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Raven kann es kaum glauben, als plötzlich ihr Ex Blake bei ihr auftaucht. Angeblich hat er Informationen über ihre verschwundene Schwester Amber und ist bereit, ihr diese zu geben. Im Gegenzug wünscht er sich ihre Hilfe, in das System der Regierung einzudringen – das könnte sie ihr Leben kosten. Doch die Liebe zu Amber und sein Rachewunsch werden zu einer gefährlichen Mischung, als die alten Gefühle füreinander wieder aufleben. Wird Raven sich ihm anschließen? Ist ihre Liebe stärker als seine Rachegelüste?
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Teil 1
1. Auflage, Dezember 2023
© Talea Winther
www.talea-winther.de
Talea Winther
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Stuttgarter Str. 106
70736 Fellbach
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über dnb.dnb.de abrufbar.
Als Kind wäre Talea Winther gerne Tänzerin geworden. Stattdessen führte ihr Weg sie in die Biologie und die Welt der Bücher. Alles drei vereint sie in ihren erotischen Erzählungen, in denen sie Emotionen, geheime Begierden und ungewöhnliche Begegnungen mit Natur, Technik und Abenteuern vermischt. Sie liebt es, das Besondere im Alltäglichen zu sehen und für ihre Leser lebendig werden zu lassen.
Seit einigen Jahren lebt Talea Winther als Biologin und Autorin in Niedersachsen. Neue Inspiration sammelt sie bei Spaziergängen an der Nordseeküste sowie Trips in die Altstädte Europas.
Entdecke mehr unter www.talea-winther.de
Genervt starrte Raven auf die Codezeilen. Vor ihr flirrten diese über den Glasschirm. Jedes Mal, wenn sie glaubte, endlich ein Schlupfloch gefunden zu haben, schloss es sich. Doch es musste einfach eine Möglichkeit geben, ins System der Regierung einzudringen. Die Überwachung deaktivieren, und ihre Schwester Amber finden. Nichts wünschte sie sich sehnlicher, aber scheinbar war auch die aktuelle Information unbrauchbar. Die Lücken im System waren bereits geschlossen.
Plötzlich prallte etwas gegen die Fensterscheibe. Auf dem Glasschirm blinkte ein rotes Überwachungsfenster. Allerdings war nichts zu sehen. Waren wieder einige der Rebellen unterwegs, um ihnen die Scheiben einzuschlagen? Nur, weil sie zur Oberschicht gehörte? Dabei hatte sie ebenso ein Interesse daran, endlich die Überwachung zu deaktivieren wie die Rebellen.
»Was zum …« Sie sicherte den Zugriff auf den Glasschirm und trat zum Fenster.
Die Scheiben waren nicht nur bruchsicher, sondern hielten selbst Geschosse draußen.
Es dauerte einen Moment, bis sich ihre Augen an die Dunkelheit draußen gewöhnten. Ein weiterer Stein prallte gegen das Sicherheitsnetz. Da bemerkte sie eine dunkle Gestalt. Sie kauerte an der Säule unterhalb ihres Fensters.
Raven kannte nur einen Menschen, der so etwas wagen würde, obwohl er genau wusste, dass ungeladene Gäste im Normalfall unsanft des Geländes verwiesen wurden.
Kurz überlegte sie, mit ihm genau das anzustellen, doch dann siegte ihre Neugier, was ihren Ex Blake zu ihr trieb.
Die bitteren Gefühle, die in ihr aufstiegen, verdrängte sie, aber die Erinnerungen waren dennoch präsent. Bis heute verstand sie nicht, weshalb er untergetaucht war. Selbst ihr war es nicht möglich gewesen, ihn zu finden.
»Das kann nicht wahr sein«, fluchte sie, als er ein drittes Steinchen gegen die Fensterscheibe warf und damit wieder den Alarm auslöste. Jeder anständige Mensch hätte sich zuvor angemeldet oder wenigstens den regulären Eingang aufgesucht.
Wütend stapfte sie die Treppe neben ihrem Arbeitszimmer hinab und ging zur Hintertür, die in den Garten hinausführte.
Blake kauerte zwischen der Hauswand und einem der Rhododendronbüsche, einen weiteren Stein in der Hand. Ohne ein Wort des Grußes rappelte er sich auf, als das Licht ihrer Taschenlampe auf ihn fiel. Lässig die Hände in die Hosentaschen geschoben, schlenderte er auf sie zu. Noch ehe Raven etwas dagegen tun konnte, versank sie in seiner Umarmung.
Für den Bruchteil eines Wimpernschlags genoss sie die Nähe, bis der Schmerz von ihr Besitz ergriff und sie ihn von sich stieß. »Was fällt dir ein, hier aufzutauchen?«, fauchte sie, wobei sie ihre Stimme lauter erhob, als es die nächtliche Stille um sie herum erfordert hätte.
»Wie eh und je, mit scharfen Krallen.« Ein Lächeln umspielte seine Augen. »Ich möchte mit dir reden.«
»Wir haben nichts zu reden.« Raven musste ihre ganze Beherrschung aufbringen, um sich nicht von ihren Gefühlen übermannen zu lassen.
Blake ging über ihren Einwand hinweg. »Nicht hier, wo uns jeder hören kann. Darf ich?« Ohne auf ihre empörte Miene zu achten, trat er auf die Hintertür zu.
Perplex starrte Raven ihn an. Dann fand sie die Sprache wieder. »Nein.« Sie war es gewohnt, sich gegen den Willen anderer Menschen durchzusetzen, aber Blake schaffte es immer wieder, ihre Grenzen sanft zu erweitern. Sie hatte keine Idee, was sie dagegen unternehmen könnte, doch jetzt durfte sie das nicht zulassen.
Schnell schob sie sich vor ihn und versperrte ihm den Weg ins Haus. »Verschwinde!« Sie schleuderte ihm das Wort entgegen. Sie wollte ihn loswerden.