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Fünf heiter-romantische Erzählungen von Wolf G. Rahn Der Umfang dieses Buchs entspricht 72 Taschenbuchseiten. - Für die Beule an ihrem neuen Auto kommen gleich zwei Männer in Frage. Reinhold sieht das locker und beginnt mit Sigrid einen Flirt. Erwin hat dagegen nur einen Berg Probleme zu bieten. - Um mit ihrem neuen Freund auch einmal ein paar ungestörte Stunden verbringen zu können, sucht Cordula einen gelegentlichen Babysitter für die kleine Melanie, wodurch sie allerdings einige Überraschungen erlebt… - Dennis erwartet den Besuch der aufregenden Silvia. Aber wohin mit dem fremden Baby, das er plötzlich vor seiner Tür findet? Er versucht es mit Lügen, doch die gehen gründlich daneben… - Mehrere Schicksalsschläge treiben Claudia zu einer Verzweiflungstat, die ein kleines Mädchen ahnungslos verhindert. Trotzdem sieht Claudia in ihrem Leben keinen Sinn mehr, sucht diesmal aber einen anderen Ausweg… - Margit arbeitet als Aushilfsbedienung und lernt einen Traumtyp kennen, der sich aber leider nicht für sie interessiert. Da muss sie schon tief in die Trickkiste greifen, um auf sich aufmerksam zu machen – auch wenn es noch so weh tut… Fünf neue heiter-romantische Erzählungen von Wolf G. Rahn
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Seitenzahl: 75
Fünf heiter-romantische Erzählungen
von Wolf G. Rahn
Der Umfang dieses Buchs entspricht 72 Taschenbuchseiten.
- Für die Beule an ihrem neuen Auto kommen gleich zwei Männer in Frage. Reinhold sieht das locker und beginnt mit Sigrid einen Flirt. Erwin hat dagegen nur einen Berg Probleme zu bieten.
- Um mit ihrem neuen Freund auch einmal ein paar ungestörte Stunden verbringen zu können, sucht Cordula einen gelegentlichen Babysitter für die kleine Melanie, wodurch sie allerdings einige Überraschungen erlebt…
- Dennis erwartet den Besuch der aufregenden Silvia. Aber wohin mit dem fremden Baby, das er plötzlich vor seiner Tür findet? Er versucht es mit Lügen, doch die gehen gründlich daneben…
- Mehrere Schicksalsschläge treiben Claudia zu einer Verzweiflungstat, die ein kleines Mädchen ahnungslos verhindert. Trotzdem sieht Claudia in ihrem Leben keinen Sinn mehr, sucht diesmal aber einen anderen Ausweg…
- Margit arbeitet als Aushilfsbedienung und lernt einen Traumtyp kennen, der sich aber leider nicht für sie interessiert. Da muss sie schon tief in die Trickkiste greifen, um auf sich aufmerksam zu machen – auch wenn es noch so weh tut…
Fünf neue heiter-romantische Erzählungen von Wolf G. Rahn
Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker
© Roman by Author/ Titelbild: Nach Motiven von Pixabay mit Steve Mayer, 2018
© dieser Ausgabe 2018 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.
Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.
www.AlfredBekker.de
Sigrids Lippen zitterten vor Empörung. Drei Wochen war ihr Auto erst alt, auf vieles hatte sie verzichtet, um es sich endlich kaufen zu können und nun wurde der linke, hintere Kotflügel durch eine hässliche Beule verunstaltet.
Der Schuldige, der den Schaden vermutlich beim Ausparken verursacht hatte, war einfach fortgefahren, ohne ihr wenigstens Name und Adresse zu hinterlassen. Was gab es nur für gemeine Menschen!
Sie dachte angestrengt nach. Stand nicht der Protzschlitten von Reinhold Arndt aus der Entwicklungsabteilung neben ihrem Kleinwagen? Jetzt war er fort. Na, den Burschen wollte sie sich kaufen.
Ihre Freundin Mona riet ihr zu einer Anzeige, als sie von der Fahrerflucht erfuhr, aber Sigrid hoffte, sich mit dem Mann zu einigen, ohne die Polizei einschalten zu müssen.
So rief sie ihn am folgenden Tag vom Büro aus an und erklärte ihm den Sachverhalt. „Das Auto war so gut wie neu“, betonte sie.
„Na, hören Sie mal!“, trumpfte der Beschuldigte auf. „Ich bin schon Rallyes gefahren. Solche Sachen passieren mir nicht.“
„Der Firmenparkplatz ist keine Rennpiste“, hielt Sigrid aufgebracht dagegen. „Vielleicht haben Sie es wirklich nicht gemerkt. Auf jeden Fall muss Ihr Fahrzeug auch ein paar Kratzer abbekommen haben.“
Reinhold Arndt erklärte sich zu einer gemeinsamen Besichtigung während der Mittagspause bereit und ein paar Stunden später standen sie vor einem blitzenden Sportcoupé.
„Das ist doch nicht Ihr Wagen“, zürnte Sigrid. Die überhebliche Gelassenheit des Mannes, dessen granitgraue Augen sie fast belustigt musterten, ärgerte sie.
„Ach, Sie meinen die Limousine. Die habe ich ganz günstig verkauft. Unser Vertreter für den süddeutschen Raum wollte sie unbedingt haben. Zu dumm! Er ist schon wieder nach Regensburg unterwegs.“
„Und wer bezahlt mir jetzt die Reparatur?“
„Ich jedenfalls nicht.“ Der Entwicklungsingenieur grinste sie an. „Da müssen Sie sich schon einen Dümmeren suchen.“
„Den soll die Polizei finden“, konterte Sigrid und wandte sich ab. Tränen stiegen ihr in die Augen. Das brauchte der eingebildete Kerl nicht zu sehen.
Reinhold Arndt fasste sie bei der Schulter. „Nun lassen Sie doch den Kopf nicht hängen“, sagte er überraschend verständnisvoll. „Irgendwie finden wir schon eine Lösung. Dazu brauchen wir doch keine Polizei. Ich schlage vor, wir besprechen alles bei einem guten Essen. Einverstanden?“
Das hörte sich nicht mehr so an, als wäre er von seiner Unschuld restlos überzeugt. Sigrid willigte ein. Hauptsache, ihr wurde der Schaden ersetzt.
Tatsächlich verblüffte Reinhold Arndt sie am Abend mit der Bereitschaft, ihr die Reparaturkosten zu ersetzen. „Ich bin zwar absolut sicher, nicht der Übeltäter gewesen zu sein, Frau Wessel, doch Ihre Freundschaft ist mir mehr wert als die paar Euro.“ Er schenkte Sigrid einen Blick, der sie ganz eigenartig durchrieselte. Als er ihr das Weinglas entgegen hob und mit der Linken nach ihrer freien Hand griff, wusste sie, er wollte mehr als nur ihre Freundschaft.
„Du, der meint es ernst“, war Mona am nächsten Tag sicher. „Es wird gemunkelt, dass Reinhold Arndt seine wilden Junggesellenjahre satt hat und auf der Suche nach einer dauerhaften Verbindung ist. Da hast du in den Glückstopf gegriffen. Weißt du, was der verdient?“
Die Freundin nannte keine Zahlen. Das war ihr als Angestellte in der Lohnbuchhaltung streng verboten. Doch ihre Andeutungen waren aufschlussreich genug.
„Quatsch!“, protestierte Sigrid heftig. „Er hat nicht einmal versucht, mich zu küssen.“
„Das kommt noch“, war Mona überzeugt. „Dieser Mann weiß genau, was er will.“
Ob sich die Freundin täuschte, ließ sich vorläufig nicht feststellen, denn Reinhold Arndt wurde von der Firma für ein paar Tage nach Belgien geschickt. Das kam Sigrid durchaus gelegen. Ihr ging das alles ein bisschen zu rasch. Schließlich hatte sie diesen Mann noch bis vor kurzem nicht sonderlich geschätzt. Was sie jetzt für ihn empfand, musste sie erst noch herausfinden.
Diese Frage beschäftigte sie besonders dann, wenn sie auf dem Parkplatz an den Auslöser für ihre überraschende Bekanntschaft dachte. Auch heute überlegte sie, während sie auf ihren Wagen zusteuerte, ob Reinhold Arndt und sie überhaupt zueinander passten? Setzte er nicht zu hohe Erwartungen in sie? Wie sie von Mona erfahren hatte, war er bisher meistens in Begleitung auffallend attraktiver, nach dem letzten Schick gekleideter Supergirls gesehen worden.
„Frau Wessel?“
Sigrid schnellte herum und sah sich einem Mann gegenüber, den sie nur flüchtig vom Sehen kannte. Er arbeitete noch nicht lange in der Firma. „Ja, bitte?“
„Ich muss Sie um Entschuldigung bitten. Natürlich hätte ich mich längst bei Ihnen melden müssen, aber ich habe erst gestern davon erfahren. Das müssen Sie mir glauben.“ Er blickte sie treuherzig und doch auf beunruhigende Weise verstört an.
„Gerne“, antwortete Sigrid lächelnd. „Sie müssen mir nur verraten, wovon Sie eigentlich reden.“
„Na, von Ihrer Beule, äh, ich meine natürlich die Beule an Ihrem Auto. Ich hatte wirklich keine Ahnung davon, bis ich hörte, dass Sie mich suchen.“
„Sie?“ Sigrid schüttelte ungläubig den Kopf. „Sie wollen den Kotflügel verbogen haben?“
Jetzt lächelte auch er. „Gewollt habe ich es natürlich nicht. Ich war so schrecklich aufgeregt, als ich den Anruf meiner Schwester erhielt. Ich glaube, ich hätte nicht einmal gemerkt, wenn ich mit einem Elefanten kollidiert wäre.“
Der Mann hieß Erwin Haider und war seit ein paar Wochen als Betriebselektriker beschäftigt. Er deutete auf sein Auto, dass mit seinen zahlreichen Spachtelflecken abenteuerlich wirkte. „Ein neues kann ich mir momentan nicht leisten“, erklärte er, als müsste er sich dafür rechtfertigen. „Die Scheidung hat mich eine Stange Geld gekostet.“
„Und deshalb waren Sie so aufgeregt“, zeigte Sigrid Verständnis für seine Situation.
Erwin Haider winkte ab. „Die Trennung von Evelyn berührt mich längst nicht mehr. Aber wenn es um Birgit geht, verstehe ich keinen Spaß. Birgit wurde mir zugesprochen. Ich lasse sie mir nicht wegnehmen. Auch nicht von ihrer Mutter, die das Kind schließlich im Stich gelassen hat.“
Sigrid war es peinlich, dass der Mann seine privaten Probleme vor ihr ausbreitete. Mit der Bemerkung: „Wenn Sie das Sorgerecht haben, wird sich Ihre geschiedene Frau damit abfinden müssen“, glaubte sie, das Thema ausreichend kommentiert zu haben.
Doch der Mann packte sie so impulsiv am Arm, dass es wehtat. „Da kennen Sie Evelyn schlecht“, stieß er hervor. „Sie benutzt Birgit als Waffe gegen mich. Ihre Mutterliebe hat sich schon in früheren Jahren nur sporadisch gezeigt.“ Er ließ Sigrid los und entnahm seiner Brieftasche ein Foto, das ein ungefähr 5jähriges Mädchen zeigte. „Das ist Birgit“, erklärte er mit liebevollem Stolz.
„Sie sieht Ihnen ähnlich“, fand Sigrid.
„Glauben Sie wirklich? Die Kleine hängt natürlich an uns beiden, aber ich hole sie mir zurück. Im Augenblick hat Evelyn sie allerdings auf eine Reise mit ihrem Freund mitgenommen. Dazu besaß sie kein Recht.“
Trotz ihrer festen Absicht, sich nicht in fremde Angelegenheiten einzumischen, konnte sich Sigrid nicht der Frage enthalten: „Sie haben doch tagsüber gar keine Möglichkeit, sich um Ihre Tochter zu kümmern.“
„Das besorgt meine Schwester. Sie ist nach der Scheidung zu mir gezogen. Als sie mich anrief, dass Evelyn sie aufgesucht und das Kind mit der Drohung mitgenommen habe, es für immer bei sich zu behalten, bin ich natürlich sofort zu ihr gefahren, doch sie war bereits abgereist. Aber ich rede die ganze Zeit von meinen Sorgen und vergesse völlig den Schaden, den ich an Ihrem Auto angerichtet habe. Haben Sie Anzeige erstattet?“
Jetzt war Sigrid froh, es nicht getan zu haben. Erwin Haider hatte wahrlich genug Kummer.
„Das Jugendamt wird Ihnen zu Ihrem Recht verhelfen“, sprach sie dem verzweifelten Vater Mut zu, erreichte aber das Gegenteil.
„Das ist ja das Schlimme“, seufzte Erwin Haider. „Käthe, meine Schwester, hat sich über die Hinterlist so aufgeregt, dass sie einen Herzanfall erlitten hat. Mit einem Kind wäre sie momentan überfordert. Wenn ich mich jetzt ans Amt wende, wird diesmal womöglich gegen mich entschieden.“
Diese Befürchtung war sicher nicht unbegründet. Sigrid grübelte, wie sie dem Mann aus der Zwickmühle helfen könnte, ihr kam aber keine rettende Idee.
Sie trennten sich schließlich und als sie später Mona um Rat fragte, widmete diese ihr nur einen ungläubigen Blick. „Was ist mit dir los? Der Typ fährt deinen neuen Wagen fast zu Schrott und du bemitleidest ihn auch noch. Ein Kind gehört zur Mutter. Du sagst doch selbst, dass er für das Mädchen keine Betreuung hat.“
„Der Kindergarten wäre eine Möglichkeit“, überlegte Sigrid laut.
Mona zog sie vor die Auslage einer Boutique. „Na also, damit wäre das Problem gelöst. Wie findest du das korallrote Kleid dort hinten? Es steht dir bestimmt prima.“
„Mir?“ Sigrid wusste nicht, worauf die Freundin hinauswollte.