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Die Konfirmandenzeit ist so etwas wie ein "checkpoint" - ein Punkt, wo überprüft und ausgelotet wird, ob man sich auf den christlichen Glauben einlassen will.
Das Buch beschreibt auf anschauliche und jugendgemäße Weise, worum es im Glauben geht, wie man Christ wird und wie man Christ bleibt. Das Buch berichtet von zwei Jugendlichen, Tommy und Simone, die sich nicht nur ineinander verlieben, sondern auch dem Geheimnis des Glaubens auf die Spur kommen. Für beide wird ihre Konfirmation ein wichtige Station in ihrem Leben.
Geeignet ist "checkpoint" besonders für Jugendliche, die sich auf ihre Konfirmation vorbereiten, aber auch für bereits Konfirmierte, die herausfinden möchten, worum es im Glauben geht.
Außerdem können kirchliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Konfirmandenunterricht erteilen, die Inhalte von "checkpoint" für den Unterricht nutzen und sie den Jugendlichen in Gestalt dieses Buches mitgeben.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Hey!
Du willst es also wissen?
Gratuliere!
Ich selbst hatte mit vierzehn mit dem christlichen Glauben noch nichts am Hut. Mein Konfirmandenunterricht war einfach nur öde. Ich habe ihn durchgezogen, weil meine Eltern es so wollten und meine Kumpels mitmachten. Der Glaube hat mich nicht interessiert. Interessant fand ich nur Elfi. Sie saß zwei Bänke links von mir: Ein traumhaftes Mädchen mit pechschwarzem Haar und extrem verführerischem Lächeln. Wegen ihr bin ich sogar halbwegs regelmäßig in den Gottesdienst gegangen. Wir saßen dann oben auf der Empore, möglichst weit weg vom Geschehen, und haben rumgealbert. Gestört haben uns dort oben nur die geräuschlosen Zeiten während der Gebete und der Predigt, in denen wir unser Kichern und Tuscheln zwanghaft unterdrücken mussten. Und gestört haben uns immer wieder zornige Kirchenvorsteher, die zu uns rauf kamen, wenn wir zu laut waren. Aber sonst waren jene Gottesdienste nicht schlecht - auch wenn es mit Elfi später nichts geworden ist.
"Mit Gott sollst Du Taten tun", war mein Konfirmationsspruch. Ich erfuhr ihn schon am Tag vor der Konfirmation. Und ich setzte ihn, zusammen mit einem Freund, gleich in die Tat um: Wir vertauschten heimlich die für den Festgottesdienst angeschlagenen Liednummern in ihren hölzernen Halterungen. Das war toll! Leider hatte es wohl doch jemand bemerkt, denn am nächsten Morgen steckten sie wieder richtig.
Nee, damals wollte ich`s nicht wissen, wie das mit dem christlichen Glauben und der Konfirmation wirklich ist. Aber heute weiß ich`s und bin froh darüber.
Tommy und Simone
Aber es soll ja auch Konfirmanden geben, die mit 14 Jahren schon etwas bewusster leben als ich damals und die ihre Konfirmation ernst nehmen möchten. Und so jemand bist Du wohl auch. Gratuliere nochmals!
Ich denke da zum Beispiel an Simone. Blond gelockt, mit einigen Sommersprossen und hellen blauen Augen macht sie im Konfirmandenunterricht aktiv mit. Klar, sie ist nicht eine der Lebhaftesten, aber "Schüchtern" kann man sie auch nicht gerade nennen. Sie stellt Fragen. Sie gibt Antworten, wenn der Pastor die Gruppe etwas fragt.
Simone ist eben interessiert. Ihre Eltern gehören zwar nicht zum inneren Kreis der Gemeindemitglieder und kommen nur manchmal zur Kirche. Aber sie haben ihrer Tochter schon vor Jahren eine Kinderbibel geschenkt, ihr daraus vorgelesen und sie ermutigt, zum Kindergottesdienst zu gehen. Simone hat also schon Ahnung von der Bibel und so ... Aber nun, während ihrer Konfirmandenzeit, will sie es genauer wissen. Es stinkt ihr, den Eltern alles nachzuplappern. Sie will den Glauben ihrer Eltern nicht einfach übernehmen. Sie will sich selbst eine Meinung bilden. Und sie spürt, dass die Zeit eines naiven Kinderglaubens jetzt vorbei ist. Es reicht ihr nicht mehr, die Zachäus-Geschichte zu spielen und nette kleine Stories von Jesus zu hören. Sie will herauskriegen, ob der christliche Glaube etwas für sie persönlich ist und für ihr Leben irgendeine konkrete Bedeutung hat. Also will sie`s wissen.
Und dann ist da noch Tommy in ihrer Gruppe. Er heißt eigentlich Thomas, aber alle nennen ihn Tommy, weil er so gerne Tomatenketchup isst. Tommy hat alles andere, als eine "christliche" Vergangenheit. Er ist bei seinem Vater aufgewachsen. Und der hat für Kirche und Religion nichts übrig. "Das sind doch alles Spinner und Heuchler!" sagt sein Vater immer. Und viele Jahre hat Tommy ihm das geglaubt. Zum Konfirmandenunterricht ist Tommy nur gegangen, weil er knallhart kalkuliert hat: Zwei Jahre Unterricht, also etwa achtzig Stunden absitzen ... und das bringt am Ende ca. zwei- bis. dreitausend Mark an Geschenken. Schnell hatte Tommy den "Stundenlohn" errechnet: 25 bis 37 Mark - immerhin sind das so um die 15 bis 18 Euro. Und wo sonst konnte er soviel verdienen?! Also hatte sich Tommy zum Unterricht angemeldet und sogar seinen Vater hat seine Argumentation überzeugt.
Dann allerdings war etwas geschehen. Nicht in den ersten Monaten. Die waren für Tommy einfach nur harte Arbeit. Aber dann, zu Beginn des zweiten Jahres, waren sie auf eine Konfirmandenfreizeit in ein christliches Freizeitheim gefahren. "Missionarisches Zentrum" hieß das auch noch! Furchtbar! Wer wollte sich schon missionieren lassen!
Aber Tommy war überrascht. Es war Spitze dort. Die Räume waren prima, das Essen gut und vor allem die Leute, die dort lebten, waren gut drauf. Es waren junge Leute, nur wenige Jahre älter als er selbst. Und die erzählten dort von ihrem Glauben, machten sogar Andachten in der Kirche und putzten tagsüber Klos oder werkelten im Garten herum. Tommy war überrascht, so bodenständige Jugendliche zu erleben, die auch noch überzeugte Christen waren. Er wurde neugierig. Er begann nachzufragen ... und nun, vor seiner Konfirmation, will er`s wissen.
Simone und Tommy, ihr liegt richtig, wenn Ihr dieses Buch lest! Es ist für Leute wie Euch geschrieben, für Konfis, die wissen wollen, was es mit Glaube und Konfirmation auf sich hat. Ihr könnt es allein lesen - oder auch Eurem Pastor vorschlagen, im Konfirmandenunterricht darüber zu diskutieren. Jedenfalls soll es Euch helfen, zu begreifen, worum es geht. Übrigens: Wenn Ihr inzwischen schon konfirmiert sein solltet, dürft Ihr natürlich trotzdem weiterlesen. Man kann ja auch, wie ich selbst zum Beispiel, noch Jahre nach der Konfirmation entdecken, worum es dabei geht!
Und warum "checkpoint"?
Nun, ein Checkpoint ist ein Punkt, wo etwas gecheckt wird, also überprüft, ausgelotet. Und solch ein Zeitpunkt ist ja auch die Zeit vor der Konfirmation: Ihr checkt ab, ob Ihr mit dem christlichen Glauben was anfangen könnt oder nicht. Und dann entscheidet ihr. Also, kann es nun losgehen? Dann viel Erfolg beim checkpoint.
Der Flughafen ist riesig. Überall Hallen, Gänge, Läden, Schalter, Laufbänder. Irgendwann bin ich trotzdem dort angekommen, wo ich hin will. Aber ich muss erst einmal durch den Zoll. Zuerst das Ticket und die Bordkarte. Da bin ich schon mal durch. Dann der Pass. Mit wachsamem Blick tastet der Beamte mein Gesicht ab. Einen Moment zögert er, bevor er mir den Pass zurückgibt. Meine Haare auf dem Foto sind wesentlich kürzer als jetzt, da ich abgecheckt werde. Aber ich bin durch. Nein, noch nicht. Jetzt kommt der Leibesvisitations- Piepser. Ein väterlicher Typ tastet mich ab. Es piepst. Mir wird mulmig, obwohl ich keinen Revolver in der Tasche habe. Aber als ich das Schlüsselbund vorzeige, lässt mich der Vater- Typ mit einem freundlichen Lächeln durch. "Okay" sagt er. Ich atme auf und nehme das inzwischen mit Röntgengerät durchgecheckte Handgepäck in Empfang.
Es ist geschafft. Ich bin also okay.
Hoffentlich ist es der Flieger auch! Durch die großen Fenster des Warteraumes sehe ich, dass viele Techniker in Arbeitskleidung an Fahrwerk und Flügeln herumfummeln. Das Flugzeug wird also auch abgecheckt. Und ich weiß: So ein Jumbo muss häufiger zum TÜV als mein altes Auto. Und er darf nur los fliegen, wenn er sein "okay" kriegt!
Wir leben also damit, dass immer wieder abgecheckt wird. "Vertrauen ist gut," sagte mein Lehrer immer, "Kontrolle ist besser!" Und er hat recht damit, jedenfalls meistens. Um mich einem Fahrzeug anzuvertrauen, sollte es abgecheckt sein. Abchecken ist unvermeidbar. Geräte werden abgecheckt, Lebensmittel, Ökosysteme ... eben alles. Und jeder.
Ja, jede und jeder erlebt es beinahe täglich, wie er oder sie abgecheckt wird.
Simone schwitzt vor ihrer Mathearbeit. Ihr Wissen wird abgecheckt. Danach geht es ins Freibad. Brrr ... aber es nützt nichts, sie muss ins kalte Wasser, um ihre Kraulzeit auf fünfzig Metern abzuchecken. Zuhause geht es dann weiter: Ihre Mutter checkt, ob sie die Hausaufgaben fertig hat. Und am Samstagabend in der Disco will man ihren Perso sehen: "Du bist erst 14", verdächtigt der Wichtigtuer von Türsteher sie, "Du kommst hier nicht rein!" Abgecheckt und durchgefallen. Ob es diesmal mit dem selbstgemalten Stempel klappt und sie und ihre Freundin den Türsteher doch noch überlisten?
Tommy geht es nicht besser. Beim Fußball sitzt er auf der Reservebank. Er hat im Testspiel keine tolle Figur gemacht. In der Klicke dagegen hat er sich behauptet. Seine coolen Sprüche sind gut angekommen. Er hat seine Rolle wieder einmal behauptet. Aber mit den Mädchen läuft es nicht so gut. Cool sein und Sprüche machen reicht da offenbar nicht aus. Sein erster Schwarm hat auf der Klassenfahrt mit einem von diesen Softies geflirtet und ihn sitzenlassen. Nun fragt er sich, wie er sein muss, damit er bei den Mädchen ankommt.
Abgecheckt und durchgefallen.
Immer wieder abgecheckt
Ob es Dir auch so geht wie Tommy oder Simone?
Mir geht es bis heute so. Überall werde ich abgecheckt. Was ich mache, wird geprüft, wie ich aussehe, wie ich gekleidet bin, was ich sage und wie ich es sage ... und manchmal heißt es: "Abgecheckt und durchgefallen". Und dann fühle ich mich einfach nur mies. Dann frage ich mich, was ich eigentlich wert bin und ob und wie ich den vielen Ansprüchen genügen kann. Ich bin schließlich kein Flugzeug.
Ich bin ein Mensch!
Bei einem Flugzeug ist das klar: Wenn technische Mängel vorliegen, kann und darf es nicht fliegen. Und bei der Flugkontrolle sehe ich das auch noch ein: Wenn jemand kein gültiges Ticket oder gar einen Revolver in der Tasche hat, darf er nicht an Bord.
Aber wie ist das mit mir als Menschen?
Welche Kriterien soll ich da anlegen? Wann habe ich "bestanden", wann bin ich "durchgefallen"?
Schon mit den Schulnoten kriege ich da Probleme. Jeder weiß doch, wie sehr es darauf ankommt, wie die Lehrer gerade drauf sind. Jeder "check" ist von tausenden Bedingungen abhängig: Wie bin ich gerade drauf? Was denken die Lehrer über mich? Kommt das dran, was ich weiß und gelernt habe? Und wenn schon in der Schule, wo es (angeblich) um meine "Leistung" geht, wieviel mehr dann, wenn es um mich selbst als Person geht! Da kann es doch keine festgelegten Kriterien geben, ob ich etwas tauge oder nicht, ob ich durchfalle oder angenommen werde! Oder?
Ich denke, wir alle wissen es: Um meinen Wert zu messen, gibt es keine festen Kriterien. Das geschieht immer mit bestimmten Vorstellungen und Wert-Maßstäben. Und die wechseln auch noch dauernd.
Tommy ist irritiert. Eben hat er noch seinem Vater geglaubt, dass nur "Leistung" etwas zählt. Nun kriegt er Druck von seinem Freund, der ihn als "Streber" bezeichnet, nur weil er mal an zwei Nachmittagen nicht zum Inliner-Treff gekommen ist, da er lernen musste. Und seine Clique verlangt, dass er seine coole Rolle spielt ... aber die Mädchen, die ihm gefallen, macht offenbar gerade das "softe" an. Durchgefallen.