Mystische Pfade Oberpfalz & Fichtelgebirge - Rainer D. Kröll - E-Book

Mystische Pfade Oberpfalz & Fichtelgebirge E-Book

Rainer D. Kröll

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Beschreibung

Sie nennt sich selbst die lebenswerteste Region Bayerns: die Oberpfalz. Berühmt ist die Region auch für allerhand Mythen und Sagen sowie geschichtlich Interessantes. Neugierig geworden? Dann folgen Sie den Routen dieses Wanderführers: etwa zur Burgruine Epprechtstein, durch die mystische Felsenwelt bei Auerbach, hinauf zur Walhalla über Donaustauf und weiter ins idyllische Kallmünz. Urteilen Sie selbst über deren Lebenswert.

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Seitenzahl: 174

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Tour 12 führt durch den romantischen Speinsharter Wald.

Rainer D. Kröll

Mystische Pfade

OBERPFALZ & FICHTELGEBIRGE

32 Wanderungen auf den Spuren von Mythen und Sagen

Exklusiv für Sie als Leser:

MIT GPS-DATENZUM DOWNLOAD

unter: gps.bruckmann.de

INHALT

Vorwort

Willkommen in der Oberpfalz

Bruckmann-Tourenfinder

Piktogramme und Anforderungen

Mystische Pfade in der Oberpfalz

DIE TOUREN

FICHTELGEBIRGE

1Zur Burgruine Epprechtstein

Die Granite des Fichtelgebirges

2Auf den mystischen Großen Waldstein

Der geheimnisvolle Berg

3Ochsenkopf und Fichtelsee

Bergglück und Badefreuden

4Kösseine und Felsenlabyrinth

Mystischer Felsengarten

5Geheimnisse im Steinwald

Märchenfelsen aus der Sagenwelt

6Von Pfaben in den Steinwald

Mysteriöse Felsen im Märchenwald

7In der Kemnather Vulkanlandschaft

Zeugnisse der heißen Erdphasen

8Auf den Vulkan Rauher Kulm

Berg mit Rätseln und Aussicht

NORDOBERPFALZ

9An der Fichtelnaab zum Geo-Zentrum

9101 Meter tief in der Erdkruste

10Durch das Naturidyll Waldnaabtal

Das schönste Tal der Oberpfalz

11Durch die mystischen Teufelsküchen

Gefangen zwischen Felsgiganten

12Von Speinshart auf den Barbaraberg

Auf magischen Wallfahrtswegen

13Zur Vulkanruine Hoher Parkstein

Der schönste Basaltkegel Europas

14Durch den mystischen Doost

Verwunschenes Felsenchaos

15Burgruine Flossenbürg und Badesee

Zauber des Flossenbürger Granits

16Zur Ruine Schellenberg

Weites Panorama und Naturgenuss

17Erkundung der Geologie in Pleystein

Rosenquarz schenkt Liebe

18Burg Leuchtenberg und Lerautal

Durch die magische Wolfslohklamm

19Zur einsamen Burgruine Wildstein

Magische Gipfelregion

20Mystische Felsenwelten bei Auerbach

Steinerne Stadt, Grotten und Labyrinthe

21Auf den Eixlberg bei Nabburg

Mittelalter und Wallfahrtsberg

SÜDOBERPFALZ

22Klosterburg und Schweppermannsburg

Die Kasteler Wahrzeichen

23Im idyllischen Tal der Lauterach

Unter der Festung Hohenburg

24Vom Kloster Ensdorf in den Wald

Erholung im Naturpark Hirschwald

25Felsenburgen über der Schwarzach

Der sagenhafte Schwarzwihrberg

26Im Oberpfälzer Jura bei Velburg

Blumen und Höhlen im Karstgebiet

27Das kleine Idyll Kallmünz

Künstlerort mit Charme und Beschaulichkeit

28Zum Burglengenfelder Malerwinkel

Hübsche Aussichten und Naturbad

29Im Labertal rund um Beratzhausen

Burgruine und Landschaftsidylle

30Durch die Tegernheimer Schlucht

Scheidelinie der Erdgeschichte

31Burg und Walhalla über Donaustauf

Sehenswürdigkeiten an der Donau

32Durch die Hölle zur Burg Brennberg

Mystisches Naturerlebnis

PS

Register

Impressum

Blick von der Burgruine Waldeck nach Süden über den Pressather Wald (Tour 7)

In der Jakobskirche bei Fuchsberg finden Wanderer Ruhe (Tour 19).

Von der Burg über Kallmünz blieb nur noch eine Ruine (Tour 27).

TOURENÜBERBLICK

Leicht

2Auf den mystischen Großen Waldstein

6Von Pfaben in den Steinwald

9An der Fichtelnaab zum Geo-Zentrum

11Durch die mystischen Teufelsküchen

12Von Speinshart auf den Barbaraberg

13Zur Vulkanruine Hoher Parkstein

14Durch den mystischen Doost

15Burgruine Flossenbürg und Badesee

18Burg Leuchtenberg und Lerautal

19Zur einsamen Burgruine Wildstein

21Auf den Eixlberg bei Nabburg

22Klosterburg und Schweppermannsburg

23Im idyllischen Tal der Lauterach

24Vom Kloster Ensdorf in den Wald

27Das kleine Idyll Kallmünz

28Zum Burglengenfelder Malerwinkel

30Durch die Tegernheimer Schlucht

31Burg und Walhalla über Donaustauf

Mittel

1Zur Burgruine Epprechtstein

3Ochsenkopf und Fichtelsee

4Kösseine und Felsenlabyrinth

5Geheimnisse im Steinwald

7In der Kemnather Vulkanlandschaft

8Auf den Vulkan Rauher Kulm

10Durch das Naturidyll Waldnaabtal

16Zur Ruine Schellenberg

17Erkundung der Geologie in Pleystein

20Mystische Felsenwelten bei Auerbach

25Felsenburgen über der Schwarzach

26Im Oberpfälzer Jura bei Velburg

29Im Labertal rund um Beratzhausen

32Durch die Hölle zur Burg Brennberg

PIKTOGRAMME ERLEICHTERN DEN ÜBERBLICK

leicht

mittel

schwer

Gehzeit

Höhenunterschied

Weglänge

ZEICHENERKLÄRUNG ZU DEN TOURENKARTEN

Wandertour mit Laufrichtung

Tourenvariante

Ausgangs-/ Endpunkt der Tour

Wegpunkt

Bahnlinie mit Bahnhof

S-Bahn

Tunnel

Seilbahn, Gondelbahn

Bushaltestelle

Parkmöglichkeit

Hafen

Autofähre

Personenfähre

Flugplatz

Kirche

Kloster

Burg/Schloss

Ruine

Wegkreuz

Denkmal

Turm

Leuchtturm

Windpark

Windmühle

Mühle

Hotel, Gasthof, Restaurant Jausenstation

Schutzhütte, Berggasthof (Sommer/Winter)

Schutzhütte, Berggasthof (Sommer)

Unterstand

Grillplatz

Jugendherberge

Campingplatz

Information

Museum

Bademöglichkeit

Bootsverleih

Sehenswürdigkeit

Ausgrabung

Kinderspielplatz

schöne Aussicht

AussichtsturmWasserfall

RandhinweispfeilMaßstabsleiste

Die Dreieinigkeitskirche in Neustadt am Kulm strahlt in klarem Barock (Tour 8).

Vorwort

DIE OBERPFALZ WAR VOR VIELEN JAHREN als Grenzgebiet ein unterentwickelter Landstrich und der Volksmund benannte den Raum wegen seiner steinigen Böden »Steinpfalz«. Schließlich brach ab den 1990er-Jahren die Glas- und Porzellanindustrie zusammen. Viele kleine Städte und Orte sind in einen Dämmerschlaf gefallen, während deren Bewohner in große Städte pendelten oder gleich wegzogen. Das hat sich durch die Ansiedlung von innovativen Industrien und Softwarefirmen geändert. Junge Oberpfälzer finden heute interessante Jobs und wollen nicht mehr in Großstädte abwandern. Die Landschaft und die Naturräume waren in der Oberpfalz schon immer stille und beruhigende Elemente. Dabei gibt es Naturwunder, die oft auf geologischen Vorgängen der Erdgeschichte beruhen. In der Oberpfalz ragen über 100 Vulkane aus der Landschaft. Die Wollsackverwitterung hat im Oberpfälzer Wald und im Steinwald in Jahrmillionen Granitgiganten aus dem kristallinen Grundgebirge in pittoreske Gestalten verwandelt. Der Oberpfälzer Jura begeistert mit Höhlen, Kalksteinriffen und Wacholderwiesen.

Im Mittelalter war die Oberpfalz mit einigen Handelsstraßen Durchzugsraum zwischen Nürnberg und Böhmen. Zum Schutz der Handelswege und zur Grenzabsicherung nach Osten entstanden viele Burgen. Mit über 700 Burgen und Schlössern ist die Oberpfalz das Burgenland Deutschlands. Weil sich zur Zeit des Eisernen Vorhanges kaum eine wirtschaftliche Entfaltung ergab und in vielen Bereichen nur eine extensive landwirtschaftliche Nutzung möglich war, zeigt sich das Gebiet heute als gesunder Naturraum. Auch heute noch besteht die landwirtschaftliche Nutzung aus Ackerbau und Grünland, aber kaum in Viehwirtschaft. Aus den steinigen Böden haben die Bauern seit Jahrhunderten die Steine zu Lesesteinhaufen zusammengetragen, die heute oft mit Hecken überwachsene wichtige Kleinbiotope bilden. Die Landschaft besteht aus diesen Gründen in vielen Bereichen aus einem Mosaik von Wäldern mit Wiesenlichtungen, Moorgebieten, Feucht- und Streuwiesen, Teichgebieten und Bächen. In dieser strukturreichen Landschaft finden Schwarzstorch, Birkhuhn und Luchs guten Lebensraum. In überregional wichtigen Biotopen brüten bedrohte Vogelarten wie die Bekassine und das Braunkehlchen. Die Oberpfalz ist kein Touristengebiet, aber ein idealer Landstrich für Wanderer, die Ursprünglichkeit und Ruhe schätzen. Dieser Wanderführer empfiehlt sich als Hilfestellung zur Entdeckung der magischen Oberpfälzer Geheimnisse in der Landschaft mit tiefen Blicken in die Geschichte des Weges, der Orte und der alten Gemäuer. Naturgenuss und Panoramen sind auf den Wanderwegen sowieso inbegriffen.

Willkommen in der Oberpfalz

Ein bisher weniger bekanntes attraktives Urlaubsgebiet wartet auf Entdecker. Die Landschaft hält Geheimnisse mit ergiebigem Naturgenuss bereit und die Geschichte der Dörfer, kleinen Städtchen und alten Gemäuer ist spannend.

Oberpfälzer Geschichte

Menschliche Spuren sind aus der Steinzeit und Bronzezeit bekannt. Ab dem Jahr 175 errichteten die Römer das Legionslager Castra Regina, das sich noch heute als Grundriss in Regensburg abzeichnet. Die Bajuwaren besiedelten das Gebiet der heutigen Oberpfalz im 7. Jahrhundert. Der Vorläufer der Oberpfalz war der Bayerische Nordgau, der im 9. Jahrhundert unter Ludwig dem Deutschen mit Bayern vereinigt wurde. Die Kurpfalz am Rhein befand sich im Besitz der Wittelsbacher. Später wurde die Kurpfalz mit Bayern vereinigt. Die Region an der Ostgrenze wurde als »Obere Pfalz« bezeichnet und gehörte zur Pfalz mit der Hauptstadt Heidelberg. Seit dem 17. Jahrhundert ist die Oberpfalz wieder mit Bayern vereint und bildet mit Oberbayern und Niederbayern Altbayern.

700Burgen und Schlösser

Durch die Lage im Grenzgebiet entstanden in der Oberpfalz über 700 Burgen und Schlösser. Ihre exponierte Lage machen sie zu beliebten Wanderzielen. Viele können besichtigt werden und erzählen ihre Geschichte in interessanten Museen.

Der Oberpfälzer Mensch

Die Oberpfälzer sind stolze Bayern und in der Region fest verwurzelt, sind sie doch historisch gesehen echte Altbayern, wenn auch mit eigenem Dialekt. Sie sind heimatverbunden, naturvereint und gesellig. Ihre Gesinnung bewirkt in der Nachbarschaft ein starkes und herzliches Zusammengehörigkeitsgefühl.

14Fernwanderwege

Der Goldsteig ist der längste und vielleicht vielseitigste deutsche Qualitätswanderweg. Der Burgenweg verbindet viele der unzähligen Festungen und Schlösser der Oberpfalz. Auf dem Oberpfalzweg erleben die Wanderer Ruhe und Naturgenuss bis nach Regensburg. Der Wanderweg Goldene Straße folgt den Spuren der historischen »Gulden Straß« Kaiser Karls IV.

Regensburg

Römische, romanische und gotische Architektur bestimmen das Gesicht der Altstadt. Der Immerwährende Reichstag tagte im 17. und 18. Jahrhundert im Reichssaal des Alten Rathauses. Ein Zeichen für den Wohlstand im Mittelalter ist die Steinerne Brücke aus dem 12. Jahrhundert. Regensburg, die schöne Hauptstadt der Oberpfalz, hat auch heute viel zu bieten. Die Universitätsstadt ist UNESCO-Welterbe und lockt Touristen aus Nah und Fern an.

1415Zoiglbier

Das älteste Zoiglbraurecht einer Gemeinde in der nördlichen Oberpfalz stammt aus dem Jahr 1415. Das Recht, im Kommunbrauhaus Bier zu brauen, liegt auf den Häusern und ist im Grundbuch eingetragen. Zoigl ist ein untergäriges Bier, das vom Brauer aus dem Kommunbrauhaus mit nach Hause genommen wird und in seinem Gärkeller mit Hefe zur Reife gelangt. Schenkt der Zoiglwirt sein Bier an Gäste aus, hängt er den sechszackigen Zoiglstern vor die Tür, der seit dem 15. Jahrhundert Zunftzeichen der Brauer ist. Im Zoiglkalender unter www.zoiglbier.de werden die Zoiglstuben mit Öffnungszeiten angezeigt. Der Name des Bieres Zoigl stammt von »zeigen«, womit das Zeichen zum Ausschank gemeint ist. Die Oberpfälzer Zoiglkultur ist als Immaterielles Kulturerbe Bayerns von der UNESCO anerkannt.

Geologie der Oberpfalz

In der steinigen Oberpfalz liegen 500 Millionen Jahre Erdgeschichte offen. Durch reiche Bodenschätze wurde die Oberpfalz zum florierenden Industriegebiet des Mittelalters. Gneise und Granite bilden das alte Grundgebirge. Gesteine aus Sedimenten stellen das Deckgebirge. Die Jurazeit hinterließ Dolomit- und Kalkgesteine. Über 100 Vulkane haben die Gebirge durchdrungen.

Bruckmann-Tourenfinder

Für jeden Tag die richtige Tour

Auf dem Weg durch die Blockhalden des Vulkans Rauher Kulm (Tour 8)

INFO

PIKTOGRAMME ERLEICHTERN DEN ÜBERBLICK

Länge

Höhenunterschied

Gehzeit

Einkehr

kindergeeignet

Sehenswürdigkeit

wintergeeignet

viel Sonne

schattiger Weg

Baden

ÖPNV

ANFORDERUNGEN

Die Wanderungen sind nach eigener Einschätzung der Schwierigkeiten von Wegbeschaffenheit, Entfernung, Orientierung, Höhenunterschied und Gefahrenlage eingeteilt.

LEICHT

Einfache Wanderung auf guten Wegen und Pfaden ohne starke Steigungen, die aber auch ohne Markierung sein können. Orientierungssinn wird benötigt.

MITTEL

Mittelschwere Wanderung mit deutlichen Höhenunterschieden auf Wegen und Pfaden, die etwas Kondition, Ausdauer und guten Orientierungssinn erfordert

SCHWER

Anspruchsvolle Wanderung auf teilweise steilen Wegen mit hoher Anforderung an die Kondition, Schwindelfreiheit und Trittsicherheit. Kann ausgesetzte Passagen am Fels beinhalten. Ein gutes Orientierungsvermögen ist unbedingt geboten. Alpine Erfahrung wird vorausgesetzt.

MYSTISCHE PFADE IN DER OBERPFALZ

Die Oberpfalz ist die wohl am wenigsten vom Massentourismus erschlossene Region Deutschlands. Dies lässt weiten Raum für Naturfreunde und Ruhe suchende Wanderer. Begegnungen mit magischen Orten und geheimnisvollen Burgruinen sind garantiert.

Wegweiser auf dem Goldsteig im Oberpfälzer Wald

Viele Themenwanderwege wie der Glasschleifererweg oder die Zoiglwanderung und einige Fernwanderwege wie der berühmte Goldsteig, der Burgenweg oder der Oberpfalzweg durchziehen die herrliche Landschaft der Oberpfalz und des Fichtelgebirges. Die Wandergebiete in diesem Buch sind in die drei Gruppen Fichtelgebirge, Nordoberpfalz und Südoberpfalz gegliedert. Einige spannende Wanderungen im Fichtelgebirge liegen in Oberfranken, denn nur die Ausläufer des Fichtelgebirges gehören zur Oberpfalz. Die gedachte Trennlinie zwischen Nord- und Südoberpfalz liegt in Höhe der Stadt Amberg. Wanderungen können mit einem Blick auf die Wanderkarte mit öffentlichen Verkehrsmitteln oft verkürzt oder verlängert werden.

REISEN IN DER OBERPFALZ

Alle Wanderungen in diesem Buch enthalten in der Infospalte Hinweise für die Anreise. Mit dem eigenen Auto kommt man am besten überall hin. Gute Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln bieten prinzipiell die Orte, die mit der Bahn oder mit dem Bus erreichbar sind (www.bahn.de). Die öffentlichen Verkehrsmittel zu den Wanderungen sind zwar angeführt, doch die Fahrzeiten sind für Wanderer nicht immer praktisch. Mit dem »Bayernticket« fahren bis zu fünf Personen einen Tag lang durch Bayern (drei Kinder kostenfrei). Es gilt an Werktagen ab 9 Uhr und an Wochenenden und Feiertagen ganztags. Auch das Deutschlandticket bietet sich an.

BESTE JAHRESZEIT, KLIMA UND WETTER

Ein Urlaub in der Oberpfalz ist zwischen Mai und September am besten, wobei es für Wanderungen in der kühleren Oberpfalz selten zu heiß wird. Im April und Mai und im August bis September ist im Durchschnitt die höchste Niederschlagsmenge zu erwarten. Herrlich ist der Herbst mit seinen unvergleichlichen Farben, und das Wetter kann stabiler sein als im Sommer. Wer Blumen liebt, wird sich am Frühling orientieren. Auch eine Winterwanderung hat ihre Reize. Eine frühe Startzeit am Tag bringt oftmals eine ruhige Tour, stilles Wanderglück und die schönsten Fotos. Etwas Besonderes ist an den Aussichtspunkten mit Blick nach Westen der Sonnenuntergang. Im Angesicht des momentanen Wetters ist die Machbarkeit der Touren in eigenverantwortliche Erfahrung zu bringen. Für die Wetteraussichten eines bestimmten Ortes kann man eine der örtlichen Wetterstationen nutzen. Allgemeinere Wettervorhersagen gestalten einige Internetplattformen wie zum Beispiel www.wetteronline.de.

AUSRÜSTUNG

Hohe und feste Wanderschuhe mit griffiger Sohle sind einer der wichtigsten Ausrüstungsgegenstände. Turnschuhe sind nicht geeignet. Sonnen- und Regenschutz sollten stets mit auf die Tour, wobei ein stabiler Regenschirm gute Dienste leistet, solange kein Wind mit im Spiel ist. Eine Regenjacke ist unverzichtbar, führt selbst in modernster Ausführung jedoch im Gegensatz zum Regenschirm bei entsprechender Wärme zum Schwitzen. Zur Ausrüstung gehören auch eine schnell trocknende Wanderfunktionshose, ein guter Rucksack mit Lüftungsabstand am Rücken, gefüllt mit Notproviant, ausreichend Flüssigkeit, ein Wechselshirt, eine Notfallapotheke und ein Mobiltelefon für einen Notruf. Auch der Kälteschutz darf nicht vernachlässigt werden. Wenn sich jemand verletzt und am Boden gelagert werden muss und Nässe dazukommt, kann es gefährlich werden.

In einer Zoiglstube gibt es kräftige Brotzeiten zum süffigen Zoiglbier.

SICHERHEIT UND GEFAHREN

Wichtigste allgemeine Gefahren in freiem Gelände sind Wetterwechsel und bei einzelnen Touren unter Felswänden auch Steinschlag. Erfahrene Bergwanderer beobachten an jedem sich bietenden Fixpunkt ihren Höhenmesser und justieren ihn erneut. Denn steigt die Angabe des Höhenmessers von einem Fixpunkt zum nächsten erheblich an, bedeutet dies einen Luftdruckabfall und lässt eine schnelle Wetterverschlechterung voraussehen. Umkehren ist kein Zeichen von Schwäche, sondern Klugheit. Eine Gefahr für die Gesundheit sind Zeckenbisse. Eine lange Hose, die über die Wanderstiefel reicht, und Mittel gegen Zecken sind wirksame Maßnahmen zur Abwehr.

Rufnummern und -signale:

112: Einsatzzentrale für Polizei, Notarzt, Feuerwehr und Bergwacht. Wenn das Telefonnetz nicht verfügbar ist, kann man das Handy ausschalten und wieder einschalten und statt der PIN gleich 112 eingeben. Mit der Notrufnummer 112 werden auch die Standortdaten gesendet.

Optisches oder akustisches Notrufsignal: 6 Signale hintereinander mit 10 Sekunden Abstand.

GEHZEITEN, RICHTUNGSANGABEN, HÖHENMETER UND GPS-DATEN

Die Gehzeiten sind subjektiv ermittelte reine Wanderzeiten ohne Pausen. Auf orografische Bezeichnungen wurde zugunsten der Allgemeinverständlichkeit verzichtet. Abzweige und Richtungswechsel sind im Text trotz Wegweiser beschrieben, denn die können ja mal fehlen. Wird kein Richtungshinweis gegeben, bedeutet dies in jedem Fall geradeaus. Die Höhenangaben entstammen zuallererst den Karten, denn die haben Geografen vermessen und gezeichnet, dann erst aus dem ständig justierten Höhenmesser. Bei den Angaben des Höhenmessers sind aber immer Ungenauigkeiten möglich, weil diese wegen der Veränderung des Luftdruckes durch Wetterwechsel variabel sind. Die angegebenen GPS-Daten sind vor Ort in freier Natur erhoben, unterliegen jedoch manchmal nicht geringen Messabweichungen durch die Umgebungsbedingungen.

WEGMARKIERUNGEN UND WEGWEISER

Die meisten Wege in der Oberpfalz sind mit Wegweisern, Markierungen und Picknickplätzen sehr gut erschlossen. Wenn nötig, sind in den Wegbeschreibungen die Markierungen der Wanderwege angegeben.

EINKEHRMÖGLICHKEITEN

Einkehrmöglichkeiten sind bei den Wanderungen angeführt. Bitte vor der Wanderung prüfen, ob die Wirtshäuser oder Hütten auch wirklich geöffnet haben. Die vom Oberpfalzverein ehrenamtlich bewirtschafteten Hütten sind nur an Wochenenden geöffnet.

REGIONALE KÜCHE

Viele Oberpfälzer neigen nicht unbedingt zu kulinarischen Experimenten und bleiben bei den gewohnten Speisen. Dabei bietet die Oberpfalz eine Vielfalt für jeden Geschmack. Berühmt sind die Fischspezialitäten. Im Landkreis Tirschenreuth werden in über 4600 Teichen Karpfen und andere Speisefische gezüchtet. Während aller Monate mit einem »R« im Namen ist der frittierte Karpfen zu haben. Ende September finden die »Erlebniswochen Fisch« statt, in denen kulinarische Besonderheiten geboten werden. Außergewöhnliche Angebote gibt es auf dem »Markt der regionalen Genüsse« am Seeleitenpark in Kemnath. Außerdem werden kulinarische Altstadtfeste wie etwa in Amberg gefeiert. Brotzeiten und selbst gebrautes Bier sind in den Zoiglstuben zu haben. Modernes und junges Essen gibt es beim Street 'n' Food in Weiden. Regionale Qualitätsprodukte sind direkt von den Erzeugern auf den Bauernmärkten oder in Hofläden zu beziehen (www.bayerische-hoflaeden.de). Weltberühmt sind die Bratwürste aus der ältesten Imbissbude der Welt in Regensburg.

Der Biergarten an der Blockhütte im Waldnaabtal ist eine gute Einkehr (Tour 10).

WANDERKARTEN

Kartenmaterial stellen das Bayerische Vermessungsamt (www.ldbv.bayern.de), die Verlage Kompass (www.kompass.de), Freytag & Bernd (www.freytagberndt.com) und andere her. Wer sich selbst eine Wanderkarte der geplanten Gegend ausdrucken möchte, findet in der Internetsuche unter: »Wanderkarte ausdrucken kostenlos« verschiedene Möglichkeiten, zum Beispiel www.wanderreitkarte.de oder www.opentopomap.org. Außerdem gibt es einige praktische Karten-Apps für das Mobiltelefon, die während der Wanderungen auf den Wegen leiten.

INTERNET

Es gibt viele Internetplattformen wie www.oberpfalz.de, www.urlaub-in-der-oberpfalz.de, www.oberpfaelzerwald.de, www.oberpfaelzer-seenland.de oder www.sehenswerter-bayerischer-wald.de, die für die Reiseplanung genutzt werden können. Daneben haben alle Regionen, Städte und Fremdenverkehrsorte ihre eigenen Internetauftritte, die in der Infospalte der Wanderungen angegeben sind.

FICHTELGEBIRGE

Aktiv mit Naturerlebnis und Genuss in der vielfältigen Landschaft des Fichtelgebirges

Aussicht vom Rauhen Kulm über die Kemnather Vulkankuppen (Tour 8)

1 ZUR BURGRUINE EPPRECHTSTEIN

Die Granite des Fichtelgebirges

Diese Wanderung ist ein Rundgang durch das magische Granitlabyrinth und durch die Welt der Granitbrüche am Epprechtstein. Schwerarbeiter haben einst unter großen Mühen die hervorragenden Granite verschiedener Farben für die vornehmen Häuser der Welt aus dem Berg geschlagen.

Die Burg Epprechtstein wurde Anfang des 13. Jahrhunderts aus Granit erbaut.

Dies ist eine Tour für warme Tage, denn am Wanderweg liegt das hübsche Kirchenlamitzer Waldbad für einen erfrischenden Stopp. Vom Epprechtstein können wir über das gesamte Sechsämterland schauen. Der historische Gebietsbegriff Sechsämterland der einstigen sechs Verwaltungen der Bayreuther Markgrafschaft steht für die innere Hochebene im Fichtelgebirgs-Hufeisen.

ZUM RATHAUS IN KIRCHENLAMITZ Vom Parkplatz am Granitlabyrinth in der Ansiedlung Hinteres Buchhaus treffen wir zuerst auf das Infozentrum Epprechtstein. Der interessante Holzbau verfügt über einen interaktiven Informationsbereich mit Hinweisen zur Natur und Geologie des Naturparkes Fichtelgebirge. Der Fußboden des Ausstellungsraumes besteht aus Granit vom Epprechtstein. Vor dem Infozentrum ist das magische Granitlabyrinth mit dem Monolith in der Mitte, zu dem man meditativ den Weg finden kann. Vom Aussichtshügel am östlichen Ende des Labyrinths können wir zwischen den einzelnen Bäumen auf den Feldweg mit der Markierung des Fränkischen Gebirgsweges gelangen. An der Stromleitung gehen wir rechts nach Süden und an der ersten Kreuzung links unter der Stromleitung durch über die Felder. Wir bleiben mit Blick auf den Großen Kornberg auf dem Fränkischen Gebirgsweg immer geradeaus und erreichen nach 1,5 Kilometern das Kriegerdenkmal Auf der Warte. Im Blick zurück sehen wir den Epprechtstein und im Norden liegt unten im Tal die Stadt Kirchenlamitz. Die Geschichte des Ortes ist eng verbunden mit der Burg Epprechtstein. Die Burggrafen von Nürnberg waren im 14. Jahrhundert im Besitz der Burg und der gesamten Herrschaft Epprechtstein und Kirchenlamitz. 70 Meter nach dem Kriegerdenkmal wandern wir auf dem Wiesenweg links hinunter und überqueren in Kirchenlamitz die Wunsiedler Straße (St 2176) nach links versetzt in den St.-Michael-Weg. Nach der Kirche wird die Straße zu einem Gehweg, der am Dötschenmühlweg endet. Wir gehen links zur Spitalgasse, dann rechts über die Lamitz und noch mal rechts auf die Straße Badersbrunnen. Vor der Metzgerei geht es links zur Hofer Straße, auf der wir links unterhalb der Michaeliskirche vorbei zum Rathaus kommen.

Tipp

FICHTELGEBIRGS-GRANITE

Granite gehören zu den häufigsten Gesteinen auf der Erde. Es handelt sich um grobkristalline magmatische Plutonite (Tiefengesteine). Der Merkspruch »Feldspat, Quarz und Glimmer, die drei vergess ich nimmer« zeigt die Zusammensetzung an. Granite mit körniger Textur entstehen durch die Kristallisation bei Gesteinsschmelzen (Magma) innerhalb der Erdkruste, meistens in einer Tiefe von mehr als zwei Kilometern unter der Erdoberfläche. Zwölf polierte Musterquader verschiedener Granite aus dem Fichtelgebirge sind in Buchhaus vor dem Granitlabyrinth aufgestellt.

Im Granitlabyrinth kann sich niemand verirren.

Am Brunnenplatz in Kirchenlamitz

ZUR BURGRUINE AUF DEM EPPRECHTSTEIN Vom Rathaus nach Westen sind wir auf der Weißenstädter Straße und biegen links in den Mühlweg, der bald von der Lamitz begleitet wird. Auf einem Gehweg können wir rechts zum idyllischen Stadtteich, an dem wir links entlang schlendern. Am Ende des Teiches geht es rechts am Spielplatz vorbei zur Weißenstädter Straße, die wir geradeaus in die Gartenstraße überqueren. An der Straßengabelung bleiben wir geradeaus in der Jahnstraße und wandern an dem Sackgassenschild vorbei links auf der ehemaligen Bahnlinie für den Abtransport des Granits in Richtung Vorderes Buchhaus. Auf dem Weg haben wir den Epprechtstein genau vor Augen. Später taucht die Trasse in den Wald ein und wir kommen zum malerisch gelegenen Kirchenlamitzer Waldbad.