Ängste und Panikattacken endlich zum Teufel jagen! - Michelle Amecke - E-Book
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Ängste und Panikattacken endlich zum Teufel jagen! E-Book

Michelle Amecke

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Beschreibung

Endlich frei von Angst und Panikattacken! Der Druck in unserer modernen Gesellschaft wird immer größer. Angst- und Panikattacken sind in Deutschland die seelischen Störungen, welche am häufigsten für extreme Belastungen sorgen. Die Betroffenen glauben im Moment einer Attacke, die Kontrolle über ihr Leben zu verlieren oder verrückt zu werden. Situationen, die für andere Menschen normal und alltäglich sind, werden gemieden. Wieder lebendiger und freier leben! Die Strategien in diesem Angstbuch funktionieren sehr gut und sind auch in der Psychotherapeutischen Praxis erprobt. Hast du genug davon, auf viele schöne Dinge im Leben verzichten zu müssen? Dann ist dieses Buch das richtige für dich. Viele unterschiedliche Strategien, die auch auf die Ursachen deiner Belastung und Sorgen eingehen, werden dir eine große Hilfe sein, um endlich wieder mutiger und zuversichtlicher zu sein. Deine Vorteile: Du darfst dich wieder geborgen und sicher fühlen. Du kannst aktiv etwas an deiner Situation verändern. Die Tipps umfassen den körperlichen und seelischen Bereich. Spielerisch lernst du, neue Gedanken zu entwickeln, die dich aus dem Hamsterrad herausholen können. Du lernst, Auslöser für Ängste zu erkennen. Du lernst zu verstehen, was dein Körper dir mit der Angst sagen möchte. Du bekommst als Bonus Subliminals, die dein Unterbewusstsein und einen Mut stärken.

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Michelle Amecke

 

ÄNGSTE UND PANIKATTACKEN E N D L I C H zum Teufel jagen!

Angst und Panik mit dem ultimativen Angstbucherfolgreich bekämpfen.

 

 

BONUS:

Subliminals und Silent Subliminals Audios zur Unterstützung deines Unterbewusstseins.  

https://aengste.michelleamecke.de/

 

 

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Wichtiger Hinweis der Autorin:

Die Informationen, Tipps, Ratschläge und Adressen in diesem Buch sind sorgfältig recherchiert und geprüft worden und entstammen auch der Erfahrung aus der pädagogischen Praxis. Doch die Angaben sind alle ohne Gewähr. Die Autorin kann für Schäden oder mögliche Nachteile, die aus dem Befolgen von Ratschlägen oder praktischen Hinweisen entstehen könnten, keine Haftung übernehmen. Alle Hinweise, Hilfestellungen und praktischen Anwendungen sollen sowohl einen (Fach-)Arztbesuch als auch eine Diagnose oder Untersuchung nicht ersetzen, sondern eine Information als Ergänzung darstellen. Für die Anwendung der Empfehlungen wird keine Haftung übernommen.

 

 

„Ich hatte mein ganzes Leben viele Probleme und Sorgen. Die meisten von ihnen sind aber niemals eingetreten.“ 

(Mark Twain)

Einführung

Angst ist ein mieser Ratgeber – jag‘ sie zum Teufel

Weil Angst ein mieser Ratgeber ist! Ich möchte dir etwas Sinnvolleres bieten! Ich möchte, dass du frei bist! Ich möchte, dass du mit deiner inneren Weisheit mutig dem Leben begegnen kannst, um lebendig und leidenschaftlich das zu tun, was dir wirklich Freude bereitet. Dich sicher fühlst und wach, mit Lust auf das Abenteuer, dass das Leben uns bietet.

Statt verschreckt und stocksteif unterm Tisch zu sitzen und zu warten, bis alles vorüber ist. Also schmeiß die Flinte nicht ins Korn, komm in die Umsetzung! Es ist absolut möglich, auch Angstmuster zu verändern. Mit ein wenig Training.

Ernüchternd ist es vielleicht, wenn ich dir jetzt sage, dass Ängste zum Leben gehören – und auch keine neue Erkenntnis. Doch wieviel Angst ist normal oder angenehm, erträglich?

In meiner Arbeit als Diplom-Pädagogin und Systemischer Coach erlebe ich leider täglich, dass Menschen an ihren Ängsten verzweifeln. Die daran gehindert werden, ihr Leben frei und in Leichtigkeit zu leben. Sie verbiegen sich, passen sich an, können sich nicht entfalten, leiden – meist still.

Und sie treffen aus Angst unpassende Entscheidungen, die nicht die Weichen stellen, um das Leben angemessen wunderbar leben zu können. Angst ist ein total mieser Ratgeber.

Auch im persönlichen Bereich war ich mehrfach mit Ängsten konfrontiert – Angststörungen machen auch vor professionellen Expertisen nicht unbedingt halt, auch wenn man sich natürlich wünscht, vor allem gefeit zu sein.

Ich selbst habe viele Momente schrecklicher Angst in meinem Leben durchgemacht. Und auch mein Lebensgefährte litt unter Panikattacken, die ihn fast verrückt gemacht haben, ebenso wie mein Sohn schlimmstes Fracksausen hatte, als er noch sehr, sehr klein war.

Er hatte durch die Panik Atemprobleme und wollte mit seinen acht Jahren nicht glauben, dass mit seinem Körper alles in Ordnung ist. Mit gezielten Übungen hatte er später - trotz seiner jungen Jahre - die Attacken im Griff; er hatte so jung verstanden, dass die Gedanken die Übeltäter waren.

Das Leben wird so häufig als Überforderung und in permanentem Stress erlebt. Dass dies nicht so sein muss, kann ich aus der Arbeit mit Menschen seit fast 30 Jahren wirklich behaupten – denn mit guten Selbsthilfemethoden lässt sich, wie mit einem Fallschirm, der gefühlte Sprung aus der Höhe abmildern. Das Leben wird immer ein gewissen Risiko beinhalten – die Frage ist: Wie gehen wir damit um?!

Angst ist ein uraltes Gefühl, welches uns hilft, Gefahren zu erkennen und vorsichtiger zu sein. Früher war das Gefühl der Angst häufig lebensrettend, denn mitunter musste der Mensch blitzschnell reagieren, wenn sich Gefahr einstellte. Reagieren oder sterben. Nur, dass wir heute meist keine gefährlichen Tiere bekämpfen müssen.

Aus diesem Grund, um dich in einer akuten Gefahr zu unterstützen, damit du schnellstens reagieren kannst, werden Stresshormone ausgeschüttet. Das ist ein altes System, das noch immer in uns wirkt. Diese sorgen dafür, dass das Herz schneller schlägt und die Muskeln sich anspannen. Auch der Fokus ist ganz auf diese eine Situation gerichtet - wir sind absolut konzentriert.

Wir reagieren auf drei unterschiedliche Arten und Weisen in Angstsituationen: Flüchten, angreifen oder wir erstarren wie eine Salzsäule. Obwohl wir jedoch nicht mehr im ‚Urwald‘ leben und die Gefahren sich enorm (zumindest in unserer westlichen Welt) reduziert haben, leiden sehr viele Menschen unter Angststörungen. Diese Ängste sind meist nicht logisch erklärbar oder vernünftig.

Selbstverständlich haben wir alle einmal Angst vor einer Schulprüfung, vor allem, wenn wir nicht gelernt haben. Die Angst warnt uns aber auch, wenn wir wichtige Entscheidungen treffen müssen, vor vorschnellem Handeln.

Es gibt zig Situationen, in denen Angst uns ein guter Helfer ist. Sie gehört wie alle anderen Gefühle zum Leben dazu und ist (d)ein Wegweiser. Angst ist nicht dein Feind, sondern dein Anzeiger dafür, wie gut oder schlecht es dir geht. Auch muss nicht jede Panikattacke zu einer Angsterkrankung werden und nicht jede Angst ist also automatisch eine Erkrankung.

„Die Welt“ berichtet in ihrem Online-Artikel über die Volkskrankheit Angst schon 2015:

„So, wie über zehn Millionen andere Menschen in Deutschland. Die aktuellste Zahl zur Verbreitung von Angststörungen unter Erwachsenen stammt aus dem Jahr 2010. In diesem Jahr waren 15 Prozent der Deutschen wegen krankhafter Angst beim Arzt.

Also fast jeder sechste Erwachsene. Die Experten nehmen an, dass es seitdem nicht weniger Patienten geworden sind. Keine andere psychische Störung wird häufiger diagnostiziert.

Angst ist eine Volkskrankheit. Aber eine, über die kaum gesprochen wird. Viele der Menschen, die von ihrem Leiden berichten, wollen anonym bleiben. Wer am Körper erkrankt, wird ernst genommen. Wer an der Seele erkrankt, wird immer noch häufig ermahnt, sich zusammenzureißen. Wie klingt das auch? „Ich habe Angst.“ Es klingt nach Schwäche, so die Befürchtung.“1

Das Verrückte ist also: Angsterkrankungen haben mit dem ursprünglichen Gefühl der Angst nicht mehr viel gemeinsam. Sie ist, wenn sie krankhaft wird, irgendwann weniger ein Signal, als ein Leiden, das extreme körperliche Symptome verursacht. Denn es wird nichts geschehen – du „denkst es nur“.

Schwindel, Herzrasen, das Gefühl, einen Herzinfarkt zu erleiden, Sehstörungen und weitere Symptome. Ganz oft wird hier die Angst vor der nächsten Panikattacke getriggert. Das ist die Angst vor der Angst, die zusätzlich entsteht.

Chic ist das nicht – die meisten von uns fühlen sich häufig so schrecklich damit, empfinden sich so defekt, dass sie sich nicht trauen, dies nicht zuzugeben. Die Werbung suggeriert, dass wir perfekt sein sollen. Babys und Kleinkinder sind immer sauber und artig, schlafen perfekt. Männer sind stark und Frauen sind hübsch und sexy. Kein Platz für „Defekte“.

Es gibt eine moderne Coaching-Szene, die die Klienten geradezu antreibt, über die Angst zu gehen. Angst, so wird häufig suggeriert, habe mit Komfortzone und Faulheit zu tun, den Mutigen gehöre die Welt.

Angst ist ein Zeichen von Schwäche, wird häufig gesagt. Ein Fehler, den man lediglich anzugehen braucht, man muss sich dem Dämon stellen. Geht einfach über die Angst. Da, wo die Angst ist, ist der weg. Doch so einfach ist es nicht! Manchmal lässt sich eben kein Fuß über die Angstschwelle setzen.

Unsere Leistungsgesellschaft mobbt Menschen und sortiert sie aus, wenn sie keine Stärke zeigen – wir verstecken sie also lieber.

Dabei wäre dies meiner Meinung nach einer der wichtigsten Schritte zur Freiheit: Eben dieses Gefühl mit allem Ernst und die Schwere der Angst in ihrer ganzen Schrecklichkeit zuzugeben. Sich einzugestehen: So geht es nicht mehr. Statt sich damit zu verstecken, zu kompensieren und im schlimmsten Fall zu vereinsamen.

Unsere perfekte Welt, in der wir alle so individuell sein dürfen (oder eben müssen), bietet unglaublich viele Wahlmöglichkeiten - so viele wie noch nie. Und auch dies ist ein Aspekt, der Angst einflößt.

Wie sollen wir in diesem Dschungel jemals die richtige Entscheidung treffen können? Wie sollen wir jemals den richtigen Partner finden können? Wie sollen wir jemals die richtige Umgebung finden, in der wir am besten Leben können? Welcher Beruf bringt uns am meisten Geld? Was kann uns glücklich machen? Was könnte uns zufriedenstellen?

Die vielen Konditionierungen von außen sorgen dafür, dass wir einer ständigen Überforderung unterliegen - die Medien, das Fernsehen, das viele Reisen und so weiter und so fort. Bei allen Vorteilen unseres modernen Lebensstandards begreifen wir doch häufig nicht, wo wir selbst geblieben sind und vor allem, wir uns wiederfinden können.

 

Lesen ist nett, umsetzen ist phantastisch

Mein ganz besonderes Anliegen ist es, Fachbegriffe möglichst praxisnah für jeden begreiflich zu machen und Inhalte aus der Wissenschaft umsetzbar darzustellen. Ich bin eine Art Trüffelschwein, wenn es um Muster und das Erkennen des großen Ganzen geht. Ich sehe mir Dinge gern aus der Vogelperspektive an. Du bekommst hier umfassende Umsetzungsideen, damit du sofort loslegen kannst.

Du bekommst verschiedene Themen und Methoden, aus denen du für dich das nimmst, was für dich am besten umsetzbar ist.

Lesen ist gut – doch nur das Tun bringt dich weiter.

Ich möchte und wünsche mir, dass du möglichst viel für dich ganz persönlich aus diesem Buch mitnehmen kannst. Dies soll kein Ratgeber sein, der bloß im Schrank steht und dich daran erinnert, dass du längst etwas für dich tun wolltest! Hau rein. Trainiere deinen Mut-Muskel.

Dies ist ein Ratgeber, der einmal dein Gehirn mit Fakten füttert, damit du rein logisch verstehen kannst, welche Vorgänge in dir wirken. Zum anderen hast du hier einen Ratgeber, der dich ganz praktisch begleitet und dir Fragen, Routinen und Übungen an die Hand gibt, mit denen du sofort in deinem Alltag starten kannst.

Und zwar im Anschluss an jedes Kapitel. Such dir das Beste für dich heraus. Da ich dich nicht persönlich kenne, ist dies ganz deine Verantwortung: Zu erkennen, was für dich am besten wirkt. Ich gebe dir hier das an Erfahrungen weiter, was in meiner Arbeit als Pädagogin und Systemischer Coach in den letzten Jahrzehnten hunderten von Klienten am besten geholfen hat.

Warum ist es wichtig, die Ursachen zu kennen?

Damit du weglassen kannst, was dir schadet – und zwar zügig. Es bringt nichts, Pflästerchen auf die Ängste zu kleben. Die heilen nicht von alleine ab. Nicht alle Ursachen sind leicht zu eruieren. Bei manchen, sehr tief sitzenden gelingt das vielleicht nur mit einem Coach oder Trainer oder mit einem Arzt. Denn es gibt Menschen, die sehr gut alleine reflektieren können und solche, die einen Sparringspartner brauchen.

Übrigens: Für mich gehört Entspannung immer auch zur Veränderung dazu – denn die meisten Probleme entstehen aus der Tatsache, dass wir nicht loslassen können, nicht vertrauen, uns nicht öffnen. Nur im leeren Raum kann tiefgreifende Veränderung entstehen. Bist du gestresst, geht alles schnell von vorn los.

Jetzt ist die beste Zeit, deine Altlasten zum Teufel zu jagen

Häufig verschieben wir den Start unserer Veränderungen in die Zukunft und sagen uns Dinge wie „Ich mache das, wenn ich den richtigen Moment erwische.“, „Ich kümmere mich darum, wenn ich weniger zu tun habe.“ „Wenn ich sicher bin, dass ich damit niemand schockiere, dann werde ich es tun.“, „Beim nächsten Partner gehe ich es an.“, „Wenn der Chef gut drauf ist, spreche ich darüber.“

Diese Listen können endlos sein und bestehen nur aus Ausreden und Aufschüben. Zunächst braucht es eine ultimative Entscheidung deinerseits. Die Entscheidung, das jetzt so bald wie möglich anzugehen. Also: Hau rein!

Wichtig ist es, sofort, spätestens in 72 Stunden, in die Umsetzung zu kommen, da sonst meist alles bleibt, wie es ist. Glaube mir, ich habe mit hunderten von Menschen gearbeitet, inklusive mir selbst.

Es genügt auch nicht, sich einzureden, dass alles nicht so schlimm ist oder sich die Sache von allein regeln wird nach dem Motto: Die Zeit heilt alle Wunden. Das stimmt so einfach nicht.

Das wichtigste Element bei der Veränderung bist du selbst.

„Ich bin halt so.“ Sorry, wenn ich das jetzt so hart sage: Verarsch‘ dich bitte nicht selbst. Das erste tragende Element der ganzen Veränderungsgeschichte:

Das bist du selbst. Du bist selbst verantwortlich, das kann dir keiner abnehmen. Du bist ein freier Mensch und hast die Wahl, wie du leben möchtest. Du bist nicht „einfach so“.

Meine Klienten lernen diese Lektion immer als erstes: Niemand trägt die Verantwortung für dich und deine Gefühle außer dir selbst.

Oft ist eine Panikattacke oder Angstattacke auch mit Schamgefühlen behaftet. Denn diese Schwäche möchte man nicht noch einmal erleben, sie wird vermieden – das ist zwar eine gesunde Reaktion einerseits, doch kann das dazu beitragen, dass sich die Angst festigt.

Das Vermeiden hilft kurzfristig bei der Kontrolle, ist aber langfristig gesehen etwas, das zu einem Teufelskreis führt. Mit den ersten guten Erfahrungen macht es dann auch immer Spaß. Wie du an die guten und besseren Erfahrungen kommst, ohne direkt auf die Nase zu fallen – oder in eine Angst – das erkläre ich später noch.

Warum du ein Held bist & wie du das Buch nutzen kannst

Wie auf einer echten Heldenreise aus Hollywoodfilmen oder Disney kann auch hier und jetzt deine Heldenreise beginnen. Denn du hast das Zeug zum Helden! Dieses Buch ist richtig für dich, wenn du bereit bist, JETZT dem Ruf deiner Symptome zu folgen und über die Schwelle zu treten. Der Mentor an deiner Seite bin ich selbst – mit diesem Ratgeber.

Fange an, dein Leben selbst in die Hand zu nehmen. Das beginnt wie in jedem Film mit einem Abenteuer. Der Weg, um den es hier geht, sind deine Gefühle und Emotionen.

Dieser Weg ist richtig für dich, wenn du in die Veränderung möchtest, wenn du aktiv etwas tun möchtest, um deine Gedanken und die daraus resultierenden Gefühle zu verändern.

Entscheide dich, wieder handlungsfähig zu sein.

Denn das ist Lebendigkeit.

Das Leben ist so gebaut, dass wir absolut in der Lage sind, selbst die Verantwortung zu übernehmen. Unseren Gefühlen gehen immer Gedanken voraus. Gefühle und Emotionen können sich übermächtig anfühlen. In Wirklichkeit jedoch sind wir es, die ihnen diesen Raum geben.

Der erste Schritt ist immer die Ehrlichkeit. Sich einzugestehen, dass es in Ordnung ist, auch mal schwach zu sein. Dass es gut ist, sich auch einmal Hilfe zu holen. Dass wir alle nicht perfekt sein müssen. Dass es jedem mal schlecht gehen kann.

Und mit der Einsicht und Erkenntnis, dass „Fehler“ erlaubt sind, gilt es dann weiterzugehen mit dem Wissen, dass Schwäche sich mit den richtigen Werkzeugen in Stärke verwandeln lässt.

Wir sind viel stärker als wir glauben!

Wir haben so viel mehr Möglichkeiten, als uns bewusst ist! Wir haben sogar den Schlüssel für alles in uns – wir müssen ihn nur wiederfinden und nutzen.

Wenn wir das einmal begriffen haben, geschieht Magie – und es öffnen sich Türen, von denen du nicht geahnt hast, dass es sie gibt.

Das Leben wartet nicht.

Die Angst ist ein Zeichen, ein Ruf, dass etwas in deinem Leben nicht stimmt oder dir nicht guttut und JETZT verändert werden möchte. Einige Heldenreisen kennst du mit Sicherheit, z.B. die Geschichte von Harry Potter2.

Es gibt immer einen Ruf, der in uns auftaucht oder von außen kommt. Das können Symptome sein, der Verlust der Arbeit, eine Trennung.

Und du weißt aus Potter auch, dass der Ruf zur Veränderung immer lauter wurde. Es kamen immer mehr Briefe im Haus an, durch den Kamin und durch alle Ritzen, und auch dein Ruf wird immer lauter werden. Der Ruf ist nicht zu überhören! Dein Körper hat dir etwas Dringendes zu sagen.

Dies Buch ist für alle, die diesen Ruf ernst nehmen und bereit sind, sich selbst die Sicherheit zu geben, die sie brauchen. Natürlich nicht sofort, sondern in kleinen Schritten und mit Übung. Und das ist möglich!

Die Kunst ist zu verstehen, dass es im Außen niemals sicher sein wird – und sich tapfer mit entsprechenden Werkzeugen durch die Unsicherheiten des Lebens zu begeben.

Lass dich auf jeden Fall auch von den Audios, die zum Buch gehören, unterstützen https://michelle-amecke.de/endlichangstfrei/.

 

Das Buch ersetzt natürlich nicht!!! den Gang zum Arzt, das soll es gar nicht. Ein erfahrener Therapeut oder Arzt wird dir helfen, eine sichere Diagnose zu stellen und dich fachlich zu begleiten. Um dich besser zu verstehen und wichtige Schritte für dich zu gehen, um zu mehr Verständnis und Entspannung zu gelangen, dient dieses Buch. Mit den Techniken kannst du dir selbst mehr Unterstützung geben, um freier und sorgloser zu werden.

Als erstes bekommst du einen Notfallplan mit ein paar Tipps zum direkten Umsetzen. Du kannst dir die Seite herausreißen, wenn du magst und sie direkt an einen Ort legen, an dem du oft vorbeikommst oder ins Auto. Dieses Buch enthält ein wenig Theorie – und noch mehr Praxisanleitungen. Am Ende der Kapitel findest du kleine Übungen oder Fragen. Am liebsten wäre mir – und hoffentlich auch dir – wenn du direkt startest mit den Aufgaben – beim Lesen. Starte minimalistisch mit dem, was du im Haus hast. Oder du besorgst dir später zusätzlich ein schönes Buch mit leeren Seiten oder ein Heft nebst Stift und beginnst mit dem Aufschreiben.

Es gibt viele Strategien, Routinen und Hilfsmittel, die dir eine Veränderung versüßen - welche dir am besten gefällt oder welche dir am besten hilft, das ist dir und deinen Präferenzen überlassen.

Aufschreiben ist ein mächtiges Werkzeug

Das Aufschreiben allerdings ist ein mächtiges Werkzeug, dass ich dir auf jeden Fall ans Herz legen möchte. Es ermöglicht ein besseres Reflektieren. Du hältst einen Fokus auf deine Themen. Es hilft dir, mehr Sinne mit einzubeziehen. Der ganze Transformationsprozess wird effektiver. Stelle dir Fragen bezüglich deines Lebens, um zu reflektieren, wo du stehst – am besten schriftlich. Du bekommst auch in den Lektionen viele von mir an die Hand.

Im Schreiben mit der Hand kommst du dir am besten auf die Schliche.

Das Schreiben mit der Hand liegt mir total am Herzen! Du bist dir näher, als wenn du nur denkst und kannst dich besser konzentrieren. Es kommt nicht alle paar Minuten ein neues Vögelchen in Form eines Gedankens angeflogen. Du bekommst eine klarere Perspektive, wo du stehst. Du beziehst durch das Schreiben den Körper mit ein. Wir alle sind sowieso viel zu sehr vom Körper abgetrennt - als gäbe es uns ab dem Hals abwärts nicht mehr.

 

 

 

Kapitel 1:

Begriffe & Definitionen

Ich stelle dir in diesem Kapitel ganz kurz Theorien und Definitionen sowie Therapieformen ebenso wie Medikamente vor.

Dass dieses Buch keinen Arzt ersetzen soll, sondern lediglich als Begleiter zu sehen ist, das sagte ich schon im Vorwort. Im Gegenteil möchte ich auch ausdrücklich raten, einen Check-Up zu machen und die Symptome nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Denn selbstverständlich solltest du abklären, ob nicht doch eine organische Erkrankung hinter den Symptomen steckt.

Ein Blutbild sollte gemacht werden, Vitalstoffe, Funktionen der Organe, Lunge, Herz und vor allem die Schilddrüse sollten gecheckt werden. Auch der Hormonstatus sollte geprüft werden, um Ursachen und Erkrankungen auszuschließen. Und nicht zuletzt ist der Vitalstoffspeicher ohnehin meist leer, wenn großer Stress da ist. Und dieser ist durch die Angst auf jeden Fall da. Hier kannst du in jedem Fall gut ansetzen.

Ist deine Angst eher eine Sorge, negative Gedanken oder ein Hurricane? Hattest du schon mal das Gefühl, du springst aus einem Flieger, ohne gesichert zu sein? Hast das Gefühl, du bist ohnmächtig oder wirst verrückt?

In diesem ersten Kapitel möchte ich dir ein paar Begrifflichkeiten kurz erläutern, damit du die Unterschiede kennst.

 

1.1 Angst

Angst ist, wie schon erwähnt, eine natürliche und hilfreiche Reaktion unseres Körpers, die uns warnen und beschützen möchte. Folglich ist Angst ganz normal und sogar überlebensnotwendig.

Doch die Angst hat auch eine Kehrseite, nämlich dann, wenn sie zur Krankheit wird. Wenn Angst außer Kontrolle gerät, kann sie den Menschen in vielen Lebensbereichen in einem hohen Maße beeinträchtigen und das sollte nicht so sein.

Sie ist also ein „unangenehmer, emotionaler Zustand mit zentralem Motiv der Vermeidung bzw. Abwehr einer Gefahr und Stereotypen psychischen und physischen Begleiterscheinungen: Unsicherheit, Unruhe, Erregung (evtl. Panik), Bewusstseins-, Denk – oder Wahrnehmungsstörungen, Anstieg von Puls- und Atemfrequenz, verstärkte Darm- und Blasentätigkeit, Übelkeit, Zittern, Schweißausbrüche (…).“3

Angst gibt es überall auf der Welt, jeder Mensch kennt sie, sie gehört dazu. Ängste entstehen aus den Gedanken, die wir uns machen – einmal aus der Vergangenheit, aus etwas, das wir erlebt haben. Wenn du von einem Hund gebissen wurdest, dann begleitet dich möglicherweise die Angst vor Hunden – eine Erfahrung aus deiner Vergangenheit.

Andere Ängste oder Sorgen beziehen sich eher auf die Zukunft: Du erwartest etwas, das geschehen könnte. Meist geschieht dies in unsicheren Situationen. Angst können wir vor fast allem bekommen.

Dadurch, dass wir in Gedanken Situationen wiederholen oder Situationen durchspielen, die noch gar nicht eingetreten sind, erschaffen wir Gefühle und Emotionen. Angst ist ein Gefühl, das aus Gedanken oder Erfahrungen entsteht. Sie ist sozusagen erlernt, wir haben sie uns beigebracht. Und sie ist auch wieder verlernbar. Wir lernen, damit umzugehen und können sie mit den richtigen Techniken besiegen.

Die Ungewissheit unseres Lebens, die fehlende Sicherheit im Außen und die schnellen Veränderungen sorgen dafür, dass aus der Angst häufig eine Angststörung oder eine Panik wird.

Ängste werden unterschiedlich definiert, je nachdem, ob sie von einem Ort oder Objekten abhängig sind – dann sind sie kontextabhängig. Andere Ängste hängen von keinen Dingen, Objekten oder Situationen ab. In dem Fall sind sie kontextunabhängig und beschreiben eher die sogenannte generalisierte Angststörung. Dazu komme ich im nächsten Punkt.

Lass mich vorweg noch kurz Varda Hasselmann und Frank Schmolke4 erwähnen. Sie haben ein Buch über die sieben Archetypen der Angst geschrieben. Sie gehen davon aus, dass der Angst immer eine bestimmte Taktik, ein Muster zugrunde liegt.

Wenn man lernt, so Hasselmann/Schmolke, dieses Muster aus der Vogelperspektive zu betrachten und zu erkennen und sich dann emotional davon zu distanzieren, dann kann man auch durch das Verständnis dieses Musters etwas an der Angst verändern. Die Distanz bringt mehr Entscheidungsfreiheit.

Wenn man jedoch ein Opfer der Ängste, der Umstände, der Emotionen bleibt, dann kann man schwerlich den Fallschirm nutzen, der einen sanft tragen würde. Der Trick ist also immer die Erkenntnis, die zuerst im Fokus sein sollte: Das genaue Hinsehen.

 

 

1.2 Angststörungen

So fühlt sich die Angststörung an: Der Sprung ohne Fallschirm. Du bist nicht mehr Herr der Lage, du befindest dich ohne Absicherung im freien Fall und weißt nicht, wie das passieren konnte.

Schau in den Notfallkoffer, was du in so einem Fall tun kannst.

Den Notfallkoffer findest du im nächsten Kapitel. Diese Attacken betreffen enorm viele von uns. Ängste sind die größten psychischen Probleme, die wir in dieser Zeit haben. Was nicht heißt, dass man nun nichts mehr tun müsste und sich seinem Schicksal ergeben sollte.

Angst wird zu einer Angststörung oder Panikattacke, wenn die Angst völlig außer deiner Kontrolle liegt. Du hast das Gefühl, vielleicht verrückt oder vernichtet zu werden. Vielleicht spürst du Enge in der Brust, es raubt dir regelrecht den Atem und du glaubst vielleicht, dass du eine Herzattacke hast. Manche Menschen befürchten auch, an einer sehr schweren Krankheit zu leiden. Diese Gefühle sind ein großes Problem – oder sogar das größte psychische Problem - unserer Gesellschaft.  

Symptome:

Herzklopfen oder -rasen

Kribbeln in Händen oder Füßen

Hitzewallungen / Kälteschauer

Druck auf der Brust / Schmerzen

Benommenheit und Schwindel

Gefühl der Unwirklichkeit

Sprachstörungen

Sehstörungen

 

Eine Panikattacke ist es dann, wenn du drei Anfälle in drei Wochen hast. Diese entstehen ohne einen erkennbaren Reiz von außen.

Es gibt generalisierte Angststörungen und Panikattacken:5

Die Attacken treten sehr plötzlich und völlig unvorhergesehen auf, z.B. können sie dich auch mitten in der Nacht aus dem Schlaf holen.

Die generalisierte Angststörung ist eine Sorge, die viele Lebensbereiche konkret beeinträchtigen kann. Das Leben wird stark eingeschränkt. Die Frage „Was ist, wenn…?“ sorgt häufig für kreisende Gedanken, die nicht mehr zu stoppen sind.

Die größten Sorgen in unserer Gesellschaft drehen sich um die finanzielle Lage, die Gesundheit, Wohlbefinden der Familie und die Arbeit.

Du machst Dir über alles Mögliche Sorgen, egal, ob es berechtigt oder unberechtigt ist. Ich erinnere mich noch gut an meinen Sohn, als er klein war – er konnte von jetzt auf gleich Atemprobleme bekommen, hatte Angst in ein Auto zu steigen oder war – für uns Außenstehende – grundlos ängstlich.

So viele Kinder leiden schon darunter, auch viele unter Schulangst! Wie traurig ist das denn!

Meiner Meinung nach ist es wichtig, auch wenn man als Außenstehender keinen Grund erkennen kann, die Angst ernst zu nehmen, denn sie fühlt sich ja real an. Die AOK spricht von mittlerweile 5% aller Menschen, die eine Angststörung entwickeln – meist im mittleren Alter.6 Sie sagt auch: Angststörungen sind gut behandelbar – das ist die gute Nachricht – die auch ich vertrete!

 

 

1.3 Phobien

Das Wort Phobie entstammt aus dem altgriechischen Begriff „phobos“ und bedeutet Furcht oder Schrecken. Meistens weiß man - wenn man eine Phobie hat - dass die Angst unbegründet ist und keine Gefahr in Verzug ist. Doch man ist einfach nicht in der Lage, sich über die Symptome hinweg zu setzen.

Phobien grenzt man von den anderen Angststörungen ab, denn sie sind immer auf eine spezielle Situation oder ein spezielles Objekt/Ding gerichtet. Die generalisierte Angststörung war ja nicht auf etwas Besonderes gerichtet und kam, wie der sprichwörtliche Räuber aus dem Busch – also unvermittelt.

Bei der Phobie ist entscheidend, ob der Alltag beeinträchtigt ist oder nicht. Viele Menschen haben z.B. eine sogenannte Spritzenangst. Wenn man gesund ist und nicht viel mit Spritzen zu tun hat, zum Beispiel an der Infusion hängen muss, dann ist dies nicht wirklich schlimm. Auch Aufzüge bei Höhen Angst lassen sich vermeiden.

Doch Platzangst oder die Angst vor neuen Situationen, Angst vor Menschen, können sehr beeinträchtigend sein.

Diese Ängste sind auch unterschiedlich in der Art und Stärke ihrer Ausprägung. Die Symptome verstärken natürlich wiederum die Ängste. Ein Teufelskreis beginnt, denn nun entsteht auch die Angst vor der Angst und jede angstvolle Situation sorgt dafür, dass die Gegenstände oder Situationen, welche die Angst auslösen, weiter vermieden werden. So ist es sicher, dass mehr Angst entsteht. Ganz häufig erlebt derjenige hierdurch einen Rückzug aus dem sozialen Geschehen – lass es nicht so weit kommen!

 

 

Es gibt grob drei Formen der Phobien:

Agoraphobie

Dies sind Ängste, die auf öffentlichen Plätzen entstehen oder in großen Menschenmengen. Der Betroffene hat Angst, aus dieser Situation nicht flüchten zu können.

Sozialphobie

Dies sind Phobien vor ganz speziellen Situationen, zum Beispiel im Mittelpunkt zu stehen.

Spezifische Phobie

Hier hat der Betroffene Angst vor bestimmten Objekten, wie zum Beispiel vor Spritzen oder vor bestimmten Tieren. Auch eine Angst, zu erröten oder zu erbrechen, kann hier eine Rolle spielen.

Es gibt noch sehr viele Unterkategorien von Ängsten, Ausprägungen und Formen. Doch unterscheiden sie sich alle in einem Punkt im Grunde gar nicht: In der Symptomatik.

Fast alle Ängste und Angststörungen weisen die gleichen Zeichen und Symptome auf. Es ist unwichtig, welches Thema die Angst beinhaltet. Ob es eine undefinierte Angst ist oder die Angst vor Spinnen.

So ist auch die Behandlung, die Lösungen, die Strategien, um mit den Ängsten umgehen zu lernen, ähnlich. So ist auch die Behandlung, die Lösungen, die Strategien, um mit den Ängsten umgehen zu lernen, ähnlich.

 

 

1.4 Die wichtigsten Symptome und Signale erkennen

„Ich wachte nachts auf und bin erst panisch in der Wohnung auf und ab gegangen, ich war schweißnass. Ich wusste erst überhaupt nicht, warum ich aufgewacht bin und was los ist. Es ging mir schlechter und schlechter, ich hatte Herzrasen und meine ganze linke Seite tat weh. Es war so schrecklich, dass ich gar nicht mehr den Notarzt anrufen konnte, sondern blind vor Panik losgelaufen bin, ins Krankenhaus. Das Ganze ist noch dreimal passiert. Mittlerweile habe ich Angst, dass ich schwer krank sein könnte und bei jedem Stress denke ich: Jetzt ist es gleich wieder da. Danach bin ich jedes Mal so erschöpft als hätte ich einen Marathon gelaufen.“

Diese Geschichte, typisch für den Verlauf von Panikattacken, erzählte mir ein Klient. Es ging ihm so schlecht und er hatte solche Sorge, dass er sein Testament beim Notar machte, da er glaubte, bald sterben zu müssen.

Warum kommen Panikattacken auch nachts

Du fragst dich jetzt vielleicht genau wie mein Klient: „Warum denn nachts, da bin ich doch gar nicht gestresst?“ Oder vielleicht ist dir eine Panikattacke schon in anderen Ruhephasen in den Nacken gesprungen. Es ist so, dass der Stress ja trotzdem im Körper vorhanden ist. Mein Klient wurde auch nachts noch im Krankenhaus untersucht, um einen Herzinfarkt auszuschließen. Er konnte nicht glauben, dass er „einfach so“ wieder nach Hause gehen sollte.

Wir denken unablässig, auch wenn wir es uns gemütlich haben oder schlafen – das Gehirn ist sehr aktiv. Wir sind meistens nicht sehr bewusst und nutzen unser Gehirn gar nicht aktiv. Denk nur einmal daran, wie oft du vielleicht schon einen gewohnten Weg gegangen bist, obwohl du diesmal auf der Strecke noch abbiegen wolltest.

Es gibt sogar Menschen, die ihren neuen Liebespartner mit dem Namen des Vorgängers ansprechen, aus Gewohnheit, nicht aus Bosheit. Das, was wir immer denken, was wir „immer so machen“, die ganzen negativen Gedanken, die permanent aus dem Unterbewusstsein auftauchen, die sorgen dafür, dass das Denken und auch das Fühlen sich verselbständigen. Und gerade, wenn ich NICHT arbeite, nicht beschäftigt bin, wenn ich nicht am Ruder sitze, dann verselbständigt sich das Denken. Und dann macht es das, was du meistens machst! Du siehst schon – es ist gleichzeitig alles ein Hinweis auf deine Lebens- bzw. Denkweise.

Typische, häufigste Symptome

Das Thema Gehirn und denken wurde ja schon in dem vorigen Kapitel vorgestellt – es ist essenziell!

Die Symptome sind, egal um welche Art von Angst oder Panikattacke es sich handelt, immer ähnlich. Bei dem Punkt Panikattacken hatte ich sie schon aufgegriffen. Die häufigsten sind:

 

Schwindel

Herzrasen

Todesangst

Zittern

Kribbeln in der Muskulatur

Schwindel durch Atemnot

Verkrampfung der Bronchien

Druck auf der Brust

Übelkeit

 

Ich hatte schon im ersten Kapitel berichtet, dass Angst dazu dient, uns in Alarmbereitschaft zu versetzen – uns zu warnen und uns fluchtbereit zu machen oder bereit zum Kampf. Daher sind die Symptome die von der Ausschüttung der Stresshormone (Adrenalin, Noradrenalin, Cortisol, Cortison) herrühren, alle darauf ausgerichtet, dass wir flüchten können. Sogar die Übelkeit erklärt sich hierdurch. Denn wer flüchtet, sollte nicht essen. Es gibt nur ein Ziel: Adäquat reagieren, kämpfen oder wegrennen.

Unser Gehirn reagiert in Gefahrensituationen also blitzschnell. Die Angst sorgt dafür, dass das limbische System reagiert. Dieses ist für unsere Gefühle zuständig. Im limbischen System unseres Gehirns gibt es die Amygdala und den Hypocampus. Diese beiden melden an den Hypothalamus: Gefahr im Verzug. Dieser wiederum löst dann die körperlichen Reaktionen aus, die ich oben beschrieben habe und die du wahrscheinlich schon schmerzlich kennengelernt hast. Entweder selbst oder bei jemandem, der dir am Herzen liegt.

Diese Panikattacken werden wahrscheinlich nicht einfach so von alleine wieder verschwinden. Wichtig ist, möglichst schnell etwas dagegen zu unternehmen, denn sonst wird deine Angst, dass dies nochmals geschieht, immer stärker. Angst und Panikattacken sind der reinste Stress für deinen Körper und Stress ist immer ein schlechter Faktor für dein Immunsystem.

Denn daraus resultieren eventuell eine ganze Menge weitere Symptome, die du vielleicht gar nicht deinem Stress oder deiner Angst zugeordnet hättest, zum Beispiel:

Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Schlafprobleme, Nervosität, Konzentrationsprobleme und so weiter. Sogar ein Tinnitus ist möglich. Die Wahrscheinlichkeit, dass man eine Panikattacke hat, ist hoch. Laut einer Befragung von Hausärzten sind gut 80-90 % der Probleme ihrer Patienten stressbedingt. Das ist eine verdammt hohe Rate, wenn man bedenkt, dass Stress etwas ist, was wir uns selbst antun oder mit uns machen lassen!

Hast du bislang zu denen gehört, die schnell dabei waren, ein Mittelchen für besseren Schlaf einzunehmen oder etwas gegen die Magenschmerzen?

Spätestens jetzt sollte klar sein, dass damit keine Heilung möglich ist – denn der AUSLÖSER ist ja das, was dich krank oder unwohl sein lässt. Es ist wichtig, hier zu intervenieren: Zum Beispiel das Leben ändern, die Umstände des Lebens ändern, den Job ändern, mit dem Partner sprechen, für mehr Entspannung sorgen. Wenn die Dinge gerade jedoch nicht zu ändern sind, sollte man die innere Haltung verändern, damit man zu mehr Zufriedenheit findet.

Es gibt unzählige Entspannungstechniken. Es ist bewiesen, wie gut Meditation oder Autogenes Training bei Stress helfen können.

 

„Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“ 

(Reinhold Niebuhr, amerikanischer Theologe, Philosoph und Politikwissenschaftler)

 

1.5 Wann und welchen Arzt du aufsuchen solltest

„Es dauert oft Jahre, bis die Betroffenen professionelle Hilfe aufsuchen.“ sagt AOK-Expertin Roick.7

Dies spiegelt meine Erfahrung mit Klienten insofern wider, als dass wir Menschen dazu neigen, nicht auf unsere Intuition oder unser Bauchgefühl zu hören, das uns schon lange vor einer Attacke deutlich sagt: „Junge, da stimmt was nicht!“

Wir ignorieren meist sehr lange ein Unwohlsein. Das Gefühl, dass wir gegen uns arbeiten. Dass uns das, was wir da gerade machen oder wie wir es machen, nicht gesund ist. Dass wir kürzertreten sollten oder uns unterstützen lassen sollten. Tu das bitte nicht, sorge für dich!

Bezeichnend dafür ist die Antwort auf die Frage: „Wie geht es dir?“ und die meisten von uns kennen den typischen Spruch, der folgt: „Muss ja.“ Ehrlichgesagt regt mich das auf – dieser Spruch macht uns zum Opfer.

Doch das sind wir nicht! Das ist lediglich ein Glaubenssatz. Es muss überhaupt nichts!

Es zeigt auch, dass wir zu lange warten, bis wir ins Handeln, in die Umsetzung von unserem Wissen kommen. Ob du nun einen Arzt aufsuchst oder dich selbst an die Arbeit machst. Wir glauben häufig, dass es schon wird.

„Das legt sich schon …“ – diese diffuse Hoffnung führt aber zu nichts bzw. sorgt dafür, dass uns die nächste Attacke noch heftiger erwischt. Die Ursache möchte erkannt werden und der Körper gibt uns deutliche Zeichen.

Vieles, was Panikattacken auslöst, hängt mit unserer Art zu Denken zusammen. Das hast du in den vorigen Kapiteln schon gelernt. Wie wir mit uns umgehen, wie wir uns behandeln, das kommt auch noch dazu: Die Ernährung, unsere Süchte und unsere Gewohnheiten.

 

 

Kapitel 2:

Die klassischen Therapien, Medikamente & Methoden

 

Als Pädagogin und systemischer Coach verschreibe ich natürlich keine Medikamente und ich biete auch keine Therapien an – ich begleite und unterstütze Menschen mit bewährten Werkzeugen und Methoden aus Pädagogik und Wissenschaft, aus dem NLP und der positiven Psychologie.

Die Medikamente, die zur Behandlung von Angstzuständen und Panikattacken dienen, sind nicht immer notwendig, wie auch eine Studie von Stiftung Warentest aus 20208 erläutert.

Die Studie gibt zudem einen schönen Überblick über 349 bewertete Medikamente bei Angst- und Zwangsstörungen und ihre Wirkungen, von denen ich dir hier einige vorstellen möchte.

Menschen mit Angsterkrankungen, heißt es in dem Test auch, wird sehr gut geholfen durch stärkende Gespräche, Psychotherapie und herzliche Anteilnahme.

Du bekommst in diesem Kapitel einen Überblick über die wichtigsten herkömmlichen Medikamente und Methoden.

Meine Erfahrung ist, dass die Arbeit an sich selbst und mit sich selbst einer der wichtigsten Punkte für eine langfristige Veränderung ist. Eine solche Veränderung benötigt natürlich ein wenig Zeit – daher ist es unerlässlich, hier geduldig mit sich selbst zu sein und nicht noch mehr Druck zu erzeugen.

Auch wenn ich nicht unbedingt Befürworter von Medikamenten bin – sie einfach abzusetzen ist nicht sinnvoll, vor allem, wenn du sie schon länger nimmst.

Ich würde das immer nur in Begleitung und Rücksprache mit dem jeweiligen Arzt machen und auch erst, wenn ich in mir genügend Sicherheit angelegt habe.

 

2.1 Einsatz von Medikamenten

 

Benzodiazepine

Dies sind starke Mittel zur Beruhigung wie Clobazam, Clonazepam, Diazepam, Dikaliumclorazepat, Medazepam und Prazepam (auch Ativan oder Xanax oder Klonopin), Tavor (Lorazepam). 9

Diese wurden als einschränkend geeignet bezeichnet. Denn sie setzen sofort ein, halten sehr lang, doch die Wirkweise beeinträchtigt im Alltag sehr und gerade ältere Menschen laufen Gefahr, zu verunfallen. Koordinationsstörungen, Müdigkeit, Vergesslichkeit gehören zu den Nebenwirkungen, zudem sind sie durch die Abhängigkeit nicht für den Langzeitgebrauch, sie wirken dann auch nicht mehr. Also höchstens für 2 Wochen, meist nur bei akuten Anfällen.

 

Selektive Serotonin – Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI)

Hier sind beispielsweise Citalopram, Escitalopram, Paroxetin, Sertralin zu nennen. Sie machen nicht direkt süchtig und werden daher auch länger verschrieben. Auch wenn die körperliche Abhängigkeit nicht gegeben ist: Die psychische Abhängigkeit ist dadurch besonders gegeben, dass man sich ohne diese Medikamente nicht mehr sicher fühlt.

Trizyklische Antidepressiva

Diese gibt man auch bei Depressionen, z.B. Clomipramin und Doxepin. Das letztere wird von Stiftung Warentest mit Einschränkung bewertet, „weil es deutlich dämpfend wirkt und eine Reihe unerwünschter Wirkungen mit sich bringen kann. Doxepin ist nur angebracht, wenn die Angststörung mit verstärkter Unruhe und Schlaflosigkeit einhergeht.“

 

Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI)

Mittel, die als geeignet gegen Angststörungen bezeichnet werden:

Citalopram, Clomipramin, Duloxetin, Escitalopram, Paroxetin, Sertralin, Venlafaxin. Der Unterschied bei den Mitteln ist, dass sie unterschiedliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten haben. Sie wirken ähnlich wie die SSRI.

---ENDE DER LESEPROBE---