TEUFELSJÄGER 006: Mark Tate und die Voodoo-Hexe - W. A. Hary - E-Book

TEUFELSJÄGER 006: Mark Tate und die Voodoo-Hexe E-Book

W. A. Hary

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Beschreibung

W. A. Hary: Der Herr der Zombies - und seine Rache Der Tote, den man vor Jahren verscharrt hatte, sah grässlich aus. Jetzt schlug er die Augen auf. Anstelle normaler Augäpfel waren zwei taubeneigroße, glutrote Steine zu sehen - jedenfalls wirkte es so. Die Hexe unterbrach das Voodoo-Ritual. Es hatte Erfolg gezeitigt. Sie verbeugte sich vor der aufgebahrten Leiche und murmelte voller Ergebenheit: "Willkommen im Reich der Lebenden, Meister!" ________________________________________ Diese Serie erschien bei Kelter im Jahr 2002 in 20 Bänden und dreht sich rund um Teufelsjäger Mark Tate. Ab Band 21 wird sie hier nahtlos fortgesetzt! Jeder Band (siehe Druckausgaben hier: hary.li/mtliste001.htm) ist jederzeit nachbestellbar. ________________________________________ Coverhintergrund: Anistasius eBooks – sozusagen direkt von der Quelle, nämlich vom Erfinder des eBooks! HARY-PRODUCTION.de brachte nämlich bereits im August 1986 die ersten eBooks auf den Markt – auf Diskette. Damals hat alles begonnen – ausgerechnet mit STAR GATE, der ursprünglichen Originalserie, wie es sie inzwischen auch als Hörbuchserie gibt. Die Druckfassung dieser Ausgabe finden Sie hier: hary.li/mtliste001.htm

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W. A. Hary

TEUFELSJÄGER 006: Mark Tate und die Voodoo-Hexe

BookRix GmbH & Co. KG80331 München

Vorbemerkung

Diese Serie erschien bei Kelter im Jahr 2002 in 20 Bänden und dreht sich rund um Teufelsjäger Mark Tate. Nach Band 21 wird sie hier nahtlos fortgesetzt! Jeder Band (siehe Druckausgaben hier: http://www.hary.li/mtliste001.htm ) ist jederzeit nachbestellbar.

 

TEUFELSJÄGER 006

Mark Tate und die Voodoo-Hexe

von W. A. Hary:

Der Herr der Zombies - und seine Rache

Impressum

Alleinige Urheberrechte an der Serie: Wilfried A. Hary

Copyright Realisierung und Folgekonzept aller Erscheinungsformen (einschließlich eBook, Print und Hörbuch) by www.hary-production.de

ISSN 1614-3329

Copyright dieser Fassung 2011 by HARY-PRODUCTION

Canadastr. 30 * D-66482 Zweibrücken

Telefon: 06332-481150

www.HaryPro.de

eMail: [email protected]

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Vervielfältigung jedweder Art nur mit schriftlicher Genehmigung von Hary-Production.

Coverhintergrund: Anistasius

Titelbild: Thorsten Grewe

 

Vorwort

Der Tote, den man vor Jahren verscharrt hatte, sah gräßlich aus. Jetzt schlug er die Augen auf. Anstelle normaler Augäpfel waren zwei taubeneigroße, glutrote Steine zu sehen - jedenfalls wirkte es so.

Die Hexe unterbrach das Voodoo-Ritual. Es hatte Erfolg gezeitigt. Sie verbeugte sich vor der aufgebahrten Leiche und murmelte voller Ergebenheit: »Willkommen im Reich der Lebenden, Meister!«

1

Der Tote richtete sich grollend auf. Sein zerfressener Körper begann sich zu regenerieren. Doch bekam er kein frisches Aussehen, sondern die Farbe, die in Spiritus konserviertes Fleisch besaß.

»Lange Zeit war mein Geist im Zwischenreich der Dämonen. Du, Hexe, hast mir ermöglicht, über meinen Körper, der schon fast vermodert ist, Kontakt mit dem Dasein zu bekommen. Meine einstige Macht ist gewachsen.« Die Worte strengten ihn sichtlich an, wenngleich er sehr schnell wieder zu Kräften kam. Schon nach Minuten konnte er sich ohne Hilfe von der Bahre erheben und die ersten tapsigen Schritte machen. Er ballte die bleichen, kalten Hände zu Fäusten. »Einst starb ich einen gewaltsamen Tod. Ich wittere die Spur der Mörderin. Sie hat ihren Kult verraten und ging mit einem Ungläubigen zusammen, der ihr gegen mich half. Nichts habe ich vergessen, und meine Rache wird furchtbar sein.«

»Ich habe recherchiert und bin auf dich gestoßen, großer Meister«, berichtete die Hexe mit gebeugtem Haupt. »Es ist in der Zwischenzeit viel geschehen.«

Der Tote antwortete nicht. Dann verwandelte er sich vor den Augen der Hexe endgültig in das, was er inzwischen war: ein Dämon. Der Körper behinderte ihn nicht mehr.

Sofort macht er sich mit der Hexe auf den Weg. Die Spur führte nach England, zum Schloß Pannymoore. Dort endete sie abrupt. Es gab keine Möglichkeit für die beiden gräßlichen Wesen, hier einzudringen.

Sie forschten weiter und gelangten nach London.

2

Ich verließ das Apartmenthaus in Bayswater, in dem ich unter dem Namen Mark Tate mit meiner Freundin May Harris wohnte, und schritt zu meinem Mietwagen. Meine Bewegungen waren mechanisch. Etwas stimmte nicht, obwohl es mir nicht bewußt wurde. Ich klemmte mich hinter das Steuer, um ins Zentrum zu fahren. Dort wollte ich dringende Besorgungen machen, während May die Koffer packte. Früh am nächsten Morgen wollten wir los. Lord Frank Burgess, der Herr von Schloß Pannymoore, hatte vor Tagen einen Hilferuf in Form eines Telegramms an Don Cooper geschickt. Durch die turbulenten Ereignisse der vergangenen Zeit kamen wir erst jetzt dazu, dem Ruf zu folgen.

Ich knallte den Wagenschlag zu, und im nächsten Augenblick hatte ich alles vergessen - hatte ich noch nicht einmal Angst vor dem Kommenden, obwohl ich allen Grund dazu gehabt hätte.

3

May Harris schloß gerade die voluminöse Reisetasche ihres Freundes und wollte sich ihren eigenen Sachen zuwenden. Es war noch eine Menge zu packen. Da schrillte das Telefon. Sie hob den Kopf und schaute erstaunt zu dem Apparat hinüber. Wer mochte das sein? Don Cooper? Achselzuckend ging sie hin und hob den Hörer ab.

»Hier bei Mark Tate«, meldete sie sich.

»Wer ist dort?« kam es stark näselnd zurück.

»May Harris. Ich bin in der Wohnung von Mark Tate und gerade beim Packen. Mark ist seit ein paar Minuten abwesend. Ich weiß nicht, wann er zurückkommt.«

May wurde nicht bewußt, was sie da redete, daß sie einem praktisch wildfremden Menschen offen alles sagte, was den im Moment interessieren könnte.

Der Anrufer kicherte verhalten. Als er wieder sprach, wurde sein französischer Akzent deutlicher.

»Nein, meine Liebe, das war es nicht, was mich interessierte. Ich weiß besser als Sie, wo sich Ihr Mark Tate befindet.«

»Ja? Dann bin ich ja beruhigt«, erklärte May widersinnig.

»Sind Sie allein in der Wohnung?«

»Ja, es wird auch niemand erwartet. Don Cooper stößt erst morgen früh zu uns. Wir fahren mit seinem Wagen nach Schloß Pannymoore. Das sind rund hundert Meilen, meines Wissens. Den Mietwagen lassen wir schon heute abend abholen. Wir brauchen ihn nicht mehr.«

Der Anrufer lachte heiser.

»Dann ist alles in bester Butter, meine Liebe. Ich werde Sie jetzt besuchen kommen.«

May zeigte sich erfreut.

»Oh, das wollen Sie wirklich tun, Meister? Ich freue mich darauf.«

»Tun Sie das, meine Liebe, und machen Sie Ihren herrlichen Hals frei. Vielleicht überkommt es mich und ich schlage meine Zähne hinein.«

»Ich kann es kaum erwarten. Kommen Sie schnell, Meister! Fünfter Stock hier im Apartmenthaus. Ich öffne jetzt schon die Tür.«

Ein schauriges Lachen kam aus dem Hörer. May erschrak darüber nicht. Mit einem verklärten Gesichtsausdruck schritt sie zur Tür und öffnete. In der Füllung blieb sie stehen und harrte aus.

Ihre Geduld wurde auf keine große Probe gestellt. Bald schon summte der Aufzug. Die Kabine blieb im fünften Stockwerk stehen. Leise zischend öffnete sich die Tür.

Im gleichen Augenblick schien jemand dichte Gardinen vor das wandhohe Fenster im Treppenhaus gezogen zu haben. Es wurde düster. Das immer brennende Licht des Fahrstuhles funktionierte nicht mehr. Die hohe Gestalt, die darin lauerte, war nur ein Schatten. In Augenhöhe glühte es, als befänden sich dort zwei Kohlestücke.

Dann stieß sich der Schatten an der Rückwand des Liftes ab und trat in das Treppenhaus.

Mit einem verzückten Lächeln breitete May Harris die Arme aus.

Sie wollte der Gestalt entgegengehen, doch übermannte sie das Glück dermaßen, daß sie nicht fähig war, auch nur einen Schritt vorwärts zu machen.

»Meister, du bist wirklich gekommen!«

»Ja, meine Liebe. Bist du bereit?« fragte die nasal klingende Stimme mit dem französischen Akzent. Irgendwie klang sie verzerrt, als komme sie gar nicht aus dieser Welt, sondern entstamme einem Grab.

4

Auch Don Cooper packte seinen Koffer. Er war mittleren Alters, hatte einen schlanken, sportlich gestählten Körper, ein energisches Kinn und eisgraue Augen. Der schmale Oberlippenbart, den er sich erst seit kurzem wachsen ließ, kleidete ihn gut.

Es war warm an diesem Tag, weshalb Don Cooper in seiner Wohnung nur ein Unterhemd anhatte. Die Muskeln des Oberarms spielten unter der sonnengebräunten Haut, als er den Rest der Sachen, die er unterwegs benötigte, im Koffer verstaute. Er war schnell fertig geworden. Don Cooper verreiste nicht das erste Mal: Es gab kaum ein Fleckchen Erde, an dem er noch nicht gewesen war - ein reicher Abenteurer, den es nie lange an einem Ort hielt. Trotzdem kam er immer gern nach London, seiner Heimatstadt, zurück. Den Reichtum hatte er in erster Linie seinem Vater zu verdanken. Dieser war vor einigen Jahren verstorben und hatte Don Cooper und dessen Bruder das gesamte Vermögen vererbt. Don kam allerdings nur häppchenweise an sein Erbe heran. Das hatte seinen guten Grund: Der ungeheure Fleiß und die Strebsamkeit, die zum Reichtum seines Vaters geführt hatten, gingen ihm völlig ab. Don war ein Mann, der gern lebte, der das Leben in vollen Zügen genoß. Wenn er Geld hatte, gab er es mit beiden Händen aus, besaß er keines, war er genügsam und fand rasch einen legalen Weg, zu Geld zu kommen. Seine Feinde sprachen in diesem Zusammenhang von einer Art sechsten Sinn für Geschäfte. Don lachte darüber. Tatsache war, daß er auf das geerbte Vermögen letztlich nicht angewiesen war. Er hätte durchaus auch allein für seinen Unterhalt sorgen können.

Sein Bruder war von dem alten Herrn im Testament besser bedacht worden. Er ähnelte dem Vater am meisten und war ein reiner Buisnessman, wenngleich ihm die ungeheure Dynamik des Alten fehlte. Dons Bruder war ein Mensch mit Beständigkeit. Unter seiner Führung gab es für den Konzern weder Höhen noch Tiefen. Don und er hatten vielleicht auf Grund ihrer Verschiedenheit nicht viel füreinander übrig, obwohl Don auf seinen Reisen, die ihn überallhin führten, oft genug für wichtige Geschäftsverbindungen gesorgt hatte. Trotz allem nämlich fühlte er sich mit dem Konzern innerlich verbunden.

Don Coopers Gedanken verließen das Thema und wandten sich anderen Dingen zu. Er dachte an morgen früh, an Schloß Pannymoore und Lord Frank Burgess.

»Wäre Mark Tate nicht gewesen, wäre auf dem Schloß alles anders gekommen«, murmelte er halblaut vor sich hin.

In der Tat war Don Cooper vor Wochen an mich herangetreten und erzählte mir die Geschichte eines gräßlichen Fluches, der über dem Schloß hing. Er selber wäre beinahe ebenfalls Opfer davon geworden. Die dämonischen Kräfte des Schlosses hatten ihm immer noch zugesetzt, obwohl wir uns damals weit vom Schloß entfernt befunden hatten und zwar auf einem Schiff, das sich auf dem Weg nach Indien befand. Ich erfuhr von ihm, daß für das erneute Auftreten des Fluches des Schloßherrn Gattin verantwortlich zu machen sei. Ihre Herkunft sei ungewiß und bestimmt nicht adelig. Das schien auslösender Faktor gewesen zu sein. Die dämonischen Kräfte wurden ihr zum Verhängnis. Im Kindbett verstarb sie und geisterte nun als Wesen des Schattenreiches durch das Haus. Alles wies darauf hin, daß Lady Ann, die Frau des Lords, vor ihrem Ableben selber magische Fähigkeiten besessen hatte. Und wirklich gelang mir die Kontaktaufnahme. Mit Hilfe des Schavalls konnte ich den Fluch bannen.

Daran mußte Don Cooper im Moment denken - auch an den Umstand, daß Lady Ann zugegeben hatte, mit dem Voodoo-Glauben verbunden gewesen zu sein.

Don Cooper gab sich einen Ruck und schloß den Koffer. Er wollte sich dem Schrank zuwenden, als es an der Tür klingelte.

»Nanu«, überlegte er laut, »wer mag das sein?«

5

Don Cooper wohnte in einem Apartmenthaus, ähnlich dem, in dem ich selber eine Wohnung hatte. Allerdings nannte Don Cooper das Penthouse sein Eigentum.

Vor der Wohnungstür lag ein schmaler Flur, an dessen Ende die Fahrstuhltür offenstand.

Allerdings hatte Don für dieses Detail im Moment kein Auge. Er konzentrierte seine Aufmerksamkeit vielmehr auf den Besucher. Es handelte sich um einen breitschultrigen Mulatten, der fast die ganze Tür ausfüllte. Auffallender noch an dem Mann waren jedoch die Augen. Sie wirkten gebrochen wie die eines Toten.

Don zeigte sich irritiert.

»Sie wünschen?« erkundigte er sich.

»Sie sind Don Cooper?« drang es dumpf aus der mächtigen Brust des Mulatten.

Don bejahte das.

Der Mulatte hob die Arme.

»Ich will zu Ihnen. Der Meister schickt mich.«

Don Cooper reagierte blitzschnell. Er warf die Tür zu und verriegelte sie. Keine Sekunde zu früh. Etwas prallte mit großer Wucht gegen das Holz.