Lüstern und Devot - David Desire - E-Book

Lüstern und Devot E-Book

David Desire

0,0
2,49 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Sechs BDSM-Geschichten erzählen über Menschen, die ihre devote Lust kennen lernen und ausleben. Teils bewusst und gewollt, teils durch Druck dort hingeführt. Geschichten voller Unterwürfigkeit, grenzenloser Auslieferung und auch brutalem Sex. Und doch beschreiben die Geschichten nicht nur blanken Sex, sondern sehr intensiv die Gefühle und Empfindungen der Protagonisten. Der Lustgewinn der Menschen steht im Vordergrund, auch derer, die sich willenlos zur Verfügung stellen. Denn in Wahrheit ist keiner willenlos.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhaltsverzeichnis

Warten. Warten. Warten.

Sklavenpaar für eine Party

Süchtig nach Schmerz

Verbotenes Spielchen

Zu allem bereit

Die Reiterkompanie

Lüstern und Devot

Sechs BDSM-Geschichten von Menschen, die ihre devote Lust kennen lernen und ausleben. Teils bewusst und gewollt, teils durch Druck dort hingeführt.

Geschichten voller Unterwürfigkeit, grenzenloser Auslieferung und auch brutalem Sex. Und doch beschreiben die Geschichten nicht nur blanken Sex, sondern sehr intensiv die Gefühle und Empfindungen der Protagonisten. Der Lustgewinn der Menschen steht im Vordergrund, auch derer, die sich willenlos zur Verfügung stellen. Denn in Wahrheit ist keiner willenlos.

David Desire

Copyright: 2020 by David Desire

Bildrechte: Chepe Nicoli auf Pixabay

Impressum

[email protected]

www.facebook.com/david.desire

Warten. Warten. Warten.

Warten. Warten kann so aufregend sein, aber auch demütigend und verstörend.

Stell Dir vor Du bist aller Deiner Möglichkeiten beraubt und kannst nichts anderes tun als warten.

Seit 15 Uhr bist Du allein. Gerade mal sieben Minuten.

Deine Füße sind in Ballett-Heels eingeschnürt, die Arme gesichert mit filigranen, aber unnachgiebigen Fesseln aus Stahlseil. Dazu ein Korsett, bei dem Du schnell merkst, dass es mit der Zeit immer enger werden wird.

Ich bin inzwischen weg, Du bist die nächsten vier Stunden Dir selbst überlassen. Laut Ankündigung werde ich dann mit einer Überraschung zurückkommen.

Nach einigem Rumtrippeln und hin- und her-rutschen akzeptierst Du es: "Warten" ist Deine einzige Option. Geduldiges Warten. Über die Überraschung denkst Du längst nicht mehr nach. Keine Ahnung was das sein könnte.

Alles was Du hast sind Deine Gedanken. Die springen wild umher. Einkäufe. Arbeit. Pläne für die nächsten Tage. Sex. Ideen, was Du machen könntest.

Du malst Dir aus, was wohl passiert, wenn ich zurück bin. Immerhin siehst Du so sexy aus, dass so mancher Mann die Beherrschung verlieren dürfte.

Die Gedanken an Sex schiebst Du wieder weg - zu frustrierend - wenn man alleine ist und ohne Hände auskommen muss. Dir kommt in den Kopf, was ich vor einigen Tagen sagte, wie und wo ich Dich früher oder später haben werde.

Nach und nach realisierst Du: Genauso ist es wohl gekommen. Dir wird klar, Du vereinst in dem Outfit alles, was gewöhnlich für Frauen gilt, die um jeden Preis attraktiv wirken wollen, Sexiness und "Bereitschaft" signalisieren möchten - allerdings mindestens um den Faktor 100 gesteigert.

Dein Blick geht in Richtung Füße. Die stecken in Ballett-Heels. Das enge Gefühl ist unglaublich gut. Das Beste ist aber - so Deine Erfahrung - der Kick, darin einen Orgasmus zu haben. Wahrscheinlich weil der Fuß sowieso schon gestreckt ist, wie beim Orgasmus, nur zusätzlich fest eingeschnürt, völlig unbeweglich in der Orgasmus-Position gehalten wird.

Normale High-Heels sind schon krass, denn sie fordern die Männerwelt auf: "Schau mich an. Sprich mich an, es lohnt sich!".

Aber diese Dinger wirken so übertrieben heiß, dass Männer nur noch eine Möse auf zwei laaaangen Beinen wahrnehmen. In Schuhen, die so unbequem und unpraktisch sind, dass die Trägerin wohl kaum weglaufen wird oder möchte. Eine leicht zu habende Beute, die unmöglich entkommen kann.

Das eine Mal als wir damit auf dieser Fetisch-Party waren, konntest Du Dich vor Komplimenten gar nicht retten und warst eigentlich immer von Männern umringt. Was Dir sicher nicht klar ist, ich habe es aussehen lassen, als ob Du alleine gekommen wärest. Doch das ist eine andere Geschichte.

Dann deine eh schon recht schlanke Figur. In dem Korsett wirkt deine Taille so atemberaubend schmal und sexy, dass manch andere Frau dafür töten würde. Ganz im Kontrast dazu stehen Deine Brüste, während Dein Becken noch größer und verführerischer scheint, als es sowieso ist - das Korsett formt Dich provokativ und einladend.

Aber das Eine gibt es nicht ohne das Andere. Als Gegenleistung nimmt es sich Deine Freiheit. Je länger Du warten musst, desto mehr engt es Dich ein, nimmt dir deine Luft und Deine Ruhe.

Erstaunt bist Du über die Gel-Einlagen, die ich Dir untergeschoben habe. Im Kontrast zum Korsett wirken Deine Titten damit locker zwei Nummern größer, C etwa. Es wundert dich, weil ich auf kleinere Titten stehe.

Eines ist klar: Das Einschnüren in das Korsett, aber auch das umschmeichelnde Latex haben Dich feucht gemacht. All das fühlte sich so gut an, dass Du ganz scharf geworden bist. Aber das ist schnell einer Frustration gewichen - wie gerne würdest Du Dich zwischen den Beinen streicheln, um die Situation genießen zu können.

Ohne diese Möglichkeit vergeht die Zeit langsam und zäh. Der Blick auf die gehässig tickende Uhr offenbart, es ist gerade mal eine weitere Viertelstunde vergangen.

Du wirst unausweichlich mit dem Fakt konfrontiert, in die Rolle eines Sex-Objektes gezwungen zu sein. In hautengen, geradezu obszön glänzenden Latex wirst Du mit Deinen riesigen Fake-Titten präsentiert!

Ein Lust-Objekt um jeden Preis. Zu Lasten deiner eigenen Lust. Zum Vorteil derjenigen die Dich betrachten oder benutzen können. Für einen geilen Blowjob zum Beispiel.

Wieder schaust Du in den Spiegel, doch diesmal denkst Du bloß "Scheiße". Die Leine hat Dich auf Etwas gebracht - sie hat Dich an eine der Mails erinnert, die ich Dir geschrieben hatte, nachdem wir uns kennengelernt hatten.

Da stand, ich hätte das bislang mit jeder meiner Gespielinnen gemacht. Eine Art Ritual und ein Test. Jetzt bist Du also dran. Allein die Vorstellung macht dich erneut feucht.

Plötzlich sind alle Deine Erinnerungen an unseren Mailverkehr wieder glasklar. Dein Herz pocht, Dein Verstand arbeitet auf Hochtouren.

Was sollst Du auch sonst tun. Also fügst Du nach und nach alle Puzzelteile zusammen. Meine Andeutung auf der Party. Der Sybian. Du bist verrückt nach dem Gerät, auf der Party gab es Gelegenheit ihn "probezureiten" - er hat Dich um den Verstand gebracht. Immer wieder. Ich meinte bloß lapidar, dass Du Dir bald einen "verdienen" kannst.

Du rüttelst an Deinen Fesseln... richtest Dich ein wenig auf. Könnte das sein? Von dem Betrag, den ich für dich kriegen würde, könnte man sicher locker drei Sybians kaufen.

Oh man, alles passt. Du guckst skeptisch in den Spiegel. Ja, Du schaust genau so aus, wie es in den Mails beschrieben stand. Jetzt erkennst Du es.

Du hast deine Haare auf meinem Wunsch hin noch länger wachsen lassen und für mich sogar blond gefärbt. Die Kleidung passt zur Beschreibung. Die Schuhe. Das Korsett. Alles in schwarz.

Genau wie in den Mails beschrieben: Die Kleidung, die Leine, alles ist Teil des Rituals.

Dir wird ganz heiß. Du willst den Sybian, Du willst mich. Es ist klar, dass es kein Zurück mehr gibt - wie auch, das spürst Du am ganzen Körper, gezwungenermaßen.

Du möchtest es wissen. Stehst vorsichtig auf, gehst zum Tisch und öffnest mühsam die Schatulle.

"Oh Gott", schießt es Dir in den Kopf. Eine Packung Kondome, eine Spreizstange und ein Knebelgeschirr. Alles, bis auf die Kondome kam in meinen Erzählungen auch vor. Alles Teile des "Rituals"!

Die Titten! Der Typ ist es, der auf große Titten steht, es stand in einer der Mails. Er bekommt genau was er immer verlangt: Ein Mädel mit ordentlich Holz vor der Hütte. Diesmal bist Du es.

Kondome, damit ist es Gewissheit. Dir wird ganz anders. Langsam lässt du dich wieder herab. Einmal mehr rüttelst du an den Fesseln. Aussichtslos. Du sagst Dir selbst: "Oh nein, der Typ, er wird mich ficken. Ob ich will oder nicht."

Du atmest tief durch. Das Korsett! Es holt Dich in die Gegenwart zurück. Beruhigen. Atmen.

Deine Gedanken schwirren um meine Mails. Ich hatte sehr detailliert geschildert, was meine anderen Girls, Deine Vorgängerinnen also, durchmachen mussten. Du wolltest das alles nicht so ganz ernst nehmen. Es klang zu sehr nach Kopfkino, um ehrlich zu sein.

"Immer dasselbe Ritual" murmelst Du. Versuchst die Dinge zu ordnen.

Der Typ ist also die Überraschung. Laut Beschreibung hast Du ihn als zwanghaften Multimillionär in Erinnerung.

Jemand, der sich alles leisten kann. Auch Dich. Gerade Dich. Du schaust in den Spiegel und siehst das Sex-Objekt zu dem Du dich äußerlich hast herrichten lassen - mit Freude sogar.

Alles was Du anhast, dient dem Zweck, Dich Deiner Möglichkeiten zu berauben, lässt dich aber zugleich aussehen wie eine Sexbombe. Wie perfide.

Langsam erinnerst Du Dich. Für den Typen muss es tatsächlich sowas wie ein Ritual sein. Der Ablauf ist wohl immer exakt gleich. Laut Erzählung führt er jedes Girl an ihrer Leine durch den Garten in die kleine Gartenhütte. Besonders beeindruckt hat Dich, dass er es ganz langsam und genüsslich macht. Dabei geht er möglichst neben seinem Spielzeug her.

Es geht ihm darum, seine Akquisition zu beobachten. Jeden Schritt. Alle Feinheiten ihres aufreizenden Körpers. Ihre Unsicherheit. Trotzigkeit. Wiederstand. Versuche, Würde zu wahren. Rein äußerlich unterscheiden sich die Girls ja nicht. Was für ein Gedanke. Wie entwürdigend scheint Dir das!

Deine Gedanken ziehen Kreise. Dir wird klar: Du siehst nicht nur aus wie ein Sex-Objekt, du bist tatsächlich eines. Objekte können keinen Einfluss darauf nehmen, was mit ihnen passiert. Und Du bist zur Passivität verdammt, "Warten" ist nach wie vor deine einzige Option.

In der Hütte steht ein kleiner Käfig aus verschweißten Stahlstangen, in den sich die Mädels reinknien müssen. Das Ganze erinnerte Dich sehr an eine krasse Fotoserie, die Du im Internet gesehen hast. An den Stangen befestigt sind abschließbare Lederfesseln. Während sich die Frau nach und nach in den Käfig kniet, werden Lederfesseln um die Fußgelenke und unterhalb der Knie angelegt. Am Boden des Käfigs ist ein schweres und extrem breites Lederhalsband befestigt, welches der Unglücklichen ebenfalls angelegt wird. Ebenso werden die Arme befestigt. Mit Hilfe eines seitlich eingeschobenen Metallstabs wird das Girl in eine unbequeme Position gezwungen.

Wie eine wertvolle Skulptur vielleicht. Als ob das alles nicht reicht, verschließt er seine "Schatzkiste" mit schweren Schlössern, bevor er dann sein Kunstwerk ausgiebig bewundert. Das Sex-Püppchen muss dort im Dunkeln ausharren, während er entspannt ins Haus geht, um dort zu essen.

Du fragst Dich gerade fast schon verärgert selbst, weshalb Du noch nie in der Hütte warst und geschaut hast, ob es diesen Käfig wirklich gibt. Deine Gedanken machen dich verrückt. Sie geben keine Ruhe. Klar, Du überlegst Dir, du kannst lautstark protestieren und Dich wehren. Die Oberschenkel zusammenkneifen. Treten.

Du richtest Dich nachdenklich auf, sicherlich wurde da schon vorgesorgt. Da ziemlich klar ist, dass alle Eroberungen genauso systematisch vorbereitet wurden wie Du selbst, werden wir wissen, wie man sowas aufzieht.

Sofort musst Du an den Inhalt der Schatulle denken. Vor deinem geistigen Auge versuchst Du Dir auszumalen, wie Du Dich gegen das Anlegen von Knebel und Spreizstange wehren könntest. Mit den Armen auf dem Rücken kannst du nicht viel ausrichten. Viel mehr als ein paar Tritte wird er sicher nicht abbekommen. Und dann? Weglaufen? Völlig unmöglich!

Die Zeit vergeht nur im Schneckentempo... Du liegst inzwischen resigniert auf der Seite und kannst nicht anders als über den Käfig nachzudenken.

Vor dem graut es Dir. Besonders, weil Du noch genau weißt, was dahinter steckt. Er wird Dich in dem Käfig so lange gefangen halten wie er möchte. Du kannst - so gut es mit dem Knebel geht - flehen und betteln, aber es wird nichts nützen. Er wird Dich die ganze Zeit beobachten und wie ein Kunstwerk bewundern. Immer wieder wird er Dich an der Pussy streicheln und so richtig notgeil machen. Aber erst wenn Du vor Schmerzen und Verzweiflung weinst wird er Dich rausholen, durchficken und ehe Du Dich mit deinen wackeligen Beinen versiehst, befindest du Dich erneut ausweglos festgeschnallt in dem teuflischen Käfig.

Am liebsten würdest Du weinen. Es wird noch Stunden dauern und das Schlimmste steht Dir dann erst bevor. Und das, wo Deine Situation jetzt schon unbequem ist. Es ist so teuflisch, Du fragst Dich ob die anderen Mädels auch wussten was sie erwartet.

Du nimmst Dir vor, Dich so gut es geht zu wehren sobald er Dich rannehmen möchte. Aber wirst Du nach dem Käfig überhaupt noch in der Lage sein?

Wut und Verzweiflung machen sich breit: Er wird genau das bekommen was er möchte - DICH!!

Ein weiteres, perfides Detail kommt Dir dabei wieder in den Sinn: Der Typ achtet wohl genauestens darauf, dass keines der Mädels einen Orgasmus bekommt. Sozusagen zur Krönung steckt er sie, vorm Bezahlen, in Keuschheitsgürtel und schickt erst kurz vor Beginn ihrer Periode den Schlüssel mit der Post.

Ernüchtert drehst Du Dich auf die Seite. Noch etwas mehr als 2,5 Stunden. Zum ersten Mal in Deinem Leben fühlst Du Dich wirklich wie ein Sex-Objekt. Über Wochen hinweg wurdest Du, ohne es zu wissen auf diesen Abend vorbereitet. Gegen Geld verkauft. Da musst Du jetzt durch, aber Du hattest Dir auch immer gewünscht wirklich mal nur ein Objekt zu sein.

Was geht in Deinem Kopf vor? Gibt es etwas Gemeineres, als mit diesem Wissen warten zu müssen? Wenn es dann soweit ist, wirst Du Dich wehren oder es geschehen lassen wie ein Objekt?

Sklavenpaar für eine Party

Niko und Lisa standen an einem Tresen von einem der vielen Trinkbuden auf dem Sommerfest. Ihr letztes Geld ging gerade für die beiden Biere drauf. Sie berieten über die verfahrene Situation. Sie waren ziemlich verzweifelt.

Niko stand kurz davor, im Zuge einer Rationalisierungsmaßnahme seinen Job zu verlieren, Lisa hatte kurz vorher ihr Kapital, das sie nach dem frühen Tod ihrer Eltern geerbt hatte, bei einer blödsinnigen Börsenspekulation, von der Niko sie einfach nicht hatte abbringen können, fast komplett in den Sand gesetzt.

Sie war dreiundzwanzig, ging zur Uni, und das bisschen Geld, das sie vom BAföG-Amt bekam, reichte mit seiner baldigen Stütze nicht mal ganz zum Leben, geschweige denn für die Abbezahlung ihrer neuen Eigentumswohnung nebst dazu gekaufter Einrichtung.

Noch vor wenigen Monaten hatte alles so rosig ausgesehen, jetzt wussten sie vor Schulden nicht mehr ein und aus. Sie hatten ihre Zukunft geplant und alles durchdacht, aber dann war alles ganz anders gekommen.

Vor einigen Wochen hatten sie noch überlegt, wann sie denn ein Kind haben wollten., Jetzt berieten sie wirklich darüber, ob man nicht einen perfekten Bankraub organisieren könnte. Sie meinten das zwar nicht so ganz ernst, aber die Frage, woher sie genug Kohle bekommen sollten, brannte ihnen unter den Nägeln.

Sie tranken ihr Bier aus und schwiegen einen Moment. „Es ist alles meine Schuld“, jammerte Lisa, blickte ins Leere und begann leise zu weinen.

Niko hasste es, wenn Lisa weinte. Irgendetwas musste geschehen. „Jetzt warte doch erst einmal ab, was sich heute ergibt“, versuchte er sie zu trösten. Denn sie befanden sich nicht aus Zufall auf dem Sommerfest.

Es war an dem Tag gewesen, an dem Niko kurz vor Feierabend zum Personalchef bestellt worden war. Lisa war auch da, hatte ihn von der Arbeit abholen wollen und kam deshalb mit bis vor die Tür der Personalabteilung. Es hatten sich schon seit längerem die Schwierigkeiten der Firma angedeutet, daher wussten beide ganz genau, was dieser Termin bedeutete.

Als Niko das Büro betrat, stutzte er kurz, da auch der Firmenchef anwesend war, doch dieser nickte ihm nur zu und sagte: „Kommen Sie nur herein, Herr Krause.“

Der Personalchef erläuterte die Situation und schloss am Ende mit den Worten: „Daher geht es nicht anders, das tut uns sehr leid. Sie müssen damit rechnen, in den nächsten Tagen die Kündigung zu erhalten.“

Niko hatte nur stumm genickt und mit gesenktem Kopf das Büro verlassen. Lisa hatte ihn erwartet, und sie hatten sich wortlos umarmt. Auch der „Oberboss“ war aus dem Büro gekommen und hatte die beiden einen Moment betrachtet. Dann hatte er Niko noch einmal angesprochen: „Herr Krause, es fällt uns nicht leicht, aber Ihren Job wird es nun mal bald nicht mehr geben. Aber mir ist gerade eine Idee gekommen, die Ihnen vielleicht helfen könnte. Das würde ich gern in lockerer Atmosphäre mit Ihnen beiden besprechen. Würden Sie mir den Gefallen tun, morgen Abend beim Bierzelt auf dem Sommerfest zu erscheinen?“

Natürlich wollte Niko nach diesem Strohhalm greifen, und so waren er und Lisa nun hier, auch wenn sich beide nicht vorstellen konnten, worauf das hinauslaufen sollte.

Plötzlich stellte jemand zwei frische Biere vor sie auf den Stehtisch. Niko blickte auf und sah seinen Boss, etwa Mitte fünfzig, mit schon etwas mehr als nur ein paar grauen Strähnen im Haar. Er lächelte freundlich.

Neben ihm stand seine Frau, die wohl ein paar Jahre jünger sein mochte, aber die vierzig hatte sie sicherlich auch schon überschritten.

„Nennen Sie mich Roland, dies ist meine Frau Doris. Die Sache ist, dass ich Ihnen einen anderen Job in meiner Firma verschaffen könnte, der auch deutlich besser bezahlt wäre als der alte“, kam er ohne Umschweife auf den Punkt.

„Und wo ist der Haken an der Sache?“, fragte Niko und nippte an dem neuen Bier.

„Sie sind beide außergewöhnlich attraktiv“, schaltete sich Doris ein, „und wir würden uns wünschen, dass Sie uns zu einer Party begleiten. Sie würden einen Job bekommen, für den nur sehr vertrauenswürdige Personen in Frage kommen, daher würden wir Sie gern zuerst näher kennen lernen.“

Niko runzelte die Stirn. Da stimmte doch etwas nicht. „Was soll denn das für eine Party sein?“, fragte er misstrauisch, „Sie wollen doch nicht einfach ein Gläschen mit uns trinken! Und was sollte Lisa dann dort? Sie soll doch gar keinen Job in Ihrer Firma bekommen. Und wie war das mit dem attraktiv? Sie wollen mir doch wohl keinen Job dafür anbieten, dass wir mit Ihnen ins Bett gehen, oder?“

Spontan kam Niko der Hollywood-Schinken „Ein unmoralisches Angebot“ in den Sinn.

„Nun, so einfach ist es tatsächlich nicht. Es geht nicht einfach nur um Sex. Es geht um eine facettenreiche Veranstaltung, an der Sie vielleicht auch Ihren Spaß haben könnten.“

„Wir erläutern Ihnen auch gern die Gründe für unser Angebot“, führte Roland weiter aus. „Wenn Sie überhaupt bereit sind, uns zuhören zu wollen“, warf seine Frau ein.

Niko und Lisa sahen sich direkt in die Augen. Sie waren noch jung und nicht seit einer Ewigkeit liiert, aber sie kannten sich sehr gut. Beide bemerkten das Interesse im Blick des anderen und nickten gleichzeitig.

„Wir erwarten uns als aller Erstes, dass Sie alles, was wir ihnen nun erzählen werden, und alle sich daraus ergebenden Aktionen, für sich behalten und niemanden weitererzählen.“, begann Roland, „Ich bin jetzt vierundfünfzig Jahre alt und seit sechsundzwanzig Jahren äußerst glücklich mit meiner Gattin Doris verheiratet.“ Wie ein frisch verliebter Jüngling nebst Tanzpartnerin lächelten die beiden sich an.

„Wir haben keine Sorgen, keine Nöte, erst recht keine Probleme miteinander. Wir sind reich, stinkreich, wie Sie vielleicht formulieren würden. Unser liebstes Hobby war immer Sex, doch langsam sind wir in das Alter gekommen, in dem absehbar war, dass es nicht mehr bis ans Ende aller Tage unser Hobby bleiben konnte. Deshalb wollten wir noch einmal mehr als nur den üblichen Alltags-Sex miteinander.

---ENDE DER LESEPROBE---