Texas Ranger 09: Rinder für Texas - Alfred Wallon - E-Book

Texas Ranger 09: Rinder für Texas E-Book

Alfred Wallon

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Beschreibung

Nach der verlorenen Schlacht am San Jacinto River plant die mexikanische Regierung Vergeltungsmaßnahmen gegen Texas. Sieben Indianerhäuptlinge kommen nach Matamoros und erhalten von General José Cosme de Urrea Waffen. Kurz darauf beginnen die Überfälle. Der blutige Kampf zwischen Mexiko und Texas wird erneut entfacht.

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In dieser Reihe bisher erschienen

4701  Alfred Wallon Tod am Rio Blanco

4702  Alfred Wallon Canoma muss sterben

4703  Alfred Wallon Die erste Rebellion

4704  Alfred Wallon Kampf ohne Gnade

4705  Alfred Wallon Die Helden von Alamo

4706  Alfred Wallon Vergeltung für Alamo

4707  Alfred Wallon Überfall auf Parkers Fort

4708  Alfred Wallon Gefahr am Little River

4709  Alfred Wallon Rinder für Texas

4710  Alfred Wallon Das Fort am Colorado River

4711  Alfred Wallon Entscheidung am Elm Creek

4712  Alfred Wallon Hinterhalt am Trinity River

4713  Alfred Wallon Der Commanchen-Jäger

4714  Alfred Wallon Der Ritt nach Laredo

4715  Alfred Wallon Blutiger Sommer (Frühjahr’25)

4716  Alfred Wallon Tödlicher Herbst (Frühjahr’25)

RINDER FÜR TEXAS

TEXAS RANGER

BUCH 9

ALFRED WALLON

Dieses Buch gehört zu unseren exklusiven Sammler-Editionen

und ist nur unter www.BLITZ-Verlag.de versandkostenfrei erhältlich.

In unserem Shop ist dieser Roman auch als E-Book lieferbar.

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Copyright © 2023 Blitz-Verlag, eine Marke der Silberscore Beteiligungs GmbH, Mühlsteig 10, A-6633 Biberwier 

Titelbild: Rudolf Sieber-Lonati

Umschlaggestaltung: Mario Heyer

Redaktion: Alfred Wallon

Logo: Mario Heyer

Satz: Gero Reimer

Alle Rechte vorbehalten

www.Blitz-Verlag.de

ISBN: 978-3-7579-4875-7

4709 vom 11.08.2024

INHALT

Der Pakt gegen Texas

Nächtlicher Überfall

Die letzte Ehre

Blutige Begegnung

Ein riskanter Auftrag

Die Hochzeitsfeier

Der Tod schlägt zu

Flucht zum Rio Grande

Unerwartete Rettung

Die Entscheidung des Hazienderos

Die letzte Kugel

Historische Anmerkungen zum vorliegenden Roman

Über den Autor

DER PAKT GEGEN TEXAS

1. Juli 1836

Matamoros

Im Hauptquartier der mexikanischen Armee

Um 12:30 Uhr

General José de Urrea blickte vom Fenster mit sichtlicher Genugtuung auf die sieben Häuptlinge, die mit einigen ihrer Krieger nach Matamoros gekommen waren. Vor gut einer halben Stunde waren sie eingetroffen, aber de Urrea hatte beschlossen, sie noch etwas warten zu lassen. Er wollte ihnen nicht zu deutlich zeigen, wie sehr er auf deren Unterstützung angewiesen war, damit sein Plan auch funktionierte.

„Ein ziemlich wilder Haufen, wenn Sie mir diese Bemerkung gestatten, General“, riss ihn die Stimme seines Adjutanten Major Carlos Jiminez aus seinen vielschichtigen Gedanken. „Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob wir diesen Heiden überhaupt trauen können.“

„Manchmal muss man ein Gegenfeuer entzünden, um einen größeren Brand zum Stillstand zu bringen, Major“, meinte de Urrea mit einem wissenden Lächeln. „Mir ist das ziemlich egal, ob die Indianer gute Katholiken oder Ungläubige sind. Hauptsache, sie tragen mit dazu bei, dass diese elenden Texaner endlich in ihre Schranken verwiesen werden.“

Die letzten Worte hatte er mit gereiztem Unterton in der Stimme formuliert. Er hatte die schlimme -Niederlage am San Jacinto River am 21. April nicht vergessen. Etwas mehr als zwei Monate waren seit dieser verheerenden Niederlage vergangen, die Antonio López de Santa Anna in seiner Funktion als oberster Feldherr der Armee schwer gedemütigt hatte. Die Texaner hatten ihn gezwungen, einen Waffenstillstand zu vereinbaren, der unter anderem auch beinhaltete, dass sich die Armee bis nach Matamoros zurückzog und garantierte, dass eine weitere Invasion nicht mehr stattfinden würde. Santa Anna hatte das zähneknirschend akzeptiert, aber in der Hauptstadt Mexiko City war man von dieser Niederlage nicht begeistert, und er hatte nach seiner Rückkehr aus der Gefangenschaft abdanken müssen. General de Urrea dagegen hatte seine Position dagegen gestärkt, und die neue Regierung in der Hauptstadt unterstützte ihn bei seinem Vorhaben, weitere Maßnahmen gegen Texas und die dort lebenden Siedler umzusetzen.

„Wir wollen es hoffen“, meinte Major Jiminez. „Ich bin gespannt, was die Häuptlinge zu unserem Angebot sagen werden.“

„Sie werden es annehmen, was denn sonst?“, erwiderte de Urrea. „Schließlich bekommen die Häuptlinge für die Krieger ihrer Stämme mehr als 200 Baker-Gewehre. Das ist mehr, als sie jemals zuvor besessen haben. Mit genügend Pulver und Blei dürften sie diesen verfluchten -Tejanos große Probleme bereiten. Und wir können in aller Ruhe zusehen und abwarten, was weiter geschieht. Und wenn die Siedler wegen der eskalierenden Gewalt erneut den Rückzug antreten müssen, dann werden wir sofort unsere Truppen in Bewegung setzen und eine zweite Invasion starten. Damit werden die Texaner gewiss nicht so schnell rechnen. Das ist unser Vorteil, Major, und den werden wir auch ausnutzen.“

Bei den letzten Worten hatte er die rechte Hand zur Faust geballt und ließ damit seinen Adjutanten wissen, dass er keinesfalls einen Rückzieher machen würde. Er hoffte nämlich darauf, dass bei einer siegreichen Wende in dem gesamten Konflikt eine Karriere in Mexiko City auf ihn wartete. Vielleicht konnte er sogar darauf hoffen, eines Tages selbst Präsident zu werden?

„Lassen wir die Häuptlinge nicht allzu lange warten, Major“, meinte General de Urrea und wandte sich vom Fenster ab. Er rückte seine Uniformjacke noch einmal zurecht und griff dann nach seinem Hut, den er aufsetzte. Major Jiminez folgte ihm über die Treppe nach unten, wo die Häuptlinge auf dem Innenhof geduldig warteten.

Die Häuptlinge der wichtigsten Stämme waren an diesem Tag nach Matamoros gekommen. Bei den Stämmen der Comanchen, Waco, Tawakoni, Towash, Kichai und Caddo hatte ihre Stimme ein großes Gewicht. Aber auch einige Anführer der Cherokee, die im Nordosten von Texas lebten, waren gekommen, weil auch ihr Territorium durch die texanischen Siedler in Gefahr war. Das war Grund genug, um dieser Einladung nach Matamoros zu folgen, denn man hatte den Häuptlingen schon im Vorfeld ausrichten lassen, dass man die Stämme mit Waffen, Pulver und Blei unterstützen wolle. Das hatte den Ausschlag gegeben, dass sich eine Delegation auf den Weg nach Matamoros gemacht hatte, selbst in dem Wissen, dass die Mexikaner auch schon oft gegen sie gekämpft hatten.

Als General de Urrea den Innenhof betrat, richteten alle Häuptlinge ihre Blicke auf den Kommandanten der mexikanischen Armee. De Urrea schaute zu dem Dolmetscher, und der gab ihm mit einem kurzen Nicken zu verstehen, dass er bereit war, die Worte des Generals den Indianern zu übersetzen.

„Es freut mich, dass ihr alle nach Matamoros gekommen seid!“, begann er seine Rede. „Mexiko und die Indianerstämme haben ein gemeinsames Interesse. Die Tejanos wollen euch aus dem Land vertreiben, das euch schon seit vielen Generationen gehört. Sie werden immer zahlreicher und haben schon ganze Stämme vertrieben.“

Er hielt einen Moment inne und wartete, bis der Dolmetscher seine Worte übersetzt hatte, und erkannte anhand der wütenden Gesichter der Häuptlinge und deren Krieger, dass seine Rede auf fruchtbaren Boden gestoßen war. Er lächelte kurz und sprach dann weiter.

„Sie nehmen keine Rücksicht auf die Menschen, die dort leben. Stattdessen haben sie eine Armee gebildet. Die Männer nennen sich Texas Ranger und haben das Ziel, ganze Stämme auszurotten und die Überlebenden zu Sklaven zu machen. Wir verachten diese blutigen Taten, von denen wir gehört haben, und wir wollen euch helfen. Deshalb werden wir euch Waffen geben, damit ihr euch gegen diese Mörder verteidigen könnt. Und wenn ihr Hilfe braucht, dann wird die mexikanische Armee euch unterstützen.“

Der Dolmetscher konnte nicht alles wortgetreu übersetzen, sondern musste einige Begriffe entsprechend umschreiben. Aber das, was General de Urrea gesagt hatte, schien den Häuptlingen gefallen zu haben. Einer von ihnen trat jetzt einen Schritt nach vorn, und der Dolmetscher sagte de Urrea, dass es sich bei ihm um einen Häuptling der Cherokee handelte und dass sein Name Onacona sei, was Weiße Eule bedeutete.

„Ich habe deine Worte gehört, und sie gefallen mir und meinen Brüdern“, sagte der Cherokee-Häuptling. „Wir haben gehört, dass du uns Waffen geben willst. Wir wollen sie sehen und werden dann darüber beraten.“

Nachdem de Urrea die Übersetzung vernommen hatte, nickte er zufrieden und gab seinem Adjutanten ein Zeichen, dass die Waffen aus dem Lager geholt werden sollen. Dieser Befehl wurde sofort umgesetzt. Zwanzig Soldaten standen schon bereit und trugen wenige Augenblicke später längliche Holzkisten ins Freie, die sie auf dem Innenhof abstellten. Eine dieser Kisten wurde rasch geöffnet, und de Urrea ließ es sich nicht nehmen, eines der Gewehre aus der Kiste zu nehmen und es so hochzuhalten, dass es jeder der Häuptlinge sehen konnte.

„Das sind Baker-Gewehre aus neuester Produktion“, sagte er. „Ein geübter Schütze kann innerhalb einer Minute mit Nachladen zwei Schüsse abgeben. Die Reichweite liegt bei knapp 300 Metern, und die Kernschussweite beträgt einhundert Meter.“ Er hielt kurz inne, als er den hilflosen Blick des Dolmetschers bemerkte, der nicht so recht wusste, wie er das den Häuptlingen so übersetzen konnte, damit diese auch in der Lage waren, das nachzuvollziehen. Deshalb winkte er Major Jiminez herbei und forderte ihn auf, eines der Gewehre zu nehmen und den Häuptlingen zu zeigen, wie man damit umging.

Jiminez tat das und demonstrierte anschließend mit einem gezielten Schuss auf einen Steinkrug, wie treff-sicher das Baker-Gewehr war. Anerkennende Blicke aller Häuptlinge waren die Reaktion darauf.

„All diese Waffen gehören euch“, vollendete de Urrea seine Ansprache und drückte dem Cherokee-Häuptling ein geladenes Gewehr in die Hand. „Versuch es. Es ist ganz einfach!“ Er zeigte auf einen weiteren Tonkrug, den einer der Soldaten vorsorglich aufgestellt hatte, diesmal etwas näher, damit das Risiko eines Fehlschusses deutlich geringer war. Aber Onacona bemerkte das und gab dem General mit einer eindeutigen Geste zu verstehen, dass der Tonkrug genau an der Stelle platziert werden sollte, wo der erste Krug gestanden hatte. Das geschah dann auch, und nun nahm Onacona das Gewehr an die Schulter, zielte kurz und drückte ab.

Mit einem scheppernden Geräusch zerbrach der Krug in Scherben, und der Cherokee-Häuptling blickte sehr zufrieden drein. Das galt auch für die anderen Häuptlinge, die jetzt begriffen hatten, wie wichtig diese Gewehre für sie waren, um den Krieg gegen die weißen Siedler und die Texas Ranger erneut aufflammen zu lassen, und zwar noch härter als jemals zuvor.

Onacona sagte etwas zu dem Dolmetscher, der dies dann übersetzte.

„Häuptling Onacona sagt, dass er und die anderen Verbündeten alles tun werden, um die Tejanos aus dem Land zu jagen. Er bedankt sich bei seinen neuen mexikanischen Verbündeten und wird das nie vergessen.“

„Gut“, meinte der General. „Sag ihm, dass echte Freunde und Partner sich besonders in Krisenzeiten bewähren. Mein Wort gilt jedenfalls. Von nun an kann sich jeder auf den anderen verlassen.“

Um seine Worte zu unterstreichen, streckte er die rechte Hand aus, während der Dolmetscher das übersetzte, was er gerade gesagt hatte. Häuptling Onacona ergriff als Erster die ausgestreckte Hand und besiegelte damit die jetzt getroffene Vereinbarung. Auch die anderen Häuptlinge schlossen sich ihm an.

General de Urrea lächelte jedem Häuptling freundlich zu, aber seine Augen blieben kalt. Denn er dachte schon darüber nach, was als Nächstes geschehen musste, nachdem die vereinten Indianerstämme die Texaner vertrieben hatten und Mexiko diesen Teil des Landes endlich wieder annektieren konnte. Er dachte auch konkret daran, dass dieses soeben geschlossene Bündnis nur eines auf Zeit war. Denn sobald die Stämme die Texaner besiegt und verjagt hatten, wurde es höchste Zeit, auch die Indianer in ihre Schranken zu verweisen. Für sie war in einem autoritär regierten Staat wie Mexiko ohnehin kein Platz.

Wahrscheinlich wären Onacona und die anderen Häuptlinge sehr erzürnt darüber gewesen, wenn sie gewusst hätten, welche Schritte de Urrea als Nächstes plante. Aber das sollte zu diesem Zeitpunkt noch ein Geheimnis bleiben. Jetzt stand erst einmal die Waffenlieferung im Vordergrund. De Urrea stellte den Indianerhäuptlingen sogar einen Wagen und Maultiere zur Verfügung, sowie einige Soldaten, die den neuen Verbündeten Geleitschutz geben sollten. De Urrea hatte alles geplant, und er hoffte im Stillen, dass die Texaner schon bald eine böse Überraschung erleben würden.

* * *

Paco Maroto zuckte zusammen, als er von einer Seitenstraße die beiden Schüsse hörte, die im Innenhof des Hauptquartiers von General de Urrea fielen. Genau wie er und viele andere Bewohner von Matamoros hatte er beobachtet, wie die Delegation von verschiedenen Indianer-stämmen in die Stadt kam. Die Häuptlinge und ihre Krieger wurden zur Sicherheit von einigen mexikanischen Soldaten eskortiert, denn auch in Matamoros gab es einige Menschen, die Freunde und Verwandte durch Überfälle verschiedener Indianerstämme verloren hatten. Entsprechend groß war das Misstrauen, als sich die Nachricht in der Stadt verbreitete, dass Häuptlinge von mehreren Stämmen auf Einladung von General Urrea in die Hafenstadt kamen, um einen Pakt zu schließen. Man wolle nun mit vereinten Kräften gegen die verhassten Texaner kämpfen, hieß es hinter vorgehaltener Hand.

Paco wollte das zunächst nicht glauben, aber dann konnte er mit eigenen Augen sehen, dass die Gerüchte, die sich in Windeseile schon im Vorfeld in der Stadt und der näheren Umgebung verbreitet hatten, tatsächlich der Wahrheit entsprachen. Er sah staunend zu, wie ein knappes Dutzend Soldaten die Indianerhäuptlinge und deren Krieger zum Stadtrand brachten. Paco hatte auch die länglichen Kisten auf dem Wagen gesehen und wusste, was das bedeutete.

Er zuckte zusammen, als er plötzlich Schritte hinter sich hörte. Erschrocken fuhr er herum und atmete nur wenige Sekunden später erleichtert auf, als er Roberto Correon erkannte, der ein Jahr älter war als er und am Hafen arbeitete.

„Ich wollte es auch nicht glauben, als ich es gehört habe“, sagte er zu Paco. „Dir ist klar, was das bedeutet, oder?“

„Es wird Blut fließen“, murmelte Paco. „Und viele Unschuldige werden sterben. Vielleicht auch mein Onkel Eusebio und seine Familie in Goliad.“

„Ich habe auch Verwandte dort“, sagte Roberto. „Zwei Cousins, die ich seit den letzten Kämpfen nicht mehr gesehen habe. Wer weiß, ob sie überhaupt noch am Leben sind? Hast du von deinem Onkel Eusebio wieder etwas gehört?“

„Seit der Schlacht am San Jacinto River nicht mehr“, musste Paco nun zugeben und strich sich eine widerspenstige schwarze Haarsträhne aus der Stirn. „Was um Himmels willen sollen wir jetzt tun, Roberto? Jemand muss unsere Leute warnen, was bald auf sie zukommt.“

„Das wäre Hochverrat, Paco“, antwortete Roberto. „Wenn einer von den Soldaten etwas davon mitbekommt, stehst du ganz schnell vor einem Erschießungskommando und hast nur noch Zeit, ein letztes Gebet zu sprechen.“

„Trotzdem“, erwiderte Paco in einem Tonfall, der sehr entschlossen klang. „Wir müssen unsere Verwandten warnen, was da im Gange ist. Das ist das Mindeste, was wir tun sollten.“

„Und wie willst du das anstellen?“, wollte Roberto wissen.

„Wir reiten noch heute los in Richtung Goliad“, schlug Paco vor. „Auch wenn wir einige Tage unterwegs sein werden, ist das die einzige Chance, um die Menschen in Texas zu warnen.“

„Wir werden nicht willkommen sein“, gab Roberto zu bedenken. „Und wir könnten unterwegs auf Indianer stoßen.“

„Dieses Risiko müssen wir in Kauf nehmen“, sagte Paco. „Ich werde das jedenfalls tun. Ob du mitkommst, das musst du für dich selbst entscheiden, Roberto. Solltest du hierbleiben, dann schwöre bei allem, was dir heilig ist, dass du niemandem davon erzählst, was ich vorhabe.“

„Natürlich, Paco“, versprach ihm Roberto. „Darauf kannst du dich verlassen.“

„Gut“, antwortete Paco. „Wünsch mir Glück, das kann ich gebrauchen.“

„Pass auf dich auf!“, rief ihm Roberto hinterher, nachdem Paco sich bereits abgewandt hatte. Aber das -registrierte der junge Mexikaner nur ganz beiläufig, denn in Gedanken war er schon damit zugange, seinen Ritt in Richtung Norden zu planen. Deshalb hatte er es eilig, nach Hause zu kommen. Seit sein Vater vor drei Monaten ganz plötzlich Fieber bekommen hatte und dann gestorben war, lebte er allein in dem kleinen Haus und schlug sich mehr schlecht als recht mit verschiedenen Gelegenheitsjobs durch. Aber von seinem Vater hatte er einen guten und sehr ausdauernden Mustang geerbt sowie ein Baker-Gewehr. Die Waffe war zwar schon etwas in die Jahre gekommen, aber damit musste er klarkommen.

Er erreichte sein Haus eine gute Viertelstunde später und verlor keine unnötige Zeit. In Windeseile packte er alles zusammen, was er für diesen langen Ritt brauchte, und verstaute dann alles in zwei Sattel-taschen. Anschließend ging er hinüber in den Stall und sattelte seinen Hengst Chico, der ihn mit einem freudigen Schnauben begrüßte. Eine halbe Stunde später führte er sein Pferd dann am Zügel aus dem Stall, saß auf und ritt los. Er wählte nicht den Weg durch die Hauptstraße, sondern über einige Seitenstraßen, damit ihn die Soldaten nicht noch zufällig bemerkten und anhielten. Aber er hatte Glück. Er ließ Matamoros ungesehen hinter sich.

* * *

4. Juli 1836

Zwanzig Meilen südlich von Goliad

Um 15:00 Uhr

„Ein Reiter, der von Süden kommt“, murmelte Sam -Sheridan und beobachtete durch sein Fernrohr den herankommenden Reiter etwas länger.

„Kannst du mehr erkennen?“, fragte ihn Aaron -Colvin, der neben ihm sein Pferd gezügelt und ebenfalls die Staubwolke in der Ferne bemerkt hatte.

„Noch nicht genau, warte mal“, erwiderte der blonde Texas Ranger. „Ah, jetzt kann ich mehr sehen. Ein Mexikaner ist es.“

„Vielleicht ein Spion“, mutmaßte Colvin, der genau wie Sheridan zu Colonel Burlesons Rangercorps gehörte und an diesem Tag in dem Abschnitt einen Kontrollritt durchführte. Burleson hatte das vor drei Tagen angeordnet, nachdem zusätzliche Einheiten mobilisiert worden waren.

„Den Burschen schauen wir uns mal an“, sagte -Sheridan nach kurzem Überlegen. „Wir nähern uns ihm von zwei Seiten. Dann wollen wir mal sehen, wie er reagiert. Aber schieß nicht gleich, Aaron. Wir müssen erst mal herausfinden, wohin der Mexikaner überhaupt will.“

„In Ordnung“, bestätigte das der dreißigjährige Aaron Colvin. „Bringen wir es hinter uns.“ Mit diesen Worten gab er seinem Pferd die Zügel frei und ritt los, direkt auf den näher kommenden Reiter zu. Sheridan trieb sein Pferd wenige Augenblicke später an, hielt sich aber etwas mehr rechts, um zu sehen, ob der Mexikaner jetzt die Flucht ergriff. Aber nichts von dem geschah. Der Mexikaner zügelte sogar sein Pferd und wartete ab, bis die beiden Reiter ganz nahe herangekommen waren. Er schien sogar erleichtert darüber zu sein, dass es keine Landsleute von ihm waren.

„Buenos Dias!“, rief ihm Sheridan zu, behielt dabei aber zur Sicherheit seine rechte Hand in der Nähe der Pistole. „Wohin des Weges, Amigo?“

„Nach Goliad, Señor“, antwortete der junge Mexikaner. „Ich habe dort Verwandte. Sind Sie beide Texas -Ranger?“

„Ja, das sind wir, Junge“, antwortete Sheridan, dessen Blick jetzt eine Spur ernster wurde. „Warum willst du das so genau wissen?“

„Weil ich schlechte Nachrichten habe“, stammelte der Junge jetzt, und er hatte seine Aufregung kaum noch unter Kontrolle. „Es wird Ärger geben. Verdammt viel Ärger!“

„Wovon redet der Bursche eigentlich, Sam?“, fragte Aaron Colvin. „Verstehst du, was er will?“

„Lassen wir ihn einfach mal ausreden, Aaron“, erwiderte Sheridan und schaute dann zu dem Jungen. „Wie heißt du, und woher kommst du?“

„Paco Maroto“, antwortete der Junge. „Ich wohne in Matamoros.“

„Das ist ein ziemliches Stück von hier entfernt“, meinte Sheridan. „Wenn du was zu erzählen hast, dann wäre jetzt der richtige Moment dafür, Paco.“

„Si“, erwiderte dieser. „Ich bin vor einigen Tagen losgeritten, um meinen Onkel Eusebio Estevez zu warnen. Die Indianer haben Waffen bekommen, Señor. Viele Waffen. General de Urrea hat sie ihnen gegeben. Ich habe es selbst gesehen.“

„Wie bitte?“, entfuhr es Colvin, der das zunächst nicht glauben wollte. „Soll das ein Scherz sein, Junge? Wenn ja, dann kann ich darüber gar nicht lachen, und mein Freund Sam hier auch nicht.“

„Es ist aber die Wahrheit!“, rief Paco. „Die Häuptlinge sind vom General nach Matamoros eingeladen worden, mit dem Versprechen, dass sie Waffen bekommen, wenn sie gegen die Tejanos kämpfen und weitere Überfälle starten.“

„Welche Waffen sind das?“, fragte Sheridan, der sich zwingen musste, angesichts dieser schockierenden Neuig-keiten ruhig zu bleiben.

„Baker-Gewehre“, antwortete Paco. „Es wurden Kisten auf einen Wagen geladen. Längliche Kisten.“

„Konntest du erkennen, wie viele es waren?“

„Nicht genau. Ich war zu weit weg. Aber zwanzig Kisten müssen es bestimmt gewesen sein.“

„In jeder Kiste sind meistens um die zehn Gewehre“, sagte Sheridan. „Also müssten es mindestens 200 Baker-Gewehre sein. Dazu gab es bestimmt noch genügend Pulver und Blei, oder?“

„Das weiß ich nicht, Señor“, sagte Paco. „Das konnte ich nicht sehen. Ich habe nur beobachtet, wie die Häuptlinge und ihre Krieger sofort danach wieder -aufgebrochen sind. Soldaten des Generals haben ihnen Geleitschutz gegeben.“

„Gütiger Himmel!“, stieß Aaron Colvin hervor. „-Colonel Burleson muss sofort davon erfahren. Du weißt, was das bedeutet, Sam?“

„Ja“, erwiderte Sheridan. „Das bedeutet jede Menge Ärger. Du kommst mit uns, Paco“, sagte er dann zu dem Mexikaner. „Der Colonel soll direkt von dir erfahren, was du gesehen und gehört hast.“

„Aber mein Onkel muss doch erfahren, dass ...“, wollte Paco gerade sagen. Sheridan gab ihm jedoch mit einer kurzen, aber sehr eindeutigen Geste zu verstehen, dass dafür keine Zeit war. Denn jetzt standen viel wichtigere Dinge auf dem Spiel.

* * *

4. Juli 1836

Im Presidio von Goliad

Kurz nach 18:00 Uhr

Sam Sheridan kannte Colonel Edward Burleson mittlerweile gut genug, um zu wissen, wann er schlechte Laune hatte. Und nachdem er von Paco Maroto erfahren hatte, was zwischenzeitlich in Matamoros geschehen war, machte er sich große Sorgen. Aber zunächst hatte er sich bei dem jungen Mexikaner ausdrücklich dafür bedankt und ihm gesagt, dass er der Republik Texas einen großen Dienst erwiesen habe und ob er Interesse daran hätte, sich den Texas Rangern anzuschließen.

Da machte Paco nun wirklich große Augen, weil er mit solch einem Angebot gar nicht gerechnet hatte.

„Du kannst es dir ja noch überlegen, Paco“, hatte -Sheridan vorgeschlagen. „Aaron wird mit dir rüber in unser Quartier gehen, und dann lernst du einige andere Ranger gleich kennen. Ich bin sicher, du wirst mit ihnen gut klarkommen.“

Aaron Colvin und Paco hatten daraufhin den Raum verlassen, und Sheridan wandte sich ebenfalls ab. Aber dann ließ ihn Colonel Burlesons Stimme innehalten.

„Auf ein Wort noch, Ranger Sheridan“, sagte er zu ihm und winkte ihn wieder zu sich. Wenn Burleson sich so verhielt, suchte er wahrscheinlich wieder Sheridans Rat. Der blonde Texas Ranger genoss das Vertrauen des Colonels, also wartete er jetzt ab, was Burleson mit ihm besprechen wollte.

„Wir haben mittlerweile sieben Rangerkompanien aufgestellt“, sagte Burleson. „Die Captains Jesse -Billingsley, John McGehee, John York, William Hill, Sterling -Robertson und Bryd Lockhart sind gerade damit zugange, noch weitere Freiwillige anzuwerben, damit jede Kompanie über eine ausreichende Schlagkraft verfügt. So wie ich das jetzt sehe, war das eine richtige Entscheidung. Ich kann es immer noch nicht fassen, was uns der Junge gerade erzählt hat, Sheridan. Die mexikanische Regierung ist drauf und dran, einen Indianeraufstand zu provozieren. Die lassen die verschiedenen Stämme mit ihren Waffen kämpfen und brauchen nur abzuwarten, wie sich die Gewalt immer weiter ausbreitet. Es soll wieder eine große Landflucht entstehen. Und das werden die Mexikaner ausnutzen, um eine weitere Invasion vorzubereiten. Darauf läuft das Ganze hinaus, da würde ich drauf wetten.“

„Sie glauben wirklich, dass Mexiko wieder Krieg mit Texas führen wird, Colonel?“, fragte Sheridan.

„Es hat nichts zu bedeuten, dass Santa Anna abgesetzt wurde“, meinte Burleson. „Der neue starke Mann vor Ort ist General de Urrea. Wir haben ja schon öfters Bekanntschaft mit ihm und seinen Truppen gemacht. Er hat vermutlich nichts daraus gelernt, dass wir ihm schon mehrfach eine Niederlage bereitet haben. Er ist auf Vergeltung aus, darauf würde ich wetten.“

„Was schlagen Sie vor, Colonel?“

„Ich werde einen Brief verfassen, der die verantwortlichen Captains so schnell wie möglich erreichen sollte, Sheridan. Aber das wird nicht Ihre Aufgabe sein. Ich brauche Sie in meiner Nähe für weitere Spähritte. Nehmen Sie zehn Männer und kontrollieren Sie die Umgebung von Goliad jeden Tag mehrmals. Wir wissen tatsächlich nicht, was als Nächstes geschehen wird und wo die Indianer zuschlagen werden. Der Junge hat doch gesagt, dass es Häuptlinge von verschiedenen Stämmen waren, oder?“

„Das hat er, Colonel. Comanchen, Waco, Tawakoni, Towash, Kichai, Cherokee und Caddo-Indianer.“

Während Sheridan die einzelnen Indianerstämme aufzählte, ging Burleson zu einer Karte, die er auf einem großen Tisch ausgebreitet hatte, und markierte einige Stellen dort. „Die eigentliche Gefahr kommt von Nordwesten vom Edwards Plateau“, meinte Burleson. „Dort ist das Herz das Comanchenlandes. Das muss aber nicht zwangsläufig bedeuten, dass die anderen Stämme sich ihnen nicht anschließen werden. Die Waco leben in der Region am Trinity River, und weiter nördlich davon die Caddo. Das ist zwar weit weg von Goliad, aber wenn sich unter den anderen Stämmen erst herumspricht, dass die wichtigsten Anführer Gewehre von den Mexikanern bekommen haben, dann werden sie ebenfalls das Gleiche fordern, Sheridan. Und dann haben wir einen Flächenbrand, den wir kaum unter Kontrolle bekommen werden. Deshalb sollten wir so früh wie möglich reagieren.“

„Was meinen Sie damit genau, Colonel?“, wollte -Sheridan wissen.

„Wir werden kämpfen“, sagte Burleson. „Was denn sonst? Wir sind es, die zuerst schießen werden. Es gibt keine Zeit mehr für Friedensverhandlungen oder Hoffnungen, dass die Indianer endlich aufgeben und unsere Siedler nicht mehr angreifen. Deshalb werden wir noch einen härteren Kurs als bisher fahren. Jeder Ranger sollte wissen, was die Stunde geschlagen hat. Wenn Sie und Ihre Kameraden da draußen Kriegern begegnen, dann eröffnen Sie das Feuer. Es gibt kein Pardon mehr. Entweder die Indianer begreifen, dass wir uns von denen nicht mehr einschüchtern lassen, oder sie zahlen einen Blutzoll dafür. Das ist ein offizieller Befehl, Sheridan. Mehr gibt es dazu nicht mehr zu sagen. Und falls die -Mexikaner wirklich glauben, dass wir aufgeben, dann haben sie sich aber ganz gewaltig getäuscht. Wir haben sie am San Jacinto River in die Flucht geschlagen und werden das sofort wieder tun, wenn General de Urrea es wagen sollten, nach Texas einzumarschieren.“

„Das ist eine klare Anweisung“, sagte Sheridan, der von diesem harten Kurs nicht ganz überzeugt war. Aber seit Gründung der Republik Texas war zu viel Tragisches geschehen, und viele Menschen waren in den Kämpfen mit verschiedenen Indianerstämmen und mexikanischen Soldaten gestorben. Insbesondere in der Region um -Bastrop hatten viele Bewohner darunter gelitten. -Sheridan konnte sich sehr gut vorstellen, dass einige der dort lebenden Menschen daraus Konsequenzen zogen und Texas endgültig den Rücken kehren würden, weil sie zu viel Leid hatten erdulden müssen.

Nur wenige Tage später sollte sich bereits herausstellen, dass die eskalierende Spirale der Gewalt nicht mehr aufzuhalten war. Denn insbesondere die Comanchen hatten noch so einige Rechnungen mit den Texas Rangern zu begleichen.

NÄCHTLICHER ÜBERFALL

6. Juli 1836

Zwanzig Meilen östlich von Gonzales

Am späten Nachmittag gegen 17:30 Uhr

„Es ist nicht mehr weit bis zum Sandy Creek“, meinte James Hopkins und erhob sich wieder, nachdem er Abdrücke von unbeschlagenen Hufen im Gras gefunden hatte. „Ich denke, die Comanchen müssten sich dort in der Nähe aufhalten. So wie es die Späher von General Rusk auch schon berichtet haben.“

„Sehr gut“, sagte Captain Thomas Robbins mit einem zufriedenen Grinsen. „Reiten Sie gleich los und verständigen Sie Captain Robinson. Er und seine Leute sollen sich so schnell wie möglich hier einfinden, damit wir angreifen können.“

„Es wird Zeit, dass wir ein Zeichen setzen, das diese Heiden so schnell nicht mehr vergessen“, meinte James Hopkins, der als Second Lieutenant in Captain Robbins Texas-Ranger-Kompanie diente. „Spätestens in einer Stunde bin ich wieder zurück.“

„Lassen Sie sich Zeit“, sagte Robbins. „Wir werden ohnehin erst morgen bei Sonnenaufgang angreifen. Dann, wenn sie am wenigsten damit rechnen. So lange halten wir uns zurück und schlagen hier unser Camp auf.“

„Geht in Ordnung“, meinte Hopkins, gab seinem Pferd die Zügel frei und ritt los. Wenige Augenblicke später war Hopkins bereits hinter der Hügelkuppe verschwunden, und die Hufschläge seines Pferdes verstummten.

„Absitzen!“, befahl Captain Robbins. Mit ihm und Hopkins waren es dreiundvierzig Texas Ranger, die diese Kompanie bildeten und deren Aufgabe es war, die Umgebung von Gonzales zu kontrollieren und sofort zu reagieren, wenn sich feindliche Indianer blicken ließen. Er selbst und die Captains der anderen Kompanien hatten klare Anweisungen bekommen, was sie zu tun hatten. Als Robbins zum ersten Mal Colonel Burlesons Befehl vernommen hatte, war er zunächst etwas zögerlich gewesen. Er wusste, dass Gewalt nur weitere Gewalt hervorbrachte, aber nach all den blutigen Auseinandersetzungen vor und während des texanischen Unabhängigkeitskrieges blieb den Rangern nichts anderes übrig, als ein eindeutiges Zeichen zu setzen. Jetzt erst recht, nachdem einige Indianer-stämme Waffen vom mexikanischen Militär erhalten hatten.

Allein das hätte eigentlich ausgereicht, um Mexiko den Krieg zu erklären. Robbins und nicht wenige Männer in seiner Truppe waren dieser Meinung. Es hatte schon genug Ärger gegeben, weil der mittlerweile abgesetzte Santa Anna Texas nach wie vor als mexikanische Provinz betrachtet hatte und mit dem Bestreben der Texaner nach Unabhängigkeit von Mexiko gar nicht einverstanden gewesen war. Das hatten die vielen Siedler deutlich zu spüren bekommen. Viele hatten während der Unruhen und kriegerischen Auseinandersetzungen ihre Farmen verlassen müssen und diese nach ihrer Rückkehr oft -zerstört und geplündert vorgefunden. Entsprechend groß war der Hass auf Mexiko unter den Siedlern, und das hatten manchmal auch diejenigen Mexikaner zu spüren bekommen, die in Texas lebten und sich dafür entschieden hatten, die junge Republik auch im Kampf zu unterstützen.

Es hatte lange gedauert, bis sich dieses Misstrauen endlich gelegt und man begriffen hatte, dass diese Mexikaner gute Verbündete waren. Es gab ja während des Krieges eine Truppe in der texanischen Armee, die ausschließlich aus Mexikanern bestand und von Captain Juan Seguin angeführt wurde. Er und seine Leute hatten damals General Santa Anna kurz nach der Schlacht von San Jacinto gestellt und gefangen genommen, bevor dieser ent-kommen konnte.

Captain Robbins ließ ein Camp errichten und Wachposten aufstellen, die das Gelände im Blickfeld behalten sollten. Auf diese Weise wollte er sicherstellen, dass er und seine Truppe keine unliebsame Überraschung in den nächsten Stunden erlebten. Zum Glück brauchte er nicht lange zu warten, bis schließlich auch Captain John J. Robinson und seine Leute herangeritten kamen. Robinsons Truppe bestand aus Männern, die erst vor Kurzem ihren Dienst angetreten hatten. Sie besaßen wenig oder gar keine Kampferfahrung, aber sie waren umso entschlossener, Texas und die dort lebenden Menschen vor jeglichen Angriffen zu schützen. Es waren dreißig Mann, und zusammen mit den anderen Rangern war das schon eine schlagkräftige Truppe von über siebzig Mann.

Captain Robinson stieg vom Pferd und ging auf -Robbins zu.

„Second Lieutenant Hopkins sagte, dass ein Kampf unmittelbar bevorsteht, Captain Robbins“, meinte Robinson, nachdem sich die beiden Männer mit einem kurzen und kräftigen Händedruck begrüßt hatten. „Meine Leute und ich können es kaum erwarten, dass es endlich losgeht.“