Das Ekel von der Erde - Robert A. Heinlein - E-Book

Das Ekel von der Erde E-Book

Robert A. Heinlein

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Beschreibung

Alltag auf dem Mond

Die fünfzehnjährige Holly arbeitet neben der Schule als Fremdenführerin in Luna City – ein Beruf, der dringend notwendig ist, denn da die Stadt nicht flach ist wie Städte auf der Erde, sondern sich über mehrere Ebenen erstreckt, werden keine Stadtpläne gedruckt. Als das wunderdschöne Erdenmädchen Ariel auftaucht und Hollys Freund Jeff scheinbar den Kopf verdreht, hat sie es satt, freundlich zu der Erdengöre zu sein …

Die Erzählung „Das Ekel von der Erde“ erscheint als exklusives E-Book Only bei Heyne und ist zusammen mit weiteren Stories und Romanen von Robert A. Heinlein auch in dem Sammelband „Die Geschichte der Zukunft“ enthalten. Sie umfasst ca. 35 Buchseiten.

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Seitenzahl: 55

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ROBERT A. HEINLEIN

DAS EKEL VON DER ERDE

ERZÄHLUNG

WILHELM HEYNE VERLAGMÜNCHEN

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Diese Erzählung ist dem Band Robert A. Heinlein: »Die Geschichte der Zukunft« entnommen.
Titel der Originalausgabe: The Menace from Earth Aus dem Amerikanischen von Rosemarie Hundertmarck Copyright © 1957 by Fantasy House, Inc. Copyright © 2015 der deutschsprachigen Ausgabe by Wilhelm Heyne Verlag, München, in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH Neumarkter Str. 28, 81673 München

DAS BUCH

Die fünfzehnjährige Holly arbeitet neben der Schule als Fremdenführerin in Luna City – ein Beruf, der dringend notwendig ist, denn da die Stadt nicht flach ist wie Städte auf der Erde, sondern sich über mehrere Ebenen erstreckt, werden keine Stadtpläne gedruckt. Als das wunderdschöne Erdenmädchen Ariel auftaucht und Hollys Freund Jeff scheinbar den Kopf verdreht, hat sie es satt, freundlich zu der Erdengöre zu sein …

Die Erzählung »Das Ekel von der Erde« erscheint als exklusives E-Book Only bei Heyne und ist zusammen mit weiteren Stories und Romanen von Robert A. Heinlein auch in dem Sammelband »Die Geschichte der Zukunft« enthalten.

DER AUTOR

www.diezukunft.de

Mein Name ist Holly Jones, und ich bin fünfzehn. Ich bin sehr intelligent, aber das sieht man mir nicht an, weil ich wie ein halbgarer Engel wirke. Fade.

Ich bin hier in Luna City geboren, was Typen von der Erde immer wieder überrascht. Tatsächlich gehöre ich der dritten Generation an. Meine Großeltern waren Pioniere in Standort eins, wo das Denkmal steht. Ich wohne mit meinen Eltern in den Artemis-Apartments, der neuen Genossenschaft in Druckzone fünf, achthundert Fuß tief in der Nähe der Stadtverwaltung. Aber ich bin nicht viel zu Hause; ich habe zu viel zu tun.

Morgens besuche ich die Technische Oberschule, und nachmittags lerne ich oder gehe mit Jeff Hardesty – das ist mein Partner – zum Fliegen oder, wenn ein Touristenschiff gelandet ist, führe ich Erdschweine. Eines Mittags traf die Gripsholm ein, also ging ich gleich von der Schule zu American Express.

Die erste schnatternde Touristengruppe trudelte aus der Quarantäne ein, aber ich drängte mich nicht vor. Mr. Dorcas, der Leiter von American Express, weiß schon, dass ich die Beste bin. Fremdenführungen mache ich nur vorübergehend (eigentlich bin ich Raumschiffkonstrukteurin), aber wenn man eine Aufgabe übernimmt, sollte man sie gut erfüllen.

Mr. Dorcas entdeckte mich. »Holly! Hier, bitte. Miss Brentwood, Holly Jones wird Ihre Führerin sein.«

»›Holly‹«, wiederholte sie. »Was für ein komischer Name. Bist du wirklich Fremdenführerin, Liebes?«

Ich bin tolerant gegenüber Erdschweinen – einige meiner besten Freunde stammen von der Erde. Wie Daddy sagt, ist es Glück, nicht Verdienst, wenn man auf Luna geboren ist, und die meisten auf der Erde geborenen Leute können dort gar nicht weg. Schließlich sind Jesus und Gautama Buddha und Dr. Einstein alle Erdschweine gewesen.

Aber sie können einem auf die Nerven gehen. Wenn die Oberschüler keine Fremdenführer wären, wen sollten sie sonst dafür anstellen? »So steht es in meiner Lizenz«, erklärte ich knapp und musterte sie ebenso, wie sie mich musterte.

Ihr Gesicht kam mir irgendwie bekannt vor. Vielleicht hatte ich ihr Bild in einer dieser Zeitschriften von der Erde gesehen, die Gesellschaftsnachrichten und dergleichen bringen – eins der reichen Playgirls, von denen zu viele herkommen. Sie war beinahe ekelhaft hübsch … Nylonhaut, weiches, welliges, silberblondes Haar, Hauptmaße etwa 90-60-85, genug von dem und jenem, dass ich mir wie ein Strichmännchen vorkam, eine sinnliche Altstimme und alles, was nötig ist, um weniger schöne Frauen an einen Pakt mit dem Teufel denken zu lassen. Ich jedoch dachte nicht daran. Sie war ein Erdschwein, und Erdschweine zählen nicht.

»Alle Stadt-Fremdenführer sind Mädchen«, erläuterte Mr. Dorcas. »Holly ist sehr tüchtig.«

»Oh, davon bin ich überzeugt«, antwortete sie hastig und benahm sich nach Touristen-Schablone Nummer eins: Sie war überrascht, dass sie eine Führerin brauchte, nur um ihr Hotel zu finden, sie wunderte sich, dass es keine Taxis und auch keine Gepäckträger gab, und sie hob die Augenbrauen bei dem Gedanken, zwei Mädchen sollten allein durch »eine Höhlenstadt« wandern.

Mr. Dorcas war geduldig und schloss mit: »Miss Brentwood, Luna City ist die einzige Metropole im Sonnensystem, in der eine Frau wirklich sicher ist – keine dunklen Gassen, keine menschenleere Nachbarschaft, keine kriminellen Elemente.«

Ich hörte nicht zu, ich hielt nur Mr. Dorcas meine Gebührenkarte zum Abstempeln hin und nahm ihre Koffer. Fremdenführer brauchen keine Koffer zu tragen, und die meisten Touristen probieren voller Entzücken aus, dass ihre zugelassenen dreißig Pfund nur fünf Pfund wiegen. Aber ich wollte sie auf Trab bringen.

Wir waren draußen im Tunnel, und ich hatte schon einen Fuß auf dem Gleitband, als sie stehen blieb. »Ich habe etwas vergessen! Ich möchte einen Stadtplan kaufen.«

»Geht nicht.«

»Warum denn nicht?«

»Es gibt nur einen, und das ist der Grund, warum Sie eine Fremdenführerin brauchen.«

»Warum werden denn keine hergestellt? Oder würde das euch Fremdenführer um die Arbeit bringen?«

Sehen Sie? »Sie glauben, die Fremdenführungen dienten der Arbeitsbeschaffung? Miss Brentwood, Arbeitskräfte sind hier so knapp, dass man Affen einsetzen würde, wenn das möglich wäre.«

»Warum werden dann keine Stadtpläne gedruckt?«

»Weil Luna City nicht flach ist wie …« – beinahe hätte ich »Erdschweinstädte« gesagt, schluckte es aber noch rechtzeitig hinunter –, »wie irdische Städte«, vollendete ich. »Was Sie aus dem Weltraum gesehen haben, war nichts als der Meteor-Schild. Darunter breitet sie sich aus und reicht in einem Dutzend Druckzonen in die Tiefe.«

»Ja, das weiß ich, aber warum nicht einen Plan für jede Ebene?«

Erdschweine sagen immer: »Ja, das weiß ich, aber …«

»Ich kann Ihnen unseren einzigen Stadtplan zeigen. Es ist ein zwanzig Fuß hoher Stereo-Tank, und trotzdem können Sie nur große Dinge wie die Halle des Bergkönigs und die hydroponischen Farmen und die Fledermaushöhle deutlich sehen.«

»›Die Fledermaushöhle‹«, wiederholte sie. »Dort kann man fliegen, nicht wahr?«

»Ja, dort kann man fliegen.«