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Mainfranken ohne Wein? Kaum vorstellbar. Grüne Reben versprechen nicht nur einen würzigen und kräftigen Frankenwein, sondern sind auch in herrliche Landschaften eingebettet, die es auf 32 aussichtsreichen Wanderungen zu entdecken gilt. Wandern in Mainfranken lässt sich hervorragend mit Genusswandern verbinden, weiß Autor Rainer D. Kröll. Im Mittelpunkt dieses Wanderführers steht nicht nur das Wandern in Franken, sondern auch das Genusserlebnis am Weg. Bei fränkischen Häckerstuben, geselligen Weinfesten, erholsamer Natur und kulturellen Highlights ist für jeden Geschmack ein passender Genussmoment dabei.
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Seitenzahl: 199
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Blick von Marktbreit über den Main auf das alte Segnitz (TOUR 27)
Rainer D. Kröll
32 spannende Natur- und Kulturerlebnisse auf aussichtsreichen Wegen
Exklusiv für Sie als Leser:
MIT GPS-DATEN ZUM DOWNLOAD
unter: gps.bruckmann.de
Genussvoll unterwegs am Main
Praktische Informationen
GENUSS AUF SCHRITT UND TRITT
Touren im Mainviereck
1Aschaffenburgs grüne Ansichten3:00 Std.
Durch eine mediterrane Ideallandschaft
2Sulzbach und seine Bäche3:50 Std.
Sodental und stille Wälder
3Panoramen über Klingenberg3:10 Std.
In den bayerischen Rotweinlagen
4Wanderung um Kloster Engelberg2:10 Std.
Wodanskult und Franziskanerkloster
5Löwenstein und Miltenberg2:50 Std.
Ein fränkischer Fachwerktraum
6Auf die Höhen über Bürgstadt2:20 Std.
Reben und Wald im Einklang
7Zur Kollenburg über dem Main3:10 Std.
Stein und Wein
8Wertheim an zwei Flüssen2:00 Std.
Am Main und an der Tauber
9In der Mainschleife bei Urphar3:10 Std.
Einmal durch das Himmelreich
10Von Homburg auf den Kallmuth2:40 Std.
Durch herrliche Weinlagen
11Kloster Triefensteiner Bezirk2:30 Std.
Historie und Naturdenkmäler
12Wege über Marktheidenfeld3:00 Std.
Wanderung mit Blick über den Spessart
13Rothenfels und seine Bastion1:50 Std.
Burgenromantik am Main
14Lohr und seine Historie2:20 Std.
Fachwerk, Hohlwege und Feuchtwiesen
15Zur romantischen Ruine Schönrain2:20 Std.
Verträumter Platz über dem Main
Touren im Maindreieck
16Romantisches Gemünden2:40 Std.
In der Fränkischen Dreiflüssestadt
17Die Homburg über Gössenheim1:40 Std.
Burgruine und Steppenheide
18In den Steillagen bei Gambach2:00 Std.
Ein Edelweiß am Kalbenstein
19Karlstadt und die Karlburg2:30 Std.
Stadtluft und Waldesduft
20Stettener Stein bei Karlstadt2:10 Std.
Herrliche Wald- und Weinbergwanderung
21Durch Himmelstädter Weinlagen2:30 Std.
Christkinds Poststelle und Gartenkultur
22Panorama über Thüngersheim2:50 Std.
Von historischen Gaden zur Weinkultur
23Würzburgs berühmte Weinlage3:00 Std.
Brückenschoppen mit Wein vom Stein
24Aussicht über Randersacker2:10 Std.
Ein »terroir f« am Sonnenstuhl
25Verträumtes Sommerhausen1:50 Std.
Kunst und Kultur unter Weinbergen
26Frickenhausener Kapellenberg1:20 Std.
Fränkische Bildstöcke und Panoramen
27Marktbreit und Segnitz2:10 Std.
Altes Gemäuer links und rechts des Mains
28Sulzfelder Impressionen1:50 Std.
In der Weinlage Maustal und Cyriakusberg
29Kitzingen und seine Weinberge3:10 Std.
Das mittelalterliche Weinhandelszentrum
30Dettelbacher Spezialitäten2:50 Std.
Wandern mit Muskazinen-Proviant
31Sommerach und Nordheim3:00 Std.
Im Rebenmeer auf der Weininsel
32An der Volkacher Mainschleife3:10 Std.
In den Steillagen über dem Main
Bruckmanns Tourenfinder
PS: Fortbildung für Genießer
Register
Impressum
Wandern in den Morgen über Sommerhausen (TOUR 25)
An der Burg über Wertheim (TOUR 8)
Aussicht über Bürgstadt und über den Main zum Naturschutzgebiet Mainhölle (TOUR 6)
Frühstück am Marktplatz in Marktheidenfeld (TOUR 12)
Die Häuserzeile »Kleinvenedig« in Gemünden (TOUR 16)
In Randersacker ist unten am Main ein Badeplatz (TOUR 24).
An der Alten Mainbrücke in Würzburg wird der traditionelle »Brückenschoppen« getrunken (TOUR 23).
Am Marktplatz in Sulzfeld ist der Ort für Weinfeste, wie hier die Einfahrt der »letzten Fuhre« (TOUR 28).
PIKTOGRAMME ERLEICHTERN DEN ÜBERBLICK
leicht
mittel
schwierig
Gehzeit
Höhenunterschied
Weglänge
ZEICHENERKLÄRUNG ZU DEN TOURENKARTEN
Tour
Tourenvariante
Richtungspfeil
Ausgangs-/ Endpunkt der Tour
Bahnlinie mit Bahnhof
S-Bahn
Tunnel
Seilbahn, Gondelbahn
Bushaltestelle
Parkmöglichkeit
Hafen
Autofähre
Personenfähre
Flugplatz
Kirche
Kloster
Burg/Schloss
Ruine
Wegkreuz
Denkmal
Turm
Leuchtturm
Windpark
Windmühle
Mühle
Hotel, Gasthof, Restaurant
Jausenstation
Schutzhütte, Berggasthof (Sommer/Winter)
Schutzhütte, Berggasthof (Sommer)
Unterstand
Grillplatz
Jugendherberge
Campingplatz
Information
Museum
Bademöglichkeit
Bootsverleih
Sehenswürdigkeit
Ausgrabung
Kinderspielplatz
schöne Aussicht
Aussichtsturm
Wasserfall
Randhinweispfeil
Maßstabsleiste
Die Touren im Überblick
Aussicht
16Romantisches Gemünden
20Stettener Stein bei Karlstadt
Kultur am Wegrand
2Sulzbach und seine Bäche
5Löwenstein und Miltenberg
8Wertheim an zwei Flüssen
9In der Mainschleife bei Urphar
12Wege über Marktheidenfeld
29Kitzingen und seine Weinberge
Ruhe und Natur
10Von Homburg auf den Kallmuth
11Kloster Triefensteiner Bezirk
15Zur romantischen Ruine Schönrain
21Durch Himmelstädter Weinlagen
Einkehr
1Aschaffenburgs grüne Ansichten
3Panoramen über Klingenberg
4Wanderung um Kloster Engelberg
6Auf die Höhen über Bürgstadt
7Zur Kollenburg über dem Main
13Rothenfels und seine Bastion
14Lohr und seine Historie
17Die Homburg über Gössenheim
18In den Steillagen bei Gambach
19Karlstadt und die Karlburg
22Panorama über Thüngersheim
23Würzburgs berühmte Weinlage
24Aussicht über Randersacker
25Verträumtes Sommerhausen
26Frickenhausener Kapellenberg
27Marktbreit und Segnitz
28Sulzfelder Impressionen
30Dettelbacher Spezialitäten
31Sommerach und Nordheim
32An der Volkacher Mainschleife
Ein Reiseschriftsteller schwärmte schon im 19. Jahrhundert: »Franken ist ein Zauberschrank mit immer neuen Schubladen.« Ein genussvolles Schubfach ist zweifellos das Mainviereck zwischen Aschaffenburg, Miltenberg, Wertheim und Gemünden. Eine weitere Genussschublade ist das Maindreieck zwischen Gemünden, Marktbreit und Schweinfurt.
Das liegt nicht nur am Wein, der in den Lagen Mainfrankens angebaut wird. Der Wanderer erlebt Hochgenüsse bei der Aussicht über die Hügel in die Ferne und in das Maintal, denn es heißt: »Die Natur hatte ein Lächeln auf den Lippen, als sie das Weinland Franken schuf.« Die herrliche Ruhe und die heile Natur lassen sich in berauschender Art genießen. Die Landschaft strahlt eine sanfte Heiterkeit aus, wie auch die liebenswerten Menschen in Mainfranken. Eben echt fränkisch – unverfälscht, originell und bodenständig. Wahrscheinlich ist es doch der Wein, der zu einer authentischen Kultur beflügelt.
Karlstadt hat ein bekannt gutes Angebot an Einkehrmöglichkeiten (TOUR 19).
Kleine und große Kunstschätze liegen am Weg. Weltbekannte Kunstwerke, zum Beispiel von Giovanni Battista Tiepolo, Balthasar Neumann und Tilman Riemenschneider, die als Weltkulturerbe der UNESCO eingestuft wurden, bezeugen die reiche Kultur Mainfrankens. Die vielen mittelalterlichen Dörfer und Städte sind keine Museen, in ihnen wird freudig gelebt und die Traditionen werden weitergeführt. Zahlreiche romantische Burgen und Burgruinen bieten sich als lohnende Wanderziele an.
Nicht zuletzt liegen als Überraschung in den Genussschubladen Mainfrankens die kulinarischen Angebote. Wanderwege sind Wege zum Genuss.
Reben bis in den Himmel an der Bocksbeutelstraße bei Sulzfeld (TOUR 28)
Der typische Frankenwein ist oft erdig, mineralreich und kraftvoll im Geschmack. Weltberühmte Weinlagen auf den Böden des Erdzeitalters Trias und die Arbeit der Winzer schaffen unvergleichliche Genussmomente. Kaum irgendwo anders gibt es so viele Wein- und Genussfeste wie im fränkischen Weinland. Herrliche Straußwirtschaften – hier Häckerstuben genannt – sind in jedem Ort zu finden. Der Wein und die selbst gemachten, bodenständigen Speisen der Winzer und ihrer Frauen bringen dem Wanderer die Kräfte zurück. Frankens Küchenkultur ist aus der regionalen Vielfalt von deftig bis leicht und locker gewachsen. Aber es lassen sich auch mühelos herrliche Zutaten für ein Picknick zusammenstellen, das an einem der magischen Aussichtsplätze des Frankenweins, den »terroir f«-Punkten, genossen werden kann.
So ein Buch mit dem Thema »Wandergenuss …« zu schreiben ist nicht nur Arbeit, es ist Arbeit mit eingebautem Genussfaktor. Die Recherche vor Ort ist der spannendste Teil der angenehmen Tätigkeit. Die Nachforschungen, die Wanderungen, die Fotos und das Zeichnen der Karten bedeutet, viele Wochen in Mainfranken leben und genießen zu können. Es ist ein echtes Glück, in diesem fantastischen Urlaubsgebiet ein Buch schreiben zu dürfen. Jetzt kenne ich fast jeden Winkel zwischen Aschaffenburg und Volkach.
Einen Sonnenuntergang mit einem Glas Wein in der Hand am Main erleben – welch ein Genuss.
In der Weinlage Stein über Würzburg geht es steil hinauf (TOUR 23).
Die meisten Ausgangspunkte der Wanderungen sind mit der Deutschen Bahn oder mit Bussen erreichbar (www.bahn.de). Die Anreisemöglichkeiten sind bei den einzelnen Wanderungen beschrieben. Nicht zuletzt bieten Fahrgastschiffe angenehme Reisemöglichkeiten. Abfahrts- und Fahrtzeiten finden sich auf den Homepages der Reedereien (Aschaffenburg: www.primus-linie.de, Miltenberg–Wertheim: www.reederei-henneberger.de, Lohr–Marktheidenfeld: www.maintal-bummler.de, Würzburg–Veitshöchheim: www.vpsherbert.de, Würzburg–Veitshöchheim–Karlstadt–Gemünden: www.schiffstouristik.de, Volkach: www.mainschifffahrt.info).
Aussicht
Kultur am Wegrand
Ruhe und Natur
Einkehr
Die Wandergebiete sind in zwei Gruppen zusammengefasst, die dem Mainviereck und dem Maindreieck entsprechen. Sie sind in der Reihenfolge flussaufwärts nummeriert. Die Destination der Wanderungen in Mainfranken liegt in Unterfranken. Zwischen Freudenberg und über Wertheim hinaus bildet der Main die Grenze zwischen Bayern und Baden-Württemberg. Da schauen wir schon mal über die Grenze, denn es kommt ja auf die interessantesten Wanderungen an. Der Spessart liegt im Mainviereck und ist nur am Rande miteinbezogen.
Zu jeder Wanderung wird ein Genussaspekt vorgestellt. Dabei treten die Punkte »Kultur am Wegrand«, »Ruhe und Natur«, »Einkehr« oder »Aussicht« in den Vordergrund.
Es sind noch viele Arbeitsschritte nötig, bis der Wein im Glas funkelt.
Natürlich ist ein Urlaub in Mainfranken in den Sommermonaten am besten. Herrlich ist der Herbst mit seinen unvergleichlichen Farben, und das Wetter kann sehr stabil sein. Wer Blumen liebt, wird sich am Frühling oder am Frühsommer orientieren. Die meisten Wanderungen sind bei günstigem Wetter auch im Winter schön. Für die einzelnen Touren ist angegeben, ob der Weg in der Sonne oder im Schatten verläuft, und mit welchem Belag auf den Wegen zu rechnen ist.
Für die aktuellen Wetteraussichten stehen die Wetterberichtanbieter oder örtliche Webcams im Internet zur Verfügung. Die genauesten Ergebnisse bringen die örtlichen Wetterstationen in ihrer kleinräumigen Vorhersage (wetterstationen.meteomedia.de/map=Bayern, nach der Auswahl des Orts den orangen Button: »4-Tage Prognose« drücken).
Feste Wanderschuhe oder Trekkingstiefel mit griffigen Sohlen sind Voraussetzung für sicheres Wandern, weil sie die Fußgelenke stützen. Turnschuhe sind auch wegen der Sohlen ungeeignet. Wichtig ist ein Sonnen- und Regenschutz, wobei ein stabiler Regenschirm gute Dienste leistet, solange kein Wind mit im Spiel ist. Eine Regenjacke ist unverzichtbar, führt jedoch im Gegensatz zum Regenschirm selbst in modernster Ausführung bei entsprechender Wärme oft zum Schwitzen. Zur Ausrüstung gehören eine schnell trocknende Bergfunktionshose, Badekleidung, ein Handtuch, ein guter Rucksack gefüllt mit Notproviant, ausreichend Flüssigkeit, ein Wechselshirt, eine Notfallapotheke und ein Mobiltelefon. Wenn sich einer der Mitwanderer verletzt und eventuell bei Nässe am Boden gelagert werden muss, kann es gefährlich werden. Daher sollte auch ein Kälteschutz mitgenommen werden, selbst wenn schönes Wetter am Himmel steht. Sinnvoll ist auch ein Zeckenabwehrmittel.
Typisch für Mainfranken sind die barocken Feldkreuze aus rotem Sandstein wie hier bei Sulzfeld (TOUR 28).
Nach der international gültigen Wegeklassifizierung leicht, mittel und schwer enthält dieses Wanderbuch nur leichte Touren mit der Farbe Blau. Orientierung in den Himmelsrichtungen und die Fähigkeit, Karten zu interpretieren, sind Voraussetzungen.
Die persönliche Leistungsfähigkeit kann besonders bei Hitze falsch eingeschätzt werden. Auch ein aufziehendes Gewitter mahnt zur Vorsicht. Umkehren oder abkürzen der Wanderung sind keine Zeichen von Schwäche, sondern Klugheit. Es geht um Wandergenuss, nicht um Höchstleistung. Ein Mobiltelefon ist Teil der Sicherheitsausrüstung. Ein schwaches oder kein Mobilfunknetz können jedoch problematisch sein.
Notruf: 112
Polizei: 110
Notrufsignal: optisch oder akustisch 6 Signale hintereinander mit 10 Sekunden Abstand
Anforderungen
Leicht: einfache Wanderung auf guten Wegen und Pfaden ohne ausgesetzte Stellen, die aber auch ohne Markierung sein können. Orientierungssinn und Trittsicherheit werden benötigt.
Mittel: mittelschwere Bergtour, die gute Kondition, Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und Orientierungssinn erfordert. Ausgesetzte Passagen auch mit Seilversicherungen möglich. Alpine Erfahrung ist nötig.
Schwer: anspruchsvolle Bergtour mit hoher Anforderung an die Kondition, Schwindelfreiheit und Trittsicherheit. Enthält ausgesetzte Passagen und leichtere Klettereien am Fels. Ein gutes Orientierungsvermögen ist unbedingt geboten. Ausgeprägte Alpine Erfahrung wird vorausgesetzt.
Der Punkt »terroir f« über Frickenhausen ist ein traumhafter Aussichts- und Picknickplatz (TOUR 26).
Die Gehzeiten sind reine Zeiten unterwegs ohne Pausen. Sie wurden in eigener Erfahrung ermittelt, denn die angegebenen Zeiten auf den Wegweisern sind sehr unterschiedlich. Auf orografische Bezeichnungen wurde zugunsten der Allgemeinverständlichkeit verzichtet. Abzweige und Richtungswechsel sind im Text trotz der Wegweiser beschrieben, denn diese können auch einmal fehlen. Die Höhenangaben entstammen zuallererst dem Kartenmaterial, dann erst aus dem ständig justierten Höhenmesser. Bei den Angaben des Höhenmessers sind aber immer Ungenauigkeiten möglich, weil diese wegen der Veränderung des Luftdrucks durch Wetterwechsel variabel sind. Die angegebenen GPS-Daten sind vor Ort in freier Natur erhoben, unterliegen jedoch manchmal nicht geringen Messabweichungen durch die Umgebungs- und Umweltbedingungen.
Dies sind Orte, die auf ganz besondere Weise die Besonderheit einer Region ausstrahlen. Es sind Stellen, an denen der Ausblick atemberaubend ist, oder Orte, die einen in der Landschaft lesen lassen wie in einem offenen Buch. Im Weinland Franken haben diese magischen Orte den Namen »terroir f«. Doch ein »terroir f« ist viel mehr als nur ein Aussichtspunkt. Jeder »terroir f« widmet sich darüber hinaus einem speziellen Weinthema und setzt dieses auf ganz eigene Weise in Szene. Die magischen »terroir f« heben besondere Standorte hervor, die den Zusammenhang von Geologie, Boden, klimatischer Lage und Arbeit des Weinbauers zeigen. Es gibt bereits über zehn solcher »terroir f« in Weinfranken, die beliebte Ziele für Wanderungen sind (www.franken-weinland.de/erlebnis/terroir-f).
Geschützte Pflanzen sind in allen ihren Teilen geschützt und sollten auch nicht zertreten werden. Wir müssen daher auf den Wegen bleiben, dürfen keine »Abkürzer« benutzen und keine weglose Wildnis betreten. Auch wenn an einigen Stellen zum Beispiel Küchenschellen in großen Mengen wachsen, bleibt dies insgesamt doch eine bedrohte Pflanzenart, die nicht gepflückt werden darf. Wildtiere benötigen ihre Ruhezonen, auch daher sollten wir weglose Wildnis meiden.
Das Mainviereck ist überwiegend vom Buntsandstein geprägt. Der Buntsandstein ist kein bestimmter Gesteinstyp, also kein bunt gefärbter Sandstein als solches, sondern eine bis mehrere hundert Meter mächtige Gesteinsabfolge des Zeitalters Untertrias, die aus unterschiedlichen Gesteinstypen bestehen kann. Sie sind überwiegend aus kontinentalen Ablagerungen wie roten Konglomeraten, Sand- und Tonsteinen gebildet.
Im Maindreieck liegt meist Muschelkalk oder auch Wellenkalk obenauf. Muschelkalk wird als Gesteinsbegriff (Kalk, der Muschelschalen enthält) verwendet, aber auch als Zeitbegriff der »Muschelkalkzeit« des Erdzeitalters Mitteltrias gebraucht. Die Sedimente des Muschelkalks überlagern die Buntsandsteinformationen.
Hin und wieder wandern wir auch auf dem Mainwanderweg und auf dem Fränkischen Marienweg.
Mainfranken bezeichnet im Wesentlichen die am Maindreieck und am Mainviereck gelegenen Gebiete Frankens und umfasst den östlichen Teil des bayerischen Regierungsbezirks Unterfranken. Eingerahmt wird Mainfranken von den Mittelgebirgslandschaften Rhön im Norden, Spessart im Westen sowie Haßberge und Steigerwald im Osten.
Erste Besiedelungsspuren am Main reichen etwa 600 000 Jahre zurück. Im frühen Mittelalter bewohnten Thüringer, Alemannen und die namensgebenden Franken die Region. Im 9. Jahrhundert entstand das Stammherzogtum Franken. 1500 wurde während der Regierungszeit von Kaiser Maximilian I. das Reich durch die Reichsreform in Kreise eingeteilt, was zur Entstehung des Fränkischen Reichskreises führte. Im 19. Jahrhundert gliederte Napoleon große Teile Frankens dem Königreich Bayern ein.
Mainfranken ist eine ausgeprägte kulinarische Genussregion. Die Küchenkultur ist aus der regionalen Vielfalt und saisonalen Frische von deftig bis leicht und locker gewachsen. Die Schwerpunkte Fleisch und Kartoffel bestehen aber heute noch. Die legendären fränkischen Bratwürste und Schäufele mit Kartoffelklößen sind wohl die besten Beispiele. Das Schäufele ist das Schulterblatt des Schweins. Das fränkische Schäufele wird im Gegensatz zum gepökelten badischen Schäufele komplett mit dem Schulterblattknochen und der Fettschwarte im Ofen gegart. Erwähnenswert sind auch fränkischer Sauerbraten und Krenfleisch und natürlich die »Fischla«. Wichtig sind auch »Baggers«, das ist die fränkische Bezeichnung für Kartoffelpuffer. Auch die Brotzeit (Vesper) nimmt einen hohen Stellenwert ein.
Energie gewinnt der Wanderer auch aus dem Proviant in seinem Rucksack. In Läden, auf Märkten oder direkt bei den Erzeugern gibt es eine große, appetitliche Auswahl an regionalen Produkten. So lassen sich auch mühelos herrliche Zutaten für ein leckeres Picknick zusammenstellen. Die Reihenfolge der zu den Wanderungen angegebenen Einkehrmöglichkeiten stellt keine Wertung dar. Die Öffnungszeiten können variieren. Erkundigen Sie sich daher selbst anhand der Telefonnummern oder Internetadressen.
Mainfranken im Internet
www.fraenkisches-weinland.de
Die Region entdecken mit Kunst und Kultur, Gastgebern, Veranstaltungen und Katalogen
www.frankentourismus.de
Städte, Museen, Burgen, Reiseführer
www.heckenwirtschaften-franken.de
Wegweiser für Freunde des Frankenweins
www.frankenwein-aktuell.de
Geschichte und Hintergrundinformationen zum Frankenwein
www.wuerzburgerland.de
Informationen des Tourismusverbands
www.churfranken.de
Wein, Städte, Orte, Kultur
www.spessart-mainland.de
Reiseführer mit interessanten Themen zur Region
www.zweiuferland.de
Orte entdecken, interaktive Karte, Downloads, Veranstaltungen
www.kitzinger-land.de
Ein Überblick zu Kunst, Kultur und Veranstaltungen
Bei den Frankenweinen besteht die Gefahr, dass sich die Geschmacksknospen an die edlen Tropfen gewöhnen. Seit mehr als 1200 Jahren wird in Frankens Weinbergen und -kellern der Wein kultiviert. Schon Goethe schwärmte vom Frankenwein mit den Worten: »Sende mir noch einige Würzburger, denn kein anderer Wein will mir schmecken.«
Aufgrund der Bodenbeschaffenheit und des milden Klimas am Main entstehen sehr mineralstoffhaltige Weine mit würzigem Geschmack. Weine aus Franken werden meist trocken ausgebaut und finden zumindest in höheren Qualitäten in die typischen Bocksbeutelflaschen. Über 80 Prozent der fränkischen Reben sind nach wie vor Weißweinsorten. Die wichtigsten weißen Rebsorten sind 26 Prozent Müller-Thurgau (Rivaner), 24 Prozent Silvaner und 12 Prozent Bacchus. Doch die roten Sorten sind im Kommen. Die bedeutendsten roten Rebsorten sind 5 Prozent Domina und 4 Prozent Spätburgunder.
Ein »Brückenschoppen« in der Alten Mainmühle an der Brücke geht immer (TOUR 23).
Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, UK50-6, UK50-16, UK50-7, jeweils Maßstab 1:50 000 (www.ldbv.bayern.de/produkte/topo/uk.html). Die Nummern der drei erforderlichen Karten sind in den Touren angegeben.
Romantischer Wein- und Biergarten Wolzenkeller am Julius-Echter-Platz in Homburg (TOUR 10)
Die ausgesuchte Wanderung in und um Aschaffenburg ist ein Panoramaweg mit zahlreichen Stadtansichten. Das Renaissanceschloss Johannisburg dominiert die Impressionen. Mit dem Pompejanum und seiner kleinen Gartenpartie ist dort das Idealbild einer mediterranen Landschaft entstanden.
Besonderer Genuss: Einkehr
Tourencharakter
Leichte, vorwiegend sonnige Tour auf Naturwegen und Straßen durch Stadtgebiet, Wiesen und Felder
Ausgangs-/Endpunkt
Parkplatz Suicardusstraße
GPS N49°58'27.4" E09°08'30.8"
Anfahrt
Auto Auf der A 3 Ausfahrt 58
Aschaffenburg oder Ausfahrt 59
Aschaffenburg Ost nach Aschaffenburg
Bahn Aus allen Richtungen gut zu erreichen (www.bahn.de)
Gehzeiten
Parkplatz Suicardusstraße – Ludwigstempel 0:50 Std. – Drei Kreuze 0:45 Std. – Sandkirche 0:35 Std. – Schloss Johannisburg 0:20 Std. – Pompejanum 0:10 Std. – Parkplatz Suicardusstraße 0:20 Std.
Einkehr in Aschaffenburg
Brauereigaststätte Schlappeseppel, Schloßgasse 28, Tel. 06021/255 31, www.schlappeseppel-ab.de
Gutsschänke Hofgut Unterschweinheim, Unterhainstraße 50, Tel. 06021/914 40, www.hofgut-schweinheim.de
Mainbiergarten, Suicardusstraße 1, www.mainbiergarten.de
Schloßweinstuben, Schloßplatz 4, Tel. 06021/124 40, www.schlossweinstuben.de
Karten
UK50-6, 1:50 000 (www.ldbv.bayern.de/produkte/topo/uk.html)
Touristinformation
Schloßplatz 2, 63739 Aschaffenburg, Tel. 06021/39 58 00, www.info-aschaffenburg.de
Zum Ludwigstempel Vom Parkplatz in der Suicardusstraße unterhalb von Schloss Johannisburg starten wir auf der Mainpromenade entlang des Flusses nach Süden. Auf den sonnigen Rasenflächen und auf dem Uferweg spielt sich bewegtes Freizeitleben ab. Hier vergnügen sich an den Wochenenden viele Aschaffenburger. Im Sportboothafen liegen zahlreiche Freizeitboote zur Ausfahrt bereit.
Der Uferweg endet an der Obernauer Straße, die wir überqueren. Nach 100 Metern gehen wir links über die Schienen, nach 40 Metern an der Weggabelung links und anschließend rechts zwischen der Umspannanlage und den Gärten weiter. Die Markierung ist ein »M« für den Mainwanderweg. Nach einer Linkskurve steigt der Weg auf den Bischberg hinauf. Oben laufen wir an der T-Kreuzung nach rechts zum Ludwigstempel. Die Aussicht zeigt über dem Main Großostheim, den Stadtteil Aschaffenburg-Nilkheim und Stockstadt.
Zu den drei Kreuzen Nach dem Aussichtsplatz wandern wir nach Osten zurück über den Bischberg immer geradeaus und abwärts durch Streuobstwiesen. Aus den Äpfeln wird Apfelwein produziert. Die alten Hochstammapfelbäume und die Schwarzdornhecken sind wichtiger Lebensraum für Höhlenbrüter, Fledermäuse, Neuntöter und andere Vögel.
Der Schweinheimer Ruhstock an einer Robinienbaumgruppe ist ein historischer Rastplatz, an dem wir rechts in Richtung Sternberg gehen. Weiter oben wandern wir an einer Gabelung geradeaus aufwärts und verlassen damit die Markierung »M«. Die blaue Markierung des Kulturwegs ist nun die Orientierungshilfe. Der Weg biegt nach links ab und setzt sich vor dem Gartentor nach rechts als kleiner Pfad fort. In Serpentinen geht es durch den Wald aufwärts und oben über die Felder. Am Waldrand halten wir uns links und erreichen die Drei Kreuze am schönsten Aussichtspunkt über Aschaffenburg. Die drei Kreuze wurden 1948 zur Erinnerung an die Schweinheimer Passionsspiele und als Mahnmal für die Opfer der beiden Weltkriege errichtet.
Zur Sandkirche am Park Schöntal Den Weg des Aufstiegs wandern wir zurück bis zum Abstecher und gehen jetzt an der Kreuzung am Schweinheimer Ruhstock geradeaus entlang der neu gepflanzten Streuobstallee hinunter. An der Kreuzung mit der großen Linde am Hensbach halten wir uns links und laufen an der Straßengabelung links auf der Unterhainstraße weiter und an der Gutsschänke Hofgut Unterschweinheim vorbei. Nach einer Bahnunterführung tangieren wir die alte Eckartsmühle und die Sportplätze. Danach überqueren wir die Obernauer Straße, gehen 70 Meter links und dann rechts auf der Straße Am Floßhafen zum Main hinunter. Auf der langen Mainpromenade wandern wir nun rechts nach Norden in Richtung Altstadt. Nach der eisernen Willigisbrücke gehen wir rechts in Richtung Altstadt hinauf und auf der Dalbergstraße nach links. Unser Weg führt an der Kneipe Maulaff in einem 500 Jahre alten Haus vorbei und wir gelangen zum Theaterplatz mit der begehbaren Sonnenuhr. In der Schloßgasse nach links würden wir zur berühmten Brauereigaststätte Schlappeseppel kommen. Wir bleiben aber geradeaus und erreichen am Stiftsplatz das Rathaus aus den 1950er-Jahren und die Stiftsbasilika Sankt Peter und Alexander. Der Ursprung der Kirche geht bis zum 10. Jahrhundert zurück. Der spätromanische Kreuzgang stammt aus dem 13. Jahrhundert.
Im Floßhafen mit Blick auf Schloss Johannisburg über Aschaffenburg
An den Drei Kreuzen über Schweinheim ist der schönste Aschaffenburger Aussichtspunkt.
Die Dalbergstraße endet an der belebten Landingstraße, die wir nach halb rechts in die Sandgasse in Richtung Park Schöntal überqueren. Am Ende der Sandgasse steht die Sandkirche aus dem 18. Jahrhundert. Der Kirchturm steht auf dem ehemaligen Sandtor der alten Stadtmauer.
Zum Schloss Johannisburg Nach der Sandkirche steigen wir links die Treppe in den Park Schöntal hinauf und umrunden gegen den Uhrzeigersinn den Weiher mit einer Insel. Der Park wurde 1780 angelegt, damals noch vor den Toren der Stadt. Auf der Insel stehen die Ruinen der 1552 niedergebrannten Kirche Zum Heiligen Grabe und des Beginenklosters. Im Park sind auch herrliche Magnolien- und Rhododendronhaine sowie eine Orangerie, in der sich heute zwei Restaurants mit Biergarten befinden, zu entdecken.
In fränkischen Genüssen schwelgen
In Aschaffenburg kommen alle fränkischen Genüsse zusammen. Die Wurst- und Bratenküche hat eine lange Tradition, die Wälder des Spessarts liefern das Wild, und die fränkische Bratwurst ist allgegenwärtig. Fische aus dem Main werden frisch zubereitet in örtlichen Restaurants angeboten. Der Wein ist in Aschaffenburg sowieso zu Hause. Die Stadt ist heute keine große Weinstadt mehr, aber der Weinberg am Pompejanum repräsentiert eine alte Weinkultur. Hier wächst der Aschaffenburger »Pompejaner«, der in den Schlossweinstuben im Schloss ausgeschenkt wird. Nicht nur im Schlappeseppel, Aschaffenburgs ältester Gaststätte, kommt traditionsreiches Bier aus dem Zapfhahn. Der »Äppelwoi« ist allgegenwärtig und wird heiß sogar an Weihnachten getrunken. Äpfel und andere Früchte werden hier meisterhaft destilliert.
Gegenüber der Ruine steigen wir rechts vom Torbogen die Treppe empor und laufen entlang der alten Stadtmauer mit dem Gespensterturm zur Friedrichstraße, an der als Teil des früheren Stadttors der pittoreske Herstallturm steht. Der Herstallstraße folgen wir nach links in Richtung der Stiftsbasilika. Wir überqueren die Landingstraße und erreichen auf der Dalbergstraße den Stiftsplatz. Hier gehen wir auf der Pfaffengasse rechts an der Kunsthalle in der Jesuitenkirche vorbei zum Schlossplatz vor dem Schloss Johannisburg aus dem 17. Jahrhundert. Das Schloss ist ein herausragendes Beispiel der deutschen Renaissancearchitektur. Zu besichtigen sind eine Gemäldegalerie mit Werken von Lucas Cranach, die Schlosskapelle mit Renaissancealtar, die Korkmodellsammlung antiker Bauten, die fürstlichen Wohnräume mit klassizistischem Mobiliar und das Städtische Schlossmuseum. Das Glockenspiel im Ostturm ertönt täglich um 9:05, 12:05 und 17:05 Uhr.
Das Aschaffenburger Renaissanceschloss Johannisburg ist eine riesige Anlage.
Zum Pompejanum