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Landschaftlich oft herb und dennoch lieblich: So präsentiert sich die Eifel dem Wohnmobilisten. Vulkane und Maare sind beliebte Reiseziele, aber bei weitem nicht alles, was die Eifel zu bieten hat. Die Eifel ist auch das Land der Burgen sowie der kleinen Städte und Dörfer mit Charakter. Lassen Sie sich und Ihr Wohnmobil ortskundig und genussreich durch die Eifel lotsen – sei es für ein Wochenende oder eine mehrtätige Auszeit aus dem Alltag.
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Seitenzahl: 144
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KLEINE AUSZEITEN IN DER
-EIFEL-
EINLEITUNG
Land der Vulkane und Maare
Natur und Kultur erleben in der Eifel
1Weltkulturerbe Aachen
Geschichte und Kultur
2Viel geliebtes Monschauer Land
In der historischen Tuchmacherstadt an der Rur
3Naturpark Hohes Venn-Eifel
Wandern über urtümliche Hochmoore und Heide
4Im Nationalpark Eifel
Genuss zwischen Wald, Wasser und Wildnis
5Im Eifeler Kalkkuppenland
Römer und historische Orte
6Naturgenuss im oberen Ourtal
Im Deutsch-Belgischen Naturpark
7Entdeckungen im Prümer Land
Urlaub in der Schneifel und Hocheifel
8Land der Vulkane und Maare
Die Vulkaneifel um Gerolstein und Daun
9Vulkane, Motoren und Krimis
Hohe Eifel
10Sehnsuchtsplätze der Romantik
Rotwein und Fachwerk im Ahrtal
11Landurlaub für ermüdete Seelen
Maifeld und die Eifeler Moselberge
12Vulkanregion Laacher See
SteinZeiten, Römerwelten und Natur in der Osteifel
13Felsenland Südeifel
Im Deutsch-Luxemburgischen Naturpark
14Bitburg und Bitburger Land
Die Einkaufs- und Bierstadt der Südeifel
Orts- und Sachregister
Impressum
Nicht nur in den Moselbergen gibt es enge Straßen (Ziel 11).
Aachen
Monschauer Land
Naturpark Hohes Venn-Eifel
Nationalpark Eifel
Eifeler Kalkkuppenland
Oberes Ourtal
Prümer Land Schneifel und Hocheifel
Vulkaneifel um Gerolstein und Daun
Hohe Eifel und Nürburgring
Rotwein und Fachwerk im Ahrtal
Maifeld und die Eifeler Moselberge
Laacher See
Felsenland Südeifel
Bitburg und Bitburger Land
Landschaft bei Michelsberg in den Ahrbergen (Ziel 10)
Die Eifel bietet eine Fülle an regionalen Produkten.
Herrliche Farben des Herbstes
Auch wer noch nie in der Eifel war, kennt sie vom Hörensagen als Landstrich der Maare und Vulkane. Das ist zwar korrekt, doch greift diese Charakterisierung viel zu kurz. Wer die Eifel richtig bereist, ist überrascht von der Vielfältigkeit der Landschaft, der Kultur und den Möglichkeiten zur Urlaubsgestaltung. Zwischen Ahrtal, Rhein, Mosel und Grenze im Westen erstrecken sich vulkanische Landschaften, mystische Hochmoore im Hohen Venn, Wald, Wasser und Wildnis im Nationalpark Eifel, das Eifeler Kalkkuppenland, Naturerlebnisregionen der Flusstäler, das Rotweinparadies Ahrtal und das fantastische Felsenland Südeifel. Das Kulturgut umfasst Steinzeithöhlen, Bauten der Römer, Burgen, Schlösser, Klöster und historische Fachwerkstädte, nicht wenige davon zählen zum Weltkulturerbe.
Urlauber atmen in der dünn besiedelten Eifel saubere Luft, während sie auf ausgebauten Radwegen das Land erkunden, sich auf 500 Kilometern Mountainbike-Routen austoben, in Wanderschuhen durch die Wälder und über die Höhen streifen, Fliegenfischen, einen Ausritt wagen oder in einem Biergarten den Tag mit regionalen Speisen genießen. Im Winter kommen Besucher, um die schönen Weihnachtsmärkte zu erleben oder mit den Langlaufskiern in die Loipen einzusteigen. Sehenswertes erwartet die Gäste in den geschichtsträchtigen Städten, Museen und Burgen. Die Eifel ist das Land der Burgen und somit eine Fundgrube für Romantiker und Privatforscher der Geschichte.
Mit einem kleinen Wohnmobil kommt man bequem überall hin. Auf kleineren Ortsverbindungsstraßen in abgelegenen Gegenden stoßen größere Wohnmobile an ihre Grenzen. Besonders Parkplätze an den Sehenswürdigkeiten und in Städten können ein Problem darstellen. Glücklich, wer ein Fahrrad oder E-Bike besitzt. In den kleinräumigen Zielgebieten lässt sich von einem Camping- oder Stellplatz aus alles gut erkunden. Gut, dass es da auch die Regionalbahnen wie zum Beispiel im Ahrtal oder im Kylltal gibt, die Wanderern auch weitere Erkundigungen ohne Wohnmobil ermöglichen. In der Saison werden auch touristische Buslinien angeboten, damit man die langen Wanderrouten schaffen kann. Anspruchsvolle Touren wie der 100 Kilometer lange Ahrsteig, der 300 Kilometer lange Eifelsteig, der 120 Kilometer lange Römerkanal-Wanderweg und der 120 Kilometer lange Radweg auf der Eifel-Höhen-Route lassen sich so organisieren (Hinweise sind in den Zielgebieten angegeben oder man bekommt in den örtlichen Touristinformationen Auskunft). Ein Kontakt zu den Touristinformationen lohnt immer, denn es stehen oft Fahrpläne, besondere Tickets und Gästekarten zur Verfügung, die Vergünstigungen bedeuten. Auch in den Städten gibt es für Touristen eigene Ticket-Angebote, beispielsweise in Aachen (avv.de).
Die Ziele stellen Kurztrips für die Reise mit dem Wohnmobil dar. Dabei kann nach Lust und Laune zwischen Städtetouren, Naturgebieten und stiller Urlaubsgegend gewählt werden. Es sind Ziele mit Genussfaktor, Abenteuer, Natur und Erholung. Natürlich lassen sie sich auch für einen längeren Aufenthalt kombinieren.
Beispiele für Wanderungen, Kanufahrten oder Radtouren sowie empfehlenswerte Einkehrmöglichkeiten sind im Text für die schnelle Orientierung mit entsprechenden Symbolen versehen. Über weitere Freizeitmöglichkeiten geben die Touristinformationen oder entsprechenden Internetplattformen Auskunft (tourenplaner-rheinland-pfalz.de, traumpfade.info, naturwanderpark.eu, eifelsteig.de, trailpark.de, eifelzupferd.de, vulkan.bike und viele andere Seiten der Orte, Städte und Regionen).
Aussicht in das grüne Prümtal
Die Eifel ist das Land der Pferde.
Reiseführer, Wander- und Radwegkarten gibt es im Buchfachhandel (zum Beispiel die Freizeitkarten 1:50 000 der Landesvermessungsämter oder des Eifelvereins). Die örtlichen Touristinformationen und überregionalen Fremdenverkehrsämter halten eine große Menge an meist kostenlosen Informationsbroschüren und Karten bereit. Hier sind auch Informationen für spezielle Interessen zu finden wie etwa Radkarten, Übersicht der Museen und Campingplätze, Wandertipps, Erlebnisse für Kinder, Golfplätze, Wellness oder die Broschüre Eifel zu Pferd und vieles mehr. Es lohnt sich immer, bei den örtlichen Touristinformationen vorbeizuschauen oder sich Material vorab schicken zu lassen. Die zuständigen Anlaufstellen sind jeweils am Ende der Zielbeschreibungen angegeben.
Es gibt viele Internetplattformen, die für die Reiseplanung in die Eifel genutzt werden können. Daneben haben alle Städte und Fremdenverkehrsorte ihre eigenen Internetauftritte.
Für Anreise und Urlaubsplanung: eifel.info, eifel-direkt.de.
Für allgemeine Informationen und Führer durch die Regionen: eifelfuehrer.de, nordeifel-tourismus.de, geopark-vulkaneifel.de, gesundland-vulkaneifel.de.
Natürlich ist ein Urlaub in der Eifel in den Sommermonaten am schönsten, auch weil es für Aktivitäten selten zu heiß ist, denn in der Eifel herrscht eher gemäßigte Wärme. Anders ist das im warmen Ahrtal. Herrlich ist der Herbst mit seinen unvergleichlichen Farben und das Wetter kann stabiler sein als im Sommer. Wer Blumen liebt, wird sich am Frühling oder am Frühsommer orientieren. Aber auch der Winter hat seine Reize. In der Eifel gibt es Wintersportgebiete wie beispielsweise Schwarzer Mann in der Schneifel. Die Weihnachtsmärkte wie in Monschau und Aachen sind berühmt.
Der Westen der Eifel gilt als regenreich, doch der Osten (und besonders das Ahrtal) ist eher gemäßigt. Für die aktuellen Wetteraussichten eines bestimmten Ortes benutzt man daher am besten eine der örtlichen Wetterstationen. Allgemeinere Wettervorhersagen halten einige Internetplattformen wie zum Beispiel wetteronline.de bereit.
Auch heute noch ist die Eifel großflächig landwirtschaftlich geprägt.
Leckeres Angebot in einer Bäckerei in Monschau (Ziel 2)
Die Eifel ist ein herrliches Wandergebiet. Fernwanderwege, Eifelschleifen, Eifelsteig und unzählige Themenwanderwege wie etwa die fantastische Buntsandsteinroute durchziehen die Täler und Höhen. Alle Pfade sind im Gelände bestens ausgeschildert. Einige der Wandervorschläge sind dem Buch »Historische Pfade Eifel« (Bruckmann Verlag) des Verfassers entnommen, in dem sich genaue Wegbeschreibungen befinden. Viele der ausgeschilderten Radwege wurden auf stillgelegten Bahntrassen angelegt und weisen daher keine starken Steigungen auf.
Die traditionellen Speisen in der Eifel galten lange Zeit als »Armeleuteküche«. Die Menschen waren auf die Produkte ihrer eigenen Landwirtschaft auf mageren Böden angewiesen. Zutaten aus dem Stall, vom Feld, Wald und aus dem Gemüsegarten waren und sind auch heute noch die Zutaten. »Morre-Jemöß« (Kartoffeln mit Möhren und Zwiebeln, Rippchen mit Bratwurst und Senf) oder »Döppekooche« (Topfkuchen mit den Zutaten Kartoffeln, Eier, Zwiebeln, Brötchen, Speck oder Mettwürstchen, Öl, Apfelkompott, Salz, Pfeffer und Muskat) erfreuen sich auch heute noch großer Beliebtheit. Herzhafte Spezialitäten wie der Rheinische Sauerbraten, der Aachener Sauerbraten und die Aachener Weihnachts-Leberwurst kamen von außen als Luxus in die Eifel. Aber die Zeiten der »Armeleuteküche« sind längst vorbei. Zahlreiche Restaurants haben die traditionelle Küche neu interpretiert und heben die Vorzüge der regionalen Produkte hervor. Auf den Internetseiten eifel-exclusive.de und regionalmarke-eifel.de sind Restaurants, Rezepte, regionale Lebensmittel, Hofläden und Eifelprodukte zu finden. Auch auf Wochenmärkten findet man reichlich regionale Produkte.
Bereits vor der alpinen Gebirgsbildung wurden die abgelagerten Sedimente des Devons und Unterkarbon verfaltet und zum Teil verschiefert (Variszisches Gebirge). Die Eifel ist Teil des Rheinischen Schiefergebirges, das diesem Vorgang entspricht. Der gewachsene Fels besteht überwiegend aus Schiefer, Kalkstein, Quarzit und Sandsteinen aus der Zeit des Devons. Etwa von der Trierer Bucht bis zur Niederrheinischen Bucht erstreckte sich vor 200 Millionen Jahren in der Zeit des Jura und der Trias ein flaches Meer, das weitere Sedimente ablagerte. Die erste vulkanische Phase begann in der Eifel vor 45 Millionen Jahren. Vor fünf Millionen Jahren begann das Rheinische Schiefergebirge mit der Eifel aus der Umgebung aufzusteigen. Dadurch gruben sich Bäche und Flüsse in die flachwellige Landschaft ein und die Landschaft entwickelte sich in Richtung der heutigen Gestalt. Zur Formung der Landschaft trug dann auch die zweite vulkanische Phase bei, die vor einer Million Jahren begann. Die letzten Ausbrüche der Vulkane, bei denen die jüngsten Maare entstanden, liegen 10 000 Jahre zurück.
Archäologische Funde beweisen, dass bereits vor mehr als 100 000 Jahren Neandertaler in der Eifel jagten und lebten. Vor etwa 30 000 Jahren müssen Cro-Magnon-Menschen in der Eifel gewohnt haben. Noch Jahrhunderte vor Christus wanderten Kelten aus dem Osten ein und besiedelten das Ahrtal. Die Namen Eifel und Ahr sind keltischen Ursprungs. Artefakte aus Hillesheim belegen die Verhüttung von Eisen in der La-Tène-Zeit im 5. Jahrhundert vor Christus. In den Jahren 58 bis 51 vor Christus eroberte Gaius Julius Caesar Gallien, das aus dem heutigen Frankreich, Belgien, der Westschweiz und den größten Teilen des linksrheinischen Deutschlands bestand. Wegen einfallender germanischer Stämme verstärkte Rom die Militärlager entlang der Rheinlinie. Zur Römerzeit durchquerten große Fernstraßen wie die Via Agrippa zwischen Trier und Köln die Eifel. Auf den Straßen wurde in der Eifel gefördertes Blei, Galmei, Eisen, Kalk und Mühlsteine transportiert. Bei Bitburg wurde eine Eisenschmelze der Römer ausgegraben. In der Nähe der Kastelle wurden Veteranen angesiedelt, die das umliegende Land bebauten. Auf die römischen Ansiedelungen weisen die Endungen der Ortsnamen »weiler« hin, dem »villare« vom lateinischen »villa« zugrunde liegt. Im Jahr 410 zogen die Römer ihre letzten Truppen von der Rheingrenze zurück. Durch das Machtvakuum drangen ab dem 5. Jahrhundert die germanischen Großstämme der Franken in die Region ein. Das Fränkische Reich erreichte unter dem Karolinger Karl dem Großen seine größte Ausdehnung. Im Hochmittelalter war die Eifel Grenzgebiet zwischen den rivalisierenden Erzbistümern Köln und Trier, der Grafschaft Luxemburg und dem Herzogtum Jülich. Daher gibt es in der Eifel außerordentlich viele Burgen, die meist als Ruinen überliefert sind. Zerstört wurden die Burgen durch viele Kriege, die über das Land zogen, und durch französische Truppen, die zu allen möglichen Kriegsschauplätzen durch die Eifel stießen. Ab 1815 übernahm Preußen die Herrschaft über die Eifel und sie erhielt als ärmliches Randgebiet des Reiches den Namen »preußisch Sibirien«. Im Zweiten Weltkrieg brachen heftige Gefechte und Armut über die Grenzregion Eifel herein. Heute gibt der wachsende Tourismus der Eifel einigen Aufschwung.
Rastplätze sind in der Eifel genügend zu finden.
Auch im Sommer erlebt man in der Eifel Regenschauer (Ziel 12).
Landschaft bei Kommern
Gesamtansicht der Südseite des Aachener Doms
Aachen, die Stadt Karls des Großen, besitzt bedeutende Welt-Kulturdenkmäler. Hier bauten die Römer schon vor 2 000 Jahren Badeanlagen und Kultstätten. Aachen hat heute viel Charme, gute Geschäfte, malerische Winkel sowie gemütliche Cafés und Restaurants. Die Nachbarstadt Stolberg ist eine Überraschung.
Aachen liegt im Herzen Europas und war schon zur Zeit Karls des Großen das politische, kulturelle und spirituelle Zentrum seines Reiches. Die ehemalige Reichsstadt beeindruckt heute nicht nur durch ihre geschichtlich bedeutenden Bauwerke und süße Printen. Die Bundesregierung verlieh der Stadt den Titel »Ort der Vielfalt«. Aufgrund der Grenzlage zeigen sich viele kulturelle und architektonische Einflüsse aus dem belgisch-niederländischen Raum. Ihre europäische Rolle behauptet die Stadt mit der Vergabe des internationalen Karlspreises für Verdienste um die europäische Einigung.
• ab 3000 v. Chr. (Neolithikum) Besiedelung durch bäuerliche Menschen
• ab 2200 v. Chr. (Bronzezeit) Ansiedlung von keltischen Stämmen
• ab 1. Jh. n. Chr. Römer wohnten an den warmen Quellen
• ab 5. Jh. n. Chr. Franken nahmen die Region ein
• ab 768 regierte Karl der Große in Aachen
• 936 wurde Otto I. zum König des Heiliges Römisches Reiches gekrönt
• 1166 erlangte Aachen durch Kaiser Friedrich Barbarossa die Stadtrechte und wurde Reichsstadt
• 13. bis 16. Jahrhundert Aachen wurde zum Zentrum der Tuch- Kupfer- und Messingherstellung
• 1656 zerstörte ein Stadtbrand fast das gesamte gotische Aachen
• 1918 Aachen blieb elf Jahre lang von belgischen Truppen besetzt
• 1944 wurde die Stadt in der Schlacht um Aachen von den Alliierten eingenommen und stark beschädigt
Die Touristinformation Aachen vermittelt neben klassischen Stadtführungen immer sonntags Themenführungen. Tickets können vorab online gebucht werden (aachen-tourismus.de/fuehrungen). Außerdem gibt es Stadtrundfahrten mit den Citybussen (citytour.de). Eine Stadtbesichtigung ist mit dem Stadtplan in der Hand auch auf eigene Faust gut durchzuführen, denn von allen Seiten können sich die Besucher am Dom orientieren. Auf einem Spaziergang von zwei Kilometern können die wichtigsten Sehenswürdigkeiten entdeckt werden.
Praktischerweise beginnen wir die Besichtigung der Altstadt am klassizistischen Elisenbrunnen am Friedrich-Wilhelm-Platz, denn in der dort ansässigen Touristinformation bekommen Besucher einen Stadtplan. Der mondäne Elisenbrunnen aus dem 19. Jahrhundert mit dem dorischen Säulenvorbau der Wandelhalle unterstreicht den Anspruch Aachens als Kurstadt. Sprudelnde Thermalquellen mit Schwefelgehalt verbreiten ihren typischen Geruch. Bereits die Römer nutzten die heißen Quellen für ihre Thermen.
Das Klenkes-Denkmal steht nordöstlich des Elisenbrunnens am Friedrich-Wilhelm-Platz. Der erhobene kleine Finger der Figuren ist der Gruß aller Aachener. Mit dem kleinen Finger wurden in der einst florierenden Aachener Nadelindustrie unbrauchbare Nadeln »ausgeklinkt«.
Der klassizistische Elisenbrunnen bei Nacht
Das Klenkes-Denkmal erinnert an die Aachener Nadelindustrie.
Die mächtige gotische Chorhalle des Aachener Doms
Hinter dem Elisenbrunnen dehnt sich der Elisengarten aus, der mit seinen alten Bäumen im Sommer eine wohltuende Oase ist. Hier befindet sich die Keimzelle der Stadt Aachen, denn im Elisengarten wurden Siedlungsplätze aus fünf Jahrtausenden nachgewiesen. Feuersteinwerkzeuge belegen eine Benutzung des Ortes bereits in der Jungsteinzeit. Die Menschen bauten auf dem Lousberg am heutigen nördlichen Stadtrand Feuerstein ab. Vom 1. bis 4. Jahrhundert war der Elisengarten mit römischen Thermen und anderen Gebäuden bebaut. Archäologische Ausgrabungen förderten auch Artefakte aus der Zeit der Merowinger und des Mittelalters zutage. Der ovale Glasbau inmitten des Gartens gewährt Einblick in den geschichtlichen Untergrund der Stadt. An der nordwestlichen Ecke des Elisengartens zeigt der witzige Brunnen »Kreislauf des Geldes« den Weg zum Dom auf dem Münsterplatz. Der bei Kindern beliebte Puppenbrunnen mit beweglichen Figuren steht auf der Nordostseite des Doms in der Krämerstraße 27. Der Aachener Dom ist das Wahrzeichen der Stadt und wurde zusammen mit dem Domschatz als Kulturdenkmal in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen. Der Dom geht auf die achteckige Pfalzkapelle Karls des Großen zurück, ein Meisterwerk der karolingischen Baukunst des 8. Jahrhunderts. Von außen ist die Palastkapelle an der barocken Turmhaube zu erkennen. Umgeben ist das Oktogon von einer niedrigeren, sechzehneckigen Halle. Innen steht an der Westseite des Oktogons der aus Marmor gefertigte Thron Karls des Großen. Auf ihm wurden 30 deutsche Könige gekrönt. Anbauten aus späteren Zeiten wie die gotische Chorhalle im Osten und die vielen Kapellen umgeben den karolingischen Bau. Dadurch ist der über 1200-jährige Aachener Dom von vielen Baustilen beeinflusst. Die monumentale Chorhalle aus dem Jahr 1414 gilt mit ihren 27 Meter hohen Fenstern als Meisterwerk der gotischen Baukunst.
Der Pennsoldat schnitzt sich ein Zubrot.
Printen gibt es überall.
Inmitten der Chorhalle steht der goldene Karlsschrein aus dem Jahr 1215 mit den Gebeinen Karls des Großen und der berühmte Marienschrein. Er enthält die vier Aachener Heiligtümer, die seit dem 14. Jahrhundert alle sieben Jahre gezeigt werden. Auf der Westseite befindet sich der Domhof mit Blick auf das barocke Eingangsportal der Vorhalle und auf den neugotischen Glockenturm. Nördlich des Domhofs schließt sich der Kreuzgang aus dem Jahr 1500 an, an dessen Westseite die Domschatzkammer ist. Der Zugang ist von der Johannes-Paul-II.-Straße her. Bei dem Schatz handelt es sich um den bedeutendsten Kirchenschatz nördlich der Alpen. Bedeutende Teile sind das Lotharkreuz, die silberne, teils vergoldete Karlsbüste und der Marmorsarkophag Karls des Großen.
Südlich der Domschatzkammer steht am Fischmarkt Nummer 3 das Grashaus aus dem 13. Jahrhundert, das einst als Rathaus diente. 1886 erhielt das Gebäude sein heutiges Aussehen mit den drei Spitzbogenfenstern.
DIE ROUTE CHARLEMAGNE ist ein museales und pädagogisches Projekt, das die Macht Karls des Großen und die Stadtentwicklung Aachens in ihren europäischen Bezügen darstellt. Dom, Rathaus, Museen sowie Badekultur und Wissenschaft sind als Stationen in die Route integriert. Das Centre Charlemagne ist zentrale Anlaufstelle (centre-charlemagne.eu).
An der Nordseite des Doms befindet sich der großzügige Katschhof mit dem modernen Centre Charlemagne, ein Museum mit Exponaten der Stadtgeschichte. Die große Freitreppe führt zum Aachener Rathaus hinauf. Anstelle des Rathauses stand im 8. Jahrhundert die karolingische Pfalz. Das heutige Aachener Rathaus wurde 1349 errichtet. Darin befindet sich der Krönungsfestsaal und im Museum gibt es zudem Kopien der Reichskleinodien Reichsapfel, Reichskrone und Schwerter sowie die Handschrift des Reichsevangeliars. Das Rathaus besitzt mit dem Marktturm und dem Granusturm zwei Türme. Der Granusturm ist das einzige Bauteil der ursprünglichen Kaiserpfalz. In den romantischen Anbauten befindet sich heute ein Gasthaus.
Östlich des Katschhofes steht am Hühnermarkt 17 gegenüber dem Brunnen mit dem Hühnerdieb das Couven-Museum in einem Gebäude aus dem 17. Jahrhundert. Es wurde vom Baumeister Jakob Couven im Rokokostil umgebaut und beinhaltet eine Möbelsammlung verschiedener Epochen (couven-museum.de).
Noch ein wenig weiter östlich steht an der Straße Büchel der Bahkauvbrunnen (Bachkalb). Gemäß der Sage sprang ein Ungeheuer auf die Schultern spät heimkehrender Zecher.
Nördlich des Rathauses weitet sich der historische Marktplatz. In der Mitte steht der Karlsbrunnen, der Karl den Großen mit Reichsapfel und