Wandergenuss Elsass und Vogesen - Rainer D. Kröll - E-Book

Wandergenuss Elsass und Vogesen E-Book

Rainer D. Kröll

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Beschreibung

Das variantenreiche Elsass ist eine herrliche Genussregion und das Dach der Vogesen bezaubert durch eine eigentümliche Landschaft. Die kleinen Städte und Dörfer tragen oft ein mittelalterliches Erbe zur Schau und elsässische Weine sind für sich schon ein Genuss. Dieser lustmachende Wanderführer zeigt eine Auswahl der 37 schönsten Wanderungen mit Genussfaktor in dieser Urlaubsregion. Praktisch mit detaillierten Wegbeschreibungen und Karten.

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Blick vom Étang de Jaegerthal ins Schwarzbachtal (Tour 4)

Rainer D. Kröll

Wandergenuss

ELSASS UND VOGESEN

37 spannende Natur- und Kulturerlebnisseauf aussichtsreichen Wegen

Exklusiv für Sie als Leser:

MIT GPS-DATEN ZUM DOWNLOAD

unter: gps.bruckmann.de

Inhalt

Unterwegs im Elsass und in den Vogesen

Praktische Informationen

GENUSS AUF SCHRITT UND TRITT

Touren im Nördlichen Elsass

1Ruinen über dem Steinbachtal2:40 Std.

Der Klassiker der Sandsteinburgen

2Durch Cleebourgs Weinlagen2:40 Std.

An der elsässischen Weinstraße

3Entzückendes Wissembourg2:40 Std.

Von der Genussstadt zum Deutschen Weintor

4Von Jaegerthal nach Windstein2:30 Std.

Burgen über stillen Tälern

5Zum Château de la Wasenbourg2:30 Std.

Fachwerk, mystische Orte und Ruine

6In den Wäldern um Lichtenberg2:20 Std.

Kapellenruine und modernisierte Burg

7Bezauberndes La Petite-Pierre2:50 Std.

Staedtel und bizarre Felsen

8Von Bouxwiller auf den Bastberg2:30 Std.

Steine und Liebe

9Auf den Col du Saverne2:50 Std.

Die Römerstraße über die Vogesen

10Zu den Burgen über Saverne3:10 Std.

Das »Auge des Elsass«

11Am Schiffshebewerk bei Arzviller3:40 Std.

Alte Schleusen und moderne Technik

12Rocher du Sickert und Dabo3:10 Std.

Aussicht von romantischen Felsen

13Auf den mystischen Donon2:10 Std.

Tempelberg der Kelten und Römer

14Von Wolxheim zum Dompeter2:30 Std.

Spuren der Geschichte an der Bruche

 

Touren im Südlichen Elsass

15Um die romanische Stadt Rosheim3:00 Std.

Rosen, Küchenschellen und Gräber

16Von Obernai nach Bœrsch3:20 Std.

Herrliche Orte und große Weine

17Heiliger Mont Sainte-Odile3:00 Std.

Stille Wege um den stark besuchten Berg

18Dambach-la-Ville bis Burg Bernstein2:20 Std.

Edle Weinlagen und weite Wälder

19Auf den Panoramaberg Climont2:20 Std.

Sandsteingipfel mit Fernsicht

20Château du Haut-Kœnigsbourg2:00 Std.

Auf romantischen Wegen und Pfaden

21Saint-Hippolyte bis Bergheim3:10 Std.

Fachwerk und berühmte Weine

22Burgen über Ribeauvillé2:50 Std.

Im »Bilderbuch-Elsass«

23Von Hunawihr nach Riquewihr2:30 Std.

Weltberühmtes Dorf an der Weinstraße

24Ammerschwihr bis Kaysersberg3:00 Std.

Liebenswerte Orte am Rand der Vogesen

25Die Haut Chaumes am Lac Vert3:30 Std.

Seen und Almen am Vogesenkamm

26360°-Panorama auf dem Hohneck1:10 Std.

Wanderung auf dem Vogesenkamm

27Der einprägsame Lingekopf3:00 Std.

Auf dem Circuit Historique 1914–18

28Von Munster nach Gunsbach3:30 Std.

In Albert Schweitzers Heimat

29Zu den Burgen über Eguisheim3:40 Std.

Aussicht über die »Zwiebelstadt«

30Zur Pèlerinage Schauenberg2:30 Std.

Auf dem Jakobsweg bei Gueberschwihr

31Der Klassiker Petit Ballon1:50 Std.

Berühmter Gipfel mit 360°-Panorama

32Zur alten Abtei Murbach3:20 Std.

Von Kloster zu Kloster durch weite Wälder

33Auf den Grand Ballon1:20 Std.

Das hohe Dach der Vogesen

34Rossberg und Thanner Hubel2:50 Std.

Zwei Aussichtsberge in den Südvogesen

35Burg Hohenpfirt und Rossbergturm2:40 Std.

Aussichten über Ferrette

36Zur Chapelle Saint-Brice2:10 Std.

Pfade am Jakobsweg und an der Ligne Maginot

37Zum stolzen Château Landskron2:00 Std.

Auf Grenzwegen zur einst schönsten Burg

 

Bruckmanns Tourenfinder

PS: Meine Freunde und ich

Register

Impressum

Aussicht durch die Fenster des Château du Nouveau-Windstein (Tour 4)

Der Aussichtsturm auf dem Wasenkoepfl (Tour 5)

Am Rathaus im Fachwerkdorf Oberbronn (Tour 5)

Die Chapelle Saint-Denis steht inmitten der Rebflächen (Tour 14).

Die Haut-Kœnigsbourg ist schon von Weitem zu sehen (Tour 20).

Am Obertor in Bergheim (Tour 21)

Ein Blick in das beschauliche Gunsbach (Tour 28)

Kirchenfenster in der Notre-Dame du Schauenberg (Tour 30)

Aussicht von der Burg Hohenpfirt über Ferrette (Tour 35)

PIKTOGRAMME ERLEICHTERN DEN ÜBERBLICK

leicht

mittel

schwer

Gehzeit

Höhenunterschied

Weglänge

ZEICHENERKLÄRUNG ZU DEN TOURENKARTEN

Wandertour

Tourenvariante

Richtungspfeil

Ausgangs-/ Endpunkt der Tour

Bahnlinie mit Bahnhof

S-Bahn

Tunnel

Seilbahn, Gondelbahn

Bushaltestelle

Parkmöglichkeit

Hafen

Autofähre

Personenfähre

Flugplatz

Kirche

Kloster

Burg/Schloss

Ruine

Wegkreuz

Denkmal

Turm

Leuchtturm

Windpark

Windmühle

Mühle

Hotel, Gasthof, Restaurant

Jausenstation

Schutzhütte, Berggasthof (Sommer/Winter)

Schutzhütte, Berggasthof (Sommer)

Unterstand

Grillplatz

Jugendherberge

Campingplatz

Information

Museum

Bademöglichkeit

Bootsverleih

Sehenswürdigkeit

Ausgrabung

Kinderspielplatz

schöne Aussicht

Aussichtsturm

Wasserfall

Randhinweispfeil

Maßstabsleiste

Die Touren im Überblick

Aussicht

10

Zu den Burgen über Saverne

12

Rocher du Sickert und Dabo

16

Von Obernai nach Bœrsch

26

360°-Panorama auf dem Hohneck

33

Auf den Grand Ballon

Kultur am Wegrand

3

Entzückendes Wissembourg

4

Von Jaegerthai nach Windstein

5

Zum Chateau de la Wasenbourg

6

In den Wäldern um Lichtenberg

7

Bezauberndes La Petite-Pierre

8

Von Bouxwiller auf den Bastberg

11

Am Schiffshebewerk bei Arzviller

13

Auf den mystischen Donon

14

Von Wolxheim zum Dompeter

17

Heiliger Mont Sainte-Odile

18

Dambach-la-Ville bis Burg Bernstein

20

Château du Haut-Kœnigsbourg

21

Saint-Hippolyte bis Bergheim

22

Burgen über Ribeauvillé

23

Von Hunawihr nach Riquewihr

24

Ammerschwihr bis Kaysersberg

29

Zu den Burgen über Eguisheim

30

Zur Pèlerinage Schauenberg

32

Zur alten Abtei Murbach

35

Burg Hohenpfirt und Rossbergturm

37

Zum stolzen Château Landskron

Ruhe und Natur

1

Ruinen über dem Steinbachtal

9

Auf den Col du Saverne

34

Rossberg und Lhanner Hubel

36

Zur Chapelle Saint-Brice

Einkehr

2

Durch Cleebourgs Weinlagen

15

Um die romanische Stadt Rosheim

19

Auf den Panoramaberg Climont

25

Die Haut Chaumes am Lac Vert

27

Der einprägsame Lingekopf

28

Von Munster nach Gunsbach

31

Der Klassiker Petit Ballon

Unterwegs im Elsass und in den Vogesen

Das Elsass ist ein sehr abwechslungsreiches Urlaubsgebiet. Die Ebenen und die Vorberge der Vogesen mit den Weinanbaugebieten liegen im klimatisch begünstigten Rheingraben. Die Burgundische Pforte zwischen Vogesen und Jura lässt milde, mediterrane Luft in das Rheintal fließen. Das Frühlingserwachen der Natur setzt hier früher ein als anderswo. Wenn in den Vogesen noch der Winter herrscht, zeigen sich in der elsässischen Ebene schon die ersten Blumen. Bereits die Römer nutzten das milde Klima für den Weinbau.

Die hohen Berge der Vogesen sind den Westwinden ausgesetzt, was den Gipfeln und Graten manchmal durchaus Bedingungen der Hochgebirge bescheren. Glaziale Bergseen liegen wie glitzernde Juwelen in den grünen Tälern und auf den Hochflächen. Die besiedelten Täler zeichnen sich durch jahrhundertealte Kultur und Tradition aus. Der stille Sundgau im Süden ist etwas für Ruhe suchende Genießer. Noch heute ist das Elsass geprägt von kleinen Städten und Dörfern, vom Weinbau und vom Rhein. Rasante Moderne und alte Substanz in den lebenswerten Städten sowie ein Mix aus französischer und elsässischer Küche machen die Region zu einem beliebten Reiseziel. Das Elsass gehört zu den reizvollsten Landschaften Europas. Die Gegend hat etwas Heiteres und Entspanntes und lässt die Zeit langsamer vergehen. Kultur und Tradition bestimmen die Abläufe. Hier lässt es sich gut leben und gut Urlaub machen.

Das Château Luetzelstein steht auf einem Felssporn (Tour 7).

Nach der Veröffentlichung der Wanderführer Elsass und Vogesen und Vergessene Pfade Elsass und Vogesen habe ich mich sehr gefreut über den Auftrag zu vorliegendem Buch Wandergenuss Elsass und Vogesen. Die Recherche vor Ort an den vorherigen Büchern dauerte jeweils drei Monate, während deren ich in der Region gelebt habe. Wieder drei Monate im Elsass verbringen zu dürfen und neue sowie bekannte Gipfel und Orte besuchen zu dürfen, ist ein echtes Glück. Das bedeutet herrliche Landschaften wiederzusehen, bekannte Ferme Auberges, Restaurants und Weingüter wiederzubesuchen.

Auf dem Weg zum Petit Ballon (Tour 31)

Die Destination ist nicht unendlich, so gibt es in diesem Buch Wanderungen, die schon in meinen anderen Büchern erschienen sind. Aber die Touren in diesem Buch mit dem Thema »Genusswandern ...« wurden in diesem Sinne total überarbeitet, meist verkürzt und auch alle erneut begangen. So leuchten sie in neuem Gewand.

Das Thema »Wandergenuss Elsass und Vogesen« erlaubte mir auch eine neue Entdeckungsreise unter anderem Gesichtspunkt. Mit diesem Thema des Wandergenusses bin ich zum Entdecker und Experten der Genüsse geworden. So habe auch ich für das Buch Wandergenuss Elsass und Vogesen wieder Neues entdeckt oder bereits Bekanntes wiedergesehen und unter dem Aspekt Vergnügen neu erlebt. Mit der Fertigstellung dieses Buchs habe ich nun fast 120 herrliche Wanderungen im Elsass und in den Vogesen hinter mir. Wenn Sie sich an einigen der beschriebenen Routen mit Genusserlebnis erfreuen, bin ich zufrieden.

 

Die romanische Burgkapelle im Château du Haut-Barr (Tour 10)

Praktische Informationen

Reisen im Elsass

Am bequemsten überallhin kommt man mit dem eigenen Auto. In entlegenen Tälern und auf den Vogesen gibt es aber oft keine Tankstellen. Gute Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln bieten die Orte, die mit der Bahn erreichbar sind. Fast jedes Dorf wird von einem Bus angefahren, und trotzdem sind diese Verbindungen für Wanderer kaum brauchbar. Die Fahrpläne sind in erster Linie für die Arbeits- und Schulbedingungen aufgestellt. Bei drei Touren in diesem Buch ist der Startpunkt nur mit dem Auto oder mit dem Taxi zu erreichen.

Aktuelle Fahrplanauskünfte zu Bahn und Bus: www.fluo.eu und Bus Route des Crêtes: www.navettedescretes.com

Aussicht

Ruhe und Natur

Kultur am Wegrand

Einkehr

Die Touren

Die Wanderungen sind eher kurz gewählt, um Zeit für die genussvollen Dinge neben dem Weg zu lassen. Die Genusstouren in diesem Buch sind in vier Kategorien unterteilt, mit jeweiligem Schwerpunkt bei »Aussicht«, »Ruhe und Natur«, »Kultur am Wegrand« oder »Einkehr«. Sicher liegt der Wandergenuss bei der einen oder andere Tour in mehreren dieser Rubriken, sodass sich der Autor für das seiner Meinung nach hervorstechendste Merkmal entschieden hat. Hierzu findet sich bei jeder der 37 Touren ein Tippkasten mit dem entsprechenden Symbol.

Die Einordnung der Touren für Kindertauglichkeit im Tourenfinder in diesem Buch wird ganz einfach mit 300 Höhenmeter Aufstieg begrenzt. Die Leistungsfähigkeit der Kinder ist jedoch stark abhängig vom Alter, von der Kondition und von ihrem Willen.

Die Wandergebiete sind in zwei Gruppen gefasst und so nummeriert, wie eines der Gebiete in etwa im Zusammenhang bereist werden kann.

Nördliches Elsass begrenzt durch den Pfälzer Wald im Norden, Lothringen im Westen und Rhein im Osten. Als südliche Abgrenzung wurde das Bruchetal gewählt. Dieses Flußtal ist eines der längsten Täler der Vogesen. Die Bruche entspringt in den Vogesen am Climont (Tour 19). Bei Mutzig tritt sie durch die Vorhügelkette in die Oberrheinische Tiefebene ein und tangiert Molsheim. Sie mündet nach 77 Kilometern bei Straßburg in die Ill. Das nördliche Elsass umfasst die Landschaften das Krumme Elsass, den Naturpark der Nordvogesen, das Hanauer Land und den Landstrich Kochersberg zwischen Saverne und Straßburg.

Südliches Elsass begrenzt vom Bruchetal im Norden, Lothringen im Westen und Rhein im Osten. Die Vogesen vom Dabo nach Süden. Als südliche Abgrenzung bietet sich natürlich das Ende der Vogesen am Belforter Land an. Dies beinhaltet den Naturpark der mittleren und südlichen Vogesen. Die Ballon-Vogesen und der Sundgau an der Schweizer Grenze liegen auch in diesem Bereich.

Französische Begriffe für Wanderer

Beste Jahreszeit und Tageszeit

Natürlich ist ein Urlaub im Elsass in den Sommermonaten am besten. Aber herrlich ist auch der Herbst mit seinen unvergleichlichen Farben, und das Wetter kann stabiler sein als im Sommer. Wer Blumen liebt, wird sich je nach Höhenlage am Frühling oder am Frühsommer orientieren. Außerdem sind die Regionen unterschiedlich einzustufen. Die Vogesen sind von den rauen westlichen Luftströmungen beeinflusst und haben eine viel kürzere Vegetationszeit. Anders die großen Täler und noch mehr die Weingebiete im Rheintal. Hier ist deutlich der Einfluss der warmen Luftströmungen aus der Burgundischen Pforte spürbar. Sowohl im Frühjahr als auch im Herbst lässt sich da die Urlaubszeit deutlich ausdehnen. Entscheidend für die Durchführung einer Wanderung ist allemal die Höhenlage. Während in der Rheinebene die Blumen blühen und der Wein wächst, liegen in den hohen Vogesen mitunter auch im Mai noch Schneefelder, die gerade die ersten Narzissen freigeben. Selbst die Route des Crêtes, die Vogesenhochstraße, ist manchmal erst ab Mai geöffnet.

Viele Elsässer sind Bergfreunde und an Wochenenden massenhaft unterwegs. Frühaufsteher sind aber nicht viele. So ergibt eine frühe Startzeit oftmals eine ruhige Tour und alleiniges Gipfelglück.

Blumenwiese mit Schlangenknöterich am Hohneck (Tour 26).

Wetter

Jeder Wanderer steht in der Eigenverantwortung, sich zur Wetterlage zu informieren. Die aktuellen Wetteraussichten zeigt am besten einer der Wetterberichtanbieter oder örtliche Webcams im Internet: www.wetteronline.de/wettertrend/vogesen oder www.meteofrance.com/accueil.

Ausrüstung

Wasserdichte knöchelhohe Bergschuhe mit bester Sohle sind wohl mit die wichtigsten Ausrüstungsgegenstände in den Vogesen. Sonnen- und Regenschutz, wobei ein stabiler Regenschirm gute Dienste leistet, solange kein Wind mit im Spiel ist. Eine Regenjacke ist unverzichtbar, führt selbst in modernster Ausführung jedoch im Gegensatz zum Regenschirm bei entsprechender Wärme zu starkem Schwitzen. Zur Ausrüstung gehören eine schnelltrocknende Wanderfunktionshose, ein guter Rucksack gefüllt mit Notproviant, ausreichend Flüssigkeit, ein Wechselshirt und eine Notfallapotheke. Teleskop-Bergstöcke und Mobiltelefon (nicht immer besteht Netz) sind in den Vogesen zur Sicherheit ebenfalls nötig. Oft wird ein Kälteschutz vernachlässigt, besonders wenn schönes Wetter am Himmel steht. Was aber, wenn sich einer verletzt und am Boden gelagert werden muss? Wenn dann noch Nässe dazukommt, wird es gefährlich.

Sundgauer Fachwerkhäuser zeigen die gemütliche Seite der Region (Tour 36).

Anforderungen

Orientierung in den Himmelsrichtungen und die Fähigkeit, Karten zu interpretieren, sind Voraussetzungen für die Wegfindung. Der in den Anforderungen verwendete Begriff Trittsicherheit bedeutet die Fähigkeit zu haben, sich beim Wandern in unwegsamem Gelände sicher bewegen zu können. Nach der international gültigen Wegeklassifizierung Leicht, Mittel und Schwer, enthält dieses Wanderbuch nur leichte Touren mit der Farbe Blau und mittelschwere Touren mit der Farbe Rot.

Gefahren und Sicherheit

Die persönliche Leistungsfähigkeit kann besonders bei Hitze falsch eingeschätzt werden. Umkehren oder Abkürzen der Wanderung ist kein Zeichen von Schwäche, sondern Klugheit. Es geht um Wandergenuss, nicht um Höchstleistung. Bei Wanderungen in den Vogesen ist schneller Wetterwechsel durchaus eine Gefahr. Ein aufziehendes Gewitter mahnt zur Vorsicht.

Am Lac Vert – der grüne See der Vogesen (Tour 25)

Erfahrene Bergwanderer beobachten an jedem sich bietenden Fixpunkt ihren Höhenmesser und justieren ihn erneut. Denn steigt die Angabe des Höhenmessers von einem Fixpunkt zum nächsten erheblich an, bedeutet dies einen Luftdruckabfall und lässt eine schnelle Wetterverschlechterung voraussehen.

Notruf Polizei, Notarzt, Feuerwehr: 112 Bergrettung in Frankreich: 15

Notrufsignal: Optisch oder akustisch 6 Signale hintereinander mit 10 Sekunden Abstand

Unter dem mächtigen Rocher du Blanc (Tour 7)

Gehzeiten, Höhenmeter und Richtungsangaben

Die Gehzeiten sind reine Zeiten unterwegs ohne Pausen. Sie wurden in eigener Erfahrung subjektiv ermittelt. Auf orografische Bezeichnungen wurde zugunsten der Allgemeinverständlichkeit verzichtet. Abzweige und Richtungswechsel sind im Text meist trotz Wegweiser beschrieben, denn die können ja mal fehlen.

Die Höhenangaben entstammen zuallererst den Karten, denn die haben Geografen erfasst, dann erst aus dem ständig justierten Höhenmesser und schließlich den Beschilderungen in der Natur. Bei den Angaben des Höhenmessers sind aber immer Ungenauigkeiten möglich, weil diese wegen der Veränderung des Luftdrucks durch Wetterwechsel variabel sind. Die angegebenen GPS-Daten sind vor Ort in freier Natur erhoben, unterliegen jedoch manchmal nicht geringen Messabweichungen durch die Umgebungs- und Umweltbedingungen.

Anforderungen

Leicht: einfache Wanderung auf guten Wegen und Pfaden ohne ausgesetzte Stellen, die aber auch ohne Markierung sein können. Orientierungssinn und Trittsicherheit werden benötigt.

Mittel: mittelschwere Wanderung, die gute Kondition, Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und Orientierungssinn erfordert. Ausgesetzte Passagen auch mit Seilversicherungen möglich. Alpine Erfahrung ist nötig.

Schwer: anspruchsvolle Bergtour mit hoher Anforderung an die Kondition, Schwindelfreiheit und Trittsicherheit. Enthält ausgesetzte Passagen und leichtere Klettereien am Fels. Ein gutes Orientierungsvermögen ist unbedingt geboten. Ausgeprägte alpine Erfahrung wird vorausgesetzt.

Wegweiser und Markierungen

Wenn vorhanden, sind in den Wegbeschreibungen die Markierungen der Wanderwege angegeben. Verschiedenartig geschriebene Ortsnamen sind vorrangig den Karten entnommen, dann erst der Beschilderung in der Landschaft.

Einkehrmöglichkeiten

Einkehrmöglichkeiten in Restaurants und Ferme Auberges sind angeführt. Die Öffnungszeiten sind jedoch je nach Jahreszeit unterschiedlich. Erkundigen Sie sich daher selbst anhand der Telefonnummern.

Naturschutz

Geschützte Pflanzen sind in allen ihren Teilen geschützt und sollten auch nicht zertreten werden. Wir müssen daher auf den Wegen bleiben und dürfen keine »Abkürzer« benutzen und keine weglose Wildnis betreten. Auch wenn an einigen Stellen eine geschützte Art in großen Mengen wächst, bleibt dies eine bedrohte Art und darf nicht gepflückt werden. Die in den Vogesen massenweise auftretenden Narzissen sind sowieso giftig.

Wildtiere benötigen besonders in den Bergen ihre Ruhezonen. Aus meiner berufsbezogenen forstlichen Fachkenntnis wurden bei allen beschriebenen Wanderungen keine Wildeinstandsgebiete durchquert. Ebenso wurde weglose Wildnis gemieden.

Regionale Küche und Versorgung

Die regionale Küche im Elsass ist eine geglückte Synthese alemannischer Deftigkeit und französischer Raffinesse. Der elsässische Karikaturist Tomi

Ungerer meinte zur elsässischen Küche: »Französische Qualität und deutsche Portionen«. Beispiele für traditionelle elsässische Küche sind das Baeckeoffe und das Choucroute oder die Tourte Alsacienne, jeweils deftige Fleischgerichte mit Kraut.

Der Einkauf in Supermärkten erfreut wegen der großen, appetitlichen Auswahl. Nicht zu vergessen die Weine. Es besteht die Gefahr, dass sich die Geschmacksknospen an den erfrischenden Cremant und Riesling oder an die Fülle des Pinot Noir gewöhnen.

Das Schild »Ferme Auberge« in den Vogesen ist meist mit einem guten, aber üppigen Erlebnis verbunden. In entlegenen Tälern und auf den Vogesen gibt es jedoch oft keine Läden. Viele Ferme Auberges geben frische Milchprodukte und Käse ab und bedienen auch gerne hungrige Wanderer.

Interessante Internetadressen

www.frankreich-info.de/reisen/elsass

Urlaubsmöglichkeiten im Elsass unterteilt in Regionen und Städte

www.tourisme-alsace.com

Virtuelle Elsassreisen mit Schwerpunkt Kultur

www.france-voyage.com

Streckenideen für den Elsassurlaub, Städte, Gastronomie, Unterkünfte

www.elsass-geniessen.de

Themenreisen: Orte, Kirchen, Kunst, Museen, Familie, Aktivurlaub

www.elsass-netz.de

Reisetipps und Reiseführer der Elsässer Regionen

www.elsass-weinstrasse.com

Urlaubsträume entlang der Weinstraße

www.valle-munster.eu

Wegweiser durch das Feinschmeckertal mit Kultur und Sport

Die Landschaft

Vor 35 Millionen Jahren entstand der Oberrheingraben als Bruchzone der Erdkruste, die mit der Auffaltung der Alpen zusammenhing. Durch die Sedimente des Rheins wurde der Graben wieder aufgefüllt. An den Rändern hoben sich der Schwarzwald und die Vogesen heraus. Die Vogesen gliedern sich in die nördlich des Bruchetals liegenden Nordvogesen und die Südvogesen südlich der Bruche. Die Nordvogesen, auch Sandsteinvogesen genannt, erreichen mit dem Rocher de Mutzig und Donon knapp über 1000 Meter Höhe. Die Berge der Nordvogesen sind bis zur Zaberner Steige meist tafelartig geformt, der sich nördlich anschließende Wasgau (frz.: Vasgovie) (nördlicher Teil der Nordvogesen und südlicher Pfälzerwald) ist durch Bergformen wie Kegelberge und bizarre Sandsteinfelsen gekennzeichnet. Dagegen besitzen die Berge der Südvogesen häufig die Form einer Rundkuppe (Belchen, frz.: Ballon), die durch Erosion und Gletschertätigkeit zu erklären ist und deren markanteste Vertreter das sogenannte Belchen-System bilden. In den Südvogesen liegen die höchsten Erhebungen der Vogesen mit über 1400 Metern.

Störche sind im Elsass überall zu sehen.

Oberrheinischer Museumspass

Der »Museums-PASS-Musées« ist die Eintrittskarte für über 320 Museen, Schlösser und Gärten in Deutschland, Frankreich und in der Schweiz. Ab dem ersten Museumsbesuch hat der Karteninhaber ein Jahr lang freien Eintritt in die Dauer- und Sonderausstellungen der Mitgliedsmuseen. Preis: Jahrespass 112,– €, www.museumspass.com.

Im Salon de The findet der Wanderer ein gutes Frühstück.

Karten

Club Vosgien 1:50000, IGN 1:25000, Kompass 1:50000. Die Karten des Club Vosgien sind in den Touren angegeben.

Touren im Nördlichen Elsass

Blick über das bezaubernde Dorf Cleebourg (Tour 2).

Die Grundmauern eines alten Tempels auf dem Donon (Tour 13).

Die Teufelsbrücke auf den Felsen am Château du Haut-Barr (Tour 10).

Beim alten Waschhaus am Canal de la Bruche in Ergersheim (Tour 14).

1 Ruinen über dem Steinbachtal

Der Klassiker der Sandsteinburgen

Von Niedersteinbach wandern wir am Steinbach entlang zum malerischen Obersteinbach, über dem das Château du Petit-Arnsberg aus dem Wald ragt. Durch schönen Mischwald gelangen wir zu den Châteaux du Wasigenstein und zu bizarren Felsen.

Besonderer Genuss: Ruhe und Natur

Tourencharakter

Leichte, vorwiegend schattige Tour, meist auf Pfaden und Naturwegen mit deutlichen Anstiegen durch Wälder. Im Ortsgebiet auf Straßen

Ausgangs-/Endpunkt

Parkplatz am westlichen Ortsausgang von Niedersteinbach GPS N49°01’57.5” E07°42’27.6”

Anfahrt

Auto Auf der D 3 von Wissembourg über Lembach nach Obersteinbach

Bus Mit der Linie 317 von Wissembourg nach Niedersteinbach (www.fluo.eu)

Gehzeiten

Parkplatz Niedersteinbach – Hortus Hymenoptera 0:20 Std. – Château du Petit-Arnsberg 0:25 Std. – Langenbach 0:15 Std. – Châteaux du Wasigenstein 0:30 Std. – Klingelfels 0:20 Std. – Col du Goetzenberg 0:10 Std. – Parkplatz Niedersteinbach 0:40 Std.

Einkehr

Hôtel Restaurant Au Cheval Blanc, Rue Principale 11, F-67510 Niedersteinbach, Tel. 0033/(0)3/88 09 55 31, www.hotel-cheval-blanc.fr

Karten

Club Vosgien/IGN, Blatt 2/8, 1:50 000

Touristinformation

Place de l’Hôtel de Ville 6, F-67110 Niederbronn-les-Bains, Tel. 0033/(0)3/88 80 89 70, www.tourismus-niederbronn.de

Hinweis

Bergschuhe und Trittsicherheit erforderlich

Zum Hortus Hymenoptera Vom Parkplatz an der D 3 am westlichen Ortsende von Niedersteinbach beginnt die Wanderung am südlichen, hinteren Ende des Parkplatzes mit der Markierung gelbes Rechteck. Auf einem Steg queren wir den Steinbach und wenden uns rechts nach Westen, entgegen der Fließrichtung. Zunächst auf dem Pfad und später auf dem Fahrweg kommen wir nach Niedersteinbach. Nach dem ersten Haus gegenüber einem Weiher beginnt der wunderbare Hortus Hymenoptera. Der Garten ist ein besonderer Naturgarten, der den Insekten und den Menschen Platz lässt (siehe Infokasten).

Zum Château du Petit-Arnsberg Der Weg wird zur asphaltierten Rue du Wittberg, die vor einem überdachten Waschhaus nach rechts abbiegt. An der Kreuzung wandern wir nach links auf der Rue Principale (D3) weiter und kommen bald an der Kirche vorbei. Das kleine Obersteinbach im Naturpark Nordvogesen zeigt seine hübschen Fachwerkhäuser in der Beschaulichkeit zwischen den bewaldeten Hügeln mit den prägnanten Sandsteinfelsen. Über den Dächern von Obersteinbach ragt das Château du Petit-Arnsberg aus dem Wald.

Im Hortus Hymenoptera entsteht Lebensraum für Insekten.

Dann tangieren wir das blaue regionale Burgenmuseum Maison des Châteaux Forts. Das nächste große Gebäude ist das Rat- und Schulhaus, nach dem rechts die Rue du Schlossberg an einem kleinen Friedhof vorbei nach oben führt. Am Schluss stößt der steile Pfad an eine Forststraße, der wir nach rechts folgen. Nach 200 Metern steigen wir vor der Rechtskurve links die kleine Treppe mit Burgensymbol zum Schlossbergfelsen hinauf. Der Pfad leitet genau zum Château du Petit-Arnsberg. Sie ist die kleinste Elsässische Burg, deren Buckelquader des Mauerwerks für eine Entstehung in Staufischer Zeit, Mitte des 13. Jahrhunderts, sprechen. 1335 wurde die Burg, die dem Raubritter Friedrich von Wasigenstein als Versteck diente, belagert und erobert. Heute sind noch interessante Gänge und Treppen im Fels sowie der Torturm zu erkunden.

Über Obersteinbach ragt das Château du Petit-Arnsberg aus dem Wald.

Zum Langenbach 400 Meter nach der Burgruine steigen wir am Wolfsfelsen auf die Fahrstraße hinab und gehen nach Norden mit der Markierung rote Raute und Burgensymbol in Richtung Wasigenstein weiter. Schon nach 10 Metern geht es rechts hinunter und dann nach links. Nach einem eingezäunten Grundstück halten wir uns rechts hinab über eine Wiese. Ganz unten im Langenbachtal müssen wir links und dann rechts auf einem Steg über den Langenbach.

Genuss für das Auge im Hortus Hymenoptera

Hortus Hymenoptera ist lateinisch und bedeutet Hautflügler-Garten. Es ist ein Garten für Insekten und für Menschen. Das Besondere ist die Gliederung in drei Zonen: Pufferzone, Hotspot-Zone und Ertragszone. So entsteht Lebensraum für Insekten und andere Tiere. Zusätzlich ist genug Platz vorhanden, um gesunde Lebensmittel anzubauen.

Die Pufferzone grenzt den Garten nach außen durch eine Hecke ab. In der Hotspot-Zone herrscht Vielfalt. Die auf abgemagerten Böden wachsenden Blumenwiesen und die Reisighaufen, Totholzstämme, Steinhaufen und Sandhügel schaffen Lebensraum für Tiere. Die Ertragszone mit Gemüseanbau funktioniert als Permakultur in einem geschlossenen Nährstoffkreislauf ohne Einsatz von Pflanzenschutzmittel und Dünger. Es gibt ein Hortus-Netzwerk, in dem viele Menschen durch ihren Garten der Natur mehr Raum geben. Der private Hortus Hymenoptera in Obersteinbach kann bei Voranmeldung im Rahmen einer Führung besichtigt werden (Rue Principale 7, F-67510 Obersteinbach, Tel. 0033/(0)6/51 82 57 01, www.hymenoptera.fr).

Zu den Châteaux du Wasigenstein Nach dem Bach geht es links auf dem zweiten, flacheren Weg aufwärts in Richtung Wasigenstein. Bald ist links durch die Vegetation die große Doppelburganlage zu sehen. Am Vorplatz mit der Zisterne und dem raffinierten Wassersammelsystem erreichen wir die Châteaux du Wasigenstein aus dem 12. Jahrhundert. Die Zeit verfliegt hier im Nu, denn die Anlage hat viele erhaltene Felsentreppen, Durchgänge, einen Wohnturm und eine teilweise erhaltene Schildmauer aus Buckelquadern. Die Burgen wurden auf zwei voneinander getrennten Felsriffen erbaut. Die obere Burg Großwasigenstein auf dem östlichen Teil des Felssporns und die untere Burg Kleinwasigenstein auf dem westlichen Felssporn aus rotem Buntsandstein. Im Dreißigjährigen Krieg wurden sie 1635 zerstört und sind seit dieser Zeit Ruinen. Die Schlucht zwischen den beiden Burgen soll der Schauplatz der im Walthari-Lied beschriebenen Kämpfe sein. Walther von Aquitanien ruhte sich hier mit seiner geliebten Hildegund aus. Als sich die Burgunder unter ihrem König Gunther näherten, stellte Walther sich taktisch geschickt in dem engen Felsenspalt auf und tötete elf Kampfgenossen Gunthers im Einzelkampf. Am folgenden Morgen kam es zum entscheidenden Kampf zwischen Gunther und Walther. Hildegund stiftete Frieden und wusch die Wunden der Verletzten aus. Walther und Hildegund zogen nach Aquitanien und lebten dort als königliches Paar. Das Walthari-Lied ist eine lateinische Heldendichtung aus dem 10. Jahrhundert. Es beschreibt die germanische