütig daran. Was wohl geschehen wäre, wenn wir es tatsächlich getan hätten? Seine Erinnerung glitt augenblicklich zurück.
***
»Uns bleibt keine andere Wahl. So leid es mir tut.«
Sanft legte Louise die Hand in seinen Nacken. »Ich weiß. Mein Vater war schon immer ein Sturkopf. Und wenn es um dich geht, ist er es noch viel mehr.«
Seine Hand ballte sich zur Faust. »Was haben sie nur gegen mich? Ich verstehe es einfach nicht.«
Ihre weichen Lippen streiften seine Wangen, glitten weiter zu seinem Kinn.
»Für sie ist die Gesellschaft das Maß aller Dinge«, erklärte Louise traurig. »Alles, was die Menschen dort sagen und tun, ist richtig. Sie hinterfragen nichts und machen sich erst recht nicht die Mühe, ein eigenes Urteil zu bilden. Und über dich sind, mit Verlaub, sehr viele Gerüchte im Umlauf.«
»Ich weiß«, erwiderte er leicht verbittert. »Dabei entspricht nicht einmal ein Bruchteil von diesen Aussagen der Wahrheit. Neid lässt Menschen boshaft werden, das war schon immer so.«
»Richtig.« Ihre Hand glitt weiter über seinen Rücken. »Abgesehen davon, dass ein Großteil dieser Anschuldigungen so absurd klingt, dass sie nur erfunden sein können.«
Beide lachten kurz, wurden aber sofort wieder ernst. Benjamin lauschte mit halbem Ohr in Richtung von Louises Zimmertür. Waren dort Schritte? Platzte eventuell gleich jemand herein? Sie hatte erzählt, dass besonders ihr Vater Privatsphäre kaum achtete. Und was dann passierte, wollten die beiden sich nicht vorstellen.
Vermutlich schlägt er mir an Ort und Stelle den Kopf ab, dachte er säuerlich. Und bringt Louise anschließend ins Kloster.
Nur mit Mühe schüttelte Benjamin die finsteren Gedanken ab. Immerhin hatte seine Liebste sich nicht abgewandt, sondern wollte ihn weiterhin um sich haben. Das war schon mehr, als manch andere Frau tun würde, und zeugte von ihrem unerschütterlichen Mut.
»Lass uns einfach davonlaufen«, schlug Louise vor.
Ehe Benjamin sich’s versah oder etwas erwidern konnte, küsste sie ihn wild. Durch kleine Bewegungen entfachte sie sein Feuer. Besonders, als Louise vorsichtig seine Lippen teilte und die Zunge zum Duell forderte. Sehr gerne nahm er die Herausforderung an und es vergingen Minuten, bis sie sich wieder voneinander lösten.
»Glaubst du mir nun«, fragte Louise, noch während sie nach Luft schnappte, »dass ich es ernst meine?«
Benjamin nickte. Auch wenn ein Teil von ihm es noch immer nicht glauben konnte.
***
Anschließend war der Plan entstanden, zusammen zu fliehen. Beide wollten zum Hafen und das nächste Schiff nach Amerika nehmen, um dort ein neues Leben anzufangen. Leider bekamen Louises Eltern Wind davon und sie schafften es, das Paar aufzuhalten, noch ehe sie das rettende Schiff erreichen konnten. Louise ließ sich jedoch nicht beirren und machte ihren Eltern ohne Umschweife klar, dass er, Benjamin, der Richtige für sie wäre und dass die Hochzeit auf jeden Fall stattfinden würde.
»Ansonsten bin ich eben nicht mehr eure Tochter«, erklärte sie weiter und die schockierten Gesichter der Eltern hatte er lange nicht vergessen.
Auch meine Bewunderung für sie ist in diesem Moment sehr gestiegen. Welche Frau gab freiwillig ihr behütetes Leben auf für einen Mann?
Aber Louise tat es. Weswegen ihre Eltern keine andere Möglichkeit hatten, als der Heirat zuzustimmen. Wenn sie auch bis heute dagegen protestierten und keine Gelegenheit ausließen, Benjamin auf seine vermeintlich schlechten Eigenschaften hinzuweisen. Aber Louise kümmerte es nicht. Sie hielt zu ihrem Liebsten. Komme, was wolle. Umso größer war sein schlechtes Gewissen.
Was ist nur mit mir los?, fragte er sich und setzte sich unter einen massiven Baum. In seiner Hand lag eine rote Rose. Louise gibt mir alles, was sie kann und noch mehr. Trotzdem fühle ich diese Sehnsucht, obwohl ich sie doch liebe …
Plötzlich zuckte der junge Mann zusammen. Sanfte Musik drang an sein Ohr. Wie konnte das sein? Die Morgenröte hatte kaum Einzug gehalten. Also wer um alles in der Welt spielte um diese Zeit schon Geige und das auf der Straße? Für den Bruchteil einer Sekunde spielte Benjamin sogar mit dem Gedanken, über die Mauer zu klettern und den Spieler zu betrachten. Er wollte wissen, wer dieses wundervolle Instrument führte und es zu der frühen Stunde aus dem Bett riss.
Aber nein, sonst wecke ich womöglich Louise auf und das möchte ich nicht.
Stattdessen schloss Benjamin die Augen und überließ sich ganz den träumerischen Klängen. Sie waren kraftvoll, entrückt und spielten trotzdem keine bestimmte Komposition.
Dabei könnte man glatt einschlafen, dachte er noch, bevor der Schlaf ihn überfiel.
Nächtelanges Grübeln und der entsprechende Schlafmangel forderten ihren Tribut. Aber auch ein Traum ließ nicht lange auf sich warten.
Fassungslos starrte Benjamin erst die Geigerin an, dann versuchte er, sich zu orientieren.
»Wo bin ich, in drei Teufels Namen?«
Es gab keine Antwort. Im Gegenteil, die junge Frau mit langen dunklen Haaren und schlanker Figur konzentrierte sich auf ihr Geigenspiel. Flink glitt der Bogen über die Seiten und die Töne entlockten ihm ein Lächeln, obwohl die Situation skurril war. Verführerisch schwang die junge Frau ihre Hüften im Takt, ohne ihr Spiel zu unterbrechen. Benjamin wurde heiß und kalt zugleich.
Ihre Bewegungen, die Augen, die mir lockend zuzwinkern und mich nicht eine Sekunde lang unbeobachtet lassen, dachte Benjamin entzückt.
Er atmete langsam ein und aus. Doch der Wunsch, sich das Hemd ausziehen, wurde immer stärker. Schweißperlen rannen über seine Stirn und auch in der Hose wurde es immer enger. Die rot geschminkten Lippen der Geigerin lächelten nicht breiter, was schon fast einer Aufforderung gleichkam.
Was könnte ich wohl alles mit ihr anstellen?, waren seine nächsten Gedanken.
Einige Wimpernschläge lang erblickte er sinnliche Fragmente vor seinem geistigen Auge. Sie beide auf dem Tisch oder auf seinem Schoss … Ein Stöhnen verließ die Lippen. Welches nicht gehört blieb. Schritt für Schritt näherte die Geigerin sich ihm und erlaubte ihm währenddessen einen großzügigen Blick auf ihr Dekolleté. Benjamin zog die Luft ein und ehe er wusste, wie ihm geschah, hatte sie das Instrument weggelegt und ihre Lippen auf seine gepresst. Ohne Zögern griff er ihr in den Nacken, spielte mit der Zunge, worauf sie ohne Zögern einging.
Ein tiefes Knurren entwich seiner Kehle, als er seine Hände in ihren Kleidungsstoff grob und diesen mit einer einzigen Bewegung zerriss.
»Ui, du bist aber stürmisch«, lachte sie, machte jedoch keine Anstalten, ihre Brüste zu verhüllen. Im Gegenteil, das empfindliche Fleisch rieb an Benjamins noch bekleidetem Oberkörper, was ihn erneut keuchen ließ.
»Möchtest du sie anfassen?«, erkundigte sie sich gespielt beiläufig, während ihre geschickten Finger schnell das Hemd öffneten. Die Hose folgte fast sofort, wobei Benjamin große Erleichterung spürte.
Ohne Zögern legten seine Hände sich um ihre Brüste, blieben jedoch nicht lange, sondern wanderten lieber in Richtung ihres Dreiecks. Dafür küsste und liebkoste er ihre Brustwarzen mit der Zunge und schloss die Augen. Ihr Stöhnen gefiel ihm und er wollte mehr davon hören.
»Du bist nass«, stellte Benjamin fest und schob ohne Zögern einen Finger in sie hinein.
Die Geigenspielerin warf überrascht den Kopf in den Nacken, schaute ihn danach sofort wieder an und knabberte verführerisch an ihrer Lippe.
»Wie hättest du es gerne?«, erkundigte sie sich und umschloss mit ihrer geschickten Hand das steife Glied, ohne sich zu bewegen.
Nun war es an Benjamin, aufzukeuchen und wenig verlegen zur Seite zu schauen. Er wollte sie, das ließ sich nicht abstreiten. Aber konnte er wirklich sagen, was er sich tief im Innern wünschte? Zu seinem Ärger versagte die Stimme ihren Dienst, aber die Geigenspielerin hatte verstanden.
»Du magst es gerne härter, nicht wahr?«, fragte sie und kicherte leise. »Du willst also richtig in mich stoßen und deine Finger dabei in meine Haut krallen?«
Er nickte zögernd und hoffte, sie damit nicht vertrieben zu haben. Die meisten Frauen, die er kennengelernt hatte, mochten diese Art der Liebe nicht. Selbst Mägde ließen sie bestenfalls zu, weil sie ihrem Herrn nicht widersprechen wollten. Aber die Geigenspielerin hatte scheinbar keine Probleme damit, eher im Gegenteil. Sie machte einen Schritt zurück und ihre Augen glänzten.
»Also, worauf warten wir noch?« Das Timbre in ihrer Stimme ähnelte einer Liebkosung. »Ich bin feucht und mehr als bereit. Fick mich hart, du wilder Hengst.«
Während sie sprach, wanderte ihre Hand ungeniert zwischen ihre Beine und tat das, was Benjamin einige Minuten zuvor genossen hatte. Dieser zog die Luft ein, konnte sich von dem Anblick nicht losreißen. Die lang vermisste Lust peitschte in ihm auf und brannte lichterloh, als die Geigenspielerin die Finger genüsslich ableckte. Obwohl Benjamin nicht daran zweifelte, dass diese von Lustsaft getränkt waren.
Jedoch ließ er es sich nicht zweimal sagen. Mit zwei großen Schritten überwand er den Abstand zwischen ihnen. Seine Hände verschwanden in ihren Haaren, sodass sie kurz aufschrie. Aber Benjamin ignorierte das und setzte sich stattdessen auf eine der Bänke. Sein Glied war mittlerweile zu seiner vollen Größe aufgerichtet und der Lusttropfen ließ seine Spitze glänzen.
»Was für ein hübscher Anblick«, raunte die Geigenspielerin.
Doch Benjamin wollte nicht mehr reden. Mit einer einzigen Bewegung packte er den zarten Körper und platzierte sie auf seinem Schoß. Er verteilte trügerisch sanfte Schmetterlingsküsse auf ihren Schultern, dem Hals. Aber dabei blieb es nicht.
»Ahhh.« Die Geigenspielerin schrie leise auf, als seine Hände sich regelrecht in ihre Brüste krallten und diese kreisen ließen.
»Willst du mehr?«
Seine Stimme erinnerte an einen wilden Löwen, der kurz bevor war, sich auf seine Beute zu stürzen. Zur Untermalung seiner Worte bewegte er lockend die Hüften, sodass seine Erregung an ihren Hintereingang stieß.
»Ja«, keuchte sie, ohne sich umzudrehen. »Nimm mich.«
Ohne ein weiteres Wort drang Benjamin grob in sie ein, ohne dabei ihre Brüste loszulassen. Härter und fester stieß er in die verführerische Grotte, warf den Kopf zurück, um ihn wenig später auf ihre Schulter sinken zu lassen.
»Du bist so schön eng.« Ein kurzer Biss in den Hals ließ die Geigenspielerin aufschreien. »Das liebe ich.«
Er bewegte sich immer schneller und grober. Doch die Fremde hatte keine Schwierigkeiten, sich anzupassen.
»Ja, hör nicht auf! Ich bin deine Hure.«
Dieses Wort trieb ihn an den Rand der Ekstase und er stöhnte auf. Minuten später schoss sein Samen in die Geigenspielerin, die kurz darauf folgte.
Kapitel 2
Was bin ich nur für ein …
Obwohl Benjamin die Treppe im normalen Tempo nach oben stieg, drehten seine Gedanken sich ohne Erbarmen im Kreis.
Hat mich vielleicht jemand gesehen oder gehört? Eventuell sogar Louise? Was mache ich dann?
Am liebsten hätte er sich die Hand gegen den Kopf geschlagen, um die störenden Gedanken zu vertreiben, wusste aber, dass es keinen Sinn hatte. Dergleichen hatte er schon sehr oft versucht. Besonders am Anfang, als ihm seine Neigung bewusstwurde.
Bis dahin habe ich immer geglaubt, dass mir Blümchensex ausreicht. Er lächelte bitter. Wie konnte ich mich nur so belügen?
Ein Teil von ihm verfluchte den Abend, an dem der gedankliche Nebel sich gelichtet und ihm die Wahrheit offenbart hatte. Auch wenn von Reue keine Rede sein konnte. Schon in seiner Jugendzeit hatte Benjamin an eine gewisse Vorbestimmung geglaubt, wobei man daran durchaus etwas ändern konnte.
Trotzdem hätte ich nicht in dieses Bordell gehen sollen. Warum, in Gottes Namen, habe ich mich bloß überreden lassen?
Rückblickend betrachtet war die Antwort einfach. Er hatte Freunde haben wollen, weil die Isolation aufgrund seiner Ehe doch belastender war, als Benjamin es sich hatte eingestehen wollen. Deswegen hatte er am Abend gegen seine Prinzipien gehandelt und versuchte, nicht so sehr an den Morgen zu denken. Irgendwie hoffte er sogar, den Sex möglicherweise umgehen zu können. Denn bei der Vorstellung, Louise zu betrügen, zog sich bei ihm alles zusammen.
Außerdem waren diese Männer nie meine Freunde. Auf einmal schmeckte sein Speichel bitter. Sie haben nur so getan, damit ich ihnen den Besuch bezahle, und sie sich im Nachhinein das Maul über mich zerreißen können. Wie konnte ich nur so dumm sein?
Eine Antwort auf diese Frage gab es nicht, zumal Benjamin die Schlafzimmertür erreichte. Seine Hände legten sich um die Klinke. Drinnen schien alles ruhig, also schlief Louise noch. Er seufzte erleichtert, obwohl sein schlechtes Gewissen nicht schwieg.
Wie soll es weitergehen? Lange kann ich diese Maskerade nicht mehr aufrecht halten. Und dann? Wird sie mich hassen? Als abartig betrachten? Verübeln könnte ich es ihr nicht. Oftmals tue ich es ja selbst. Aber … Was wird dann aus unserer Ehe?
Schon bei der Vorstellung, sie zu verlieren, zog sich alles in ihm zusammen. Das durfte nicht geschehen, auf gar keinen Fall. Beide hatten sehr für ihre Liebe gekämpft und so viel gemeinsam durchgestanden. Da wäre so manch anderer dran zerbrochen und das wussten beide. Benjamin lehnte seinen Kopf an die hölzerne Tür. Noch immer konnte er nicht den Mut aufbringen, das gemeinsame Schlafzimmer zu betreten. Nicht nach dem, was er gerade getan hatte. Und erst recht nicht mit diesen Gedanken. Er versuchte, gleichmäßig Luft zu holen, und mehrere Minuten lang glaubte Benjamin, Louises ruhige Atemzüge zu hören.
Wärst du so gelassen, wenn du wüsstest, was du für einen Ehemann hast?
Seine Beine knickten unter ihm ein. Er musste sich am Türrahmen festhalten. Alles in ihm sträubte sich, trotzdem brach die Erinnerung an den Bordellbesuch über ihn herein.
***
»Los Benjamin! Komm schon.«
Der junge Mann, dessen Namen er vergessen hatte, hob das Glas und prostete ihm zu. Seine glänzenden Augen verrieten, dass sein Alkoholspiegel schon recht hoch war. Dabei hatte der Abend gerade erst angefangen. Der Angesprochene lächelte gequält, erwiderte jedoch den Gruß. Es war lange her, seit er zum letzten Mal das Haus verlassen hatte. Wobei ihm das Zusammenleben mit Louise durchaus gefiel. Außerdem hatten sie alles, was man sich wünschen konnte. Na ja. Alles außer Freunde.
Seit der Heirat hatten sich viele von seinen Bekannten nicht mehr gemeldet und wenn er auf sie zuging, ließen sie sich entschuldigen. Diese Ausreden hingen Benjamin mittlerweile zum Hals heraus und als ihm das klar wurde, stellte er seine Bemühungen ein. So gerne er auch wieder an gesellschaftlichen Anlässen teilnehmen würde, die Notwendigkeit, jemandem nachzulaufen, bestand trotzdem nicht.
Jedoch habe ich die Einsamkeit unterschätzt, dachte er und nahm einen weiteren Schluck. Louise ist eine tolle Frau und ich fühle mich wohl bei ihr. Aber trotzdem spüre ich, dass etwas fehlt.
Benjamin richtete seine Augen auf die kleine Bühne, die knapp zwei Meter von ihm entfernt stand. In einem Punkt hatten seine sogenannten Freunde die Wahrheit gesagt: Dieses Bordell war etwas Besonderes. Hier boten die Frauen nicht einfach nur ihren Körper an und versuchten, so viele Männer wie nur möglich zu bekommen. Im Gegenteil, es konnte sogar sein, dass eine Hure den Abend nur mit einem einzigen Mann verbrachte. Und dieser bestand nicht nur aus Sex. Sie unterhielten sich, tranken zusammen Wein oder Schnaps und erst, wenn der Mann seine Begierde äußerte, nahm sie ihn mit in ihr Zimmer. Außerdem bot das Etablissement weit mehr als nur den üblichen Beischlaf. Wie Benjamin schon kurz nach ihrer Ankunft festgestellt hatte.
Laute Musik holte ihn in die Wirklichkeit zurück. Wie in Trance schaute er nach vorne. In einem unbeobachteten Moment hatte jemand die Bühne mit Kerzen dekoriert. Sanfte Cembalomusik setzte ein und Benjamin hob die Augenbrauen.
»Was passiert jetzt?«
Unmerklich spannte sein Körper sich an, bevor ein lauter Jubel ertönte. Im nächsten Moment wusste er auch den Grund. Eine junge Frau betrat die Bühne. Sie war nur knapp bekleidet und die schwarzen Haare fielen in leichten Wellen bis zur Taille. Ihre Körperformen ließen sich nur erahnen, ebenso wie ihr Gesicht. Trotzdem zog Benjamin die Luft. Die sinnliche Kleidung bestand aus Leder und betonte ihre Form eher, als dass sie diese verhüllte.
Was passiert jetzt?
Vereinzelte Schweißperlen rannen über seine Stirn. Ihm wurde heiß, obwohl sein Verstand ihn deutlich ermahnte, diesen Ort so schnell wie möglich zu verlassen. In der Tat bröckelte seine Beherrschung und er spürte, wie es in seiner Hose eng wurde. Ob die Tänzerin seine Reaktion bemerkt hatte, wusste Benjamin nicht. Sie verbeugte sich galant vor dem überwiegend männlichen Publikum und bewegte sich anschließend im Rhythmus der Musik.
Sein Atem stockte. Ihre Bewegungen waren fließend, sinnlich und offenbarten eine Leidenschaft, die seiner sehr ähnlich zu sein schien. Er reckte den Kopf weiter nach vorne, um sie noch eingehender zu betrachten. Wie eine Schlange fixierte sie seinen Blick, hauchte ihm einen Luftkuss zu. Diese Geste gab ihm die Chance, einen tieferen Blick in ihr Dekolleté zu werfen und was Benjamin dort sah, gefiel ihm durchaus.
»Hey.« Einer seiner Freunde gab ihm einen kurzen Stups in den Rücken. »Sie mag dich.«
Benjamin starrte ihn entgeistert an. »Wie kommst du darauf?«
»Komm schon … Sie zieht dich regelrecht mit den Augen aus.« Er zwinkerte und lächelte süffisant. »Und wenn ich du wäre, würde ich mir die Gelegenheit nicht entgehen lassen.«
Der junge Mann presste die Lippen aufeinander, wollte diesen Rüpel daran erinnern, dass er glücklich verheiratet war. Aber er schloss den Mund rechtzeitig. Ein Streit würde mit großer Wahrscheinlichkeit in einer Schlägerei enden und darauf legte Benjamin keinen Wert. Zwar war er durchaus in der Lage, sich zu verteidigen, war jedoch beileibe kein Raufbold. Außerdem hatte sein sogenannter Freund nicht unrecht. Sein Körper reagierte auf die rassige Schönheit, die keine Scheu hatte, sich zu zeigen.
»Aber ich liebe meine Frau.«
Schon jetzt tobte sein schlechtes Gewissen, obwohl nicht viel passierte. Er schaute die Frau nur an und machte keine Anstalten, sie zu berühren. Obwohl die Gelegenheit durchaus gegeben war. Erst recht, wenn sie ihn, wie sein Freund es ausdrückte, erwählt hatte. Benjamin zog die Luft ein. Er wollte den Blick abwenden, das Gebäude verlassen und nie wieder zurückschauen. Aber seine Muskeln gehorchten ihm nicht. Stattdessen fing sein Herz an, wie wild zu klopfen.
Verdammt noch mal.
Seine Zähne knirschten, aber die Lust ließ nicht nach. Zumal die Schönheit vor seinen Augen die Beine spreizte und ihr rasiertes Dreieck streichelte. Wie hypnotisiert klebte sein Blick auf ihr, obgleich sein Verstand sich sträubte. Unwillkürlich leckte Benjamin sich über die Lippen. Die Unbekannte hatte mittlerweile ihre Schamlippen auseinandergezogen und genoss, wie er ihr Delta betrachtete. Unschuldig rosa und trotzdem feucht lachte es ihm regelrecht entgegen. Auch das Lustzentrum war merklich angeschwollen.
»Los, fick sie! Wir wollen zuschauen«, grölte jemand von hinten und Benjamin verzog das Gesicht.
So etwas würde er bestimmt nicht tun, Lust hin oder her. Überhaupt gingen seine Fantasien in eine andere Richtung, die sich niemand vorstellen konnte. Er wollte diese verführerische Grotte nicht nur lecken und sie ausfüllen, sondern auch die Peitsche hindurchziehen. Außerdem eignete ihr Po sich ausgezeichnet für ein paar Striemen.
Nein, das darf ich nicht tun.
Benjamin wandte den Blick ab. Seine Wangen färbten sich rot. Doch die Schönheit bemerkte seine Gefühle offenbar und schloss ihn in die Arme. Ihr billiges Parfüm stieg ihm in die Nase und er stöhnte leise, während seine Arme sich um ihren Nacken schlangen. Ihr leises Lachen drang an sein Ohr.
»Komm mit mir. Mein Auftritt dauert nicht mehr lange. Ich möchte dir etwas zeigen.«
Benjamin öffnete den Mund, um zu widersprechen. Er konnte unmöglich mit dieser Hure schlafen. Das wäre ein Betrug an Louise und an ihrer Liebe. Aber sein Körper sagte etwas anderes und er nickte wie in Trance.
»Du bist zu beneiden«, meinte sein Freund. »Eine hübsche Frau schläft mit dir und du musst wahrscheinlich nicht einmal bezahlen.«
Unmerklich schüttelte Benjamin den Kopf. Ihm war nicht wohl bei der Sache. Doch es gab kein Zurück mehr und vielleicht bekam er sogar die Chance …
Nein. Daran darf ich nicht einmal denken. Es ist sowieso schon falsch, was ich hier tue.
Minuten später nahm die Unbekannte ihn an der Hand und beide stiegen unter wildem Gejodel die Treppen hoch. Keiner sprach ein Wort. Obwohl ihr Lächeln ihn beruhigte und sein Verlangen ungebrochen war. Vielleicht gelang es ihm sogar, Louise für kurze Zeit auszublenden. Schließlich konnte die Fremde nichts für seine Probleme und außerdem sollte sie ihre Wahl nicht bereuen.
»Puh!« Abrupt entzog sie ihm ihre Hand und ließ sich auf das Bett fallen. Mit einer Geste forderte sie ihn auf, sich neben sie zu setzen. Was Benjamin zögernd tat. »Endlich sind wir unter uns. Diese Männer sind ein Ärgernis.«