Inspirationen - Ben Bova - E-Book

Inspirationen E-Book

Ben Bova

0,0
0,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Wenn Einstein H. G. Wells nicht getroffen hätte …

Linz, im Sommer 1896: ein namenloser Zeitreisender hat den englischen Schriftsteller H. G. Wells, der soeben seinen Roman „Die Zeitmaschine“ veröffentlicht hat, den berühmten Physiker Lord Kelvin und einen jungen Mann namens Albert unter großen Mühen dazu gebracht, sich zu begegnen. Lord Kelvin behauptet, es gäbe in der Physik nichts Neues mehr zu entdecken – es gelte nur noch, die letzten Gleichungen aufzulösen. Albert ist geneigt, ihm zu glauben, schließlich hat er es mit einem weltberühmten Professor zu tun. Doch genau das will der Zeitreisende verhindern. Denn wenn Albert Einstein seine Relativitätstheorie nicht veröffentlicht, war alle Mühe umsonst …

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 58

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



BEN BOVA

INSPIRATIONEN

Story

Das Buch

Der Autor

Das Buch

Linz, im Sommer 1896: Ein namenloser Zeitreisender hat den englischen Schriftsteller H. G. Wells, der soeben seinen Roman »Die Zeitmaschine« veröffentlicht hat, den berühmten Physiker Lord Kelvin und einen jungen Mann namens Albert unter großen Mühen dazu gebracht, sich zu begegnen. Lord Kelvin behauptet, es gäbe in der Physik nichts Neues mehr zu entdecken – es gelte nur noch, die letzten Gleichungen aufzulösen. Albert ist geneigt, ihm zu glauben, schließlich hat er es mit einem weltberühmten Professor zu tun. Doch genau das will der Zeitreisende verhindern. Denn wenn Albert Einstein seine Relativitätstheorie nicht veröffentlicht, war alle Mühe umsonst …

Der Autor

Ben Bova, 1932 in Philadelphia geboren, ist einer der bekanntesten Science-Fiction-Autoren unserer Zeit. Nach dem Tod von John W. Campbell jr. wurde er 1972 Herausgeber des bekannten SF-Magazins Analog Science Fact & Fiction

Titel der Originalausgabe

Inspiration

Aus dem Amerikanischen von Uwe Anton

Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.

Sollte diese Publikation Links auf Webseiten Dritter enthalten, so übernehmen wir für deren Inhalte keine Haftung, da wir uns diese nicht zu eigen machen, sondern lediglich auf deren Stand zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung verweisen.

Überarbeitete Neuausgabe

Copyright © 1994 by Mercury Press, Inc.

Copyright © 2017 der deutschsprachigen Ausgabe by

Wilhelm Heyne Verlag, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH,

Neumarkter Str. 28, 81673 München

Er war der Verzweiflung so nah, wie es nur ein Junge von siebzehn Jahren sein konnte.

»Aber Sie haben doch gehört, was der Professor gesagt hat«, jammerte er. »Es ist alles erledigt. Es bleibt nichts mehr zu tun.«

Der Junge hatte natürlich Deutsch gesprochen. Ich musste es für Mr. Wells übersetzen.

Wells schüttelte den Kopf. »Ich verstehe nicht, warum eine so ausgezeichnete Nachricht den Jungen dermaßen aufregt.«

»Unser englischer Freund meint«, sagte ich zu dem Jungen; »Sie sollten die Hoffnung nicht verlieren. Vielleicht irrt der Professor sich ja.«

»Irren? Wie könnte er sich irren? Er ist berühmt! Von Adel! Ein Baron!«

Ich musste lächeln. Die störrische Verachtung des Jungen für Autoritätspersonen sollte eines Tages weltberühmt werden. Aber an diesem Sommernachmittag des Jahres 1896 war sie noch nicht in Erscheinung getreten.

Wir saßen in dem Hof eines Biergartens, der einen wunderbaren Blick auf die Donau und Linz bot. Köstliche Düfte von kochenden Würsten und Gebäck zogen aus der Küche herüber. Doch trotz des prächtigen warmen Sonnenscheins war mir kalt, und ich fühlte mich schwach, als würde man mir den letzten Rest der geringen Kraft entziehen, die mir noch verblieben war.

»Wo ist die verdammte Kellnerin?«, polterte Wells. »Wir sitzen hier schon mindestens eine halbe Stunde!«

»Warum lehnen Sie sich nicht einfach zurück und genießen den Nachmittag, Sir?«, schlug ich müde vor. »Hier haben Sie die beste Aussicht der ganzen Gegend.«

Herbert George Wells war kein geduldiger Mensch. Er hatte mit seinem ersten Roman in England gerade einen kleinen Erfolg verbucht und sich entschlossen, sich einen Urlaub in Österreich zu gönnen. Natürlich hatte er diese Entscheidung unter meinem Einfluss getroffen, aber das wusste er noch nicht. Mit neunundzwanzig Jahren hatte er ein hageres, hungriges Aussehen, das sich erst allmählich mit den kommenden Jahren des Prestiges und Wohlstands abschwächen würde.

Albert hatte ein rundes Gesicht und war etwas mollig. Er trug noch seinen Babyspeck mit sich herum, auch wenn er sich einen Schnurrbart hatte wachsen lassen, wie die meisten Jungen im Teenageralter es heutzutage taten. Es war ein dünner, strähniger schwarzer Streifen, noch keineswegs das volle weiße Prachtstück, das es einmal sein würde. Falls bei meiner Mission nichts schiefging.

Ich hatte gewaltige Anstrengungen unternehmen müssen, um Wells und diesen Teenager zur gleichen Zeit an den gleichen Ort zu bringen. Die Bemühungen hatten fast meine gesamte Kraft verbraucht. Der junge Albert war natürlich hier, um Professor Thomson mit eigenen Augen zu sehen. Bei Wells war es wesentlich schwieriger gewesen. Er hatte Salzburg besuchen wollen, Mozarts Geburtsstadt. Ich hatte ihn stattdessen nach Linz geschleppt und ihm tausendmal versichert, die Reise würde sich als lohnend erweisen.

Er beschwerte sich unaufhörlich über Linz; über die Hässlichkeit der Stadt, den säuerlichen Geruch in den schmalen Straßen, das unbequeme Hotel, den Mangel an Restaurants, in denen man eine vernünftige Mahlzeit bekam – womit er verbrannten Hammel meinte. Nicht einmal die zu Recht berühmte Linzer Torte stellte ihn zufrieden. »Nicht so gut wie ein anständiges Trifle«, meckerte er. »Nicht mal halb so gut.«

Ich kannte natürlich mehrere Versionen von Linz, die noch unangenehmer waren, darunter eine, bei der die Stadt nur noch aus verkohlten, radioaktiven Trümmern bestand und die Donau so stark kontaminiert war, dass man ihr Leuchten des Nachts bis zum Schwarzen Meer ausmachen konnte. Mir schauderte, als ich an dieses Bild dachte, und ich versuchte, mich auf die unmittelbar bevorstehende Aufgabe zu konzentrieren.

Beinahe hatte ich körperliche Gewalt anwenden müssen, um Wells zu einem Spaziergang auf der uralten steinernen Brücke über die Donau und dann den Pöstlingberg hinauf zu diesem Biergarten zu bringen. Er hatte vor Wut geschnaubt, als wir unser Hotel an einem Platz in der Stadtmitte verlassen hatten, doch schon bald darauf vor Anstrengung geschnauft, als wir uns den steilen Hügel hinauf schleppten. Mir hatte der Aufstieg ebenfalls den Atem genommen. In späteren Jahren sollte eine Straßenbahn hier hinauf fahren, doch an diesem Nachmittag mussten wir den Weg zu Fuß zurücklegen.

Er war leicht überrascht gewesen, als er den Teenager gesehen hatte, der nur ein paar Schritte vor uns die sehr steile Straße hinauftrottete. Als Wells den widerspenstigen dunklen Haarschopf aus dem Publikum bei Thomsons Vortrag an diesem Morgen wiedererkannte, hatte er Albert großzügig zu einem Glas mit uns eingeladen.

»Nach so einer verdammten Kletterei haben wir uns ein oder zwei Bier verdient«, sagte er und musterte mich unglücklich.

Vom Aufstieg keuchend, übersetzte ich für Albert: »Mr. Wells … lädt Sie … zu einer Erfrischung … mit uns ein.«

Der junge Mann war jämmerlich dankbar, wollte aber nichts Stärkeres als Tee bestellen. Thomsons Vortrag hatte ihn offensichtlich am Boden zerstört. Also saßen wir jetzt auf unbequemen gusseisernen Stühlen und warteten – sie auf die Getränke, die sie bestellt hatten, ich auf das Unausweichliche. Ich ließ den warmen Sonnenschein in mich einsickern und hoffte, er würde zumindest einen Teil meiner Kraft wiederherstellen.