Wandergenuss Bayerischer Wald - Rainer D. Kröll - E-Book

Wandergenuss Bayerischer Wald E-Book

Rainer D. Kröll

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Beschreibung

Endlose Wälder, glitzernde Bergseen, sanfte Kuppen, nette Städtchen und beschauliche Dörfer – der Bayerische Wald ist eine herrliche Genussregion. Genießen Sie die wunderschöne, unberührte Natur und lassen Sie sich von der Kultur und Gastronomie mit ihren Schmankerln verwöhnen. Dieser Wanderführer nimmt Sie mit auf 35 Touren zu klassischen Panoramabergen wie Osser und Lusen, verrät aber auch den ein oder anderen Geheimtipp. Was für ein Genuss!

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Seitenzahl: 196

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Schattiger Picknickplatz an der Dorfkapelle Weißenstein (TOUR 10)

Rainer D. Kröll

Wandergenuss

BAYERISCHER WALD

35 spannende Natur- und Kulturerlebnisse auf aussichtsreichen Wegen

Exklusiv für Sie als Leser:

MIT GPS-DATEN ZUM DOWNLOAD

unter: gps.bruckmann.de

Inhalt

Mit Genuss unterwegs im Bayerischen Wald

Praktische Informationen

GENUSS AUF SCHRITT UND TRITT

Vorderer Bayerischer Wald

1Burgruine Brennberg und Hölle3:20 Std.

Mystisches Naturerlebnis im Höllbachtal

2Im Schlosspark Falkenstein2:40 Std.

Abenteuer zwischen bizarren Felsen

3Auf den Pilgramsberg pilgern2:20 Std.

Vom Schloss zum Wallfahrtsberg

4Auf die Käsplatte1:50 Std.

Steinernes Meer und stille Wälder

5Zum Turm auf dem Hirschenstein3:20 Std.

Höchster Berg der Region Schwarzach

6Am Bernrieder Panoramaweg2:40 Std.

Aussichten im Deggendorfer Land

7Zur Burgruine Altnußberg3:10 Std.

Aussicht über Land und Burg

8Am Schwarzen Regen2:50 Std.

Durch eine wildromantische Flusslandschaft

9Bischofsmaiser Besonderheiten2:30 Std.

Teufelstisch und Wallfahrtskirche

10Burg Weißenstein auf dem Pfahl1:30 Std.

Gläserner Wald, Quarz und Burgruine

Hinterer Bayerischer Wald

11Reiseck und Dreiwappenfels2:10 Std.

Aussicht am Gläsernen Gipfelkreuz

12Vom Drachensee zur Bayernwarte2:20 Std.

Aussicht über Furth im Wald

13Über den Hohen Bogen2:40 Std.

Vier Tausender auf einen Streich

14Über den Kaitersberg2:50 Std.

Bizarre Felsformationen im Gneis

15Der Ausnahmeberg Osser2:10 Std.

Panorama über den Böhmerwald

16Naturparadies Kleiner Arbersee2:10 Std.

Im Schatten des Bayerwaldkönigs

17Großer Arber und Kleiner Arber2:30 Std.

Zum unbekannten kleinen Bruder

18Die Bodenmaiser Rieslochfälle2:10 Std.

Naturschauspiel im Naturschutzgebiet

19Bayerisch Eisensteiner Urwald2:00 Std.

Auf dem Steig in der Wildnis am Hochberg

20Im Urwald bei Zwieslerwaldhaus1:50 Std.

Viel geliebtes Schwellhäus'l

21Auf den Großen Falkenstein4:10 Std.

Im Nationalparkurwald Höllbachgespreng

22Auf den Großen Rachel3:40 Std.

Gipfelglück und mystischer See

23Die Steinklamm bei Spiegelau1:40 Std.

Ein zauberhaftes Naturschauspiel

24360°-Panorama auf dem Lusen2:50 Std.

Über Himmelsleiter und Blockmeer

Unterer Bayerischer Wald

25Zum Wackelstein bei Solla2:20 Std.

Eine seltene Laune der Natur

26Saldenburg und frischer See2:50 Std.

Auf den Spuren des »Ritters Allein«

27An der Dießensteiner Leite2:30 Std.

Herrliche »Schwarze Perle Ilz«

28Die Ilz bei Fürsteneck2:10 Std.

Im Naturschutzgebiet Obere Ilz

29An der Ilz nach Fischhaus3:10 Std.

Einzigartiges Wildflusspanorama

30An der Ilz nach Passau3:20 Std.

Die Spuren der Flößer an der Triftsperre

31Geotop Buchberger Leite2:40 Std.

Durch die schönste Wildbachklamm

32Haidel und Leopoldsreut2:30 Std.

Ausguck und Wüstung am Säumersteig

33Dreisessel und Plöckenstein3:30 Std.

Adalbert Stifters Traumberge

34In der Saußbachklamm2:20 Std.

Wilde Klamm und liebliches Städtchen

35Donaupanoramen bei Kellberg1:50 Std.

Im Süden des historischen Abteilands

Bruckmanns Tourenfinder

PS: Glück in schweren Zeiten

Register

Impressum

Blick auf Burg und Ort Falkenstein (TOUR 2)

Wandersteig zum Teufelstisch bei Bischofsmais (TOUR 9)

In der Ruine der Burg Weißenstein auf dem Pfahl (TOUR 10)

In der Saußbachklamm bei Waldkirchen (TOUR 34)

Auf dem steinigen Gipfel des Lusens (TOUR 24)

Die Ilz bei Fischhaus ist breit, aber seicht (TOUR 29).

Marterl an der Karolikapelle in Waldkirchen (TOUR 34)

Blick auf Passau von der Veste Oberhaus (TOUR 30)

PIKTOGRAMME ERLEICHTERN DEN ÜBERBLICK

leicht

mittel

schwierig

Gehzeit

Höhenunterschied

Weglänge

ZEICHENERKLÄRUNG ZU DEN TOURENKARTEN

Wandertour

Tourenvariante

Richtungspfeil

Ausgangs-/ Endpunkt der Tour

Bahnlinie mit Bahnhof

S-Bahn

Tunnel

Seilbahn, Gondelbahn

Bushaltestelle

Parkmöglichkeit

Hafen

Autofähre

Personenfähre

Flugplatz

Kirche

Kloster

Burg/Schloss

Ruine

Wegkreuz

Denkmal

Turm

Leuchtturm

Windpark

Windmühle

Mühle

Hotel, Gasthof, Restaurant

Jausenstation

Schutzhütte, Berggasthof (Sommer/Winter)

Schutzhütte, Berggasthof (Sommer)

Unterstand

Grillplatz

Jugendherberge

Campingplatz

Information

Museum

Bademöglichkeit

Bootsverleih

Sehenswürdigkeit

Ausgrabung

Kinderspielplatz

schöne Aussicht

Aussichtsturm

Wasserfall

Randhinweispfeil

Maßstabsleiste

Die Touren im Überblick

Aussicht

11

Reiseck und Dreiwappenfels

14

Über den Kaitersberg

35

Donaupanoramen bei Kellberg

Kultur am Wegrand

2

Im Schlosspark Falkenstein

3

Auf den Pilgramsberg pilgern

4

Auf die Käsplatte

6

Am Bernrieder Panoramaweg

7

Zur Burgruine Altnußberg

9

Bischofsmaiser Besonderheiten

15

Der Ausnahmeberg Osser

18

Die Bodenmaiser Rieslochfälle

19

Bayerisch Eisensteiner Urwald

22

Auf den Großen Rachel

23

Die Steinklamm bei Spiegelau

24

360°-Panorama auf dem Lusen

25

Zum Wackelstein bei Solla

26

Saldenburg und frischer See

27

An der Dießensteiner Leite

30

An der Ilz nach Passau

31

Geotop Buchberger Leite

32

Haidel und Leopoldsreut

33

Dreisessel und Plöckenstein

34

In der Saußbachklamm

Ruhe und Natur

1

Burgruine Brennberg und Höll

5

Zum Turm auf dem Hirschenstein

10

Burg Weißenstein auf dem Pfahl

12

Vom Drachensee zur Bayernwarte

13

Über den Hohen Bogen

16

Naturparadies Kleiner Arbersee

17

Großer Arber und Kleiner Arber

20

Im Urwald bei Zwieslerwaldhaus

21

Auf den Großen Falkenstein

28

Die Ilz bei Fürsteneck

29

An der Ilz nach Fischhaus

Einkehr

8

Am Schwarzen Regen

Mit Genuss unterwegs im Bayerischen Wald

Bei dem Wort Bayerischer Wald öffnet sich bei vielen die nicht falsche Vorstellung von endlosen Wäldern auf Bergrücken, zwischen denen kleine Bergseen glitzern. Sanfte Kuppen, Flüsse, Bäche und nette Städtchen sind jedoch im Bayerischen Wald auch zu finden. Die reich strukturierte und vielfältige Kulturlandschaft des Bayerischen Walds ist das Resultat der kleinbäuerlichen und naturnahen Nutzung während der letzten Jahrhunderte. Ein Nebenprodukt dieser extensiven Land- und Forstwirtschaft war der Erhalt und oft sogar die Neuschaffung von Lebensräumen für eine reiche Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten. Die größte Waldlandschaft Mitteleuropas zeigt sich sehr vielfältig. Der sanftere Vordere Bayerische Wald ist das überwiegend auf Gneis gründende »Donaugebirge«. Der raue Hintere Bayerische Wald basiert auf Graniten, Glimmerschiefern und Gneisen. Die einsamen Grenzkammwälder, Felsgebiete und Schachten sind die letzten Rückzugsgebiete für Auerhuhn, Birkhuhn und Luchs. Zwischen Donau, Böhmerwald und Österreich erlebt der Wanderer intakte Natur und sauberste Atemluft.

Am Rotwildgatter im Bernrieder Kessel (TOUR 6)

Ein Glück für jeden, der in dieser oft wilden Waldlandschaft leben oder Urlaub machen darf. Ein noch größeres Glück, wenn man über den Bayerischen Wald wieder ein Buch schreiben darf – dachte ich mir, im Urwald unter einigen uralten Riesenfichten stehend. So meinte ich auch auf den schönen Panoramabergen wie Osser, Lusen, Pröller usw. So dachte ich auch am herrlichen Wildfluss Ilz. Ich war nicht das erste Mal hier. Als Wanderführer habe ich im Bayerwald schon einige Touren erkundet und für Gruppen geführt. Außerdem durfte ich mich glücklich schätzen, 2017 mit der Recherche zu dem Buch »Panoramawege Bayerischer Wald« und 2019 zu dem Buch »Wochenend und Wohnmobil Bayerischer Wald« wieder Monate im Wald unterwegs sein zu dürfen. Nun konnte ich mit diesem Buch »Wandergenuss Bayerischer Wald« Neues entdecken oder Bekanntes aus einem anderen Blickwinkel sehen. Auch im Bayerischen Wald gibt es die in der Hauptsaison durch den Tourismus überlaufenen Orte und Naturschönheiten. Es sind vor allen Dingen die animierten Vergnügungsbereiche und die bekanntesten Berge mit Seilbahnen, wie zum Beispiel der Arber mit seinem überhitzten Bergtourismus. Die bekanntesten Wanderungen können in diesem Buch nicht ausgeklammert werden. Es war mir aber wichtig, Wege zu entdecken, die nicht unter Menschenmassen leiden und so mehr Freude bringen. Das bezieht sich nicht nur auf die Berge, sondern auch auf die empfohlenen Wirtshäuser und auf die Naturbeobachtungen am Wegesrand. Einblick in die Natur, Kultur, Geschichte und regionale Küche gehören zu meinen persönlichen Interessen. Zum bewussten Erfassen der Urlaubsregion möchte ich neben den Wanderungen genau das vermitteln. Genießen Sie die wunderschöne und unberührte Natur und lassen Sie sich auch von der Kultur und Gastronomie mit ihren Schmankerln verwöhnen.

Landschaft bei Schönberg im Unteren Bayerischen Wald

Im Bayerischen Wald gibt es viele Andachtsplätze zum Verweilen.

Rainer D. Kröll, Windischeschenbach, Sommer 2020

In der Steinklamm bei Spiegelau (TOUR 23)

Praktische Informationen

Der Bayerische Wald ist mit 6000 Quadratkilometern die größte Waldlandschaft Mitteleuropas, in der sich die Natur in einer unglaublichen Vielfalt zeigt. Ein gut ausgebautes Wanderwegenetz, welches an gemütlichen Gasthäusern vorbeiführt, bietet Entspannung und Erholung in sauberster Landluft. Hier ist wunderschöne und unberührte Natur zu genießen.

Aussicht

Ruhe und Natur

Kultur am Wegrand

Einkehr

Reisen im Bayerischen Wald

Alle Wanderungen in diesem Buch enthalten in der Infospalte Hinweise für die Anreise. Mit dem eigenen Auto kommt man fast überall am besten hin. Die Fahrt durch die Landschaften des Bayerischen Walds mit der Bahn ist ein bequemes Erlebnis und umweltfreundlich. Gute Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln bieten die Orte, die mit der Bahn erreichbar sind. Fast jedes Dorf kann mit dem Bus angefahren werden, der allerdings oft zu Unzeiten für die Wanderer unterwegs ist. Die Waldbahn erschließt Zwiesel, Bayerisch Eisenstein, Grafenau, Bodenmais und Viechtach. Die Ilztalbahn bringt Wanderer von Passau zu den Ausflugzielen entlang der wunderbaren Ilz und in die Städte Freyung und Waldkirchen. Einige Ausgangspunkte im Nationalpark Bayerischer Wald sind zu gewissen Zeiten nur mit dem »IGEL-Bus« erreichbar.

Es gibt ein Waldbahn-TagesTicket, das aber wochentags erst ab 8 Uhr gilt. Das Bayerwald-Ticket gilt ebenfalls im gesamten Waldbahn-Netz und zusätzlich bei allen Buslinien im Bayerwald-Ticket-Gebiet. Eine noch größere Region umfasst das Bayern-Böhmen-Ticket. Derzeit bieten 22 Gemeinden in der Nationalpark- und Naturparkregion Bayerischer Wald für ihre Urlaubsgäste kostenlos das Gästeservice Umwelt-Ticket »GUTi« für Bus und Zug an. Die Gästekarte mit dem GUTi-Logo gilt als Freifahrschein für den gesamten Urlaubsaufenthalt, indes wochentags auch erst ab 8 Uhr.

Weitere Auskünfte: www.bahn.de, www.rvv.de, www.laenderbahn.com/waldbahn/, www.ilztalbahn.eu/, www.ostbayernbus.de/ostbayernbus/view/angebot/buslinien/igelbusse.shtml, www.bayerwald-ticket.com/guti/, www.bayerwald-ticket.com.

An der Ilz bei der Schrottenbaummühle (TOUR 28)

Die Touren

Die Wandergebiete sind in drei Gruppen gefasst und in einer Reihenfolge nummeriert, wie eines der Gebiete in etwa im Zusammenhang bereist werden kann. Die Unterteilung ist der Vordere Bayerische Wald, der Hintere Bayerische Wald und der Untere Bayerische Wald. Die klare geologische Linie des »Pfahls« trennt das »Donaugebirge« des Vorderen Bayerischen Walds vom Hinteren Bayerischen Wald an der Grenze zu Tschechien. Das Passauer Land und das Einzugsgebiet der Ilz mit seinen Quellflüssen Kleine und Große Ohe bis Spiegelau zeigen die Touren im gedachten Unteren Bayerischen Wald.

Beste Jahreszeit und Wetter

Natürlich ist ein Urlaub im Bayerischen Wald in den Sommermonaten am besten, wobei es für Wanderungen auch mal zu heiß sein kann. Herrlich ist aber auch der Herbst mit seinen unvergleichlichen Farben und das Wetter kann stabiler sein als im Sommer. Blumenliebhaber werden je nach Höhenlage der Tour das zeitige Frühjahr oder den Frühsommer wählen. Wegen möglicher extremer Verläufe der Jahreszeiten muss eine Machbarkeit der Touren immer eigenverantwortlich entschieden werden. Eine frühe Startzeit bringt oft eine ruhige Tour, stilles Wanderglück und die schönsten Fotos. Etwas Besonderes ist an manchen Aussichtspunkten auch der Sonnenuntergang.

Für die momentanen Wetteraussichten benutzen Sie am besten einen der Wetterberichtanbieter, die örtlichen Wetterstationen (z. B. Zwiesel) oder örtliche Webcams im Internet. Zum Beispiel www.wetteronline.de/wetterfilm, www.br.de/wetter/action/bayernwetter/bayern.do, wetterstationen.meteomedia.de/?station=107960&wahl=vorhersage.

Felsiger Aufstieg im Schlosspark Falkenstein (TOUR 2)

Ausrüstung

Feste Schuhe mit griffiger Sohle sind wohl einer der wichtigsten Ausrüstungsgegenstände. Wichtig ist ein ausreichender Sonnen- und Regenschutz – wobei ein stabiler Regenschirm gute Dienste leistet, solange kein Wind mit im Spiel ist. Eine Regenjacke ist unverzichtbar, führt selbst in modernster Ausführung jedoch im Gegensatz zum Regenschirm bei entsprechender Wärme zu starkem Schwitzen. Weiter zur Ausrüstung gehören eine schnell trocknende Wanderfunktionshose, ein guter Rucksack gefüllt mit Notproviant, ausreichend Flüssigkeit, ein Wechselshirt, eine Notfall-Apotheke und ein Mobiltelefon für einen Notruf. Oft wird ein Kälteschutz vernachlässigt, besonders, wenn schönes Wetter am Himmel steht. Was aber, wenn sich einer verletzt und am Boden gelagert werden muss? Wenn dann noch Nässe dazukommt, wird es gefährlich.

Im Bayerischen Wald gibt es viele Pilze, zum Beispiel Hallimasch.

Anforderungen

Der Tourencharakter ist in der Infospalte jeder Wanderung beschrieben und nach der Einstufung des Deutschen Alpenvereins in leicht, mittel und schwer eingeordnet. Touren, zu denen Trittsicherheit empfohlen wird, sind mit Vorsicht zu genießen. Mit Trittsicherheit ist die Fähigkeit gemeint, sich beim Wandern in unwegsamem Gelände sicher bewegen zu können. Erfahrung führt zu besserer Trittsicherheit. In seltenen Fällen können neuere Wege mit Asphaltbelag leider nicht umgangen werden. Die Einschätzung der Touren für die Kindertauglichkeit im Tourenfinder dieses Buchs wird ganz einfach mit 300 Höhenmetern Aufstieg begrenzt. Dies ist aber nicht absolut zu verstehen, denn die Leistungsfähigkeit der Kinder ist abhängig vom Alter, von der Kondition und von ihrem Willen.

Holzhaus an der Triftsperre in Hals bei Passau (TOUR 30)

Gefahren am Berg

Wichtigste allgemeine Gefahren in den Bergen sind Steinschlag und Wetterwechsel. Erfahrene Bergwanderer beobachten an jedem sich bietenden Fixpunkt ihren Höhenmesser und justieren ihn erneut. Denn steigt die Angabe des Höhenmessers von einem Fixpunkt zum nächsten erheblich an, bedeutet dies einen Luftdruckabfall und lässt eine schnelle Wetterverschlechterung voraussehen. Umkehren ist kein Zeichen von Schwäche, sondern Klugheit.

Im Naturschutzgebiet Buchberger Leite (Tour 31)

Notrufe

110 Polizei

112 Notarzt, Feuerwehr und Bergwacht

Optisches oder akustisches Notrufsignal: 6 Signale hintereinander mit 10 Sekunden Abstand

Gehzeiten, Höhenmeter und Richtungsangaben

Die Gehzeiten sind reine Zeiten unterwegs ohne Pausen. Sie wurden in eigener Erfahrung subjektiv ermittelt, denn manche Zeiten auf den Wegweisern sind sehr unterschiedlich erhoben. Auf orografische Bezeichnungen wurde zugunsten der Allgemeinverständlichkeit verzichtet. Abzweige und Richtungswechsel sind im Text trotz Wegweiser beschrieben, denn diese können ja mal fehlen. Wird kein Richtungshinweis gegeben, bedeutet dies in jedem Fall geradeaus.

Die Höhenangaben entstammen zuallererst den Karten, denn die haben Geografen vermessen und gezeichnet, dann erst aus dem ständig justierten Höhenmesser und dann den Beschilderungen in der Natur. Bei den Angaben des Höhenmessers sind aber immer Ungenauigkeiten möglich, weil diese wegen der Veränderung des Luftdrucks durch Wetterwechsel variabel sind.

Wegmarkierungen und Wegweiser

Alle Wege in der Wanderregion sind mit Wegweisern und Markierungen sehr gut erschlossen. Örtliche Rundwege haben ihre eigenen Markierungen. Wenn nötig, sind in den Wegbeschreibungen die Markierungen der Wanderwege angegeben. Verschiedenartig geschriebene Ortsnamen sind vorrangig den Karten entnommen, dann erst der Beschilderung in der Landschaft.

Flora und Fauna

Mit den über 1400 Meter hohen Gipfeln nimmt das urwüchsige Bayerisch-Böhmische Grenzgebirge einen ganz besonderen Platz mit einem unverwechselbaren Charakter ein. Die waldfreien Gipfelbereiche tragen pflanzliche Eiszeitrelikte. Botanische Besonderheiten sind die Krähenbeere, Sumpfenzian, Ungarischer Enzian, Bärwurz, Fieberklee, Sonnentau, Bärlapp-Arten, Berg-Greiskraut, Platanenblättriger Hahnenfuß, Alpen-Frauenfarn, Alpenlattich, Blauer Eisenhut.

Außer Auer- und Birkhuhn findet man hier Vogelarten, die gewöhnlich für das Hochgebirge typisch sind, wie Bergpieper, Alpenbraunelle und Schneesperling. Auch der Luchs, die Wildkatze und verschiedene Arten der Spechte und Greifvögel sind im Waldgebirge heimisch.

Schattige Wanderwege an den Waldrändern erlauben Blicke in die Landschaft.

Anforderungen

Leicht: einfache Wanderung auf guten Wegen und Pfaden ohne ausgesetzte Stellen, die aber auch ohne Markierung sein können. Orientierungssinn und Trittsicherheit werden benötigt.

Mittel: mittelschwere Wanderung, die gute Kondition, Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und Orientierungssinn erfordert. Ausgesetzte Passagen auch mit Seilversicherungen möglich. Alpine Erfahrung ist nötig.

Schwer: anspruchsvolle Bergtour mit hoher Anforderung an die Kondition, Schwindelfreiheit und Trittsicherheit. Enthält ausgesetzte Passagen und leichtere Klettereien am Fels. Ein gutes Orientierungsvermögen ist unbedingt geboten. Ausgeprägte alpine Erfahrung wird vorausgesetzt (schwere Touren mit der Kennzeichnung »schwarz« sind in diesem Buch nicht vorhanden).

Das Ilztal bildet eine lange Aneinanderreihung von Biotopen. Der seltene Straußfarn, die Banater Segge und die sibirische Schwertlilie sind hier zu finden. Eisvogel, Wasseramsel und Gebirgsstelze durchschwirren diesen Lebensraum. Fischotter, Biber, Flusskrebs und die inzwischen sehr seltene Flussperlmuschel sind in der Ilz und in gesunden Bächen zu Hause.

Einkehrmöglichkeiten

Eine Auswahl an Einkehrmöglichkeiten in Restaurants, Wirtshäusern, Brotzeitstuben und Berghütten ist bei den Wanderungen angeführt. Die Öffnungszeiten sind jedoch für die Folgejahre nicht verlässlich anzugeben. Erkundigen Sie sich daher selbst anhand der angegebenen Telefonnummern oder Internetadressen.

Interessante Internetadressen

www.ostbayern-tourismus.de

Übersicht aller Regionen Ostbayerns

www.bayerischer-wald.de

Urlaub im Bayerischen Wald mit interaktiver Karte

www.bayerischer-wald.org

Betrachtung verschiedener Regionen des Bayerischen Walds

www.nationalpark-bayerischer-wald.de

Erlebnisangebote und Besuchereinrichtungen im Nationalpark

www.naturpark-bayer-wald.de

Der Natur auf der Spur im Bayerischen Wald

Regionale Küche

Das Leibgericht der Einheimischen war und ist der Schweinebraten mit Knödel und Sauerkraut. Früher war dies für die armen Bauern nur ein Sonntagsmahl. Ansonsten musste von dem gelebt werden, was man selbst ernten konnte. Daher gab und gibt es viele Gerichte aus Getreide, Kartoffeln, Kraut, Obst, Eiern, Schmalz und Milchprodukten. Der Pichelsteiner Eintopf stammt aus dem Bayerischen Wald. Die böhmische und österreichische Küche nahm schließlich Einfluss auf die Tische des Bayerwalds.

Naturschutz

Geschützte Pflanzen sind in allen ihren Teilen geschützt und sollten auch nicht zertreten werden. Wir müssen daher auf den Wegen bleiben und dürfen keine »Abkürzer« benutzen und keine weglose Wildnis betreten. Gibt es auch an einigen Stellen zum Beispiel eine geschützte Pflanze in großen Mengen, bleibt dies insgesamt doch eine bedrohte Art. Nichts berechtigt dazu, eine der geschützten Blumen wegzunehmen, weil doch so viele an einem Platz sind. Wildtiere benötigen besonders in den Bergen ihre Ruhezonen. Aus meiner berufsbezogenen forstlichen Fachkenntnis wurden bei allen beschriebenen Wanderungen keine Wildeinstandsgebiete durchquert. Ebenso wurde weglose Wildnis gemieden. Die kaum erschlossenen Grenzkammwälder sind Rückzugsräume für Auer- und Birkhuhn, Luchs und Wildkatze und dürfen nicht betreten werden. Die Ilz ist ein einmaliger, urwüchsiger Lebensraum zahlreicher Arten, der besonders schützenswert ist und die Achtsamkeit der Wanderer erfordert.

Am Schwellhäusl gibt es Bier aus dem Stein (TOUR 20).

Karten

Die zur Recherche verwendeten drei Kompass-Karten im Maßstab 1:50 000 sind in den Wanderungen angegeben (www.kompass.de). Die Topographischen Wanderkarten vom Bayerischen Landesamt für Vermessung gibt es im Maßstab 1:50 000 und 1:25 000. Die fünf Karten UK50 27 bis 30 im Maßstab 1:50 000 decken die Wanderungen in diesem Buch ab (www.ldbv.bayern.de). Manchmal sind in den Touristinformationen kleinräumigere Wanderkarten gratis erhältlich.

Die Sumpfdotterblume wächst üppig an Bachrändern oder in Quellsümpfen.

Vorderer Bayerischer Wald

Oben links: Im Gläsernen Wald vor dem Fressenden Haus in Weißenstein (TOUR 10). Oben rechts: An der Kapelle in Münchshöfen (TOUR 4). Unten rechts: Morgenstimmung am Pilgramsberg (TOUR 3). Unten links: Der Schwarze Regen ist bei Wassersportlern sehr beliebt (TOUR 8).

1 Burgruine Brennberg und Hölle

Mystisches Naturerlebnis im Höllbachtal

Die Wanderung führt durch das wildromantische Naturschutzgebiet Hölle, in dem sich die Wasser ihren Weg zwischen Felsgiganten suchen. Der Aussichtsturm auf der Burgruine zeigt den idyllischen Ort Brennberg und den Falkensteiner Vorwald.

Besonderer Genuss: Ruhe und Natur

Tourencharakter

Mittelschwere, oft sonnige Tour, meist auf befestigten Wegen durch Wälder, Wiesen und Felder. Im Ortsgebiet auf Straßen. Im Bereich des Höllbachs Felsen und unebener Weg. Feste Wanderschuhe mit griffigen Sohlen werden empfohlen.

Ausgangs-/Endpunkt

Parkplatz Friedhof Johannisstraße in Brennberg

GPS N49°04‘12.3“ E12°23‘47.5“, Höhe 595 m ü. NN

Anfahrt

Auto Auf der A 3 Ausfahrt 104 b Wörth an der Donau und auf der St 2146 und R 42 nach Brennberg

ÖPNV Mit der Buslinie 37 von Regensburg nach Brennberg (www.rvv.de)

Gehzeiten

Parkplatz Friedhof – Burgruine Brennberg 0:15 Std. – Kapelle 0:35 Std. – NSG Hölle 0:45 Std. – Trafohäuschen 0:45 Std. – Weiher 0:30 Std. – Parkplatz Friedhof 0:30 Std.

Einkehr

Hirschbergers Holzofenkuchl, Reimarstraße 5, 93179 Brennberg, Tel. 09484/287, www.holzofenkuchl.com (Mo und Di Ruhetag)

Karten

Kompass 198/1, 1:50 000

Touristinformation

Rathausplatz 1, 93086 Wörth an der Donau, Tel. 09482/940 30, www.stadt-woerth.de

Hinweis

Besser Wochenenden meiden

Zur Burgruine Brennberg Vor dem Parkplatz am Friedhof in Brennberg starten wir an der Kreuzung auf der Höllbachstraße nach Osten in Richtung Zumhof. An der nächsten Kreuzung gehen wir auf der St.-Rupert-Straße links in Richtung Burg zur Kirche hinauf. Gegenüber der Kirche können wir direkt nach dem Gasthaus auf dem Parkplatz nach rechts und müssen dann auf der querenden Lerchenfeldstraße weiter links aufwärts. Nach 150 Metern biegen wir nach dem Haus Nr. 17 rechts bergauf zur Burgruine Brennberg ein, die 50 Meter über dem Dorf auf einem Granitfelsen steht. Die Burg Brennberg entstand auf Initiative des Adelsgeschlechts der de Prenberg Anfang des 11. Jahrhunderts. Das Wappen der Besitzer zeigte schon damals die drei brennenden Berge, wie auch heute noch das Gemeindewappen. Der romanische Bergfried ist der älteste Bauteil. Der sechseckige Auerturm und der hufeisenförmige Münchstein stammen aus dem 14. Jahrhundert. Auf dem südlichen Felsmassiv sind unter dem hölzernen Aussichtsturm die Reste des Wartturms aus dem 12. Jahrhundert zu sehen. Im 17. Jahrhundert wurde die Burg von den Schweden erobert. Auch der Ort und die Kirche fielen Bränden zum Opfer. Heute erfreuen wir uns an der Aussicht vom Turm. Im Südwesten liegt uns der Ort Brennberg zu Füßen. Bei guter Sicht reicht der Blick nach Süden sogar bis zu den Alpen. Wir befinden uns im Gebiet des Falkensteiner Vorwalds. Hier treten harte Granit- und Gneisfelsen an die Oberfläche der Landschaft. Die Gegend ist von zahlreichen Wasserquellen, kleineren Gewässern und feuchten Wiesen geprägt.

Blick von der Burg auf den Ort Brennberg

Herbst in der Burg Brennberg

Blick vom Aussichtsturm auf die Reste der Burg Brennberg

Der Aussichtsturm steht auf den Resten des Bergfrieds.

Die einsame Kapelle steht an einem alten Hohlweg.

Zur Kapelle Zwischen Aussichtsturm und ehemaligem Schloss treten wir links den Abstieg an, gehen an einem Abzweig in spitzem Winkel auf dem Asphaltsträßchen rechts hinunter und erreichen wieder die Lerchenfeldstraße. Jetzt laufen wir aber in spitzem Winkel links hinunter und gehen an der Kreuzung am Rathaus links auf der Straße Schmidgarten weiter. Am Ende der Straße biegen wir links in die Berndorfer Straße ein. Nach 250 Metern bleiben wir im kleinen Ortsteil Öd geradeaus, nun genau nach Osten. Kurz nach Beginn eines Walds folgen wir dem Weg auf der linken Seite mit der blauen Markierung des Goldsteig-Zuwegs aufwärts in Richtung Höllbachtal. In einem romantischen Hohlweg geht es wieder abwärts, vorbei an einer einsamen Kapelle.

Die mystischen Knocks

Knock ist die Bezeichnung für die in der Gegend um Brennberg liegenden größeren Felsen und Felsengruppen. Diese Granitfelsen im Gebiet des Regensburger Vorwalds sind über lange Zeit durch Wind und Wetter erodiert. Entstanden sind dabei kissen- oder sackförmig Gesteinsformen. Der Fachbegriff lautet »Wollsackverwitterung«. Diese Felsen bilden kleine Ökosysteme. Auf ihnen konnten 32 Moose und 54 Flechtenarten nachgewiesen werden. Diese speziellen Lebensräume sind durch Dünge- und Pflanzenschutzmittel gefährdet, da Flechten und Moose auf kargen Untergrund angewiesen sind. Oft haben diese Felsen eigene Namen und spielen in der lokalen Mystik eine Rolle. Alte Bearbeitungen deuten auf kultische Zwecke hin. Einige dieser Opfersteine sind als Geotope unter Schutz gestellt.

Zum Naturschutzgebiet Hölle Der Weg mündet wieder in die Asphaltstraße, an den zwei Häusern bleiben wir geradeaus auf dem Feldweg und dann können wir weiter unten im Wald auf einem Steg über den Höllbach schreiten. Dann folgen wir dem Uferweg nach links und sind damit auf dem Goldsteig und Burgensteig in Richtung Postfelden. An der gleich folgenden Wegkreuzung bleiben wir auf dem Goldsteig rechts aufwärts. 350 Meter nach dem Steg verlassen wir an der Kreuzung den Goldsteig nach rechts aufwärts, sind aber jetzt auf dem Rundweg Hölle. Der Weg endet an einer asphaltierten Straße, der wir uns 300 Meter nach rechts anschließen. An der T-Kreuzung müssen wir links in Richtung Höllbachhof. 80 Meter vor dem Höllbachhof wandern wir rechts über die Wiese und sind vor dem Steg am Beginn des Naturschutzgebiets Hölle.

Zum Trafohäuschen