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Oberfranken ist eine herrliche Genussregion und bezaubert durch eine vielfältige Landschaft. Die kleinen Städte und Dörfer tragen oft eine gemütliche Geselligkeit zur Schau. Die fränkischen Brotzeiten und das Bier aus den Kellern sind für sich schon eine Genuss-Größe. Dieser lustmachende Wanderführer zeigt eine Auswahl der 34 schönsten Natur-Wanderungen mit Genussfaktor durch diese vielseitige Urlaubsregion.
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Seitenzahl: 200
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Die Kirche Sankt Veit mit dem Treppenturm für den Fürsten ist eine Besonderheit (TOUR 7).
Rainer D. Kröll
Wandergenuss
34 spannende Natur- und Kulturerlebnisse auf aussichtsreichen Wegen
Exklusiv für Sie als Leser:
MIT GPS-DATEN ZUM DOWNLOAD
unter: gps.bruckmann.de
Mit Genuss unterwegs in Oberfranken und der Fränkischen Schweiz
Praktische Informationen
GENUSS AUF SCHRITT UND TRITT
Obermain-Jura
1Rodach und Henneberger Warte2:30 Std.
Wanderlust, Biergarten und Aussichtsturm
2Seßlach, Perle an der Rodach2:00 Std.
Wege in die fränkische Fachwerk-Idylle
3Coburger Sehenswürdigkeiten2:20 Std.
Berühmte Bratwürste und Kultur
4Grünes Band am Froschgrundsee2:30 Std.
Eine Perlenschnur an Lebensräumen
5Kronach und Lucas-Cranach-Turm3:10 Std.
Dreiflüssestadt in historischem Ambiente
6Von Weismain auf den Kordigast2:50 Std.
Aussicht vom geologischen Zeugenberg
7Schloss Wernstein und Veitlahm2:10 Std.
Zum Aussichtsturm »Schau dich um«
Frankenwald und Fichtelgebirge
8Im Höllental bei Lichtenberg3:20 Std.
Aussichten über eine wilde Schlucht
9Auf dem Geopfad Steinachtal3:10 Std.
Naturdenkmal Klamm und Wandereinkehr
10Auf den Kulmbacher Höhen2:00 Std.
Plassenburg und Rehturm-Panoramen
11Auf den Großen Waldstein2:30 Std.
Aussicht vom Dach über Franken
12Auf den Epprechtstein4:00 Std.
Aussicht über das Sechsämterland
13Aussichtsturm Schönburgwarte2:40 Std.
Blick auf Frankenwald und Fichtelgebirge
14Kösseine und Felsenlabyrinth3:00 Std.
Mystischer Luisenburg-Felsengarten
15Fichtelsee und Ochsenkopf3:40 Std.
Bezaubernder See und bizarre Felsen
16Auf die Theta über Bayreuth3:40 Std.
Panoramablick über die Festspielstadt
Fränkische Schweiz
17Aussicht vom Staffelberg3:20 Std.
Im Gottesgarten der Fränkischen Toskana
18Bamberger Sehenswürdigkeiten2:20 Std.
UNESCO-Weltkulturerbe in der Bierstadt
19Strullendorfer Bierseligkeit3:30 Std.
Von Bierkeller zu Bierkeller
20Idylle Kleinziegenfelder Tal2:00 Std.
In der Welt der Felsen des Apollofalters
21Auf den Burgstall Plankenstein2:30 Std.
Runde an der Wiesent und auf den Höhen
22Kellerwanderung am Kreuzberg1:50 Std.
Bierkeller und Aischgründer Karpfen
23Panoramen über Streitberg2:30 Std.
Zwei Burgruinen, eine Höhle und Fernblicke
24Im »Muggendorfer Gebürg«3:30 Std.
Wanderung zwischen Wiesent und Aufseß
25Ailsbachtal und Weiße Marter2:00 Std.
Wanderung im Tal und auf dem Plateau
26Burg Rabenstein im Ahorntal2:10 Std.
Zwischen Felstürmen und Höhlen
27Tüchersfeld im Püttlachtal2:30 Std.
Ein Felsendorf als Wahrzeichen
28Im Püttlachtal bei Pottenstein2:30 Std.
Idyllisches Tal und Aussichtsturm
29Wanderung über Ebermannstadt2:30 Std.
Tolle Aussichten und Bierkellerstimmung
30Viel geliebtes Walberla2:30 Std.
Glanzstück der Geologie und Geschichte
31Zur Burg Egloffstein2:50 Std.
Aussichtsplätze über dem Trubachtal
32Zur Burgruine Leienfels2:30 Std.
Waldeinsamkeit bei Obertrubach
33Rund um Markt Hiltpoltstein2:00 Std.
Panorama, Burg und Geologie
34Um das hübsche Betzenstein2:20 Std.
Fachwerk, Felsen und alte Buchenwälder
Bruckmanns Tourenfinder
PS: Net nur Seidla und Broudwärschd
Register
Impressum
Blick vom Stadthaus zum Coburger Rathaus (TOUR 3)
Blick durch das Obere Tor in die Fachwerkstadt Weismain (TOUR 6)
Im Hof vor dem Schloss Wernstein steht eine riesige Tanzlinde (TOUR 7).
Die Lamitzquelle ist ein markantes Wanderziel (TOUR 12).
Wanderer genießen die Aussicht vom Staffelberg (TOUR 17).
Der Wohnturm der Burg Neideck ist zugleich Aussichtsturm (TOUR 23).
Aussicht vom Wanderweg zur Burg Rabenstein (TOUR 26)
Am Marktplatz im Fachwerkort Pottenstein (TOUR 28)
Die Burg wacht seit dem 14. Jahrhundert über den Ort Egloffstein (TOUR 31).
PIKTOGRAMME ERLEICHTERN DEN ÜBERBLICK
leicht
mittel
schwer
Gehzeit
Höhenunterschied
Weglänge
ZEICHENERKLÄRUNG ZU DEN TOURENKARTEN
Wandertour
Tourenvariante
Richtungspfeil
Ausgangs-/ Endpunkt der tour
Bahnlinie mit Bahnhof
S-Bahn
Tunnel
Seilbahn, Gondelbahn
Bushaltestelle
Parkmöglichkeit
Hafen
Autofähre
Peronenfäre
Flugplatz
Kirche
Kloster
Burg/Schloss
Ruine
Wegkreuz
Denkmal
Turm
Leuchtturm
Windpark
Windmühle
Mühle
Hotel, Gasthof, Restaurant
Jausenstation
Schutzhütte, Berggasthof (Sommer/Winter)
Schutzhütte Berggasthof (Sommer)
Unterstand
Grillplatz
Jugendherberge
Campingplatz
Information
Museum
Bademöglichkeit
Bootsverleih
Sehenswüdigkeit
Ausgrabung
kinderspielplatz
schöne Aussicht
Aussichtsturm
Wasserfall
Randhinweispfeil
Maßstabsleiste
Die Touren im Überblick
Aussicht
1Rodach und Henneberger Warte
3Coburger Sehenswürdigkeiten
8Im Höllental bei Lichtenberg
13 Aussichtsturm Schönburgwarte
17 Aussicht vom Staffelberg
29 Wanderung über Ebermannstadt
32 Zur Burgruine Leienfels
Kultur am Wegrand
5Kronach und Lucas-Cranach-Turm
6Von Weismain auf den Kordigast
7Schloss Wernstein und Veitlahm
16 Auf die Theta über Bayreuth
21 Auf den Burgstall Plankenstein
24 Im »Muggendorfer Gebürg«
25 Ailsbachtal und Weiße Marter
26 Burg Rabenstein im Ahorntal
27 Tüchersfeld im Püttlachtal
30 Viel geliebtes Walberla
33 Rund um Markt Hiltpoltstein
34 Um das hübsche Betzenstein
Ruhe und Natur
4Grünes Band am Froschgrundsee
9Auf dem Geopfad Steinachtal
11 Auf den Großen Waldstein
12 Auf den Epprechtstein
14 Kösseine und Felsenlabyrinth
15 Fichtelsee und Ochsenkopf
20 Idylle Kleinziegenfelder Tal
23 Panoramen über Streitberg
28 Im Püttlachtal bei Pottenstein
31 Zur Burg Egloffstein
Einkehr
2Seßlach, Perle an der Rodach
10 Auf den Kulmbacher Höhen
18 Bamberger Sehenswürdigkeiten
19 Strullendorfer Bierseligkeit
22 Kellerwanderung am Kreuzberg
Die Fränkische Schweiz und auch ganz Oberfranken zählen zu den beliebtesten Tourismusregionen in Bayern. Kulturelle und geologische Eigenheiten haben eine charakteristische Hügellandschaft mit markanten Felsformationen und Höhlen und eine hohe Dichte an Burgen und Ruinen hervorgebracht. In einem der ersten Reiseführer über die Fränkische Schweiz war schon 1829 zu lesen: »Hier lässt sich die hehre Natur mehr zum Menschen herab, sie lächelt ihm bald freundlich in anmutigen Gebirgslinien, untermischt mit üppigen Laub- und Nadelholz-Partien, bald zeigt sie sich in ihrer ernsten Größe in mächtigen Felstürmen. Üppige Wiesen, fruchtbare Felder, malerisch unter Bäumen halb versteckte Dörfer, kristallhelle Berggewässer, lustig und frisch über und durch Felsen dahin strudelnd, fröhlicher Gesang der Vögel in den Lüften, und der derbes, verständiges, in seinen Sitten noch einfaches, arbeitsames Völkchen, findet hier der harmlose Reisende zum fröhlichen Genuss der Gegenwart einladend.« Joseph Victor von Scheffel, Dichter und Schöpfer des Frankenlieds »Wohlauf, die Luft geht frisch und rein..…«, benannte die Fränkische Schweiz Mitte des 19. Jahrhunderts als »Schlupfwinkel des deutschen Gemüts«.
Blick vom Kloster Sankt Michael zum Bamberger Dom (TOUR 18)
Ein Glück, wer unter fränkischer Sonne leben oder Urlaub machen darf. Ein noch größeres Glück, wer über eine fränkische Region wieder ein Buch schreiben darf – dachte ich mir, auf dem Walberla stehend. So meinte ich auch auf den schönen Aussichtspunkten über Kulmbach, auf dem Ochsenkopf, Staffelberg usw. So dachte ich auch zwischen den herrlichen Felstürmen der Fränkischen Schweiz. Ich war nicht das erste Mal hier, denn ich wohne nicht weit entfernt. Im Jahr 2018 durfte ich begeistert mit der Recherche zu dem Buch Wandergenuss Mainfranken monatelang in Franken unterwegs sein. Nun konnte ich mit diesem Buch Wandergenuss Oberfranken und Fränkische Schweiz Bekanntes aus einem anderen Blickwinkel sehen oder Neues entdecken. Natürlich gibt es in solch einem schönen Urlaubsgebiet in der Hauptsaison auch überlaufene Orte und Naturschönheiten. Es gibt auch animierte Bereiche wie Vergnügungsmeilen mit verschiedenen Angeboten. Unter den Urlaubern gibt es auch dafür Interessenten, besonders, wenn Kinder dabei sind. Für den Inhalt dieses Buchs war es mir aber wichtig, hauptsächlich Wege zu entdecken, die nicht unter Menschenmassen leiden, aber doch Schönes zeigen. Das bezieht sich nicht nur auf die Berge, Täler und Felsformationen, sondern auch auf die empfohlenen Wirtshäuser und auf die Naturbeobachtungen am Wegesrand. Einblick in die Natur, Kultur, Geschichte und regionale Küche gehören zu meinen persönlichen Interessen. Zum bewussten Erfassen der Urlaubsregion möchte ich neben den Wanderungen genau das vermitteln. Genießen Sie die wunderschöne und unberührte Natur und lassen Sie sich auch von der Kultur und Gastronomie mit ihren Schmankerln verwöhnen.
Aussicht von der Streitburg über Streitberg in das untere Wiesenttal (TOUR 23)
Rainer D. Kröll, Windischeschenbach, Frühjahr 2021
Blick von der Klaaruh auf dem Walberla über Kirchehrenbach zur Vexierkapelle (TOUR 30)
In kaum einer anderen deutschen Ferienregion gibt es so viel zu sehen wie in der Fränkischen Schweiz und Oberfranken – zum Beispiel 170 mittelalterliche Burgen, über 1000 Höhlen, romantische Mühlen und eine historische Dampfbahn im Stil der 1960er-Jahre. Auch regionales Brauchtum wird hier gepflegt und erfreut die Urlaubsgäste.
Aussicht
Kultur am Wegrand
Ruhe und Natur
Einkehr
Alle Wanderungen in diesem Buch enthalten in der Infospalte Hinweise für die Anreise. Mit dem eigenen Auto kommt man am besten überall hin. Die Fahrt durch die Landschaften Oberfrankens und der Fränkischen Schweiz mit der Bahn ist ein bequemes und umweltfreundliches Erlebnis. Gute Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln bieten die Orte, die mit der Bahn oder mit dem Bus erreichbar sind (www.bahn.de, www.vgn.de). Der Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) erschließt die gesamte Fränkische Schweiz und erstreckt sich im Norden weit über Lichtenfels und Bayreuth hinaus. Die VGN-Tickets als Einzelfahrkarte, 4er-Ticket, TagesTicket, Streifenkarte, 7-Tage-Ticket und Wochenend-Bonus-Ticket bieten für Einzelpersonen oder Kleingruppen verschiedene Optionen. Die VGN-Freizeitlinien fahren nur Samstag, Sonntag und an Feiertagen zwischen Mai und Oktober (www.vgn.de). Schließlich gibt es noch die praktischen Anrufsammeltaxis (AST), die allerdings am Vortag telefonisch bestellt werden müssen (zum Beispiel im Bereich der VGN: www.vgn.de).
An der Weißmainquelle auf dem Ochsenkopf (TOUR 15)
Die Wandergebiete sind in drei Gruppen gefasst und in einer Reihenfolge nummeriert, wie eines der Gebiete in etwa im Zusammenhang bereist werden kann. Die Unterteilung ist Obermain-Jura, Frankenwald mit Fichtelgebirge und Fränkische Schweiz. Die Touren um Kulmbach und Bayreuth, obwohl im Obermainland, sind wegen der flächigen Verteilung dem Frankenwald und Fichtelgebirge zugeordnet.
Natürlich ist ein Urlaub in den Sommermonaten am besten, wobei es für Wanderungen auch mal zu heiß sein kann. Herrlich ist aber auch der Herbst mit seinen unvergleichlichen Farben und das Wetter kann stabiler sein als im Sommer. Wer Blumen liebt, wird sich am zeitigen Frühling und Frühsommer orientieren. Eine frühe Startzeit bringt oftmals eine ruhige Tour, stilles Wanderglück und die schönsten Fotos. Etwas Besonderes ist an den Aussichtspunkten auch der Sonnenuntergang. Die Machbarkeit der Touren ist eigenverantwortlich in Erfahrung zu bringen. Für die Wetteraussichten benutzen Sie am besten einen der Wetterbericht-Anbieter oder örtliche Webcams im Internet. Zum Beispiel: www.wetter.de, www.wetteronline.de/wetterfilm, www.br.de/wetter/action/bayernwetter/bayern. do oder, noch besser, die örtlichen Wetterstationen. Unter www.kornberg.de sind Bilder der Webcam und Wetterdaten einsehbar (siehe Tour 13).
Feste Schuhe mit griffiger Sohle sind wohl einer der wichtigsten Ausrüstungsgegenstände. Turnschuhe sind ungeeignet. Sonnen- und Regenschutz, wobei ein stabiler Regenschirm gute Dienste leistet, solange kein Wind mit im Spiel ist. Eine Regenjacke ist unverzichtbar, führt selbst in modernster Ausführung jedoch im Gegensatz zum Regenschirm bei entsprechender Wärme zum Schwitzen. Schnell trocknende Wanderfunktionshose, Rucksack mit Lüftungsabstand am Rücken, Notproviant, ausreichend Flüssigkeit, Wechselshirt, Notfallapotheke und Mobiltelefon für einen Notruf. Oft wird ein Kälteschutz vernachlässigt, besonders, wenn schönes Wetter am Himmel steht. Was aber, wenn sich einer verletzt und am Boden gelagert werden muss? Wenn dann noch Nässe dazukommt, kann es gefährlich werden.
Anforderungen
Leicht: einfache Wanderung auf guten Wegen und Pfaden ohne ausgesetzte Stellen, die aber auch ohne Markierung sein können. Orientierungssinn und Trittsicherheit wird benötigt.
Mittel: mittelschwere Wanderung, die gute Kondition, Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und Orientierungssinn erfordert. Ausgesetzte Passagen auch mit Seilversicherungen möglich. Alpine Erfahrung ist nötig.
Schwer: anspruchsvolle Bergtour mit hoher Anforderung an die Kondition, Schwindelfreiheit und Trittsicherheit. Enthält ausgesetzte Passagen und leichtere Klettereien am Fels. Ein gutes Orientierungsvermögen ist unbedingt geboten. Ausgeprägte alpine Erfahrung wird vorausgesetzt. (Schwere Touren mit der Kennzeichnung »schwarz« sind in diesem Buch nicht vorhanden.)
Der Tourencharakter ist in der Infospalte jeder Wanderung beschrieben und nach der Einstufung des Deutschen Alpenvereins in Leicht, Mittel und Schwer eingeordnet. Touren, zu denen Trittsicherheit empfohlen wird, sind mit Vorsicht zu genießen. Mit Trittsicherheit ist die Fähigkeit gemeint, sich beim Wandern in unwegsamem Gelände sicher bewegen zu können. Erfahrung führt zu besserer Trittsicherheit. In seltenen Fällen können neuere Wege mit Asphaltbelag leider nicht umgangen werden. Die Einschätzung der Touren für ihre Kindertauglichkeit im Tourenfinder in diesem Buch wird ganz einfach mit 300 Höhenmeter Aufstieg begrenzt. Dies ist aber nicht absolut zu verstehen, denn die Leistungsfähigkeit der Kinder ist abhängig vom Alter, von der Kondition und von ihrem Willen.
In der Einsturzhöhle Riesenburg bei Muggendorf (TOUR 24)
Wichtigste allgemeine Gefahren in freiem Gelände sind Wetterwechsel und je nach Gelände auch Steinschlag. Erfahrene Wanderer beobachten an jedem sich bietenden Fixpunkt ihren Höhenmesser und justieren ihn erneut. Denn steigt die Angabe des Höhenmessers von einem Fixpunkt zum nächsten erheblich an, bedeutet dies einen Luftdruckabfall und lässt eine schnelle Wetterverschlechterung voraussehen. Umkehren ist kein Zeichen von Schwachheit, sondern Klugheit.
112: Einsatzzentrale für Polizei, Notarzt, Feuerwehr und Bergwacht Optisches oder akustisches Notrufsignal: 6 Signale hintereinander mit 10 Sekunden Abstand
Viele Möglichkeiten im Ochsenkopfgebiet (TOUR 15)
Die Gehzeiten sind reine Zeiten unterwegs ohne Pausen. Sie wurden in eigener Erfahrung subjektiv ermittelt, denn manche Zeiten auf den Wegweisern sind sehr unterschiedlich erhoben. Auf orografische Bezeichnungen wurde zugunsten der Allgemeinverständlichkeit verzichtet. Abzweige und Richtungswechsel sind im Text trotz Wegweisern beschrieben, denn die können ja mal fehlen. Wird kein Richtungshinweis gegeben, bedeutet dies in jedem Fall geradeaus.
Die Höhenangaben entstammen zuallererst den Karten, denn die haben Geografen vermessen und gezeichnet, dann erst dem ständig justierten Höhenmesser und dann den Beschilderungen in der Natur. Bei den Angaben des Höhenmessers sind aber immer Ungenauigkeiten möglich, weil diese wegen der Veränderung des Luftdrucks durch Wetterwechsel variabel sind.
Alle Wege in der Wanderregion sind mit Wegweisern, Markierungen und Picknickplätzen sehr gut erschlossen. Örtliche Rundwege haben ihre eigenen Markierungen. Wenn nötig, sind in den Wegbeschreibungen die Markierungen der Wanderwege angegeben. Verschiedenartig geschriebene Ortsnamen sind vorrangig den Karten entnommen, dann erst der Beschilderung in der Landschaft.
Kaum sonst wo in Europa finden sich so viele und so unterschiedliche Gesteinsformationen auf so kleinem Raum wie im Fichtelgebirge und Frankenwald (siehe Tour 9: Auf dem Geopfad Steinachtal). Das geologisch vielfältige Fichtelgebirge setzt sich aus Tiefengesteinen wie Granit, Basalt, Diabas und anderen Gesteinen zusammen. Der geologisch verwandte Frankenwald wird noch durch Schiefer bereichert. Die Fränkische Schweiz ist der nördliche Ausläufer der Frankenalb und somit auf geschichteten Kalksedimenten mariner Ablagerungen oder kristallinem Dolomit und Resten mächtiger Schwammriffe aufgebaut. Typisch sind die Kalkscherbenäcker auf den Höhen der Alb.
Der Hohle Lerchensporn liebt lichte Waldränder (TOUR 31).
Die Fränkische Schweiz besitzt eine einzigartige Flora und Fauna. Von den insgesamt 42 endemischen Pflanzen Deutschlands befinden sich 15 Arten ausschließlich in diesem Bereich. Außerdem gibt es hier rund 40 Orchideenarten. Eine Besonderheit sind die Standorte der Trocken- oder Kalkmagerrasen, die angepassten Arten der Pflanzen- und Tierwelt Lebensraum bieten. Die Wacholderhänge entstanden durch die intensive Beweidung mit Schafen. Auf diesen Flächen wachsen niedrige Kraut- und Halbstrauchpflanzen. Typisch sind Arten der Steppenvegetation. Es kommen Akelei, Bergaster, einige Enzianarten, Golddistel, Küchenschelle, Ausdauernder Lein, verschiedene Orchideen, Pfingstnelke, Weißes und Rotes Waldvöglein vor. Kalkmagerrasen gehören zu den Lebensräumen mit den meisten Tagfalterarten. Besonders Bläulinge sind vielfach vertreten. Die offenen, unverbuschten Kalkfelsen bilden auch das natürliche Biotop des seltenen Apollofalters, das letzte Vorkommen in Franken. Die Raupen des Apollofalters sind auf die Weiße Fetthenne (Sedum album), die in den felsigen Bereichen der Hänge wächst, als Futterpflanze angewiesen (siehe Tour 20). In den Lüften sind immer wieder seltene Greifvögel zu sehen und an den Flüssen ist die Arbeit des Bibers zu beobachten. Die Höhlen bieten allen europäischen Fledermausarten Unterschlupf und Kinderstube.
Fremdenverkehrsämter
Die örtlich passenden Touristinformationen zu den Wanderungen sind in der Infospalte der Touren angegeben. Zudem haben jede Stadt und fast jeder Ort einen eigenen Internetauftritt. Überörtliche Fremdenverkehrsämter sind:
Tourismuszentrale Fränkische SchweizOberes Tor 1, 91320 Ebermannstadt, Tel. 09191/86 10 54, www.fraenkische-schweiz.com
Tourismuszentrale FichtelgebirgeGablonzer Straße 11, 95686 Fichtelberg, Tel.09272/969030, www.tz-fichtelgebirge.de
Frankenwald TourismusAdolf-Kolping-Straße 1, 96317 Kronach, Tel.09261/60 15 17, www.frankenwald-tourismus.de
Geschützte Pflanzen sind in allen ihren Teilen geschützt und sollten auch nicht zertreten werden. Wir müssen daher auf den Wegen bleiben und dürfen keine »Abkürzer« benutzen und keine weglose Wildnis betreten. Gibt es auch an einigen Stellen zum Beispiel eine geschützte Pflanze in großen Mengen, bleibt dies insgesamt doch eine bedrohte Art. Nichts berechtigt dazu, eine der geschützten Blumen wegzunehmen, weil doch so viele an einem Platz sind. Wildtiere benötigen besonders in den Bergen ihre Ruhezonen. Aus meiner berufsbezogenen forstlichen Fachkenntnis wurden bei allen Wanderungen keine Wildeinstandsgebiete und weglose Wildnis durchquert.
Eine Auswahl an Einkehrmöglichkeiten in Restaurants, Wirtshäusern und Brotzeitstuben ist bei den Wanderungen angeführt. Die Öffnungszeiten sind jedoch für die Folgejahre nicht verlässlich anzugeben. Erkundigen Sie sich daher selbst anhand der angegebenen Telefonnummern oder Internatadressen.
Interessante Internetadressen
www.frankentourismus.deÜbersicht aller fränkischen Urlaubsgebiete mit Städten, Kultur, Natur, Kulinarik, Wandern, Radfahren, Bootstourismus und Unterkünften.
www.infranken.deFreizeit und Tourismus in fränkischen Regionen
www.frankenlandler.comWanderungen und Ausflugsziele
www.franken-bierland.deBiergärten, Brauereigasthöfe, Bierfeste und Brauereiführungen
www.frankenjura.comWetter, Wandervorschläge und Naturschutz
www.fraenkische-schweiz.comProspekte, Karten und Broschüren
www.tz-fichtelgebirge.deWandern, Kultur, Kulinarik und Unterkünfte
www.frankenwald-tourismus.deInteraktive Karte zu touristischen Höhepunkten
Die eigenständige regionale Küche besteht aus herzhaften, traditionellen Gerichten. In der Regel handelt es sich um regionale Schmankerl, naturtrübe, ungefilterte Biere und fränkische Weine, die auch Feinschmecker zufriedenstellen. Jedes Jahr kommen Tausende Gäste in die fränkischen Gastwirtschaften, um zur gegebenen Zeit Karpfen oder Spargel zu genießen. Fränkische Schäuferla gibt es immer und überall. Fränkische Bratwürste aus untereinander konkurrierenden Orten sind eine Berühmtheit für sich. Daneben gibt es Genussspezialitäten, die sich durch ihre Namensgebung nicht gleich erschließen. Die Erforschung von Zwetschgenbaames, Drei im Weggla, Baggersla oder Bauchstechala erfordern tieferen Einsatz (siehe Seite 154: net nur Seidla und Broudwärschd).
Idylle am Fichtelsee (TOUR 15)
Die zur Recherche verwendeten Wanderkarten sind in der Infospalte jeder Tour angegeben. Eine Übersicht der Blattschnitte der notwendigen Karten ist unter www.lvg.bayern.de, www.fritsch-landkartenverlag.de und www.kompass.de/blattschnitte zu finden. Manchmal sind in den Touristinformationen kleinräumigere Wanderkarten gratis erhältlich. Wer sich kostenlos selbst eine Wanderkarte der geplanten Gegend ausdrucken möchte, wird unter geoportal.bayern.de/bayernatlas fündig.
Blick von der Theta über die Hochfläche bis Bayreuth (TOUR 16)
Am barocken Vortor der Veste Coburg (TOUR 3).
An der mittelalterlichen Bogenbrücke vor Seßlach (TOUR 2).
Aussicht von der Festung über Kronach (TOUR 5).
Haupttor zum Vorhof von Schloss Wernstein (TOUR 7).
Die versteckten Winkel im historischen Bad Rodach verzaubern die Besucher. Auf der bayerischen Halbinsel, umgeben vom Thüringer Wald, sind Entdeckungen zu machen. Die fränkische Lebenslust zeigt sich auch im Biergarten auf dem Georgenberg.
Besonderer Genuss: Aussicht
Tourencharakter
Leichte, meist sonnige Tour auf befestigten Wegen durch Wälder und Wiesen. Im Ortsgebiet auf Straßen
Ausgangs/Endpunkt
Parkplatz am Bahnhof Bad Rodach, GPS N50°20‘13.1“ E10°46‘38.3“, Höhe 305 m ü. NN
Anfahrt
Auto Von Coburg auf der Rodacher Straße (St 2205) bis Rodach, dort Werner-von-Siemens-Straße und Heldburger Straße zum Bahnhof
Bahn Von Coburg nach Rodach (www.bahn.de)
Gehzeiten
Parkplatz Bahnhof Bad Rodach – Kurparksee 0:15 Std. – Henneberger Warte 0:35 Std. – Kurallee 0:25 Std. – Marktbrunnen 0:30 Std. – Johanniskirche 0:15 Std. – Marktbrunnen 0:20 Std. – Parkplatz Bahnhof Bad Rodach 0:10 Std.
Einkehr in Bad Rodach
Gasthaus Sankt Georgenberg, Tel. 09564/5250028 Stadtcafé Bad Rodach, Heldburger Straße 1, Tel. 09564/8058786, www.stadtcafe-bad-rodach.de Imbiss City Grill am Marktplatz
Karten
Coburger Land, UK 50 3, 1:50000 (www.lvg.bayern.de)
Oberes Maintal-Coburg, Nr. 50, 1:50 000 (www.fritsch-landkartenverlag.de)
Touristinformation
Schloßplatz 5, 96476 Bad Rodach, Tel. 09564/194 33, www.bad-rodach.de
Zum Kurparksee Vom Parkplatz am Bahnhof Bad Rodach starten wir am Ende der Schienen auf der Heldburger Straße links nach Süden stadtauswärts und gehen nach 90 Metern rechts in die Gerbergasse in Richtung Thermalbad. Nach 50 Metern biegen wir links in die Straße ein, die am Minigolfplatz vorbeiführt. An einer Weggabelung am Waldrand geht es auf dem Weg mit Straßenlampen links. An einer T-Kreuzung laufen wir links auf der Brücke über die Rodach und entlang der Weidenallee. Auf dem Zebrastreifen gehen wir über die Thermalbadstraße auf dem Lutherweg in den Kurpark über die Brücke am Kurparksee. Bad Rodach ist seit 1999 als Heilbad mit der wärmsten Thermalquelle (34 °C) Nordbayerns anerkannt.
Im Kurpark von Bad Rodach
Zur Henneberger Warte An einer Weggabelung wandern wir rechts zur Thermalbadstraße und folgen ihr nach links an der Therme vorbei. Am Kreisverkehr vor dem Kurhotel bleiben wir geradeaus und am Umkehrplatz gehen wir wieder geradeaus auf einen Feldweg in Richtung Gaststätte Sankt Georgenberg hinaus entlang einer Lindenallee. Zwischen Großem Georgenberg und Kleinem Georgenberg steigt der Weg durch den Wald hinauf. Am Ende des Wegs müssen wir auf dem Forstweg links in Richtung Henneberger Warte. An der gleich folgenden Gabelung geht es rechts hinauf und über eine Treppe zur Gaststätte Sankt Georgenberg mit herrlichem Biergarten. Namenspatron des Gasthauses und des Bergs ist der heilige Georg, der Schutzpatron des Klosters Georgenberg, das einst im 12. Jahrhundert errichtet wurde. Das Kloster war ein kleiner Ableger des Klosters Veßra in Thüringen. Mauerreste sind am Spielplatz hinter dem Biergarten zu sehen. Über den Parkplatz nach dem Biergarten kommen wir zum Aussichtsturm Henneberger Warte. Der Turm ist 30 Meter hoch und von oben ergibt sich ein Rundblick zu Landmarken in Bayern und Thüringen (siehe Infokasten).
Der Aussichtsturm Henneberger Warte auf dem Georgenberg
Zur Kurallee Wer glatte und markierte Wege liebt, geht den gleichen Weg nach Bad Rodach zurück. Ein etwas abenteuerlicher, aber abwechslungsreicher und romantischer Weg geht vom Aussichtsturm über den Parkplatz und auf der Zufahrtstraße rechts hinunter. In der Linkskurve führt auf der linken Seite in spitzem Winkel vom Busumkehrplatz ein kleiner Pfad abwärts. Der Pfad wird zu einem romantischen Hohlweg. An einer Weggabel bleiben wir in dem Hohlweg, der rechts hinabführt. Weiter unten gehen wir auf einer Fahrspur über artenreiche naturnahe Klappertopf-Wiesen an einem Gartenhäuschen vorbei. Auf dem Wiesenweg kommen wir rechts am großen Medical Park vorbei und laufen auf dem Gehweg entlang der Kurallee.
Am Kupfersturm in Bad Rodach
Zum Marktbrunnen An einer Straßengabelung nehmen wir geradeaus den Kurring und biegen nach der Linkskurve rechts in den Gehweg Richtung Stadt ein. An einer Gabelung im Kurpark gehen wir rechts und am Ende des Wegs neben der Thermalbadstraße rechts. Am Parkplatz mit dem Storchennest auf dem alten Fabrikschlot geht es links auf der Heldburger Straße jetzt am Bahnhof und am Kaiserlichen Postamt vorbei zur Stadt hinauf. Am Marktbrunnen mit der Löwenfigur vor dem Rathaus ist das Zentrum von Bad Rodach und auch ein Stand mit herrlichen fränkischen Bratwürsten. Die Anfänge des Orts reichen bis in das 8. Jahrhundert zurück. 1362 erhielt Rodach die Stadtrechte und wurde 1386 mit einer Stadtmauer umgeben, deren Steine zum Teil aus dem abgebrochenen Kloster Sankt Georgenberg stammen. Einst gab es drei Stadttore und sieben Türme. Das schmucke Rathaus geht auf das 14. Jahrhundert zurück. Die Fassade wurde jedoch im 19. Jahrhundert umgestaltet. Die schönen Winkel Bad Rodachs erschließen sich erst durch Erkundungsgänge.
Blick von der Henneberger Warte
Bad Rodach steht auf einer bayerischen Halbinsel, die im Norden, Westen und Süden von Thüringen umgeben ist. In Richtung Nordosten schauen wir zunächst auf die Stadt Bad Rodach. Im Südosten ist in 17 Kilometer Luftlinie die Veste Coburg zu erkennen (Tour 3). Etwas weiter rechts ist der Staffelberg zu sehen (Tour 17