Texas Ranger 04: Kampf ohne Gnade - Alfred Wallon - E-Book

Texas Ranger 04: Kampf ohne Gnade E-Book

Alfred Wallon

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Beschreibung

Durch die immer stärker werdenden Indianerunruhen hat sich das erste Ranger-Bataillon formiert, um gegen die kriegerischen Indianerstämme vorzugehen. Die Texas Rangers müssen gleichzeitig an vielen Fronten kämpfen. Gegen die Armee von General de Cos, der eindeutige Befehle vom mexikanischen Präsidenten erhalten hat. Zudem müssen die abgelegenen Farmen und Ranches vor den Überfällen der Comanchen und Kickapoo geschützt werden.

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In dieser Reihe bisher erschienen

4701  Alfred Wallon Tod am Rio Blanco

4702  Alfred Wallon Canoma muss sterben

4703  Alfred Wallon Die erste Rebellion

4704  Alfred Wallon Kampf ohne Gnade

4705  Alfred Wallon Die Helden von Alamo

4706  Alfred Wallon Vergeltung für Alamo

4707  Alfred Wallon Überfall auf Parkers Fort

4708  Alfred Wallon Gefahr am Little River

4709  Alfred Wallon Rinder für Texas

4710  Alfred Wallon Das Fort am Colorado River

4711  Alfred Wallon Entscheidung am Elm Creek

4712  Alfred Wallon Hinterhalt am Trinity River

4713  Alfred Wallon Der Commanchen-Jäger

4714  Alfred Wallon Der Ritt nach Laredo

4715  Alfred Wallon Blutiger Sommer (Frühjahr’25)

4716  Alfred Wallon Tödlicher Herbst (Frühjahr’25)

KAMPF OHNE GNADE

TEXAS RANGER

BUCH 4

ALFRED WALLON

Dieses Buch gehört zu unseren exklusiven Sammler-Editionen

und ist nur unter www.BLITZ-Verlag.de versandkostenfrei erhältlich.

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Copyright © 2022 Blitz-Verlag, eine Marke der Silberscore Beteiligungs GmbH, Mühlsteig 10, A-6633 Biberwier 

Titelbild: Rudolf Sieber-Lonati

Umschlaggestaltung: Mario Heyer

Redaktion: Alfred Wallon

Logo: Mario Heyer

Satz: Gero Reimer

Alle Rechte vorbehalten

www.Blitz-Verlag.de

ISBN: 978-3-95719-364-3

4704 vom 11.08.2024

INHALT

Blutige Jagd

Allein in der Wildnis

Der Überfall der Kickapoo

Hinterhalt am Alazan Creek

Angriff auf San Antonio de Bexar

Die Scharfschützen

Nächtliche Flucht

Begegnung mit dem Tod

Die letzte Entscheidung

Historische Anmerkungen zum vorliegenden Roman

Über den Autor

BLUTIGE JAGD

5. September 1835

Nördlich des Trinity River

Am späten Nachmittag gegen 17:00 Uhr

„Wir haben Hufspuren gefunden!“, rief Oliver Buckman und zeigte aufgeregt mit dem Daumen der rechten Hand hinter sich. „Es sind Spuren von unbeschlagenen Pferden. Sie führen zu einem Indianerlager. Cyrus und ich haben es aus der Ferne sehen können, Captain.“

Er schaute dabei zu seinem Kameraden Cyrus Belmont, und der bestätigte mit einem kurzen Nicken diese Worte.

„Wie viele Rothäute sind es?“, wollte Captain Robert R. Williamson von den beiden Texas Rangern wissen, die als Späher vorausgeritten waren.

„Höchstens zehn, soweit wir das feststellen konnten, Captain“, antwortete Buckman. „Wir sind nicht näher herangekommen und wollten lieber Vorsicht walten lassen. Nicht dass uns die Indianer noch bemerkt hätten.“

„Das haben sie ja zum Glück nicht“, sagte Belmont.

Captain Williamson grinste, als er das hörte. Er nahm seinen breitkrempigen Hut ab, wischte sich kurz über die schweißfeuchte Stirn und blickte dann in die Richtung, aus der Buckman und Belmont gekommen waren. Er überlegte kurz, bevor er eine Entscheidung traf.

„Das sehen wir uns genauer an“, meinte er. „Wir haben uns von diesen verdammten Waco-Indianern lange genug täuschen lassen. Jetzt machen wir kurzen Prozess mit ihnen.“

„Das wurde auch Zeit“, sagte Buckman und konnte seine Vorfreude auf einen baldigen Kampf kaum verbergen. „Mit diesen verdammten Bastarden habe ich noch eine Rechnung offen. Es wird Zeit, dass sie endlich beglichen wird.“

Williamson wusste, was Buckman damit sagen wollte. Die meisten Männer, die sich den Texas Rangern angeschlossen hatten, verfügten über eigene Erfahrungen im Kampf gegen verschiedene Indianerstämme. Auch Buckman hatte einen Cousin verloren, dessen Farm von Waco-Indianern angegriffen und niedergebrannt worden war. Weder der Cousin noch dessen Familie hatten das überlebt, und man hatte nur noch die Toten bergen und beerdigen können. Seit diesem Zeitpunkt war Buckman förmlich versessen darauf, gegen die Indianer zu kämpfen, und er riskierte eine ganze Menge, um diesen persönlichen Racheschwur zu erfüllen. Captain Williamson wusste das. Deshalb achtete er ganz besonders darauf, dass Buckman mit seinem Eifer nicht den ganzen Ranger-trupp von zwanzig Mann durch bodenlosen Leichtsinn gefährdete.

„Reiten wir“, sagte Williamson schließlich. „Du hältst dich aber zurück, Buckman. Ist das klar? Du hörst auf mein Kommando, und es wird erst geschossen, wenn ich es sage.“

„Herrgott, ja“, erwiderte Buckman. „Ich passe schon auf.“

„Dann ist es ja gut“, meinte der Captain und gab das Zeichen, loszureiten und den Spuren zu folgen, die die beiden Späher entdeckt hatten. Die Gegend zu beiden Seiten des Trinity River war flach. Nur hin und wieder erhoben sich kleinere, mit Büschen und Sträuchern bewachsene Hügel. Williamson und seine Ranger mussten deshalb besonders vorsichtig sein, damit sie nicht doch noch von den Waco-Indianern bemerkt wurden.

Eigentlich war ihre Mission schon längst beendet, denn die meisten der Ranger, die im letzten Monat in der Region unterwegs gewesen waren, befanden sich schon längst wieder auf dem Rückweg nach Fort Sterling, das man inoffiziell auch nach dessen Gründer Parker’s Fort genannt hatte. Parker’s Fort war der Ausgangspunkt für die Missionen der Ranger, die von Colonel John Henry Moore geleitet wurden. Es gab insgesamt vier Gruppen, die von den Captains Barnett, Coe, Goheen und William-son geführt wurden. Während die Ranger unter dem Kommando von Barnett und Coe schon längst wieder in Parker’s Fort weilten, waren die anderen beiden Rangertrupps noch immer in der Gegend des Trinity River unterwegs und suchten den Kampf mit vereinzelten Kriegerbanden. Dass Buckman und Belmont jetzt wieder Spuren entdeckt hatten, die sogar zu einem kleinen Indianerdorf führten, wertete Williamson als gutes Zeichen, denn jetzt konnten die kampferfahrenen Männer endlich wieder unter Beweis stellen, zu was sie fähig waren.

Es war ein unruhiges Jahr, das von zahlreichen Kämpfen bestimmt wurde. Sowohl gegen verschiedene Indianer-stämme als auch gegen die Truppen des mexikanischen Generals Martin Perfecto de Cos, der auf Befehl des -Präsidenten Antonio López de Santa Anna nach Texas einmarschiert war und versuchte, Druck auf die Bevölkerung auszuüben, indem man entweder willkürliche Steuern forderte und die Siedler dann von ihrem Land vertrieb, wenn sie nicht in der Lage waren, diese Steuern zu zahlen. Jeder der Ranger, die in den Kampf zogen, mussten damit rechnen, nicht mehr nach Hause zurückzukehren, aber trotzdem waren sie fest entschlossen, ihre neue Heimat mit allen Mitteln zu verteidigen.

Der Trupp aus zwanzig mutigen Männern folgte den Spuren, die Buckman und Belmont gefunden hatten, während die Sonne immer weiter nach Westen sank. Bald würde sie am fernen Horizont untergehen, und bis dahin mussten die Texas Ranger ihre Aktion beendet haben. Während der Dunkelheit ein Indianerlager anzugreifen, stellte ein viel zu großes Risiko dar. Deshalb wollten sie natürlich möglichst schnell für klare Verhältnisse sorgen.

Wieder waren Buckman und Belmont ein Stück voraus-geritten. Sie blieben aber immer noch in Sichtweite und wollten kein großes Wagnis eingehen. Dann kamen sie aber wieder zurück und teilten dem Captain mit, wie sich die Lage jetzt darstellte.

„Wir sollten die Pferde hierlassen und den Rest des Weges zu Fuß gehen“, schlug Belmont vor, der der Besonnenere von beiden war. „Dann gehen wir kein Risiko ein. Das Lager befindet sich direkt unterhalb von zwei Hügeln. Die Rothäute haben einen Wachposten aufgestellt, aber den können wir mit Leichtigkeit ausschalten. Ich übernehme das gerne, Captain.“

Belmont grinste bei diesen Worten und zog dabei sein großes Messer aus der Scheide am Gürtel. Mit dieser Geste wollte er Captain Williamson andeuten, was er vorhatte.

„Ich schleiche mich von hinten an den Roten heran und schneide ihm die Kehle durch“, schlug er dem Captain vor. „Ihr anderen bleibt noch in Deckung. Dann hänge ich mir seine Decke um. Von Weitem wird man nicht erkennen können, dass ich kein Indianer bin. Danach gebe ich euch ein Zeichen, und dann können wir losschlagen.“

Williamson kratzte sich an der rechten Schläfe und grübelte einen kurzen Augenblick. Aber dann gab er mit einem kurzen Nicken sein Einverständnis. Mehr wollte Belmont nicht wissen. Er stieg ab, drückte die Zügel seines Pferdes Buckman in die Hände, nahm seine Rifle und hastete geduckt vorwärts. Wenige Sekunden später war er schon nicht mehr zu sehen.

„Absitzen!“, rief Williamson den übrigen Männern zu. „Du passt auf die Pferde auf, Otis“, befahl er einem der Ranger. „Du hilfst ihm dabei, Wallace“, fuhr er fort. „Ihr anderen kommt mit. Geschossen wird erst auf mein Kommando und wenn Belmont signalisiert hat, dass wir angreifen können. Ist das klar?“

Er blickte kurz in die Runde und registrierte Zustimmung in den Gesichtern der Ranger. Dann nahmen die Männer ihre Rifles und setzten den Weg zu Fuß fort. Immer vorsichtig und wachsam.

* * *

Aponi sah die Weißen als eine der Ersten. Sie zuckte zusammen, als die ersten Schüsse fielen und einer der Krieger von einer unsichtbaren Faust gepackt und nach hinten gestoßen wurde. Er stürzte nur wenige Schritte von ihr entfernt zu Boden, und sein Gesicht war blutüberströmt und im Tod eine schreckliche Grimasse.

Sie erhob sich rasch und eilte hinüber zu dem Tipi, wo ihre kleine Tochter zurückgeblieben war und mit einer Puppe spielte, die Aponi aus Gras und Holz für sie gemacht hatte. Sie liebte es, damit zu spielen, aber jetzt beendete sie plötzlich ihr Spiel und schrie vor Angst, als die Gewalt um sie herum eskalierte. Mit ihren drei Jahren begriff sie natürlich nicht, warum das geschah. Aber sie spürte die Angst und den Tod, und das ließ sie laut schreien.

Aponi sah, wie die Weißen jetzt die Tipis erreichten und mit ihren Feuerwaffen Tod und Verderben säten. Ein anderes Kind, mit dem ihre Tochter eben noch gespielt hatte, wurde von einer Kugel niedergestreckt. Das Kind, ein vierjähriger Junge, stürzte einfach nach vorn und blieb reglos im Gras liegen.

Einige Krieger versuchten, die Frauen und Kinder zu schützen, aber das gelang ihnen nicht. Die Weißen waren in der Überzahl und besaßen die tödlicheren Waffen. Immer wieder fielen Schüsse, in die sich die -Todesschreie der Krieger mischten, die keine Chance hatten, den Angriff der Weißen zurückzuschlagen.

Aponis Hand tastete nach dem Messer, das sie unter ihrem Kleid verborgen hatte. Sie fürchtete die Weißen und hatte von den Gewalttaten gehört, die sie angerichtet hatten. Dieser Hass war schuld am Tod des Caddo-Häuptlings Canoma. Sein Stamm hatte den Texanern vertraut, und letztendlich hatten er und einige seiner Krieger dafür einen hohen Preis bezahlen müssen. Die Weißen hatten sie getötet, und seitdem standen sich die Texaner und mehrere Indianerstämme unversöhnlich gegenüber.

Sie beugte sich über ihr schreiendes Kind und versuchte, es mit ihrem Körper zu schützen. Nur wenige Schritte entfernt starb eine weitere Indianerin, die zu fliehen versucht hatte. Einer der Weißen tötete sie, bevor sie in den Büschen untertauchen konnte.

Lautes Stöhnen erklang. Von den zehn Kriegern, die auf die Jagd gegangen waren, lebten nur noch zwei. Einer von ihnen war von einer Kugel in die rechte Schulter getroffen worden, und Blut lief den Arm herunter. Er versuchte sich zu wehren, kam aber gegen die rohe Kraft eines der weißen Angreifer nicht an. Aponi schloss die Augen, als einer der Weißen mit dem Kolben seiner Rifle ausholte und damit den Krieger niederschlug. Es gab ein hässliches Geräusch, als das Holz des Kolbens mit dem Schädel zusammenprallte.

Der Krieger ging sofort in die Knie, fiel nach hinten und bewegte sich nicht mehr. Das Blut, das ihm aus Nase und Ohren lief, war ein eindeutiges Zeichen, dass er bald sterben würde. Nur wenige Sekunden später lag er still.

Aponi hob abwehrend beide Hände, als einer der Weißen mit vorgehaltener Rifle auf sie zukam. Aber ein anderer Mann stellte sich ihm in den Weg, redete kurz mit ihm und gab ihm dann ein Zeichen, seine Waffe sinken zu lassen.

Verzweifelt schaute sie in die Runde und musste entsetzt feststellen, dass sie und ihre kleine Tochter die Einzigen waren, die noch lebten. So verloren hatte sie sich noch nie gefühlt. Sie umschlang ihr Kind mit beiden Armen, weil sie spürte, dass die Kleine am ganzen Körper zitterte und ihre Mutter gar nicht mehr loslassen wollte. Zwei weitere Weiße traten nun auf sie zu und versuchten sie hochzuzerren. Natürlich wehrte sie sich dagegen, aber sie hatte keine Chance gegen diese rohe Gewalt. Die Männer packten sie und trennten sie von dem Kind. Ein dritter Mann kümmerte sich um das Kind, packte es und schrie es an. Da verstummte das verzweifelte laute Weinen und machte einem leisen Wimmern Platz.

„Lasst mein Kind los!“, rief Aponi. „Es hat euch doch nichts getan!“

Sie wusste, dass die Weißen nicht verstehen konnten, was sie sagte. Deshalb wehrte sie sich nochmals und bekam dafür eine schallende Ohrfeige, die ihr klar und deutlich zeigte, dass sie eine Grenze überschritten hatte.

Sie wurde mitgeschleppt zum Fuße des kleinen Hügels, während die Weißen das Lager der Waco-Indianer durchsuchten. Zwei Männer deuteten ihr mit einer klar -verständlichen Geste an, am Boden sitzen zu bleiben und sich nicht von der Stelle zu rühren. Aponi befolgte diesen Befehl, weil sie endlich ihre total verängstigte Tochter wieder in die Arme schließen konnte. Tränen liefen der Kleinen übers Gesicht, und sie war froh, dass sie sich endlich wieder in die Arme ihrer Mutter retten konnte. Aber das war eine trügerische Sicherheit, von der Aponi nicht wusste, von welcher Dauer sie sein würde, denn sie sah, mit welcher brutalen Grausamkeit die Weißen ans Werk gingen. Sie töteten die letzten beiden Krieger und lachten dabei. An diesem Tag ging nicht nur die Sonne unter und machte der einsetzenden Dunkelheit Platz, sondern diese Nacht breitete sich auch in ihrem Herzen aus, in dem es keine Wärme mehr gab. Sie wusste, dass sie so nicht weiterleben konnte, und somit blieb nur noch ein einziger Weg für sie.

Tränen zeichneten sich in ihren Augenwinkeln ab, als sie sich vorzustellen begann, welchen schweren Schritt sie gehen musste. Erst recht, wenn es um ihr eigenes Kind ging. Sie liebte das kleine Mädchen von ganzem Herzen, aber das ungewisse Schicksal, das sowohl sie als auch ihre Tochter erwartete, beinhaltete nur noch namenlosen Schrecken. Dies wollte sie dem Mädchen ersparen.

* * *

„Gute Arbeit“, meinte Captain Williamson, während er seine Blicke in die Runde schweifen ließ. Er sah, wie seine Männer das Lager plünderten und alles an sich nahmen, was ihnen irgendwie von Wert erschien. Insbesondere Oliver Buckman war da gar nicht zimperlich. Das, was er tat, musste man unter normalen Umständen als Leichenfledderei bezeichnen, und das war noch eine harmlose Beschreibung. Johlend teilten die Männer die Messer und Kriegsbeile unter sich auf, und der eine oder andere aus Captain Williamsons Truppe hielt es für angebracht, sich eine sehr spezielle Trophäe zu holen: In diesem Fall handelte es sich um Skalpe.

Der Kommandant der Texas Ranger sah das zwar, empfand aber selbst Abscheu davor, die Toten zu verstümmeln oder zu berauben. Aber er duldete es dennoch, weil er wusste, dass die Ranger das brauchten, um endlich ihren Gefühlen und Hassgedanken freien Lauf zu lassen. Zu viel war in den letzten Wochen und Monaten geschehen, denn die Stimmung war aufgeheizt unter den verschiedenen Indianerstämmen und erst recht bei den texanischen Siedlern. Es hatte einmal eine Zeit gegeben, als Stephen Austin mit einigen Indianerstämmen über einen dauerhaften Frieden verhandelt hatte, aber all dies schien unendlich weit zurückzuliegen. Niemand dachte mehr an Frieden, sondern nur noch ans eigene Überleben. Die Texaner sahen sich sowohl von den Indianerstämmen als auch von den mexikanischen Soldaten bedrängt, und wenn man in die Enge getrieben wurde, dann reagierten viele instinktiv und wehrten sich ihrer Haut. Wenn dabei Blut floss, war das eine ganz normale Reaktion. Hauptsache, der Gegner stellte keine Gefahr mehr dar.

„Was sollen wir mit der Frau und ihrer Tochter machen, Captain?“, fragte Buckman. „Es dürfte doch wohl klar sein, dass sie in Parker’s Fort nicht willkommen sein werden. Auch nicht als Gefangene. Warum machen wir nicht einfach kurzen Prozess und ...?“

Er kam nicht mehr dazu, seinen Satz zu vollenden, denn auf einmal erklang ein lautes Wehklagen, gefolgt von einem wütenden Schrei eines Rangers. Williamson und Buckman drehten sich um und erkannten zu ihrem Entsetzen, dass an der Stelle, wo die Frau mit ihrer Tochter lag und bewacht wurde, plötzlich Unruhe entstanden war. Ein weiterer gurgelnder Laut erklang, der in einem Röcheln endete.

Die Männer kamen herbeigeeilt. Auch Williamson und Buckman erkannten jetzt, was geschehen war. Das kleine Mädchen lag reglos am Boden. Glanzlose Augen starrten in einen nächtlichen Himmel. Die blutige Kehle wirkte wie ein zusätzlicher offener Mund, den ein Messer geformt hatte. Und genau dieses Messer steckte nun auch in der Brust der Frau. Sie hatte es sich selbst bis zum Heft in den weichen Körper gestoßen.

„Gütiger Himmel!“, stieß Cyrus Belmont hervor und blickte Hilfe suchend zu Williamson. „Das hat doch keiner ahnen können, dass sie noch ein Messer versteckt hat. Sie verblutet, Captain!“

„Los, helft ihr“, sagte Williamson. „Einer soll das Messer aus der Wunde rausziehen und die Blutung stoppen. Vielleicht können wir sie ja noch retten.“

„Das sieht gar nicht gut aus“, meinte Oliver Buckman, der sich nun ebenfalls hingekniet hatte und in das schmerzverzerrte Gesicht der Frau blickte. „Das überlebt die sowieso nicht. Wir sollten das besser abkürzen.“

„Ich habe das überhört, Buckman“, wies ihn Williamson zurecht. „So kaltschnäuzig bin ich nicht. Also helft ihr und beeilt euch. Die ganze Sache hätte vermieden werden können, wenn ihr Hornochsen besser aufgepasst hättet, verdammt!“

In Buckmans Augen blitzte es kurz wütend auf, und im ersten Moment wollte er etwas dazu sagen, unterließ es dann aber, als er in das grimmige Gesicht des Captains schaute. Gemeinsam mit Belmont bemühte er sich, das Messer aus der Brust der Frau zu ziehen. Als er es versuchte, begann sie wieder zu schreien. So laut, dass es jedem der umstehenden Ranger durch Mark und Bein ging. Vor allem, als sie sich vorstellten, was es für eine Überwindung gekostet haben musste, zuerst ihr eigenes Kind zu töten und dann sich selbst umzubringen. Es hatte aber nicht funktioniert, und die Tatsache, dass sie immer noch am Leben war, brachte die Frau um den Verstand.

Belmont riskierte es und zog das Messer schließlich heraus. Ein Blutschwall trat erneut aus der Wunde und zog auch seine Kleidung in Mitleidenschaft. Die Waco-Indianerin lebte immer noch. Niemand wusste, woher sie trotz der schweren Verletzung noch solch eine Energie hernahm. Jemand anderes wäre längst besinnungslos geworden und dann wenige Minuten später gestorben. Aber bei der Frau war das Gegenteil der Fall. Sie schrie immer noch, und dies verfolgte jeden Ranger und verunsicherte ihn.

„Captain, was sollen wir jetzt tun?“, fragte Belmont. „Sie stirbt doch ohnehin bald. Warum ziehen wir das unnötig in die Länge?“

„Cyrus hat recht“, ergriff nun auch Buckman Partei für seinen Kameraden. „Wir sollten ohnehin zusehen, dass wir so schnell wie möglich von hier verschwinden, bevor noch andere Rothäute auf uns aufmerksam werden. Diesen Kampf hier haben wir gewonnen, aber wenn wir einem zahlenmäßig stärkeren Feind gegenüberstehen, sieht es anders aus.“

„Ich weiß“, murmelte Williamson und blickte abwechselnd von der Frau zu den beiden Rangern, die neben ihr knieten und auf seine Anweisungen warteten. „Gut, es stimmt ja“, meinte er schließlich. „Kümmert euch darum. Jetzt sofort.“

„Natürlich“, versicherte ihm Buckman sofort und stieß Belmont mit dem Ellenbogen an. „Los, bringen wir sie nach drüben in die Büsche, Cyrus.“

Belmont verstand nicht gleich, worauf sein Kamerad hinauswollte, aber der vollzog nur mit der flachen linken Hand eine waagrechte Bewegung über seine Kehle. Da verstand Belmont, was Buckman vorhatte, und er packte mit an. Gemeinsam trugen die beiden Ranger die sterbende Frau hinüber zu den Büschen. Sie schrie immer noch, aber das Schreien verstummte nur wenige Augenblicke später. Ein gurgelndes Geräusch war das Letzte, was Captain Williamson und seine Männer zu hören bekamen, und die Stille, die kurz darauf eintrat, ließ ein ungutes Gefühl bei jedem der Männer zurückbleiben.

„Erledigt“, sagte Buckman, der als Erster hinter den Büschen hervorkam und demonstrativ sein Messer in die Scheide am Gürtel steckte. Belmont folgte ihm zwei Sekunden später, aber im Gegensatz zu seinem Kameraden wirkte er nicht ganz so gelassen. Stattdessen schaute er immer wieder zurück zu den Büschen, und er blickte betreten zu Boden. Wahrscheinlich, weil ihm erst jetzt bewusst geworden war, was sich innerhalb der letzten halben Stunde hier ereignet hatte.

Keiner der Ranger sagte noch etwas. Sie hatten es sehr eilig, diesen Ort zu verlassen und zurück zu ihren Pferden zu gehen. Zum Glück war es jetzt so dunkel, dass man nicht mehr viel erkennen konnte. Das Blut der Toten war größtenteils im Sand versickert, aber der penetrante Geruch nach Tod und Sterben breitete sich immer mehr aus und legte sich auf die Atemwege der Männer.

Captain Williamsons Miene wirkte nachdenklich, als er in den Sattel stieg und den Männern das Zeichen zum Losreiten gab. Ihm war bewusst, dass dieser Kampf den Hass zwischen den Indianern und den texanischen Siedlern noch weiter schüren würde. Aber vielleicht gab es ja auch einen Funken Hoffnung, dass zumindest der Stamm der Waco-Indianer durch diesen kurzen, aber sehr heftigen Kampf so eingeschüchtert worden war, dass die übrigen Krieger so schnell nicht mehr auf den Gedanken kamen, abgelegene Farmen oder kleinere Ansiedlungen anzugreifen.

Erst die nächsten Tage und Wochen würden zeigen, ob diese Hoffnung des Captains wirklich begründet war.

* * *

6. September 1835

Zehn Meilen südlich des Trinity River

Gegen 07:00 Uhr morgens

Als das Gelände wieder zusehends unübersichtlicher wurde, hatte Captain Williamson entschieden, nach einer geschützten Stelle Ausschau zu halten und dort die Nacht zu verbringen. Das war auf jeden Fall sicherer, als mitten in der Nacht auf weitere Kriegertrupps der Waco--Indianer zu stoßen und dann womöglich in einen Hinterhalt zu geraten. Auch wenn Williamson damit ein gewisses Risiko einging, während der Nacht ein Camp zu errichten und erst am nächsten Morgen den Ritt nach Parker’s Fort fortzusetzen, so wollte er lieber auf Nummer sicher gehen.

Noch bevor die Sonne aufging, waren die Männer schon bereit, packten alles zusammen und sattelten ihre Pferde. Dann saßen sie auf und ritten wieder los. Wieder waren es Buckman und Belmont, die ein Stück vorausritten, um das Gelände zu erkunden. Das war vor einer halben Stunde gewesen, und bis jetzt waren sie noch nicht wieder von ihrem Spähritt zurückgekehrt. Das besorgte den einen oder anderen der Ranger, aber zum Glück erwies sich das nur als haltlose Vermutung, denn schon bald kehrten die beiden Männer wieder zurück.

„Wir haben drei Indianer gesehen“, berichtete Buckman mit einem triumphierenden Grinsen. „Keine Gefahr für uns.“

„Wahrscheinlich Späher des Waco-Stammes“, schlussfolgerte Williamson. „Wenn sie weiter in die Richtung reiten, werden sie irgendwann auf die Toten stoßen.“

„Und dann alarmieren sie den restlichen Stamm“, gab Belmont zu bedenken. „Wenn das geschieht, möchte ich wieder zurück in Parker’s Fort sein. Ich denke, ihr anderen seht das auch so, oder?“

Moses Smith Hornsby schien jedoch anderer Meinung zu sein. Der vierzigjährige Ranger war bekannt dafür, dass er keinem Kampf aus dem Weg ging, und witterte natürlich sofort eine weitere Gelegenheit, um seinen Mut unter Beweis zu stellen.

„Nur drei Rothäute?“, fragte er und blickte herausfordernd um sich. „Die erwischen wir doch mit Leichtigkeit. Wir sollten für klare Verhältnisse sorgen, Leute. Was meint ihr?“

Normalerweise hätte er eigentlich erst Captain William-son fragen müssen, aber da Hornsby wusste, dass die meisten seiner Kameraden das Gleiche dachten wie er, wollte er lieber den direkten Weg gehen. Sein Motto lautete, dass Angriff immer die beste Verteidigung war, und das zeigte er auch nach außen.

„Drei Gegner erschrecken mich nicht“, meinte William Magill mit einem höhnischen Grinsen. „Wir sollten die Kerle in die Hölle schicken, denn da gehören sie auch hin.“

Zustimmendes Gemurmel war von allen Seiten zu hören, und Captain Williamson musste das zur Kenntnis nehmen. Er überlegte dennoch einen kurzen Moment, als er die Blicke der Ranger auf sich gerichtet fühlte, weil man natürlich jetzt von ihm eine Entscheidung erwartete.

„Wir reiten dorthin und schnappen sie uns!“, entschied er schließlich.

Weiterer Worte bedurfte es nicht. Die Texas Ranger trieben ihre Pferde an. Es konnte ihnen gar nicht schnell genug gehen, endlich die betreffende Stelle zu erreichen, wo Buckman und Belmont die drei Waco-Indianer zuletzt gesehen hatten. Williamson ritt an der Spitze des Trupps, der sich jetzt einem hügeligen und mit zahl-reichen Büschen, Gestrüpp und kleineren Bäumen bewachsenen Gelände näherte.

Der Rangercaptain nahm sein Fernrohr, setzte es ans rechte Auge und spähte hindurch. Was er dann sah, stellte ihn zufrieden. Belmont und Buckman hatten recht gehabt. Die Indianer waren nicht mehr weit von ihnen entfernt. Wenn sie es jetzt geschickt anstellten, würden sie die Roten einholen, bevor sie in den Büschen untertauchen und womöglich sogar noch entkommen konnten. Das musste auf jeden Fall verhindert werden.

„Da sind sie!“, rief Williamson, der sich jetzt endgültig von der Euphorie seiner Männer hatte anstecken lassen, und zeigte in die betreffende Richtung. „Holen wir sie uns!“

Solche Worte hörten die Texas Ranger natürlich besonders gern. Die Männer trieben ihre Pferde jetzt noch schneller an und veranstalteten ein gegenseitiges Wettrennen untereinander. Im Grunde genommen war es fast wie eine Treibjagd auf Wild, das man so schnell wie möglich einkesseln wollte, um es dann wieder aus den Büschen zu treiben. In diesem Moment würden die Jäger dann das Feuer eröffnen. Für einige der Ranger war das etwas ganz Normales. Der Hass auf die Indianer war schon so weit eskaliert, dass keiner der Ranger eine einzige Sekunde lang darüber nachdachte, ob eine solche Eskalation der Gewalt wirklich von Nutzen war. Sie ließen sich stattdessen von ihrem Hass leiten und taten alles dafür, um erneut ein Blutbad anzurichten.

Die drei Waco-Indianer hatten ihre Verfolger natürlich auch längst bemerkt und suchten ihr Heil in der Flucht. Wie es Williamson schon vermutet hatte, ritten sie genau auf eine Stelle zu, wo das Gebüsch am dichtesten war. Dort tauchten sie unter und waren wenige Sekunden später nicht mehr zu sehen.

„Umzingelt die beiden Hügel!“, befahl Williamson sofort und schaute zu Buckman und Belmont. „Hornsby und Magill, ihr reitet mit den beiden und sorgt dafür, dass sie nicht durchbrechen können. Beeilt euch, wir dürfen keine Zeit verlieren!“

Buckman begriff sofort, was die Stunde geschlagen hatte. Er ritt sofort los, und Belmont, Hornsby und Magill folgten ihm. Drei weitere Ranger trennten sich ebenfalls vom Haupttrupp und ritten zur linken Seite des Hügels. All dies geschah innerhalb weniger Minuten. Aber selbst diese verhältnismäßig kurze Zeitspanne garantierte nicht, dass sich die drei Waco-Indianer noch in den Büschen aufhielten. Wenn es nur einem von ihnen gelang, in dem ganzen Durcheinander zu entkommen, dann war die ganze Aktion umsonst.

Daran dachte Oliver Buckman aber nicht. Stattdessen hatte er immer wieder das Bild vor Augen, als er der sterbenden Waco-Frau die Kehle durchgeschnitten hatte. Sie hatte ihn angeschaut wie ein Wild, das man zur Schlachtbank führte und dessen Augen die Angst vor dem nahen Tod widerspiegelten, selbst wenn sie bereits wusste, dass sie ohnehin an ihrer sich selbst zugefügten Verletzung sterben würde. Dieser hilflose Blick hatte Buckman förmlich angetrieben, sein Messer zu ziehen und sie zu töten. Das Gefühl, das ihn nach diesem sinnlosen Mord erfasst hatte, war für den Texas Ranger eine neue Erfahrung, aber auch ein unglaublicher Triumph.

„Da drüben ist was!“, rief Buckman ganz aufgeregt, als er eine plötzliche Bewegung hinter den Büschen erkannte. Sofort riss er seine Rifle hoch, zielte auf die betreffende Stelle und drückte ab. Natürlich traf die Kugel nicht ins Ziel, weil der harte Ritt über unebenes Gelände ein genaues Zielen kaum möglich machte. Trotzdem hoffte er darauf, dass dieser Warnschuss die drei Flüchtigen so verunsicherte, dass sie vielleicht einen verhängnisvollen Fehler begingen.

„Wir reiten ins Dickicht!“, rief Hornsby. „Kommt mit. Wir holen sie noch ein!“

„Warte, Moses!“, rief William Magill. „Der Captain hat das nicht befohlen. Nicht dass wir noch ...“

Hornsby bekam nur noch am Rande mit, was ihm Magill zurief. Auch Buckman schrie etwas, was Hornsby aber nicht verstehen konnte. Denn in dem Moment fielen weitere Schüsse von der linken Seite. Die Texas Ranger hatten dort offensichtlich auch etwas entdeckt und sofort das Feuer eröffnet. Aber es fielen nur Schüsse, Todes- oder Schmerzensschreie waren nicht zu hören.

Hornsby musste nur wenige Augenblicke später erkennen, dass die Büsche und Sträucher so dicht wuchsen, dass er mit seinem Pferd dort gar nicht mehr durchkam. Also blieb ihm nichts anderes übrig, als abzusteigen und seinen Weg zu Fuß fortzusetzen. Genau das tat er, griff nach seiner Rifle und rannte los.

Irgendwo vor ihm knackten Zweige. Hornsby rannte weiter und entdeckte auf einmal die hagere Gestalt eines Indianers. Der Texas Ranger zögerte keine Sekunde mehr, sondern riss sofort seine Rifle hoch und zielte auf den Rücken des Flüchtenden. Die Kugel erwischte den Waco-Indianer und stieß ihn nach vorn.

Hornsby lud unterdessen sofort seine Rifle wieder nach, weil davon sein Leben abhing. Diese Handgriffe waren jedem Texas Ranger vertraut. Die Männer aus Captain Williamsons Truppe hatten das von Anfang an beherzigt, denn sonst wäre der eine oder andere von ihnen nicht mehr am Leben.

„Hornsby!“, rief Buckman. „Wo zum Teufel steckst du?“

„Ich habe einen von denen erwischt!“, schrie Hornsby. Dann brach er ab, als er wieder ein verdächtiges Geräusch weiter rechts hörte. Bruchteile von Sekunden später zeigte sich eine zweite Gestalt mit langen schwarzen Haaren, die ganz in Leder gekleidet war. Ein Waco-Indianer, der mit Pfeil und Bogen bewaffnet war und nun auf ihn zielte.

Sofort gab Hornsby einen Schuss auf den Gegner ab, aber er hatte sich nicht genügend Zeit zum Zielen genommen. Das rächte sich jetzt auf verhängnisvolle Weise, denn der Indianer schoss einen Pfeil auf Hornsby ab, und der traf ihn in die rechte Schulter und brachte ihn ins Taumeln. Hornsby konnte seine Rifle nicht mehr festhalten. Sie entglitt ihm und fiel zu Boden, während der Indianer nun einen lauten Triumphschrei ausstieß und auf ihn zu rannte. Da wusste der verwundete Texas Ranger, was die Stunde geschlagen hatte. Er machte auf der Stelle kehrt und rannte davon, so schnell er konnte. Immer in der Furcht, dass ihn der Waco-Indianer jeden Moment einholen und zu Boden reißen konnte.

Allein diese Vorstellung war so schrecklich für Hornsby, dass er in diesen Sekunden über sich selbst hinauswuchs und zusätzliche Kräfte mobilisierte, und das, obwohl der Pfeil noch in seiner Schulter steckte und große Schmerzen verursachte.