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Miriam kann über weite Entfernungen mit ihr bekannten Menschen in Kontakt treten. Sie versucht, ihrer Mutter zu helfen. Auch Torgo und Urgo kämpfen um Esthers Befreiung. Sie erreichen Sodom und Gomorrha und geraten in Gefangenschaft. Das Inferno steht kurz bevor.
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Seitenzahl: 124
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TORGOPrinz von Atlantis
In dieser Reihe bisher erschienen
3701 Charles de Clermont Die Galeere der Verdammten
3702 Charles de Clermont Insel der blutigen Götter
3703 Charles de Clermont Die Tochter des Pharao
3704 Charles de Clermont Die letzten Tage von Atlantis
3705 Charles de Clermont Der Untergang von Atlantis
3706 Charles de Clermont Das Gastmahl des Todes
3707 Charles de Clermont Das Orakel von Delphi
3708 Charles de Clermont Verrat in Hellas
3709 Charles de Clermont Bei den Säulen des Herkules
3710 Charles de Clermont Die Rache der Königin
3711 Charles de Clermont Im Land der Pyramiden
3712 Charles de Clermont Auf Leben und Tod
3713 Charles de Clermont Das Gespenstergrab
3714 Charles de Clermont Die sieben Plagen
3715 Charles de Clermont Das Geheimnis
3716 Charles de Clermont Die Verfolgten
Charles de Clermont
TORGOPrinz von Atlantis
Die Verfolgten
Als Taschenbuch gehört dieser Roman zu unseren exklusiven Sammler-Editionen und ist nur unter www.BLITZ-Verlag.de versandkostenfrei erhältlich.Bei einer automatischen Belieferung gewähren wir Serien-Subskriptionsrabatt.Alle E-Books und Hörbücher sind zudem über alle bekannten Portale zu beziehen.© 2022 BLITZ-Verlag, Hurster Straße 2a, 51570 WindeckRedaktion: Rupert BauerTitelbild: 123RFUmschlaggestaltung: Mario HeyerLogo: Mario HeyerSatz: Harald GehlenAlle Rechte vorbehaltenISBN 978-3-95719-376-6
Das Triumphgeschrei erfolgreicher Jäger endete gleichfalls abrupt, als die Männer die junge Frau im Wasser sahen. Erschrocken tauchte Esther bis zum Hals unter, wobei ihr nackter Rücken sichtbar blieb, denn der Jordan war nicht tief genug, ihren Leib zur Gänze zu bedecken. Ihr vergebliches Bemühen, ihrem Schamgefühl zu entsprechen, wurde mit vergnügten Spottrufen quittiert. Taaf wurde durch den Lärm alarmiert. Herbei humpelnd sah er die Bescherung.
„Schlampe! Schändliches Weib! Komm sofort aus dem Wasser!“
„Ja, gehorche deinem Alten!“, riefen ihr die Araber lachend zu. „Und zeige dich in deiner ganzen Schönheit!“
„Ihr Strolche!“, schrie Taaf, und Esther setzte hinzu: „Die Götter mögen euch strafen! Verschwindet!“
Und zu Taaf gewendet, verlangte sie. „Mein Gewand! Wirf es mir zu!“
„Ich kann nicht“, antwortete jedoch Taaf, als er die Bescherung erblickte, „es ist voll giftiger Spinnen!“
Der Lärm war weit genug zu hören und lockte auch noch andere herbei. Ein ganzer Haufen wilder Männer stand schließlich am Flussufer und beglotzte die nackte Frau. Schließlich erschien auch noch Hassan Al Ibaad und ergötzte sich gleichfalls an der Szene. Ich will sie morgen in einer der beiden Städte verkaufen, ging ihm eine Idee durch den Kopf. In Gedanken überschlug er bereits den Gewinn, den er dabei erzielen konnte. Dann fiel sein Blick auf Taaf. Es war ein geringschätziger Blick, den er dem Priester widmete. Das Beste wird sein, dachte er folgerichtig, wenn dieser aufgeblasene Nichtsnutz den Morgen nicht mehr erlebt.
Dann aber sprach er ein Machtwort. „Lasst sie in Ruhe!“, rief er befehlend den Männern zu. „Verschwindet und macht lieber das Mahl bereit!“ Und er deutete auf den erlegten Eber.
„Oho“, spöttelte jedoch einer, „gönnst du uns denn keine Vorspeise dazu?“
„Verschwindet!“, wiederholte der Karawanenführer jedoch scharf. „Oder ich werde euch lehren, wer hier das Sagen hat!“
Ein Karawanenführer hat eine ähnliche Stellung wie ein Kapitän auf einem Schiff, und das ließ er sie jetzt merken. Murrend gehorchten sie ihm. Inzwischen riss Hassan Al Ibaad den blutigen Speer aus dem Körper des erlegten Tieres, und verjagte mit dessen blutiger Spitze die Spinnen aus Esthers Gewand. Dann schwenkte er damit den Stoff empor und beförderte ihn mit kühnem Schwung vor Esther ins aufspritzende Wasser. „Zieh‘ dich an!“, rief er ärgerlich und herrisch.
„Ich danke dir“, brachte Taaf verlegen hervor. Der Karawanenführer würdigte ihn keines Blickes und folgte wortlos seinen Männern. Da begriff Taaf, dass er sich auch von Hassan al Ibaad befreien musste, wenn er sein Ziel erreichen wollte. Sich das einzugestehen und hinter ihm herzuschleichen, war eins. Ibaad wollte noch herumwirbeln, weil er die Gefahr erahnte, aber es war zu spät, Taaf riss ihm den Dolch aus dem Gürtel und stieß ihm von hinten mit voller Wucht ins Herz. Hassan sackte mit einem Seufzer zu Boden und war tot, als sein Körper den Boden erreichte. Taaf warf in einer Reaktion den Dolch ins Gebüsch, aus Angst, die Männer vor ihm würden sich umdrehen und seiner Mordtat gewahr werden. Rasch eilte er auf leisen Sohlen davon, hin zu Esther. Er wollte die Stelle seiner Untat rasch enteilen und sich unter die anderen Leute mischen, damit kein Verdacht auf ihn fiele. Als er glaubte in Sicherheit zu sein, überfiel ihn ein heftiges Keuchen und Zittern. Rasch ließ er sich zu Boden sinken und musste sich übergeben. Er hatte innerhalb kürzester Zeit zwei Männer getötet, die ihm zwar nicht zugetan waren, ihm aber doch zumindest kurze Zeit Zuflucht gewährt hatten. Er dachte, ob sein Handeln wohl im Sinne Bels gewesen sei und kam zu dem Schluss, dass es so wohl nicht so gewesen sei. Rasch säuberte er kurz sein Gewand und beschloss so zu tun, als ob nichts gewesen sei und mit Esther sich schnellstens von der Karawane zu entfernen, solange sich diese noch in Unordnung befand. Während Esther sich rasch mit dem nass gewordenen Gewand bekleidete, wusste sie nicht, dass vier Augen sie aus dem Buschwerk heraus beobachteten. Auch Torgo und Urgo war der Lärm nicht entgangen. Unweit der Stelle waren auch sie auf der Jagd und hatten bereits etliche Wasservögel erbeutet, was ihnen reichlich genügte. Das üppige Jordantal bot Nahrung für alle. Schon wollten sie zurück zu ihren Tieren, als der Lärm losging, den Esthers Bad verursachte. Nun waren sie hier und blickten ungläubig auf die sich bekleidende Witwe Jargos.
„Das ist Esther!“, entfuhr es Torgo.
„Welche Schande!“, meinte Urgo. „Wenn ihr Mann sie so sehen könnte!“
„Nun, sie wollte wohl bloß ein Bad nehmen; das ist nichts Schlimmes!“
„Aber dabei hat sie sich diesen Männern nackt gezeigt“, murrte Urgo.
„Einerlei“, meinte Torgo erleichtert. „Wir haben sie endlich gefunden!“
Torgo und Urgo beobachteten hinter einem Gebüsch versteckt, was sich vor ihren Augen abspielte.
„Ich bin mir immer noch nicht im Klaren, wer der krumme Mann ist und was hier gespielt wird“, flüsterte Torgo. „Dieser Mensch sucht Esther. In welcher Beziehung steht sie zu ihm? Für kurze Zeit hatte ich bereits das Gefühl, ich würde ihn kennen. Doch das ist unwahrscheinlich. In meinem ganzen Leben ist mir bisher noch keine derart scheußliche Person untergekommen!“
„Dass es zwischen ihm und Miriams Stiefmutter eine Verbindung geben muss, scheint klar“, meinte Urgo. „Aber welche? Was ist, Vater, wenn wir uns zeigen und ihn einfach fragen?“
Torgo musste über diesen Vorschlag, so einfach er auch klang, lächeln.
„Wer weiß, ob er uns die Wahrheit sagen würde! Als Lauscher erfahren wir wahrscheinlich mehr. Doch er scheint etwas bemerkt zu haben; immer wieder schielt er zu uns herüber.“
„Ich glaube, ich weiß, weshalb“, flüsterte Urgo. „Sieh her, hier liegt ein Dolch im Gras! Eine hübsche Waffe. Er muss sie, bevor die anderen kamen, hierher geschleudert haben!“
„Lass‘ ihn liegen!“, warnte Torgo.
Doch Urgo schüttelte energisch den Kopf. „O nein, Vater! Dieser Dolch kommt mir gelegen!“
„Es klebt das Blut des Karawanenführers daran“, erinnerte Torgo.
„Das wische ich einfach ab! Siehst du, so!“, meinte er mit jugendlicher Unbekümmertheit. „Übrigens will ich ihn gar nicht behalten! Ich möchte nur, während hier eine Debatte im Gang ist, die farbigen Arbeitssklaven befreien! Dazu ist jetzt die beste Gelegenheit. Mit dem Dolch zerschneide ich den Strick, der sie aneinanderbindet, und dann mögen sie fliehen, wohin sie wollen!“
„Warte, ich komme mit dir!“, flüsterte Torgo. „Danach aber müssen wir schleunigst fort, denn es wird Aufregung geben!“ Torgo war zwar wie sein Sohn ein Menschenfreund und der Meinung, dass den armen Teufeln geholfen werden müsse, doch er bedachte auch die Gefahr, die mit diesem Unternehmen verbunden war. Wenn den Gefangenen wirklich geholfen werden sollte, musste es so rasch als möglich geschehen. Und danach war keine Zeit zu verlieren! Er und Urgo mussten verschwinden, wenn sie nicht selbst in Gefahr kommen wollten, die Karawanenmänner waren in der Überzahl und würden es nicht einfach hinnehmen, wenn sie ihrer gewinnbringenden Gefangenen verlustig gingen. Schließlich rechneten sie mit ihrem Profit.
„Komm!“, flüsterte Torgo seinem Sohn zu und vorsichtig schlugen sie sich durch das Dickicht und erreichten den Lagerplatz der Karawane. Hier standen zwei Wächter, die bei den Farbigen zurückgeblieben waren, ihnen aber keine Aufmerksamkeit zuwandten, sondern sich darüber unterhielten, was sie während des bevorstehenden Aufenthaltes in Gomorrha unternehmen wollten.
„In dieser Stadt ist stets eine Menge los“, stellte eben der eine fest. „Es gibt allerlei Belustigungen, Speis und Trank und Orte, an denen man Geld gewinnen, aber auch verspielen kann. Und Frauen! Man rühmt sie allenthalben! Alle, die je durch Gomorrha kamen, wussten von ihnen zu berichten!“
„Wie lange können wir denn bleiben?“, fragte ihn sein Gefährte.
„Hassan Al Ibaad sprach von drei Tagen! In dieser Zeit will er die Vorräte an Lebensmitteln und Wasser beschaffen, die wir für den Marsch durch die Wüste benötigen. Und es soll auch eine Zeit des Ausruhens für uns werden, wir müssen bei Kräften sein, wenn der Marsch durch die Große Wüste beginnt.“
„Nun, mit dem Rasten wird es wohl nicht viel werden.“ Der andere lachte. „Ich denke vielmehr, wir sollten aus diesen drei Tagen Aufenthalt etwas für uns machen. Wer weiß, ob der eine oder andere die Wüstenreise nicht übersteht. Da soll doch jeder für sich zusehen, dass er noch etwas von seinem bisschen Leben genossen hat!“
So redeten sie hin und her in Vorfreude auf die Stadt und ihre dortigen Erlebnisse. Es stimmte. Gomorrha und Sodom hatten einiges zu bieten, und die Karawanen, die sie als Tor zur Wüste aufsuchten und dort Aufenthalt nahmen, verbreiteten nicht zu Unrecht den Ruf der beiden Städte überall hin. Aber dies war kein guter Ruf. Freilich, wer Zügellosigkeit und Ausschreitungen, Wein und Frauen liebte, der kam dort auf seine Rechnung. Die beiden Städte waren reich geworden von dem Geld, das die Durchreisenden in ihren Mauern und Vergnügungsstätten zurückließen. Doch wer das harte Leben jener Männer, die mit den Karawanen zogen, kannte, hatte für sie Verständnis. Die Farbigen, die für Bab-Illu bestimmt waren, bildeten einen Teil der Ware, mit welcher diese Handelskarawane nach der Großstadt Babylon unterwegs war. Sie waren Lebendgüter und bei Händler und Transporteuren eingestuft wie Rinder, Hammel und Schweine. Mit einer Ausnahme allerdings, die braunen, kräftigen Männer, die, solange sie mit der Karawane geführt wurden, durften keinen Mangel leiden, weil sie nur in gutem Zustand Abnehmer fanden. Und weil sie an Bauunternehmer vermietet würden und daher langfristig Gewinn bringen sollten, war dies besonders wichtig. An Bauarbeitern herrschte in Bab-Illu permanenter Mangel. In dieser Stadt wurde noch mehr gebaut als in Ninive, wo ebenfalls große Bauvorhaben realisiert wurden. Torgo und Urgo wussten also um den Handelswert der Gefangenen, die sie befreien wollten, um ihnen ihr zugedachtes Schicksal zu ersparen. Die Männer, um die es ihnen ging, saßen übellaunig am Buschrand und berieten sich schweigend. Auch sie hatten einen Plan zur Flucht gefasst. Der dicke Hanfstrick, der von einem zum anderen lief und mit einem raffinierten Knoten um den Hals eines jeden geschlungen war, endete als Gürtel um den Leib eines der beiden Wächter. Ohne ein kräftiges Messer war er nicht zu durchschneiden, und durch das Spannungsverhältnis des Seiles zwischen den Gefangenen und ihm spürte der Posten ständig, dass sie noch vorhanden waren. Und dass die Gefangenen keineswegs auch nur in die Nähe eines Schneidewerkzeugs kamen, darauf wurde während der ganzen Reise scharf geachtet. Dies würde auch bis Bab-Illu nicht anders sein. Die Chancen auf eine Flucht standen also für diese Männer schlecht bis zu dem Zeitpunkt, zu dem Torgo und Urgo hinter ihnen auftauchten.
„Sssst!“ Torgo zischte, vorsichtig aus einem Buch lugend, dem ihm am nächsten Sitzenden zu. „Verhaltet euch ruhig! Niemand darf etwas merken! Und ihr müsst lautlos verschwinden, einer nach dem anderen, hast du verstanden?“
Der Angesprochene begriff zunächst gar nicht, worum es ging. Staunend wurde ihm schließlich klar, dass ihm Unbekannte zur Freiheit verhelfen wollten. Er konnte dies nicht fassen und war voll Misstrauen. Es bedurfte sogar noch etlicher aufmunternder Worte Torgos, bis der Mann endlich verstand und die frohe Kunde an seine Gefährten weitergab. Unterdessen säbelte Urgo bereits angestrengt an dem zähen Hanfstrick, der sich wie eine Kette um den Hals des Gefangenen wandte. Es war ihm bewusst, dass er sich beeilen musste, wollten sie ihr Vorhaben glücklich zu Ende bringen, denn die Karawanenleute konnten ja jeden Augenblick von ihrem Gespräch mit Taaf, das sie, wie man bis hierher hören konnte, höchlichst amüsierte, zurückkommen. Vorerst trieben sie jedoch noch ihre Scherze mit dem krummen Priester des Bel, der, ohne dass sie es ahnten, zum Mörder ihres Karawanenführers geworden war. Taaf machte notgedrungen gute Miene zum bösen Spiel, um nicht ihr Misstrauen zu erregen und ging scheinbar willig auf ihre Späße ein. Doch wieder und wieder schielte er nach jener Stelle im Buschwerk, an der er den verräterischen Dolch wusste. Die blutige Mordwaffe durfte nicht gefunden werden! Durch einen blitzschnellen Wurf hatte er sich ihrer entledigt, gerade noch rechtzeitig, bevor ihn die Karawanenmänner bei seinen Tieren antrafen. Er war bereits fluchtbereit gewesen, doch es hatte nicht mehr geklappt. Sein Glück war immerhin, dass sich die Leute durch ihre lauten Rufe nach Hassan Al Ibaad rechtzeitig bemerkbar gemacht hatten.
„Beeile dich“, mahnte Torgo seinen Sohn.
„Ich bin schon fast durch! Doch der Hanf ist zähe und der Mann sehr unruhig!“
„Schlinge den Strick, sobald du ihn durchschnitten hast, sogleich um diesen Stamm! Oder nein, das mache ich selbst“, entbot sich Torgo. „Der Wächter darf nicht merken, dass sich die Spannung gelockert hat!“
Endlich hatte Urgo den letzten Gefangenen in der Reihe befreit, die übrigen mussten sich jetzt selbst von den Schlingen los machen, und Torgo winkte ihnen, so rasch als möglich im Dickicht zu verschwinden. Doch die Männer waren unvorsichtig. Ihre Flucht ging nicht ohne zwar leises, aber aufgeregtes Geschnatter vor sich. Der Wächter wurde aufmerksam. Und da er den Flüchtenden, sobald er sie erblickte, nachlaufen wollte, kam er zum Sturz, da das Ende des Stricks, das seinen Leib umschlang, an dem Baumstamm geknotet war.
„Bei allen bösen Geistern!“, schrie er. „Die Kerle entfliehen! Rasch hilf mir, sie aufzuhalten!“ Damit wandte er sich an den anderen Posten und stieß gleich darauf noch einen lauten Alarmruf aus, um die anderen Karawanenmänner herbeizurufen.
„Fort, wir müssen fort!“ Torgo erkannte die Gefahr und zog seinen mutigen Sohn mit sich ins Dickicht. Es war in der Tat keine Sekunde zu verlieren. Drüben bei Taaf wurde es jetzt lebendig. Die so überraschend befreiten Gefangenen hasteten davon. Sie verhielten sich dummerweise nicht still, sondern gaben jetzt sogar ihrer Freude mit triumphierenden Rufen Ausdruck. Damit verrieten sie die Richtung, in die sie sich entfernten. Geistesgegenwärtig machten sich Torgo und Urgo nach der anderen Seite davon. Doch jetzt mussten sie einen Umweg nehmen, um zu ihren Tieren zu gelangen und schlugen einen weiten Bogen um das Lager der Karawane, dessen Nähe für sie gefahrvoll war.
Die Unterhaltung mit Taaf hatte durch den Alarmruf der Wächter ein jähes Ende genommen.
„He, was ist los?“, rief einer der Männer erschrocken.
„Die braunen Kerle fliehen!“
„Flucht! Wie ist das möglich?“