Mord in Siegburg-Zentrum - Kersten Wächtler - E-Book

Mord in Siegburg-Zentrum E-Book

Kersten Wächtler

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Beschreibung

Rhein-Sieg-Kreis Krimi Der sechste Fall der Kommissarin Thekla Sommer Der Siegburger Karnevalsumzug ist in letzten Vorbereitungen. Am Siegburger "Siegwehr" wird eine Männerleiche angespült, deren Kopf wie eine Mumie umwickelt ist. Zeitnah hierzu, wird Thekla Sommer, anscheinend durch einen Psychopathen, unter Druck gesetzt, indem Ihr Vater, selbst ehemaliger Ermittler bei der Bonner Mordkommission eine heimliche Videoaufnahme erhält, welche Thekla in einer, ihr peinlichen Situation zeigt.

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Seitenzahl: 104

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Alle Personen und Tathergänge sind frei erfunden.

Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind rein zufällig.

Inhaltsverzeichnis

Rhein-Sieg-Kreis: Mord in Siegburg-Zentrum- Thekla im Visier

Erstes Kapitel

Zweites Kapitel

Drittes Kapitel

Bisher erschienen in dieser Reihe

Demnächst erscheint in dieser Reihe

Rhein-Sieg-Kreis: Krimi Rhein-Sieg-Kreis Krimi Mord in Wesseling- Der Universitätsprofessor

Erstes Kapitel

Rhein-Sieg-Kreis Krimi: Rhein-Sieg-Kreis Krimi Mord in Siegburg- Die Wasserleiche

Erstes Kapitel

Zweites Kapitel

Rhein-Sieg-Kreis Krimi

Mord in Siegburg-Zentrum

Thekla im Visier

Der sechste Fall von Kommissarin Thekla Sommer

© Kersten Wächtler

Erstes Kapitel

Die mit einer Kamera bestückte Drohne eines Hightech Ausrüsters, surrte durch den nächtlichen Himmel im Garten des Hauses an der Straße "Am Stallberg", in Siegburg-Stallberg, neben der TÜV-Prüfstelle. Julius Winterhagen hatte ein halbes Jahr mit der Drohne Flugübungen gemacht, bis er glaubte endlich, die für seinen Plan gestohlene Drohne, perfekt zu beherrschen. Der Warenhausdetektiv in Köln-Porz hatte großes Glück, sich während des Diebstahls im ersten Stockwerk, im zweiten Stockwerk befunden zu haben. Julius Winterhagen hatte die elektronische Sicherung, die um die Verpackung befestigt war, sowie das Code-gesicherte EAN-Etikett entfernt, so wie er es im Gefängnis gelernt hatte. Weiterhin hatte er sich vorsorglich ein Smith & Wesson Boot Knife Stiefelmesser mit Lederscheide besorgt, dessen 14,5 cm lange Klinge er demjenigen bis zum Anschlag in den Körper gerammt hätte, der ihn hätte aufhalten wollen. Er wollte nicht mehr in den Knast, aber er wollte seinen Racheplan ausführen.

Nun jedoch stand er im Garten von Thekla Sommer, der Siegburger Kommissarin der Mordkommission. Ihr Vater, Peter Sommer, ehemaliger Hauptkommissar und Leiter der Bonner Mordkommission, wurde vor einigen Jahren in den wohlverdienten Ruhestand versetzt. Ihn, Julius Winterhagen, hatte er wegen einer Tat festgenommen und angeklagt, die er nicht, jedenfalls nicht so wie die Anklage lautete, begangen hatte. Der Richter hatte bei seinem Urteil, wegen Totschlags im minder schweren Fall, die gesetzlich festgelegte Höchststrafe von zehn Jahren verhängt. Zehn Jahre im Knast und unter erbärmlichen Umständen leben. Was hatte er, der nicht wie ein Hüne gebaut war, nur alles ertragen müssen. Für andere die Zellen putzen, Urinale und Duschräume mir der Zahnbürste reinigen, in der Gemeinschaftsdusche sich fast täglich nach der Seife auf dem Boden bücken. Nein, - das war ein für alle Mal vorbei. Nie wieder würde er in den Knast zurück gehen. Die ganzen Jahre über schmiedete er an einem Plan, wie er dies alles demjenigen, der ihn damals verhaftet hatte, heimzahlen könne. Nein, - nicht dem Kommissar würde er die Peinigungen seiner Rache genauso beibringen. Der Kommissar würde viel schlimmere Qualen erleiden, wenn das alles seiner geliebten Tochter widerfahren würde.

Die Kamera machte gestochen scharfe Aufnahmen, die auf dem Monitor, der auf dem Boden abgestellt war, wiedergegeben wurden. Julius ließ die Drohne an die beleuchteten Fenster fliegen. Im Erdgeschoss, augenscheinlich das Wohnzimmer, saß Robert Hanf, der Kommissar und Kollege aber gleichzeitig auch Lebensgefährte von Thekla. Er hatte sich gerade den Rest Bier ins Glas geschüttet, den Fernseher ausgeschaltet und ging die Treppe ins Obergeschoss, nachdem er das Licht gelöscht hatte, hinauf. Julius lenkte die Kameradrohne zu dem beleuchteten Fenster im ersten Obergeschoss. Da die Rollladen nicht heruntergelassen wurden, sah er ins Badezimmer, in dem Thekla gerade aus der, noch dampfenden Duschkabine stieg.

»Da bist Du ja, Du kleiner Goldfasan. Bald wirst Du mir gehören. Ja, - trockne Deinen sanften und wohlgeformten Körper gut ab«, murmelte Julius, bei dem schönen Anblick.

Thekla trocknete sich mit dem Duschtuch gerade den Po und die Beine, als Robert ins Badezimmer schaute. Sie besprachen etwas und Robert ging ins Nebenzimmer. Auch dort wurde nun das Licht angeschaltet. Hier wurden allerdings die Rollladen herabgelassen, bis auf einen Spalt von etwa zehn Zentimetern. Es war das Schlafzimmer. Robert legte sich auf das Bett, nachdem er sich ausgezogen hatte. Zwei Minuten später kam Thekla in ihrer splitterfasernackten Schönheit ebenfalls ins Schlafzimmer und legte sich zu Robert.

Zentimeterweise lenkte Julius die Kamera genau zu dem schmalen Spalt, der offen geblieben war. Er beobachtete, wie sich die beiden leidenschaftlich küssten, und liebten.

*

Zeitgleich zu dem Geschehen in Siegburg-Stallberg, lenkte Kai Wollanski seinen blauen Dacia über die Mühlenstraße in Siegburg-Zentrum.

»Hier muss es doch irgendwo sein. Die sagten mir doch, "neben einer Kneipe" und "über einem Erotik-Shop", solle es sein. Hier ist doch die Mühlenstraße, - oder?« murmelte er, als er durch die Windschutzscheibe die einzelnen Häuser am Straßenrand absuchte. Er hielt seinen Wagen an, suchte in seinem Smartphone auf Google-Maps die Position und nickte. »Ja, - Mühlenstraße, ich bin richtig«, sagte er sich, wie zu einem imaginären Beifahrer. Er wendete den Wagen auf der relativ schlecht ausgeleuchteten Straße und fuhr langsam in die entgegengesetzte Richtung. Da war es, ein rot ausgeleuchtetes Schaufenster. Lieblos mit Alufolie ausgekleidet und mittendrin eine aufblasbare Plastikpuppe mit einem Tanga bekleidet und offenstehendem Mund.

»Wie kann man nur auf so etwas abfahren«, dachte er, als er den Wagen einige Meter weiter abstellte. Er ging zu dem Geschäft zurück und schaute auf die restlichen Auslagen. Da lagen Kondome unterschiedlicher Farben, eine Reitgerte, Handschellen aus Plüsch und einige unterschiedliche Vibratoren, wovon einer sogar von innen her leuchtete.

»Hier bin ich richtig«, dachte sich der sechsunddreißig jährige Kai, als er in der ersten Etage Licht brennen sah. Er parkte seinen Wagen in der nächsten Querstraße, der Siegfeldstraße, stieg aus, ging einige Meter zurück auf die Mühlenstraße und umrundete das Haus, um von der Rückseite, hoffentlich unbeobachtet, eindringen zu können. Er hatte, als Bodybuilder aus dem Frankfurter Milieu den Auftrag bekommen, den Bewohner der Wohnung aufzufordern, den schuldigen Geldbetrag in Höhe von zwanzigtausend Euro, den er Julius Winterhagen nach einer langen Pokernacht schuldig geblieben war, mit schlagkräftigen Argumenten einzutreiben. Die Adresse von Julius stand auf dem Schuldschein.

Kai Wollanski hebelte die rückwärtige alte Türe, die in den Hof führte, mit einer im Hof gefundenen Eisenstange, auf. Die Türe sprang aus dem Schloss und Kai schlich in die erste Etage. Vor der Wohnungstüre stellte er sich in Schlagposition und klopfte.

Es öffnete niemand. Offenbar wurde das Licht brennen gelassen, um vorzutäuschen, es sei jemand in der Wohnung. Mit einem „Dietrich“ öffnete Kai, wie er es bereits mehrere dutzend Male gemacht hatte, die Türe und betrat die Wohnung.

Julius war, weit nach Mitternacht, in sein Auto gestieten, als die beiden Liebenden in dem Stallberger Einfamilienhaus das Licht gelöscht hatten. Er verstaute sorgsam seine Kameradrohne. Der Monitor, auf dem er das Treiben beobachtet hatte, hatte die gesamte Szenerie auf einem USB-Stick aufgezeichnet. Vielleicht könne er das noch nutzen, wenn er Thekla erst einmal in seiner Gewalt hatte und sie erbarmungslos schänden würde.

Dreißig Minuten später fuhr Julius, nachdem er noch gedankenversunken zwei Zigaretten geraucht hatte, über die Zeithstrasse, die Wolsdorfer Straße und die Alfred-Keller-Straße, vorbei an der Firma Siegwerk-Druckfarben, einer bereits 1840 angesiedelten Druckerei und Färberei, die fünfzig Jahre später einen eigenen Eisenbahnanschluss erhielt und als erster großer Industriebetrieb Siegburgs, galt. Über die vielen Jahre hinweg, entwickelte sich der Betrieb zu seiner heutigen Größe mit einem guten Ruf, weit über die Grenzen Europas hinaus. Julius dachte, dass hier an die eintausend Mitarbeiter tätig sein müssten und wie gerne er einer davon gewesen wäre. Leider hatte das Schicksal einen anderen Weg für ihn vorgesehen. – Einige Minuten später kam er an seiner, erst vor einigen Monaten angemieteten Wohnung an. Es hatte leicht zu schneien begonnen, wie meistens um die Karnevalszeit.

»In drei Tagen ist schon Rosenmontag«, dachte er, der Tag, an dem er sich Thekla holen wollte. »dann wird endlich mein Plan umgesetzt. In dem Karnevalstreiben wird keiner bemerken, wenn ich eine bewusstlose Frau durch die Menge trage. Es wird so manch einer wieder zu viel trinken, so auch die Frau, die er "nach Hause" trägt«. Als Julius in der ersten Etage über dem Erotik-Shop ankam und sich auf einen Scotch Whisky freute, während er die Türe zu seiner Wohnung öffnete, stand Wollanski bereits hinter der Wohnungstüre. Der Schlag, mitten ins Gesicht, traf Julius unvorbereitet und so konnte er ihm nicht ausweichen. Er spürte Blut aus seiner Nase quillen und ging in die Knie, konnte aber den Sturz noch abfangen. Blitzschnell zog er sein Messer aus dem Stiefelschaft und sprang in den Flur seiner Wohnung. Kai Wollanski sah das Messer und wich rückwärts nach hinten in die Wohnung aus. Als er das Messer in seiner Brust und sofort danach den zweiten Einstich in gleicher Höhe spürte, stolperte er über die niedrige Ecke des dort stehenden Glastisches, fiel der Länge nach auf die Glasplatte und spaltete sich den Schädel, als er damit auf die dicke Kristallglasplatte aufschlug. Blut spritzte wie aus einer gefüllten Dachrinne, über den Teppich.

»Verdammt nochmal, wer ist das denn? « dachte Julius, als er sofort bei ihm war und sah, dass der Mann tot war. »Der versaut mir meinen ganzen Plan. Verdammte Scheiße, was mach ich denn jetzt bloß? «

Julius schloss, die immer noch offenstehende Wohnungstüre, ging ins Badezimmer und schaute sich sein Gesicht an. Die Nase war dick angeschwollen und das Blut tropfte nur noch aus der Nase. Er wusch sich sein Gesicht eiskalt ab, da er annahm, dies würde die Blutung stoppen. Zusätzlich steckte er sich zusammen gedrehtes Toilettenpapier in beide Nasenlöcher. Krampfhaft versuchte er seine Gedanken zu ordnen. Er wollte nie wieder in den Knast, dies hier würde ihm jetzt allerdings wahrscheinlich lebenslänglich einbringen. Kein Richter würde ihm glauben, dass er dieses Blutbad nur aus Notwehr angerichtet hatte. Gehetzt sah er sich im Raum um, bis er das breite, graue Klebeband, auch Panzerband genannt, auf der Anrichte neben dem Tisch, sah. Er fasste kurzerhand einen Plan, denn er dachte:

»Ohne Toten, auch kein Mord«.

Ohne lange zu zögern und wie von Sinnen, umwickelte er den gesamten Kopf des Toten, aus dem immer noch Blut rann, mit dem Klebeband. Er sah nun am Kopf aus, wie eine Mumie. Den Körper wickelte er in den, ebenfalls stark blutgetränkten Teppich, den er ebenfalls mit dem Klebeband fixierte. Er packte den Teppich über seine kräftigen Schultern und trug ihn, nachdem er die Wohnungstüre hinter sich ins Schloss gezogen hatte, zu. Langsam schlich er die Treppe nach unten, obwohl sonst keiner mehr im Haus war, außer der Gummipuppe im Schaufenster. Er konnte nicht mehr klar denken. Er war lediglich darauf fixiert, die Leiche verschwinden zu lassen. Schnell war die Teppichrolle im Kofferraum verladen und Julius startete den Motor. Dabei musste er aufpassen, nicht von einigen stark angetrunkenen Jugendlichen gesehen zu werden, die gerade auf dem Weg in die Lokale am Siegburger Markt, gingen, um dort noch einen Karnevalsabsacker zu trinken. Geografisch kannte er sich hier nicht besonders gut aus, da er hier im Siegburger Raum einzig zu dem Zweck war, sich an Peter Sommer, mithilfe der Tochter als Opfer, zu rächen. Deshalb befuhr er zunächst die B8 in Richtung Bonn und lenkte seinen Wagen dann am Ortsende von Siegburg, über die A560 in Richtung Altenkirchen.

»Du musst Du die Leiche loswerden«, hämmerte es in seinem Kopf. Er fuhr wie von Sinnen am Ende der Autobahn weiter auf die Straßenführung, die wieder zur B8 wurde und hetzte den Wagen mit hohem Tempo in Richtung Uckerath. Schweiß rann ihm über's Gesicht. »Würde sein Plan jetzt überhaupt noch umsetzbar sein? « schoss es ihm durch den Kopf.

Einige Kilometer hinter Uckerath, an der Kreuzung "vier Winden", entschloss er sich in das links von ihm abfallende Tal in Richtung "Eitorf" zu fahren. Als das Tachometer eine gefahrene Strecke von etwa siebzig Kilometern, gemessen ab seiner Wohnung in Siegburg, anzeigte, wurde es ihm zu bunt. »Die Leiche muss unbedingt weg und der Abstand zum Tatort ist nun groß genug«. Er hatte die Ortschaft "Eitorf" hinter sich gelassen und hielt hinter der nächsten kleinen Ortschaft "Alzenbach" an einer Bushaltestelle an. Hier war es stockfinster, denn er befand sich auf einer Landstraße zwischen zwei Ortschaften. Etwa zehn Meter vor sich, sah er eine Brücke.