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Der mexikanische Präsident, General Antonio Lopez de Santa Anna, hat die Schlacht am San Jacinto River verloren und muss mit seinen Truppen abziehen. Die texanischen Siedler und Farmer atmen auf. Aber noch existiert die Bedrohung durch die Comanchen und Kiowa, die allen Weißen den Tod geschworen haben. Texas Ranger Sam Sheridan und seine Kameraden versuchen, diese Gefahr abzuwenden. Doch am 19. Mai 1836 vereinen sich über hundert Krieger aus beiden Stämmen und greifen Parkers Fort an.
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Seitenzahl: 246
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In dieser Reihe bisher erschienen
4701 Alfred Wallon Tod am Rio Blanco
4702 Alfred Wallon Canoma muss sterben
4703 Alfred Wallon Die erste Rebellion
4704 Alfred Wallon Kampf ohne Gnade
4705 Alfred Wallon Die Helden von Alamo
4706 Alfred Wallon Vergeltung für Alamo
4707 Alfred Wallon Überfall auf Parkers Fort
4708 Alfred Wallon Gefahr am Little River
4709 Alfred Wallon Rinder für Texas
4710 Alfred Wallon Das Fort am Colorado River
4711 Alfred Wallon Entscheidung am Elm Creek
4712 Alfred Wallon Hinterhalt am Trinity River
4713 Alfred Wallon Der Commanchen-Jäger
4714 Alfred Wallon Der Ritt nach Laredo
4715 Alfred Wallon Blutiger Sommer (Frühjahr’25)
4716 Alfred Wallon Tödlicher Herbst (Frühjahr’25)
TEXAS RANGER
BUCH 7
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Copyright © 2023 Blitz-Verlag, eine Marke der Silberscore Beteiligungs GmbH, Mühlsteig 10, A-6633 Biberwier
Titelbild: Rudolf Sieber-Lonati
Umschlaggestaltung: Mario Heyer
Redaktion: Alfred Wallon
Logo: Mario Heyer
Satz: Gero Reimer
Alle Rechte vorbehalten
www.Blitz-Verlag.de
ISBN: 978-3-95719-367-4
4707 vom 12.08.2024
Ein trügerischer Frieden
Zerstörter Frieden
Die Täuschung
Blutiger Morgen
Bilder des Grauens
Die Verfolgung
Lucy Parkers Rettung
Kein Glück für Luther Plummer
Die Comancheros
Umzingelt!
Historische Anmerkungen zum vorliegenden Roman
Über den Autor
13. Mai 1836
In der Town Hall von Bastrop
Gegen 15:00 Uhr am Nachmittag
Edward Burleson trat nach vorn, räusperte sich kurz und blickte in die Runde. Die Gespräche der Bürger, die sich zu dieser Stunde in der Town Hall von Bastrop versammelt hatten, brachen allmählich ab, und neugierige Blicke richteten sich auf den Mann, der in den letzten Wochen zusammen mit seinen Texas Rangern eine entscheidende Rolle in den Auseinandersetzungen mit den mexikanischen Soldaten gespielt hatte.
„Bürger von Bastrop!“, erhob Burleson seine Stimme. „Ich freue mich, dass ihr alle so zahlreich erschienen seid. Es gibt vieles, über das wir sprechen müssen, und es ist wichtig, dass wir alle zusammen auch weiterhin an einem Strang ziehen, damit so etwas nie wieder passiert!“
„Wenn Santa Anna noch einmal kommen sollte, dann schicken wir ihn gleich in die Hölle!“, fiel ein Siedler namens Ebenezer Scott ihm ins Wort. „Kein Pardon mehr für diese mexikanischen Hundesöhne!“
Das war das, was die meisten Bürger von Bastrop hören wollten. Nicht nur die Stadt und ihre Bewohner hatten unter dem Terror von Santa Annas Soldaten gelitten, sondern auch das weite Umland. Siedler und deren Familien waren von ihren Farmen verjagt worden, und die Soldaten hatten sich anschließend schadlos gehalten. Sie hatten in großem Maße Plünderungen unternommen und alles an sich gerissen, was ihnen irgendwie von Wert erschien.
„Mister Scott, ich denke, wir werden in nächster Zeit keine Probleme mehr mit Mexiko und Santa Anna haben!“, sagte Burleson, nachdem er sich wieder Gehör verschafft hatte. „Am San Jacinto River haben wir den Invasoren gezeigt, zu was wir in der Lage sind, wenn es darum geht, unsere Heimat zu verteidigen. Die Gefahr, die jetzt auf uns zukommt, ist eine andere. Und das geht jeden von uns an. Einige von Ihnen erinnern sich bestimmt noch an Sam Sheridan, oder?“ Er blickte zu dem Mann mit den blonden Haaren, der neben ihm stand. „Er und viele andere Texas Ranger meiner Truppe haben eine ganze Woche lang das Land durchkämmt, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Mister Sheridan, bitte erzählen Sie den Bürgern, welche Erkenntnisse Sie gewonnen haben!“
Sheridan nickte stumm. Eigentlich war er nicht begeistert davon, wieder im Mittelpunkt zu stehen oder Reden zu halten. Ihm war es lieber, wenn er mit seinen Kameraden dort war, wo den Menschen Gefahr drohte, damit man sie noch rechtzeitig abwenden konnte. Aber was er jetzt zu sagen hatte, würde vielen der hier Anwesenden nicht gefallen.
„Danke, Sir“, sagte Sheridan und erhob dann seine Stimme. „Colonel Burleson hat recht. Von den Mexikanern droht uns keine Gefahr mehr, aber von den -Comanchen und Kiowa dagegen schon.“
Er hielt einen kurzen Moment inne, um zu sehen, wie seine Worte bei den Leuten ankamen, und anhand einiger entsetzter Blicke konnte er erkennen, dass diese Nachricht die Menschen sehr besorgte.
„Wir mussten damit rechnen, dass das passieren wird“, fuhr er dann fort. „Nachdem die meisten Siedler und Farmer vor der heranrückenden mexikanischen Armee die Flucht ergriffen haben, konnten einige marodierende Kriegerbanden sich natürlich schadlos an dem halten, was ihr alle zurückgelassen habt. Sie haben das mit-genommen, was die Mexikaner nicht mitgenommen haben. Einige der Farmen wurden auch niedergebrannt, wie ihr sicher schon wisst. Diejenigen, die jetzt dorthin zurückgekehrt sind, werden es doppelt schwer haben, wieder neu anzufangen.“
„Und was tun die Texas Ranger, um uns vor den verdammten Rothäuten zu schützen?“, fragte Reuben Hornsby. Der zweiundfünfzigjährige Farmer gehörte zu denjenigen, die ebenfalls ihre Farm unter Androhung von Gewalt durch Santa Annas Soldaten hatten verlassen müssen. Er wurde sehr hellhörig bei dem, was Sheridan gerade gesagt hatte, und wollte natürlich jetzt mehr wissen.
„Wir sind immer noch hier, obwohl einige Ranger-kompanien bereits aufgelöst wurden“, ergriff Sheridan wieder das Wort. „Ihr wisst, dass viele Freiwillige bei der Schlacht am San Jacinto River teilgenommen haben. Es war angebracht, dass diese Männer jetzt wieder zu ihren Familien zurückkehren. Noch ist es nicht zu spät, um die Felder zu bestellen und die Saat zu säen.“
„Heißt das, dass wir mehr oder weniger schutzlos sind?“, fragte nun ein Mann, der neben Hornsby stand.
„Nein, natürlich nicht“, antwortete Sheridan rasch. „Colonel Burleson hat dafür gesorgt, dass die Männer unserer Kompanie nach wie vor Präsenz in der Region um Bastrop zeigen. Wir hoffen, dass die Comanchen und Kiowa das auch erkennen und es nicht wagen, einen direkten Angriff zu starten.“
„Hoffen heißt aber nicht wissen“, meinte Howell -Haggard und trat einen Schritt nach vorn. Sheridan kannte ihn. Er war ein Mitglied von John J. Tumlinsons Rangertrupp gewesen und hatte entsprechende Erfahrungen im Kampf gegen die Indianer. Er und einige andere Ranger waren jedoch von Tumlinson zum Schutz der Bevölkerung in der Region um Bastrop abkommandiert worden. Das traf auch für Sam Sheridan zu, den Burleson gebeten hatte, ebenfalls für Schutz und Sicherheit zu sorgen.
„Wir tun, was wir können, Haggard“, sagte Sheridan. „Du weißt selbst, was das heißt. Wunder kann aber auch niemand vollbringen. Das dürfte auch dir klar sein.“
„Das weiß ich!“, stieß Haggard mit gepresster Stimme hervor. „Dieses Land kommt einfach nicht zur Ruhe. Wir sollten mehr Ranger mobilisieren. Im Kampf gegen Santa Anna haben sich Hunderte Freiwillige gemeldet. Warum nicht jetzt wieder?“
„Ich dachte, du hättest begriffen, um was es geht, -Haggard“, erwiderte Sheridan und bemühte sich, ruhig zu bleiben. Er ärgerte sich im Stillen darüber, dass -Haggard nicht den entsprechenden Weitblick besaß, um die Lage vor Ort richtig einschätzen zu können. Aber so wie -Haggard dachten auch viele andere Farmer und Siedler, die sich wieder allein gelassen fühlten, nachdem die texanische Armee unter General Sam Houston Santa Anna und seine mexikanischen Soldaten aus Texas verjagt hatte. „Viele Siedler sind erst vor Kurzem wieder auf ihr Land zurückgekommen. Was sie dort vorgefunden haben, sind oft nur noch zerstörte Häuser und geplünderte Vorratskammern. Wenn sie dieses Jahr überleben wollen, dann müssen sie sich um ihre Farmen kümmern, damit sie im Herbst noch eine Ernte einfahren können. Das müsstest du doch selbst wissen, oder? Schließlich hilfst du doch Hornsby, dass alles wieder in richtigen Bahnen verläuft.“
„Die Rothäute gehören ausgerottet“, meinte Haggard. „Damals wurde mit Canomas Hinrichtung ein Zeichen gesetzt, das jeder verstanden hat und ...“
„Das war ein falsches Zeichen!“, unterbrach ihn Burleson, der das nicht unkommentiert lassen durfte. „Diese Hitzköpfe waren daran schuld, dass sich die Caddo mit den Tonkawa verbündet haben. Es gab anschließend Überfälle und Tote.“
Einige der Männer, die damals bei der Verfolgung und Hinrichtung der Caddo-Indianer mit dabei gewesen waren, befanden sich noch unter den Anwesenden. -Burleson richtete seine Worte insbesondere an diese Männer, weil er wusste, dass dieser Hass noch immer unterschwellig existierte und diese Leute nach einer Möglichkeit suchten, damit er wieder offen zutage trat.
Burleson und Sheridan waren damals Zeuge gewesen, wie ein aufgebrachter Mob den Caddo-Häuptling Canoma und einige seiner Krieger fälschlicherweise beschuldigt hatte, Pferde gestohlen zu haben. Die Situa-tion hatte sich zugespitzt, und die Männer hatten einfach kurzen Prozess mit den Caddo gemacht. Canoma, dessen Sohn und einige andere Krieger waren einfach aufgehängt worden, obwohl die Indianer ihre Unschuld mehr als nur einmal beteuert hatten. Aber das war den von Hass getriebenen Männern völlig gleichgültig gewesen. Sie hatten nur nach einer Möglichkeit gesucht, unter einem falschen Vorwand töten zu können, und Canoma und seine Leute hatten das büßen müssen. Sheridan und Burleson waren damals mit dabei gewesen und hatten die Hinrichtung verhindern wollen. Aber das war ihnen nicht gelungen, weil die anderen Männer ihnen gedroht hatten, dass sie sterben würden, wenn sie es wagten, einzugreifen und die Lynchjustiz zu stoppen.
„Ihr habt einen Eid darauf geleistet, Schaden von uns abzuwenden“, meinte Reuben Hornsby. „Aber wie ich sehe, sind das alles nur reine Lippenbekenntnisse. Ich dagegen halte es mit der Bibel, und die sagt: Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott!“
Mit diesen Worten wandte er sich einfach ab. Howell Haggard folgte ihm. Die beiden Männer verließen die Town Hall, und einige andere schlossen sich ihnen an. Die Stimmung war gereizt, und sowohl Burleson als auch Sheridan wussten, was das bedeutete. Es gärte unter der Oberfläche. Es bedurfte nur eines einzigen Funkens, und dann würde sich wieder ein Flächenbrand in der ganzen Region ausbreiten. Das musste unter allen Umständen verhindert werden. Auch wenn Burleson und -Sheridan nicht wussten, wie sie das bewerkstelligen sollten. Das war nur möglich, wenn sich weitere Freiwillige zur Unterstützung meldeten. Burleson wusste, wie schwer das war. Trotzdem wollte er nichts unversucht lassen und nutzte deshalb diese Versammlung für sein wichtigstes Anliegen.
„Ihr wisst, dass wir noch nach Freiwilligen suchen, die uns bei unserer Aufgabe unterstützen. Nicht jeder von euch ist dazu bereit. Das weiß ich. Aber denjenigen unter euch, die keine Familie haben und entschlossen sind, ihre Heimat zu verteidigen, sage ich Folgendes: Für euch ist noch Platz in unseren Reihen. Ihr könnt für eure Heimat kämpfen und dafür sorgen, dass viele Familien auf den abgelegenen Farmen sicher sind. Auf wen von euch kann ich zählen?“
Jetzt kam der entscheidende Moment. Auch Sam -Sheridan wusste, dass Burleson das hatte tun müssen, auch wenn eigentlich klar war, dass dessen Bitte wahrscheinlich bei kaum jemandem auf Gehör stoßen würde. Trotzdem hob sich hier und da eine vereinzelte Hand. Zunächst etwas zögerlich, aber zum Schluss waren es dann doch zehn Männer, die sich bereit erklärten, sich den Texas Rangern anzuschließen.
Sheridan kannte keinen der Männer persönlich, aber aufgrund von Burlesons skeptischem Blick schloss er, dass diese neuen Freiwilligen vermutlich gar nicht -wussten, auf was sie sich jetzt einließen. Sie sahen auch nicht so aus, als wenn sie mit einer Waffe gut umgehen und zielgenau schießen konnte. Aber sie wollten es dennoch wagen, und es wäre falsch gewesen, dieses Angebot abzulehnen.
„Also gut“, meinte Burleson mit einem anerkennenden Nicken. „Wir werden dafür sorgen, dass ihr in kürzester Zeit all das vermittelt bekommt, was ihr wissen müsst. Sam Sheridan und seine Kameraden werden euch unter ihre Fittiche nehmen. Ihr seid gut beraten, wenn ihr das tut, was sie euch sagen. Keine Diskussionen oder Einwände. Einverstanden?“
„Wir wollen nur helfen!“, sagte ein untersetzter Mann mit grimmigem Blick. „Und wir tun alles, was dafür nötig ist.“
Sam Sheridan war nicht ganz so überzeugt wie -Colonel Burleson. Er kam sich jetzt vor wie ein Ausbilder in der Armee, der in kürzester Zeit einen Trupp von Rekruten auf einen baldigen Kampf vorbereiten musste, und das in dem Wissen, dass der eine oder andere der neuen Frei-willigen vielleicht nicht mehr nach Bastrop zurückkehrte, wenn die Ranger in einen Hinterhalt gerieten.
„Wann brechen wir auf?“, fragte ein hagerer Mann, dessen Gesicht ausgezehrt wirkte. Als hätte er an Schwindsucht gelitten.
„Gleich morgen früh“, sagte Sheridan. „Regelt bis dahin eure persönlichen Angelegenheiten und packt alles zusammen, was ihr für einen längeren Ritt braucht. Wir werden bestimmt eine ganze Woche unterwegs sein. Ihr habt alle Waffen und Gewehre?“ Er blickte dabei in die Runde und erntete zustimmende Blicke. „Alles, was ihr sonst noch wissen müsst, erfahrt ihr dann unterwegs.“
„Ein Hurra auf die tapferen Texas Ranger!“, rief ein Bürger aus Bastrop und schwenkte seinen Hut dabei. Viele andere Anwesende fassten das als ermutigendes Zeichen auf und stimmten ebenfalls mit ein. In der Town Hall breitete sich schon fast eine Stimmung aus wie beim offiziellen Ausruf der Republik Texas.
Sheridan wollte den Bewohnern von Bastrop diesen Moment der Freude lassen. Sie hatten genug durch-gemacht in den letzten Wochen und Monaten. Hoffnung und Zuversicht waren wichtig für die Menschen, um sich auf das einzustellen, was mit Sicherheit bald eintreten würde. Natürlich wussten das Sheridan und seine Kameraden, aber dieses Wissen behielten sie vorerst für sich. Die neuen Freiwilligen würden sowieso bald spüren, was auf sie zukam.
* * *
„Sprücheklopfer sind das!“, sagte Reuben Hornsby, während er die Zügel seines Pferdes vom Balken vor der Town Hall löste und anschließend aufsaß. „Die wollen uns alle nur vertrösten, Howell. Du warst doch mal bei Tumlinsons Rangern. Sag mir ganz ehrlich, wie unsere Chancen da draußen stehen.“
Howell Haggard wusste, dass von seiner Antwort jetzt einiges abhing. Aber er hatte die Erfahrung gemacht, dass es besser war, nicht um den heißen Brei herumzureden, sondern die schonungslose Wahrheit zu äußern. Und das tat er dann auch.
„Du solltest an deine Familie denken, Reuben“, sagte er in nachdenklichem Ton. „Vielleicht wäre es besser, wenn du Cynthia und deine Kinder nach Bastrop bringst. Da sind sie bestimmt sicherer, denn die Rothäute werden es nicht wagen, die Stadt direkt anzugreifen.“
„Darüber habe ich mit meiner Frau schon gesprochen“, erwiderte Hornsby. „Aber sie sagt, dass eine Familie nicht nur in guten, sondern auch in schlechten Zeiten zusammenstehen muss. Nein, sie will die Farm nicht verlassen. Nicht nachdem wir schon einmal auf Druck der Mexikaner gehen mussten. Ein zweites Mal wird das nicht passieren. Wenn mich jemand von meinem Besitz vertreiben will, dann geht das nur über meine Leiche!“
„Das sehe ich auch so“, stimmte ihm Haggard zu. „Ich werde dir jedenfalls helfen, wenn es zu einem Angriff kommt. Und bis dahin halten wir alle zusammen, Reuben.“
„Worauf du dich verlassen kannst“, fügte Hornsby hinzu und wartete ab, bis Haggard ebenfalls aufgesessen war. Während die beiden Männer ihren Pferden die Zügel freigaben, hörten sie die lauten Freudenrufe aus der Town Hall. Colonel Burleson schien es also geschafft zu haben, die Bevölkerung darauf einzustimmen, dass schwere Zeiten auf die Region zukamen.
Hornsby war kein Visionär. Er war ein ganz einfacher Mann, dessen Gedanken sich ausschließlich um seine Familie und seine Farm drehten. Als Santa Annas Soldaten ihn gezwungen hatten, alles im Stich zu lassen und zusammen mit etlichen anderen Farmern nach Osten zu gehen, hatte er sich so hilflos gefühlt wie noch niemals zuvor in seinem Leben. Er hatte nicht mehr daran gedacht, jemals wieder an diesen Ort zurückkehren zu können. Aber dann hatte ja General Houston am San Jacinto River einen triumphalen Sieg über Santa Anna errungen und damit alles klargemacht. Zudem hatte er selbst noch Glück gehabt. Die Soldaten hatten nur die Vorrats-kammer geplündert und seine zwei Ochsen gestohlen. Aber wenigstens hatten sie das Wohnhaus, den angrenzenden Stall und den Schuppen nicht in Brand gesteckt oder weitere Zerstörungen angerichtet.
Die beiden Ochsen zu verlieren, war hart. Aber dann mussten eben die Pferde den Pflug ziehen, wenn er und seine Familie die Aussaat vornehmen würden. Noch war Zeit genug dafür, wenn die Ernte im Herbst ertragreich sein sollte. Das war nach Hornsbys Meinung das einzig Richtige, das Sam Sheridan von sich gegeben hatte. Ansonsten misstraute er dem Texas Ranger. Er stammte nicht aus Texas und war erst kurz vor Beginn der Unruhen hierhergekommen. Trotzdem hatte er verhältnis-mäßig schnell Karriere bei den Rangern gemacht, und es hieß, er habe sogar schon den einen oder anderen Auftrag durchgeführt, mit dem er direkt von General Houston betraut worden war. Jetzt war er fast so etwas wie die rechte Hand von Colonel Burleson.
Hornsby war zwar nicht dabei gewesen, als Canoma und seine Krieger gehenkt worden waren. Aber er konnte verstehen, dass die Männer so gehandelt und mit dieser Hinrichtung ein Zeichen gesetzt hatten. In diesen unruhigen Zeiten brauchte Texas keine Gerechtigkeitsfanatiker wie Burleson oder Sheridan. Stattdessen galt das Recht, das der Stärkere durchsetzen konnte. Vor allem, wenn es darum ging, die Gefahr durch marodierende Indianer-banden so weit wie möglich einzudämmen. Um das zu erreichen, musste man manchmal auch Dinge tun, die möglicherweise in den großen Städten des Ostens als Barbarei und Willkür verurteilt wurde. Aber Texas war eine junge und expandierende Republik, und wo gehobelt wurde, fielen eben manchmal auch Späne.
Mit diesen Gedanken ließen Hornsby und Haggard die letzten Häuser von Bastrop hinter sich. Sie hatten nur eines im Sinn: So schnell wie möglich wieder zur Farm zurückzureiten und dann die notwendigen Vorkehrungen zu treffen, falls es wirklich einen Indianerangriff geben würde. Sollte das so sein, dann würden Hornsby, seine Familie und die Männer, die mit ihm zusammen auf der Farm arbeiteten und die Felder bewirtschafteten, dafür sorgen, dass dieser Angriff in einer Niederlage enden würde. Und zwar für die Indianer!
* * *
„Mir gefällt das nicht, Colonel“, sagte Sam Sheridan zu Burleson, nachdem die Versammlung in der Town Hall zu Ende gegangen war. „Der Hass ist immer noch in einigen Köpfen vorhanden. Diese Leute können noch für jede Menge Ärger sorgen.“
„Ich glaube nicht, dass diese Männer es wagen werden, eine Truppe von Freiwilligen auf die Beine zu stellen und auf eigene Faust einen Rachefeldzug zu starten, -Sheridan“, meinte Burleson nach kurzem Nachdenken. „Die meisten von denen wollten ihrem Zorn einfach nur Luft verschaffen. Sie sind unzufrieden mit der ganzen Situation und dass die Kämpfe mit Santa Annas Soldaten so viel Leid hervorgebracht haben.“
„Ich weiß“, erwiderte Sheridan. Er stand zusammen mit Burleson draußen vor der Town Hall, während die Sonne mittlerweile ein gutes Stück weiter nach Westen gewandert war. „Trotzdem sollten wir wachsam bleiben. Wenn es einige Hitzköpfe trotzdem versuchen sollten, dann müssen wir das unter allen Umständen verhindern.“
„Darauf werde ich achten. Zwei unserer Männer werden in Bastrop bleiben und Augen und Ohren offen-halten. Und währenddessen wartet auf Sie eine ganz besondere Aufgabe, Sheridan.“
„Sie meinen die neuen Männer, die sich freiwillig gemeldet haben?“
„Ja“, antwortete Burleson. „Sorgen Sie dafür, dass sie alles lernen, damit sie wissen, was sie im Ernstfall zu tun haben.“
„Natürlich, Colonel“, versprach Sheridan. „Selbst nur zehn zusätzliche Männer können manchmal in einem Kampf von entscheidender Bedeutung sein. Wir brechen morgen früh gleich auf. Sie können sich darauf verlassen.“
„Gut, ich werde mit dem Rest der Männer die Region westlich von hier kontrollieren. Wenn alles gut läuft, treffen wir uns in spätestens vier Tagen wieder in Bastrop“, fügte Burleson hinzu. „Wollen wir hoffen, dass die Lage bis dahin ruhig bleibt. Jeder weitere Tag, an dem es keine Überfälle durch Indianer gibt, ist ein Gewinn für die Siedler, wenn sie ihre Arbeit nach dieser Unterbrechung endlich wieder fortsetzen können.“
Das waren wahre Worte, die der Colonel jetzt geäußert hatte. Aber weder er noch Sheridan konnten in die Zukunft blicken. Das Ende der mexikanischen Invasion und der Sieg am San Jacinto River bedeutete nicht, dass in ganz Texas nun Frieden herrschen würde. Texas war eine noch junge Republik, der es zwar gelungen war, sich dem Zugriff der mexikanischen Kontrolle und Bevormundung zu entziehen, aber die Gefahr durch verschiedene Indianerstämme war nach wie vor präsent. Viele Siedler waren nach Texas gekommen, hatten Farmen und kleine Ansiedlungen errichtet, und keiner von ihnen hatte die Comanchen, Kiowa oder andere Indianerstämme um Erlaubnis gefragt, ob sie das überhaupt tun durften. Die Menschen waren einfach dem Aufruf von Stephen Austin gefolgt, der die einstige Kolonie unter mexikanischer Kontrolle weiter vergrößern wollte. -Siedler, die ein -Versprechen bekamen, Land und die Chance auf eine neue Zukunft zu bekommen, fragten meistens nicht danach, welche ursprünglichen Besitzansprüche es hier gab. Viele betrachteten die Indianer als unzivilisierte Heiden, die ohnehin keine Rechte hatten, selbst wenn sie behaupteten, dass die Weißen ihnen das Land stahlen.
Sheridan, Burleson und die anderen Texas Ranger konnten nur hoffen, dass die nächsten Tage keinen weiteren Ausbruch von Gewalt beinhalteten. Aber sie würden bald erkennen, dass sich manche düsteren Ahnungen bewahrheiteten.
* * *
13. Mai 1836
Auf der Farm der Hornsby-Familie
Am frühen Abend gegen 18:15 Uhr
„Was ist denn, Malcolm?“, fragte der siebzehnjährige Billy Hornsby seinen um zwei Jahre älteren Bruder. „Hast du was gesehen?“
„Ich weiß nicht“, antwortete Malcolm mit einem kurzen Schulterzucken. „Für einen winzigen Moment hatte ich gedacht, da oben auf der Hügelkuppe wären zwei Reiter aufgetaucht und schnell wieder verschwunden.“
Er zeigte in die betreffende Richtung, und die Blicke von Billy Hornsby folgten diesem Hinweis. Aber so sehr sich die beiden Brüder auch bemühten, sie konnten nichts entdecken, was darauf hinwies, dass sich jemand in unmittelbarer Nähe der Farm aufhielt oder sie gar beobachtete.
„Da ist nichts“, meinte Billy mit einer abwinkenden Geste. „Du hast dich bestimmt getäuscht, Malcolm.“
Dieser nickte nur, aber in Gedanken war er nicht ganz so überzeugt davon, dass sein Bruder recht hatte. Die Gefahr, die den abgelegenen Farmen und ihren Bewohnern drohte, war ganz real. Deshalb hatte ihr Vater großen Wert darauf gelegt, dass Malcolm und Billy früh lernten, mit Waffen umzugehen und auch zu treffen, wenn sie auf etwas zielten. Selbst ihr jüngster Bruder, der zwölf-jährige Reuben jr. wusste schon etwas über Waffen und wie man sie laden konnte. Damit würde er im Notfall seinen älteren Brüdern und dem Rest der Familie helfen können, falls es einmal gefährlich wurde.
„Vater und Haggard brauchen aber lange“, meinte -Malcolm nun, um von dem unangenehmen Thema etwas abzulenken. „Hoffentlich sind sie bald zurück. Es wird bald dunkel.“
„Sie werden schon noch kommen“, meinte Billy. „Solange Haggard mit dabei ist, mache ich mir keine Sorgen. Außerdem sind Williams und Cain ja auch noch hier. Sie sind erfahren genug, um uns beizustehen. Ich sage dir was, Malcolm: Wenn diese verfluchten Rothäute es wagen sollten, unsere Farm anzugreifen, dann werden wir ihnen schon beibringen, dass sie das sehr bereuen werden.“
„Woher nimmst du eigentlich diese Zuversicht?“, wollte Malcolm wissen, denn er konnte den -Optimismus seines jüngeren Bruders überhaupt nicht teilen. Er war schon seit über zwei Stunden von einer eigenartigen Unruhe erfasst worden, die er sich einfach nicht erklären konnte.
„Hast du vergessen, was Vater mal gesagt hat, -Malcolm?“, meinte nun Billy. „Er sagte, dass gottesfürchtige Menschen wie wir ein Recht darauf haben, hier zu leben und unsere Farm zu bewirtschaften. Die Rothäute sind ein Überbleibsel aus alten Zeiten, die bald der Vergangenheit angehören. Sie täten gut daran, unsere Anwesenheit zu akzeptieren und in Frieden mit uns zu leben. Wenn sie es nicht tun, werden sie ausgerottet. Aber genau darauf scheinen sie es wohl anzulegen.“
„Das glaube ich mittlerweile auch“, bestätigte -Malcolm die Vermutung seines Bruders. „Wir werden sehen, was passiert, wenn ...“ Seine Stimme brach plötzlich ab, als er im Licht der untergehenden Sonne die beiden Reiter bemerkte, die sich der Farm näherten. Es waren keine Indianer, sondern zwei Weiße. Malcolm atmete erleichtert auf, als er seinen Vater und Howell Haggard erkannte.
„Endlich“, murmelte Malcolm. „Komm, lass uns zurückgehen. Wenn es dunkel wird, sollten wir nicht länger hier draußen sein.“
Billy war mit diesem Vorschlag einverstanden. Die beiden Brüder hatten es jetzt eilig, zurück zum Gebäudekomplex der Farm zu laufen. Sie hatten sich knapp fünfzig Yards davon entfernt und auf einem Hügel gestanden, von dem ein guter Blick auf die Ebene möglich war, die sich vor ihnen erstreckte. Nun waren sie erleichtert -darüber, dass ihr Vater und Haggard unterwegs nicht auf Indianer gestoßen waren.
Reuben Hornsby zügelte sein Pferd auf dem Farmhof, während sich die Haustür öffnete und sein jüngster Sohn Reuben jr. freudestrahlend herausgelaufen kam, um ihn zu begrüßen. Hornsby musste lächeln, als er das sah und auch seine Frau aus dem Haus kommen sah. Es war ein friedliches Bild, das den heimkehrenden Vater erwartete. Aber da waren auch John Williams und Lewis Cain, die mit ihren Rifles in den Händen nicht weit entfernt standen und damit signalisieren wollten, dass sie die Lage unter Kontrolle hatten. Als ehemalige Texas Ranger, die eine Zeit lang mit John J. Tumlinson geritten waren, wussten sie, worauf es ankam.
„Endlich wieder zu Hause“, sagte Reuben Hornsby, während er vom Pferd stieg und die Zügel seinem Sohn Billy in die Hand drückte. „Ist inzwischen irgendetwas passiert, das ich wissen müsste?“
„Nein“, antwortete Billy als Erster und kam damit seinem älteren Bruder zuvor, der ebenfalls etwas hatte sagen wollen. „Malcolm glaubt, er hätte zwei Reiter da drüben gesehen, Vater. Aber ich habe nichts bemerkt.“
„Ist das so?“, fragte Reuben Hornsby und schaute nun zu Malcolm. „Hast du wirklich was gesehen, Junge?“
„Ich bin mir nicht sicher“, erwiderte Malcolm. „Für einen kurzen Moment dachte ich, dass ich was gesehen hätte. Aber vermutlich habe ich mich getäuscht.“
„Ist das wirklich so?“, wollte sein Vater wissen. „Denk genau nach, Malcolm. In solchen Dingen darf man sich nicht täuschen.“ Sein ernster Blick richtete sich auf den ältesten Sohn und schaute anschließend fragend hinüber zu Cain und Williams. Aber die signalisierten ihm auch mit einer kurzen Geste, dass sie nichts Verdächtiges bemerkt hatten.
„Ich glaube, ich habe mir das nur eingebildet, Vater“, sagte Malcolm schließlich. „Reden wir nicht mehr darüber. Gibt es was Neues aus Bastrop?“
„Die Versammlung ist vorbei“, sagte Hornsby. „-Colonel Burleson hat einige Freiwillige verpflichten können. Das ist alles. Fest steht jedenfalls, dass wir auf den Schutz der Ranger nicht bauen können. Jedenfalls nicht jeden Tag. Wir sind also auf uns selbst angewiesen. Ihr wisst, was das bedeutet?“
Die Frage war vor allen Dingen an Haggard, Williams und Cain gerichtet. Deshalb ergriff Cain stellvertretend für seine beiden Kameraden das Wort.
„Es war klar, dass sich die Lage zuspitzt“, meinte er. „Deshalb sollten wir ab jetzt jede Nacht Wachen einteilen. Sicher ist sicher.“
„Das wollte ich auch gerade vorschlagen“, meinte Hornsby. „Wir werden es schon schaffen, sie uns vom Leib zu halten, oder?“
Die entschlossenen Blicke der drei ehemaligen Ranger sprach eine eindeutige Sprache. Sie hatten versprochen, Hornsby und seine Familie zu beschützen, und das würden sie auch tun. Selbst wenn es brenzlig wurde.
13. Mai 1836
Eine Meile westlich der Hornsby-Farm
Am Abend gegen 21:00 Uhr
Na’ura lächelte, als er die Lichter hinter den Fenstern des großen Hauses sah. Die Weißen machten es ihm leicht, zu erkennen, wer sich jetzt noch im Haus aufhielt. Von seinem Beobachtungsposten konnte er auch Einzelheiten erkennen, was im Haus vor sich ging. Diese Eindringlinge und Landräuber benahmen sich immer noch so, als würden die Stämme der Comanchen und Kiowa überhaupt nicht existieren. Stattdessen waren sie wie eine plötzliche Heuschreckenplage über das Land hergefallen, das seit vielen Generationen seinem Volk gehörte.
Na’ura hatte geglaubt, dass mit dem Auftauchen der mexikanischen Soldaten wieder die alte Ordnung einkehren würde, denn die Soldaten hatten die Weißen ja von ihren Farmen vertrieben, und die meisten waren in die Richtung geflüchtet, wo die Sonne aufging. Na’ura und sein Stamm hatten gehofft, dass das auch so bleiben würde, aber seit einiger Zeit wurden sie eines Besseren belehrt, denn die Weißen waren wieder zurück-gekommen und arbeiteten einfach weiter, als wäre überhaupt nichts geschehen.
„Wir könnten sie jetzt angreifen“, murmelte Idahi, der neben Na’ura im Gras hockte und die Farm beobachtete. „Die drei Männer, die sich dort drüben verborgen haben, werden gar nicht merken, wenn wir uns an sie heranschleichen und sie töten.“
„Nein, das ist der falsche Weg“, sagte Na’ura und winkte ab. „Wir müssen das tun, was sie am wenigsten von uns erwarten. Sie haben Wächter während der Nacht aufgestellt, weil sie glauben, dass in der Nacht die Gefahr am größten ist. Deshalb werden wir es anders machen und noch eine Nacht warten.“
„Was willst du tun?“, fragte Idahi. Der junge Comanche ritt zum ersten Mal mit einem erfahrenen Krieger wie Na’ura zusammen. Er war stolz darauf, dass er von Na’ura noch vieles lernen konnte, denn dieser hatte sich in einigen Kämpfen hervorgetan, und an den Feuern der Comanchen pries man seinen Mut und seine Entschlossen-heit. Deshalb betrachtete es Idahi als besondere Ehre, diesem Kriegertrupp anzugehören.
„Wir werden warten, bis der Tag anbricht“, sagte Na’ura. „Dann werden sie wieder hinaus auf ihre Felder gehen und dort arbeiten. Wir nähern uns ihnen unter dem Zeichen des Friedens. Wir zeigen ihnen ein weißes Tuch. Für die Weißen bedeutet das Frieden. Das glauben sie, und dieser Glaube soll ihnen zum Verhängnis werden.“
„Und was ist, wenn sie auf uns schießen?“, gab Idahi zu bedenken.
„Das werden sie nicht tun“, meinte Na’ura mit einem Blick, der keine Zweifel daran ließ, dass er diesen Plan für gut hielt. „Die weiße Fahne ist für sie ein Zeichen des Friedens, das niemand verletzt. Wenn sie begreifen, dass wir sie täuschen wollen, dann wird es schon zu spät sein. Wir werden sie töten, bevor sie zu ihren Waffen greifen.“
„Du hast recht“, fügte Idahi hinzu, der jetzt ebenfalls von Na’uras Plan überzeugt war. „Wir werden uns bis zum Anbruch des Tages gedulden, und dann wird der Sieg uns gehören.“
„So wird es sein“, sagte der Anführer der Comanchen. Er und zwanzig weitere Krieger waren schon seit Tagen unterwegs und suchten nach einer guten Gelegenheit, um zu rauben und zu plündern. Ihr besonderes Interesse galt natürlich den abgelegenen Farmen, weil sie glaubten, dort auf wenig Widerstand zu stoßen. Deshalb waren sie auch auf diese Farm aufmerksam geworden.