Robert Blum 1 - Jakob Lorber - E-Book

Robert Blum 1 E-Book

Jakob Lorber

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Beschreibung

Dieses Buch über Robert Blum (1807-1848) beginnt dort, wo das irdische Leben des demokratischen Politikers und Freiheitskämpfers endet. Es ist die elfte, letzte und ausführlichste Szene der an Jakob Lorber geoffenbarten jenseitigen Entwicklungsgeschichten von Menschenseelen. Blums Vorbereitungsleben auf Erden rückt in den Hintergrund und er ersteht unter Anleitung von Jesus Christus zu seinem wahren Leben auf, einem großen Leben, denn der Herr formt ihn zu nichts Geringerem als einem Erzengel, einem Ersten in Seinem Reich.

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Inhalt

Vorwort

Kapitel 1

Robert Blums irdischer Lebensweg. Herkunft seiner Seele

.

Kapitel 2

Hingerichtete im Jenseits. Bewusstwerden des Lebensgefühls

.

Kapitel 3

Robert wähnt sich in einer Narkose

.

Kapitel 4

Notschrei zu Gott. Berufung auf Jesus. Sehnsucht nach dem Nichtsein

.

Kapitel 5

Vergebliche Fortbewegungsversuche. Fluch gegen Gott, den Leidensbereiter

.

Kapitel 6

Äußere Ruhe, innere Unruhe. Verzweiflung in der Finsternis. Sehnsucht nach Glaubensfrieden. Gedanke an Weib und Kinder

.

Kapitel 7

Ehrfurchtvolles Aussprechen des Namen Jesus ruft Blitze hervor

.

Kapitel 8

Sehnen nach dem Tod. Rachedurst wandelt sich in Vergebungsgedanken. Weiterer Blitz

.

Kapitel 9

Die Leerheit weltweiser Philosophie. Die wegen falscher Lehre ausgestandene Todesangst. Vom Wert des Glaubens

.

Kapitel 10

Gedanken über das Leben Jesu. Ähnlichkeit mit Roberts Schicksal. Er beginnt, an die Unsterblichkeit und an Gott zu glauben

.

Kapitel 11

Sehnsucht nach Jesus. Die Lichtgegend rückt näher

.

Kapitel 12

Jesus erscheint in der Lichtgegend. Robert preist sich glücklich und bedauert die sich aufgrund von Geburt oder Geld für besser haltenden Menschen

.

Kapitel 13

Robert ruft nach Jesus und gelangt zu Ihm. Die abgeschiedene Seele findet wieder einen festen Grund

.

Kapitel 14

Robert spricht Jesus an. Dieser antwortet und stellt Robert eine wichtige Lebensfrage

.

Kapitel 15

Robert vergibt seinem Feind. Fromme Wünsche

.

Kapitel 16

Eine kritische Frage in Sachen Rebellion an Robert und dessen kluge Antwort

.

Kapitel 17

Jedermann sei untertan der Obrigkeit! (Röm. 13, 1) Robert bezweifelt dieses Gebot. Erwägungen über die gottmenschliche Natur Jesu

.

Kapitel 18

Beleuchtung der schlechten Geisteskost Roberts. Die Notwendigkeit irdischer Obrigkeit

.

Kapitel 19

Über Führerschaft und Gehorsam an Beispielen aus der Natur

.

Kapitel 20

Weitere Belege aus der Natur hinsichtlich Regentschaft. Hochgebirge und ihre Notwendigkeit

.

Kapitel 21

Mittel- und Kleingebirge. Entstehung und Zweck dieser Bergarten. Widerspenstige Berge

.

Kapitel 22

Über die notwendige Unterordnung auch unter den Menschen. Gefahren der absoluten äußeren Freiheit

.

Kapitel 23

Robert anerkennt die Notwendigkeit von Regentschaft. Er klagt den Machtmissbrauch an

.

Kapitel 24

Über die Führung der Menschen durch Gott. Warum schlechte Regenten zugelassen werden

.

Kapitel 25

Gefahren des Wohllebens. Führungen der göttlichen Weisheit. Unmöglichkeit einer wahren Glückseligkeit auf Erden. Unterschied des Strebens zwischen Robert und Jesus

.

Kapitel 26

Spekulationen über Gott. Zweifel an einer liebevollen Gottheit. Nichtsein ist besser als ein elendes Dasein haben

.

Kapitel 27

Die Freigestaltung des Menschen und sein hilfloser Anfang auf Erden

.

Kapitel 28

Über Leibestod und Todesleiden. Zulassung von höllischen und irdischen Plagen

.

Kapitel 29

Sinn des Textes: „Weichet von Mir, ihr Verfluchten.“ Nicht die Gottheit, sondern der böswillige Geist verflucht sich selbst. Über die Allmacht Gottes. Verderblichkeit der Sünde wider diesen Machtgeist

.

Kapitel 30

Vom reichen Prasser und armen Lazarus im Jenseits. Muss eine Hölle sein und wer hat sie gemacht?

Kapitel 31

Roberts bewundernde Zustimmung. Seine Frage nach der Gottheit

.

Kapitel 32

Jesus konfrontiert Robert mit „In Christus wohnt die Fülle der Gottheit leibhaftig.“ (Kol. 2, 8-9) Robert zweifelt, will aber stumpfsinnig glauben, um selig zu werden

.

Kapitel 33

Stumpfsinniger Glaube und wahrer Glaube. Gleichnis vom gemästeten Christen. Schlimme Folgen des Wohllebens

.

Kapitel 34

Roberts Begriffe vom Glauben und der rechten Gottesverehrung

.

Kapitel 35

Das doppelte Erkenntnisvermögen des Menschen. Wahrer Glaube und dessen Erlangung. Notwendigkeit von Sittenreinheit

.

Kapitel 36

Roberts Unmut über die Erinnerung an seine irdischen Schwächen

.

Kapitel 37

Die Seelengefahr des Lobes. Selbst Engelsfürsten brauchen Demut zum Geistesfortschritt

.

Kapitel 38

Roberts Rückschau auf sein Erdenschicksal. Er will Demütigung und Züchtigung annehmen, so ihn nur Jesus nicht verlässt

.

Kapitel 39

Gute Wendung bei Robert. Erläuterung über Johannes den Täufer

.

Kapitel 40

Das neue Leben aus dem göttlichen Geist bei Robert beginnt. Er hat nochmals eine Freiheitsprobe durchzumachen und erhält dafür Anweisungen

Kapitel 41

Robert nimmt den Antrag des Herrn an, möchte aber nicht von Ihm verlassen werden. Da seine Liebe zum Herrn groß ist, bleibt Jesus bei ihm

.

Kapitel 42

Über die Bruderschaft mit dem Herrn. Gleichnis vom Scheibenschießen. Grund von Roberts dürftiger erster jenseitiger Welt

.

Kapitel 43

Roberts herrliche neue Welt. Worte staunenden Dankes und innigster Liebe. Gleichnis vom Wunder der Kinderzeugung

.

Kapitel 44

Roberts Aufgabe im neuen Heim. Erste Gesellschaft – die im Kampf gefallenen politischen Freunde. Roberts Belehrung an die Gäste

.

Kapitel 45

Roberts machtvolles Bekenntnis zu Christus. Über Christen und Christus. Die Gäste haben Sehnsucht, Jesus zu sehen

.

Kapitel 46

Frage Roberts nach drei irdischen Mitstreitern. Kritik an diesen „Volksfreunden“. Roberts Mahnung zu friedlichem Vergeben

.

Kapitel 47

Das Haus Roberts. Geistige Entsprechung der Stockwerke. Mahnung zur Vorsicht mit der Wiener Gästeschar. Herzensverkehr mit dem Herrn

.

Kapitel 48

Wundervolles Innere des Hauses. Skandalszenen der Wiener Gesellschaft im Garten und Roberts Ärger darüber. Der Herr beginnt die Seelenkur der Argen

.

Kapitel 49

Eine Schar einstiger Kunsttänzerinnen tritt ins Haus. Sie waren wohlhabend auf Erden, aber elend in der Geisterwelt. Demütige Bitte um Versorgung, die Robert auf den Wink des Herrn gewährt

.

Kapitel 50

Die Wiener Gesellschaft verlangt nach den Tänzerinnen. Roberts Donnerpredigt an die Schänder der eigenen Töchter

.

Kapitel 51

Drei Kampfgenossen Roberts vor dem Herrn. Auch sie sollen gebessert werden. Die dankbaren Tänzerinnen als Werkzeuge

.

Kapitel 52

Roberts Fortschritte im geistigen Leben. Sein Mitleid kommt den Tänzerinnen sehr zugute, durch die Gnade des Herrn

.

Kapitel 53

Die Volksführer Messenhauser, Jellinek und Becher im Jenseits. Ihre Ansichten über Gott, Hölle und Fatum

.

Kapitel 54

Jellinek beweist aus der Natur das Dasein Gottes. Der endliche Mensch könne die unendliche Gottheit aber niemals fassen. Ablehnung der Göttlichkeit Jesu

.

Kapitel 55

Die drei Freunde Roberts fürchten sich vor dem Betreten des anderen Zimmers. Begegnung mit Robert und dem Herrn

.

Kapitel 56

Jellineks Herz entbrennt in Liebe zu Roberts Freund. Ein himmlischer Wein. Jellineks Trinkspruch und des Herrn Erwiderung

.

Kapitel 57

Wirkung des himmlischen Weins. Frage nach der Göttlichkeit Jesu. Erwägungen über die Liebe zu Gott und die Liebe zu den Frauen

.

Kapitel 58

Probe der Weiberliebe für Roberts Freunde. Gute Erwiderungen Jellineks und Messenhausers

.

Kapitel 59

Der Herr über den Grundsatz „Der Zweck heiligt die Mittel“

.

Kapitel 60

Die Tänzerinnen wünschen Aufklärung über Gott. Robert belehrt sie über die Gefahr von rein äußerlich angenommener Lehre

.

Kapitel 61

Der Tänzerinnen Verständnis. Kampf gegen unreine Naturgeister im Menschen. Der gute Zweck der vorherigen Tanzvorführung

.

Kapitel 62

Bei der losen Wiener Gesellschaft. Die Fleischeshelden sind erkrankt. Um Heilung zu finden, betreten sie Roberts Haus auf dessen Einladung

.

Kapitel 63

Die Gäste beim Anblick der Tänzerinnen. Volksgespräche. Die Barrikadenheldin. Der Pathetikus

.

Kapitel 64

Der Pathetikus wird von Robert belehrt. Die gutherzige Heldin redet ihm vergebens zu

.

Kapitel 65

Die Wiener und der Böhme. Die Heldin wendet sich an Jellinek. Dieser weist sie an den Herrn

.

Kapitel 66

Die Heldin wendet sich um Hilfe an den Herrn. Dieser verlangt ein Lebensbekenntnis. Geschichte einer Gefallenen

.

Kapitel 67

Sonderbemerkung des Herrn über den Sinn dieser wörtlich wiedergegebenen Szene

.

Kapitel 68

Die auf ihre Heilung harrende Heldin und der hochmütige Pathetikus. Letzterer wird vom Herrn zurechtgewiesen. Liebeswunder an der Heldin Helena

.

Kapitel 69

Der Pathetikus und seine Freunde über die wunderbare Veränderung Helenas. Unterschied zwischen Traum und wirklichem Leben. Olafs Gleichnis von der Brautwerbung

.

Kapitel 70

Geschichte des Pathetikus. Der hilfreiche General

.

Kapitel 71

Der Ehehimmel des Pathetikus verfinstert sich. Das wahre Gesicht der Gattin

.

Kapitel 72

Forderungen der Gattin Emma. Vermittlungsmühe des Generals. Der Streit beginnt zu eskalieren

.

Kapitel 73

Emmas Nervenkrise und Umkehr

.

Kapitel 74

Der Pathetikus findet alte Bekannte. Olafs guter Rat

.

Kapitel 75

Dass Olaf sein Glück vom Glück anderer abhängig macht, erfreut den Herrn. Des Herrn Verheißung an ihn. Menschenseelen-Fischfang. Der blindstörrische Pathetikus

.

Kapitel 76

Der gute Rat des Stiefelputzers Franz. Die heimlichen Ausschweifungen des Pathetikus werden offenbar. Empört verlässt er die Gesellschaft

.

Kapitel 77

Olafs Fürbitte vor dem Herrn. Gutes Bekenntnis von der Gottheit Jesu und völlige Hingabe in des Herrn Willen. Der armen Seelen Sättigung

.

Kapitel 78

Mahnung zur Vorsicht mit Halbblinden. Ankündigung eines großen Rates über die Erde. Helena gerät in Furcht vor der Heiligkeit und Allmacht des Herrn. Des Herrn Größe, Einfachheit und Güte

.

Kapitel 79

Die ehrwürdige Ratsversammlung. Des Herrn Frage: Was soll mit der Erde werden? Adam, Noah, Abraham, Isaak und Jakob reden

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Kapitel 80

Helenas Ungeduld wird beruhigt. Moses und David reden. Helenas Zwischenrede und Davids Nachrede

.

Kapitel 81

Petrus' Gerichtsrede über die Hauptstadt der Heiden im Namen aller Apostel. Paulus' Gegenrede von der Gnade

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Kapitel 82

Blum und Jellinek äußern sich. Des Herrn Entgegnung und Frage, was zu tun sei

.

Kapitel 83

Bechers radikale Vorschläge. Belehrung durch den Herrn. Die Natur des Menschengeschlechts ist bedingt durch die der Erde im Schöpfungsganzen. Messenhausers Rat

.

Kapitel 84

Helena sträubt sich, ihre Meinung zu sagen. Über den Spruch des Paulus, dass eine Frau im Gemeinderat nicht reden dürfe. Jesu Aufklärung darüber. Helenas Ansicht über den Weg zum Heil der Erdenmenschheit

.

Kapitel 85

Des Herrn Kritik über Helenas Vorschläge. Gleichnis von der Kolonie. Die Erde unmöglich Paradies, solange sie Prüfungsboden ist

.

Kapitel 86

Olafs Weisheit. Ein himmlischer Trinkspruch. Neue Heilswege des Herrn. Die neue Gnadenbrücke

.

Kapitel 87

Das Himmelsmahl zum Wohl der Erdenmenschen. Szene mit dem Herrn und Helena und mit Helena und Adam. Helena erhält ein himmlisches Brautgewand und eine Krone

.

Kapitel 88

Ein rechter Kuss. Der höchste Preis reinster Gottesliebe – die Gottesbrautschaft

.

Kapitel 89

Die Erde und ihre Gräuel. Der Geist des Antichrist. Eine sinnbildliche Erscheinung

.

Kapitel 90

Weiterentwicklung des Sinnbildes der Weltgräuel

.

Kapitel 91

Grund der Nachtseite des Lebens. Gegensätze notwendig für geistige Freiheit. Gleichnis vom brennenden Haus

.

Kapitel 92

Fortsetzung der sinnbildlichen Erscheinungen. Kampf der sechs Tiere. Wirkung auf die Wolfsmenschen und den König

.

Kapitel 93

Robert erklärt das Geschaute. Wesen der Eigenliebe und der reinen Liebe. Der unwandelbare Gotteswille. Die alte Prophezeiung der Indier

.

Kapitel 94

Helena über das siebenköpfige Ungeheuer, den Tierkampf, die Wolfsmenschen und den König. Vorschläge zur Besserung der Menschen

.

Kapitel 95

Erklärung des Herrn über die Entwicklung selbständiger Wesen. Winke über die Wege und Schwierigkeiten, freie Menschen ihrer herrlichen Bestimmung zuzuführen

.

Kapitel 96

Der Herr über Gottes- und Weltkinder. Gleichnis vom Obstgarten und vom unfruchtbaren Baum. Was mit den Lüstlingen, Blut- und Kinderschändern geschehen soll

.

Kapitel 97

Über Fleischeslust und Hochmut. Roberts Auftrag betreffs des Pathetikus. Die kurzsichtige Philosophie des Weltlustmenschen

.

Kapitel 98

Der Pathetikus fängt an nach Jesus zu fragen. Selbsterkenntnis dämmert in ihm auf

.

Kapitel 99

Robert ermutigt den Pathetikus. Der furchtsame Sünder zagt, bekennt dann aber seine Schande. Szene mit seinen ebenso argen Freunden, seine gute Rede an sie. Darauf folgt er Robert zum Herrn

.

Kapitel 100

Dismas bekennt vor Gott seine große Schuld, bittet aber nicht um Gnade, sondern um gerechte Strafe. Diskussion über Recht und Gerechtigkeit, Macht und Wille

.

Kapitel 101

Törichter Trotz des verblendeten Dismas. Seine Bekannten wenden sich entsetzt von ihm ab

.

Kapitel 102

Dismas wird stutzig. Er wendet sich aufrichtig an den Herrn, bekennt seine Schuld und bittet um Gnade und Barmherzigkeit

.

Kapitel 103

Emma und Olaf vergeben ihrem Schuldner Dismas. Über dessen Geist. Vom wahren Verdienst. Der Herr gibt Dismas einen Auftrag

.

Kapitel 104

Dismas und seine ehemaligen Freunde. Allerlei Gegenreden der geistig Trägen. Hungerkur an starrköpfigen Ungläubigen

.

Kapitel 105

Dismas wahre und gute Rede über die Werke des Verstandes und des Herzens. Dismas bringt die Schwergläubigen zum Herrn

.

Kapitel 106

Brunos Rede vor dem Herrn und dessen kritische Gegenfragen. Brunos Demut ruft des Herrn Gnade herab

Kapitel 107

Himmlisches Gnadenmahl. Brunos Selbstlosigkeit. Herzensprobe in der Feindesliebe

.

Kapitel 108

Der Liebesheld von Feinden umringt. Christi Liebe überwindet alles. Der große Seelen-Fischfang

.

Kapitel 109

Gute Rede unter den Lichthungrigen. Das Heer von Weltblinden kommt vor den Herrn. Durch Verweltlichung verursachte geistige Blindheit. Brunos Lebenserzählung

.

Kapitel 110

Der Herr über Seelenfischfang. Brot, Wein und himmlische Bekleidung

.

Kapitel 111

Bruno spürt noch immer Hunger und Durst, da noch ein kleiner Richtgeist in ihm ist. Winke über die himmlische Ordnung

.

Kapitel 112

Bruno belehrt seine Zöglinge. Einwürfe eines hartnäckigen Grobians betreffend Wiedergeburt und Willensfreiheit. Bruno klärt sie auf

.

Kapitel 113

Grobians Rede über die Entstellung der Religion durch das Priestertum

.

Kapitel 114

Brunos Antwort aus dem Herrn. Der wesentliche Unterschied zwischen den Lehren von Menschen und der Lehre Jesu, welcher ihren göttlichen Ursprung belegt

.

Kapitel 115

Kritik an der römisch-katholischen Kirche. Brunos Beleuchtung dazu. Gleichnis vom alten Kastanienbaum. Vom Nutzen der Nacht

.

Kapitel 116

Entstellung der reinen Gotteslehre zufolge der menschlichen Willensfreiheit. Geldsüchtige Menschen manchen die Gotteslehre zur Verkaufsware. Hintergrund der Kreuzzüge. Die Skandale der römischen-katholischen Geschäftemacher werden offenbar. Der Herr liebt Roms Lämmchen

.

Kapitel 117

Die Zweifler glauben nun, fürchten aber zum Teil den Gang zum Herrn. Zwiegespräch eines Kirchlichen und eines Freien

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Kapitel 118

Bardos Hochmut. Niklas' Zurechtweisung. Die Tausendschar, im Geiste vereint, darf des Herrn Gnade erfahren

.

Kapitel 119

Bardos Seelenheilung. Niklas Rede von den Führungen Gottes. Himmlische Verbrüderung

.

Kapitel 120

Über Bekleidung im Jenseits. Segensrede des Herrn. Blum und seine Freunde werden zur Ordnung des Speisesaals beschieden. Ihre verwunderlichen Erfahrungen

Kapitel 121

Ansichten und Ratschläge der Freunde. Dismas bringt die Herzen in Ordnung. Roberts Dank. Vom Segen der Nächstenliebe

Kapitel 122

Eindringen einer Gesellschaft von Kriegsgefallenen. Rede des Generals. Sein Aufruf zum Gebet

.

Kapitel 123

Ein Mönch will Messe lesen um Geld. Der General wettert über die römischkatholischen Priester. Die Gesellschaft wirft den Mönch aus dem Haus. Robert und Dismas möchten mit dem Herrn helfen – und Er kommt

.

Kapitel 124

Roberts Freude und des Herrn Erklärung. Der hinausgeworfene Mönch soll zuerst geheilt werden. Schönheit und Nützlichkeit stimmen bei den Werken des Herrn überein. Robert erhält Helena als ewige himmlische Gemahlin

.

Kapitel 125

Geistiges Erwachen des Mönches. Selbstgespräche als Seelenspiegel. Bedenken gegen das Christentum. Christus, der Lebensanker

.

Kapitel 126

Der Mönch vernimmt die heilige Lehre von Jesus. Der einst geistig Blinde erkennt den Herrn und dessen Gnade. Kundgaben des Herrn die römischkatholische Kirche betreffend

.

Kapitel 127

Über die geistige Welt und das Gericht. Gotteslob des Mönches Thomas. Belehrung des Herrn über den Unterschied zwischen den großen Lobsängern und Seinen Kindern

.

Kapitel 128

Thomas im Himmelssaal. Seine Bitte für die noch im Vorsaal harrende Schar seiner früherer Gegner. Er wird mit Ehrenkleid und Weisheitshut angetan. Seine erste Aufgabe

.

Kapitel 129

Thomas und Dismas beim General und seinen Dreitausend. Aufklärung über Jesus und den Heilsweg. Rede des Generals. Der Herr an der Türe des Lebenssaals

.

Kapitel 130

Die Schar vor dem Herrn. General Theowalds Lebensweg zu Gott. Geheimnis des Erdendaseins im Jenseits beantwortet. Jesu Licht- und Lebensworte

.

Kapitel 131

Das große Mahl. Der General und sein Freund Kernbeiß über die göttlichen Wunder. Thomas dankt ihnen für die frühere Kur. Blick auf die irdische Hölle

.

Kapitel 132

Eine Schar Hingerichteter kommt an. Der Führer gibt ihre Geschichte kund. Philosophie eines Gott- und Rücksichtslosen

Kapitel 133

Der Graf und der Rücksichtslose. Beider Lebensgeschichte. Der stolze Königsthronbewerber und sein klägliches Ende

.

Kapitel 134

Trost der Hingerichteten ist zunächst die Rachsucht. Wirkung der fremden Stimmen. Not lehrt beten. Die Heilsstimme

.

Kapitel 135

Geheimnisvolle Winke an die Unglücklichen. Grafenwahn von dem Rücksichtslosen gegeißelt. Ungarische Politik von damals

.

Kapitel 136

Gespräche über Jesus. Des Franziskaners religiöse Erfahrungen. Gleichnis vom Mann ohne Hochzeitskleid. Gleichnis von den zehn Jungfrauen. Über Gnade und Vergebung

.

Kapitel 137

Des Grafen Stolz bäumt sich nochmal auf. Erdenpolitik in jenseitiger Beleuchtung. Der General und Robert über den Streit dieser Geister. Des Herrn große Geduld

.

Kapitel 138

Der Graf und der Franziskaner über die neuvernommenen Stimmen. Der Graf äußert immer noch Bedenken. Ein Mann aus dem Volk ruft Jesus an

.

Kapitel 139

Im Grafen wird es hell. Ein Hochgebirge und ein Palast werden sichtbar. Der Fremde. Liebevolle Belehrungen über die jenseitige Ordnung

.

Kapitel 140

Weitere Fragen an den Fremden. Wie Jesus aussieht und wo Er zu Hause ist. Rätselvolle Antwort

.

Kapitel 141

Der Franziskaner über die Liebe. Er kritisiert den Grafen. Streitgespräch über Rangordnung in der Natur und bei Gott. Mikloschs Vermittlung

.

Kapitel 142

Predigt des Fremden gegen den Richtgeist. Einwurf des Franziskaners. Gleichnis vom verletzten Leib. Des Fremden Vergebungslehre

.

Kapitel 143

Vergebungszweifel des Franziskaners. Was geschieht mit Todsündern? Über das Fleisch und die Seele, den Himmel und die Hölle

.

Kapitel 144

Herrlichkeit und Größe des Hauses. Wohnt hier Jesus Christus? Sehnsucht der Seelen nach dem Herrn. Mikloschs gute Ahnung

.

Kapitel 145

Eintritt ins himmlische Haus. Der Graf und der General. Des Grafen blindes Suchen nach Jesus. Endlich offenbart sich ihm der Herr

.

Kapitel 146

Der große Augenblick des Grafen. Seine Huldigungsrede. Der Herr über Geist und Seele und das Verhältnis des göttlichen Vaters zu Seinen Kindern

.

Kapitel 147

Bathianyis Zerknirschung. Das Verhältnis zwischen Gott und Mensch. Der noch blinde Franziskaner erhält von Miklosch derbe Winke. Gleichnis vom verkleideten König

.

Kapitel 148

Der Anblick Robert Blums stürzt den Franziskaner in Teufelsangst. Des Herrn Ernst. Das himmlische Mahl

.

Kapitel 149

Der Franziskaner versteift sich auf die römische Lehre. Miklosch kuriert ihn mit scharfen Fragen. Seliges Staunen ob der himmlischen Wahrheiten

.

Kapitel 150

Der Franziskaner labt sich. In heißem Dank gedenkt er des Herrn. Das wahre Himmelreich mit neuen Wundern. Die Gesellschaft der Seligen begibt sich in den großen Saal

.

Über diese Edition

Vorwort

Die Revolution von 1848. In Deutschland erhebt sich die demokratische Volksbewegung gegen den Obrigkeitsstaat. Die Menschen riskieren ihre berufliche Existenz und manchmal ihr Leben. In Frankfurt kämpft Robert Blum im Parlament für Demokratie und Freiheit. Er ist ein glänzender Redner und gehört zu den führenden Köpfen der gemäßigten Linken. Doch die alten Kräfte setzen sich durch. „Ich kann keinen Brief schreiben, Zustände und Stimmung sind zu furchtbar“, schreibt Blum in einer Notiz an seine Frau. Doch da beginnt die „Wiener Oktoberrevolution“. Der Funke war von Ungarn aus in die Metropole des erzkonservativen Habsburgerreiches getragen worden, denn in Ungarn war der nationale Freiheitsdrang besonders groß. Ein Bataillon Grenadiere aus Wien sollte sich auf den Weg nach Ungarn machen. Aber die Soldaten weigerten sich. Sie erhielten Unterstützung aus der Bevölkerung, worauf eine wütende Menge den Kriegsminister ermordete und seine Leiche an einer Laterne aufknüpfte. Der Kaiser floh aus der Stadt. Wien in der Hand des Volkes! Als Robert Blum erfährt, was in Österreich los ist, gibt es für ihn nur eines: Dort will er hin. Alles oder nichts. Mit drei weiteren Abgeordneten reist er in die verschanzte Stadt, vor der sich kaiserliche Truppen sammeln, rund 100.000 Soldaten, angeführt von Alfred Fürst zu Windisch-Graetz. Doch auch in Wien stehen ungefähr 25.000 Mann unter Waffen. Der Fürst ruft den Belagerungszustand aus, Wien sei der Willkür einer Handvoll Verbrecher preisgegeben. Robert Blum hält eine flammende Rede und wird Stadtgespräch. Windisch-Graetz stellt ein Ultimatum: Die Stadt soll Geiseln ausliefern und sich binnen 18 Stunden unterwerfen. In Wien indes hofft man auf Hilfe von außen, von einer Armee aufständischer Ungarn und den Bauern, denen die demokratischen Revolutionäre erst vor wenigen Wochen die Freiheit von mittelalterlichen Frondiensten verschafft hatten. Doch die Bauern bleiben in ihren Dörfern, und die sich im Rücken der kaiserlichen Truppen befindenden Ungarn lassen auf sich warten. Blutige Barrikadenkämpfe sind die Folge. Robert Blum wird ein Kommando übertragen. Als Hauptmann verteidigt er die Sophienbrücke. Wien liegt nun unter massivem Beschuss. Dann endlich rücken die Ungarn vor, werden aber am 30. Oktober vor den Toren Wiens geschlagen. Nach einem weiteren Bombardement zieht Windisch-Graetz als Sieger in die Stadt ein. Die Revolution hat 2.000 Menschen das Leben gekostet. Robert Blum wird verhaftet und von Windisch-Graetz zum Tode verurteilt, seine Immunität als Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung wird ignoriert. Am 9. November wird er in einem Wiener Vorort erschossen. In Deutschland sind Trauer und Wut groß. Tausende versammeln sich zu Gedenkfeiern. Es folgen Aufstände. Doch auch in Deutschland siegt die Reaktion. In einem vertraulichen Brief schreibt Preußens König Friedrich Wilhelm IV.: „Gegen Demokraten helfen nur Soldaten.“ Der Traum der Freiheit stirbt.

Dieses Buch über Robert Blum beginnt dort, wo das irdische Leben des demokratischen Politikers und Freiheitskämpfers endet. Es ist die elfte, letzte und ausführlichste Szene der an Jakob Lorber geoffenbarten jenseitigen Entwicklungsgeschichten von Menschenseelen. Blums Vorbereitungsleben auf Erden rückt in den Hintergrund und er ersteht unter Anleitung von Jesus Christus zu seinem wahren Leben auf, einem großen Leben, denn der Herr formt ihn zu nichts Geringerem als einem Erzengel, einem Ersten in Seinem Reich. Das der Menschheit über Jakob Lorber Gegebene gleicht einer Live-Berichterstattung und beinhaltet einen enormen Schatz an Einsicht, da Jesus viele Fragen zu den Vorgängen auf Erden beantwortet. Auch heute noch taugt Robert Blum dazu, den transzendentalen Standpunkt des Herrn im politischen und religiösen Weltgeschehen zu orten. Er macht keinen Parteigänger für links oder rechts, für Reformer oder Konservative, auch nicht für irgendeine Religion oder Kirche. Er blickt in die Herzen der Menschen und urteilt danach. So war Robert Blum in spirituellen Dingen zwar ungebildet und verirrt, doch weil er dem Herrn nicht feindlich gesinnt und um des Sinnes der Lehre Christi auf Erden zum Märtyrer geworden war, wurde er jenseits zum Hauptpfeiler seines eigenen geistigen Vereins. Bei Jesus zählt nur das Herz; ob es selbstlos ist und das Gute und Wahre nach seiner aufrichtigen Erkenntnis anstrebt. Weltliche und geistliche Ämter, Titel und Ränge erweisen sich vor Ihm als nichtig. Und so wird Robert Blum auch Kaisern und Kirchenfürsten übergeordnet.

Ein geistig offener Mensch wird mit diesem Buch keine Probleme haben. Trotzdem ist es hilfreich, über ein Grundwissen der geistigen Welt zu verfügen, wie es Emanuel Swedenborg in „Himmel und Hölle“ vermittelt. Die teils heftigen Reden mancher Abgeschiedener dokumentieren den Zustand der Geister, die ungeschminkt sagen, was sie denken. Im Jenseits fallen die Masken, die der Mensch auf Erden trägt. Robert Blum dokumentiert außerdem die jenseitige Regelung von wichtigen Dingen der Weltgeschichte. Weichen werden gestellt, was sich bis heute auswirkt. Daher schadet es nicht, auch die Umstände des 19. Jahrhunderts zu kennen: Europa befindet sich in einer Zeit des Umbruchs und des Aufbruchs. Die industrielle Revolution glüht von England aus über das kontinentale Europa her, mit ihren Dampflokomotiven, die Drachenwürmern gleich auf eisernen Wegen durch die Landschaft donnern in faszinierendem Tumult. Dazu der politische Umbruch, von Frankreich ausgehend, mit seinem nie gehaltenen Versprechen: „Freiheit! Gleichheit! Brüderlichkeit!“ Manipulation und Bevormundung durch die konservativen Machthaber sind unerträglich geworden, ebenso die Kluft zwischen Arm und Reich. Zugleich eine förmliche Götterdämmerung: Nicht mehr die göttliche Weisheit soll die Probleme der Menschheit lösen, sondern Erfinder, Ingenieure, Wissenschaftler – in den Diensten von Industrie und Militär. Noch nie hatte sich die Menschheit derart von Gott entfernt.

Aufgrund der politischen Umstände konnte Robert Blum erst fünfzig Jahre nach seiner Niederschrift erstmals veröffentlicht werden. Obwohl der damalige Verleger der Lorberwerke (Friedrich Landbeck) Eingriffe in den Text vorgenommen hat, ist die Erstausgabe den Manuskripten näher als alle späteren Editionen. Die Herausgeber der zweiten Auflage (Neu-Salems-Verlag, 1929) behaupten zwar in ihrem Vorwort, die Abweichungen der Erstausgabe richtiggestellt zu haben, was manchmal auch zutrifft, tatsächlich wurden aber viel mehr inhaltliche Änderung als in der Erstauflage vorgenommen. Der gröbste Eingriff der zweiten Auflage besteht in der Zensur des Weheruf des Herrn über das Papsttum, seinen moralischen und physischen Niedergang betreffend (Band 2, Kapitel 280, Vers 12).

Der Text dieser Ausgabe wurde anhand der Erstausgabe aus dem Jahr 1898 überprüft, originalgetreu restauriert und in die neue Rechtschreibung übertragen. Weitere Details finden Sie im Anhang. Der Erlös des Buchverkaufs wird für die Bekanntmachung und Bewahrung der Neuoffenbarung verwendet.

Der Herausgeber

Kapitel 1
Robert Blums irdischer Lebensweg. Herkunft seiner Seele.

(Am 27. Nov. 1848)

1. Dieser Mensch der deutschen Zunge kam unter den dürftigsten Umständen auf diese Erde und hatte bis auf einige seiner letzten Jahre stets mit der natürlichen, irdischen Lebenserhaltungsnot zu kämpfen, was ihm aber aus (der Welt freilich gänzlich unbekanntem) gutem Grund zuteilward, weil seine Seele und sein Geist von jenem Planeten herstammte, von dem ihr aus der Enthüllung der ,natürlichen Sonne‘ (siehe ,Die natürliche Sonne‘) wisst, dass seine Einwohner mit ihrer hartnäckigsten Beharrlichkeit ganze Berge versetzen und, was sie leiblich nicht vollbringen, das setzen sie sogar nach und nach als Geister ins Werk.1

2. Dieser durch seine Tollkühnheit gefangen genommene und für diese Welt hingerichtete Mann zeigte schon von seiner Kindheit her, welch beharrlichen Geistes er war. Und obschon Ich Selbst ihm, wo er sich nur immer erheben wollte, stets die tauglichsten Hindernisse in den Weg legte, wegen seines (Seelen-)Heiles – so half das aber am Ende, besonders für diese Welt, doch wenig. Denn seines Geistes zu rastlos beharrliches Streben brach sich endlich aus all seiner (ihm) gestellten Unbedeutendheit doch eine Bahn, auf der er zu einem größeren Wirken gelangte.

3. Auf diesem Wirkungsstandpunkt machte er sogleich tausend große Pläne, setzte sie auch nach Möglichkeit ins Werk. Vor allem lag ihm ein gewisses Völkerwohl am Herzen, welches zu bewerkstelligen er kein Opfer scheute! Fürwahr, so er alle Schätze der Erde besessen hätte, so hätte er sie auch alle, samt seinem Leben, für die Realisierung dieser seiner für ihn höchsten Idee in die Schanze geschlagen!

4. Diese Völkerwohlidee hatte er aber freilich hauptsächlich der bloßen Welt-Religionsschule des Ronge2 und dessen Genossen zu verdanken, welche Religion aber eigentlich gar keine Religion und keine Kirche ist und auch nie sein wird, weil sie Mich, den Herrn, leugnet und Mich zu einem ganz gemeinen und gewöhnlichen Menschen und Volkslehrer der Vorzeit macht. Diese Seinwollende reine Kirche verwirft sonach aber auch den Grundstein, auf dem sie ihr Gebäude aufführen will, baut somit auf Sand; und ihr Haus wird daher einen schlechten Bestand haben.

5. Wie aber Ronge seine Kirche baute, so auch baute unser Mann seine Völkerwohlideen auf Sand. Ihm war alles, was die Welt darbietet, nur äußerst klein und ohnmächtig; bloß in seiner Rednergabe sah er jene Machtgröße, der es gelingen müsse, in Kürze allen Machthabern den Stab zu brechen.

6. Seine Überzeugung war darin so stark, dass er darüber nahe keines Bedenkens fähig war. Mahnte Ich ihn auch innerlich bei zu toll gewagten Unternehmungen, so vermochte ihn aber das dennoch nicht abzuhalten von dem, was er sich einmal zu verwirklichen vorgenommen hatte. Denn es war das bei ihm eine Art Wahlspruch, dem zufolge ein rechter Deutschmann eher alles opfern solle, als von einer einmal gefassten und durchdachten Idee abzugehen! (Er meinte also,) ein Deutscher höre dadurch auf, ein Deutscher zu sein, so er mit Ideen zu tauschen anfange.

7. Zur Festhaltung seiner einmal gefassten und zur Ausführung bestimmten Ideen bestärkte ihn auch das mehrmalige glänzende Gelingen derselben. Und so wagte er sich nun auch über ein Himalayagebirge, weil ihm die Abtragung einiger politischer Hügel gelang, durch welche Arbeit er sich auch allgemein bemerkbar gemacht hatte, und gewann dabei das Vertrauen eines ganzen Landes; welches Vertrauen ihm aber dann auch den Weg zu seinem unvermeidlichen irdischen Untergang bahnte.

8. Er erprobte in der Deutschen Versammlung [Nationalversammlung in Frankfurt am Main 1848] die Macht seiner Zunge zu öfteren Malen und hatte heimlich eine große Freude über seine gefeierten Zungensiege, woran freilich sein starker Geist den größten Anteil hatte. Auf diese Siege gestützt und allerfestest vertrauend, eilte er vom Ort seiner Bestimmung in eine große ostdeutsche Stadt [Wien], wo das Volk auch die unverkennbarsten Symptome seiner Ideen tatsächlich ans Tageslicht zu fördern begann. Da wollte er sozusagen mit einem Schlage etliche dreißig sogenannte Fürstenfliegen totschlagen, ohne zu bedenken, dass hinter diesen Fliegen auch Ich, der Ich freilich für ihn nichts war, etwa doch auch ein paar Wörtchen eher zu reden hätte, bevor sie eine Beute seines Fliegenprackers [Fliegenklatsche] werden sollten!

9. Unser Mann ging hauptsächlich von der Idee aus, die er wohl aus Meinem Worte borgte, dass man „vollkommen“ sein sollte gleich dem Vater im Himmel, und dass da nur Einer der Herr ist, und alle anderen aber Brüder, ohne Unterschied des Standes und des Geschlechtes. Aber er glaubte fürs Erste an Den nicht, dem die Menschen in der Vollkommenheit gleichen sollen. Für den Herrn aber hielt er nur so ganz eigentlich sich – durch die Macht der Rede; vergaß aber dabei ganz, dass die Fürsten auch Menschen sind, freilich im Besitz der Macht – aus Mir; und vergaß auch jenen Schrifttext, wo es heißt: „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist!“ [Matth. 22, 21] – wie auch: „Seid jeder Obrigkeit untertan, ob sie gut oder böse ist; denn sie hätte keine Macht, so sie ihr nicht von oben gegeben wäre!“ [Röm. 13, 1] Gegen diese Macht hilft nur das Gebet und ein rechter Lebenswandel nach Meinem Wort, aber kein sogenannter politischer Fliegenpatscher.

10. Dieser Mann wurde in der früher [oben] erwähnten Stadt, wo er seine völkerbeglückende Idee durch die Gewalt der Waffen wie durch seine Reden realisieren wollte, als ein dem Staat gefährliches Individuum gefangen genommen und nach einem kurzen Prozess aus dieser in die andere Welt befördert, und somit ward auch sein diesweltlicher Völker beglücken-sollender Wirkungskreis abgeschlossen.3

1 Gemeint ist der Uranus, siehe dazu ‚Die natürliche Sonne‘ Kapitel 44, Vers 20.

2 Schriftsteller und Begründer des von Rom unabhängigen Deutsch-Katholizismus.

Kapitel 2
Hingerichtete im Jenseits. Bewusstwerden des Lebensgefühls.

1. Nun fragt es sich: Wie kam seine Seele und sein Geist in der ewigen Geisterwelt an? Wie befindet er sich dort? Und was tut er?

2. Es muss hier bemerkt werden, dass die meisten der ihr irdisches Leben durch ein Strafgericht gewaltsam Einbüßenden in der Geisterwelt mit dem größten Zorn und Rachegefühl gegen ihre Richter wie Flüchtlinge ankommen und eine Zeit lang wie völlig Rasende herumtaumeln, was von ihrem großen Zorn und übermäßigen Rachedurst herrührt. Aus solchem Grund werden solche Überkömmlinge, so sie wirkliche Verbrecher wider Gottes Gebote sind, also im Grunde böse, alsogleich zur Hölle getrieben, die ihr eigentliches Element ist, um dort ihre Rache zu kühlen, aus der sie aber, so ihre Rache in etwas abgekühlt ist, wieder in die eigentliche Geisterwelt zurückkehren, und da von Neuem ihre Freiheitsprobe freilich auf notwendig sehr beschränkten Wegen durchzumachen beginnen.

3. Geister aber wie der unseres Mannes, die bloß als politische, also rein weltliche Verbrecher gegen weltliche Gesetze, die freilich auch mit den Gottesgesetzen im Verband stehen, weltlich gerichtet drüben ankommen, werden anfangs bloß in einen lichtlosen Zustand versetzt, in dem sie wie Blinde sich befinden und somit auch keines Wesens ansichtig werden, an dem sie sich vergreifen würden, und kühlen ihre blinde und große Rache. Denn großer Zorn und große Rache bewirken schon bei Menschen auf der Welt, dass sie förmlich blind werden vor Zorn und glühendster Rachewut; umso mehr bewirken diese argen Leidenschaften bei Seele und Geist, in denen sie hauptsächlich auftauchen und zu Hause sind, den Zustand der gänzlichen Blindheit. In diesem Zustand werden solche Geister so lange belassen, bis sich mit der Weile ihre Rache in das Gefühl der Ohnmacht umgewandelt hat, und die so tief gekränkte und beleidigte Seele im stets mehr auftauchenden Gefühl ihrer Ohnmacht zu weinen beginnt; welches Weinen zwar wohl auch dem Zorn entstammt, aber denselben nach und nach auch ableitet und schwächt.

4. Hier diesseits konnte unser Mann nichts mehr tun als bloß nur, da er für diese Welt alles als rein verloren ansehen musste, so viel als möglich seine männliche Ehre retten, aus welchem Grund er sich auch bei seiner Hinrichtung so entschlossen und den Tod verachtend zeigte; was aber durchaus nicht der Fall war, da er in sich wohl gar überaus stark die Schrecken des Todes fühlte, und das umso mehr, da er als ein fester Neukatholik an ein Leben der Seele nach dem Abfall des Leibes durchaus nicht glaubte.

5. Aber in ungefähr sieben Stunden nach seiner Hinrichtung, da seine Seele sich gewisserart wieder zusammenklaubte, überzeugte er sich schnell von der Grundlosigkeit seines irdischen Glaubens und gewahrte gar bald nur zu unwidersprechlich, dass er fortlebe. Aber da verwandelte sich seine individuelle Überzeugung von dem Fortbestehen nach des Leibes Tod in einen anderen Unglauben, und zwar also: Er meinte und behauptete nun bei sich, dass er wohl auf den Richtplatz ausgeführt wurde, und blind [nur scheinbar] erschossen wurde, um die vollkommene Todesangst auszustehen. Aber da auf ihn nur blind geschossen wurde, weshalb ihm auch der Offizier die Augen verbinden habe lassen, auf dass er nicht das leere In-die-Luft-schießen merken solle – so sei er bloß vor Angst betäubt zusammengesunken und wurde von da in einem ganz bewusstlosen Zustand in einen finstern Kerker gebracht, von wo ihn eine starke Reklamation von Deutschlands Bürgern sicher bald in die erwünschte Freiheit setzen würde.

6. Ihn genierte [störte] nun bloß die starke Finsternis, also ein sehr finsteres Loch, das ihm aber jedoch nicht feucht und übel riechend vorkommt. Er befühlt sich auch die Füße und die Hände und findet, dass ihm nirgends Fesseln angelegt sind. Da er sich aber fessellos fühlt, so versucht er die Weite seines Kerkers zu untersuchen, und wie etwa der Boden beschaffen ist. Ob sich in seiner Nähe etwa nicht so ein heimliches Gericht vorfindet?!

7. Aber er staunt nicht wenig, als er fürs Erste gar keines Bodens gewahr wird und ebenso wenig irgendeiner Kerkerwand; und fürs Zweite aber auch nicht irgend von einer Hängematte etwas finden kann, in der er sich etwa in einem freien Katakombenraum hängend befände.

3 Robert Blum wurde am 9. November 1848 auf Befehl des kaiserlichen Oberstkommandierenden, Fürst Windisch-Graetz, in der Brigittenau, Wien, standrechtlich erschossen.

Kapitel 3
Robert wähnt sich in einer Narkose.

1. Diese Sache kommt ihm sehr bedenklich sonderbar vor. Er prüft auch sein Gefühl, ob dieses nicht etwa an den Extremitäten so gewisserart noch halbtot sei. Aber er überzeugt sich durch ein tüchtiges Kneipen und Reiben über alle seine Seelenbestandteile, dass sein Gefühl durchaus nicht tot ist, im Gegenteil nur gar zu sehr lebendig.

2. Als er sich nun, genau prüfend, von allen Seiten überzeugt, dass er vollends lebendig ist und sich von keiner Seite her irgendwie eingeschlossen befindet, außer von einer vollkommensten Nacht und Finsternis – da fragt er sich endlich ganz verzweifelt aufgeregt:

3. „Wo in drei Teufels Namen bin ich denn? Was haben denn die durstigen Bluthunde aus mir gemacht? Erschossen haben sie mich nicht, sonst lebte ich nicht! Eingesperrt haben sie mich auch nicht; denn da finde ich weder Wand noch Boden und keine Fesseln an meinen Gliedern! Mein vollkommenes Gefühl habe ich auch; die Augen habe ich auch, sie sind mir nicht ausgestochen und doch sehe ich nichts! Was haben sie denn mit mir gemacht? Wahrhaftig, das ist schaudervoll merkwürdig! Dieser Menschenfeind, der mich pro forma [zum Schein] hat erschießen lassen, muss durch irgendeinen Chemiker mich vielleicht auf eine ganz eigene Art, etwa durch ein aller sonstigen gelehrten Welt unbekanntes Narkotikum haben narkotisieren lassen, welcher Operation zufolge ich nun mich in diesem Zustand befinde! Aber warte, du Wüterich, du Völkerrechtemörder, wenn ich aus dieser Narkose komme, wenn ich wieder nach Frankfurt komme, dann freue dich! Ich werde dir eine Suppe kochen, eine ganz verdammt heiße Suppe!

4. Dieser Zustand wird nicht ewig dauern. Man wird mich in Frankfurt und in ganz Sachsen requirieren [dringend rufen]. Und ich werde, ja ich muss dahin kommen! Und bin ich dort, dann tausendfaches Wehe dir! Du sollst dann kennenlernen, was für ein Frevel es ist, an einem ersten Reichstagsdeputierten sich also schonungslos und allervölkerrechtswidrigst zu vergreifen! Mein ganzes Wesen, ganz Deutschland, ja ganz Frankreich darf nicht eher ruhen, als bis diese allerschmählichste, mir, einem Reichstagsdeputierten angetane Unbill in aller Fülle gesühnt sein wird! Und das auf eine Art gesühnt, von der die Erde und die ganze Weltgeschichte noch kein Beispiel aufzuweisen hat!

5. Wenn ich aber nur schon bald aus dieser sonderbaren Narkose geweckt würde! Ich brenne vor gerechtester Rache, und dieser lästigste Zustand dauert noch immer fort! Das ist doch eine echt teuflisch verfluchte Erfindung! Aber nur Geduld, es wird, es muss bald besser werden!“

Kapitel 4
Notschrei zu Gott. Berufung auf Jesus. Sehnsucht nach dem Nichtsein.

(Am 1. Dez. 1848)

1. Nach diesen Worten verhält er sich eine ziemlich lange Weile ganz ruhig und still und reibt sich bloß manchmal die Augen, um eine allfällige narkotische Trübung loszuwerden. Aber da es trotz aller seiner vorgefassten Geduld und trotz allem Augenreiben denn doch nicht heller werden will, so fängt er an der Wiedergewinnung des Augenlichtes ganz vollkommen zu zweifeln an, und wird darum auch erboster von Augenblick zu Augenblick. Als aber auch trotz seines stets größeren Erbostwerdens das Licht sich bei ihm nicht einstellen will, so ruft er gar stark:

2. „Was ist denn mit mir geschehen?! Was ist das für ein verfluchter Zustand?! Gibt es denn keinen Gott mehr? Einen Gott, der mächtig wäre und gerechter als die von Seiner Gnaden Machthaber der Erde und ihre blauen und goldbordierten Helfershelfer!?

3. Gott! So Du irgend Einer bist, recke aus Deinen Arm und sühne mich, der ich die gute Sache Deiner Menschen, Deiner Kinder zu jenem erhabenen Ziel führen wollte, das einst schon der erhabene, unverstandene Völkerlehrer Jesus erreichen wollte; aber von gemeinen Häschern aufgegriffen und, aus Dank für Seine großen Mühen und Opfer zum Besten der gesamten Menschheit, an den Pfahl der damaligen größten Schmach der Menschheit gehängt wurde!

4. Wie Er bin auch ich ein Sohn von Dir und aus Dir, so Du Einer bist?! Bist Du aber nicht und nirgends, außer im Bewusstsein der Menschen selbst, ist Deine Kraft nur jene, deren sich der Mensch bewusst ist, dann freilich rede ich nur leere und fruchtlose Worte und bin um mein ganzes Wesen für ewig betrogen, und das auf das Schändlichste! Warum aber musste ich ein lebendes, meiner selbst bewusstes Wesen werden? Warum musste irgendeine im endlosen Raum sich selbst ergriffene plumpe Idee in mir zum klarsten Ausdruck des sich erfassenden Seins werden? Ward ich denn eine Realität voll des hellsten Sich-Selbst-Bewusstseins etwa darum, um von einer andern füsiliert [erschossen] zu werden? Verfluchter Zufall, der mich je in ein so elendestes Dasein versetzte! Wenn es Teufel gäbe, arg und böse über jede menschliche Vorstellungskraft, so sollen sie doch jede wie immer Namen habende Kraft, die mich werden machte, für ewig zerstören!

5. O Menschen! O Menschen! Ihr betrogenen, armen Menschen, hört auf, euch fortzupflanzen! Setzt nicht mehr lebende Wesen an eure Stelle zur Qual in die verfluchte Welt! Menschen, die ihr nun noch lebt, ermordet eure Kinder und euch, auf dass die verfluchte Erde leer werde von Menschen! Oh, erwürgt ihr Machthaber alle, alle Menschen, und teilt dann die verfluchte Erde unter euch, auf dass ihr dann an ihr allein zur Genüge haben sollt! Aber umsonst, umsonst ist mein Eifer; ein ewiger Sklave! Was kann ein Tropfen gegen des wogenden Meeres Allgewalt?! Darum verstumme, du eitle Sprache meiner Zunge! Nur ihr Hände versucht diesem elendsten Dasein ein Ende zu machen!“

6. Nach diesen Worten macht er an sich Erdrosslungsversuche. Er macht einige recht tüchtige Eingriffe in seine Kehle, aber natürlich ohne alle Wirkung; denn er greift sich gewisserart allemal durch und durch, ohne nur eine auch nur allerleiseste Spur von irgendeiner Erstickung zu verspüren! Das macht unsern Mann stutzen, und er wird über diesen seinen Zustand stets begriffsverwirrter. Da es aber mit dem Erdrosseln gar nicht geht, da beschließt er, schnurgerade sich vorwärtszubewegen anzufangen; – denn, spricht er bei sich ganz erbost, „finsterer und grundloser als es hier ist, kann es wohl im ganzen endlosen Raum nirgends mehr sein, daher habe ich auch keinen Abgrund und noch weniger irgendein geheimes Gericht mehr zu befürchten. Darum also nur vorwärts! Vielleicht komme ich doch irgendwo zu einem Lichtschimmer oder zu einem erwünschten vollkommenen Tod?!

7. O wie glücklich muss der Zustand eines vollkommenen Todes sein! Wie glücklich muss ich gewesen sein, als ich nicht war, als ich kein Dasein fühlte und kein freies Bewusstsein mein Wesen trog! Oh, wenn ich doch nur wieder vollends vernichtet werden könnte! Aber sei es nun, wie es werden will, so mir nur ein künftig möglich werdendes Nichtsein ein Gewinn ist, der vollkommene Tod ein Labsal, so gibt es auch nichts mehr, wovor ich mich fürchten soll, darum also nur vorwärts!“

Kapitel 5
Vergebliche Fortbewegungsversuche. Fluch gegen Gott, den Leidensbereiter.

1. Hier macht unser Mann mit seinen Füßen gewöhnliche Gehbewegungen. Aber da er unter seinen Füßen keinen Boden wahrnimmt – so scheinen sie ihm bloß gegenseitige effektlose Pendelbewegungen zu machen, die ein Weiterkommen ebenso wenig bezwecken, als so jemand auf einer Bank säße und schlenderte mit den Füßen in der Luft leer hin und her. Er denkt daher wieder bei sich auf eine andere Art der Weiterbewegung, sprechend nämlich:

2. „Ich muss mit Händen und Füßen durch diese lichtlose Luft auf eine eigene Art zu schwimmen anfangen; das wird besser sein als das Gehen mit den Beinen! Denn, um mit den Beinen weiterzukommen, muss man eine feste Unterlage haben, auf der ein Bein so lange ruht, bis das andere eine freie Bewegung vorwärts macht. Aber wenn die Unterlage fehlt, da ist diese Art zu gehen fruchtlos; da heißt es entweder schwimmen oder fliegen! Zum Fliegen aber gehören Flügel; diese haben wir nackten Zweibeiner nicht. Aber schwimmen können wir, und so will ich mich ans Schwimmen machen! Ach du guter Himmel, das wird freilich ein erbärmliches Schwimmen sein! Aber was lässt sich da anderes tun, als die noch innewohnenden Kräfte so lange möglichst zweckmäßig gebrauchen, als wie lange sie sich nur immer gebrauchen lassen! Also – es werde geschwommen!“

3. Hier fängt er an, förmliche Schwimmbewegungen mit Händen und Füßen zu machen, verspürt freilich wohl keinen Fortgang durch irgendeinen Luftzug. Aber das beirrt ihn nicht. Er setzt seine Schwimmbewegungen fort. Je mehr er arbeitet, desto mehr auch verspürt er, dass all sein Mühen ein vergebliches ist. Denn er merkt es, dass ihn diese schwarze Luft nicht den allergeringsten Widerstand irgend verspüren lässt! Er stellt daher seine schwimmerischen Bewegungen wieder ein und spricht:

4. „Ich bin ein Esel und dümmster Narr! Was mühe ich mich denn vergeblich ab?! Wo nichts ist, da ist nichts! Ich bin nun im barsten Nichts; was will ich das Nichts weiter verfolgen?! Im Nichts ist sicher die größte Ruhe und nimmer eine Tätigkeit zu Hause?! Daher will auch ich in die Ruhe des Nichts eingehen, um in ihr auch zu nichts zu werden! Ja, ja, das ist schon der Weg zur völligen Vernichtung! Hm, hm! Wäre freilich recht, wenn ich nur wüsste, dass ich wirklich sei erschossen worden?! Krachen, kommt es mir wohl vor, als ob ich es noch gehört hätte. Aber freilich müsste ich da ja natürlich vollkommen tot sein, was bei mir doch nicht der Fall ist? Auch verspüre ich nichts von irgendeiner Zerrüttung!

5. Oder sollte es nach dem Tod wirklich ein Fortleben der Seele geben?! Ich aber bin ja noch mit Haut und Haaren und sogar mit meiner Kleidung, die ich wohl verspüre, noch da! Hat denn die Seele auch Beine, Haut, Haar und Kleidung? Wenn so, da muss also auch der Rock eine Seele haben?! Nein! So was anzunehmen, müsste einen Mann wie mich doch die ganze Unendlichkeit hell und laut auszulachen anfangen!? Hahahaha! Die Unsterblichkeit eines Rockes wäre noch bei Weitem ärger als die Wunderkraft des Leibrockes Christi zu Trier, vom Bischof Arnoldi ausgestellt!? Und doch und doch, doch, doch! Wenn ich Seele bin, ist der Rock mit mir hierher gewandert!?

6. Nein, nein und tausendmal nein! Ich bin keine Seele! Ich bin Robert Blum! Ich bin der Reichstagsdeputierte in Frankfurt, zur Konstituierung eines einigen Deutschen Reiches! Welchem Reich sich Österreich nicht unterwerfen will. Ich habe es nun hier in der Residenz (Wien) kennengelernt, was Österreich will. Ich weiß es, dass alles Trachten dieses Staates lediglich dahin gerichtet ist, um das eiserne Kleid des alten Absolutismus wieder von Neuem anzuziehen! Ich kämpfte wie ein Riese dagegen. Aber da die Kanonen des Gegners stärker waren als mein guter Wille, so musste ich samt meiner gerechtesten Sache dennoch abziehen – ja, nicht nur abziehen, sondern mich auf dem Weg meines Abund Zurückziehens sogar gefangen nehmen und am Ende sogar wirklich oder doch wenigstens scheinbar totschießen lassen! Ein schöner Lohn für ein dem wahren Vaterland treu ergebenes Herz! Du verfluchtes Leben! Und verflucht, der es mir gegeben!

7. So es irgendeinen Gott gibt – welche Freude kann es Ihm denn wohl sein, solch einem mächtigen Wesen, so sich Menschen, die sich unter jeder Zone als wahre Brüder liebevollst verträglich und voll Geduld gegeneinander erweisen sollen, wegen eines Thrones und Zepters und nun sogar wegen Meinungsverschiedenheiten grausamst erwürgen und totschlagen!? Daher aber, weil nun wie gar allzeit so Arges geschieht auf der Erde, und solches doch von einem Gott, der logisch und physisch nichts sein kann als die reinste Liebe nur, nicht ausgehen kann, so gibt es entweder gar keinen Gott, oder, wenn es einen Gott gibt – so ist Er nur ein erzböser, also nur ein fluchwürdiges Fatum, das die Wesen als ein Spielzeug Seiner Launen betrachtet! Darum noch einmal Fluch jedem Wesen, das Menschen schafft fürs leidigste Verderben!

8. Aber nun nur Ruhe, nicht mehr räsonieren! Denn so ich in diesem Nichts auch die über alles erwünschte gänzliche Vernichtung finden will, und so ich stets mit mir selbst rede, so erwecke ich mich dadurch aus der Vernichtung, werde wieder lebend durch die neu erregten Lebenskräfte, und mein Wunsch kann dadurch nicht erfüllt werden! Daher also nur Ruhe, strenge Ruhe – damit Vernichtung kommt.“

Kapitel 6
Äußere Ruhe, innere Unruhe. Verzweiflung in der Finsternis. Sehnsucht nach Glaubensfrieden. Gedanke an Weib und Kinder.

1. Nach diesen Worten wird unser Mann ganz stumm und ruhig mit dem Mund, aber desto rühriger in seinem Herzen, was ihn schon wieder ärgert, da er in dieser Rührigkeit nur desto mehr Leben und ein desto umfassenderes Bewusstsein in sich wahrnimmt. Je ruhiger er wird, desto größer wird auch die innere Regsamkeit; und je mehr er dieselbe unterdrücken will, desto kräftiger tritt sie auf.

2. Das treibt ihn schon wieder in eine neue Art von Verzweiflung und Zornwut. Denn es wird ihm immer einleuchtender, dass er auch auf diese Weise des ihm schon über alles lästigen Lebens nicht loswerden kann. Daher fängt er wieder zu reden an und spricht:

3. „Nun möchte ich aber in allen Teufels Namen denn doch wissen, was denn in sich das mehr als schweinsdumme Leben ist, dass man seiner nicht loswerden kann!? Ich habe ja doch Tausende sterben gesehen, und sie wurden tot! Und es blieb auch nicht das leiseste Lebenszeichen mehr übrig! Die Verwesung war das vollkommenste Ende ihres Seins! Diese können doch unmöglich irgendein Bewusstsein mehr haben und sind sonach vollkommen dahin! Oder sollen sie etwa auch gleich mir außer dem Leibe noch ein Leben haben, und zwar gleich diesem meinen?!

4. Ich kann einmal nicht tot werden! Wer erhält mir denn dieses lästige Leben? O du, der du mich hast erschießen lassen – deine Henker müssen mit dem Totmachungshandwerk noch sehr schlecht vertraut sein! Denn du hast mich nicht tot-, sondern nur lebendigschießen lassen! Wenn deine Helfer an allen deinen Feinden solche Effekte wie an mir bewirken werden, dann erspare dir die Mühe. Denn ich sage es dir aus dieser meiner stygischen [unterweltlichen] Nacht: Du wirst deine Feinde erst recht lebendig machen durch dein Pulver und Blei! Harter Mann, du hast an mir ein großes Unrecht geübt! Denn du wolltest mir nehmen, was du mir nicht gegeben und ewig nicht wiedergeben kannst. Aber wie sehr lache ich dich nun aus! Denn ich, den du totmachen wolltest, lebe; du aber, der du zu leben wähnst, bist nur um zehnmal toter als ich, dein erstes Opfer!

5. Es wäre im Grunde alles recht, wenn ich so ein kleinstes Schimmerchen von einem Licht hätte!? Aber diese totale Finsternis – die soll der Teufel holen, wenn es irgend auch einen gibt!

6. Ich setze den Fall: Wenn ich so in dieser Lage etwa ewig verharren solle?! O verflucht! Wenn ich etwa doch schon so ein Geist bin? Das wäre wohl eine ganz verteufelte Bescherung! Nein, das glaube ich aber nicht – ein ewiges Leben kann es ja nicht geben!? Und doch, doch kommt es mir schon so hübsch lange vor, seit ich in dieser Finsternis zubringe! Es müssen doch schon so einige Jährchen verflossen sein?! Nur Licht, Licht! Dann ist alles recht!

7. Ich muss es mir nun offen gestehen, dass es mir nun lieber wäre, so ein recht dummer Kerl zu sein, der an den Gottes-Sohn, an den Himmel, nebenbei freilich auch an den ewigen Tod, an den Teufel und an eine Hölle glaubt, und in solchem Wahnglauben – mit für seine freilich beschränktesten Tugendbegriffe – ruhigem Gewissen stirbt – als dass ich hier mit meiner geläutertsten Vernunft mich in der totalsten Lichtlosigkeit befinde! Aber was kann ich dafür? Ich suchte stets die Wahrheit und glaube, sie auch gefunden zu haben. Aber was nützt sie, wenn es in ihr kein Licht gibt!? Es ist nun einmal also, und so sei und bleibe es auch!

8. Das Beste bei mir ist und bleibt meine männliche Standhaftigkeit und gänzliche Furchtlosigkeit. Denn wäre ich, wie so viele Tausend andere, ein ängstliches und furchtsames Wesen, so müsste ich in diesem Zustand notwendig in die allertiefste Verzweiflung geraten! Aber so ist mir nun schon alles eins!

9. Mein Weib und meine Kinder fangen in meinem Herzen freilich sich nun auch ein wenig zu rühren an. Die Armen werden wohl Traurigkeit um mich haben, und einen großen Kummer! Aber was kann ich in dieser Lage für sie tun?! Nichts, gar nichts! Beten, das könnte ich freilich und hätte Zeit genug dazu! Aber zu wem und um was und zu welchem Nutzen?! Der beste Wunsch ist für sie alle ohnehin tiefst in meinem Herzen ein wahres und bestes Gebet, das ihnen sicher nicht schadet, so es ihnen auch nichts helfen kann. Ein anderes Gebet aber kenne ich nicht – außer die wohlbekannten römischen ,Vaterunser‘, ,Ave Maria‘ und wie noch eine Menge anderer Mund- und Zungenwetzereien heißen! Für diese aber würde sich meine gute und gebildete Familie sicher sehr erstaunt bedanken, so sie innewerden könnte, dass ich so was für ihr Heil gleich einem Tollhäusler täte! Doch sie kann es ja unmöglich je erfahren, was ich hier tue?!“

Kapitel 7
Ehrfurchtvolles Aussprechen des Namen Jesus ruft Blitze hervor.

1. Robert: „Das sogenannte Vaterunser ist unter allen Gebetsformeln wohl die beste! Denn also hat der weise Lehrer Jesus Seinen Schüler beten gelehrt. Leider ist dies Gebet noch nie ganz verstanden worden, da man es meistens blind für alle Fälle und Bedürfnisse vorbrachte, während es doch nur eine rein weltliche, engst zusammengefasste Aufzählung der Hauptbedürfnisse jedes Menschen ist, die sich der Mensch oft vorsagen solle, um über sich und seine Bedürfnisse stets im Klaren zu sein. Aber die Römischen legen in diese Gebetsformel statt der Wahrheit nur eine gewisse läppische, agatho-dämonisch-magische Kraft und gebrauchen sie als eine geistig-sympathetische Universalmedizin gegen alle Übel, auch wider die Krankheiten der Tiere! Und das ist mir denn doch unmöglich! Das Vaterunser ist an und für sich sicher ein sehr würdevolles Gebet; aber freilich nur im rechten Sinn und nur als das, was es ist; aber in der Art, als es die Römlinge und auch Protestanten gebrauchen, der barste Unsinn! Ja, ja, der barste Unsinn!

2. O du guter Lehrer und Meister Jesus! Wenn Dein Los etwa auch dem meinen gleicht, so wirst Du in solch einem Bestand nach Deiner schnödesten Hinrichtung wohl auch schon sicher hübsch oft bereut haben, den argen Menschen so viel Gutes getan zu haben?! Beinahe 2.000 Jahre in solcher Nacht! O Edelster! Das muss sehr hart sein!“

3. Als unser Mann den Namen Jesus so recht teilnehmend und sehr ehrend ausspricht, da fährt ein starker Blitz vom Aufgang bis zum Niedergang, worüber unser Freiheitsapostel sehr erschrickt, zugleich aber doch auch eine große Freude empfindet, da er dadurch die Überzeugung überkommen hat, dass er nicht blind ist.

4. Zugleich aber fängt er auch an, nachzudenken, was denn etwa doch die Ursache dieses sehr hellen Blitzes war. Er denkt nun hin und her und auf und ab. Er geht alle ihm bekannten Gründe zur Erweckung der Elektrizität durch. Aber er findet hier nichts zur genügenden Erklärung dieser ersten Lichterscheinung in diesem seinem für ihn noch immer unbegreiflichen Zustand. – „Denn“, denkt er bei sich, „zur Erweckung der Elektrizität müssen die notwendigen natürlichen Bedingungen vorhanden sein, als da sind: die mit Sauerstoff gefüllte atmosphärische Luft – und in ihr negativ elektrische Körper, entweder flüssig oder auch hart; hier im Reich des reinsten und absolutesten Nichts aber kann doch sowohl vom einen wie vom anderen nicht die Rede sein. Denn wo nichts ist, da ist vollkommen nichts, da der Begriff Nichts logisch richtig jedes wesentliche Sein gänzlich ausschließt!

5. Freilich befinde ich mich, als ein sich selbst nur zu klar bewusstes Wesen, in der Mitte dieses Nichts und bin somit ein bestimmtes Etwas in diesem Nichts. Aber das hebt das mich umfassende Nichts nicht auf, nichts zu sein. Denn Nichts und Etwas können sehr gut nebeneinander gedacht werden und somit auch bestehen!?

6. Aber jetzt geht mir ein neues Gedankenlicht auf! Ja, ja, so ist es! O du herrliche, echtdeutsche Philosophie, du unversiegbarer Born der wahren Weisheit! Du bringst jedem das rechte Licht, der dich, wie ich, mit aller Glut und Liebe ergreift und dich in allen noch so sonderbaren Lebenszuständen als einzigen und verlässlichsten Ratgeber und Wegweiser benützt! Schau, wie geschwind habe ich nun mit deiner Hilfe diesen gordischen Knoten gelöst! Wo im Reich des Nichts ein individuelles Sein sich vorfindet, da können ja im selben Nichts sich irgend noch eine Menge anderer, entweder homogene oder anders geartete Seins vorfinden! Und so können außer diesem meinem Sein sich noch eine Menge allerartiger Wesenheiten (hier) befinden, die zur Erweckung der Elektrizität tauglich sind, ohne das eigentlich uns alle umfassende Nichts nur im Geringsten zu beeinträchtigen. Bravo, so ist's gut! Und ich weiß es nun, dass es außer mir in dieser Nacht des Nichts doch noch wie immer geartete und gestaltete wesenhafte Nachbarn gibt. Ich bin somit durchaus nicht gar so ganz allein hier, als wie ich es mir schon jetzt eine leider sehr geraume Zeit vorgestellt habe! O das ist gut, das ist sehr gut!

7. Oh, wenn ich nur schon früher mich so recht ernstlich der deutschen Philosophie in die Arme geworfen hätte, da stände ich sicher schon auf einem ganz anderen Boden, als wie ich nun stehe. Aber ich Dummkopf verlor mich am Ende in eine kleinlich läppische Gebetskritik und in ein leeres und nutzloses Bedauern des großen, weisen und edelsten Völkerlehrers Jesus und ver…!“

8. Hier blitzt es wieder und diesmal noch stärker als zuvor. Unser Mann ist nahe außer sich vor Schreck und Verwunderung und kann sich gar nicht fassen über dieses für ihn unbegreiflich intensivste, aber freilich nur kurz dauernde Licht. Es kam ihm dabei auch vor, als so er in einer weiten Entfernung bestimmte Umrisse von allerlei ihm bekannten Gegenständen gesehen hätte. Aber ihre Beleuchtung dauerte zu kurz, als dass er sie bestimmt ausnehmen und näher bestimmen hätte können.

9. Nach einer langen, stummen Ruhe konnte er erst wieder seine Gedanken wahrnehmen und selbe auch nach und nach tiefer zu fassen anfangen. Sein erster wieder etwas geordneter Gedanke war folgender: „Aha, aha, nun weiß ich's erst, woran ich bin! Dieses Blitzen deutet auf ein starkes Gewitter, das sich nun in der Nacht über Wien hermachen wird! Ich erwache nun nach und nach aus meiner durch die Todesangst erregten großen Betäubung, kehre nun wieder ganz sachte ins Leben zurück. Wahrscheinlich hilft diese vom elektrischen Fluidum sehr schwangere Luft mir dazu, und ich werde unter Blitz, Donner und Hagel wieder ins Leben zurückkehren!? Donnern höre ich zwar noch nicht; aber das Wetter kann auch noch sehr weit von hier stehen. Es hat wohl sehr stark geblitzt, und der Donner könnte jetzt wohl schon, wenn auch sehr dumpf, da sein!

10. Aber kann es denn nicht sein, dass ich auch taub bin?! Meine Gedanken vernehme ich freilich wie Worte; aber das ist noch kein Beweis, dass ich darum im Vollgebrauch meiner Gehörorgane bin! Vielleicht komme ich bei dieser Gelegenheit auch zu meinem Gehör wieder?! Freilich, das sonderbare Gefühl des mich umgebenden Nichts kann ich mir auf dem natürlichen Weg noch durchaus nicht erklären. Aber was liegt da daran?! Ich bin einmal da und habe es nun zweimal blitzen gesehen – Beweis, dass ich nicht blind bin! Wer weiß, ob das nicht alles die Wirkung des drohenden schwersten Gewitters ist?! Daher lasse ich das Wetter einmal loskrachen und vorüberziehen; da wird es sich dann schon zeigen, ob ich noch so verbleiben werde, als wie ich jetzt bestellt bin!

11. Freilich dauert schon dieser Stand hübsch lange. Nach meinem Gefühl könnten es auch schon bei 100 Jahre sein; aber das wird eine bloße Gefühlstäuschung sein!? Ja, ja, bloß eine Gefühlstäuschung! Denn wenn man in einer gewissen Betäubung – besonders in solch einer wesenlosen – dahinschmachtet, da muss ja aus einer Minute ein Jahr werden! Ja, ja, so wird es sein! Ja, so ist es auch! Wenn es nur bald wieder blitzt und nachher aber auch ein wenig donnert! Aber die Blitze lassen sich Zeit!?“

Kapitel 8
Sehnen nach dem Tod. Rachedurst wandelt sich in Vergebungsgedanken. Weiterer Blitz.

(Am 10. Dez. 1848)

1. Robert: „Oder – sonderbarer Einfall – sage noch einmal oder, oder, oder, und noch einmal oder – sollen etwa diese zwei Blitze bloß in meiner Phantasie vorgekommen sein und zeigen vielleicht an, dass es mit mir in diesem Nichts nun bald völlig zu Ende sein werde?! Ja, ja, es kann auch so was sein! Denn da ich nun dies armselige Leben so ein wenig hab' lieb zu gewinnen angefangen, da wird es sicher bald gar sein mit ihm! Das ist ja schon eine gar uralte Weisheitsregel, dass derjenige sein Leben am leichtesten, am ehesten verliert, der es liebt. Man rufe nur den Tod und wünsche ihn sehnlichst, da kommt er sicher nicht; fürchtet man sich aber vor ihm und wünscht es von ganzem Herzen, dass er noch sehr lange ausbleiben möchte, da kommt er aber auch sicher am ehesten! Daher muss ich schon wieder nach dem völligen Tod zu seufzen und meine baldigste und vollste Vernichtung aus allen meinen noch vorhandenen Kräften zu wünschen und zu begehren anfangen, so darf ich vollends sicher sein, dass mich der wahre Tod noch nicht gar zu bald beim Kragen haben wird!