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Savea hat sich gewünscht, im Thailandurlaub das Lichterfest zu erleben. Deshalb überrascht Lucas sie mit einer privaten Tempelterrasse, um ihr einen Antrag zu machen. Er ahnt allerdings nicht, wie sehr es sie belastet, ausschließlich im dunklen Schlafzimmer mit ihm zu schlafen. Für Savea ist die Privatsphäre des Tempels der perfekte Ort, um ihm zu zeigen, dass gemeinsames Vergnügen auch anders geht. Ob Lucas sich von ihr verführen lässt?
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1. Auflage, September 2020
© Talea Winther
www.talea-winther.de
Talea Winther
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Stuttgarter Str. 106
70736 Fellbach
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über dnb.dnb.de abrufbar.
Als Kind wäre Talea Winther gerne Tänzerin geworden. Stattdessen führte ihr Weg sie in die Biologie und die Welt der Bücher. Alles drei vereint sie in ihren erotischen Erzählungen, in denen sie Emotionen, geheime Begierden und ungewöhnliche Begegnungen mit Natur, Technik und Abenteuern vermischt. Sie liebt es, das Besondere im Alltäglichen zu sehen und für ihre Leser lebendig werden zu lassen.
Seit einigen Jahren lebt Talea Winther als Biologin und Autorin in Niedersachsen. Neue Inspiration sammelt sie bei Spaziergängen an der Nordseeküste sowie Trips in die Altstädte Europas.
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»Wo bringst du mich hin?« Savea hatte Angst zu stolpern, da Lucas ihr die Augen verbunden hatte. Er hielt ihre Hand und führte sie. Trotzdem beschlich sie ein mulmiges Gefühl. Die Binde saß fest, sodass kein Spalt zum Hindurchspähen blieb. Lag es daran, dass sie Überraschungen nicht mochte?
Savea hob die Hand, doch Lucas lachte leise. »Es wird dir gefallen. Lass dich bitte überraschen.«
»Ich würde lieber unseren Urlaub mit geöffneten Augen genießen. Gerade in der Abenddämmerung gibt es doch so viel zu sehen!« Vor dem Hotel hatte er ihr die Augen verbunden und sie gebeten, nicht zu linsen. Seitdem konnte sie nur erahnen, wo entlang er sie führte. Die Gerüche der Imbissstände hatten sie vor einiger Zeit hinter sich gelassen und auch der Geräuschpegel hatte sich verändert. Die Stimmen von Passanten waren seltener und der Verkehrslärm ebbte ab. Würde sie sich besser auskennen, hätte sie vielleicht raten können, wohin Lucas sie führte. Doch so …
Zärtlich drückte er ihre Finger und blieb stehen. Er zog sie in die Arme, strich ihr über den Rücken und flüsterte: »Dieses eine Mal. Wir sind gleich da.«
Resigniert ließ sie den Kopf gegen seine Schulter sinken. Am liebsten hätte sie die Augenbinde zur Seite geschoben, aber sie tat ihm den Gefallen sie aufzubehalten. »Wenn es sein muss …« Sie verdrehte die Augen, obwohl er es nicht sehen konnte.
»Ja, bitte.« Er küsste sie erst auf die Stirn, dann die Nasenspitze und schließlich legten sich seine Lippen auf ihre. Zunächst war die Berührung wie das Flattern eines Schmetterlings, doch dann forderte seine Zunge ihre dazu auf, mit ihm zu tanzen. Leidenschaftlicher und schneller wurden ihre Bewegungen, bis er sich losriss und sie auch aus seinen Armen entließ. »Später! Jetzt sollten wir weitergehen, damit wir rechtzeitig da sind.«
»Rechtzeitig? Was hast du vor?« Sie wollte es ihm entlocken, bevor sie am Ziel ankamen. Lieber genoss sie die Vorfreude, als ins kalte Wasser geworfen zu werden.
Aber Lucas kannte ihre Art, ihn auszufragen, und lachte nur. »So einfach bekommst du nicht aus mir raus, was ich geplant habe. Es wird dir gefallen. Ganz sicher!«
»Na, dann beeilen wir uns besser. Ich mag es lieber, wenn ich weiß, worauf ich mich einlasse. Nachher bin ich völlig falsch gekleidet oder hätte doch besser die Wanderschuhe anziehen sollen. Oder vielleicht wäre es auch besser gew-« Weiter kam sie nicht.
Er drückte ihr noch einen Kuss auf die Lippen, kitzelte sanft ihre Zunge mit der seinen und zog sie dann vorwärts. »Hab Geduld!«
Savea biss sich auf die Unterlippe. Geduld. Noch so einen Punkt, der ihr schwerfiel. Aber gut. Lucas zuliebe würde sie sich sowohl gedulden als auch überraschen lassen.
Tief atmete sie ein und bemühte sich darum, den Moment mit ihm zu genießen. Seine warmen Finger, die mit ihren verschränkt waren, den Arm, den er um sie gelegt hatte. Langsam, aber sicher führte er sie so durch die Gassen.
Die Sonne ging unter. Doch Savea konnte ihre Umgebung nicht mal erahnen. Zu gerne hätte sie beobachtet, wie die Wolken sich rot färbten und sich im Fluss spiegelten. Sie wollte sich das Bild einprägen, um es später zu malen. Schön wären ein paar Seerosen auf dem Wasser, deren Blätter in der untergehenden Sonne schillerten. Oh ja, so hatte sie sich Thailand vorgestellt. Bislang waren sie von Tempel zu Tempel getourt und hatten sämtliche touristische Attraktionen abgeklappert. Vielleicht hätte sie es nicht Lucas überlassen sollen, die Reise zu planen? Aber sie selbst hatte zu viele Aufträge gehabt, die sie vor ihrem Urlaub abarbeiten musste.
Savea seufzte. »Hast du für morgen wenigstens etwas anderes geplant, als den hundertzwanzigsten Tempel zu besichtigen? Versteh mich nicht falsch, die Ersten waren wirklich toll, faszinierend und inspirierend, aber eigentlich wollte ich die Vielfalt sehen.«
»Mit den Tempeln sind wir durch. Morgen geht es zu einem anderen Ziel.«
»Und heute? Was hast du da noch gepl-«
»Savea, gedulde dich bitte.« In seiner Stimme schwang Belustigung mit.
Sie schmiegte sich an ihn und schwieg.
Seite an Seite schlenderten sie durch den Abend. Savea grummelte innerlich zwar weiterhin, aber sie genoss es auch, ihm so nahe zu sein und zu wissen, dass sie ihm vertrauen konnte. Er achtete darauf, wohin sie trat. Bei Treppenstufen ging er rückwärts hinab und reichte ihr beide Hände.