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Das wunderschöne Unterfranken ist landschaftlich sehr vielfältig, denn es umfasst die offenen Fernen der Rhön, die tiefen Spessartwälder und das genussvolle Weinfranken. Dieser lustmachende Wanderführer zeigt eine Auswahl der schönsten Wanderungen auf mystischen Pfaden und zu magischen Orten. Entdecken Sie gemeinsam mit dem Autor auf 33 Touren die wunderbar magische Natur Unterfrankens!
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Am frühen Herbstmorgen durch die Landschaft ziehen
Rainer D. Kröll
33 Wanderungen auf den Spurenvon Mythen und Sagen
Exklusiv für Sie als Leser:
MIT GPS-DATENZUM DOWNLOAD
unter: gps.bruckmann.de
Vorwort
Willkommen in Unterfranken
Bruckmann-Tourenfinder
Piktogramme und Anforderungen
Mystische Pfade in Unterfranken
DIE TOUREN
RHÖN
1In der Museumslandschaft Fladungen
Stadtmauer, Türme und Fachwerk
2Geheimnisse auf dem Gangolfsberg
Phänomene des Vulkanismus
3Mystische Kirchenburg in Ostheim
Die Perle im sanften Streutal
4Von Oberelsbach zum Basaltsee
Verschwundene Basaltsäulen
5Über die Osterburg auf den Kreuzberg
Der heilige Berg der Franken
6In den Schwarzen Bergen
Teufels Tintenfass und Basaltsee
7Magische Orte über Hammelburg
Mehr als sagenhafte Panoramen
SPESSART
8Zur Glashütte aus fernen Zeiten
Im typischen Spessartdorf Wiesen
9Entdeckungen in Sailauf
900 Jahre Geschichte und Natur
10In den Heigenbrückener Bachwiesen
Frische Luft und Sandstein
11Historie und Natur in Frammersbach
Wanderung durch Feuchtwiesen
12Partensteiner Industriegeschichte
Mittelalter auf Burg Bartenstein
13Im Naturidyll Hafenlohrtal
Spessarttal in Ursprünglichkeit
14Zum Schloss Mespelbrunn
Am Geburtsort von Julius Echter
15Zum mystischen Höllhammer
Industriegeschichte im Elsavatal
16Zur magischen Burgruine Wildenstein
Waldwanderung und Aussichtsturm
17Zur Kartause Grünau
Mystische Ruinen und Eisenhammer
WEINFRANKEN
18Zur geheimnisvollen Schwedenschanze
Kulturlandschaft um Michelbach
19Zur keltischen Altenburg
Im einst geschäftigen Sodental
20Kleinwallstädter Kulturlandschaft
Vom Main zum versteckten Schloss
21Durch die Obernburger Gemarkung
Kulturelle Erforschungen
22Zum Klingenberger Galgen
Auf dem Rotweinwanderweg
23Zur Kultstätte Hunnenstein
Auf dem Spessarter Eselsweg
24Mystische Gotthardsruine
Auf dem Waldromantikweg
25Bürgstadter Denkmäler
Mystische Ruine und Ringwall
26Zu den triefenden Steinen
Märchenhafte Naturphänomene
27Zum Forsthaus Aurora
Vom Main in die Wälder
28Nach Mariabuchen pilgern
Buchental und romantisches Lohr
29Kunsthistorischer Bogen um Rimpar
Zwischen Gotik und Renaissance
30Schweinfurter Spazierwege
Durch Jagdreviere und Weinberge
311000 Jahre auf der Vogelsburg
Durch die Volkacher Mainschleife
32Iphofen und Mainbernheim
Mittelalter in den Reben
33Zur Schmachtenburg über Zeil am Main
Im Abt-Degen-Weintal
PS
Register
Impressum
In der geschäftigen Hauptstraße in Lohr ist immer etwas los (Tour 28).
Am Marktplatz in Bischofsheim in der Rhön (Tour 5)
Am Lindenplatz vor der Kirche in Heigenbrücken (Tour 10)
Leicht
1In der Museumslandschaft Fladungen
2Geheimnisse auf dem Gangolfsberg
3Mystische Kirchenburg in Ostheim
6In den Schwarzen Bergen
7Magische Orte über Hammelburg
8Zur Glashütte aus fernen Zeiten
9Entdeckungen in Sailauf
10In den Heigenbrückener Bachwiesen
11Historie und Natur in Frammersbach
12Partensteiner Industriegeschichte
13Im Naturidyll Hafenlohrtal
14Zum Schloss Mespelbrunn
15Zum mystischen Höllhammer
16Zur magischen Burgruine Wildenstein
17Zur Kartause Grünau
19Zur keltischen Altenburg
20Kleinwallstädter Kulturlandschaft
21Durch die Obernburger Gemarkung
22Zum Klingenberger Galgen
23Zur Kultstätte Hunnenstein
26Zu den triefenden Steinen
28Nach Mariabuchen pilgern
29Kunsthistorischer Bogen um Rimpar
30Schweinfurter Spazierwege
311000 Jahre auf der Vogelsburg
32Iphofen und Mainbernheim
33Zur Schmachtenburg überZeil am Main
Mittel
4Von Oberelsbach zum Basaltsee
5Über die Osterburg auf den Kreuzberg
18Zur geheimnisvollen Schwedenschanze
24Mystische Gotthardsruine
25Bürgstadter Denkmäler
27Zum Forsthaus Aurora
leicht
mittel
schwer
Gehzeit
Höhenunterschied
Weglänge
Wandertour mit Laufrichtung
Tourenvariante
Ausgangs-/ Endpunkt der Tour
Wegpunkt
Bahnlinie mit Bahnhof
S-Bahn
Tunnel
Seilbahn, Gondelbahn
Bushaltestelle
Parkmöglichkeit
Hafen
Autofähre
Personenfähre
Flugplatz
Kirche
Kloster
Burg/Schloss
Ruine
Wegkreuz
Denkmal
Turm
Leuchtturm
Windpark
Windmühle
Mühle
Hotel, Gasthof, Restaurant Jausenstation
Schutzhütte, Berggasthof (Sommer/Winter)
Schutzhütte, Berggasthof (Sommer)
Unterstand
Grillplatz
Jugendherberge
Campingplatz
Information
Museum
Bademöglichkeit
Bootsverleih
Sehenswürdigkeit
Ausgrabung
Kinderspielplatz
schöne Aussicht
Aussichtsturm
Wasserfall
Randhinweispfeil
Maßstabsleiste
Auf verwunschenen Wegen die Reste alter Burgen entdecken
DIE ABWECHSLUNGSREICHEN UND GEGENSÄTZLICHEN LANDSCHAFTEN von Unterfranken sind in der Geographie, Geologie und in klimatischen Unterschieden der Regionen begründet. Die offenen Fernen mit den baumfreien Matten der vulkanischen Rhön verführen zum Träumen und weiten die Sinne. Von den Höhen des UNESCO-Biosphärenreservats öffnen sich erhebende Ausblicke. Die mannigfaltige Natur wird belebt von einer seltenen Tier- und Pflanzenwelt. Mystische Pfade führen zu rätselhaften Basaltsäulen, zu geheimnisvollen keltischen Wallanlagen und zu magischen Basaltseen. Die althergebrachten Ortsbezeichnungen Teufelskeller oder Teufels Tintenfass beflügeln die Fantasie. Die Rhön beeindruckt durch ihre einzigarte Landschaft. In den tiefen Wäldern im Spessart, durch die sich der historische Eselsweg zieht, wirkt Magie. Die verwunschenen und dunklen Wege in den unendlichen Wäldern erscheinen oft genug als geheimnisvoll und unheimlich. Phänomene in der wildromantischen Natur verbergen ihre Geheimnisse und lassen sich nicht immer enträtseln. Kelten, Römer und im 16. Jahrhundert die Frammersbacher Fuhrleute waren auf alten Handelswegen unterwegs, die noch heute zu sehen sind. In den Wäldern ritten einst Hohe Herren zur Jagd, verwegene Wilderer waren eher still unterwegs und Räuber trieben ihr Unwesen. Seit über 600 Jahren ziehen Pilger zu versteckten Wallfahrtsorten in den Wäldern. Auch durch Ruinen mittelalterlicher Burgen, Klöster und Überreste der frühen Industrialisierung fühlen sich Wanderer in frühere Zeiten zurückversetzt. Schloss Mespelbrunn ist das Bild der Spessartromantik. Weinfranken ist mit mildem Klima gesegnet und auf weiten Strecken vom Main geprägt. Wo der Wein wächst, ist der Genuss zuhause. Wein schätzten schon die Grafen und Fürstbischöfe des Mittelalters und bauten an der Verkehrsachse Main Burgen, Landgüter und herrschaftliche Schlösser. Doch vor ihnen waren schon die Römer am Main und bauten Wein an. Von der Besiedelung vor den Römern zeugen die keltischen Ringwallanlagen und Kultstätten. Vor den Kelten gab es am Main Befestigungen der Altsteinzeit. Ruinen von Kirchen und Klöstern erzählen noch heute von den ältesten Ansiedlungen am Main. Geschichten der Hexenverfolgung und von Galgen auf Hinrichtungsplätzen lassen noch heute erschauern. Schauderhafte und fantastische Sagen tun ihr übriges. Wanderer bewegen sich entlang von Kunstschätzen zwischen Gotik, Renaissance und Barock, durch liebenswerte und pittoreske Fachwerkstädtchen wie Iphofen und Mainbernheim. Märchenhafte Naturdenkmäler wie die »Triefenden Steine« setzen Betrachter in Erstaunen. Zum Thema »Mystische Pfade in Unterfranken« könnten wir noch ein Buch schreiben.
Der Regierungsbezirk Unterfranken besteht aus einem Landschaftskaleidoskop. Die mystischen Wälder des Spessarts stehen den lichtdurchfluteten Weinbergen am Main mit den romantischen Burgruinen gegenüber.
Unterfrankens Naturschätze
Sanfte Hänge und Berge bis zu 600 Metern Höhe formen den Spessart. In den Bachtälern und auf Rodungsinseln liegen die wenigen Dörfer. Eine Besonderheit sind die Mainfränkischen Trockenrasengebiete mit Orchideen und Faserschirm in endemischen Pflanzengesellschaften. In breiteren Talabschnitten des Mains breiten sich Schwemmebenen mit Altwässern und Stillgewässern aus, die viele Vogelarten und Libellen beherbergen. Die wärmeliebenden Eichenwälder des Steigerwaldes stellen einen der größten Hirschkäfer-Lebensräume in Deutschland. Magerrasen und Gebüsche sind artenreiche Schmetterlings-Biotope. Streuobstbestände mit alten Bäumen bieten Vögeln Bruträume, Fledermäusen Winterquartiere und den Menschen den Apfelwein.
1659Bocksbeutel
Das Markenzeichen des Frankenweins – der Bocksbeutel – wurde als Weinflasche erstmals im Jahr 1659 erwähnt. Seit 2015 verbreitet sich auch eine modern gestaltete Bocksbeutelflasche mit schlankem, kantigem Profil.
»Pompeji am Main«
Der im 3.–5. Jh. von den Römern erbaute Grenzwall Limes führt entlang des Mains durch Unterfranken und gehört heute zum UNESCO-Weltkulturerbe. Vielerorts sind Spuren der Römer zu entdecken. Obernburg ist als »Pompeji am Main« bekannt. Das Römermuseum zeigt bedeutende antike Funde.
17»terroir f«
In Franken gibt es 17 »terroir f«-Punkte, die ihre Geschichte zu einem Thema in Bezug auf den Wein erzählen. Das kleine »f« steht dabei für Franken. Der Begriff »terroir« beschreibt alle Faktoren, die einen Wein prägen, wie Boden, Klima, Exposition des Weinbergs und andere Einflüsse wie die Philosophie des Winzers. Jeder dieser »terroir f«-Punkte ist zugleich ein Aussichtspunkt mit guter Fernsicht.
80 %
Zwischen Mainspessart und Steigerwald, Saaletal und Tauberfranken wird Wein angebaut. 80 % der Frankenweine sind Weißweine aus den Sorten Müller-Thurgau, Silvaner und Bacchus. Rotweine werden bevorzugt aus den Sorten Domina, Spätburgunder und Dornfelder ausgebaut. Weinwanderwege bieten als »Genussstationen« typisch fränkische Gasthöfe und Heckenwirtschaften.
Altgau BuchoniaGeschichte
In der Rhön deuten Ringwallanlagen auf die Besiedelung keltischer und germanischer Stämme, während sich der Spessart noch als menschenleeres Urwaldgebiet erwies. Nur entlang des Mains gibt es keltische Fluchtburgen. Die Römer prägten für die Rhön und den Spessart den Begriff »Altgau Buchonia«, der sich auf die großen Buchenwälder bezog. Erst ab dem 12. Jahrhundert kam es zur Besiedelung des Spessarts. Der Spessart wurde lange Zeit durch das Erzbistum Mainz, das Hochstift Würzburg und durch die Grafen von Rieneck beherrscht. Im Spessart gab es frühe Industrieansiedlungen wie Glas- und Eisenherstellung und Bergbau. Am Transportweg Main etablierten sich Fürsten, Händler und Kaufleute, durch die ein gewisser Reichtum entstand, der sich noch heute in den Prachtbauten spiegelt.
Unterfrankens Fauna
Die baumlosen Matten in der Rhön kontrastieren mit den Wäldern des Spessarts. Die landschaftliche Vielfalt steuert die Lebensformen der Pflanzen und Tiere. In den Wäldern haben sich Säugetiere, Vogelarten, Fische und Amphibien angesiedelt. Besonderheiten sind in den Wäldern des Spessarts die Wildkatze und der Luchs. In der Rhön leben noch Birkhühner, aber das Auerhuhn ist bereits ausgestorben.
Romantische Häuserzeile in Marktheidenfeld am Main
INFO
PIKTOGRAMME ERLEICHTERN DEN ÜBERBLICK
Länge
Höhenunterschied
Gehzeit
Einkehr
kindergeeignet
Sehenswürdigkeit
wintergeeignet
viel Sonne
schattiger Weg
Baden
ÖPNV
ANFORDERUNGEN
Die Wanderungen sind nach eigener Einschätzung der Schwierigkeiten von Wegbeschaffenheit, Entfernung, Orientierung, Höhenunterschied und Gefahrenlage eingeteilt.
LEICHT
Einfache Wanderung auf guten Wegen und Pfaden ohne starke Steigungen, die aber auch ohne Markierung sein können. Orientierungssinn wird benötigt.
MITTEL
Mittelschwere Wanderung mit deutlichen Höhenunterschieden auf Wegen und Pfaden, die etwas Kondition, Ausdauer und guten Orientierungssinn erfordert.
SCHWER
Anspruchsvolle Wanderung auf teilweise steilen Wegen mit hoher Anforderung an die Kondition, Schwindelfreiheit und Trittsicherheit. Kann ausgesetzte Passagen am Fels beinhalten. Ein gutes Orientierungsvermögen ist unbedingt geboten. Alpine Erfahrung wird vorausgesetzt.
Die Rhön mit ihren offenen Fernen, der Spessart mit den schier unendlichen Wäldern und Weinfranken mit den Wegen durch die Weinberge sind herrliche Wandergebiete.
Der Main und der Wein prägen die Landschaft in Mainfranken.
Viele Themenwanderwege und auch Fernwanderwege wie der Rotweinwanderweg, Fränkischer Marienweg, der Eselsweg oder der Mainwanderweg durchziehen die Landschaften. Die Wandergebiete in diesem Buch sind in die drei Gruppen Rhön, Spessart und Weinfranken gefasst. Die Wanderungen können mit einem Blick auf die Wanderkarte auf Wegen oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln oft verkürzt oder auch verlängert werden. Touren, für die Trittsicherheit empfohlen wird, sind mit Vorsicht zu genießen. Mit Trittsicherheit ist die Fähigkeit gemeint, sich beim Wandern in unwegsamem Gelände oder über Felsen sicher bewegen zu können. Einige Wanderungen erfordern Orientierungsvermögen, da die Wege nicht immer mit Markierungen versehen sind.
Alle Wanderungen in diesem Buch enthalten in der Infospalte Hinweise für die Anreise. Mit dem Auto kommt man überall hin. Gute Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln bieten Orte, die mit der Bahn oder mit dem Bus erreichbar sind. Die öffentlichen Verkehrsmittel zu den Wanderungen sind zwar angeführt, doch die Fahrzeiten erweisen sich für Wanderer nicht immer als praktisch. Bei der Bahn oder beim Verkehrsunternehmens-Verbund Mainfranken gibt es verbilligte Fahrkarten wie z. B. das Bayern-Ticket, City-Ticket oder das Regio-Ticket Main-Spessart (www.bahn.de, www.vvm-info.de).
Natürlich ist ein Urlaub in Unterfranken in den Sommermonaten am besten. Herrlich ist aber auch der Herbst mit seinen unvergleichlichen Farben, das Wetter ist oft stabiler als im Sommer und die Niederschlagsmengen sind gering. Wer Blumen liebt, wird den Frühling wählen. In der Rhön, im Spessart und besonders am Main sind auch Winterwanderungen möglich, sofern dies die Schneelage zulässt. Zwar liegen die Tageshöchstwerte in allen drei Gebieten mit 13 °C im Jahresmittel in etwa gleich hoch, doch überall, wo der Wein wächst, kann es auch mal richtig warm sein. Die vorwiegend westliche Luftströmung lässt die Niederschläge an den Bergen der Rhön und des Spessarts abregnen. Während in Würzburg eine Jahresniederschlagsmenge von 750 mm auftritt, beträgt sie in der Rhön und im Spessart bis zu 1100 mm. Eine frühe Startzeit am Tag bringt oftmals eine ruhige Tour, stilles Wanderglück und die schönsten Fotos. Für Spätaufsteher sind die Aussichtspunkte mit Blick nach Westen, an denen der Sonnenuntergang betrachtet werden kann, etwas Besonderes. Im Angesicht des jeweiligen Wetters ist die Machbarkeit der Touren in eigenverantwortliche Erfahrung zu bringen. Für die Wetteraussichten eines bestimmten Ortes benutzt man am besten eine der örtlichen Wetterstationen. Allgemeinere Wettervorhersagen gestalten einige Internetseiten wie zum Beispiel www.wetteronline.de.
Hohe und feste Schuhe mit griffiger Sohle sind einer der wichtigsten Ausrüstungsgegenstände. Turnschuhe sind für alle Wanderungen in diesem Buch nicht geeignet. Sonnen- und Regenschutz sollten stets mit auf die Tour, wobei ein stabiler Regenschirm gute Dienste leistet, solange kein Wind mit im Spiel ist. Eine Regenjacke ist unverzichtbar, führt selbst in modernster Ausführung jedoch im Gegensatz zum Regenschirm bei entsprechender Wärme zum Schwitzen. Zur Ausrüstung gehören auch eine schnelltrocknende Wanderfunktionshose, ein guter Rucksack mit Lüftungsabstand am Rücken, gefüllt mit Notproviant, ausreichend Flüssigkeit, ein Wechselshirt, eine Notfallapotheke und ein Mobiltelefon für einen Notruf. Auch der Kälteschutz darf nicht vernachlässigt werden. Wenn sich jemand verletzt und am Boden gelagert werden muss und Nässe dazukommt, kann es gefährlich werden.
Die Rhön ist das Land der offenen Fernen.
Wichtigste allgemeine Gefahren in freiem Gelände sind Wetterwechsel und bei einzelnen Touren unter Felswänden auch Steinschlag. Erfahrene Wanderer beobachten an jedem sich bietenden Fixpunkt ihren Höhenmesser und justieren ihn erneut. Denn steigt die Angabe des Höhenmessers von einem Fixpunkt zum nächsten erheblich an, bedeutet dies einen Luftdruckabfall und lässt eine schnelle Wetterverschlechterung voraussehen. Umkehren ist kein Zeichen von Schwäche, sondern Klugheit. Eine Gefahr für die Gesundheit sind Zeckenbisse. Eine lange Hose, die über die Wanderstiefel reicht, und Mittel gegen Zecken sind probate Mittel zur Abwehr. 112 – Einsatzzentrale für Polizei, Notarzt, Feuerwehr und Bergwacht
Optisches oder akustisches Notrufsignal: 6 Signale hintereinander mit 10 Sekunden Abstand
Die subjektiv ermittelten Gehzeiten sind reine Zeiten unterwegs ohne Pausen. Auf orografische Bezeichnungen, die Relief, Höhenstruktur und Verlauf der Erdoberfläche mit Fachterminologie beschreiben, wurde zu Gunsten der Allgemeinverständlichkeit verzichtet. Abzweige und Richtungswechsel sind im Text trotz Wegweisern beschrieben, denn die können ja mal fehlen. Wird kein Richtungshinweis gegeben, bedeutet dies in jedem Fall geradeaus. Die Höhenangaben entstammen zuallererst den Karten, denn die haben Geografen vermessen und gezeichnet, dann erst aus dem ständig justierten Höhenmesser. Bei den Werten des Höhenmessers sind aber immer Ungenauigkeiten möglich, weil diese wegen der Veränderung des Luftdrucks variabel sind. Die angegebenen GPS-Koordinaten sind vor Ort in freier Natur erhoben, unterliegen jedoch manchmal nicht geringen Messabweichungen durch die Umgebungsbedingungen. Höhenangaben auf Wegweisern oder an markanten Punkten im Gelände entsprechen nicht immer den Tatsachen.
Die meisten Wanderwege in der Rhön, im Spessart und in Weinfranken sind mit Wegweisern, Markierungen und Picknickplätzen sehr gut erschlossen. Wenn nötig, sind in den Wegbeschreibungen die Markierungen der Wanderwege angegeben.
Die Einkehrmöglichkeiten sind bei den Wanderungen angeführt. Bitte vor der Wanderung prüfen, ob die Gasthäuser oder Hütten auch wirklich geöffnet haben.
Da die Rhön und der Spessart lange Zeiten zu den armen Gegenden zählten, waren die Speisen von Kartoffeln, Mehl und Gemüse geprägt. In der Glut gegartes Lakefleisch (Schweinefleisch mit Zwiebeln in Salzlake) und Kartoffeln ist im Spessart seit dem 19. Jahrhundert als Köhleressen bekannt und wird auch heute noch auf Dorffesten zelebriert. Die Rhönforelle und das Rhönschaf sind Spezialitäten aus der Rhön. Sogenannte regionale Küchen haben sich erst richtig in der Neuzeit entwickelt. So sind heute Wildgerichte, Braten, Schnitzel, Hausmacherwurst und Forellen auf den Speisekarten zu finden. Alte Rezepte wurden wiederentdeckt und kreativ neu interpretiert. Die Menschen in den Städten am Main kannten schon im Mittelalter eine bessere Küche als die armen Leute im Spessart, die heute noch durch den trockenen Frankenwein unterstrichen wird.
Viele Wanderwege führen durch die Weinberge am Main.
Kartenmaterial stellen das Bayerische Vermessungsamt (www.ldbv.bayern.de), der Verlag Kompass (www.kompass.de), Fritsch (www.fritsch-landkartenverlag.de) und andere her. Wer sich eine Wanderkarte der geplanten Gegend ausdrucken möchte, findet unter Internetsuche »Wanderkarte ausdrucken kostenlos« verschiedene Möglichkeiten, zum Beispiel www.wanderreitkarte.de. Reiseführer und Wanderkarten gibt es im Buchfachhandel oder in Fremdenverkehrsämtern. Dort sind auch Druckschriften oder Übersichtskarten für spezielle Interessen zu finden, wie zum Beispiel Beschreibung der Museen, Wandertipps oder Erlebnisse für Kinder. Die zuständigen Touristinformationen sind in der Infospalte der Wanderungen angegeben.
Es gibt zahlreiche Internetplattformen wie www.frankentourismus.de, www.rhoen.de, www.spessart-tourismus.de oder www.spessart-mainland.de, die für die Reiseplanung genutzt werden können. Daneben haben alle Regionen, Städte und Fremdenverkehrsorte ihre eigenen Internetauftritte, die in der Infospalte der Wanderungen angegeben sind.
Die herbe Schönheit der Rhön mit den markanten Vulkankuppen begeistert alle Besucher.
Der Platz auf der Weyhershauk ist ein toller Halt (Tour 3).
Stadtmauer, Türme und Fachwerk
Das historische Bild Fladungens macht die nördlichste Stadt Bayerns zu einem bevorzugten Urlaubs- und Ausflugsort mit einem intimen Stadtkern und Freilichtmuseum. Ein Bummel durch die Gärten, Bauernhöfe und in das Wirtshaus des Museums ist ein Weg zurück in die Vergangenheit.
Das »Rhönzügle« fährt zum Freilandmuseum in Fladungen.
Das schönste Erlebnis ist eine Fahrt mit der historischen Dampfeisenbahn »Rhönzügle« durch das Tal der Streu zum Fränkischen Freilandmuseum. Auf der Wanderung durch ausgedehnte Streuobstwiesen öffnen sich immer wieder wunderschöne Blicke auf Fladungen und auf die St.-Gangolf-Kapelle.
ZUM MAULAFFENTURMVom Parkplatz am Freilandmuseum und am 1899 erbauten Bahnhof der Streutalbahn beginnen wir auf der Bahnhofstraße (B 285) zuerst mit der Wanderung durch und um Fladungen. Immer geradeaus kommen wir innerhalb der alten Stadtbefestigung nun auf der Ludwigstraße an der Pfarrkirche St. Kilian aus dem Jahr 1659 vorbei. Zwei Vorgängerkirchen an dieser Stelle sind durch Blitzschlag abgebrannt. Die jetzige Kirche glänzt mit einer Innenausstattung im Stil des Rokokos. Der große Renaissancebau am Marktplatz nach der Kirche ist das Fürstbischöfliche Würzburgische Amtshaus von 1630. Hier sind heute das Rathaus, die Touristinformation und das Rhönmuseum untergebracht. Gegenüber dem Amtsschloss ist der Pranger. Die ringsum stehenden Fachwerkhäuser stammen aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Das Haus mit der Nummer 8 aus dem Jahr 1770 mit dem Brunnen davor war das ehemalige Pfründnerspital. Die Ludwigstraße (B 285) durchbricht am sagenumwobenen Maulaffenturm die Stadtmauer. Dieser Turm von 1335 war einst der Gefängnisturm des Stadtgerichtes. Der Maulaffenturm ist berühmt, weil auf der Straßenseite ein Wasserspeier in Form eines Männchens dem Betrachter sein nacktes Hinterteil zuwendet.
ZUR ST.-GANGOLF-KAPELLEWir überschreiten nach dem Maulaffenturm den ehemaligen Stadtgraben und gehen rechts auf der Brüchser Straße entlang der Gärten im Graben. Nach einem großen Parkplatz laufen wir vor den Bäumen rechts auf einem Feldweg hinab und unten auf der Sandser Straße rechts. Nach 80 Metern geht es links auf einem befestigten Sträßchen hinauf zur Brüchser Straße, die wir so abgekürzt haben. Nach 100 Metern steigen wir links auf der Wurmbergstraße aufwärts und wandern nach 40 Metern links unterhalb der Häuser auf dem Feldweg nach Nordwesten und bleiben in etwa auf dieser Höhenlinie. Bald kommen wir an einem alten Kalksteinbruch vorbei, dessen zwei alte Kalköfen bis in die 1960er-Jahre genutzt wurden. Aus der Höhe schauen wir auf das Dorf Oberfladungen mit seiner Kirche aus dem Jahr 1694. An einer Kreuzung über dem Hof Fallhütte laufen wir links auf einer asphaltierten Straße hinab und auf der alten Steinbrücke über das Flüsschen Streu. Nun sind wir auf dem Streuweg, der uns an die B 285 bringt. Links entlang der Bundesstraße erreichen wir nach 250 Metern rechts den Röllweg, auf dem wir nach Fladungen hinüberwandern. Die Verlängerung nach der Hochrhönstraße ist dann der Lerchenweg und die Flurstraße. Nach dem Sportplatz bleiben wir geradeaus durch die Felder aufwärts und gehen an der Bank mit Aussicht über Fladungen nach links. Nach 40 Metern steigen wir rechts auf der Fahrspur hinauf zur St.-Gangolf-Kapelle