Vagus Nerv aktivieren für mehr inneren Ausgleich und Stressabbau im Alltag - Michelle Amecke - E-Book

Vagus Nerv aktivieren für mehr inneren Ausgleich und Stressabbau im Alltag E-Book

Michelle Amecke

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Beschreibung

Vagusnerv aktivieren für mehr inneren Ausgleich und Stressabbau im Alltag. Großer Praxisteil autogenes Training. Mit vielen Übungen für den Alltag und Anleitungen für Meditation, Klopfen, Yoga, Atemübungen die Selbstheilungskräfte aktivieren. Innerer Ausgleich und Stressabbau für mehr Wohlbefinden. Hast du schon vom Vagusnerv gehört? Dieser „Ruhe- oder Erholungsnerv“ steuert Funktionen im Körper, die ihn dabei unterstützen, zu regenerieren. Er lässt sich durch Übungen aktivieren. Möchtest Du innere Anspannungen loslassen können lernen, besser Stress umzugehen? Hier lernst du, mit Einfachen Übungen für den Alltag und vielen Methoden wie dem Autogenen Training mehr für dich zu tun. Mit Hilfe der Aktivierung des Vagus lernst du, Stress loszulassen und endlich entspannter dein Leben zu genießen. Du lernst alles über die Theorie dieses „Wunder-Nervs“ und über die Anteile des vegetativen Nervensystems kennen. Du bekommst einen Überblick über das alte parasympathische System, den Sympathikus und das neue parasympathische System. Du lernst hier das Wichtigste über Entwicklung, Funktion und Anatomie. Willst du wissen, wie du den Nerv allein mit einfachen Übungen aktivieren kannst? Im zweiten Teil des Buches bekommst du umfassende praktische Methoden an die Hand, die sich alle leicht zu Hause umsetzen lassen. Du kannst damit aktiv die Balance deines vegetativen Nervensystems aktiv fördern. Autogenes Training und Meditation interessieren dich, aber du hattest bislang einfach keine Zeit? Jetzt hast du die Möglichkeit, selbst zu Hause zu üben, ohne die Zeiten für lästige Wege zu einem Kurs aufbringen zu müssen. Die Haltungen und Methoden sind genau erklärt und lassen sich mit ein wenig Übung gut zu Hause durchführen. Du wolltest schon längst mehr für dein Immunsystem tun? Jetzt hast du die Möglichkeit, mit Hilfe der Stimulation des Vagus, gleichzeitig deine Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Du kommst zu mehr innerem Gleichgewicht und einem glücklicheren, entspannten Leben? Erlebe mit diesem Praxisbuch Sie in diesem Buch über den Vagus Nerv: Wie genau dein komplexes Nervensystem funktioniert. Was der beliebte Selbstheilungsnerv Vagus alles kann. Neue Wege, wie du den Vagus Nerv schneller aktivieren kannst. Du bekommst viele Vagus-Nerv-Übungen, mit denen du sofort starten kannst, um den Selbstheilungsnerv zu trainieren. Umfassender Praxisteil zum Autogenen Training und Klopfen.

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Diplom-Pädagogin Michelle Amecke

Vagusnerv aktivierenfür mehr inneren Ausgleich und Stressabbau im Alltag.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wichtiger Hinweis der Autorin:

Die Informationen, Tipps, Ratschläge und Adressen in diesemBuch sind sorgfältig recherchiert und geprüft worden und entstammen auch der Erfahrung aus der pädagogischen Praxis. Doch die Angaben sind alle ohne Gewähr. Die Autorin kann für Schäden oder mögliche Nachteile, die aus dem Befolgen von Ratschlägen oder praktischen Hinweisen entstehen könnten, keine Haftung übernehmen. Alle Hinweise, Hilfestellungen und praktischen Anwendungen sollen sowohl einen (Fach-)Arztbesuch als auch eine Diagnose oder Untersuchung nicht ersetzen, sondern eine Information als Ergänzung darstellen. Für die Anwendung der Empfehlungen wird keine Haftung übernommen.

 

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„Was ohne Ruhepausen geschieht, ist nicht von Dauer.“Ovid

 

 

 

 

 

 

Vorwort

Du hast hier einen Ratgeber vor dir, der dir nicht nur theoretische Kenntnisse der biologischen Vorgänge geben will, sondern vor allem auch praktische Übungen an die Hand gibt, die du in deinem Alltag umsetzen kannst. Durch meine eigene Erfahrung weiß ich, dass wir Inspirationen brauchen, um in die Veränderung zu kommen. Vieles an unserem Körper fällt uns nicht mehr auf, da wir so sehr daran gewöhnt sind, zu funktionieren.

 

Vor vielen, vielen Jahren litt ich an extremen Schlafstörungen. Zunächst dachte ich mir nichts dabei, dann wurde es zur Gewohnheit, dass ich nachts mehrere hundert Meter in der Wohnung zurücklegte. Später kam noch ein hübsches Zucken des linken Augenlides dazu und es wurde alles richtig lästig. Ich ging nach einigen Monaten verzweifelt zum Arzt und mir wurde klar: Ich bin überfordert. Zu viel Arbeit, zu viel Stress, zu viele ungelöste Probleme. Und weißt du, was das größte Problem ist, wenn du Probleme hast und gleichzeitig gestresst bist? Du kannst sie kaum lösen, denn Lösungen kommen im entspannten Zustand, weil hier die Kreativität zu Hause ist. Es ist enorm wichtig, sich selbst entspannen zu können, egal wie die Umstände sind, sonst kann es geschehen, dass wir krank werden – denn der Körper möchte uns warnen. Er sagt uns, dass wir langsamer treten sollen.

 

Menschen sind extremen Stressbelastungen ausgesetzt, auch wenn die „Annehmlichkeiten“ des Lebens scheinbar immer mehr werden und wir Hilfe in Form von Maschinen, künstlicher Intelligenz und so weiter erfahren. Denn auch wenn Vieles einfacher geworden ist: Wir leben in einer Art Dauerbeschallung der Medien, sind extremem Lärm ausgesetzt und müssen meist mehr Entscheidungen pro Tag treffen, als uns guttut. Selbst die Nacht ist nicht das, was sie sein sollte, denn die meisten von uns leben in Städten, in denen es schwierig ist, wirkliche Dunkelheit und Stille im Schlaf zu erleben – und wenn auch die Vorhänge dicht sind, leuchtet hier der Rauchmelder, rauscht dort der Kühlschrank oder stört der Strom oder das WLAN der Nachbarn.

 

Und Zeit – Zeit ist doch das wertvollste Gut, das wir haben, denn davon haben die meisten von uns zu wenig. Wir hetzen von einem Termin zum anderen, haben gefühlt nie genügend Zeit, um die Dinge zu tun, die wir am liebsten tun würden. Ganz besonders, wenn es um Selbstfürsorge geht.

 

Psychosomatik ist ein großes Thema, Verspannungen, Rückenschmerzen inklusive Bandscheibenvorfälle, Migräne oder Kopfschmerzen, Erschöpfungszustände und Schlafstörungen sind nur einige der Themen, die uns belasten.

 

Der Vagus ist fast das größte Nervensystem im Körper – nur die Wirbelsäule kann ihn übertrumpfen. Er hängt mit fast allen Organen also auch mit fast allen Systemen des menschlichen Körpers zusammen. Das macht ihn sehr wichtig für unsere Gesundheit und unser Wohlgefühl. Er ist existentiell, da seine Funktionen unser Leben erhalten.

 

Der Vagusnerv und seine Aktivierung oder Stärkung können ein Schlüssel zu mehr Wohlbefinden in deinem Leben sein. Er sorgt für eine schnellere Wiederherstellung der Lebensgeister, hilft, die Batterien wieder aufzuladen, wenn wir total gestresst sind.

 

Selbstverständlich gibt es auch positiven Stress, der uns motiviert und pusht. Vielleicht hast du schon von den beiden Stressarten gehört, die man unterscheidet: Eustress und Disstress. Der Eustress ist der positive Stress, der wichtig ist, um fokussiert Ziele erreichen zu können, doch von diesem soll hier erstmal nicht die Rede sein.

 

Es geht mir hier mehr darum, über den Stress aufzuklären, der sich schleichend im Leben breitmacht; der vor allem, wenn er längere Zeit immer wieder dein System belastet, dafür sorgt, dass du nicht mehr zur Ruhe kommen kannst. Wie überall im Leben gelten hier die zwei Gesetze:

Eine gute Balance zwischen aktiv und passiv ist wichtig für die Gesundheit.

Die Dosis macht das Gift.

Unruhezustände, Nervosität, vielleicht ein Augenzucken oder ein schlechter Schlaf könnten erste Anzeichen sein, dass du mehr für dich sorgen solltest und mehr Ruhe brauchst. Wir sprechen so gern von Lifestyle, wenn wir tolle Autos und 5-Sterne-Urlaub meinen, doch echter Lifestyle, der unseren Körpern guttut, ist das eigentlich nicht.

 

Ich möchte dir in diesem Ratgeber den Vagusnerv vorstellen, der dich unterstützen kann, das sympathische und das parasympathische Nervensystem in Balance zu bringen und zeige dir, welche Aufgaben er hat und wie du ihn aktivieren kannst. Mit dem Vagusnerv kannst du einen großen Schritt in Richtung deiner Balance machen und sorgst für dich und dein Immunsystem.

 

Ich wünsche dir ganz viel Freude und Inspiration beim Lesen und Üben!

Kapitel 1

Zentrales & peripheres Nervensystem

Was ist der Vagusnerv?

 

Da der Vagusnerv ein äußerst wichtiger Bestandteil des Parasympathikus ist, ist er auch verantwortlich für einen großen Teil der parasympathischen Vorgänge. Hierzu zählt vor allem die Verdauung. Schon die Verästlungen im Rachenbereich sind für das Schlucken wichtig. Ebenso gehören der Würge- und Schluckreflex dazu. Er regt die Speichelbildung und die Bildung der Verdauungssäfte an, die in der Leber gebildet werden. Unter Mitwirkung der Verdauungssäfte werden die aufgenommenen Mahlzeiten aufgespalten und zur Verdauung vorbereitet.

 

Der Vagusnerv verläuft im Bereich des oberen Rückenmarks auf die Oberfläche des Gehirns und geht dann gemeinsam mit dem Beinnerv (Nervus accessorius) sowie dem Zungen-Rachen-Nerv durch eine Öffnung an der Schädelbasis wieder heraus. Von hier aus läuft der Vagusnerv zur Brust und verzweigt sich im ganzen Brustraum, wo er gemeinsam mit der Speiseröhre in die Bauchhöhle gelangt. Mit dem Verlauf im Körper teilt sich der Vagusnerv in immer feinere Verästlungen auf. In der medizinischen Fachsprache nennt man diese Verästlungen auch „Rami“.

 

Diese Abzweigungen sind unter anderem zuständig für die Versorgung des Herzens und der Kehlkopfmuskeln. Weitere, kleine Ästchen im Thorax (Brustraum) versorgen die Luftröhre genauso wie die Bronchien. In der Bauchhöhle aktivieren die Verästlungen des Vagusnervs den Magen-Darm-Trakt, indem die Darmperistaltik angeregt wird und auch Leber und Nieren.

Die feinen Äste am Herzen, die in Verbindung mit dem Hirnnerv stehen, regulieren die Herzaktivität. Aufgrund der parasympathischen Wirkung kann die Herzfrequenz gesteigert oder aber auch abgesenkt werden.

Die „Rami“ an der Luftröhre und den Bronchien sind auch mit verantwortlich für die Atmungssteuerung und den Hustenreflex. Außerdem können die parasympathischen Litzen des Vagusnervs in den Lungen Verengungen an den Bronchien auslösen.

Die Ohrverästlungen versorgen die Ohrinnenmuschel und den Gehörgang. Bei einer Irritation des Gehörgangs wird beispielsweise so der Hustenreiz hervorgerufen.

Abgesehen von seiner unwillkürlichen Funktion zeigt er sich an der beweglichen Steuerung von Kehlkopf, Gaumenhöhle und Speiseröhre mit verantwortlich. Dies geschieht dadurch, dass er Geschmacks- und Berührungsempfindungen aus der Gaumenhöhle, dem Kehlkopf und teilweise vom äußeren Gehörgang überträgt.

Der Vagusnerv zeichnet sich durch folgende Qualitäten aus: unwillkürliche Steuerung, bewusste Wahrnehmung, Geschmacksempfinden, Empfindungsfähigkeit und Beweglichkeit der unbewussten Muskulatur.

 

Zentrales und peripheres Nervensystem

Die peripher gelagerten Nerven, wie beispielsweise in den Armen und Beinen, sind in der Lage, nach Verletzungen sich neu zu entwickeln, sodass Feingefühl und Motorik wieder funktionsfähig sind. Bei Verletzungen am zentralen Nervensystem, beispielsweise am Rückenmark, ist eine Wiederherstellung fast unmöglich.

Unterschiede

Einerseits ist die Peripherie von Rückenmark und Gliedmaßen andersartig. Andererseits ist die Wiederherstellungsmöglichkeit der Zellen verschieden.

Das zentrale Nervensystem besteht aus dem Rückenmark und dem Gehirn. Hieran angegliedert ist das periphere Nervensystem, zu dem die Nervenbahnen der Arme und Beine gezählt werden. Jedoch weisen beide Nervensysteme eindeutige Gegensätze auf. Ein wesentliches Merkmal ist, dass die Nervenzellen im zentralen Nervensystem eine geringere Regenerationsfähigkeit aufweisen als die im peripheren Nervensystem. Sogenannte „Gliazellen“ unterstützen die Nervenzellen, indem sie bestimmte Signale und Reize verarbeiten und auch bei der Entwicklung der Zellen mitwirken.

Dies ist gut am Beispiel von ausgewachsenen Fortsätzen zu erklären: Ohne die Gliazellen können keine funktionstüchtigen Synapsen aufgebaut werden.

Der Grund für die Diskrepanz in den Heilungsprozessen zwischen zentralen und peripheren Nervenverletzungen liegt größtenteils bei den Gliazell

Medizinisch nachgewiesen sind drei Hauptarten von Gliazellen:

Astrozyten gelten als Multifunktionalhelfer,

Oligodendrozyten stellen den Werkstoff her, um Zellen wieder herzustellen und

Microglia sind für das Immunsystem verantwortlich.

 

Astrozyten und Microglia sind im peripheren Nervensystem nicht vorhanden. Die Aufgabenbereiche der Astrozyten und Microglia im peripheren Nervensystem werden von den „Schwannschen Zellen“ ausgeführt.

Welche Folgen hat dies bei verletzten Nervenzellen?

Ist Nervengewebe verletzt, hat dies zur Folge, dass ein Signal aus einem Zellkörper in der Nervenzelle an dem Bestimmungsort, beispielsweise an einem synaptischen Übertragungspunkt, nicht mehr ankommt.

Die systematische Entwicklung der Fortsätze sowie die Erneuerung exakter Kontaktstellen gelingen im peripheren Nervensystem sehr gut (z. B. bei Schnittwunden). Die neu entstehenden Zellen werden durch sogenannte „Fresszellen“ der Immunabwehr unterstützt, indem sie „Reste“ der noch bestehenden Isolierschichten abtragen. Bei diesem Vorgang werden Moleküle frei gegeben, die wiederum die „Schwannschen Zellen“ zur Mithilfe animieren. Wachstumsfaktoren werden aktiviert und die durch die Nervenzellen neu entstehenden Fortsätze bilden sich aus.

Zentrales Nervensystem – Einblick

Erleiden Nervenbahnen im zentralen Nervensystem Verletzungen, heilen diese mitunter nicht so gut ab wie im peripheren Nervensystem. Einerseits interagieren die Immunzellen mit den Gliazellen, jedoch sind die ausgesendeten Signale nicht ausreichend genug und können den Verletzungsprozess sogar intensivieren.

Oligodendrozyten (sie gehören zu den Gliazellen) bilden sich nicht zurück oder geben Wachstumsfaktoren ab, sondern vielmehr bilden sie Stoffe, die die Bildung neu entstehender Fortsätze unterbinden. Unterstützung erhalten sie von den sogenannten Astrozyten, die gleichermaßen blockierende Wirkstoffe abgeben. Diese sonst äußerst dienlichen Astrozyten bilden zudem am Verletzungsort eine Narbe, die für neu entstehende Nervenzellen nicht zu durchbrechen ist.

Leider gelingt im zentralen Nervensystem dann auch die Neuausbildung der Myelinscheiden nicht, da sie durch den Schwund ihrer Hülle nicht „betriebsfähig“ sind.

Das Umfeld macht den Unterschied

Die unterschiedliche Art des Heilprozesses bei Verletzungen des zentralen und peripheren Nervensystems bedingen sich aus dem zellulären Milieu, was bedeutet, dass im peripheren Nervensystem „Fresszellen“ und „Schwannsche Zellen“ Unterstützung geben. Im zentralen Nervensystem hingegen arbeiten die „Astrozyten und Oligodendrozyten“ gegen das System.

Gründe

Betrachtet man nun die ungünstige Lage im zentralen Nervensystem genauer, lässt sich aber ein Sinn erkennen. Nach völliger Ausreifung des zentralen Nervensystems arbeitet dies völlig strukturiert. Gemeint ist, dass die Menschen ihre motorischen Bewegungsarten noch verfeinern können – besonders bei sportlichen Übungen die Arme und Beine exakter zu bewegen – diese Lernprozesse laufen im Gehirn ab. Im Gegensatz dazu bleiben die sehr lang gestreckten Nervenzellenfortsätze, die vom Gehirn bis zu den Gliedmaßen und auch zum Verdauungssystem gehen, unveränderlich.

Diese Behinderung der Entstehung neu gegliederter Nervenzellfortsätze unterliegt einem Schutzmechanismus, der verhindert, dass sich ursprünglich angelegte Nervenbahnen neue, andere „Zielorte“ suchen.

Wie arbeitet das Nervensystem?

Das menschliche Nervensystem integriert alle Nervenzellen des Körpers. Der Körper kann somit im ständigen Austausch mit seiner Umwelt leben und gleichzeitig unterschiedliche Vorgänge im Körperinneren regulieren. Die Nerven nehmen Außenreize auf, setzen sie um und dadurch werden Auswirkungen auf Muskeln (Bewegungen) oder Schmerzempfindungen wirksam. Beispielsweise wird eine Person, die sich die Finger verbrennt, diese reflexhaft zurückziehen und die Nervenzellen übermitteln im gleichen Augenblick ein Schmerzsignal an das Gehirn. Genauso werden Stoffwechselvorgänge durch das Nervensystem geregelt.

Das menschliche Nervensystem besteht aus Milliarden von Nervenzellen, den Neuronen. Das Gehirn besitzt an die 100 Milliarden Nervenzellen. Würde man alle Nervenzellen des Körpers zusammenlegen, hätte man sogar eine Strecke von sage und schreibe 780.000 Kilometern! Also von der Erde zum Mond als auch zurück! Die Nervenzellen setzten sich zusammen aus einem Körper mit Fortsätzen, wobei die kleineren Fortsätze wie kleine Sender funktionieren. Die Zellkörper kommunizieren so untereinander. Das Axon (ein sehr langer Fortsatz), das bis zu einem Meter lang ist, leitet die Signale weiter. Nur so können wir unsere täglichen Aufgaben erledigen.

Aufgrund der Länge der Nervenbahnen wird zwischen dem zentralen und dem peripheren Nervensystem unterschieden. Die Nervenbahnen im zentralen Nervensystem sind zuständig für das Gehirn und das Rückenmark, während alle übrigen Nervenbahnen im Körper dem peripheren Nervensystem zuzuordnen sind.

Es gibt ein willkürliches und ein unwillkürliches Nervensystem. Sämtliche bewussten Bewegungen, die man mit dem eigenen Willen steuern kann, geschehen über das willkürliche Nervensystem. Beispielsweise das Anheben von Armen und Beinen, Laufen, Bücken oder Sprechen.

Vorgänge im Körper, die nicht willentlich ausgeführt werden, unterliegen dem vegetativen Nervensystem. Hierzu gehören die Atmung, der Herzschlag, der Stoffwechsel oder das Augenblinzeln. Das vegetative Nervensystem erhält für diese Abläufe Zeichen aus dem Gehirn und leitet sie an den Körper weiter. Das vegetative Nervensystem ist in der Lage, sehr schnell Körperfunktionen an andere, neue Beanspruchungen anzupassen. Ein einfaches Beispiel: Wenn es im Sommer sehr warm ist, wird durch das vegetative Nervensystem die Hautdurchblutung angehoben, Schweiß entsteht und der Körper kann sich abkühlen.

Beide Nervensysteme erhalten sowohl willkürliche als auch unwillkürliche Teile. Jedoch sind im zentralen Nervensystem diese beiden Teile enorm zusammen verschlungen, währenddessen sie in weiteren Körperregionen größtenteils separat verlaufen.

Es gibt im vegetativen unwillkürlichen Nervensystem folgende Bereiche:

das sympathische System

das parasympathische Nervensystem

das enterische System

 

Im enterischen System geht es um die Eingeweide – dieses System ist unabhängig vom Rest und bestimmt den Darm, die Verdauung. Das Nervengeflecht sitzt hier zwischen der Muskulatur der Darmwand. Auch wenn es unabhängig ist: Parasympathikus und Sympathikus beeinflussen es.

Vegetatives Nervensystem – ein perfektes Zusammenspiel

Der Sympathikus und der Parasympathikus wirken als Antagonisten im Körper:

Der Sympathikus ist zuständig für geistiges und körperliches Agieren. Er ist verantwortlich für den Herzschlag, Erweiterung der Atemwege und er verlangsamt die Darmtätigkeit.

Der Parasympathikus ist für Funktionen des Körpers im Ruhezustand zuständig, indem er die Darmtätigkeit anregt, für die Atmung sorgt, den Stoffwechsel ankurbelt und für Erholungsphasen sorgt. Beide Systeme arbeiten aber auch zusammen, indem sie sich bei einigen Aufgaben ergänzen.

Ganz eigenständig hingegen arbeitet das enterische Nervensystem, da es nahezu vollständig abgekoppelt die Darmbewegungen während der Verdauung regelt.

 

Arbeiten die Nerven Tag und Nacht?

Das über die lebensnotwendigen Funktionen des Körpers wachende vegetative Nervensystem ist 24 Stunden im Einsatz. Es regelt die unwillkürlich verlaufenden und automatischen Vorgänge im Körper wie den Herzschlag, die Atmung und Verdauung. Nahezu alle Informationen von Sympathikus und Parasympathikus durchlaufen das Rückenmark.

Kann der Mensch den Pulsschlag beeinflussen?

Die Anpassung des Herzschlages an neue Situationen, beispielsweise bei einer körperlichen Beanspruchung, wird vom System eigenständig geregelt. Das vegetative Nervensystem ist nur ein Teil des gesamten Nervensystems. Es basiert auf Nervenzellen des peripheren Nervensystems, welche Impulse des zentralen Nervensystems an die Muskulatur des Herzens und an spezielle Drüsen weitergibt. Es steuert auch die Erweiterung der Pupillen bei Dunkelheit sowie die Anregung des Speichels, sobald verlockende Gerüche über die Nase aufgenommen werden. Doch kann ich willentlich den Puls erhöhen oder senken?

Unsere Atmung hat sehr viel mit dem Puls und der Herzfrequenz zu tun. Wenn man den Puls antreiben möchte, funktioniert dies mit körperlicher Anstrengung oder Stress. Andersherum kann man den Puls senken, wenn man sich entspannt oder die Atmung verändert. Dies hat dann mit dem Parasympathikus zu tun – also dem Protagonisten des Nervensystems, der in erster Linie die Körperfunktionen in der Ruhe kontrolliert. Leistungssportler zum Beispiel betreiben Pulskontrolle. Man kann zum Beispiel, indem man einatmet und länger ausatmet, den Puls verändern.

Wie komplettieren sich Sympathikus und Parasympathikus?

Zu dem vegetativen Nervensystem zählen zwei Bereiche: das sympathische und das parasympathische Nervensystem. Sie wirken als Gegenspieler und erhalten so ein ständiges Gleichgewicht im Körper. Die Nervenlitze vom Parasympathikus ziehen sich vom Hirnstamm über die Hirnnerven in das Rückenmark hinein. Die Nervenlitzen des Sympathikus laufen in den Brust- und Lendenbereich in die Rückenmarksnerven heraus. Fast alle Organe sind mit beiden Systemen verbunden.

Aufgrund freigebender und gegenteilig wirkender Neurotransmitter (Überträgerstoffe) agieren beide vegetative Systeme antagonistisch. Der Sympathikus setzt Noradrenalin frei und der Parasympathikus das Acetylcholin. Sie können ebenso hemmende wie auch aktivierende Wirkung haben.

Zuständigkeitsbereich Sympathikus

Wenn der Körper aufgrund hoher Belastung seelischem Stress, anhaltenden und enormen Schmerzen oder zu wenig Flüssigkeit ausgesetzt ist, ist das sympathische Nervensystem alarmiert. Diese Fähigkeit schützt den Körper und er ist in der Lage, sich auf diese neue Situation umzustellen. Der Körper reagiert mit erhöhtem Pulsschlag, beschleunigter Atmung, Erweiterung der Pupillen und erhöhter Blutzufuhr in den Muskeln. Der Sympathikus ist also eine Art Motor, dessen Fasern, wie auch bei dem Parasympathikus, dem Gehirn entspringen. Die Informationen werden über diese Nervenbahnen zu den Organen geleitet.

Im gleichen Zuge wird die Blutzufuhr zu Organen abgeschwächt, die momentan nicht so wichtig sind. Das können beispielsweise die Gedärme sein, die Leber oder die Haut. Jedoch wird wiederum die Schweißproduktion angeregt, sodass die betroffene Person blass wirkt und kalter Schweiß auftritt. Für solche Vorgänge ist immer der Sympathikus verantwortlich – dementsprechend kann er den Energieverbrauch steigern.

Auch die Nebennieren werden durch den Sympathikus angeregt, die dann Adrenalin und Noradrenalin freisetzen, um die „Alarmbereitschaft“ zu intensivieren. In den sehr frühen Entwicklungsphasen der Menschheit diente eben jener Zustand zur Kampfbereitschaft oder verhalf uns zur Flucht. In der heutigen Zeit, in der der tägliche Stresspegel immer mehr zunimmt, ist so ein Zustand mit Nachteilen behaftet: Im Stau stehen oder Belastungen im beruflichen Alltag führen zu einem Bluthochdruck und Erhöhung des Pulses, können uns aber nicht wirklich helfen. Wir werden nicht körperlich bedroht, das Stressempfinden ist aber das gleiche. Die Reaktion ist im Grunde unnötig, die Ausschüttung der Hormone und das Ankurbeln der Körperfunktionen signalisiert uns zwar: Der Zustand tut uns jetzt gerade nicht gut, doch ist er im Grunde unnötig, da wir nicht wirklich bedroht sind.

Wann schaltet sich der Parasympathikus ein?

Der Parasympathikus kümmert sich mehr um die Speicherung und die Generierung der körperlichen Energie bei Erholungsphasen. Er regelt die Herabsetzung der Herzfrequenz, regt die Drüsentätigkeit und Muskeln des Darms an, um so die Verdauungstätigkeit und damit einhergehend die Energiezufuhr für den Körper voranzutreiben. Hier liegt die Kraft in der Ruhe, es wird heruntergefahren. Der Nerv ist aktiv, wenn wir es uns gemütlich machen und bei einer leckeren Tasse Tee auf dem Sofa herumlümmeln, zur Massage gehen oder unser Mittagsschläfchen genießen. Hier finden wir den Beginn der Nerven unten in der Wirbelsäule und im Gehirnstamm. Die Nervenfasern, die dem sakralen Rückenmark entspringen, regeln die Funktionen der folgenden Organe:

 

Herz

Bronchien

Drüsen

Nieren

Magen-Darm

Augen

 

Perfekt ist es, wenn die aktiven und passiven Phasen sich abwechseln. Du fragst dich vielleicht, ob du die Aktivitäten spüren kannst – meist, wenn wir gesund sind, bekommen wir vom Wechsel oder der Aktivität nichts mit, denn wenn wir uns gesund und ausgeglichen fühlen, dann machen sich Organe oder Gliedmaßen und Muskeln in der Regel nicht bemerkbar. Erst wenn unser System überlastet ist und nicht mehr herunterfahren kann, werden wir aufgerüttelt.

 

Wie kann man die Nerven gesund halten?

Aus medizinischer Sicht sind die Entstehungsvorgänge vieler Beeinträchtigungen und Fehlfunktionen im Nervensystem noch unbekannt. Daher sind spezifische Präventionsmaßnahmen nicht ganz einfach. Generell kann man aber den Geist gut trainieren und so Störungen im Nervensystem vorbeugen.

Krankheiten, die das Gehirn betreffen, zu nennen ist hier vorrangig der Schlaganfall, basieren auf Durchblutungsstörungen oder einer herabgesetzten Sauerstoffaufnahme. Verengte oder verhärtete Arterien sind meistens auslösende Ursache hierfür. Eine gesunde und fettreduzierte Ernährung, ausreichende körperliche Betätigung und ein Verzicht auf Suchtmittel helfen den Arterien, elastisch zu bleiben.

Auch ein Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen können Störungen auslösen. Daher sollte immer auf eine ausgewogene Ernährung geachtet werden.

Allgemein bekannt ist, dass ein maßloser Genuss von Alkohol die Nervenzellen des Gehirns beschädigt und somit die Leistungsfähigkeit des Gehirns herabsetzt. Alkohol verbraucht die im Körper gespeicherten Vitamin-B-Depots, was mittelbar auch eine Schädigung des Nervensystems nach sich zieht.

Das vegetative Nervensystem – undenkbar ohne Sympathikus und Parasympathikus

Das Wort „Parasympathikus“ hat seinen Ursprung im Griechischen und „para“ ist gleichzusetzen mit „neben“. Anatomisch ist er anliegend zum Sympathikus. Da das vegetative Nervensystem fast alle lebensnotwendigen Prozesse des Körpers steuert, ist es auf ein störungsfreies Zusammenspiel zwischen Parasympathikus und Sympathikus angewiesen.

 

Der Sympathikus feuert das körperliche System an und sorgt für die Leistungsfähigkeit, derweil der Parasympathikus den Organismus – je nach Situation – wieder drosselt. Muss der Körper „schwer“ arbeiten oder kommt er ist Stresssituationen, ist der Sympathikus aktiv, d. h. er entfacht kennzeichnende Symptomatik wie zunehmendes Schwitzen, Zittern oder Herzrasen.

Eine langfristige Überbeanspruchung des sympathischen Systems stellt ein Risiko für die Gesundheit dar.

Kapitel 2

 

Der Vagusnerv: Ein Nerv mit verkannter Fähigkeit

Zweck und Aufgaben des Vagusnervs

Die Rolle des Vagusnervs ist aufgeteilt, je nach Zuordnung der heraus- oder hinführenden Nervenfasern einzelner Organe zum vegetativen, parasympathischen Nervensystem oder dem motorischen System. Im Zusammenspiel mit dem sympathischen System können auch unterschiedliche Schutzreflexe durch den Vagusnerv ausgelöst werden.

Der Vagusreflex wird als der bedeutendste Reflex erachtet. Der ausgelöste Reiz kann aufgrund eines Schlages auf den Oberbauch oder den Kehlkopf oder durch Stress, Ängste und sehr starke Schmerzen hervorgerufen werden.

Was dann geschieht: Die Adern erweitern sich, sodass ein schlagartiger Blutdruckabfall einsetzt und die Herzfrequenz verlangsamt wird. Es entstehen Schwindel, Blässe und Bewusstseinstrübungen, die bis zu einer Ohnmacht führen können. Im äußersten Fall kann auch der sogenannte „Vagustod“ eintreten.

Normalerweise kommt der Vagusnerv aber, in seiner parasympathischen Funktionalität, seiner Aufgabe nach, die Organe nach gesteigerten Aktivitäten in einen ruhigen Zustand zurückzubringen und Ruhephasen einzuläuten. Vornehmlich während der Nacht und in der Schlafphase. Die bedeutsamsten Organe, welche der Vagusnerv mit seinen Verästelungen beeinflusst, sind das Herz, die Leber und Nieren, die Milz und der Magen sowie der Verdauungstrakt. Darüber hinaus ist er durch seine afferenten Nervenfasern für die bewusste Beweglichkeit im Rachen zuständig, genauso wie für die Überlieferungen der efferenten Reaktion aus demselben Gebiet.

Der Vagusnerv besteht aus vier Hirnnervenkernen und ist der 10. von 18. Hirnnervenkernen eines Menschen. Er kann dafür sorgen, dass eine Bewegung in Gang gesetzt wird, er ist aber auch für das Fühlen und Schmecken des Menschen zuständig. Es kommt immer darauf an, welche Nervenfaserart oder welches Organ als Ziel anvisiert wird. Dieser Nerv hat also unzählige Funktionen.

 

Mund bzw. Rachen

Ohne das Aussetzen der Atmung bzw. des Reflexes funktioniert das Schlucken nicht – beides steuert der Vagus, damit wir nicht ersticken. Hier wird auch dafür gesorgt, dass die Nahrung, die zerkleinert wurde, nicht in die Speiseröhre gelangt. Hier liegen fünf Rachenmuskeln, die auch vom Vagus aktiviert werden.

 

Stimme

Wir brauchen für unsere Atmung und auch für unsere Stimme die oberen Luftwege – sie müssen geöffnet sein. Der Vagus steuert hier und ist vor allem für den oberen sowie den rückläufigen Kehlkopfnerv zuständig.

Heiserkeit oder Atembeschwerden, wenn wir körperlich tätig waren, haben wir alle schon einmal erlebt.

 

Lunge/Atmung

Beide Lungenflügel bzw. die Bronchien müssen hier gesteuert werden. Auch hier werden Informationen an das Gehirn weitergegeben, z. B. welcher Gehalt von Sauerstoff und Kohlendioxid in der Lunge vorhanden ist.

 

Nieren

Blutdruck und damit das Filtern von Schadstoffen aus der Niere sind essentiell für unsere Gesundheit. Stress wird als Signal von den Blutgefäßen über den Vagus weiter zum Gehirn und dann zurück zu den Nieren gefeuert. Die Nieren reagieren mit einem Verringern oder Erhöhen der Wassermenge. Diese wird aus dem Blut gefiltert bzw. aus dem Blutkreislauf und so wird der Blutdruck reguliert. Ein hoher Blutdruck könnte also ein Hinweis auf einen nicht ausbalancierten Vagotonus sein.

 

Galle & Leber

Die Zunge und unser Mundraum senden per Geschmacksknospen Informationen an unser Gehirn, sodass das Nervensystem Informationen über die Aufnahme von bestimmten Fetten und so weiter bekommt. Die Galle ebenso wie die Leber werden informiert, dass hier Flüssigkeit in der Galle und Salze gebildet werden müssen, um Nährstoffe zu transportieren. Ohne diese würde der Dünndarm nicht funktionieren, und dieser wieder ist wichtig für den Transport der Nährstoffe in den Blutkreislauf. Für unsere Zellen lebenswichtig, denn die Mitochondrien brauchen als Kraftwerke die Nährstoffe, die aus dem Blut hierhin transportiert werden. Ein komplexes System.

Die Leber steuert wiederum, wohin das Blut im Körper transportiert wird. Sind wir gestresst, dann werden die Gliedmaßen mehr „befüllt“, denn wir brauchen mehr Muskelaktivität, um fliehen zu können. Verdauung und andere Funktionen, die wir nicht brauchen, werden heruntergefahren. In Ruhephasen ist die Verdauung wieder aktiver und die Giftstoffe werden aus dem Blut gefiltert.

 

Hungergefühle

Hier spricht wieder die Leber: Die Leber sagt dem Gehirn Bescheid, wenn genügend Nährstoffe, Kohlenhydrate, Fette, Eiweiße aufgenommen wurden. Der Vagusnerv regelt den Blutzuckerspiegel, indem er dem Gehirn meldet, dass was noch in der Leber benötigt wird, um den Blutzuckerspiegel zu optimieren. Somit wird auch das Hungergefühl gesteuert. Triglyzeride und Linolsäure werden in erster Linie gemeldet, wichtig für die Leber. Ist der Hunger nicht stillbar und ein Mensch isst einfach weiter, könnte es mit einer Dysfunktion des Vagus zusammenhängen.

 

Bauchspeicheldrüse

Hier geht es nochmals um den Blutzucker als auch die Produktion und Abbau von Enzymen für die Verdauung im Dünndarm. Die Zellen im Dünndarm ebenso wie die Geschmacksknospen auf der Zunge senden Informationen an unser Gehirn. So weiß der Körper, welche Nährstoffzusammensetzung im Essen enthalten ist. Sind es eher Fette oder Proteine? Die Zusammensetzung wird genau analysiert, ebenso wie die Zeit, wann welche Nahrung im Dünndarm ankommt. Diese ganze Analyse setzt dann Signale frei, die dafür sorgen, dass bestimmte Enzyme für die Verdauung hergestellt werden. So funktioniert die Verdauung optimal und die Versorgung der Zellen durch die Nährstoffe in der Nahrung ist gewährleistet.

 

Darmfunktion

Wie schon erklärt: Im Mundraum beginnt die Reise der Nährstoffe durch den Körper, angeregt durch den Vagus, der diese Reise vom Mund bis zur Verdauung regelt oder anstößt.

Jedes Schlucken sorgt für einen Reflex, der Signale zum Gehirn sendet, das dann wiederum eine Kettenreaktion auslöst. Ein komplexes System, das dafür sorgt, dass der Körper mit Magen- und Darmtrakt Nährstoffe und Vitalstoffe aufnehmen kann, um zu überleben.

 

Herz

Der Vagusnerv kann die Herzfrequenz bzw. den Puls verlangsamen. Der Herzschlag lässt das Blut mit den Nährstoffen und dem Sauerstoff durch den Körper reisen. Jeder Herzschlag versorgt den Körper mit lebenswichtigen Nährstoffen. Auch die Entgiftung läuft über die Blutbahn und die Lymphe.

 

Milz

Hier kann der Vagusnerv dafür sorgen, dass entzündliche Prozesse im Körper abgemildert werden. Besonders wichtig bei chronischen Erkrankungen.

 

Gebärmutter

Der Vagusnerv hat einen Einfluss auf die Fruchtbarkeit – er ist mit dem Gebärmutterhals verbunden.

 

Verdauungstrakt

Der Anteil der Magensäure ist wichtig für die Verdauung der Mahlzeiten und die Verwertung von Nährstoffen. Der Vagus beeinflusst die Darmtätigkeit, die wichtig ist, um keinen Reizdarm zu haben oder Verstopfung. Auch der Reflux könnte hier seinen Ursprung haben, da der Vagus die Magensäure und Verdauungssäfte beeinflusst.

 

 

 

Verästlungen des Vagusnervs

Der Vagusnerv versorgt an verschiedenen Stellen den Körper – nicht nur im Kopf- oder Nackenbereich, sondern auch im Brustraum und Bauchraum.

Ramus meningeus

Der Hirnhautast gelangt durch eine Öffnung an der Schädelbasis (Foramen jugulare) zurück in die Schädelhöhle und versorgt die Dura mater mit den durch die Nerven aufgenommenen Reizen.

Ramus auricularis

Der Ohrast zieht durch ein feines Knochenkanälchen und versorgt die empfindliche, innenseitige Haut der Ohrmuschel, des äußeren Gehörgangs und einen Teil des Trommelfells. Diese Verästlung ist dafür zuständig, dass bei Fremdreizen des Gehörgangs vegetative Wirkungen wie Brechreiz oder Hustenanfälle in Erscheinung treten.

Rami pharyngei

Die Rachenäste gehen zu einem Nervengeflecht (Vagus) des Rachenraums (Plexus pharyngeus). Zuständig sind die Rachenäste für die Muskulatur des Rachens und die des Gaumens, gemeint sind der Schluckakt und der Würgereflex.

Ramus esophageus

Der Speiseröhrenast regt die Bewegung der quergestreiften Muskulatur der Speiseröhre an.

Nervus laryngeus superior

Der obere Kehlkopfnerv zweigt am Ganglion inferius ab und erreicht den Kehlkopf. Sein äußerer Zweig kümmert sich um den inneren Kehlkopfmuskel; der innere Zweig versorgt die Schleimhaut des Kehlkopfes. Er leitet die empfindlichen Informationen für das reflexartige Schließen des Kehlkopfes bei Berührung mit Flüssigkeit weiter und ist zuständig für den reflexartigen Husten.

 

Rami cardiaci

Die Herzäste sind verantwortlich für die parasympathische Wirkung des Herzens. Sie übermitteln die Senkung der Herzfrequenz. Hingegen hat der Vagusnerv keine Auswirkung auf die Kontraktionsphase des Herzens, da er nur die Überleitung der Erregung vom Vorhof zur Kammer bremst, aber nicht die Herzmuskulatur anregt. Lediglich der Sympathikus treibt die Herzmuskulatur an.

Nervus laryngeus recurrens

Der rückläufige Kehlkopfnerv oder Stimmnerv sorgt sich um die Kehlkopfmuskeln und um die Luft- und Speiseröhre.

 

Kleinere Brustäste

Die Luftröhren- und die Bronchialäste formen an der Lungenwurzel gemeinsam mit den sympathischen Nervenfasern den „Plexus pulmonalis“, ein Lungengeflecht. Die empfindlichen Fasern des Vagusnervs haben für die Atmung und den Hustenreflex eine hohe Wichtigkeit, denn die parasympathischen Nervenfasern können eine Einengung der Bronchien auslösen.

---ENDE DER LESEPROBE---