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Knapp 90 Tage dauert der Herbst. In Tagesschritten wandert dieses Buch, hauptsächlich aus der Sicht der Natur, zwischen dem letzten Tag des Sommers und dem ersten Tag des Winters, wandert zwischen bunten Blättern, Dunkelheit, Nässe, Abschied, Kälte, Sturm, aufgewühlten Meeren, verlassenen Stränden, Einsamkeit, zwischen Kinderaugen, reifen Früchten, Ernte, wandert durch das Leben, durch den Herbst und würde den Leser auf diesem Teil seiner Lebenswanderung gern ein wenig begleiten.
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Seitenzahl: 34
Jemand hat einmal über Vivaldi gesagt, dieser habe nicht hundert Violinkonzerte geschrieben sondern ein Violinkonzert hundert Mal. Ohne mich im Geringsten auf die Stufe von Vivaldi stellen zu wollen, mancher wird nach dem Lesen dieser Gedichte vielleicht dasselbe denken. Sei’s drum. Auch der Herbst ist immer derselbe, seit Tausenden, Millionen von Jahren, oft nur in Nuancen verschieden. Nuancen machen jedoch die Vielfalt des Lebens aus.
Die Jahreszeiten sind unterschiedlich lang und ihre Länge verändert sich im Laufe der Zeit. Das hängt u.a. mit der elliptischen Umlaufbahn der Erde um die Sonne zusammen und ist mir als vergessenes Schulwissen erst jetzt wieder bewusst geworden. Vom Jahr 0 bis zum Jahr 1000 war der Herbst die kürzeste Jahreszeit. Im Jahr 2000 war er mit 89,84 Tagen nach dem Sommer (93,65 Tage) und dem Frühling (92,76 Tage) noch vor dem Winter (88,99 Tage) die drittlängste Jahreszeit – immerhin noch Bronze. Im Jahr 4000 wird er mit 91,4 Tagen den Frühling von Platz zwei verdrängt haben. Und sollte eines meiner Ur-Ur-Ur-….Enkelkinder im Jahr 4000 auf dieselbe Schnapsidee kommen, für jeden Herbsttag ein Gedicht zu schreiben, es müsste 91,4 Gedichte verfassen und sein Werk: „In 92 Tagen um den Herbst“ nennen.
Der aufmerksame Leser wird gemerkt haben, dass in diesem Buch die 89,84 Tage mathematisch korrekt auf 90 aufgerundet wurden, während mein Ur-Ur-Ur-…. Enkel im Jahr 4000 die 91,4 mathematisch nicht ganz korrekt zu 92 aufrunden würde. Oder jeder ließe solcherart Rundungen und reist in 89,84 Tagen bzw. später in 91,4 Tagen gedichtsmäßig um den Herbst. Doch wie wird ein 0,89 bzw. 0,4 langes Gedicht verfasst? Ein sicherer Beweis, dass sich Poesie und Mathematik nur bedingt vertragen.
Von Toulouse Lautrec gibt es die Aussage: „ Der Herbst ist der Frühling des Winters“. Auf den Sommer bezogen könnte es heißen: Der Herbst ist der Witwer des Sommers. Und schon sind alle vier Jahreszeiten im Herbst vereint. Sind sie ohnehin. Manche Herbsttage sind plötzlich leicht und unbeschwert wie ein Frühlingsblatt. Manche Herbsttage flackern noch in der Glut der Sommerhitze. Manche Herbsttage sind bereits in der Winterkälte erstarrt. Viele Herbsttage sind einfach nur Herbst, eine Mischung aus Bunt, Sonne, Sternen, Dunkelheit, Nässe, warmer Stube, reifen Früchten, Abschied, Trauer und Leben, das sich von außen nach innen kehrt, um neue Kraft zu tanken.
Im Wort Herbst stecken Wortvorfahren wie herbisto, harbista oder das englische harvert, Begriffe, die Ernte bedeuten. Im Herbst erntet das Leben sich selbst. Mehr Natur als Herbst geht nicht. Das ein wenig einzufangen, ist der Gedanke dieses kleinen Buches als Begleiter durch sonnige und dunkle, nasse und trockene Herbststunden.
Bebilderter Herbst
Blattrinde
Meeresschlaf
Durchgedrehter Wind
Sommerüberlänge
Wechselherbst
Fortgespültes Leben
Goldherbst
Gesommter Herbst
Vernarrter Harlekin-Herbst
Wolkenherde
Herbstheim
Klingender Herbst
Herbstschlitten
Wandelherbst
Kehraus-Herbst
Vergängliche Ewigkeit
Sommerflammen
Sommerbrechen
Kehrherbst
Sommertrauer
Welke Erwartung
Gestillte Natur
Wechselzeiten
Regensonne
Sonnmüde
Herbstgang
Hoch(-)zeitsherbst
Sommerabreise
Sommerwiegeln
Meereswelken
Grußrebe
Der auferstandene Herbst
Vertoster Sommer
Erlachte Pracht
Herbstquittung
Blattwerk
Fahrender Herbst
Gewelkte Fahrt
Sommherbst
Erdrückkehr
Erstarrendes Schauspiel
Unendliche Vergänglichkeit
Herbstkehre ins Leere
Lebenskontrast
Herbstheimwärts
Trauerregen
Herbstgedankenstille
Versehnter Herbst
Südlicher Abschiedsruf
Herbstrochade
Vorherbst
Herbstschwaden
Herbstzeitlos
Gewandeltes Leben
Letztes Aufflammen
Herbstschaffen
Grauer Weißherbst
Letztes Naturatmen
Vergangene Pracht
Schlafende Stille
Leises Zerrinnen
Unersehnter Herbst
Verstaubtes Ende
Sommer-Winter Zwischenstation
Vergehender Wandel
Geerntetes Leben
Vergehende Wandlung
Endloses Kreisen
Entgleiten des Lebens
Herr Herbst
Gemeinsames Trennen
Ungerechte Ernte
Verstummter Herbst
Unvermuteter Besuch
Brauttrennung
Unerbetener Herbst
Abgelaufene Zeit
Herbstzug
Karge Zeit
Unwelker Lebensbaum
Wolkenpferde
Sommerstall – Herbst überall
Wendeherbst
Buchstabenherbst
Der unmerkliche Herbst
Ewige Herbststunde
Buntes Welken
Schmauchender Herbst
Herbstendung
Biographie
Alphabet Inhaltsverzeichnis
Der Herbst wird nun einfärben Des Himmels weite Erden Mit einem Farbenkleid.