Wochenend und Wohnmobil. Kleine Auszeiten im Bayerischen Wald. - Rainer D. Kröll - E-Book

Wochenend und Wohnmobil. Kleine Auszeiten im Bayerischen Wald. E-Book

Rainer D. Kröll

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Beschreibung

Der variantenreiche Bayerische Wald ist eine herrliche Urlaubsregion und bezaubert durch unterschiedliche Landschaften. Regensburg und Passau sind beliebte Reiseziele. Auch die kleinen Städte und Dörfer tragen oft ein mittelalterliches Erbe zur Schau. Dieser lustmachende Wohnmobilreiseführer zeigt eine Auswahl der 15 schönsten Ziele mit Genussfaktor, Abenteuer, Natur und Erholung. Inkl. praktischer Tipps zu Stell- und Campingplätzen.

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ZIELE IM ÜBERBLICK

Weltkulturerbe Regensburg

Oberpfälzer Seenland

Cham im Regental

Bad Kötzting und Viechtach

Kultur und Leben in Straubing

Deggendorf und der Klosterwinkel

Spaziergänge in Furth im Wald

Wanderparadies Lamer Winkel

Nationalpark Bayerischer Wald

Bodenmais

Stadt Regen

Freyung und Grafenau

Waldwoge im Dreiländereck

Dreiflüssestadt Passau

Donau-Uferpromenade in Obernzell

INHALT

EINLEITUNG

Land der endlosen Wälder

Natur und Kultur erleben im Bayerischen Wald

1 Weltkulturerbe Regensburg

2000 Jahre Geschichte an der Donau

2 Spaß im Oberpfälzer Seenland

Idyllische Plätze für Wassersportler und Nixen

3 Cham im Regental

Die Urlaubsregion im Land der Regenbogen

4 Im Naturpark Bayerischer Wald

Waldbuckelwelt um Bad Kötzting und Viechtach

5 Kultur und Leben in Straubing

In der historischen Herzogsstadt an der Donau

6 Deggendorf und der Klosterwinkel

Kulturgenuss in der Knödelstadt

7 Spaziergänge in Furth im Wald

Wunder und Natur in der Drachenstadt

8 Wanderparadies Lamer Winkel

Am Osser, Arber und Hohenbogen

9 Nationalpark Bayerischer Wald

Ferienregion in uriger Waldwildnis

10 Bodenmaiser Urlaubsanimationen

Im Tourismuszentrum des Bayerischen Waldes

11 Im Tal des Schwarzen Regen

Die Stadt Regen ist eine Perle am Fluss

12 Städte Freyung und Grafenau

Spaß in der Bärenstadt Grafenau

13 Am Dreiländereck

Waldwoge hinter Waldwoge im Dreiländereck

14 Die Dreiflüssestadt Passau

Barockes Herz mit mediterranem Flair

15 Donau-Perlen im Passauer Land

Erlebnis Donau-Uferpromenade in Obernzell

 

Orts- und Sachregister

Impressum

Im Bauernhausmuseum Lindberg ist auch ein uriges Wirtshaus (Tour 10).

LAND DER ENDLOSEN WÄLDER

Natur und Kultur erleben im Bayerischen Wald

Am Erlebnispark Wasser-Fisch-Natur im Oberpfälzer Seenland (Tour 2)

Zusammen mit dem Böhmerwald bildet der Bayerische Wald das größte zusammenhängende Waldgebirge Mitteleuropas. Die Landschaft besticht durch ausgedehnte Wälder, mächtige Bergrücken und sanfte Hügel, kleine Bergseen und klare Bäche. Die abwechslungsreiche Mittelgebirgslandschaft mit mehr als 130 Berggipfeln über 1000 Meter Höhe kann gut erwandert werden. Entlang der Grenze zu Tschechien liegt Deutschlands einziger Urwald, der Nationalpark Bayerischer Wald. Hier entwickelt sich die Natur völlig unberührt von Menschen und bietet Tierarten wie Luchs oder Fischotter, die schon als ausgestorben galten, Lebensraum.

Zwischen Donau, Böhmerwald und der österreichischen Landesgrenze erleben Urlauber grüne Natur in reinster Luft. In den Wintermonaten, wenn sich der Bayerische Wald tief verschneit präsentiert, kommen sowohl Alpin-Skifahrer als auch Langläufer auf ihre Kosten. Es gibt rund 2000 Kilometer gespurte Loipen und leistungsfähige Lifte und Bergbahnen. Romantische Weihnachtsmärkte sorgen für Abwechslung.

Auch Kunst und Kultur findet in dieser Ecke Bayerns statt. Sehens- und Erlebenswertes erwartet die Gäste entlang der touristischen »Straße der Kaiser und Könige« in den geschichtsträchtigen Städten Regensburg, Straubing, Deggendorf und Passau. Eine Fülle von Sehenswürdigkeiten kann man in all den Museen der Städte, der Klöster und auf Burganlagen finden.

REISEN IM BAYERISCHEN WALD

Mit dem eigenen Auto oder kleinen Wohnmobil kommt man am bequemsten überall hin. Auf kleineren Ortsverbindungsstraßen und engen Bergstraßen stoßen größere Wohnmobile über sieben Meter an ihre Grenzen. Besonders Parkplätze können ein Problem darstellen. Gute Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln bieten die Orte, die mit der Bahn erreichbar sind. Fast jedes Dorf wird mit dem Bus angefahren. ALEX, Oberpfalzbahn, Waldbahn, Wanderbahn, Ilztalbahn, Ostbayernbus, Radlbus, Skibus, Igelbus, Stadtbuslinien, Rufbus, Bayerwald-Ticket, und GUTi-Gästekarte sind die verwirrenden Schlagworte, wenn es um öffentliche Verkehrsmittel geht. Wenn auch die verschiedenen Verkehrsunternehmen eigene Internetauftritte haben, umfasst die Fahrplanauskunft der Deutschen Bahn auch den ALEX, die Oberpfalzbahn, die Waldbahn, die Wanderbahn, die Ilztalbahn und den Ostbayernbus (www.bahn.de). Die Fahrpläne der Ostbayernbusse, Radlbusse, Skibusse, Igelbusse im Nationalpark und der Rufbusse sind auf der Ostbayernbus-Seite zu finden (www.ostbayernbus.de). Über die Stadtbuslinien geben die Seiten der jeweiligen Betreiber Auskunft, wie zum Beispiel für Regensburg die Seite www.rvv.de.

Die Kürnburg ist eine der größten Burganlagen der Oberpfalz (Tour 3).

Besondere Tickets und Gästekarten bieten vielfache Vergünstigungen oder kostenlose Fahrten. Auskunft und Fahrpläne hält die örtliche Touristinformation bereit. Das Bayerwald-Ticket ist ein preiswerter Tagesfahrschein für Tagesgäste im Bayerischen Wald. Mit der GUTi-Gästekarte der teilnehmenden Gemeinden kann der gesamte öffentliche Verkehr im Bayerischen Wald kostenlos genutzt werden (www.bayerwald-ticket.com). Auch in den Städten gibt es für Touristen eigene Ticketangebote, wie zum Beispiel die Passau-Card (www.passaucard.de). Es lohnt sich immer, Erkundigungen über besondere ÖPNV-Angebote einzuholen.

DIE ZIELE

Die für dieses Buch ausgewählten Ziele stellen Kurztrips für die Reise mit dem Wohnmobil dar. Dabei kann nach Lust und Laune zwischen Städtetouren, Urwaldgebiet und stiller Urlaubsgegend gewählt werden. Es sind Ziele mit Genussfaktor, Abenteuer, Natur und Erholung. Natürlich lassen sie sich auch für einen längeren Aufenthalt kombinieren.

AKTIVITÄTEN

Beispiele für Wanderungen, Kanufahrten oder Radtouren sowie empfehlenswerte Einkehrmöglichkeiten sind im Text für die schnelle Orientierung mit entsprechenden Symbolen versehen. Weitere Auskünfte geben die Touristinformationen oder entsprechende Internetplattformen (www.bayernbike.de, www.bayerischer-wald.de/ebike, www.bayerischer-wald.de/eldorado, www.goldsteig-wandern.de, www.pferdeerleben-bayern.de und andere Seiten der Orte, Städte und Gebiete).

BÜCHER, KARTEN UND BROSCHÜREN

Die örtlichen Touristinformationen und überregionalen Fremdenverkehrsämter halten eine Menge an meist kostenlosen Informationsbroschüren bereit. Da sind auch Broschüren oder Übersichtskarten für spezielle Interessen zu finden wie zum Beispiel die Wintererlebniskarten, Radkarten, Museen, Campingplätze, Wandertipps, Erlebnisse für Kinder, Wellness und vieles mehr. Es lohnt sich, bei den Touristinformationen vorbeizuschauen oder sich Material vorab schicken zu lassen. Die Touristinformationen sind bei den Zielen jeweils angegeben. Topografische Wanderkarten unterschiedlicher Maßstäbe haben zum Beispiel der Kompass-Verlag (www.kompass.de) oder das Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung (www.ldbv.bayern.de) im Programm.

Der sanft hügelige Regensburger Vorwald ist Bauernland (Tour 1).

INTERNET

Es gibt viele Internetplattformen, die für die Reiseplanung in den Bayerischen Wald genutzt werden können. Daneben haben alle Städte und Fremdenverkehrsorte ihre eigenen Internetauftritte.

Für Anreise und Urlaubsplanung: Tourismusverband Ostbayern, Im Gewerbepark D04, 93059 Regensburg, Tel. 0941/58 53 90, [email protected], www.bayerischer-wald.de, www.bayern-fahrplan.de.

Allgemeine Informationen: www.bayern-im-web.de, www.ostbayern-tourismus.de, www.oberpfaelzerwald.de, www.bayerischer-wald-ganz-oben.de, www.vorderer-bayerischer-wald.de, www.nationalpark-bayerischer-wald.de, www.naturpark-bayer-wald.de, www.sehenswerter-bayerischer-wald.de.

BESTE JAHRESZEIT

Für viele ist ein Urlaub im Bayerischen Wald in den Sommermonaten am schönsten, wobei es für Aktivitäten auch mal zu heiß sein kann. Herrlich ist der Herbst mit seinen unvergleichlichen Farben und das Wetter kann stabiler sein als im Sommer. Wer Blumen liebt, wird sich je nach Höhenlage am Frühling oder am Frühsommer orientieren. Die Regionen sind unterschiedlich einzustufen. Die Berge und Hochlagen sind von rauen Luftströmungen beeinflusst und haben eine viel kürzere Vegetationszeit. Anders die Vorwaldzonen des Bayerischen Waldes an der Donau. Dort wird nun wieder, wie auch in früheren Zeiten, Wein angebaut. Während an der Donau die Blumen blühen und der Wein wächst, liegen in den hohen Bayerwaldbergen noch Schneefelder.

WETTER

Wettervorhersagen machen einige Internetplattformen wie zum Beispiel www.wetteronline.de. Für die aktuellen Wetteraussichten eines bestimmten Ortes benutzen Sie am besten eine der örtlichen Wetterstationen (http://wetterstationen.meteomedia.de/?station=107960&wahl=vorhersage).

WANDERUNGEN

Der Bayerische Wald ist Deutschlands Wanderregion Nummer eins. Es gibt fast unendlich viele Wanderwege und schönste Gipfel über 1000 Meter Höhe wie Großer Arber, Großer Falkenstein, Großer Rachel und viele andere. Alle Pfade sind im Gelände bestens ausgeschildert, wie etwa der Weitwanderweg Goldsteig (www.goldsteig-wandern.de) oder der Burgensteig in der Oberpfalz und im Regensburger Land (www.burgensteige.de). Die meisten Wandervorschläge in diesem Buch sind den Wanderführern »Panoramawege Bayerischer Wald« und »Wandergenuss Bayerischer Wald« des Verfassers entnommen, in denen sich genaue Wegbeschreibungen befinden.

Blick von der Burg Falkenberg auf den Falkenberger Vorwald (Tour 1)
Im wildromantischen Naturschutzgebiet Hölle bei Brennberg (Tour 1)
Gipfelglück auf dem Plöckenstein (Tour 13)

FLORA UND FAUNA

Mit den über 1400 Meter hohen Gipfeln nimmt das urwüchsige bayerisch-böhmische Grenzgebirge einen ganz besonderen Platz mit seinem unverwechselbaren Charakter ein. Die waldfreien Gipfelbereiche tragen pflanzliche Eiszeitrelikte. Botanische Besonderheiten sind Krähenbeere, Sumpfenzian, Ungarischer Enzian, Bärwurz, Fieberklee, Sonnentau, Bärlapp-Arten, Berg-Greiskraut, Platanenblättriger Hahnenfuß, Alpen-Frauenfarn, Alpenlattich und Blauer Eisenhut. Außer Birk- und Auerhuhn findet man hier Vogelarten, die gewöhnlich für das Hochgebirge typisch sind, wie den Bergpieper, die Alpenbraunelle und den Schneesperling. Auch der Luchs und verschiedene Greifvögel sind im Waldgebirge heimisch. Das Ilztal bildet eine lange Aneinanderreihung von Biotopen. Der seltene Straußfarn und die sibirische Schwertlilie sind hier zu finden. Eisvogel, Wasseramsel und Gebirgsstelze schwirren durch diesen Lebensraum. Fischotter, Biber und die inzwischen sehr seltene Flussperlmuschel sind in der Ilz zu Hause.

NATURSCHUTZ

Geschützte Pflanzen sind in all ihren Teilen geschützt und sollten auch nicht zertreten werden. Wir müssen daher auf den Wegen bleiben, dürfen keine »Abkürzer« benutzen und keine weglose Wildnis beschreiten. Gibt es auch an einigen Stellen eine geschützte Pflanze in großen Mengen, bleibt sie insgesamt doch eine bedrohte Art.

Wildtiere benötigen besonders in den Bergen ihre Ruhezonen. Die kaum erschlossenen Grenzkammwälder sind Rückzugsräume für Auerhuhn, Birkhuhn und Luchs und dürfen daher ebenfalls nicht betreten werden. Die Ilz ist ein einmaliger, urwüchsiger Lebensraum zahlreicher Arten, der besonders schützenswert ist und der Achtsamkeit der Wanderer und Radfahrer bedarf.

REGIONALE KÜCHE

Das Leibgericht der Einheimischen war und ist der Schweinebraten mit Knödel und Sauerkraut. Früher war dies für die armen Bauern nur ein Sonntagsmahl. Man musste von dem leben, was man selbst ernten konnte. Daher gab und gibt es viele Gerichte aus Getreide, Kartoffeln, Kraut, Obst, Eiern, Schmalz und Milchprodukten. Der Pichelsteiner Eintopf stammt aus dem Bayerischen Wald. Die böhmische und österreichische Küche nahmen schließlich Einfluss auf die Tische des Bayerwaldes. Einkehrmöglichkeiten in Wirtshäusern, Brotzeitstuben und Berghütten sind bei Zielen und Wanderungen angeführt.

Blick vom Oberhaus auf Passau (Tour 14)
Die Abtei Metten birgt wichtige Kunstschätze (Tour 6).
Im barocken Kloster Walderbach (Tour 3)

1

WELTKULTURERBE REGENSBURG

2000 Jahre Geschichte an der Donau

Die Walhalla steht eingebettet in eine Hügellandschaft über der Donau (Tour 1).

Regensburg ist das urbane Tor zum Oberen Bayerischen Wald. Die mittelalterlichen Patrizierhäuser, der Dom Sankt Peter und die weltbekannte Wurstkuchl an der Steinernen Brücke vermitteln eine Atmosphäre, die Gäste aus aller Welt anlockt. Das Regensburger Land erfreut mit seiner lieblichen Landschaft am Regen.

Regensburg, die Hauptstadt der Oberpfalz, hat sich im Mittelalter zu einer reichen Handelsstadt entwickelt. Das Besondere ist der Erhaltungszustand der Gebäude aus dem 11.-13. Jahrhundert, weshalb Regensburg auch mit dem UNESCO-Kulturerbe-Siegel ausgestattet ist. Schöne Plätze, enge Gassen, Patrizierhäuser, Geschlechtertürme und Kirchen sowie die Steinerne Brücke aus dem 12. Jahrhundert bilden eine Kombination, die Regensburg zu einer unbedingt sehenswerten Stadt machen.

REGENSBURGER GESCHICHTE

•90 n. Chr. errichteten die Römer ein Kastell und 179 n. Chr. das Lager Castra Regina.

•Im 6. Jh. n. Chr. wird die Residenz der Agilolfinger erste bayerische Hauptstadt.

•1135: Die Steinerne Brücke wird gebaut.

•1180: Die Herrschaft der Wittelsbacher beginnt.

•Von 1245 bis 1803 ist Regensburg freie Reichsstadt.

Eine gute Sache sind öffentliche Stadtführungen oder eine Stadtrundfahrt mit einem Touristen-Zug (www.tourismus.regensburg.de). Eine Besichtigung ist mit dem Stadtplan in der Hand auch auf eigene Faust gut durchzuführen, denn von allen Seiten können sich die Besucher am Dom orientieren.

SEHENSWERTES IN REGENSBURG

Der Dom Sankt Peter gilt als Hauptwerk der bayerischen Gotik. Ab 1273 wurde an der Basilika gebaut. Der Figurenschmuck an den Außenflächen und die Wasserspeier an den Dächern sind bemerkenswert. Besonders die Westfassade besticht zu jeder Tageszeit.

Auf der Ostseite des Domplatzes steht die romanisch-gotische Basilika Sankt Ulrich aus dem 13. Jahrhundert. Hinter Sankt Ulrich biegt die Niedermünstergasse nach links zur romanischen Niedermünsterkirche aus dem 12. Jahrhundert ab. Im Innern trifft der Besucher auf römische Fundamente.

In der quer verlaufenden Gasse Unter den Schwippbögen ist links ein Teil der römischen Porta Praetoria zu sehen, Rest des Nordtors des Römerkastells Castra Regina aus dem 2. Jahrhundert. Neben dem Tor gelangen wir in den Bischofshof, einst bischöfliche Residenz, heute Hotel. Schließlich kommen wir am Krauterermarkt fast wieder beim Dom heraus.

Dort gehen wir nun nach Norden in Richtung Donau, biegen aber gleich nach links in die Goliathstraße ein. Auf der linken Seite steht das Goliathhaus, ein Profanbau aus dem 13. Jahrhundert mit einem Fresko der biblischen Szene David und Goliath.

Ein kleines Stück weiter geht links der Watmarkt ab und wir schauen auf den Baumburger Turm aus dem 13. Jahrhundert. Es ist ein sogenannter Geschlechterturm eines Patrizierhauses. Im Turm ist heute der »Dampfnudel-Uli«, eine urige bayerische Wirtschaft. Auch der Goldene Turm zwischen Unterer Bachgasse und Wahlenstraße ist ein Geschlechterturm. Die reichen Patrizierfamilien bauten im Mittelalter diese Türme als Statussymbol.

Nun kommen wir über den Kohlenmarkt zum Rathausplatz, auf dem das Alte Rathaus aus dem 13. Jahrhundert mit dem schönen Portal den Blick fängt. Im alten Rathaus ist auch die Touristinformation. Im Reichssaalgebäude fanden ab 1594 die vom Kaiser einberufenen Reichsversammlungen statt. Geradeaus weiter erreichen wir den großzügigen Haidplatz. Auch hier findet sich noch ein großer Geschlechterturm am historischen Hotel Goldenes Kreuz.

Wer das fürstliche Schloss Thurn und Taxis besichtigen will, geht nach dem Haidplatz auf der Glockengasse 400 Meter nach links in Richtung Süden. Das Schloss beherbergt die fürstlichen Museen und mehrere prunkvoll eingerichtete Säle (www.thurnundtaxis.de). Kulturhistorisch interessanter ist die nördlich des Schlosses stehende Benediktinerabtei Sankt Emmeram aus dem 11. Jahrhundert. Das ursprüngliche Reichskloster geht auf das 8. Jahrhundert zurück. Gebäudeteile wie Vorhalle und Krypta sind den bedeutendsten Werken der Romanik zuzuordnen. Das Innere der Basilika erhielt durch die Gebrüder Asam eine prunkvolle Rokokoausstattung.

Bei der kurzen Stadtbesichtigung gehen wir aber vom Haidplatz rechts in die Weingasse und dann rechts in die Keplerstraße mit schönen Patrizierhäusern. Das Haus Nummer 5 ist das Kepler-Haus, in dem der Astronom Johannes Kepler von 1626 bis 1630 wohnte. Noch ein Stück weiter und wir sind an der weltberühmten Steinernen Brücke an der Donau. An der Brücke steht auch der Salzstadel aus dem 17. Jahrhundert, in dem heute das Besucherzentrum Welterbe Regensburg untergebracht ist.

DIE HISTORISCHE WURSTKUCHL an der Steinernen Brücke ist genauso alt wie die Brücke selbst, denn sie wurde ursprünglich als Baustellenkantine angelegt. Der Gastraum ist winzig, aber urgemütlich. Fast schon legendär sind die Bratwürste aus der hauseigenen Metzgerei und auch das Kraut und der Senf dazu werden nach altem Rezept selbst gemacht. Bei schönem Wetter vor der Wurstküche zu sitzen und auf die Steinerne Brücke zu schauen, gehört einfach dazu, wenn man Regensburg erleben will. Thundorfer Straße 3, 93047 Regensburg, Tel. 0941/46 6210, www.wurstkuchl.de

Oben auf der Steinernen Brücke zeigt sich eine der schönsten Ansichten Regensburgs mit seiner Donau-Seite. Die Brücke wurde 1146 fertiggestellt und ist ein Meisterwerk der mittelalterlichen Baukunst. Auf der Nordseite der Donau ist auf der idyllischen Insel linker Hand der herrliche Biergarten Spitalgarten, in dem eine willkommene Pause die Stadtbesichtigung unterbricht.

Weiter geht es von der Wurstkuchl an der Uferpromenade nach Osten in Richtung Eiserne Brücke. Hier besteht die Gelegenheit, eine Schifffahrt auf der Donau zu unternehmen (www.donauschifffahrt.eu, www.schifffahrtklinger.de). Nach den Ticketverkaufsstellen liegen zwei alte Schiffe in der Donau. Sie bilden das Donau-Schiffahrts-Museum (www.donau-schiffahrtsmuseum-regensburg.de). An der Eisernen Brücke steht das neu errichtete Museum der Bayerischen Geschichte. Es zeichnet den Weg Bayerns vom Beginn des Königreichs bis heute nach (www.museum.bayern). Die Eiserne Brücke ist ein guter Standort für ein Foto, denn hier zeigt sich die Steinerne Brücke in ganzer Länge.

Schließlich könnten wir tagelang in Regensburg herumbummeln. Da sind zum Beispiel über 20 Museen zu besichtigen. Oder wie wäre es mit einem Einkaufsbummel in den schönen Geschäften, Läden und Galerien der Altstadt? An Einkehrmöglichkeiten in Cafés und Restaurants ist kein Mangel. Etwas Besonderes sind die historischen, echt bayerischen Wirtshäuser und Biergärten und viele Brauereien, wie zum Beispiel der Kneitinger am Arnulfsplatz 3 oder das Regensburger Weissbräuhaus in der Schwarze-Bären-Straße 6.

Im Regensburger Weissbräuhaus
Im Bergwerk Silberschacht

DIE WALHALLA

Obwohl zehn Kilometer entfernt, gehört die Walhalla doch zu einem Besuch in Regensburg. Schon wegen der Aussicht über die Donau ist der Ruhmestempel ein Erlebnis. Im Auftrag König Ludwigs I. baute der Architekt Leo von Klenze im 19. Jahrhundert das Bayerische Nationaldenkmal im Stil eines dorischen Tempels. Gegenwärtig umfasst die Sammlung 130 Büsten und 65 Gedenktafeln berühmter Personen (www.walhalla-regensburg.de).

DAS HISTORISCHE ARMENSPITAL ist heute ein gemütliches Restaurant an der Zufahrt zur Walhalla und kann uneingeschränkt empfohlen werden. Walhallastraße 9, 93093 Donaustauf, Tel. 09403/969 01 50, www.historisches-armen-spital.de

Mit dem Fahrrad sind es auf dem gut beschilderten Donauradweg nur acht Kilometer zur Walhalla. Von Regensburg fährt der Bus Linie 5 nach Donaustauf unterhalb der Walhalla (www.rvv.de). Bis zu dreimal täglich fährt ein Schiff die Strecke Regensburg-Walhalla (www.donauschifffahrt.eu, www.schifffahrtklinger.de). Direkt an der Walhalla ist am Ende der Walhallastraße ein Parkplatz, der gegen Gebühr auch als Wohnmobilstellplatz dient (www.touristinfo-donaustauf.de).

Auf dem Campingplatz Nittenau
Die Kapelle der Burg Falkenstein
Die Steinerne Brücke stammt aus dem 12. Jahrhundert.
Der Chinesische Turm der Familie Thurn und Taxis
Der Nepaltempel im Bayerischen Wald

MARKT FALKENSTEIN

Der idyllisch gelegene Luftkurort Markt Falkenstein profitiert von der sehenswerten, bald 1000 Jahre alten Burg Falkenstein. Der Turm bietet einen Panoramablick über den Vorderen Bayerischen Wald (der Türautomat verlangt eine 50-Cent-Münze). Der Biergarten in der Vorburg ist schon wegen der Aussicht ein Genuss (www.burg-falkenstein.com). Der zwölf Hektar große Schlosspark Falkenstein um die Burg ist ein natürlicher, märchenhafter Wald mit gewaltigen Felsformationen aus Granit. Feste Schuhe mit griffigen Sohlen werden empfohlen. www.markt-falkenstein.de

DER BOCKERL-RADWEG