Urbsimsa on air - Stefan Blankertz - E-Book

Urbsimsa on air E-Book

Stefan Blankertz

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Beschreibung

Im Herbst 2021 findet der legendäre Auftritt von Anarchy and Her Chaots gemeinsam mit der Nachwuchsband The Telling in Urbsimsa statt. Alle haben den Live-Stream verfolgt ¿Wo aber liegt Urbsimsa?

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Seitenzahl: 152

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Im Herbst 2021 findet der legendäre Auftritt von Anarchy and Her Chaots gemeinsam mit der Nachwuchsband The Telling in Urbsimsa statt. Alle haben den Live-Stream verfolgt ¿Wo aber liegt Urbsimsa?

INHALT

Personen

Winterland-Auftritt

Mauer des Schweigens

Urbsimsa on air

Abspann

PERSONEN

Tom Prawon, Bassist der Band AAHC

zur Band und deren Mitgliedern

Mickypedia-Eintrag ▷ S. →-→

Ida O’Nety (1946-1983)

Toms unsterbliche Liebe

Lutz-Dieter Prawon (1927-2021)

Toms sterblicher Vater

Sullie Becker

rätselumflorte Freundin des Vaters

Mickypedia-Eintrag gesperrt ▷ S. →-→

The Telling, Indie-Rock-Band

zur Band und deren Mitgliedern

Mickypedia-Eintrag ▷ S. →-→

Peter-Joseph Kutscher (1870-?)

träumt von Frieden

Mickypedia-Eintrag ▷ S. →-→

Bertram Jak (1878-?), sein Freund

Philosoph der Kasi-Spiritualität

Mickypedia-Eintrag ▷ S. →-→

Der Vaterlose auf Vatersuche:

weckt Zutrauen

Peter Handke, 2016

WINTERLAND-AUFTRITT

Der Abglanz seines Konterfeis auf dem blanken Korpus von Fortys E-Bass erhascht Tom. Er denkt daran, dass er es vermeidet, in den Spiegel zu blicken. Ausnahmslos. Morgens oder mittags, oder wann immer er aufsteht, schließt er während des Zähneputzens die Augen. Beim Ankleiden wendet er dem bösen Lügner den Buckel zu. Zu Hause und auf der Bühne ist er zwanzig. ¿Was rede ich?, sechzehn. Ich zähl’ meine Makel, du zählst deine Makel, Tahm kennt keine Makel; sagen die Liamsi. Neunzig Prozent des Publikums sind älter als Forty und ihre beiden Schwestern; fast jeder fühlt sich als Vater. Respektive, eine Minderheit, als Mutter. Als Großvater habe ich da keine Chance, denkt Tom, und prompt verpatzt er den Einsatz. Ein Zucken mit der Augenbraue von Forty zwischen belustigt, nachsichtig und strafend; ihr Markenzeichen gegenüber Kollegen; man muss es anhimmeln. Egal, wie verpackt. Heute trägt sie der Hitze trotzend ein bodenlanges, wenn auch dünnes, jugendgraues Open Front Dusty, übersät mit alchemistischen Symbolen. Halb-transparente, schwarze Strumpfhose. Drüber schwarze Shorts. Weißes, nicht eng anliegendes Shirt mit Led-Zeppelin-Aufdruck. Ihre Mutter gibt gut Acht, dass die Mädchen sich nicht zu sexy feilbieten. Man soll sie für ihre Musik, für ihr Können bewundern, nicht für ihr Aussehen. Forty war noch nie ein Zeitfehler unterlaufen, nicht der Neunjährigen, als sie mit ihren Schwestern The Telling aufgezogen hatte, nicht heute, keine zwanzig, der weltbeste Bassist. You have been told so. Kein Titel, auf den Tom sich spitzt. Schlechte Musik für schlechte Menschen; dies war Idas Losung gewesen, damals; dies ist seine Losung heute. Tom weiß, dass er für Forty ’n Champ ist. Trotz der Pannen, so häufig, dass man sie für Stil halten mag. Forty bietet ihren Rücken. Obwohl sie das nicht geplant hatten, nicht geprobt, versteht Tom. Tom lehnt sich an, und Rücken an Rücken spielen sie ein paar Takte. Die Schulterriemen der Bässe reiben sich wider einander. Sie stören. Schnell vergisst Tom sie. Druck, Gegendruck, Vertrauen. Darum geht es. Gleichzeitig und problemlos stoßen sie sich ab; und während Tom sich umdreht, sieht er, dass Paula auf die Bühne wirbelt. Sie wollte in der Backstage verharren, muckschig, bis Line die Drums geräumt hat. ¿Was soll ich auf der Bühne? Die gute Laune ist vom Publikum über die Bühne zu ihr hinter die Bühne geschwappt. In ihren Händen hält Paula pinke Eggshaker, die sie bloß nutzt, falls sie mal keine Rhythm Sticks in Verwendung hat; was selten vorkommt. Mina, deren Stimme sich auf dem Höhepunkt des alten AAHC-Hits Stalingrad im Zuckergrauen suhlt wie ein liebestoller black Panther, winkt Paula heran, legt kurz ihren Arm um Paula, und im Duett fahren sie fort. Mina in ihren zerrissenen Jeans, die eine Spur zu viel preisgeben (aber nur ein ganz klein wenig freilegen und es eher erahnen lassen; ein Spiel, das alle mögen), mit denen sie sich ihren Gastgebern anpasst, schmeißt die Show, denkt Tom, es ist ja nicht zu fassen, und wir fügen uns. Er geht vor Forty auf die Knie und präsentiert ihr seinen muschelförmigen Bass, so lächerlich fancy, als habe The Duchess, Bo Diddleys Schwester, ihn persönlich gestylt. Forty antwortet mit ihrer Elvis-Lippe. Ihre Fans, die sich, weil sie immer vom Publikum aus auf der linken Seite positioniert ist, dort eine Traube bilden, rasten aus. Tom erinnert sich daran, dass Elvis in seiner Comeback-Show 1968 einen Gag auf eigene Kosten machte, indem er den arroganten Mundwinkel auf der falschen Seite verzog. Ein Gag für Eingeweihte. Tom erhebt sich, zwinkert Forty zu und rennt rüber zu Mina und Paula. Mina reagiert sofort, indem sie ihre Stimme leicht ins Gellende steigert und mit der Gitarre den Pfusch nachahmt, der sogar bei der Single-Pressung von Stalingrad geblieben war; jemand hatte sich für die LP-Version erbarmt und ihn ausgebügelt. Es war nicht Tom gewesen. Wissend grinst Paula. Tom springt, soweit man es noch springen nennen darf, auf das Podest der Drums und eifert mit Line. Line, luftig, genau geraten: polyesterblau, jedoch hoch geschlossen. Durch den Stoff schimmert für den Kenner eine Prise ihres schwarzen BHs. Oben Lady Sphinx, unten Barfuß-Jesus. Er hatte sie auch schon in High-Heels die Bassdrum kicken sehen. Ihr gelingt eben alles. Es gibt keine physische Grenze, wenn sie was will. Line schlägt zu und zerbricht einen Stick, der ihm um die Ohren fliegt. Tom weicht aus und verhaspelt sich. Während sie durch die Kick Drum den Rhythmus hält, fingert sie einen neuen Stick, mit dem sie, wie um sich zurück zu melden, außer - planmäßig das Crash-Becken anschlägt. Alles mit einer Gelassenheit, wie Paula sie immer noch nicht aufbringt. Halt, Tom, sei nicht ungerecht zu Paula. Line ist ihre Adeptin; ihr hat sie den Weg geebnet. Sie hat eine Technik, hinter die noch keiner gekommen ist. Bis auf Line. Sie hat dich durchschaut, Paula. Sie hat dein Mysterium ergründet. Man muss es nicht hüten; um so zu spielen, reicht es nicht, das Mysterium zu kennen, sondern man muss so spielen können. ¿Wer kann das schon? Auf zwei Kick Drums spielen. Dies hat Line nicht übernommen; sie braucht den linken Fuß, um mit ihm, hex, hex, per Mac Book die Elektronik zu steuern, wenn für einen Auftritt kein Tontechniker drin ist. Hat Tom auch noch bei keinem sonst gesehen.

Als Stalingrad fünf Jahre nach Idas Tod rauskam, gab es ein pompöses Trara; für die Nachfolgeband Anarchy and Her Chaots, die er zusammengetrommelt hatte, ein perfekter Einstieg, um Publicity zu kriegen. Die Dämon - strationen vor den Toren, wo immer sie auftraten, hatten ihm Ohrensausen und Herzklabaster gemacht. … zwei feindliche Soldaten die in Stalingrad erkennend Aug’ in Auge stehen und einander trotzdem brav erschießen im verfluchten Augenblick des Sterbens rufen beide nach der Mama Mama während vor dem Auge das sich trübt ihr nicht gelebtes Leben abläuft verliebt verlobt ver - heiratet und ihre Kinder alles das entschwindet … Ursprünglich als Rap gedacht. In dem Telling-Cover; am Ende hingen Minas anfangs künstlich drapierten Haare strähnig, als wäre sie eine beliebige Metal-Göre. Irre, was die drei da an Inbrunst vorlegten. Völlig am Ende. Im Anfang. Es war ein Friedenssong, aber die Friedensaktivisten beschuldigten ihn der ‹Relativierung›, der Gleichsetzung von diesländischen mit gegenländischen Soldaten, obwohl doch auch sie mit … Soldaten seh’n sich alle gleich lebendig und als Leich’ … aufgewachsen waren, wie er. Frieden ist besser, Kriege sind nötig, Dolg wird es richten; sagen die Kasi. ¿Wer soll ’n das raffen? In zwischen wird zwar immer wieder auf den damaligen Skandal referiert, Aufreger des Tages aber sind andere; Anarchy and Her Chaots gehören jetzt zum kulturellen Bestand, gehören ins Museum. … Friedhof vergeblicher Mühen Kadaver gekreuzigter Träume Register ent - fernter Impulse Zeugnis linker Promiskuität einander unbekannter Körper Schlafsaal wo sie neben fremden oder abgelehnten Wesen ruhen Schlachtbank für die Künstler die sich an umkämpften Wänden gegenseitig niedermetzeln möge man alljährlich dorthin pilgern wie am Tag der Toten auf den Friedhof öfters aber ist es für den Künstler so toxisch wie lange Beelterung für das von ihrem Humor oder Ehrgeiz berauschte Gemüse für Sterbende Kranke Gefangene sei’s drum … Würde nicht viel fehlen, und die Gesundheitsministerin höchstselbst legte euch einen Orden um den Hals. Es ist für Tom eine Genugtuung, dass die Mädchen von The Telling seinen Song unverklemmt gecovert hatten, mit jugendlicher, ihrerzeit sogar kindlicher Leichtfertigkeit. Das Video, mitgeschnitten im zum Musikraum ausgebauten Keller ihrer Mutter, ging viral, und irgend jemand wies Tom auf es hin. Fasziniert fixierte er die Hände der kaum Zehnjährigen, zu klein und zart für einen Erwachsenen-Bass; den beigen Junior Jet bedienten sie mit virtuoser, von ihm bis dato ungesehener Präzision. Konzentriert und ernst schaute sie auf ihre Finger; nur selten erlaubte sie sich ein kurzes verhaltenes Blinzeln in die Kamera. Noch heute schaut sie im Zweifel eher auf ihre Finger als ins Publikum; nicht mehr, weil sie es scheut, sondern weil sie sich Gestümper nie verzeihen würde. In ihren Körperbewegungen, wie das markante Hochziehen des linken Knies, war freilich bereits angedeutet, was sie an Bühnenpräsenz zu bieten haben wird. Er ließ ihr einen ordentlichen Bass zukommen und sagte einer Musikzeitschrift in einem Interview, dass er, wäre er nicht zufällig selber der Bassist von AAHC, den sofort entlassen und durch Forty ersetzen würde; die restlichen Chaoten fanden das übrigens nicht so lustig wie er. Sie spielt ihn weiterhin, den Bass, seinen glänzend schwarzen Rickenbastard 1992, obwohl bloß sporadisch, meist bei Stalingrad. Jetzt. Seinen Bass, der ihn jetzt mit einem Spiegelbild konfrontiert. Und Tom hält stand. Denn heute ist Tag seines Triumphs. Heute kann er standhalten. Heute kann er sich in die Augen schauen.

Im Publikum fängt Tom einen Blick unter wallendem Kupferschopf ab, eine Frau, mit der er mal erinnerungswürdig gebumst hatte, und erwidert ihr Augurenlächeln. Sie trägt ein dunkles Männerhemd und eine Krawatte im Kupfer ihrer Haare. Sie war ja so bedürftig gewesen, damals. Gern hätte Tom mehr für sie getan. Er hatte ihre Bedürftigkeit gespürt. Mehr war aber nicht drin, damals. So war es eben. Immer zwängte Ida sich dazwischen. Er kam gegen sie nicht an. Doch mittlerweile gibt’s Licht am Ende des Tunnels. Sullie. Sie rettet mich. Der Fuchs ist die einzige Krawatte im Stadion. Nicht der einzige kupferne Schopf. Anarkie hat Bleibsel von ihm; Mecki stark mit Altersgrau durchsetzt, ein Grau, das sie erhobenen Hauptes trägt und nicht versteckt. Vielleicht war er ja deswegen so auf sie abgefahren, weil sie ihn an Anarkie erinnerte, an jene Zeit, als sie zusammen begonnen hatten. Die erste gemeinsame Zigarre, auch das eine würdige Erinnerung. ¿Aber Sex?: nie. Tom lässt den

The Telling

The Telling ist eine Indie-Rock-Band der Schwestern Minerva „Mina“ Kondar, * 2000, Diana „Line“ Kondar, * 2002, und Fortuna „Forty“ Kondar, * 2004. Ihre Mutter Xavie Kondar, eine Verwandte des sonder - ländischen Schriftstellers Juan Carlos Onetti,[1] hat sie im Homeschooling vor allem musisch erzogen.[2] Konsequent nahmen sie von Anfang an Plattformen der Neuen Medien wie YouTube, Patreon und die Möglichkeiten des Crowd - funding wahr, um sich selbst zu vermarkten.[3]

Geschichte

Bekannt wurde die Band durch eine Coverversion des Songs Stalingrad der Punk-Gothic-Band Anarchy and Her Chaots 2014.

Mit diesem Video, das im Musikkeller ihrer Mutter aufgenommen wurde, verblüfften die jungen Mädchen – Fortuna Kondar war noch keine zehn Jahre alt – durch Beherrschung ihrer Instrumente und der Stimme, die weit über das hinaus ging, was erwartet werden konnte,[4] und beeindruckten auch Tom Prawon von den Chaots.[5]

Rasch verlagerten sich die Schwestern jedoch darauf, nur noch von ihnen selber komponierte und auch getextete Songs zu veröffentlichen. Sehr selten streuten sie hin und wieder Coverversionen ein. Über die Sozialen Medien bauten sie sich zielstrebig eine Fangemeinde auf, die jetzt fast den gesamten Globus umspannt,[6] während Live-Performances naturgemäß zunächst auf die nähere Umgebung beschränkt blieben. Jedoch gab es immer mehrere Fans, die die Konzerte mitschnitten und online stellten.

Mit der Zeit konnten sich die Schwestern auch professionelle Kameraleute leisten, die sie vor allem über Crowdfunding finanzierten.[7]

2018 stellten sie ihr Album The Tales of Miriam, the Queen of the Rats vor, das die Fans gern TMQR abkürzen. Es handelt von den Gefahren, die mit der Genmanipulation verbunden sind.[8]

Aufgrund der Figur eines Erzbischofs, der in die Machenschaften der Genmanipulation ver - wickelt ist, gab es eine scharfe Kritik seitens der

Katholischen Kirche,[9] die der Popularisierung des Albums jedoch nicht in die Quere kam.[10]

Stil

Neben Anarchy and Her Chaots heben die Kondar-Schwestern unter anderem AC/DC, Led Zeppelin, Lzzy Hale, MC 5, Garry Moore, Motörhead und Unlucky Morpheus als ihre stil - prägenden Leitbilder hervor.[11] Dabei ent - wickelten sie einen zunehmend eigenen Duktus, der von dem Kontrast zwischen ein - gängigen, wenn auch komplexen Harmonien zu düsteren Texten lebt.[12] Es gibt Kritiker:innen, die sich fragen, wie so junge Mädchen derart „krasse Gefühlswelten von verbotener, unerwiderter oder gar perverser Liebe überzeugend ihrem vorwiegend älteren männlichen Publikum darbieten können“.[13] Dies schrieb Ferdinand ter Gerdie 2018.

!Die Neutralität von dem folgenden Abschnitt ist umstritten. Die Begründung hierfür findest du auf der Diskussionsseite.

Rechtliche Schwierigkeiten

Ende 2020 wurde gegen die Mutter Xavie Kondar und gegen Minerva Kondar ein Haftbefehl wegen Verweigerung der Schul - pflicht erwirkt.[14] Xavie Kondar droht er als Mutter der minderjährigen Töchter Diana Kondar und Fortuna Kondar die Erzwingungshaft an. Minerva Kondar ist bereits volljährig und für sich selber verantwortlich, aber, wie es in einem Protest - schreiben heißt, das bislang von 69 Jurist:innen unter - zeichnet wurde, „nicht mehr schulpflichtig“.[15] Um sich der Haft zu entziehen, gingen Xavie Kondar und ihre Töchter ins Exil.[16] Da The Telling über eine breit aufgestellte Internet-Präsenz und über die ganze Welt verstreute Fans verfügt, können sie ihre Musik weiter machen und sind auch wirtschaftlich wohl kaum gefährdet.[17] Das Protestschreiben enthält die Vermutung, es ginge darum, den Vater der Kondar-Töchter zu treffen, Stan Kondar.[18] Ihm legt man verschiedene Terror - anschläge zur Last, und er wird per inter nationalem Haftbefehl gesucht. Denn

man verdächtigt ihn, ein führender Drahtzieher des Liamsi-Terrors zu sein. Die Vermutung der 69 Jurist:innen, dass es sich um Sippenhaft handle, wies der Pressesprecher der zuständigen Gesundheits - ministerin „mit allem gebotenen Nachdruck“ zurück.[19] Der Bassist Tom Prawon von Anarchy and Her Chaots kündigte an,[20] für den 23. Juni 2021 eine Zusage des Gesundheits - ministeriums zu haben, die Musikerinnen von The Telling dürften im Winterland als Vorgruppe seiner Band auftreten, ohne dass ein Zugriff der Sicherheitskräfte zu befürchten sei. Nach Aussagen des Veranstalters sind die Karten bereits lange im Voraus restlos ausverkauft.[21]

Besetzung

E-GITARRE, GESANG: Minerva „Mina“ Kondar; SCHLAGZEUG, KEYBOARD, GESANG: Diana „Line“ Kondar; E-BASS, HARMONIEGESANG, selten LEAD: Fortuna „Forty“ Kondar

Einzelnachweise

[1] K. Tembrins, Anarchy and Her Chaots: Die Inside-Story, Göttingen 2019, S. 165. Über die Frage der Verwandtschaft ist inzwischen eine Kontro - verse entbrannt. Die Autorin und Tom Prawon verweisen hier auf Aussagen von Xavie Kondar, die aber nähere Angaben nicht machen kann. Der Pressesprecher der Gesundheitsministerin spricht von „fake news“ und droht mit Maßnahmen. Der Musikjournalist Andreas Scharfmüller regte an, eine:n Ahnenforscher:in mit der Klärung dieser Frage zu beauftragen.

[2] „Die gefährliche Saat des Homeschooling“, in: Spiegel, am 9. Juni 2018. Und Website der Band.

[3] Website der Band. Und Tembrins, S. 162.

[4] Andreas Scharfmüller, „The Tale of The Telling“, in: Musikexpress, Analyse, am 24. Juni 2018.

[5] „The Telling sind die Zukunft des Rocks“, Interview mit Tom Prawon, in: Bravo, am 9. Juni 2018.

[6] Abfrage der Herkunft der Patrons von The Telling, per Stand des 17. März 2018, das heißt also noch vor der Veröffentlichung des Durch - bruch-Albums The Tales of Miriam, the Queen of the Rats. Neben den Fans in Ciseuropa und in Anderland

gibt es nennens werte Fangruppen auch in Trans - amerika und Gayasien, sowie vielen weiteren Regionen. Stand 2019: 750. Stand 2021: 2,500.

[7] Nachweis fehlt.

[8] Die Inhalte aller Songs des Albums The Tales of Miriam, the Queen of the Rats sind auf der Plattform mysong.de zweisprachig nachzulesen. Abgerufen am 16. Februar 2021.

[9] Erzbischof Karl Maria Maise, Pressekonferenz am 8. Juni 2018.

[10] Medienanalyse für die Musikindustrie, Dossier, am 2. Juli 2018.

[11] Mina Kondar, „Wir sind hier, um zu bleiben“, in: Metal Hammer, Interview, am 30. Juni 2018.

[12] Michaela Drust, „Die Welt des weiblichen Rocks“, in: Spiegel online, Meinung, am 4. Juli 2018.

[13] Ferdinand ter Gerdie, „Das Phänomen der Schwestern von The Telling“, in: Focus online, Analyse, am 15. September 2018.

[14] Der Haftbefehl wurde von der Gesundheits - anwaltschaft per Datum des 3. Novembers 2020 auf Veranlassung der Ministerin bei Gericht beantragt; Eilverfahren. Stattgegeben am 13. November 2020. Nachfrage beim Gericht. Die schriftliche Antwort ist von Mickypedia archiviert und jederzeit einsehbar.

[15] Der „Offene Brief“ von 69 Jurist:innen an die Gesundheitsministerin, in welchem sie den gegen Xavie und Mina Kondar ausgestellten Haftbefehl als „juristisch nicht haltbar“ analysieren, 5. Januar 2021.

[16] Siehe die Meldung im Tagesspiegel, Kultur, am 12. November 2020.

[17] Das ergibt eine Abfrage der Patreon-Follower von The Telling, durchgeführt am 6. Dezember 2020.

[18] „Offener Brief“.

[19] Sigmar Vorhelt, Pressesprecher der Gesundheitsministerin, auf der Pressekonferenz am 6. Januar 2021.

[20] Tom Prawon, auf einer Pressekonferenz am 2. März 2021.

[21] Eveintim, Presse - mitteilung auf Anfrage von Marie Kuchelt, die den Brief der Jurist:innen an die Gesundheitsministerin gegen den Haftbefehl federführend initiiert hatte. Sie zeigte sich angesichts der Entwicklung erleichtert und „juristisch bestätigt“. Fortsetzung folgt.

Blick prüfend schweifen. Ist gebongt. Niemand weiteres mit Krawatte. So dumm wie viele von den Kollegahs der anderen Bands ist Tom nicht. Einst äußerte Janis Joplin, auf einer Bühne vor aufgegeilten Jungs zu stehen, sei wie Sex, besser als jeder Orgasmus. Dies kann Tom nicht bestätigen. ¿Warum sonst der Sex danach?, obligatorisch, früher, als alles einfacher war. #metoo ist nur ein Vorwand, es geht einfach nicht mehr so einfach wie früher. Der Spiegel hält ihm die Wahrheit vor, verrät sie aber nicht der Welt. Das muss er machen. Mit neuen Songs, die es thematisieren. Man will ja nicht einrosten. ¿Werde je ich mich trauen? Dennoch, man weiß ja nie, wen es erwischt. #metoo verschont ihn und die Band, bislang. Die Vorwürfe konzentrieren sich auf Ida und, manchmal, auf Klaus, der bloß zwei Jahre nach ihr vor Kummer starb. Tom, der Überlebende. ¿Freilich wie? Sicher, sie waren sechzehn gewesen, als Klaus und er Idas Geliebte wurden, die zehn Jahre älter war; ihnen erschien das damals wie ein Weltalter, und den Alten erschien es als der Skandal schlechthin; die Mutter aller Skandale. Dieser Ida hatte er alles