Wie aus dem Ei gepellt Band 11 - Martina Meier (Hrsg.) - E-Book

Wie aus dem Ei gepellt Band 11 E-Book

Martina Meier (Hrsg.)

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Beschreibung

Wenn der Frühling die Welt in zarte Farben taucht, die ersten Blumen aus der Erde sprießen und die Luft nach Neubeginn duftet, ist es Zeit für Geschichten voller Zauber und Poesie. Unsere Osteranthologie „Wie aus dem Ei gepellt ...“ lädt zum elften Male ein zu einem literarischen Spaziergang durch blühende Gärten, geheimnisvolle Wäldchen und fröhlich bunte Osternester. In Erzählungen, Märchen und Gedichten erwachen Hasen und Hühner zum Leben, Osterfeen flüstern kleine Wunder in die Welt und die Sonne kitzelt Versprechen in den Himmel. Mal heiter und verspielt, mal nachdenklich und geheimnisvoll – dieser Band versammelt die schönsten literarischen Überraschungen zur Osterzeit. Ein Buch wie ein Frühlingsmorgen: voll bunter Ideen, leuchtender Worte und dem magischen Gefühl, dass hinter jedem Strauch ein kleines Wunder wartet. Ein literarisches Osternest für Herz und Seele – zum Schmökern, Staunen und Träumen.

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Veröffentlichungsjahr: 2025

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Wie aus dem Ei gepellt ...

Erzählungen, Märchen und Gedichte zur Osterzeit Band 11

Martina Meier (Hrsg.)

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Impressum

Personen und Handlungen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.

Besuchen Sie uns im Internet - www.papierfresserchen.eu

© 2025 – Papierfresserchens MTM-Verlag GbR

Mühlstr. 10, 88085 Langenargen

Alle Rechte vorbehalten. Taschenbuchauflage erschienen 2025.

Coverillustration © Elena Schweitzer – Adobe Stock lizenziert

ISBN: 978-3-99051-369-9 - Taschenbuch

ISBN: 978-3-99051-370-5 - E-Book

*

Inhalt

Das Geheimnis der Osterstadt

Das vergessene Ei

Der Osterhase macht blau

Gedanken zu Ostern

Osterhase

Aurora und das Superfood

Osterhasen-Blues

Auferstehungsgedanken

Osterglocken

Meisterleistung

Maderalarm

Schnee in der Osterzeit

Brief eines kleinen Hasen

Fiete und die grünen Eier!

Osterhase muss sich für die Zukunft rüsten

Hubi und die kleine Frühlingsgöttin

Die Hasenparty

grün und blau

Der graue Kater

Das Geheimnis des Goldenen Eies

Ein Blümelein an Weges Rand

Das bunte Ostern

Echt

Felix und das Geheimnis der Freundschaft

Hoffnung in der Luft

Einem Drachen den Zahn ziehen

Ein Huhn, ein Ei … ist zweierlei

Wie Moppel zu seinem Namen kam ...

Die Frühlingsüberraschung der kleinen Hasen

Ostern im Schnee

Schon gar nicht an Ostern

Eiei aus dem Ei

Die Eierkrise

Hedwigs Osternest

Noch zehn Meter

Häschen Bommel und das schönste Osterei

Osterrätsel

Es ist okay, anders zu sein

schnell ein Ei

Der mutige Hasenjunge

Osterei

Das Märchen von den Eiern

Das Osterhuhn

Ostern wird gerettet

Ein Gruß zu Ostern

Oscar und der verspätete Osterhase

Ostern wird es

Fantasievolle Ostereier

Schnuppelhase

Glaubst du auch an den Osterhasen?

Tag des Hasen

Alles Schokolade

Wie ein Osterei

Wenn Hexen Ostern hexen

Osterhasen in der Osterzeit

Osterbilbys

Osterei und Eierhase

Der letzte Auftritt des Osterhasen

Osterfreude

Märchenhafte Ostern

*

Autorinnen & Autoren

Adriana Stenger

Alexander Weiz

Amelina Riemiwitch

Andrea Fahnster

Andreas Herkert-Rademacher

Andreas Rucks

Barbara Korp

Bernhard Finger

Christian Engelken

Dörte Müller

Ellen Zaroban

Emma Summer

Florian Geiger

Hannelore Futschek

Helga Licher

Hermann Bauer

Ingeborg Henrichs

Ingrid Baumgart-Fütterer

Ingrid Hägele

Isabella Ruggeri

Jannik Matteo Kadner

Jennifer Warwel

Julia Lutz

Juliane Barth

Jürgen Heider

Kartin Beier

Katja Richter

Lilian Zivkovic

Lilou Anika Schulze

Luna Day

Manfred Luczinski

Marcel Friedli-Schwarz

Maren Rehder

Marina Noy

Mathias Hermann Draskovic

Monika Arend

Nadin Kadner

Oliver Fahn

Oliver Miller

Petra Rodewald

Ramona Stolle

Roswitha Böhm

Sieglinde Seiler

Sonja Warwel

Souad Zakarani

Theo, Mattis und Jonas

Tita Schindhelm

Ulli Krebs

Vanessa Boecking

Volker Liebelt

Volkmar Trepte

Wolfgang Rödig

*

Das Geheimnis der Osterstadt

In einem dunklen, dichten Wald lebte der junge Hase Flinkpfötchen. Während andere Hasen zufrieden über weiches Moos hoppelten oder sich an duftenden Kräutern labten, träumte er von einer Welt, in der die Sonne ununterbrochen schien und das Lachen der Waldbewohner niemals verstummte.

Besonders sein Großvater erzählte ihm oft von einem solchen Ort – einer Stadt, die nur einmal im Jahr, zur Osterzeit, ihre Tore öffnete. „Als ich noch jung war, genau wie du jetzt, Flinkpfötchen“, begann der Großvater eines Tages, „gab es Gerüchte über eine verborgene Stadt, leuchtend und voller Wunder. Viele haben sie gesucht, wenige haben sie gefunden, doch wer sie einmal erblickte, trug ihren Zauber für immer im Herzen.“

Eines Morgens entdeckte Flinkpfötchen unter den Wurzeln eines Baumes eine alte Karte mit einem goldenen Osterei. Sie zeigte ihm einen Weg, der tief in das Herz jener uralten Legende führte: zur Osterstadt. Überwältigt von der Entdeckung und beseelt von dem Wunsch, das Geheimnis der Stadt zu lüften, wollte Flinkpfötchen diese Reise nicht allein antreten.

Seine Gedanken wanderten zu Anna, einem achtjährigen Mädchen, das er letztes Jahr beim Austragen der Ostereier kennengelernt hatte. Anna verbrachte ihre Tage am liebsten auf der großen Schaukel im Garten ihrer Familie, wo sie von Abenteuern in fernen Ländern träumte.

Bei Tagesanbruch hoppelte Flinkpfötchen zur nahe gelegenen Siedlung. Schon von Weitem sah er Anna, die so hoch schaukelte, dass sie fast die Wolken zu berühren schien. Kaum hatte er den Gartenzaun erreicht und ihren Namen gerufen, bremste sie mit einem Jauchzen ab und sprang herunter.

„Flinkpfötchen! Was führt dich so früh zu mir?“, fragte sie und umarmte ihn herzlich.

Vorsichtig entfaltete Flinkpfötchen die vergilbte Karte, als würde er ein uraltes Geheimnis enthüllen. „Schau, was ich entdeckt habe! Diese Karte führt zur Osterstadt, die nur einmal im Jahr erscheint. Ich möchte sie unbedingt finden. Kommst du mit?“

Anna klatschte freudestrahlend in die Hände. „Natürlich komme ich mit! Das ist ein Abenteuer, das ich mir nicht entgehen lassen kann!“ Gemeinsam folgten sie dem Pfad auf der Karte. Sie schlugen sich durch dichtes Unterholz und überquerten Bäche, deren Wasser über glatte Steine sprudelte. Nachdem sie den dunklen Schatten des Waldes hinter sich gelassen hatten, erreichten sie eine von der Sonne beschienene Lichtung. Dort, inmitten des weichen Grases, wartete ein alter Hase. Sein silbergraues Fell glänzte, als wäre es aus reinem Mondlicht gewebt.

„Seid gegrüßt, junge Abenteurer“, sagte der alte Hase. „Ich sehe, ihr seid auf der Suche nach etwas ganz Besonderem.“

Überrascht hob Flinkpfötchen eine Augenbraue. „Ja, wir sind auf der Suche nach der Osterstadt. Aber woher wissen Sie das?“

Der alte Hase lächelte und deutete in die Ferne. „Die Bäume hier flüstern Geschichten, die weiter reichen, als das Auge sehen kann. Die Stadt ist nahe. Folgt dem Pfad zum großen Dornenbusch und biegt bei der klaren Quelle nach links ab.“

Flinkpfötchen hielt das vergilbte Papier in die Höhe. „Mit dieser Karte können wir sie kaum verfehlen. Auf gehts! Sonst spielt die Osterstadt noch Verstecken mit uns!“

„Gut so“, nickte der alte Hase. „Frohe Ostern, meine jungen Freunde.“

Nach einem kurzen Marsch durch den lichtdurchfluteten Wald erreichten Anna und Flinkpfötchen das Ziel ihrer Reise. Sie traten aus dem Dickicht hervor – und plötzlich dehnte sich vor ihnen ein weites Tal aus. In diesem Tal schwebten geflügelte Eichhörnchen zwischen farbenfrohen Blumen und elegante Elfen mit schimmernden Flügeln tanzten durch die Luft.

Eine der Elfen bewegte sich mit der Leichtigkeit eines Schmetterlings auf sie zu. „Willkommen, ihr mutigen Reisenden!“, begrüßte sie die beiden. „Ihr kommt gerade rechtzeitig zu den Vorbereitungen für das große Osterfest. Möchtet ihr uns beim Eierbemalen helfen?“

Flinkpfötchen zeigte sich begeistert. „Oh ja, das würden wir gerne!“

Die Elfe führte sie zu einem großen Tisch, der unter der Last von gewaltigen Farbtöpfen und zahlreichen Eiern zu ächzen schien. „Diese Eier sind der Schlüssel zum Tor der Osterstadt“, erklärte sie und reichte ihnen zwei Pinsel.

Anna und Flinkpfötchen machten sich daran, die Farben aufzutragen. Ein paar Windkobolde flatterten um die Eier, ehe sie sich neugierig niederließen, während ein Waldgeist leise auf seiner Flöte spielte.

Schließlich waren alle Eier fertig und die letzten Sonnenstrahlen glitten darüber. Das Tal schien den Atem anzuhalten, als würde es selbst auf das Wunder warten, das sich vor ihren Augen entfalten sollte. Plötzlich begannen die Eier zu leuchten, in ihrem Inneren erwachte ein kleiner Stern, dessen Strahlen die Anwesenden in gleißendes Licht tauchte. Nach und nach verblasste der Schein und enthüllte vor Anna und Flinkpfötchen ein Tor aus glänzendem Gold, das sich lautlos öffnete.

Jenseits des Tores entfaltete sich die Osterstadt in solch überwältigender Schönheit, dass Anna und Flinkpfötchen kaum glauben konnten, dass sie wirklich existierte. Die Türme und Gebäude schimmerten in sanftem Glanz, als bestünden sie aus purem Morgentau, und kleine, bunte Banner flatterten vergnügt im Abendwind zwischen den Dächern. Auf den gepflasterten Straßen wimmelte es von allerlei Wesen; einige ähnelten Menschen, andere waren magische Geschöpfe, wie aus alten Sagen entsprungen.

Annas Augen weiteten sich vor Staunen und Flinkpfötchen, sonst nie um Worte verlegen, stand sprachlos da. So etwas konnte es nicht geben, und doch: Da war die Stadt – leuchtend, schimmernd, wartend.

„Sieh nur! Die Leuchtwichtel tanzen wie winzige Flämmchen in der Luft!“, flüsterte Anna schließlich und deutete aufgeregt nach vorne. „Und sie sind genauso grün wie in meinen Märchenbüchern!“

„Hier gibt es unzählige Wunder zu entdecken“, erwiderte die Elfe lächelnd. „Achtet mal darauf, was gleich geschieht.“

„Ein Ungeheuer!“, rief Flinkpfötchen und schlug vor Schreck einen Purzelbaum. „Es kommt direkt auf uns zugeflogen!“

Anna kicherte leise und Flinkpfötchen errötete ein wenig vor Verlegenheit.

„Das ist kein Ungeheuer, sondern ein Schimmerdrache“, erklärte die Elfe. „Seht, wie seine Schuppen im Licht glitzern. Sein Atem ist warm und duftet nach Vanille und Zimt.“

„Das riecht wie Mamas Weihnachtsplätzchen“, sagte Anna und atmete den süßen Duft tief ein. Der Drache flog eine elegante Schleife und kehrte dann zur Stadt zurück.

„Dürfen wir näher kommen?“, fragte Anna.

Die Elfe schüttelte den Kopf. „Diese Stadt ist aus zarter Magie gewebt, die nur durch magische Wesen aufrechterhalten wird. Wenn wir sie betreten, könnte der Zauber zerbrechen.“

Anna nickte, auch wenn sie ein wenig enttäuscht war.

„Es fühlt sich an, als hätten wir einen Blick in ein Märchen geworfen, doch jetzt müssen wir wieder gehen“, fügte Flinkpfötchen hinzu.

„Genau“, sagte die Elfe. „Bewahrt das Bild in euren Herzen. Ihr seid auserwählt, dies zu erleben, und das ist ein seltenes Geschenk.“

Noch immer berauscht von den Wundern des Tages, machten sich Anna und Flinkpfötchen auf den Heimweg. Der Pfad, der ihnen zuvor mysteriös und voller Rätsel erschienen war, wirkte jetzt vertraut, als hätte die Magie der Osterstadt nicht nur die Stadt selbst, sondern auch die Welt um sie herum verzaubert.

Flinkpfötchen hielt die vergilbte Karte in seinen Pfoten und betrachtete sie nachdenklich. „Ich frage mich, ob Großvater diese Stadt jemals wirklich gesehen hat“, sinnierte er. „Vielleicht offenbart sie sich nur jenen, die mit offenem Herzen und echter Hoffnung suchen.“

Als sie Annas Garten erreichten, zog Flinkpfötchen ein Ei aus seiner Tasche und reichte es ihr. „Ein kleines Stück der Osterstadt, nur für dich.“

Anna nahm das Geschenk vorsichtig entgegen und lächelte. „Danke, du bist ein wahrer Freund.“

In diesem Augenblick kam ihre Mutter aus dem Haus.

„Mama!“, rief Anna aufgeregt und lief auf sie zu. „Es war unglaublich! Flinkpfötchen und ich haben die Stadt entdeckt, die nur zu Ostern erscheint!“

Ihre Mutter schloss sie liebevoll in die Arme. „Das klingt nach einem wunderbaren Abenteuer, mein Schatz. Erzähl mir alles darüber!“ Hand in Hand traten sie ins Haus.

Flinkpfötchen verweilte noch einen Moment, lauschte Annas aufgeregter Stimme und dem leisen Flüstern des Windes. Dann hoppelte er zufrieden davon, gerade als die ersten Sterne am Himmel zu funkeln begannen.

Während ihre Mutter Tee kochte, setzte sich Anna an ihr Lieblingsfenster und betrachtete das Ei, als wollte sie seine Magie für immer in sich aufnehmen. „Irgendwann, vielleicht schon bald, werden wir zurückkehren“, murmelte sie mehr zu sich selbst als zu jemand anderem, „und wer weiß, welche Wunder dann auf uns warten.“

Volker Liebelt, Jahrgang 1966, lebt in dem idyllischen Öhringen, einer Stadt, die seine Inspiration und Heimat gleichermaßen ist. Sein Schreibstil zeichnet sich durch die Fähigkeit aus, lebendige Bilder und Emotionen zu erzeugen, die die Leser tief in die Handlung eintauchen lassen. Die Liebe zur Natur und die Faszination für das Übernatürliche sind wiederkehrende Themen in seinen Geschichten, die oft von märchenhaften Orten und wundersamen Begegnungen geprägt sind.

*

Das vergessene Ei

Über die Wiese

hoppelt der Hase,

den Korb voller Eier,

es glänzt seine Nase!

Die Freude ist groß,

denn Ostern ist da.

Die Kinder, sie toben,

schreien ganz laut: „Hurra!“

Sie suchen die Eier

und finden sie schnell.

Der Hase, er schwitzt,

er hat dickes Fell!

Der Tag geht zu Ende,

ein Ei liegt im Beet.

Es wurde vergessen,

jetzt ist es zu spät!

Ein Jahr muss es warten,

dann wird es gefunden,

bis dahin vergehen

ganz viele Stunden.

Doch mitten im Sommer,

oh, welche Wonne,

glänzt es ganz bunt

in der Abendsonne!

Dörte Müller(geboren 1967) schreibt und illustriert Bücher für Kinder. Sie hat viele Bücher über Ostern geschrieben und den Hasen Harry erfunden.

*

Der Osterhase macht blau

„Den Frühling gehe ich an,

und ich tue, was ich kann,

ich bin ein Frühlingshase,

pflück’ Blümlein für die Vase … Autsch!“

„Huch, was machst du denn da unten?“, tönte es von einer mächtigen Tanne herab, an deren Stammfuß ein Hase ein Fitnessprogramm absolviert. Eine dicke Nuss traf ihn am Kopf, sodass er sich verwundert auf seine Hinterläufe stellte und in die Tannenkrone hinauf schaute. Da entdeckte er ein munteres Eichhörnchen.

„Ja, kennst du mich denn nicht?“, fragte der Hase erstaunt, während er zwei Hanteln in Form von zwei riesigen Schwarzkiefernzapfen beiseitelegte.

„Nö, wieso sollte ich dich kennen?“, erwiderte das Eichhörnchen verblüfft.

„Eichhörnchen, hör’ mal zu, das kann doch nicht sein?! Du weißt gar nicht, wer ich bin?!“ Etwas beleidigt strich sich der Hase durch das glänzende Ohrenfell seiner langen Löffel.

„Nein! Wieso trainierst du hier im Wald?“, wollte das wendige Hörnchen wissen.

„Nun ja, der Winter war recht zäh und ich lag in meiner Sasse –, inzwischen sind die Temperaturen über null Grad und ich muss mich für die neue Saison wappnen.“ Das stattliche Langohr griff wieder nach seinen Hanteln und sang dabei:

„Den Frühling gehe ich an,

und ich tue, was ich kann …“

„Entschuldige bitte, wenn ich dich nochmals unterbreche, aber bist du vielleicht DER OSTERHASE?“, versuchte das emsige Tier zu erkunden und wackelt mit seinem buschigen Schwanz am Stamm der Tanne herab, um dem Osterhasen näher zu kommen.

Der Hase ignorierte den neugierigen Gast zunächst und ließ mit seiner Antwort etwas auf sich warten, die Anspannung wuchs. „Mmh, Eichhörnchen, da du mich so direkt fragst: Ja! Ich bin der landesweit amtlich eingesetzte Originalosterhase, der einzige seiner Art, wenngleich es einige Nachahmer gibt, aber über deren Mitwirken bin ich nicht mal ärgerlich. Wie soll ich es schließlich schaffen? An nur einem einzigen Ostersonntag muss ich im ganzen Bundesgebiet die Ostereier verteilen – na, machts bei dir jetzt Klick – hast du eine Vorstellung davon, warum ich so viel trainieren muss?!“, antwortete der Hase etwas eingeschnappt wegen so viel Erklärerei. Apropos, das Ei steckt da im Wort drin.

„Ach so, du trainierst für das Eierverstecken! Hast du denn gar keine Assistenten, Osterhase?“, wollte der rotbraune Nager wissen.

---ENDE DER LESEPROBE---